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Der Junge im gestreiften Pyjama - mediamanual.at

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- Wodurch wurde <strong>im</strong> Film Spannung erzeugt? Kannst du Beispiele von Szenen nennen, die<br />

für dich besonders spannend waren? Warum waren sie spannend?<br />

5. | Spielfilm vs. Dokumentarfilm – Über die Darstellung des Undenkbaren<br />

„Wie macht man nachvollziehbar, was die Vorstellungskraft übersteigt? Wie lässt man den<br />

Opfern Gerechtigkeit widerfahren, die dazu mahnen, dass so etwas nie wieder passieren<br />

darf? Wie zeigt man die Verantwortung der Täter auf? Seit Kriegsende haben sich viele<br />

bemüht, diese Fragen auf ihre Weise zu beantworten: alliierte Entnazifizierer, Lehrer,<br />

Politiker, Historiker, Künstler; darunter und vorneweg auch Filmemacher.“<br />

http://film.fluter.de/de/16/film/1708/?tpl=86<br />

filmABC | M AT E R I A L I E N 19<br />

Während der Dokumentarfilm bei der Darstellung des „Unfassbaren“ – wie dem Holocaust –<br />

mit Hilfe von Zeitzeugeninterviews, Dokumenten, Fotom<strong>at</strong>erialien etc. vor allem Objektivität<br />

und reale Einblicke ermöglichen kann, kann der Spielfilm aufgrund seiner visuellen<br />

Möglichkeiten besonders Unmittelbarkeit und Authentizität vermitteln. Als Bindeglied zwischen<br />

vorgetäuschter „Echtheit“ und dem „Undenkbaren“ können uns SchauspielerInnen und<br />

nachgestellte Schauplätze veranschaulichen, wie das „Undenkbare“ – Entmenschlichung,<br />

Entrechtung, Gewalt, Zerstörung – ans<strong>at</strong>zweise gewesen sein könnte und erleichtern uns die<br />

Identifik<strong>at</strong>ion mit den Opfern.<br />

Somit lässt sich anhand filmischer Zugänge nie eine „historische Wahrheit“ abbilden. Vielmehr<br />

können übergreifende Ideen und moralische „Botschaften“ vermittelt werden, so wie z.B. die<br />

Unzerstörbarkeit von Tugenden (Freundschaft/Liebe/Loyalität etc.), die wie bei Bruno und<br />

Schmuel über den Tod hinausgehen.<br />

Wie RegisseurInnen über die Abbildung einer „historischen Wahrheit“ denken, zeigt uns der<br />

Gedanke des deutschen Filmemachers Volker Schlöndorff („<strong>Der</strong> neunte Tag“, „Homo Faber“,<br />

„Die Blechtrommel“ etc.).<br />

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