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Jahresbericht 2008 - Bergschule Avrona

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Polaritäten im Schulalltag 08Wie kann Unterricht gelingenim Schulzimmer als Ort deraufeinandertreffenden Gegensätzlichkeiten?Wie könnendie Ersten und die Letzten,die Ruhigen und die Lauten,die Starken und die Schwachengleichermassen beteiligtwerden am Unterricht?Eines ist klar: Als Lehrer in <strong>Avrona</strong>kann ich mich nicht auf das Prinzipdes „entweder- oder“ berufen umden Schulalltag zu bewältigenund die Dynamik in einer Klassein Bahnen zu lenken. Aufgabe istvielmehr, diesen „Teufelskreis“ vonReaktion-Gegenreaktion, von Druckund Gegendruck zu erkennen undihn täglich neu zu durchbrechen.Nicht nur der Schulstoff, auch ihrezum Teil niedrige Frustrations-strategienmachen manchemunserer Schüler das Schullebenschwer. Angesichts dem sich darausergebenden grossen Leistungs- undVerhaltensspektrums gilt dasBemühen der Lehrperson nebender Stoffvermittlung im Besonderenauch der Vermittlung zwischen denGegensätzlichkeiten im Klassenverband.Durch einen zieldifferenziertenUnterricht muss sie dem SchülerPendelschläge ermöglichenzwischen dieser Unsicherheit undSchwere und dem Erlebnis neuerKräfte durch abwechslungsreicheHerausforderungen, die zumBeispiel auch Geschicklichkeit undKraft verbinden.Solcher Unterricht bedeutetRingen um das “rechte Mass”, umdie Balance des Zuviel undZuwenig. Dieses Mittelmass istkeine anwendbare statischeGrösse, es ist immer der jeweiligenSituation anzupassen und mussimmer neu bestimmt werden.Anders als die Polaritäten, die ichkann, weil sie fassbarer in Erscheinungtreten, ist dieser zu ver-nierter Zustand sondern immer gewagterVollzug. Mitte suchen heisstdabei nicht lauwarme Kompromissesuchen und das Pendel gleichsamam Ausschlagen zu hindern;; Ver-Mittler kann ich nur sein durch dasund somit deren Einbezug. DiesesTrachten nach Ausgeglichenheit hatihren Preis;; ich muss den eigenenWillen zurückstellen können undwahrnehmend tastend, aufmerksamreagierend den Pfad desUnterrichts bahnen. Dieses ständigeErüben der Beweglichkeit alswohl wichtigsten Erziehertugend istes, was mich als Lehrer die Freudeam Unerwarteten und den Mut zuunkonventionellen Lösungen entwickelnlässt.Unsere Kultur heute ist aufgespaltenin die Zwei. Überall in ihrstellt unser Denken polare Begriffspaarefest, die zwar aufeinanderangewiesen sind, weil sich dasEine erst aus dem gegensätzlichenHintergrund des Anderen erkennenlässt, sich aber tendenziell unversöhnlichgegenüberstehen, alsThese und Antithese (gut und böse,gesund und krank).Die Gesundung in der Syntheseaufzuzeigen und in kleinen Ansätzendes Schulorganismus’vorzu-leben, erscheint mir eineelementare Aufgabe der Schule.Sie ermöglicht unseren Schülerneine der Grundanforderungen anden mündigen Menschen zu erlern-zu suchen und somit auch dasPositive sehen lernen im scheinbarNegativen, in Schwierigkeiten undMisserfolgen, welche den Weg fürspäteres Gelingen zeichnen.Tom Rumpe

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