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„Vor allem in meiner Anfangszeit hatmir das Ballett sehr geholfen, weil ichdamals noch keinen Schauspielunterrichthatte und recht unerfahren war.“Jonas:Dabei kommst du eigentlich auseinem ganz anderen Bereich: Seit dudrei Jahre alt bist, tanzt du Ballett.Wurdest du diesbezüglich von deinenEltern in irgendeiner Form beeinflusst?Franziska:Falls du damit auf diese berühmtberüchtigtenEislaufmütter anspielensolltest: Meine Eltern waren das absoluteGegenteil davon und haben miralle Freiheiten gegeben.Das war für mich auch genau das Richtige,weil ich dadurch immer für michganz alleine herausfinden konnte, obich etwas wirklich mag und weiterverfolgenwill.Tanzen war immer genau mein Ding,daher gehe ich nach wie vor regelmäßigzum Ballett-Training.Jonas:Und wie bist du vom Ballett zur Schauspielereigekommen?Franziska:Das ist eine lustige Geschichte: Alsich etwa 14 Jahre alt war, fragte einFilmproduktionsteam meine Eltern, obsie einige Szenen auf dem Grundstückunseres Hauses drehen dürften. MeineEltern hatten nichts dagegen undso wurde direkt vor unserer Haustürgefilmt. Das war alles total aufregendfür mich.Und da ich schon immer eine großeKlappe hatte, habe ich bei diesenLeuten einfach mal nachgefragt, obsie wüssten, wie man Schauspielerinwird, und ob sie mir da irgendwie weiterhelfenkönnten - ich ahnte damalsja noch nicht, dass es dafür spezielleAgenturen oder Schulen gibt.Mir wurde von den Leuten eine Kinderschauspielschuleempfohlen, andie meine Frage weitergeleitet wurde.Dort wurde ich aufgenommen undwenig später auch zu meinem erstenCasting geschickt.Es ging um eine kleine Rolle in derHamburger Kinderkrimi-Serie „DiePfefferkörner“, für die ich schließlichauch besetzt wurde. Damals haben wirunter anderem hier in der Speicherstadtgedreht. In meiner ersten Rollemusste ich zwar nicht so viel machen,aber es hat mir trotzdem total gefallen– und so hat alles angefangen.Jonas:Danach ging es für dich richtig los, duhast Rollen in bekannten TV-Produktionenwie „Die Kinder von Blankenese“,„Notruf Hafenkante“ oder „Soko“übernommen.Franziska:Ja, das war toll. Vor allem der „Soko“-Dreh in München hat mir richtig vielSpaß gemacht.Dort durfte ich eine Ballett-Tänzerinspielen und konnte meine Rolle mitdem verbinden, was ich schon immergemacht habe.Außerdem war es meine erste Produktionaußerhalb Hamburgs und mirwurde allmählich klar, dass diesesSchauspielerding für mich nicht regionalbeschränkt sein muss.Jonas:Hilft dir deine Ballett-Ausbildung auchbei anderen Rollen?Franziska:Ja, recht viel sogar. Ballett ist einesehr körperliche Disziplin: Man musslernen, seinen eigenen Körper zu kontrollierenund ihn trotzdem im Fluss zuhalten, damit es natürlich wirkt.Diese Fähigkeit ist in der Schauspielereisehr hilfreich, weil es dort ebenfallsdarum geht, den Körper unterKontrolle zu halten und gleichzeitignicht überkünstelt zu wirken.Vor allem in meiner Anfangszeit hatmir das Ballett sehr geholfen, weil ichdamals noch keinen Schauspielunterrichthatte und recht unerfahren war.Ich habe mich daher einfach auf meinBallettwissen gestützt und meinenKörper als Instrument gesehen, mitdem ich die Rolle ausfüllen kann.Dieser wundervolle Spätsommertagschreit förmlich nach einem guten,heißen Kaffee. Wir verlassen die windundsonnenerfüllte Aussichtsplattformund steuern ein nahegelegenes Café-Restaurant an, das sich „CARLS Brasserie“nennt und uns mit seiner breitenGlasfront direkt am Wasser lockt. AmEingang begrüßt uns ein freundlicherHerr und führt uns zu einem Tisch mitBlick über den gesamten Hafen.Nur wenige Plätze im Inneren der Brasseriesind belegt. Die meisten Gästehaben sich für die Außenterrasse entschieden,um die warmen Sonnenstrahleneinzufangen. So umgibt unseine angenehme Stille und ein Gefühltiefer Entspannung stellt sich ein.Wir lassen unsere Blicke durch denlichtdurchfluteten Raum wandern:Dunkles Holz, schwere Lederbänke inAubergine und Kachelbilder über deroffenen Küche kombinieren hanseatischeZurückhaltung mit französischemFlair, verbinden Heimat und die großeweite Welt.Jonas:Würdest du behaupten, dass du vonBeruf Schauspielerin bist?

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