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Liebe Theaterfreunde,wir freuen uns, Ihnen auch in diesem Jahr wieder etwas ganzAußergewöhnliches bieten zu können.Was wir Ihnen zeigen, haben Sie vorher noch nie gesehen undwerden es auf den ersten Blick auch für unmöglich halten: ErlebenSie die Besteigung des höchsten Berges der Erde auf der Bühne.Es geht aber nicht nur um den Gipfelsturm als Solchen, es gehtauch um das Erlebnis in der Gruppe, in der jeder auf den Anderenangewiesen und als Einzelner verloren ist. Und es geht um diezwischenmenschlichen Beziehungen in Extremsituationen und umdie Frage: Wie verhalte ich mich, wenn der Andere in Gefahr ist?Muss ich mein eigenes Leben riskieren, um ein Anderes zu retten?Das Theaterstück ist ursprünglich entstanden aus Anlass der1. Löhner Kulturtage und wurde dort am 10. Februar 2007 erstmaligaufgeführt.Was zunächst als einmaliges Ereignis gedacht war, entwickeltebereits im Verlauf der Proben eine solche Eigendynamik und löstebei allen Mitwirkenden eine solche Faszination aus, dass für unsbereits nach kurzer Zeit fest stand:Es ist zu schade, das Stück nur einmal zu zeigen.Und die durchweg positive Resonanz auf die Aufführung bei denKulturtagen bestätigt uns in diesem Entschluss.Wir möchten Ihnen heute also ein Thema näher bringen, mit demSie sich bisher vielleicht noch nie in Ihrem Leben beschäftigt haben.Tauchen Sie mit uns ein in eine Welt, die fürs Überleben höchstungeeignet ist, und lassen Sie sich entführen in die eisigen Höhendes Mount Everest.Wir wünschen Ihnen einen spannenden Theaterabend.Ihre Theatergruppe


Der AutorDavid Lindemann wurde 1977 in Herford geboren. Er studierteSoziologie und Philosophie in Bielefeld und Berlin und arbeitet alsfreier Dramaturg und Dramatiker, unter anderem für die Volksbühneam Rosa-Luxemburg-Platz.Im Jahre 2003 erhielt er den Förderpreis der Dresdner Bank desBerliner Theatertreffens. David Lindemann lebt in Berlin.Nach GEFÄHRLICHES WISSEN und DER WEISSE HAI 1-4 ist"WIR! AUF'S DACH DER WELT" das dritte Theaterstück, das DavidLindemann der THeK.O quasi „auf den Leib“ geschrieben hat.Bei den Löhner Kulturtagen sprang David Lindemann (rechts)kurzfristig auch als Schauspieler ein.(hier im Gespräch mit Jan Baurichter von der Beleuchtungstechnik)


Das StückDie THeK.O hat sich wieder einmal ein hohes Ziel gesteckt!Diesmal ist es die Besteigung des Mount Everest, des höchstenBerges der Erde.Schier unglaublich!Doch voller Optimismus, bestens präpariert und gut ausgerüstet fürdas Überleben in dieser menschenfeindlichen Region macht sich dieGruppe aus Löhne in Ostwestfalen auf den Weg in den Himalaja.Obwohl die meisten einigermaßen bergerfahren sind, ist es ohneFrage ein waghalsiges, ja lebensgefährliches Unternehmen. Sindsich dieser Tatsache wirklich alle Beteiligten bewusst?Unter größten Anstrengungen erreicht die Gruppe das Hochlager IVin 7.900 m Höhe. Die Luft ist dünn. Ausgezehrt von den Strapazenlegen sie sich in ihre Zelte und bereiten sich auf den Gipfelvorstoßvor. Die Aufregung ist spürbar. Werden auch alle dem gewachsensein, was der Berg ihnen noch abverlangen wird?Immerhin gilt es, noch einmal fast 960 Höhenmeter unter widrigstenBedingungen zu überwinden. Gefährliche Gletscherspalten, vorAllem aber die dünne Luft machen der Gruppe zu schaffen.Schon bald stellen sich Halluzinationen ein. Die Fähigkeit,vernünftige Entscheidungen zu fällen, schwindet mehr und mehr.Und ... wird das Wetter halten?Wird überhaupt jemand den Gipfel erreichen?Und wenn ja: hinauf kommen ist das Eine, aber man muss auchwieder herunter!


Oben:Die Südroute (Nepal) mit dem Basislager (6.400 m), und denHochlagern I bis IV auf 5.900 m, 6.400 m, 7.300 m und 7.900 m.Das Stück spielt auf dem Teilstück zwischen dem Hochlager IV(Südsattel) und dem Gipfel.Rechts:Karte des Gebietes umden Mount Everest mitder Nordroute (von Tibetaus) und der Südroute(von Nepal aus).


David LindemannWIR! AUF'S DACH DER WELT!Drama über die 1. Löhner Expedition auf den Mount EverestPersonen:Andrea ……………………………….………...……………. Andrea KassebaumAnnette, Leiterin des Basislagers ...………………….....… Annette LindemannBernhard ………………………………….…………...….…….… Bernhard RiedlChristian …………………………………..………………….. Christian HomburgCord ………………………………………...…………..…..…….. Cord NiermannFrauke …………………….………………..……………..…… Frauke BaurichterGerhard ……………………………………….…..…………..Gerhard BaurichterHans-Wilhelm, Expeditionsleiter …………...…..……. Hans-Wilhelm HomburgIse …………………………………..………...….……… Marie-Luise HagemeierMagdalena …………………………………...………….. Magdalena LindemannSchneeleiche …………………………...…………..……………. Dirk WindmannWiebke, Schwester vom Dienst ………..………………….. Wiebke HagemeierSouffleuse:***************Heike BaurichterTechnik: Jan Baurichter / Dennis Wenschinek /Daniel HoltmeierVideoclips:Bühnenbild und Plakat:Regie:Nils und David LindemannAnnette und Rolf LindemannDavid Lindemann***************Wir danken allen Helferinnen und Helfern vor und hinter der Bühne, diedurch ihren engagierten Einsatz die Aufführungen dieses Stückes erstmöglich gemacht haben.


Das ExpeditionsteamHinten (von links nach rechts)Heike Baurichter, Gerhard Baurichter, Annette Lindemann,Marie-Luise Hagemeier, Cord Niermann, Frauke Baurichter,Wiebke Hagemeier, Jan Baurichter, Dennis Wenschinek, DirkWindmann.Vorn (von links nach rechts)Andrea Kassebaum, Christian Homburg, Magdalena Lindemann,Hans-Wilhelm Homburg


Die Akklimatisierung… dient dazu, den Körper an den Aufenthalt und das Überleben ingroßen Höhen zu gewöhnen. Für Everest-Expeditionen ist sieunverzichtbare Voraussetzung, um überhaupt einen Gipfelvorstoßwagen zu können.Bereits im Basislager der Südroute auf 5.400 m ist der Sauerstoffgehaltder Luft um die Hälfte geringer als auf Meeresspiegelhöhe, inder so genannten Todeszone, oberhalb von 7.900 m beträgt er nuretwa ein Drittel.Hier kann der Mensch nur kurze Zeit überleben. DerSauerstoffgehalt ist dort so gering, dass er selbst durch Zuführungvon Flaschensauerstoff nicht ausgeglichen werden kann. Der Körperkann Nahrung nicht mehr verarbeiten, die Darmtätigkeit kommt fastvollständig zu Erliegen. Als Folge davon greift der Körper seineeigene Substanz an, um die benötigte Energie aufzubringen. Erverzehrt sich quasi selbst.Ein Mensch, von Meeresspiegelhöhe unmittelbar auf den Gipfel desMount Everest gebracht, würde binnen weniger Minuten bewusstloswerden und kurz darauf ersticken. Nur eine sorgfältige Akklimatisierungkann die Gefahr, von der so genannten Höhenkrankheitbefallen zu werden, auf ein Minimum reduzieren.Der Körper braucht also Zeit, sich langsam an die Höhe zugewöhnen. Er bildet dann mehr rote Blutkörperchen, wodurch mehrvon dem wenigen vorhandenen und doch so überlebenswichtigenSauerstoff ins Blut aufgenommen werden kann.Dennoch lässt sich die Gefahr, ein Höhenlungenödem (HLÖ) odergar ein Höhenhirnödem (HHÖ) zu bekommen, nicht gänzlichausschließen.Nur ein sofortiger Abstieg in eine geringere Höhe kann dann helfen,allein mit Muskelkraft, denn Rettungsmanöver mittels Hubschraubersind bereits in Höhen oberhalb von 5.500 m sehr riskant und abeiner Höhe von 6.500 m nahezu unmöglich. Die Rotorblätter habeninfolge des geringen Sauerstoffgehaltes der Luft nicht mehrgenügend Auftrieb.


Die Sherpa… sind neben den Mugu, Dolpo, Thaka und anderen eine derBevölkerungsgruppen, die die südlichen Vorberge des Himalajabewohnen. An große Höhenlagen gewöhnt, sind sie als Bergführer,Köche und Träger bei allen Hochgebirgsexpeditionen im Himalajaunersetzlich und mit der Erstbesteigung des Mount Everest im Jahr1953 durch Edmund Hillary aus Neuseeland und den SherpaTenzing Norgay wurden sie auch international bekannt.Siedlungen und Berggipfel der Khumbu-Region.Sie sind Abkömmlinge der Tibeter, sowohl nach ihrer Kultur, als auchnach ihrem ethnischen Ursprung. Ihr Siedlungsgebiet in einer rauhenGebirgswelt (bis 5000m über dem Meer) entspricht dem der Tibeter.Bei einer Bevölkerung von ca. 14.000 Einwohnern besitzen sie eineUmgangssprache (ohne Schrift) „Sherpa" von tibeto-burmesischemUrsprung; aber ebenso gut sprechen sie tibetisch und meist auch„Nepali", die offizielle Landessprache. Das Wort SHERPA leitet sichvon zwei tibetischen Wörtern ab: „SHAR" heißt „Osten" und „PA" (einSuffix) bedeutet „EINER VON"; Sherpa ist „EINER, DER VONOSTEN KOMMT".


Zitate aus „WIR! AUF’S DACH DER WELT“:DirkWenn wir auf einen großen Berg steigen, ist das nur möglich, wenndie Naturkräfte uns gnädig sind. Denn wir Menschen sind sounendlich klein im Vergleich zu diesen großen Bergen und denLawinen, dass wir nur mit der Gnade der Natur da oben und immernur kurze Zeit überleben können.WiebkeMenschen können sich bis zu einer Höhe von 5.500 Meternlangfristig akklimatisieren. Darüber hinaus ist es eine Frage der Zeit,bis der Körper in atemberaubendem Tempo abbaut. Oberhalb von7.900 Metern eine Frage von Stunden, bis eine kritische Grenzeerreicht ist.Hans-WilhelmHabt ihr nicht auch dieses Gefühl, dass euch der Berg schon kennt?Dass er euch ansieht? Mustert? Er sieht dich an und schweigt. Unddabei weiß er alles. Er überlegt sich, ob der dich rauf lässt odernicht, schon wenn du ihm das erste Mal von Angesicht zu Angesichtgegenüber stehst.ChristianDu musst mehr trinken. Du musst hier oben mindestens acht LiterWasser trinken.MagdalenaBergsteiger erzählen, sie hatten das Gefühl, dass die Augen vonHannelore Schmatz ihnen gefolgt sind, als sie an ihr vorbeigeklettertsind.IseDie Tibetaner nennen den Berg „Chomolungma, göttliche Mutter derErde. Und die Nepalesen nennen ihn „Sagarmatha, Himmelsmutter“.AndreaMan darf sich gar nicht vorstellen, wie weit wir von der übrigen Weltentfernt sind. Hier kann uns kein Mensch helfen, wenn wir Problemekriegen.


AnnetteIch habe ein neue Wettermeldung reingekriegt, wie's aussieht,entwickelt sich das Wetter anders als erwartet. Da kommt eineWetterfront auf euch zu, spätestens in zehn Stunden wird sie denGipfel erreichen.GerhardIhr seid eben doch noch ein bisschen jünger als ich. In euerm Alterhaben mir solche Sachen auch nicht so viel ausgemacht. Das istaber auch diese verdammte dünne Luft hier oben.CordCord an Basislager. Ich hab ihn gefunden. Wir trinken ein SchluckTee, dann steigen wir ab. Er ist ein bisschen durch den Wind. Wirdnicht einfach sein, ihn hier runter zu kriegen.BernhardWir können da nicht hoch. Das ist zu hart. Hör zu, Christian. Wirwürden ja, aber wir können nicht. Keiner kann zweimal hintereinanderda hoch! Das ist Selbstmord.FraukeEs war, als käme er von der Arbeit. Ich hab gerufen: PAPA! Er hatüberhaupt nicht reagiert. Er sah aus wie ein Gespenst.Vorbereitung für den Gipfelvorstoß(Aufführung am 10.02.2007 anlässlich der 1. Löhner Kulturtage in der Werretalhalle Löhne).


Der Mount Everest… erhielt seinen Namen zu Ehren von Sir George Everest, der imDienst der englischen Krone als Chef aller britischen Geometer tätigwar und sich mit der Landvermessung Indiens große Verdiensteerworben hat.Seit der Entdeckung von 1852, dass der Mount Everest der höchsteBerg der Erde ist, mussten 21 Menschen ihr Leben lassen, 15Expeditionen aufbrechen und 101 Jahre vergehen, bis der höchstePunkt des Everest schließlich zum ersten Mal betreten wurde.Dies gelang am 29. Mai 1953 dem Neuseeländer Sir Edmund Hillarygemeinsam mit dem Sherpa Tenzing Norgay. Gegen 11:30 Uhrstanden sie auf dem Gipfel.Am 8. Mai 1978, bezwangen die Österreicher Reinhold Messner undPeter Habeler den Gipfel erstmals ohne zusätzlichen Sauerstoff.Weitere drei Tage später erreichte Reinhard Karl aus derselbenExpedition als erster Deutscher den Gipfel. Die erste deutsche Fraustand 1979 auf dem Gipfel: Hannelore Schmatz kam aber beimAbstieg ums Leben.Mittlerweile (Stand Dezember 2007) wurden 3680 Besteigungendurchgeführt.Am 22. Mai 2003, dem bisher größtem Ansturm, standen 115Menschen auf dem höchsten Berg der Erde. Bis zum 17. Juli 2007kehrten 208 Menschen nicht mehr zurück.Häufigste Todesursachen sind Abstürze, Erfrierung, Erschöpfung,Höhenkrankheit und Lawinen. Nur etwa einer von drei Bergsteigernschafft es, den Gipfel zu erreichen.Besteigungen ohne Flaschensauerstoff sind durchschnittlich nurhalb so oft erfolgreich und mit einem doppelten Todesrisiko behaftetwie Besteigungen mit Flaschensauerstoff.**********Wir laden Sie ein, uns auch im Internet zu besuchen.www.theko.netQuelle: Wikipedia

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