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Herunterladen PDF > Kapitel 3 - World Ocean Review

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60> <strong>Kapitel</strong> 03Wie geht es dem Thunfisch?Thunfisch ist sowohl in Westeuropa als auch in Japan, dort unteranderem als Sushi zubereitet, beliebt. Insbesondere auf den japanischenFischauktionen werden für bestimmte ThunfischartenRekordpreise von umgerechnet mehr als 1000 Euro pro Kilogrammerzielt. Besucher von Edelrestaurants sind durchaus bereit, entsprechendeBeträge zu zahlen. Der Thunfischhandel ist also besondersattraktiv.Die starke Nachfrage hat dazu geführt, dass im Jahr 2009 dieBestände von 7 wichtigen Thunfischarten zu einem Drittel überfischt,zu 37,5 Prozent voll genutzt und zu 29 Prozent mäßiggenutzt waren. Im Fall der Thunfische wird oftmals der Zustand derArten definiert, aber nicht der der Bestände, weil es bei diesen weitund schnell wandernden Arten schwierig ist, einzelne regionalbegrenzte Bestände zu definieren. Zu den wichtigsten Arten (Anteilam Gesamtfang im Jahr 2010) zählen:• Echter Bonito: 58 Prozent• Gelbflossenthun: 26 Prozent• Großaugenthun: 8 Prozent• Weißer Thun: 5 Prozent• Roter Thun (Thunnus maccoyii, südliche Hemisphäre):1 Prozent• Roter Thun (Thunnus orientalis, Pazifik): 1 Prozent• Roter Thun (Thunnus thynnus, nördliche Hemisphäre):1 ProzentVor allem Nichtregierungsorganisationen haben einen Schutz desRoten Thuns gemäß CITES gefordert. Die Art sei so gefragt, dasssich das Fischen selbst dann lohnen würde, wenn nur noch wenigeExemplare ins Netz gingen. Der Rote Thun könne dadurch gänzlichaussterben. Die Gegner wiederum argumentieren, dass eine Überfischungnicht mit einer Ausrottung vergleichbar sei. Fischerhörten mit dem Fischen auf, wenn es sich ökonomisch nicht mehrlohnen würde. In der Regel seien dann aber noch genügend Fischeda, dass die Art erhalten bleibt. Ob die CITES-Anforderungenüberhaupt auf Meeresfische angewendet werden können, seizweifelhaft. Bislang hat man sich international nicht auf einenstrengen Schutz auf Basis von CITES-Kriterien einigen können.Momentan sieht es so aus, dass der Schutz des Roten Thuns künftigdurch die Fischereimanagementorganisation ICCAT (InternationalCommission for the Conservation of Atlantic Tunas; InternationaleKommission für den Schutz des atlantischen Thunfischs)geregelt werden wird. Ob das funktioniert, muss sich noch zeigen.Die Bestände des Bonitos nehmen leicht zu. Damit könnten grundsätzlichmehr Tiere dieser Art gefangen werden. Problematisch ander Bonito-Fischerei ist aber, dass dabei häufig junge Großaugenthunfischeund Gelbflossenthunfische als Beifang mit ins Netzgehen. Es ist also schwierig, gezielt nur eine Art zu befischen, weiloftmals mehrere Arten zusammen auftreten. Ein Ausbau der Bonito-Fischereisollte demnach sehr genau kontrolliert werden, ratenExperten. Zudem wird befürchtet, dass alle Thunfischbestände mittelfristigweiter schrumpfen werden, wenn weiterhin so intensivgefischt wird wie heute. Bedroht ist insbesondere der Rote Thun.2010 wurde deshalb versucht, ihn gemäß dem WashingtonerArtenschutzübereinkommen (Übereinkommen über den internationalenHandel mit gefährdeten Arten frei lebender Tiere und Pflanzen;Convention on International Trade in Endangered Species ofWild Fauna and Flora, CITES) unter Schutz zu stellen. Dieses regeltdie Ein- und Ausfuhr gefährdeter Pflanzen- und Tierarten. Mehrals 170 Staaten sind dem Abkommen beigetreten, seit es 1974 inKraft trat.3.12 > Gelbflossenthun zu fangen war früher harte körperliche Arbeit,wie hier in den 1930er Jahren vor den Galápagos-Inseln.

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