Lesen! - Freie Waldorfschule Schopfheim
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26 • Aus dem Unterricht<br />
Zwei unddreissig Hefebrote in der 4. Klasse<br />
Zwischenstation in der Schulküche<br />
machte das im vergangenen Frühjahr<br />
von der damaligen 3. Klasse gesäte und<br />
im Spätsommer geerntete, im Herbst gedroschene<br />
und dann mühsam gemahlene<br />
Getreide auf dem Weg in hungrige Kindermägen<br />
an einem Mittwoch im März.<br />
Mit vereinten Kräften wurde vermengt<br />
und geknetet, bis der Teig glatt<br />
und die vielen Finger sauber waren, und<br />
der fertige Hefeteig in der warmen<br />
Frühlingssonne gehen durfte. Nach der<br />
Pause konnte dann jedes Kind sein eigenes<br />
Brot formen, sodass nach der kurzen<br />
Stückgare 32 individuelle Teigstücke<br />
ihren Weg in den schon heißen Stein-<br />
Backofen bei Frau Beidek fanden.<br />
...und<br />
ab in die<br />
Mittagsküche<br />
Einige Kinder wären gerne in der Küche<br />
geblieben, schließlich sollte es zum<br />
Mittagessen Pizza, einen bunten Salat<br />
und Nachtisch zum Aussuchen geben.<br />
Ein paar Kinder aus der vierten Klasse<br />
sind schon Stammkunden und wissen<br />
wie es funktioniert: Einfach in der<br />
Großen Pause im Foyer einen Bon für<br />
2,50 € kaufen und dann von 12.30 und<br />
13.30 Uhr zum Essen kommen!<br />
Sieben unddreissig Pflanzhölzer in der 5. Klasse<br />
Claudia Foljanty<br />
Zweimal im Jahr entsenden <strong>Waldorfschule</strong>n<br />
aus ganz Deutschland zwei<br />
ihrer Elternvertreter an diese Tagung,<br />
die immer von einer anderen <strong>Waldorfschule</strong><br />
ausgerichtet wird. Diesmal durften<br />
wir zu Gast in der Engelberger Schule<br />
sein, die nicht weit von Stuttgart im<br />
schönen Remstal liegt. Das vielfältige<br />
Angebot umfasste Vorträge, Gesprächsund<br />
Arbeitsgruppen zu diversen Themen<br />
wie: 1) Krisen-PR in der <strong>Waldorfschule</strong>,<br />
2) Schulabschlussportfolio und Konzeption<br />
der Lernbegleitung, 3) Zukunft der<br />
Abschlüsse, 4) Pubertät ist, wenn Eltern<br />
schwierig werden... und viele mehr, sowie<br />
drei Plenumssitzungen zum Informationsaustausch<br />
über Themen u.a. das<br />
Mittelstufenkonzept der FWS Engelberg.<br />
Über dieses Mittelstufenkonzept<br />
möchte ich kurz berichten, da es Aspekte<br />
enthält, die auch für unsere Schule interessant<br />
sein könnten. Den Weg in eine<br />
Zukunft „sauber“ zu gehen, d.h. <strong>Waldorfschule</strong><br />
zu bleiben und dennoch eventuelle<br />
Aus dem Unterricht / Aus dem Umkreis der Schulev • 27<br />
Dornröschen in Klasse 7b<br />
Die Schüler der Klasse 7b haben<br />
jeder ein großes Marionettengestell<br />
aus Holz gebaut, den jeweiligen Kopf<br />
modelliert und bemalt, die Kleider<br />
entworfen, genäht und angepasst. Dann<br />
haben sie geduldig mit den Fäden die<br />
Marionettenbewegungen geübt, um die<br />
Texte eines Grimmschen Märchens<br />
darstellen zu können. Und in der<br />
Woche, während das Prisma gedruckt<br />
wurde, haben sie an drei Tagen morgens<br />
je zwei Aufführungen gegeben. Wie sie<br />
wohl waren? F.R.<br />
BundesElternRatsTagung 9.2.07 in der <strong>Waldorfschule</strong> auf dem Engelberg, ein Kurzbericht<br />
Notwendigkeiten nicht zu verschlafen,<br />
und die schwierige Aufgabe pubertierende<br />
Kinder so zu betreuen, dass sie trotz<br />
aller Umwälzungen in ihrem leben die<br />
Freude am lernen nicht verlieren, war<br />
Anlass die Mittelstufe neu zu greifen.<br />
Seit 12 Jahren führt die FWS Engelberg<br />
ihr Mittelstufenkonzept in dieser Art.<br />
Die Doppelklassen 7/8/9 werden (da<br />
die Schule zweizügig ist) von insgesamt<br />
sechs lehrern betreut, d.h. jede Klasse<br />
hat „ihren“ lehrer, der als Klassenbetreuer<br />
fungiert, aber auch in den anderen<br />
fünf Klassen zeitweise unterrichtet. In<br />
der 7. Klasse gibt der eigene lehrer<br />
7-8 Epochen, in der 8 Klasse nur noch<br />
4-6 Epochen und in der 9. Klasse noch<br />
weniger, sodass es zu einem langsamen<br />
loslösungsprozess zwischen Schüler und<br />
lehrer kommen kann und damit auch<br />
ein Übergang in die Oberstufe „sanfter“<br />
möglich wird. (s.a.S.10)<br />
Die Schüler kommen mit diesem<br />
Konzept sehr gut zurecht, zumal Proble-<br />
me, die pubertätsbedingt in dieser Zeit<br />
auftreten, von diesem „frischen“ lehrerteam<br />
besser aufgefangen und bearbeitet<br />
werden können. Ein erfreuliches „Abfallprodukt“<br />
(O-Ton der Lehrer) dieses<br />
Konzeptes ist die intensive Zusammenarbeit<br />
und der direkte Austausch, der in<br />
so einer überschaubaren Gruppierung<br />
möglich ist.<br />
Ein anderer interessanter Tagungspunkt<br />
waren die Ausführungen einer<br />
Schülermutter zur Qualitätsentwicklung<br />
in der Selbstverwaltung an der Schule<br />
FWS Engelberg. Die FWS Engelberg<br />
arbeitet seit 1998 mit dem Qualitätsentwicklungsverfahren<br />
der Gesellschaft für<br />
Ausbildungsforschung und Berufsentwicklung<br />
München (GAB). Die Schule<br />
und der angegliederte Kindergarten sind<br />
seit 2003 nach ISO 9001 zertifiziert.<br />
Diese Zertifizierung kommt als<br />
MUSS demnächst auf alle <strong>Waldorfschule</strong>n<br />
zu.<br />
Claudia Schreiber