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Ergänzende Unterlagen zur E/A-Maßnahme Polder Werre

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Anpassung der Seewasserstraße „Nördlicher Peenestrom“UmweltPlankann u.U. die Etablierung des charakteristischen Arteninventars auch über längere Zeitnach Öffnung des Deichs verhindern, da sie eine hohe Toleranz gegenüber Überflutung,Salinität und Wassersättigung des Bodens aufweist. Eine Zurückdrängung ist in dem Fallnur über ein entsprechendes Bewirtschaftungsmanagement zu erreichen (vgl. Abschnitt2.4).In den nach Absterben des ursprünglichen Arteninventars entstehenden Lücken werdensich in relativ kurzer Zeit salz- und überflutungstolerante Pionierarten ansiedeln, die derVegetationsform Schuppenmieren-Salzschwaden-Flur zuzuordnen sind (SEIBERLING2003). Die Pionierfluren werden allmählich von den Arten des für die Standortverhältnissecharakteristischen oligohalinen Salzgrünlandes (KGO) verdrängt. Da für die Neubesiedlungpotenzieller Salzgrünlandstandorte die hydrochore Ausbreitung der Diasporen einebedeutende Rolle spielt, bestehen für die Besiedlung des <strong>Polder</strong>s <strong>Werre</strong> günstige Voraussetzungen,weil Relikte des Salzgrünlandes vorhanden sind und zusätzlich Samenmit dem Wasser des Saaler Boddens herantransportiert werden.Ein wesentlicher Faktor für die Ausprägung des Salzgrünlandes ist neben der standortangepasstenNutzung auch das Einströmen des Brackwassers bei Hochwasserereignissen(mit dem Eintrag der charakteristischen Diasporen) und das zügige Wiederablaufennach wenigen Stunden Verweildauer. Je dichter das Netz an Entwässerungsgräben ist,desto rascher kommt es daher <strong>zur</strong> Etablierung von Salzgrasland (SEIBERLING 2003).Unter diesem Aspekt ist zu berücksichtigen, dass im Rahmen der Deichöffnung die vorhandenenGräben im Bereich des zu entwickelnden Salzgrünlandes im östlichen Bereichder Kompensationsfläche nicht wiederverfüllt werden.Grundsätzlich ist bei standortgerechter, extensiver Bewirtschaftung des Grünlandes (vgl.Abschnitt 2.4) im Bereich zwischen + 0,1 m NN bis maximal + 0,7 m NN von der Etablierungoligohaliner Salzgrünländer auszugehen, wobei jedoch auch die Grundwasserständezu berücksichtigen sind (SEIBERLING 2003). Bei Grundwasserständen zwischen 13und 24 cm unter Flur ist mit der Entwicklung von feuchten bis nassen Salzgrünländern <strong>zur</strong>echnen. Das Optimum oligohaliner Salzwiesen liegt bei Wasserständen zwischen 25und 39 cm unter Flur. Bei Grundwasserständen > 40 cm unter Flur werden die Salzzeigerdurch Arten des mesophilen Grünlandes verdrängt.2.3 Maßnahmen <strong>zur</strong> Minimierung von Stoffeinträgen in den Saaler BoddenDas Grünland des <strong>Polder</strong> <strong>Werre</strong> wird seit Jahrzehnten intensiv genutzt und im Interessehoher Futtererträge mit hohen Nährstoffgaben versorgt, wobei <strong>zur</strong> Düngung verstärkt derEinsatz von Gülle erfolgt. Es ist insgesamt von einer hohen Nährstoffbelastung des Bodensauszugehen. Die aus der Deichöffnung und der damit zusammenhängenden Überflutungresultierenden Stoffeinträge in den Saaler Bodden lassen sich nicht vollständigverhindern, können jedoch durch folgende Maßnahmen gemindert werden:8

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