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Zur Sommerszeit, wenn der blühend ausgewachsene Lebens - Web

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Foto: Marionettenspieler aus <strong>der</strong> siebten Klasse<br />

Zeugniszeit<br />

2010<br />

Prisma 69<br />

Johanni<br />

Schulzeitung <strong>der</strong> Freien Waldorfschule Schopfheim e.V.


2 • Johanni 2010<br />

Assoziationen zur Jahreszeit:<br />

Sommerzeit – Zeugniszeit!<br />

<strong>Zur</strong> <strong>Sommerszeit</strong>, <strong>wenn</strong> <strong>der</strong> <strong>blühend</strong> <strong>ausgewachsene</strong> <strong>Lebens</strong>-Umkreis einen erfreut und <strong>der</strong> eigenständige (s.u.) Blick in den<br />

Umkreis viel zu entdecken hat, ist auch Zeugniszeit. Wie wäre es nun, <strong>wenn</strong> diese Zeit nicht nur für Schüler wichtig wäre, die<br />

ein Zeugnis von ihren Lehrern bekommen, son<strong>der</strong>n auch für Lehrer, die ein Echo <strong>der</strong> Eltern vernehmen? Hier ist nicht die auf ihrem<br />

Gebiet wichtige warmgemütvolle Verabschiedung mit Klassensammeldankesgeschenken gemeint, son<strong>der</strong>n eine Art persönliches<br />

Gegenzeugnis, welches <strong>der</strong> Lehrer wie als "Selbsterziehungsmittel" (s.u.) verwenden kann, um "innerlich lebendig zu bleiben". Karl-<br />

Martin Dietz schreibt davon in "Eltern und Lehrer an <strong>der</strong> Waldorfschule – Grundzüge einer dialogischen Zusamenarbeit" (Kapitel II). fr<br />

"... Rudolf Steiner selbst – das fällt immer wie<strong>der</strong> auf – meidet direkte Auffor<strong>der</strong>ungen. Er betont vielmehr,<br />

dass es auf die Gesinnung ankommt, nicht auf "Anweisungen im einzelnen". Was wir aus <strong>der</strong> Gesinnung<br />

heraus dann im einzelnen tun, müssen wir selber finden. Alles an<strong>der</strong>e wäre <strong>der</strong> Produktivität des geistigen<br />

<strong>Lebens</strong> abträglich.<br />

(...) noch eine Art Beispiel dafür, wie sich <strong>der</strong> große gesamtkulturelle Horizont in einzelnen pädagogischen<br />

Maßnahmen nie<strong>der</strong>schlagen kann. Es wird über die Zeugnisse gesprochen. Zeugnisse sind zunächst Sache<br />

<strong>der</strong> Lehrer, aber auch hier gibt Rudolf Steiner eine Anregung an die Eltern. Es ist nicht bekannt, ob sie jemals<br />

aufgegriffen wurde.<br />

Zweitens sollte <strong>der</strong> Lehrer eigentlich sicher sein, dass ein liebevolles Interesse im Elternhaus ruhen<br />

würde auf solchen Zeugnissen, und ich glaube, <strong>wenn</strong> die Eltern es fertig brächten, eine kleine Antwort<br />

zu schreiben auf das, was <strong>der</strong> Lehrer im Zeugnis beschrieben hat, dass das ungeheuer helfen würde.<br />

Wird das als Regel eingeführt, so hat es keine Bedeutung; wird es Bedürfnis von den Eltern aus, so<br />

ist es pädagogisch ungeheuer wichtig. Solche Schriftstücke werden gewiss mit außerordentlicher<br />

Aufmerksamkeit in unseren Waldorfschulen gelesen werden; sie wären uns viel wichtiger, selbst <strong>wenn</strong><br />

sie mit noch so vielen Fehlern geschrieben wären, als manche heute anerkannte Kulturschil<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Gegenwart. Man würde dabei tief in das hineinschauen, was man braucht, <strong>wenn</strong> man nicht<br />

Lehrer ist aus abstrakten Ideen, son<strong>der</strong>n aus dem Zeitimpuls heraus. …<br />

Aus dem, was in hingebungsvoller Weise Eltern dem Lehrer mitteilen könnten, würde starke<br />

Menschenerkenntnis fließen, und ich übertreibe gar nicht, <strong>wenn</strong> ich sage: fast noch wichtiger als für<br />

das Kind das Zeugnis wäre für den Lehrer das Gegenzeugnis. Aber auch hierbei lege ich nicht den<br />

größten Wert auf die einzelne Maßregel, die ich gerade nehme, son<strong>der</strong>n auf das Erhalten des regen<br />

Interesses für alles, was in <strong>der</strong> Schule vor sich geht.<br />

Rudolf Steiner, Elternabend, 22.6.1923, GA 298 (1980), S. 193f<br />

Bei einem öffentlichen pädagogischen Kurs in Ilkley / England wird die freie Gegenseitigkeit von Lehrern<br />

und Eltern zusammenfassend als Grundlage für die gemeinsame Erziehungsaufgabe charakterisiert:<br />

Wir versuchen wenigstens von Monat zu Monat, jedenfalls aber von Zeit zu Zeit Elternabende zu<br />

veranstalten. Da versuchen wir, die Eltern zu versammeln, die Kin<strong>der</strong> in unserer Schule haben, und<br />

die eben kommen können, und da wird von den Lehrern für die Eltern dasjenige auseinan<strong>der</strong>gesetzt,<br />

was eine Verbindung schaffen kann zwischen <strong>der</strong> Schuljugend und den Elternhäusern. Und gerade<br />

auf dieses dem ganzen Schulwesen entgegenkommende Verständnis von seiten <strong>der</strong> Eltern rechnen wir<br />

stark. Da wir nicht aus Verordnungen, aus Programmen heraus, son<strong>der</strong>n aus dem Lebendigen heraus<br />

unterrichten und erziehen, können wir uns auch nicht sagen: du hast deinen Lehrplan, <strong>der</strong> dir von<br />

dieser o<strong>der</strong> jener Intelligenz vorgeschreiben ist, beobachtet, also hast du das Richtige getan.<br />

Wir müssen wie<strong>der</strong>um lernen, das Richtige zu fühlen im Verkehr mit denjenigen, die als Eltern, als die<br />

Verantwortlichen, uns ihre Kin<strong>der</strong> in die Schule hineingebracht haben. Und an diesem Echo, das da<br />

an den Elternabenden den Lehrern wie<strong>der</strong>um entgegenkommt, belebt sich auch von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<br />

her, was <strong>der</strong> Lehrer braucht, was <strong>der</strong> Lehrer namentlich dazu braucht, um immer selber innerlich<br />

lebendig zu bleiben.<br />

Rudolf Steiner, 17.8.1923, GA 307 (1973), S.243<br />

Die selbstschöpferische und weltoffene Pädagogik, die auf Verordnungen, Programme und vorgeschriebene<br />

Lehrpläne verzichtet, findet ihre Bestätigung im "Echo" <strong>der</strong> Eltern. Dieses Echo, die regelmäßige Spiegelung,<br />

dient nicht <strong>der</strong> Befriedigung von Eltern durch die Schaffung von Aussprachemöglichkeiten, son<strong>der</strong>n ist vor<br />

allem Selbsterziehungsmittel <strong>der</strong> Lehrer. Sie brauchen das Echo, "um immer selber innerlich lebendig zu<br />

bleiben." –<br />

An dieser Stelle wird ein Prinzip deutlich, das auch sonst die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners durchzieht:<br />

Der Verzicht auf Führung von außen geschieht nicht um einer Humanisierung <strong>der</strong> Arbeitsverhältnisse willen,<br />

son<strong>der</strong>n um die für eine freie Schule notwendige geistige Produktivität zu ermöglichen. Führung von außen<br />

wird durch Selbstorientierung ersetzt. Selbstorientierung aber wird aus dem eigenständigen Blick in die<br />

Umgebung gewonnen: ich bin nicht mehr "vorgesetztenorientiert", son<strong>der</strong>n umkreisorientiert. Das ist ein<br />

wichtiges Geheimnis <strong>der</strong> selbstverantwortlichen Führung ..." Karl-Martin Dietz<br />

Prisma (69) Prisma (69)<br />

Impressum<br />

Ansprechpartner in <strong>der</strong> ehrenamtlichen<br />

Prisma-Redaktion sind:<br />

Frauke Roloff Tel. 07622 - 5746<br />

Themen-Vorbereitung, Datenerfassung,<br />

Layout, Lektorat, Druck-CD, Verteiler<br />

E-mail: prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />

Thomas Gremm-Roloff Tel/Fax 07622 - 5746<br />

Themen aus dem Vorstandsbereich, Werbung<br />

E-mail: prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />

Gerhard König Tel. 07622 - 688985<br />

für das Lehrerkollegium<br />

E-mail: ger.art@t-online.de<br />

Claudia Kiefer Tel. 07622 - 6677635<br />

Jutta Bockelmann<br />

Joker<br />

Markus Werges<br />

Korrektur<br />

Photos:<br />

Harry Müller (offizieller Prismafotograf) und<br />

Benedikt Arnold, Freya Ingenfeld, Maxine Kiefer,<br />

Sabine Reiber, Thomas Wehkamp, Simone Litschka,<br />

Gerhard König, Jutta Bockelmann, Lukas Brandt<br />

u.a.m.<br />

Druck:<br />

Hornberger Druck KG<br />

Belchenstraße 8, 79689 Maulburg<br />

Herausgeber:<br />

Freie Waldorfschule Schopfheim<br />

Schlierbachstr. 23, 79650 Schopfheim<br />

Tel. 07622 - 666849 - 0, Fax 07622 - 5268<br />

E-mail: info@waldorfschuleschopfheim.de<br />

Internet: www.waldorfschuleschopfheim.de<br />

-10 + -11 Frau Kühner<br />

-12 Frau Schaubhut<br />

-13 Hausmeister<br />

-14 Pforte – Frau Baum<br />

-15 Lehrerzimmer – Besprechungsraum<br />

-16 Lehrerzimmer<br />

-17 Gartenbau<br />

-18 Physik<br />

-19 Küche<br />

-22 Anrufbeantworter<br />

Die Inhalte <strong>der</strong> Beiträge im Prisma<br />

werden von den jeweiligen Verfassern<br />

auch zur Sommerzeit<br />

michaelisch mutig selbst verantwortet.<br />

Die Redaktion behält sich dabei vor,<br />

Artikel aus Platzgründen zu kürzen.<br />

In eigener Sache Inhalt<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

dieser kleine Text zur Einstimmung<br />

entsteht immer nach dem ersten Korrekturlesen<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Prisma-Ausgabe.<br />

Das Lesen dieser 48-seitigen (Rekord!)<br />

Ausgabe gibt einem eine Panoramaansicht<br />

<strong>der</strong> Schule. Der Panoramablick<br />

kann zwar das eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Detail<br />

verschleieren und manches „kleine“<br />

Ärgernis des Schulalltags bleibt milde<br />

im Hintergrund. Aber manchmal ist<br />

es gut und notwendig, einmal wie von<br />

oben auf das große Leistungstableau<br />

unserer Schule zu schauen.<br />

Als äußerst sinnvolle Ergänzung zum<br />

Prismalesen sei noch <strong>der</strong> Besuch von<br />

Klassenspielen, Orchesterkonzerten,<br />

Eurythmiesolo-Aufführungen, Jahresarbeitsvorstellungen<br />

etc. empfohlen –<br />

und zwar auch gerade dann, <strong>wenn</strong> das<br />

eigene Kind nicht beteiligt ist. Das Bild<br />

<strong>der</strong> Schule wird satter, das "Warum<br />

Waldorfschule?" wird deutlicher und die<br />

„kleinen“ Ärgernisse werden wie<strong>der</strong> auf<br />

das ihnen zukommende Maß gestutzt:<br />

ganz normale Probleme, an <strong>der</strong>en<br />

Bewältigung man gemeinsam und vertrauensvoll<br />

arbeiten kann.<br />

Da die Fülle <strong>der</strong> Themen und Artikel<br />

dieses Mal so überwältigend ist, soll<br />

hier nur auf einen davon speziell hingewiesen<br />

werden. Thomas Peither`s Bericht<br />

über seine Mitarbeit als Elternvertreter<br />

in <strong>der</strong> Schulführungskonferenz (S.4-5)<br />

enthält das Fazit, welches sich für mich<br />

nach dem Lesen <strong>der</strong> ganzen 48-seitigen<br />

Ausgabe einstellte: "Durch meine<br />

berufliche Tätigkeit komme ich viel<br />

herum in <strong>der</strong> Welt und ich glaube, wir<br />

haben schon ein beson<strong>der</strong>es Glück, eine<br />

solche Schule vor <strong>der</strong> Haustür zu haben.<br />

Vielleicht ist es das, was ich allen Eltern<br />

sagen will: Die Schopfheimer Waldorfschule<br />

ist es wert, dass wir uns engagieren!<br />

Je mehr, umso besser!"<br />

Dem ist eigentlich kaum noch etwas<br />

hinzuzufügen. Lesen Sie die vielen und<br />

unterschiedlichen Artikel in Ruhe. Sie<br />

beleuchten viele Erscheinungsformen<br />

<strong>der</strong> Freien Waldorfschule Schopfheim<br />

und machen deutlich: Im Mittelpunkt<br />

geht es – bis hin zum Teichhuhnartikel –<br />

immer um die Menschen, um Kin<strong>der</strong>,<br />

Jugendliche und Erwachsene in Aktivität<br />

und Entwicklung.<br />

Eine warme und reichhaltige<br />

<strong>Sommerszeit</strong> wünscht Ihnen<br />

Ihre Prisma Redaktion<br />

Johanni 2010 • 3<br />

Titel • 1<br />

Assoziationen zur Jahreszeit: Zeugnisse • 2<br />

In eigener Sache • 3<br />

Impressum • 3<br />

Schule intern<br />

Kurz-Nachrichten aus dem Vorstand • 4<br />

Gremiumarbeit an <strong>der</strong> Schule • 4+5<br />

Finanzielle Situation <strong>der</strong> Schule • 6<br />

Menschen unserer Schule<br />

Elfriede Hochweber • 7+8<br />

Martin Qle • 9<br />

Hermann Hohenbild • 9<br />

Klara Sprich • 10<br />

Gerhard König • 11<br />

Anna Homberg • 12<br />

Viktor Sammain • 13<br />

Aus dem Schulleben<br />

Vergesst meine Teichhühner nicht! • 11+41<br />

Unsere Nachmittags-Ags • 14+15<br />

SMV-Berufsorientierungstag<br />

für die Oberstufe • 16+17<br />

Mail zur Bundesversammlung • 17<br />

Schülerdoppelseite • 18+19<br />

SMV-Begegnungstag<br />

für die Unterstufe • 20<br />

OLBibliothek: neue Bücher • 21<br />

Letzte Walkringer Woche • 22<br />

Abschlusskonzert • 23<br />

Bazargeldverteilung • 24<br />

Schul(monats)feier • 25<br />

Aus dem Unterricht<br />

Mittsommerspiel Kl. 3+4 • 26<br />

Bewegliches Klassenzimmer Kl. 1 • 27<br />

Marionettenprojekt Kl. 7 • 27<br />

Jahresarbeiten Kl. 8 • 28<br />

Klassenspiel Kl. 8 • 29<br />

Kunstunterricht Kl. 8, 9a, 9b • 30-33<br />

Landwirtschaftspraktikum Kl. 9b • 34+35<br />

Medieneinsatz im Geschichts-<br />

unterricht Kl. 10a+11 • 36-38<br />

Wie wird Politik gemacht? Kl. 9b+11 • 38+39<br />

Feldmesspraktikum Kl. 10b • 40+41<br />

Venedig – ein Traum Kl. 12 • 42<br />

Brief aus Jesolo Kl. 12 • 43<br />

FHR – Fachpraktischer Teil Schreinern • 45<br />

Aus den Kin<strong>der</strong>gärten<br />

Sich mit <strong>der</strong> Erde verbinden ohne ...<br />

Kin<strong>der</strong>garten Am Eisweiher • 46<br />

Leserbrief / <strong>Zur</strong> Diskussion<br />

Tolle Ansprache • 47<br />

Unvollständige Vogelperspektive • 47<br />

Buchbesprechungen<br />

Pädagogik <strong>der</strong> Ich-Landnahme:<br />

Das integrale Ich • 44<br />

Rätsel<br />

Sommerrätsel • 21<br />

Kleinanzeigen • 44<br />

Mitteilungen & Ankündigungen • 47<br />

Termine • 48


4 • Schule intern<br />

Kurz-Nachrichten aus dem Vorstand<br />

Folgende Themen beschäftigten den<br />

Vorstand in den letzten Wochen.<br />

Neben den hier erwähnten Baumaßnahmen<br />

und Elternbeiträgen gab<br />

vor allem die zukünftige Gesamtfinanzierung<br />

<strong>der</strong> Schule Anlass zu Sorge.<br />

Dieser Themenschwerpunkt erscheint<br />

auch im vorliegenden Prisma (69) in<br />

einem extra Artikel, um ausführlich und<br />

wie<strong>der</strong>holt das Bewusstsein auf die<br />

finanziellen Zusammenhänge zu richten.<br />

Schon in den Ausgaben Prisma (67) auf<br />

Seite 5, im Prisma (66) auf Seite 4, im<br />

Prisma (65) auf Seite 5, im Prisma<br />

(62) Seite 4 und vor allem in Ausgabe<br />

Prisma (61) auf den Seiten 5 bis 7 versuchten<br />

Beiträge frühzeitig auf diese<br />

mittelfristig zu erwartende Problematik<br />

aufmerksam zu machen.* Denn dieser<br />

Bereich bildet die physische Grundlage,<br />

um Schule zu ermöglichen. Dem muss<br />

gemeinsam Rechnung getragen werden<br />

(siehe Seite 6).<br />

1. Eventuelle Baumaßnahmen<br />

im Bereich des Zwischentrakts<br />

(zwischen Schule und Vicemooshalle).<br />

Über den Wolken – o<strong>der</strong>: Gremienarbeit an <strong>der</strong> Schule<br />

Flug UA829 von Charlotte (USA)<br />

nach Mexico City. Wir durchstoßen<br />

soeben die Wolkengrenze und unter mir<br />

breitet sich ein strahlend weißes Wolkenbett<br />

aus – über uns <strong>der</strong> unendlich blaue<br />

Himmel. Da fällt mir ein, dass ich noch<br />

einen Beitrag über Gremienarbeit an <strong>der</strong><br />

Schopfheimer Schule schreiben soll.<br />

So weit weg von <strong>der</strong> Schule bin ich<br />

sonst selten, dennoch bin ich immer<br />

noch mitten drin. Manche behaupten<br />

sogar, dass dort das Herz <strong>der</strong> Schule<br />

schlägt – in <strong>der</strong> Schulführungkonferenz<br />

(SFK). Ein typisch deutsches Wortungetüm.<br />

Es hat also mit Schule zu tun,<br />

ebenso mit Führen und mit Konferieren,<br />

also Diskutieren. Ich war schon auf<br />

vielen nationalen und internationalen<br />

Konferenzen (komme auch gerade von<br />

einer), aber noch nie wurden da Entscheidungen<br />

getroffen. Das ist bei <strong>der</strong><br />

SFK an<strong>der</strong>s. Warum heißt sie also so?<br />

Auch ich habe darauf bislang noch keine<br />

Antwort.<br />

Seit letzten September bin ich als<br />

Elternvertreter Teil <strong>der</strong> SFK. Delegiert<br />

vom Eltern-Lehrer-Schüler-Kreis (ELSK)<br />

Die Situation wurde vom Architekten,<br />

Herrn Hartmut Lais analysiert. Es<br />

wären mehrere Varianten möglich. Die<br />

Spanne reicht von <strong>der</strong> Sanierung des<br />

Dachs über Heizraum und Küche und<br />

Überdachung <strong>der</strong><br />

Bühnenfläche bis zu<br />

einer zweigeschossigen<br />

Überbauung (unten<br />

Lager, oben diverse<br />

Unterrichtsräume).<br />

Was auf alle Fälle in<br />

nächster Zeit ansteht,<br />

ist die Sanierung des<br />

Daches über Heizraum und Küche,<br />

sowie die Sicherung des Schornsteins<br />

und <strong>der</strong> alten Bühnenfläche.<br />

2. Elternbeiträge<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Anregung eines Vaters<br />

aus <strong>der</strong> Unterstufe wurde ein intensiver<br />

Blick auf die Beitragsordnung geworfen.<br />

Die eingebrachte Fragestellung war,<br />

ob unsere bisherige Form eines „Orientierungsrahmens<br />

zur freiwilligen Selbst-<br />

einschätzung“ noch stimmig sei, o<strong>der</strong><br />

ob man nicht zu einer strikteren Hand-<br />

und in diese als Vertreter <strong>der</strong> Klasse 9a<br />

gewählt. Das ist Premiere, denn Elternvertreter<br />

gab es in <strong>der</strong> SFK, solange<br />

meine Kin<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Schule sind, noch<br />

nie. Bislang hieß sie ja auch „Interne<br />

Konferenz“. Nomen est omen. Ich glaube,<br />

sie war so intern, dass viele nicht wussten,<br />

was da innen drin vorgeht, so wie<br />

wir nicht wissen, was in einem Computer<br />

passiert – Hauptsache, er funktioniert.<br />

Und <strong>wenn</strong> nicht, hat man wenigstens den<br />

Schuldigen, auf den man schimpfen kann.<br />

Und wie es bei Neuerungen (auch<br />

Innovationen genannt) oft so ist, ging<br />

auch das nicht ganz reibungslos von<br />

statten. Sehr vorsichtig waren die ersten<br />

Konferenzen – abtasten – kennenlernen<br />

– wie soll das funktionieren? – dürfen<br />

Elternvertreter überhaupt mitstimmen?<br />

– sind die richtig gewählt? Als erstes fiel<br />

mir auf, dass wir Probleme mit <strong>der</strong> Synchronisation<br />

von Gremien haben. Die<br />

SFK ist wöchentlich am Donnerstag<br />

Abend. Der ELSK tagt nur monatlich<br />

(natürlich nicht in den Ferien) also insgesamt<br />

nur 7-8 mal pro Jahr. Dann noch<br />

die Elternabende, die in <strong>der</strong> 9. Klasse<br />

Die Diskussion darüber,<br />

welche Vorgehensweise<br />

einer Freien Schule<br />

angemessen sei,<br />

war kontrovers.<br />

habung und Kontrolle übergehen solle,<br />

um – so die Argumentation – möglichem<br />

Missbrauch vorzubeugen und höhere<br />

Einnahmen zu erzielen. Diese könnten<br />

dann z.B. zu einer Erhöhung <strong>der</strong> Lehrer-<br />

gehälter verwendet<br />

werden. Die Diskussion<br />

darüber, welche Vorgehensweise<br />

einer<br />

Freien Schule angemessen<br />

sei, war kontrovers.<br />

Wir möchten<br />

hierzu gerne ein<br />

breiteres Meinungs-<br />

bild aus <strong>der</strong> Elternschaft bekommen. Es<br />

wurde auch die Notwendigkeit deutlich,<br />

dass sich noch ein paar Eltern finden,<br />

die verbindlich im Beitragsgremium<br />

mitarbeiten.<br />

Diese Themen werden auf <strong>der</strong> Budget -<br />

MV am 16. Juli angesprochen werden.<br />

Eventuelle, notwendige Entscheidungen<br />

sollen auf eine möglichst breite Basis<br />

gestellt werden. Thomas Gremm-Roloff<br />

* Wer diese Ausgaben nicht mehr hat,<br />

wende sich bitte an die Redaktion, ans Schulbüro<br />

o<strong>der</strong> hole sich das Download von <strong>der</strong> Homepage.<br />

nur noch 3-4 mal pro Jahr stattfinden.<br />

Wie soll da die Meinung <strong>der</strong> Eltern<br />

zusammengetragen werden. Wie kann<br />

man da für die Eltern sprechen, <strong>wenn</strong><br />

dann auf einmal Entscheidungen<br />

getroffen werden müssen, die nicht nur<br />

auf einzelne Eltern Auswirkungen<br />

haben, son<strong>der</strong>n auf unsere ganze Schulgemeinschaft?<br />

Mitunter finden sechs<br />

SFKs statt, bis mal eine ELSK stattfindet.<br />

Bis dahin müssen Entscheidungen schon<br />

getroffen sein, diese werden dann in <strong>der</strong><br />

ELSK mitunter nur noch berichtet.<br />

Schade! Man muss also abstrahieren.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass es<br />

in <strong>der</strong> SFK oft um Dinge geht, die <strong>der</strong><br />

Vertraulichkeit unterworfen sind und<br />

daher nicht so locker mit an<strong>der</strong>en diskutiert<br />

werden können. Da sitzt man richtig<br />

zwischen den Stühlen. Eigentlich sollte<br />

man sich abstimmen, kann es aber doch<br />

nicht. Will an<strong>der</strong>e mit einbinden, es ist<br />

aber keine Zeit und Gelegenheit dafür.<br />

Nur die an<strong>der</strong>en Elternvertreter bleiben<br />

da übrig – und natürlich die an<strong>der</strong>en SFK<br />

Mitglie<strong>der</strong>. Wie<strong>der</strong> steht man alleine da.<br />

Was ist eigentlich unsere Aufgabe<br />

Prisma (69) Prisma (69)<br />

als Elternvertreter? Können wir Entscheidungen<br />

wirklich beeinflussen? Wir<br />

Eltern haben doch nur 3 von 18 Stimmen<br />

könnte man einwenden – o<strong>der</strong> resigniert<br />

abwinken. „Die Lehrer“ überstimmen<br />

doch sowieso die Eltern. Diesen Schluss<br />

würde man ziehen, <strong>wenn</strong> man in Lagern<br />

denken würde. Aber wir sind nicht auf<br />

dem Schlachtfeld, wo Lehrer gegen<br />

Eltern kämpfen (und umgekehrt), ein<br />

Bild wie es oft in den Medien aufgezeigt<br />

wird. Auch wollen wir Eltern die Lehrer<br />

nicht kontrollieren, wie an<strong>der</strong>e meinen.<br />

Auch diese Kritiker wurden, so glaube<br />

ich, in ihre Schranken verwiesen.<br />

Doch was machen wir dann an<br />

jedem Donnerstag Abend? Wir versuchen<br />

Gegenwart und Zukunft <strong>der</strong> Schule zu<br />

gestalten.<br />

Es ist so einfach, aber im Detail<br />

doch mitunter so schwer. Nahezu alle<br />

Entscheidungen, die in <strong>der</strong> SFK getroffen<br />

werden, haben auch langfristige Auswirkungen.<br />

Dennoch müssen sie oft schnell<br />

getroffen werden. Es bleibt selten Zeit<br />

für wochenlange Diskussionen. Und die<br />

Zeit begrenzt die Diskussionen zusätzlich.<br />

Mancher würde sich in <strong>der</strong> SFK<br />

wünschen, mehr Zeit für bestimmte<br />

Punkte zu haben. Aber <strong>der</strong> Entscheidungsdruck,<br />

den ich aus <strong>der</strong> Industrie<br />

nur zu gut kenne, ist auch in den Gremien<br />

unserer Waldorfschule angekommen.<br />

Daher müssen auch zunehmend Entscheidungen<br />

getroffen werden, obwohl<br />

nicht alle Fakten zusammengetragen<br />

wurden, noch nicht alle gefragt wurden,<br />

Antworten auf Fragen offen bleiben.<br />

Entscheidungsfähigkeit mit Unsicherheiten<br />

ist gefragt.<br />

„Warum tust Du Dir das an?“ haben<br />

mich schon so manche gefragt. Ich frage<br />

mich eher, warum gerade ich und nicht<br />

an<strong>der</strong>e.<br />

Seit ich Teil <strong>der</strong> SFK bin, ist für mich<br />

vieles klarer und transparenter geworden.<br />

Ich verstehe die Schulgemeinschaft<br />

besser, Zusammenhänge wurden für<br />

mich klarer. Auch Entscheidungswege<br />

sind für mich besser verständlich. Auch<br />

mein Vertrauen in die Schule ist deutlich<br />

gestiegen. Das erzähle ich auch allen,<br />

die mich danach fragen. „Warum?“,<br />

fragen Sie sich vielleicht gerade.<br />

Ich bekomme jetzt viel stärker mit,<br />

wie viel Engagement viele Lehrer neben<br />

dem Unterricht an unserer Schule einbringen.<br />

Entscheidungen werden abge-<br />

Seit ich Teil <strong>der</strong> SFK bin,<br />

...(ist) mein Vertrauen<br />

in die Schule<br />

deutlich gestiegen.<br />

wogen, unterschiedliche Sichtweisen<br />

dargestellt und dabei nicht <strong>der</strong> leichtere<br />

Weg vorgezogen, son<strong>der</strong>n Lösungen, die<br />

für die gesamte Schule die beste zu sein<br />

scheint. Manchmal muss man dabei<br />

auch Einzelne vor den Kopf stoßen, um<br />

das Große nicht aus <strong>der</strong> Balance zu<br />

bringen. Selbstverwaltung ist nicht <strong>der</strong><br />

einfachere Weg. Wir Eltern haben dabei<br />

eine wichtige Aufgabe dadurch, dass<br />

wir dabei sind und darauf achten, dass<br />

Entscheidungen nachvollziehbar sind,<br />

auch im Nachhinein. Dass dort, wo<br />

Eltern eingebunden werden müssen,<br />

Entscheidungen durch an<strong>der</strong>e Gremien<br />

wie Mitglie<strong>der</strong>versammlung mitgetragen<br />

bzw. bestätigt werden. Und die Sichtweise<br />

von uns Eltern ist eben in verschiedenen<br />

Punkten doch an<strong>der</strong>s.<br />

Zusätzlich bringen wir vieles aus <strong>der</strong><br />

Welt da draußen in die Schule rein.<br />

Gerne gehe ich zur SFK und bedauere<br />

Anzeigen<br />

Schule intern • 5<br />

jeden versäumten Termin. Die Rückmeldungen<br />

aus <strong>der</strong> SFK zeigen mir<br />

zugleich, dass die SFK durch die Teilnahme<br />

<strong>der</strong> Elternvertreter stark gewonnen<br />

hat. Es ist doch wun<strong>der</strong>bar, <strong>wenn</strong><br />

Demokratie so gut funktioniert. Eine<br />

„Min<strong>der</strong>heit“ hat die Möglichkeit eine<br />

„Mehrheit“ zu beeinflussen, nicht durch<br />

Stimmenmacht, son<strong>der</strong>n mit Überzeugungskraft.<br />

Ich wünsche mir, dass noch mehr<br />

Eltern als heute sich in <strong>der</strong> Schule engagieren,<br />

einmischen, mitreden, diese<br />

aktiv mittragen und -gestalten. Dabei<br />

weiß ich nur allzu gut, dass je<strong>der</strong> mit<br />

<strong>der</strong> Zeitnot zu kämpfen hat – glauben<br />

Sie mir, auch ich. Aber für mich ist jede<br />

Minute in <strong>der</strong> SFK eine gute Minute,<br />

gut investierte Zeit – nicht nur für<br />

meine Kin<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n auch für mich.<br />

Ich darf viel lernen in diesem Kreis und<br />

möchte allen an dieser Stelle einmal von<br />

Herzen dafür danken. Die Offenheit in<br />

<strong>der</strong> SFK ist überwältigend und stimmt<br />

mich hoffnungsfroh.<br />

Über den Wolken betrachtet man<br />

manche Dinge wohl an<strong>der</strong>s und am<br />

Boden angekommen, ist man den<br />

Problemen wie<strong>der</strong> näher als erwartet,<br />

aber wir sind doch auf <strong>der</strong> Erde, um<br />

diese weiter zu entwickeln und nicht nur<br />

auf Wolke 7 zu schweben.<br />

Durch meine berufliche Tätigkeit<br />

komme ich viel herum in <strong>der</strong> Welt und<br />

ich glaube, wir haben schon ein beson<strong>der</strong>es<br />

Glück, eine solche Schule vor <strong>der</strong><br />

Haustür zu haben. Vielleicht ist es das,<br />

was ich allen Eltern sagen will: Die<br />

Schopfheimer Waldorfschule ist es wert,<br />

dass wir uns engagieren! Je mehr, umso<br />

besser!<br />

Wir müssen es nur tun –<br />

Gelegenheiten dazu gibt es viele!<br />

Thomas Peither, Elternvertreter in <strong>der</strong> SFK


6 • Schule intern<br />

Vorstandsbericht zur finanziellen Situation <strong>der</strong> Schule.<br />

Der Fokus dieses Berichts liegt auf<br />

Darstellung und Bewusstmachung<br />

<strong>der</strong> wirtschaftlichen Folgen bestimmter<br />

Entwicklungen und Tendenzen.<br />

Der Vorstand hat die Verantwortung<br />

für den finanziellen und den rechtlichen<br />

Bereich unserer Schule. Dazu gehört<br />

unter an<strong>der</strong>em sicher zu stellen, dass die<br />

Schule ihren eingegangenen vertraglichen<br />

Verpflichtungen nachkommen<br />

kann. Also z.B. die Strom-, Wasser- und<br />

Heizrechnungen zu bezahlen o<strong>der</strong> auch<br />

dafür Sorge zu tragen, den bezahlten<br />

Mitarbeitern das zugesicherte Gehalt zu<br />

zahlen und ihre Arbeitsplätze zu sichern.<br />

Im laufenden Schuljahr 09/10 ist dies<br />

gelungen. Die Ertragssituation war zwar<br />

deutlich schlechter als in den letzten<br />

drei Jahren, aber es war trotzdem<br />

möglich, den Kollegen eine über das<br />

übliche 13. Monatsgehalt hinausgehende<br />

Son<strong>der</strong>zahlung zukommen zu lassen.<br />

Ca. 11 Schüler finanzieren<br />

per Zuschuss & Elternbeitrag<br />

ein Deputat.<br />

Unsere Schulfinanzierung<br />

<strong>Zur</strong> Erinnerung nochmals ein paar<br />

finanzielle Grundlagen unserer Schulfinanzierung:<br />

• Die Einnahmen sind direkt abhängig<br />

von <strong>der</strong> Schülerzahl. Die staatlichen<br />

Zuschüsse werden je Schüler/in bezahlt.<br />

FHR-Schüler in Klasse 13 werden<br />

nicht bezuschusst. Auch die Elternbei-<br />

träge sind abhängig von <strong>der</strong> Schüler-<br />

zahl.<br />

• Ein durchschnittliches Deputat kostet<br />

im laufenden Schuljahr. ca. 55.000 €.<br />

Ca. 11 Schüler finanzieren per Zuschuss<br />

und Elternbeitrag ein Deputat.<br />

• Ein guter Gradmesser für den wirt-<br />

schaftlichen Zustand einer Schule ist<br />

<strong>der</strong> Lehrer/Schüler-Schlüssel. Im<br />

Bereich von 1/14 bis 1/15 sind<br />

wir im grünen Bereich.<br />

ein kompromiss –<br />

das ist die kunst,<br />

einen kuchen so zu teilen,<br />

dass je<strong>der</strong> meint,<br />

er habe das größte stück bekommen.<br />

ludwig erhard<br />

(1897-1977)<br />

ehem. dt. bundeskanzler<br />

Kommendes Schuljahr<br />

Wenn wir nun aufs nächste Schuljahr<br />

schauen, besteht deutlicher Anlass<br />

zur Sorge.<br />

Wir müssen aus unterschiedlichen<br />

Gründen mit ca. 30 Schülern weniger<br />

kalkulieren. Dies hat direkte Auswirkungen<br />

auf die Einnahmen. Der Lehrer/<br />

Schüler-Schlüssel rutscht in den Bereich<br />

von 1/12,8 – eine Entwicklung, die wir<br />

eigentlich erst mit dem Abschied <strong>der</strong><br />

B-Klassen in 3 bis 4 Jahren drohend am<br />

Horizont gesehen hatten. Darauf wurde<br />

ja schon wie<strong>der</strong>holt hingewiesen. Die<br />

jetzt überraschend kurzfristig eingetretene<br />

Situation war aber so nicht zu<br />

erwarten. Die Ampeln stehen auf rot.<br />

Wie kann unter diesen Voraussetzungen<br />

ein verantwortbares Budget<br />

für nächstes Jahr aussehen?<br />

• Können Einnahmen gesteigert<br />

werden? Am wirkungsvollsten wäre<br />

hier die Aufnahme von Schülern in<br />

Klassen, die noch freie Plätze haben.<br />

• Auch eine Erhöhung <strong>der</strong> Elternbeiträge<br />

ist im Gespräch.<br />

• Müssen Ausgaben reduziert werden?<br />

Diskutiert werden eine Nullrunde bei<br />

den Gehältern,<br />

ein Einstellungsstopp,<br />

eine strenge Limitierung des Personal-<br />

budgets,<br />

Einsparungen bei Sachkosten und<br />

Investitionen usw. ...<br />

Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Abfassung dieses<br />

Artikels Mitte Juni ist das in Vorstand<br />

und Schulführung noch nicht<br />

ausdiskutiert.<br />

Drängende Fragen<br />

Das wirkliche Problem ist aber nicht das<br />

jetzt kommende Schuljahr. Viel entscheiden<strong>der</strong><br />

ist, wie es mit <strong>der</strong> Freien<br />

Waldorfschule Schopfheim mittelfristig<br />

weitergeht.<br />

Die nächste 1. Klasse wird voraussichtlich<br />

mit wesentlich weniger Schülern<br />

starten, als mit den bisher üblichen 36.<br />

Folgende Fragen müssen in diesem<br />

Zusammenhang bearbeitet werden.<br />

• Ist das nur eine einmalige Son<strong>der</strong>-<br />

situation im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

aktuellen Früheinschulungs-<br />

problematik?<br />

• O<strong>der</strong> trifft uns ein demografischer<br />

Faktor generell zurückgehen<strong>der</strong><br />

Schülerzahlen?<br />

• O<strong>der</strong> liegen die Gründe ganz woan<strong>der</strong>s?<br />

• Müssen o<strong>der</strong> wollen wir uns auf<br />

kleinere Klassen einstellen?<br />

• Sollen wir doch wie<strong>der</strong> B-Klassen<br />

bilden? Im Bereich 4./5./6. Klasse ist<br />

die Nachfrage potentieller Quer-<br />

einsteiger immer noch groß.<br />

Mit 26er Klassen<br />

wären nur noch maximal<br />

28 Deputate finanzierbar.<br />

Wenn die Beschäftigungsverhältnisse<br />

im <strong>der</strong>zeitigem Umfang (nächstes<br />

Schuljahr ca. 37,3 Deputate) erhalten<br />

werden sollen, muss die Schülerzahl<br />

hoch bleiben. Wie erreichen wir diese<br />

Schülerzahlen?<br />

Denn mit 26er Klassen wären selbst<br />

bei optimistischen Annahmen nur noch<br />

max. 28 Deputate finanzierbar.<br />

• Wie könnte ein so tiefer Einschnitt<br />

sozialverträglich realisiert werden?<br />

• Welches Unterrichtsangebot ließe sich<br />

dann realisieren?<br />

Also:<br />

Einladung<br />

An diesen und weiteren Fragen wird<br />

noch intensiv gearbeitet werden müssen<br />

und am 16. Juli auf <strong>der</strong> kommenden<br />

Budget-Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

wird es auf die meisten Fragen wahrscheinlich<br />

noch keine fertige Antwort<br />

geben. Was Sie aber erwarten können,<br />

ist ein Budget, mit dem wir heil durch<br />

das nächste Schuljahr kommen.<br />

Thomas Gremm-Roloff<br />

Prisma (69) Prisma (69) Menschen unserer Schule • 7<br />

Menschen unserer Schule<br />

Zum Ende des Schuljahres 2009/2010 verlassen uns wie<strong>der</strong> ein Schwung Menschen und brechen zu neuen Ufern auf. Wir freuen<br />

uns sehr, dass einige Verabschiedungen auch das Prisma erreicht haben. Natürlich von Lehrerseite, aber auch <strong>der</strong> Rückblick<br />

einer Abiturientin macht sich hier sehr gut und möchte Wichtiges mitteilen (<strong>der</strong> Text musste lei<strong>der</strong> gekürzt werden, die vollständige<br />

Fassung wird in <strong>der</strong> Abizeitung erscheinen). Ein Ehemaliger schickt Exemplare seiner jetztigen Tätigkeit und eine Ehemalige blickt<br />

von Weitem auf ihr damaliges Schülerinnendasein zurück und erzählt von ihrem jetztigen Arbeitsfeld ....<br />

Man staunt, wie weit sich dieser unser Schopfheimer Waldorfschulorganismus mit seinen Verwurzelungen und Verzweigungen in<br />

die soziale Gemeinschaft erstreckt, indem sich biographisch wirksame und oft unsichtbare Netze webend bilden. fr<br />

Bei einer gemütlichen Tasse Tee und einem<br />

großen Stück Kuchen, hatte ich das Vergnügen<br />

mit unsrer langjährigen Orchesterleiterin,<br />

Elfriede Hochweber, ein Interview zu führen:<br />

St e fa n i e Pf e i l:<br />

Was hat dich bewegt,<br />

ein Orchester mit Schülern zu gründen?<br />

el f r i e d e Ho c H w e b e r :<br />

Meine Freundin regte mich an, mit<br />

meinen Privatschülern eine Orchesterfreizeit<br />

zu machen. So verbrachten wir<br />

unsere erste Musikfreizeit in <strong>der</strong> Kar-<br />

woche 1981 in Urberg (Schwarzwald)<br />

im Schullandheim des Hebel- und des<br />

Hans-Thoma-Gymnasiums. Wir spielten<br />

die Bauernkantate von J.S. Bach, mit<br />

dabei war Heino Frank, <strong>der</strong> gerade sein<br />

Diplom als Musiklehrer absolviert hatte.<br />

Beim Abschlusskonzert waren Prof.<br />

Dr. Gollwitzer und Dr. Bockemühl an-<br />

wesend. Letzterer fragte mich, ob ich<br />

nicht als Orchesterleiterin <strong>der</strong> Schopfheimer<br />

Waldorfschule arbeiten möchte.<br />

So kam ich an unsere Schule.<br />

Zuvor hatte ich ein kleines Orchester<br />

auf <strong>der</strong> Stockmatt im Kin<strong>der</strong>heim von<br />

Familie Sturm gegründet und geleitet.<br />

Welche Werke haben dich<br />

am meisten geprägt und welche<br />

Komponisten wurden schon gespielt?<br />

Es ist schwer zu sagen, welche Werke<br />

mich am meisten geprägt haben.<br />

Angefangen haben wir in Schopfheim<br />

mit ganz einfachen Stücken alter<br />

Meister des Barocks, zum Beispiel<br />

Vivaldi, Corelli, Gluck, Händel und<br />

Bach u.s.w. Später, als das Orchester<br />

größer und technisch wie musikalisch<br />

besser wurde, wagte ich mich an Komponisten<br />

<strong>der</strong> Mannheimer Schule, so<br />

z.B. an Bachs Söhne, Haydn, Stamitz<br />

und viel später die frühen Sinfonien von<br />

Mozart. Dann folgten viele Solokonzerte<br />

mit Schülern und Schülerinnen<br />

unseres Orchesters, unter an<strong>der</strong>em<br />

Chaminade, Dvorak, Haydn und Mozart.<br />

Dann tasteten wir uns vor an sehr<br />

anspruchsvolle Ouvertüren von<br />

Zu<br />

neuen<br />

Ufern<br />

lockt<br />

ein<br />

neues<br />

Ziel!<br />

Gluck, Schubert, Beethoven "Coriolan",<br />

"Egmont", von Carl Maria von <strong>Web</strong>er<br />

den "Freischütz" und von Mozarts<br />

"Zauberflöte" die Ouvertüre.<br />

Es folgten zur gleichen Zeit große<br />

Chorwerke, Messen und konzertante<br />

Opernaufführungen mit Chor und<br />

Orchester zusammen mit Heino Frank:<br />

"Orpheus & Euridice", "Jefta", "Ascanio<br />

in Alba" und Teile aus Oratorien.<br />

Zwischendurch gab es immer wie<strong>der</strong><br />

Projekte mit Eurythmie: "Peer Gynt",<br />

"Zauberflöte" sowie "Hänsel & Gretel"<br />

von Humperdinck.<br />

Es folgten große Sinfonien von<br />

Beethoven, Arriaga, Britten, Mendelsohn<br />

und Schubert. Von Schubert sei beson<strong>der</strong>s<br />

die Unvollendete hervorgehoben,<br />

die wir auch dieses Jahr in unser Programm<br />

aufgenommen haben. Möge<br />

dieses Werk verbunden mit Mozarts<br />

Zauberflöte noch lange im Leben <strong>der</strong><br />

Schüler weiterklingen!<br />

Welche Tournee war die aufregendste?<br />

Eine <strong>der</strong> schönsten Tourneen war die<br />

nach Katalonien. Aber genau kann man<br />

Interview mit<br />

Elfriede Hochweber<br />

das nicht sagen, da jede Tournee auf<br />

ihre Art ihren beson<strong>der</strong>en Reiz hatte.<br />

Einer <strong>der</strong> Höhepunkte war für mich die<br />

Tournee nach Italien in die Casa Verdi<br />

und nach Greifswald. Die spannendste<br />

und aufregendste Tournee war auf jeden<br />

Fall die allererste nach Polen. Damals<br />

hatten wir noch keinerlei Erfahrungen<br />

und es war alles neu für uns.<br />

Wie viele Tourneen<br />

gab es insgesamt schon?<br />

Mit <strong>der</strong> jetzigen Tournee sind es<br />

dreizehn. Eine heilige Zahl.<br />

Was war das Lustigste,<br />

was du mit dem Orchester erlebt hast?<br />

Das ist eigentlich ganz einfach zu beant-<br />

worten, es waren die Bunten Abende<br />

auf unserern Orchesterfreizeiten in<br />

Walkringen.<br />

Es gab auch eine <strong>der</strong> lustigsten<br />

Stunden auf <strong>der</strong> Tournee in Ungarn, als<br />

einige Orchesterschüler im Hof einer<br />

Schule das Märchen von Rotkäppchen<br />

aufführten. Herr Mally spielte dabei den<br />

Bösen Wolf.


8 • Menschen unserer Schule<br />

Natürlich darf man die lustigen<br />

Busfahrten mit unserem Fahrer Miguel<br />

nicht vergessen. Er unterhielt uns nicht<br />

nur mit Gesang, son<strong>der</strong>n auch mit<br />

Witzen. Einmal mussten wir sogar den<br />

Bus schieben, da <strong>der</strong> Tank leer war!<br />

Du warst für viele Schüler ein<br />

Wegbereiter, wie zum Beispiel für mich.<br />

Ich durfte, als ich noch kleiner war,<br />

bei dir im Unterricht dabeisitzen und<br />

wollte von da an immer Geige spielen.<br />

Hast du von manchen ehemaligen<br />

Schülern ein Feedback bekommen?<br />

Da kann ich nur sagen, dass ich immer<br />

wie<strong>der</strong> Rückmeldung bekommen habe.<br />

Es waren nicht nur meine eigenen<br />

Schüler, son<strong>der</strong>n auch Streicher<br />

und Bläser, die durch mich ihrem<br />

Instrument treu blieben o<strong>der</strong> die<br />

durch das Orchester Musiker und/o<strong>der</strong><br />

Musiklehrer geworden sind.<br />

Ein Feedback war nicht selten. Dies<br />

freute mich, obwohl ich mir natürlich<br />

bewusst bin, dass ich die Kraft dazu aus<br />

an<strong>der</strong>en Quellen geschöpft habe.<br />

Mein Wunsch für die Schule wäre,<br />

dass viele Schüler,<br />

<strong>wenn</strong> sie in die Schule kommen,<br />

ein Instrument erlernen.<br />

Wie hat die Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Orchester, also dir und <strong>der</strong> Schule<br />

in den ganzen Jahren funktioniert?<br />

Es hat Zeiten gegeben, in denen ich<br />

mich sehr allein gefühlt habe, aber auch<br />

Zeiten, in denen ich mich sehr getragen<br />

fühlte. Die meiste Zeit habe ich mich<br />

als Einzelkämpferin gefühlt, denn es<br />

gab immer wie<strong>der</strong> Jahre dazwischen, in<br />

denen ich keinen Musikkollegen hatte.<br />

Was wäre dein<br />

Wunsch für die Schule?<br />

Mein Wunsch für die Schule wäre,<br />

dass viele Schüler-/innen, <strong>wenn</strong> sie<br />

in die Schule kommen, ein Instrument<br />

erlernen. Es soll für meine Nachfolgerin<br />

ein schönes, lebendiges Musizieren<br />

werden, aufdass weiterhin viele Musiker<br />

aus unserer Schule hervorgehen mögen.<br />

Bisher haben etwa 35 Schüler und<br />

Schülerinnen unserer Schule ein<br />

Musikstudium absolviert.<br />

Mein letzter Wunsch wäre, dass die<br />

Schüler und Schülerinnen mit großer<br />

Begeisterungskraft und innerer Treue<br />

weiterhin an <strong>der</strong> Orchesterarbeit<br />

teilnehmen.<br />

Was möchtest du, in Hinblick auf die<br />

nächste Tournee*, uns Schülern auf<br />

unserem weiteren <strong>Lebens</strong>weg mitgeben?<br />

Dass in euch vielleicht ein Verständnis<br />

für fremde Kulturen erwacht – und das<br />

in einem Land, das in früheren Zeiten<br />

durch die Mysterien geprägt wurde und<br />

somit auch Europa beeinflusste. Und<br />

dass wir das Verbindende zwischen<br />

Orient und Okzident auch über die<br />

Musik erleben dürfen. Vielleicht wird<br />

<strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Schüler durch den<br />

Impuls <strong>der</strong> Sekemfarm zu neuen Ideen<br />

inspiriert.<br />

Mit welchen Gefühlen<br />

gehst du in die kommende Tournee?<br />

Ich gehe vor allem mit großen<br />

Erwartungen in diese Tournee. Aber<br />

auch mit dem Gedanken, dass wir alle<br />

gesund bleiben, um Ägypten genießen<br />

zu können. Ich hoffe, dass je<strong>der</strong> etwas<br />

ganz Spezielles von dieser Tournee<br />

mit nach Hause nimmt und dass es ein<br />

Anknüpfungspunkt für euer späteres<br />

Leben sein wird.<br />

Was kommt nach <strong>der</strong> Tournee?<br />

Was sind deine nächsten Ziele?<br />

Auf jedem Fall möchte ich weiter<br />

Geigenunterricht erteilen und somit<br />

noch vielen Kin<strong>der</strong>n den Einstieg in die<br />

Musik ermöglichen und die Liebe zum<br />

Instrument erwecken. Vielleicht werde<br />

ich auch ein Buch schreiben über meine<br />

musikalischen Erfahrungen – mein<br />

Schicksal, das mich auch unter<br />

schwierigen Bedingungen zur Musik<br />

geführt hat.<br />

... das Verbindende<br />

zwischen Orient und Okzident<br />

auch über die Musik<br />

erleben ...<br />

Ich bin dankbar, dass ich immer<br />

wie<strong>der</strong> die Kraft hatte, auch in schweren<br />

Situationen weiter zu machen. Große<br />

Hilfe bekam ich durch das <strong>Lebens</strong>werk<br />

Rudolf Steiners und durch die Christengemeinschaft.<br />

So hoffe ich für die Zukunft, dass<br />

sich auch wie<strong>der</strong> neue Wege auftun. Ich<br />

denke dabei gerne an Goethe: "Zu neuen<br />

Ufern lockt ein neues Ziel".<br />

Zum Schluss möchte ich noch sagen,<br />

dass es ein Geschenk war mit so vielen<br />

lieben Schülern zusammenarbeiten zu<br />

dürfen. Die Schüler waren von Anfang<br />

an meine Kin<strong>der</strong> und meine Familie,<br />

unser Zuhause war Walkringen und<br />

zugleich unsere musikalische Heimat.<br />

Doch alle Kin<strong>der</strong> verlassen irgendwann<br />

einmal ihr zu Hause. Walkringen stand<br />

immer unter einem beson<strong>der</strong>en Stern.<br />

Dort war man dem Himmel ein Stück<br />

näher. Walkringen bildete das Herz<br />

meiner musikalische Arbeit. Es war eine<br />

Gnade, diese Erfahrungen machen zu<br />

dürfen.<br />

Allen Menschen, die mich und uns<br />

auf diesem <strong>Lebens</strong>weg begleitet haben,<br />

möchte ich meinen allertiefsten herzwarmen<br />

Dank aussprechen – nicht zuletzt<br />

den vielen Eltern, die mir Vertrauen und<br />

Verständnis entgegenbrachten und die<br />

Treue gehalten haben.<br />

Liebe Elfi,<br />

ich danke dir für das Gespräch.<br />

Das Interview führte Stefanie Pfeil, Kl. 12<br />

auf Anfrage <strong>der</strong> Redaktion.<br />

* Die Abschlusstournee <strong>der</strong> Orchesterarbeit mit<br />

Elfriede Hochweber ist nach Sekem/ ägypten geplant.<br />

Prisma (69) Prisma (69) Menschen unserer Schule • 9<br />

Liebe Schulgemeinschaft,<br />

nach 21 Jahren im Großen und<br />

Kleinen Wiesental bzw. 17 Jahren an<br />

<strong>der</strong> Waldorfschule Schopfheim werde<br />

ich nun wechseln zu einer relativ jungen<br />

Waldorfschule in Nordrhein-Westfalen.<br />

Die Soester Schule ist 11 Jahre alt und<br />

will ihren Schülerinnen und Schülern<br />

auch die Abschlüsse ermöglichen, welche<br />

für eine volle Teilnahme am gesellschaftlichen<br />

Leben ja oft eiserne Voraussetzung<br />

sind. Also soll dort das Abitur<br />

in den nächsten Jahren als Prüfungsmöglichkeit<br />

aufgebaut werden, aber es<br />

soll trotzdem eine Waldorfschule bleiben<br />

bzw. weiter werden, und darum sucht<br />

man nach Leuten, die darin Erfahrung<br />

mitbringen. Ob das dann gelingt, ist<br />

allerdings nicht sicher. Es braucht<br />

weitere Menschen für die Oberstufe.<br />

In Schopfheim verlasse ich eine<br />

wun<strong>der</strong>bar ausgestattete Schule: den<br />

Garten, die 7 Werkstätten, 4 künstlerische<br />

Übungsräume und 4 Ateliers, dann<br />

schöne Klassen-, Fach- und naturwissenschaftliche<br />

Räume, aber auch eine super<br />

Sporthalle, den kleinen und großen<br />

Festsaal, einen abwechslungsreichen<br />

Schulhof, eine Schulküche mit Speiseräumen<br />

und Innenhof, die sogar<br />

manchem Dönerstand Konkurrenz<br />

machen, eine reichhaltige Schülerbibliothek<br />

für junge Leseratten, ein cooles<br />

Schülercafé, das immer offen hat, solange<br />

... bin dann mal<br />

bei den Büchern<br />

man es aufräumt, Gesprächsraum und<br />

Therapiebereich, überall schöne Farben<br />

und von Verwaltungs-, Hausmeister-<br />

und Reinigungsräumen noch fast nichts<br />

gesagt. Am meisten begeistert mich das<br />

Treppenhaus, wo man in kühnem<br />

Schwung sozusagen gen Himmel steigen<br />

kann, ohne dabei schwindelig zu<br />

werden, vielmehr aber hun<strong>der</strong>terlei<br />

immer neue Blicke nach unten entdeckt<br />

und nach oben sich streckt – eigentlich<br />

angemessen im tieferen Sinne für einen<br />

Ort, wo man sich frei entwickeln will.<br />

Auch ich konnte mich entwickeln in<br />

dieser Schule, tätig sein, Erfahrungen<br />

machen, jeden Tag etwas Neues lernen,<br />

zusammen mit jungen lebensfreudigen<br />

Menschen. Dafür bin ich dankbar. So<br />

gehe ich mit einem vollen Rucksack. Was<br />

schön war, vergisst man ja oft schnell.<br />

Was schmerzvoll war, wird vielleicht<br />

mal die wichtigste Grundlage dafür, dass<br />

man sich so richtig gründlich verän<strong>der</strong>n<br />

kann. Auch ein Stück Treppe, sozusagen.<br />

Der Schule wünsche ich, dass sie<br />

ihren Charakter von innerer Ausstattung<br />

lebendig hält, z.B. dass man sich darin<br />

zu Hause fühlt, dass die Eltern, Schülerinnen<br />

und Schüler ihre Schule engagiert<br />

mitgestalten können und dass man, trotz<br />

mancher knochenharter Regeln, doch<br />

immer spürt, wie jede und je<strong>der</strong> gewusst,<br />

geschätzt und geför<strong>der</strong>t wird zu den<br />

jeweils eigenen <strong>Lebens</strong>zielen. Martin Qle<br />

... verlasse ich<br />

eine wun<strong>der</strong>bar<br />

ausgestattete<br />

Schule<br />

Hermann, komm doch bitte von dem Balken da oben runter! – Ja, aber<br />

erst muss <strong>der</strong> Staub hier oben noch weg! Am Mittwoch habe ich<br />

übrigens im Bahnhofskino einen ganz tollen Film über Walfische gesehen,<br />

du musst ihn dir unbedingt anschauen. – Ja Hermann, aber die Schalbretter<br />

können wir doch gar nicht mehr verwenden. – Doch, doch, und die Nägel<br />

auch noch dazu. Du, <strong>der</strong> Vortrag am Freitag über die Sonnenfinsternis,<br />

ganz toll. – Ja Hermann, aber <strong>der</strong> Parkplatz vom Gymnasium ist doch gar<br />

nicht unser Putzrevier! – Na und, übrigens versuch es doch mal mit<br />

Rotebeetesaft gegen deine Erkältung, Rotebeetesaft hilft immer. – Danke<br />

Hermann, übrigens gibt es Beschwerden von Kollegiumsseite über das<br />

viele Lüften zu dieser Jahreszeit. – Ach die, die künstlichen Aromastoffe<br />

sind viel schlimmer als das bisschen Frischluft. Das Klassenspiel am<br />

Samstag, ganz, ganz toll. – Ja Hermann, aber meinst du, wir sollten diese<br />

Wand wirklich gelb streichen? – Na klar, Hauptsache wir streichen sie,<br />

hier ein Artikel aus dem Spiegel zum Thema Gehirnentwicklung und<br />

Handystrahlen. Ich habe Kopien in die Fächer <strong>der</strong> Kolleginnen und<br />

Kollegen verteilt. – Danke Hermann, hier hast du noch die Schlüssel für<br />

die neuen Mülleimer, aber eigentlich ist das ja Aufgabe <strong>der</strong> Schüler. –<br />

Naja, die haben übrigens ganz toll meine Bazarbücher geschleppt, und die<br />

Eurythmiesoli am Sonntag, ganz große Klasse.<br />

Falls du jetzt nichts Dringendes hast, ich bin dann mal bei den Büchern<br />

oben. – Ja ist gut Hermann, und Tschüss,<br />

dein Hausmeisterkollege Gun-Jörg Kühnel


10 • Menschen unserer Schule<br />

Da<br />

wäre<br />

noch<br />

etwas<br />

zu<br />

sagen:<br />

Nun stehen wir hier und blicken<br />

zurück auf dreizehn Jahre Schulzeit.<br />

Dreizehn Jahre, die uns anfangs<br />

unsäglich lange vorkamen, <strong>der</strong>en Ende<br />

wir zwischenzeitlich herbeisehnten<br />

wie eine Oase in <strong>der</strong> Wüste und die im<br />

Rückblick wie im Fluge vergangen sind.<br />

Wo ist sie hin, die lange Zeit, die wir<br />

Jahr für Jahr im immer gleichen Rhythmus<br />

verbrachten? – Sie geht dieser Tage<br />

vorbei. Endet. Wird nie mehr wie<strong>der</strong>kommen.<br />

Ist zerronnen, wie Sand, <strong>der</strong><br />

durch die Finger rieselt. Doch an<strong>der</strong>s,<br />

als hätten wir in unseren Händen Sand<br />

versucht zu halten, stehen wir heute<br />

nicht mit leeren Händen da. Wir haben<br />

die erste Hürde bezwungen und etwas<br />

gewonnen, das uns zum Schlüssel zur<br />

Welt „<strong>der</strong> Erwachsenen“ wird.<br />

Zum ersten Mal in unserem Leben<br />

haben wir jetzt die Möglichkeit mehr<br />

o<strong>der</strong> weniger frei zu entscheiden, welche<br />

Richtung wir einschlagen wollen. Und<br />

so setzen wir zunächst beinahe unmerklich<br />

einen Schritt vor den an<strong>der</strong>en und<br />

werden erwachsen; behalten unsere<br />

Kindheit und mit<br />

ihr diese Schule<br />

in Erinnerung<br />

und wenden<br />

unseren Blick<br />

auf die Möglichkeiten,<br />

die vor<br />

uns liegen.<br />

Was im<br />

Rückblick vielleicht klein und unwichtig<br />

erscheinen mag, aber zweifellos sehr<br />

prägend sein wird für die Wege, die wir<br />

in Zukunft einschlagen werden, sind<br />

eben jene Jahre, die hinter uns liegen.<br />

Es sind nicht nur unsere Eltern, die eine<br />

Schlüsselfunktion in unserer individuellen<br />

Entwicklung eingenommen haben.<br />

Maßgeblich hat auch die Schule, haben<br />

die Lehrer uns über alle Klassenstufen<br />

hinweg geprägt. Sie haben uns viel<br />

Wertvolles und Wichtiges mitgegeben<br />

... diejenigen<br />

ernstgenommen und unterstützt,<br />

die sich möglichst reibungslos<br />

in das Bild <strong>der</strong><br />

„perfekten Waldorfwelt“<br />

integrieren lassen.<br />

für unseren Weg und gleichzeitig dazu<br />

beigetragen, dass vieles an unserer<br />

Schulzeit schön und wirklich gut war.<br />

An<strong>der</strong>erseits gab es aber auch immer<br />

wie<strong>der</strong> Punkte, die die ganze Klasse<br />

o<strong>der</strong> einzelne als verbesserungswürdig<br />

erlebt haben. Diese Aspekte sollen in<br />

jedem Falle erwähnt werden, da sie vielleicht<br />

eine deutlich über mehrere Jahre<br />

entstandene Stimmung wi<strong>der</strong>spiegeln<br />

und somit insbeson<strong>der</strong>e unseren Lehrern<br />

als Anstoß zu neuen Überlegungen<br />

dienen können.<br />

An dieser Stelle sei nun daher das<br />

vergleichsweise enge und vertraute Verhältnis<br />

zwischen Lehrern und Schülern<br />

erwähnt. Lehrer waren<br />

für uns nicht zwangsläufig<br />

Gegenspieler,<br />

gegen die es sich zu<br />

behaupten galt, son<strong>der</strong>n<br />

Menschen, die uns auf<br />

ihre Art zu unterstützen<br />

und bei Problemen<br />

immer wie<strong>der</strong> zu helfen versuchten.<br />

Dem steht allerdings gegenüber, dass<br />

auch in einem solchen System mitunter<br />

Einzelne durch ein Raster fallen und<br />

aufgrund charakterlicher Eigenarten,<br />

die ein langjähriger Klassenlehrer<br />

natürlich genau kennt, o<strong>der</strong> schulischer<br />

Schwierigkeiten schlichtweg benachteiligt<br />

werden. Dies gilt gleichermaßen<br />

für die unteren Klassen wie auch für die<br />

Oberstufe.<br />

So wurde eben dann auch teilweise<br />

<strong>der</strong> Eindruck erweckt, dass unter denen,<br />

die sich bei Problemen an Lehrer wandten,<br />

vermehrt diejenigen ernstgenommen<br />

und unterstützt wurden, die sich möglichst<br />

reibungslos<br />

in ein Bild <strong>der</strong><br />

„perfekten<br />

Waldorfwelt“<br />

integrieren liessen.<br />

Waren es die an<strong>der</strong>en<br />

nicht wert,<br />

ihnen mit den<br />

gleichen offenen<br />

Ohren entgegen zu kommen? Waren sie<br />

vielleicht einfach nicht „lukrativ“ i.w.S.<br />

genug, um sich um sie zu kümmern?<br />

...<br />

Wenngleich wir nun also in dieser<br />

„Waldorfwelt“ lebten, so hat man doch<br />

nie versucht, uns zu Anthroposophen zu<br />

erziehen; <strong>wenn</strong> überhaupt, so wirkte<br />

Steiners Lehre unbewusst auf uns ein.<br />

Vielmehr wurden wir, was heutzutage<br />

keinesfalls üblich ist, dazu angehalten,<br />

selbst zu denken, Dinge kritisch zu<br />

hinterfragen und auch anerkannte<br />

„Wahrheiten“ nicht einfach zu übernehmen.<br />

Mit Sicherheit haben wir hierdurch<br />

die Möglichkeit, die Welt weniger naivgutgläubig<br />

wahrzunehmen und stellen<br />

vielleicht gesellschaftliche Vorgänge<br />

eher in Frage. Dieses Anzweifeln war<br />

teilweise jedoch schon Voraussetzung<br />

und es kam mitunter vor, dass <strong>der</strong>jenige,<br />

<strong>der</strong> sich bewusst <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Meinung anschloss, nicht wirklich ernst<br />

genommen wurde; insbeson<strong>der</strong>e <strong>wenn</strong><br />

er damit <strong>der</strong> persönlichen Ansicht<br />

einiger Lehrer wi<strong>der</strong>sprach. So fragt<br />

man sich nun, ob letztlich selbständiges<br />

Denken o<strong>der</strong> nicht viel eher schlichte<br />

Anpassungsfähigkeit<br />

erwünscht war.<br />

An<strong>der</strong>erseits gab<br />

es aber auch die<br />

Lehrer, die keinesfalls<br />

versuchten uns ihre<br />

Meinung zu Eigen zu<br />

machen. Sie wirkten<br />

hierzu viel zu sehr von ihrem eigenen<br />

Unterricht gelangweilt und trugen mit<br />

wenig Begeisterung o<strong>der</strong> kaum nennenswerten<br />

Inhalten und mit sich stets<br />

wie<strong>der</strong>holenden Auffor<strong>der</strong>ungen dazu<br />

bei, dass auch wir ihren Unterricht nur<br />

schwerlich ernst nehmen konnten.<br />

Dass es die Möglichkeit gibt,<br />

ernsthaften prüfungsvorbereitenden<br />

Unterricht zu machen und gleichzeitig<br />

auch an<strong>der</strong>en Aktivitäten Platz einzuräumen,<br />

durften wir allerdings noch bis<br />

zum Ende <strong>der</strong> zwölften Klasse erfahren.<br />

Hierbei standen nicht die anstehenden<br />

Prüfungen im Vor<strong>der</strong>grund, son<strong>der</strong>n die<br />

Stärken jedes Einzelnen, die dann umso<br />

deutlicher zum Vorschein kamen. Von<br />

Erlebnissen dieser Art werden wir in<br />

Zukunft auch unabhängig von unserem<br />

jeweiligen Abschlüssen profitieren<br />

können. Zumal sie uns zudem zeigen,<br />

dass an<strong>der</strong>e Dinge im Leben mindestens<br />

ebenso wichtig sind. In jedem Fall gerieten<br />

wir erst recht spät in den berühmt-<br />

berüchtigten „Abistress“ und waren<br />

nicht wie an an<strong>der</strong>en Schulen schon<br />

Jahre im Voraus auf einen möglichst<br />

guten Notendurchschnitt fixiert.<br />

Mit diesen und weiteren wertvollen<br />

Erfahrungen im Gepäck sind wir nun<br />

hoffentlich gerüstet für das, was das<br />

Leben für jeden von uns noch bereithält.<br />

Und so bleibt nichts weiter zu sagen, als<br />

„Danke!“ an all jene, die uns bis heute<br />

begleitet und unterstützt haben –<br />

an unsere Lehrer, aber auch an unsere<br />

Eltern. Klara Sprich, Klasse 13<br />

... wurden wir dazu<br />

angehalten,<br />

selber<br />

zu denken,<br />

Prisma (69) Prisma (69)<br />

Inzwischen hat es sich ja weitgehend<br />

herumgesprochen, dass ich die Schule<br />

zum Schuljahresende verlasse, um in<br />

meiner Wahlheimat Island neue Aufgaben<br />

anzunehmen.<br />

Als ich vor zehn Jahren an die<br />

Waldorfschule kam, wurde ich aufgrund<br />

einer unterrichtlichen Notsituation an<br />

dieser Schule aus Island sozusagen weggeholt,<br />

denn dort lebte ich gerade. Dass<br />

man ausgerechnet an mich kam, lag<br />

wohl daran, dass ich vor über 22 Jahren<br />

schon einmal für einige Jahre als Gastlehrer<br />

für Steinmetzen<br />

und Kupfertreiben an die<br />

Schopfheimer Schule<br />

kam. (In jener Zeit<br />

stießen auch Herr Mally,<br />

Herr Boettger und Herr<br />

Langhammer zum<br />

Kollegium hinzu.).<br />

Aus meinen damaligen und heutigen<br />

Erfahrungen kann ich im Vergleich<br />

bemerkenswerte Schlüsse ziehen, wobei<br />

die Hauptfrage ist, ob sich Schüler,<br />

Lehrer & Eltern seit damals verän<strong>der</strong>t<br />

haben. Ja, haben sie. Wobei ich generell<br />

sagen kann, dass es heute in Richtung<br />

Regelschule wesentlich angepasster zu-<br />

geht. In meinen Augen nicht unbedingt<br />

ein Vorteil. Allerdings könnte ich dieses<br />

an exemplarischen Beispielen deutlich<br />

machen, was den Rahmen dieses<br />

Artikels aber sprengen würde – dass<br />

man sich damals, vor allem im Oberstufenkollegium,<br />

mehr auf die Menschen-<br />

kunde Rudolf Steiners bezogen hat und<br />

die Schule aus diesen Hintergründen<br />

heraus noch heute von den damaligen<br />

Entscheidungen profitiert, nämlich den<br />

künstlerischen und handwerklichen<br />

Bereich nachhaltig zu stärken. Ich sehe<br />

heute die Gefahr, dass diese Stärke aus<br />

Anpassungsgründen für vernachlässigbarer<br />

gehalten wird.<br />

Die Ursache dieser Haltung besteht<br />

in meinen Augen darin, dass Lehrer und<br />

Eltern den ursprünglichen Sinn <strong>der</strong><br />

manuellen Schulung und <strong>der</strong>en konkrete<br />

Auswirkung auf die gesunde leibliche,<br />

seelische und geistige Entwicklung des<br />

jungen Menschen immer weniger verstehen.<br />

Ein Vorgang, <strong>der</strong> in den hochzivilisierten<br />

Län<strong>der</strong>n generell galoppartig<br />

zunimmt und in meinen Augen auch zu<br />

den grassierenden<br />

Jugendkrankheiten<br />

führt.<br />

Hier an <strong>der</strong><br />

Schule habe ich<br />

mich stets für die<br />

Belange <strong>der</strong> Kunst<br />

eingesetzt und dies<br />

nicht nur im Unterricht. Ich hoffe, dass<br />

diese Fahne auch weiterhin hoch gehalten<br />

wird. Zu den hervorragendsten<br />

Erlebnissen gehörte für mich das<br />

anspruchsvolle Saalbau-Projekt, an<br />

dem ich all die Jahre mit gearbeitet habe<br />

und dabei eine beeindruckend initiativ<br />

aufgestellte Elternschaft erleben konnte.<br />

(Es gibt sie halt doch noch, die passionierten<br />

Handwerker.) Es lohnte sich,<br />

für künstlerische Gesichtspunkte<br />

einzustehen. Wird dafür nicht eingestanden,<br />

werden die Dinge zwar<br />

praktisch gestaltet, werden aber nicht<br />

schön sein, ein Umstand, <strong>der</strong> allerorten<br />

zu beobachten ist und meiner Ansicht<br />

nach direkt in den Kulturnie<strong>der</strong>gang<br />

hineinführt. Nichtkunst ist Ödnis.<br />

Nun zieht es mich wie<strong>der</strong> nach<br />

Island zurück. Es warten ein kleiner<br />

Freundeskreis, Kunst-Projekte, Arbeit<br />

Verfallen wir nicht<br />

in das Missverständnis,<br />

nur auswendig Gelerntes<br />

als Bildung zu betrachten.<br />

EinstEin – o<strong>der</strong>: Vergesst mir meine Teichhühner nicht!<br />

Menschen und Tiere unserer Schule • 11<br />

Nichtkunst<br />

ist<br />

Ödnis<br />

mit behin<strong>der</strong>ten Menschen, lange<br />

Nordlicht-Winter und eine ernstfröhliche<br />

Wirtschaftskrise auf mich.<br />

Ich wünsche <strong>der</strong> Schopfheimer<br />

Schulgemeinschaft für die Zukunft ein<br />

gutes Gespür, stets die richtigen<br />

Menschen für den Kunstgedanken zu<br />

finden und an sich zu binden. Nur Kunst<br />

„bildet“ im eigentlichen Sinn des<br />

Wortes. Verfallen wir nicht in das Missverständnis,<br />

nur auswendig Gelerntes<br />

als Bildung zu betrachten.<br />

Auf jeden Fall blicke ich dankbar auf<br />

sehr interessante, ereignisreiche Jahre,<br />

die mir viel bedeuten, zurück.<br />

Vielen Dank dafür. Gerhard König<br />

Noch habe ich keinen Schul-Teichhuhn-Hirten o<strong>der</strong> eine Hirtin als Nachfolger gefunden.<br />

Ich bin selbst erstaunt darüber, dass mir an den kleinen Viechern so viel liegt.<br />

Folgendes habe ich aber an <strong>der</strong> Beschäftigung mit ihnen anzumerken:<br />

Albert Einstein wird die Aussage zugeschrieben, dass, <strong>wenn</strong> die Bienen aussterben, die<br />

Menschheit nur noch wenige Jahre zu überleben hätte. Ein sehr überraschen<strong>der</strong> Blick eines<br />

solch klugen Mannes auf die Bedingungen <strong>der</strong> menschlichen Zivilisation. Ich möchte diese<br />

Aussage aufgreifen und behaupten, dass, <strong>wenn</strong> unsere Teichhühner aus Not das Schulgelände<br />

verlassen müssten, dann sollte man sich große Sorgen um unsere Schule machen.<br />

Aus dem Exodus könnte man etwas ablesen: Dass das Schulmilieu beschädigt wäre.<br />

Kin<strong>der</strong> und Naturwesen sind sehr milieu-sensibel und <strong>wenn</strong> unsere Teichhühner auswan<strong>der</strong>n<br />

müssten, würden auch Kin<strong>der</strong> in unerwarteten Formen Rückzüge antreten.<br />

Ich habe im letzten Teichhuhn-Artikel Prisma 66 schon darauf hingewiesen, dass noch<br />

viel zu oft Steine und Knüppel im Teich liegen. Paradoxerweise sind es gerade Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />

Jugendliche, welches dies tun, aber...<br />

Fortsetzung <strong>der</strong> Einstein-Teichhuhn-Schulmilieu-Betrachtung auf Seite 41


12 • Menschen unserer Schule<br />

Was machen<br />

Ehemalige?<br />

Anna Homberg<br />

und <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>schutz<br />

l l a:<br />

uAnna,<br />

du hast die hiesige Waldorfschule<br />

besucht. Wie hast du deine<br />

Schulzeit erlebt?<br />

An n A:<br />

Ich kann mich vor allem gut an die<br />

beson<strong>der</strong>en Events, die Klassenspiele,<br />

das Johannispiel, die Praktika erinnern.<br />

Das Johannispiel beispielsweise, da<br />

weiß ich noch genau, was ich darstellte,<br />

wie die Musik war, die Stimmung.<br />

Die an<strong>der</strong>en Zeiten dazwischen, das<br />

normale Schulleben, daran kann ich<br />

mich nicht so erinnern.<br />

Du hast intensive Erinnerungen,<br />

aber nicht so an die Nie<strong>der</strong>ungen des<br />

Alltags?<br />

Genau. Das hab ich so mitgenommen.<br />

Was ich geliebt habe an den Projekten<br />

war, dass man sich als Klasse, als<br />

Gruppe zusammengehörig gefühlt hat<br />

und dass das in diesen Zeiten beson<strong>der</strong>s<br />

zum Tragen kam. Da wurde das Bühnen-<br />

bild gemalt o<strong>der</strong> man saß hinter den<br />

Kulissen zusammen, <strong>wenn</strong> jemand<br />

noch mal intensiver proben musste... –<br />

das mochte ich so, dieses miteinan<strong>der</strong><br />

gucken, wer kann was gut. Es hat mich<br />

damals schon interessiert, wie die<br />

einzelnen Klassenkameraden so sind<br />

in ihrer Persönlichkeit.<br />

So hat das Zusammensein mit den<br />

Klassenkameraden dich geprägt,<br />

beeindruckt und weitergebracht.<br />

Genau. Und später natürlich in <strong>der</strong><br />

Oberstufe auch einzelne Lehrer. Für<br />

mich prägend war Herr Mally im Kunst-<br />

unterricht, <strong>der</strong> mir durch seine Art vieles<br />

beigebracht hat, was ich sonst nicht so<br />

gelernt hätte. Ich habe mich dann mit<br />

Foto: Ulla Winz<br />

Munch beschäftigt, <strong>der</strong> ja eine Verbindung<br />

schafft zwischen Psychologie und<br />

Kunst. Ich wusste damals schon, dass<br />

ich Psychologie studieren möchte und<br />

so hat das sehr gut gepasst. Das war im<br />

Abitursjahr.<br />

Gab es ein Highlight in den 13 Jahren?<br />

Ja. Wir haben als Achtklassstück<br />

„Katarina Knie“ aufgeführt. Im Vorfeld<br />

hatten wir da viele Proben zu Zirkusturnen<br />

und Akrobatik. Zwei an<strong>der</strong>e<br />

Mädels und ich, wir bekamen die Rolle<br />

<strong>der</strong> Katarina, die sehr begehrt war. Wir<br />

hatten uns auch viel Mühe gegeben,<br />

haben Laufen auf dem Seil gelernt und<br />

haben das dann auch auf <strong>der</strong> Bühne<br />

gemacht. Ich kann mich da noch an alles<br />

genauestens erinnern und tue das auch<br />

sehr gerne.<br />

Wie ging es nach <strong>der</strong> Schulzeit weiter?<br />

Nach dem Abitur bin ich nach Neusee-<br />

land zu Freunden meiner Eltern. Habe in<br />

einer Einrichtung für behin<strong>der</strong>te Er-<br />

wachsene und einer Kin<strong>der</strong>tagesstätte<br />

gearbeitet. Nach meiner Rückkehr habe<br />

ich in Freiburg Psychologie studiert<br />

und einen Teil von meinem Vordiplom<br />

gemacht. Ich lebte damals schon mit<br />

David, meinem Mann, zusammen.<br />

Als ich mit Benjamin schwanger<br />

wurde, konnte ich mich für zweieinhalb<br />

Jahre an <strong>der</strong> Uni beurlauben lassen. Und<br />

konnte danach – das war wirklich toll –<br />

in Basel weiterstudieren. Da hatte ich<br />

Glück. Benjamin kam in den Kin<strong>der</strong>garten,<br />

meine Schwester hat uns sehr<br />

geholfen, ich konnte wie<strong>der</strong> loslegen.<br />

Und ich habe gemerkt, es geht beides:<br />

Familie und Studium. Zeitweise war es<br />

Prisma (69) Prisma (69) Menschen unserer Schule • 13<br />

Sorgentelefon<br />

0800 1110333<br />

Die Nummer<br />

gegen Kummer<br />

wirklich anstrengend, gerade zu Prüfungszeiten,<br />

abends zu lernen, denn ich<br />

wollte nachmittags Zeit für Benjamin<br />

haben. Es gab in <strong>der</strong> Zeit die beiden Be-<br />

reiche und wenig an<strong>der</strong>es. Auch unsere<br />

Tochter Sophia haben wir während des<br />

Studiums bekommen, hier konnte ich<br />

allerdings direkt an <strong>der</strong> Uni bleiben, das<br />

hat sehr gut gepasst…<br />

Es hört sich für mich so an, als sei dein<br />

Studium eine Art Hin<strong>der</strong>nislauf gewesen?<br />

Ich habe immer davon profitiert, dass<br />

ich die beiden Qualitäten, Familie und<br />

Studium, auf einmal hatte. Ich habe es<br />

sehr genossen, mit den Kin<strong>der</strong>n was<br />

zu machen und hab’s dann, <strong>wenn</strong> sie<br />

betreut waren, genossen zu lernen.<br />

Das war ein gewisser Luxus, zwischen<br />

diesen beiden Bereichen wechseln zu<br />

können.<br />

Du hast dir von <strong>der</strong> einen und von <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite das Positive herausziehen<br />

können und so hast du es durchtragen<br />

können, denn das ist ja auch eine<br />

Kraftquelle.<br />

So würde ich es eher sehen. Gut, die<br />

anstrengenden Phasen, die vergisst man<br />

schnell wie<strong>der</strong>. David hat dann auch<br />

noch studiert, es war für ihn und mich<br />

viel Arbeit, aber eben auch ganz intensiv<br />

und schön, weil wir uns da immer<br />

gegenseitig unterstützt haben.<br />

Seit einiger Zeit arbeitest du<br />

beim Kin<strong>der</strong>schutzbund Schopfheim.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Während des Studiums habe ich dort<br />

mit einem kleinen Projekt angefangen.<br />

Als ich fertig war, übernahm ich dann<br />

eine halbe Stelle.<br />

Was ist überhaupt <strong>der</strong> „Kin<strong>der</strong>schutzbund“?<br />

Was ist sein Anliegen?<br />

Der Auftrag ist ganz klar <strong>der</strong> Schutz des<br />

Kindes und das Wohl des Kindes. Den<br />

Kin<strong>der</strong>schutzbund gibt es deutschland-<br />

weit, den Bundsverband in Berlin,<br />

den Landesverband in Stuttgart und<br />

die Ortsverbände. Hier in Schopfheim<br />

haben wir einen recht großen Ortsverband<br />

mit knapp 200 Mitglie<strong>der</strong>n.<br />

Welche Projekte<br />

bietet ihr in Schopfheim an?<br />

Es gibt das Kin<strong>der</strong>- und Jugendtelefon,<br />

wo ich für die Koordination zuständig<br />

bin. Das ist ein anonymes, kostenloses<br />

Sorgentelefon, das Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

wochentags zwischen 14.00 und<br />

20.00 Uhr erreichen können. Da sind<br />

geschulte, ehrenamtliche Berater am<br />

Telefon, die auf die Themen <strong>der</strong> jungen<br />

Menschen vorbereitet sind.<br />

Dann haben wir das Tagesmütterprojekt,<br />

hier werden Frauen von uns<br />

ausgebildet und vermittelt.<br />

Dann bieten wir an 9 Grundschulen<br />

<strong>der</strong> Region Hausaufgabenbetreuung an.<br />

Und als neues großes Projekt, für<br />

das ich auch eingestellt wurde, haben<br />

wir die Familienpatinnen: ein ganz<br />

niedrigschwelliges Angebot für<br />

Familien in belasteten Situationen,<br />

denen nach <strong>der</strong> Geburt eines Kindes<br />

eine Familienpatin zur Seite gestellt<br />

wird. Das finanziert <strong>der</strong> Landkreis, die<br />

ZOON, so ist sein Name, will offensichtlich<br />

eine Niveausteigerung in<br />

diesem vielfältig bestückten Segment<br />

<strong>der</strong> Tierzeitschriften erreichen. Anstatt<br />

Sentimentalität niveauvolle, hochinformative<br />

Reportagen, Abhandlungen und<br />

Interviews, ohne in eine Fachsprache zu<br />

verfallen. Die Texte richten sich an breit<br />

gefächerte Interessen. So liest man<br />

etwas über den einheimischen Dachs,<br />

aber auch sehr Spannendes über den<br />

Afrikanischen Wildhund o<strong>der</strong> über den<br />

dubiosen Handel mit essbaren Vogelnestern.<br />

Man staunt, dass auch Wladimir<br />

Klitschko etwas für den Tierschutz tut<br />

(Interview). Langeweile kommt beim<br />

Lesen nicht auf. Auch die Aufmachung<br />

<strong>der</strong> Zeitschrift finde ich wohltuend.<br />

Wenig Werbung und ein großzügiges<br />

Layout, man hat Platz zum Lesen und<br />

wird nicht bombardiert.<br />

Patinnen sind für die Familien kostenlos.<br />

Wir starten damit gerade. Da wird<br />

deutlich, was <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>schutzbund<br />

will. Er will mit seinen Projekten nicht<br />

kommen, <strong>wenn</strong>’s schon zu spät ist, son<strong>der</strong>n<br />

präventiv, eben vorbeugend wirken.<br />

So dass es gar nicht erst zu schwerwiegenden<br />

Problemen kommen muss.<br />

Das Allerdirekteste für Kin<strong>der</strong>,<br />

die Sorgen haben, ist dieses Telefon<br />

Nu m m e r g e g e N Ku m m e r, wo wirklich<br />

jedes Kind, das einen Gesprächspartner<br />

braucht, den aber nicht in <strong>der</strong> Familie<br />

findet o<strong>der</strong> im Freundeskreis, diese<br />

Nummer anrufen kann, auch übers<br />

Handy. Das kostet nichts, man muss<br />

seinen Namen nicht nennen und man<br />

findet jemanden, mit dem man seine<br />

Probleme besprechen kann.<br />

Ja. Aber auch das Patinnenprojekt kommt<br />

direkt den Kin<strong>der</strong>n zugute, die Patin ist<br />

dazu da, die Mutter nach <strong>der</strong> Geburt zu<br />

entlasten und die Familie zu unterstützen,<br />

eben mit dem Ziel, dass es nicht zu<br />

einer Kindeswohlgefährdung kommt.<br />

Und auch die Hausaufgabenbetreuung<br />

erreicht Kin<strong>der</strong> unmittelbar.<br />

Ich möchte noch auf eine interessante<br />

Idee hinweisen – bei an<strong>der</strong>en<br />

Kin<strong>der</strong>schutzbünden schon verwirklicht:<br />

Ju g e n d l i c H e b e r a t e n Ju g e n d l i c H e. Das<br />

ist immer samstags und läuft über die<br />

Nummer gegen Kummer. Da sitzen<br />

dann Jugendliche am Telefon und<br />

beraten. Sie bekommen eine Ausbildung<br />

für diesen Telefondienst und engagieren<br />

sich damit dann ehrenamtlich im Gegen-<br />

zug. Ich finde das eine unheimlich gute<br />

Sache und würde das gerne auch in<br />

Schopfheim einrichten. Wenn jemand,<br />

<strong>der</strong> das jetzt liest, Interesse hat, so etwas<br />

mit aufzubauen, kann er sich gerne mit<br />

uns in Verbindung setzten.<br />

Anna, aus deiner persönlich-fachlichen<br />

Sicht: Was ist das Wichtigste,<br />

damit Kin<strong>der</strong> gedeihen können?<br />

Erstmal was ganz Banales, Praktisches<br />

aus meiner persönlichen Erfahrung: Ich<br />

gehe jeden Tag mit den Kin<strong>der</strong>n eine<br />

große Runde laufen, das erfüllt ziemlich<br />

viele Funktionen: Man macht Schönes<br />

zusammen, man hat ungestörte Zeit<br />

füreinan<strong>der</strong>, man hat die Bewegung,<br />

man hat den Kopf dann wie<strong>der</strong> frei.<br />

Dann das nächste, was ich wichtig<br />

finde, ist, dass die Kin<strong>der</strong> selbständig<br />

sein dürfen, mit dem Gefühl, sie können<br />

die Dinge aus ihren eigensten Möglichkeiten<br />

und Fähigkeiten heraus. Im Hinter-<br />

grund gesichert, aber eben auch freigelassen<br />

und ermutigt: „Du kannst das!“<br />

Und was ich unbedingt wichtig finde<br />

neben all diesen ernsthaften Sachen ist:<br />

dass man einfach Spaß hat zusammen:<br />

Fahrrad fahren, Eis essen,es lustig haben.<br />

Das gefällt mir! Ich danke dir, Anna.<br />

Das Gespräch führte Ulla Winz<br />

Was machen Ehemalige? Neues Tiermagazin auf dem Lesemarkt<br />

Warum berichte ich dies hier? Nun,<br />

als ich im Impressum nachschaute, wer<br />

sich solch ein interessantes Projekt im<br />

heiß umkämpften Zeitschriftenmarkt<br />

auf die Hörner genommen hat, so entdeckte<br />

ich den Namen eines ehemaligen<br />

Schülers unserer Schule. Unsere älteren<br />

Kollegen erinnern sich sicherlich noch<br />

an Viktor Sammain. Er ist Mitherausgeber<br />

und Redaktions-Mitglied.<br />

Ich kann ihm nur viel<br />

Erfolg wünschen mit seinem<br />

qualitativ hochstehenden<br />

Projekt. Das Magazin habe<br />

ich inzwischen in mehreren<br />

Zeitschriften-Auslagen<br />

entdeckt. Es kostet 6 Euro<br />

und erscheint alle zwei<br />

Monate. ZOON kann<br />

man auch abonnieren.<br />

Gerhard König<br />

Informationen:<br />

www.zoon.de


14 • Aus dem Schulleben<br />

Unsere Nachmittags-AGs<br />

Zwar ist jetzt das Schuljahr bald rum, aber diese Auflistung <strong>der</strong> Steckbriefe auf <strong>der</strong> rechten Seite, die uns aus den<br />

Arbeitsgemeinschaften beantwortet wurden, werden voraussichtlich auch im kommenden Schuljahr weiterlaufen –<br />

nur vielleicht zu einem an<strong>der</strong>en Zeitpunkt. Denn jedes Jahr ist es ein äußerst kompliziertes Aushandeln aller <strong>der</strong> Schulen,<br />

die in die nun nicht mehr ganz so neue Vicemooshalle mit ihrem Nachmittagsprogramm wollen.<br />

Das momentane Angebot innerhalb <strong>der</strong> Waldorfschule erstreckt sich von Tanzen und Turnen über Zirkuskunst und<br />

Volleyball bis hin zu einer Kletter-Ag, da ja in <strong>der</strong> Vicemooshalle sogar teure Kletterwände installiert wurden;<br />

einzig das Bläserensemble übt im Musiksaal.<br />

Wir hoffen, dass diese Kurzinformationen weiteren SchülerInnen Lust auf die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Betätigung macht –<br />

ist es doch ein erstaunlich vielfältiges Angebot, das aus schuleigenen Reihen dort angeboten wird! ck & fr<br />

Prisma (69) Prisma (69) Aus dem Schulleben • 15<br />

St e c k b r i e f z u r ta n z ag z u m bl ä S e r e n S e m b l e z u r tu r n ag z u r Vo l l e y b a l l ag z u r zi r k u S ag z u r kl e t t e r ag<br />

Die Kletter-AG<br />

ruht lei<strong>der</strong><br />

momentan.<br />

Sie fand immer<br />

montags<br />

15.30 - 17.00 Uhr<br />

in <strong>der</strong> Turnhalle<br />

statt.<br />

Wenn<br />

sich Interessierte<br />

fänden,<br />

die wie<strong>der</strong><br />

regelmäßig<br />

die Kletterwände<br />

in <strong>der</strong> Vicemooshalle<br />

unter Aufsicht<br />

benutzen wollen,<br />

könnten sie sich<br />

beim Kletterlehrer<br />

melden.<br />

Wer weiß, wer weiß,<br />

vielleicht ...<br />

Dienstag<br />

15.30 – 17.30 Uhr<br />

Donnerstag<br />

18.15 - 20.00 Uhr<br />

Freitag<br />

14.00 - 15:30 Uhr<br />

Freitag<br />

15:30 - 16:30 Uhr<br />

Wann? Montag<br />

16:30 - 18:00 Uhr<br />

Wo ? Turnhalle/Vicemooshalle Musiksaal Turnhalle/Vicemooshalle Turnhalle/Vicemooshalle Vicemooshalle<br />

Schüler & Schülerinnen<br />

von Klasse 3 – 13,<br />

zirkusinteressierte Schüler,<br />

Möglichkeit für Jahresarbeit,<br />

gerne auch Unterstützung<br />

durch Oberstufenschüler für die<br />

Betreuung <strong>der</strong> unteren Klassen,<br />

gerne auch mit neuen Ideen<br />

Schüler & Schülerinnen<br />

ab <strong>der</strong> 9. Klasse,<br />

die Lust am Volleyballspielen<br />

und -trainieren haben<br />

Schüler & Schülerinnen<br />

ab <strong>der</strong> 7. Klasse<br />

Alle Bläser und Schlagzeuger,<br />

d.h. auch Instrumente,<br />

wie z.B. Saxophon, die im<br />

Sinfonieorchester kaum<br />

Einsatzmöglichkeiten haben.<br />

Zielgruppe Schüler & Schülerinnen<br />

ab <strong>der</strong> 8.Klasse<br />

sämtliche Zirkuskünste<br />

die es gibt, wie z.B.: Einrad,<br />

Diabolo, Jonglage, Akrobatik,<br />

Rola-Bola, Trapez, Trampolinspringen,<br />

Clownerie, Zaubern,<br />

Tanz, Seilspringen, Seilklettern,<br />

Devil-Stics,<br />

Jo-Jo, Pois-Schwingen<br />

Boden- & Geräteturnen Volleyball geübt und<br />

gespielt<br />

Tanzchoreographien erarbeitet Wir spielen Musik aus allen<br />

Epochen, d.h. neben den<br />

klassischen Bereichen auch<br />

vieles aus Rock, Pop, Jazz &<br />

Filmmusik. Auftritte sind<br />

neben Veranstaltungen in <strong>der</strong><br />

Schule auch außerschulische<br />

Konzerte, so z.B. diesen<br />

Sommer im Europa Park Rust.<br />

Was<br />

wird<br />

gemacht?<br />

Lust am Zirkus<br />

und an <strong>der</strong> Zusammenarbeit,<br />

selbständig in <strong>der</strong> Gruppe<br />

eigene Nummern erarbeiten.<br />

keine Spaß am Sport,<br />

Grundkenntnisse (Pritschen,<br />

Baggern) können hilfreich<br />

sein, sind aber nicht<br />

unbedingt efor<strong>der</strong>lich<br />

keine ca. 4 Jahre Instrumentalunterricht<br />

Mit jüngeren Schülern<br />

besteht die Möglichkeit, eine<br />

zweite Gruppe zu bilden.<br />

Welche<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

werden<br />

gestellt ?<br />

14 SchülerInnen 6 SchülerInnen ca. 12 SchülerInnen 10 - 16 SchülerInnen 20 SchülerInnen<br />

Wie viele<br />

nehmen<br />

bereits teil ?<br />

ja,<br />

nach Anmeldung<br />

ja ja ja ja,<br />

mit Grundkenntnissen schon<br />

Kann man<br />

je<strong>der</strong>zeit<br />

eingesteigen?<br />

SONSTIGES:<br />

Wir brauchen dringend Unterstützung<br />

in <strong>der</strong> Betreuung<br />

(Eltern, Lehrer o<strong>der</strong> Oberstufenschüler).<br />

Es sind dazu keinerlei Vorkenntnisse<br />

erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Die Turn-AG macht total<br />

Spaß und man lernt viel!<br />

Es macht voll Spaß, <strong>wenn</strong><br />

so viele einem Tipps<br />

geben können o<strong>der</strong><br />

helfen.<br />

Wäre schön,<br />

<strong>wenn</strong> noch mehr kommen<br />

und musizieren würden!!!!!<br />

Tanzende Hamster sind voll cool!<br />

Ja find` ich auch!<br />

Tanzen is voll luschtig!<br />

Bei <strong>der</strong> Tanz AG hat je<strong>der</strong> was<br />

mitzureden und keiner wird<br />

ausgeschlossen.<br />

Da macht das Tanzen echt Spaß!!!<br />

Leute, das Tanzen ist echt supa!!<br />

Wir freuen uns auch<br />

auf neue Leute, die mittanzen<br />

und auch dran Spaß haben.<br />

Schülerstimmen<br />

und<br />

sonstige<br />

Bemerkungen<br />

Harry Müller<br />

mobil: 0151-50572151<br />

Peter Sieber-Klapprott<br />

Telefon: 07622 – 6976488<br />

Mail: peter-karfunkel@web.de<br />

Ilmarie Jeltsch<br />

Mail: ilmailmaa@gmail.com<br />

Frau Glocker,<br />

Telefon: 07622-6976255<br />

Herr Rombach,<br />

mobil: 0713-3142444<br />

Frau Glocker,<br />

Telefon: 07622-6976255<br />

Wo kann<br />

man sich<br />

melden?


16 • Aus dem Schulleben<br />

SMV-aktivität: Berufsorientierungstag<br />

für die<br />

Oberstufe<br />

Text dazu rechterhand auf Seite 17.<br />

Prisma (69) Prisma (69) Aus dem Schulleben • 17<br />

Wer hat schon in <strong>der</strong> 10. Klasse<br />

klare Vorstellungen von seinem<br />

späteren Beruf? Wer weiß, wie <strong>der</strong><br />

Übergang von <strong>der</strong> Schulzeit in das<br />

Berufsleben aussehen wird? Und wer<br />

kann sich diesen neuen <strong>Lebens</strong>abschnitt<br />

überhaupt richtig vorstellen?<br />

Auch <strong>wenn</strong> es nicht unbedingt von<br />

Nöten ist, sich zu Beginn <strong>der</strong> Oberstufe<br />

schon auf ein klares Berufsziel festzulegen,<br />

so kann es doch hilfreich sein,<br />

sich zu informieren und sich die vielfältigen<br />

Möglichkeiten, die es nach <strong>der</strong><br />

Schule gibt, vor Augen zu führen.<br />

Um dieses Thema zu vertiefen, hat<br />

die SMV einen Berufsorientierungstag<br />

am Vormittag des 18. März mit drei<br />

großen Hauptthemen veranstaltet:<br />

• einem Vortrag<br />

zum Thema Ausland und Reisen,<br />

• einem Podiumsgespräch zur<br />

Information über Bewerbungen<br />

• und als Hauptpunkt verschiedene<br />

Berufsgespräche mit Eltern, Freunden,<br />

Bekannten und Interessierten, die Lust<br />

hatten, ihren Beruf vorzustellen.<br />

Den Beginn machte Herr Richter um<br />

10 Uhr mit seinem Vortrag über China.<br />

Er schil<strong>der</strong>te seine Erlebnisse, seine<br />

Erfahrungen mit den Menschen und den<br />

Umgang mit einer für uns sehr fremden<br />

Kultur. Herr Richter war von <strong>der</strong> SMV<br />

als Vertreter <strong>der</strong> Auslandsreisenden<br />

Thema: Bundesversammlung<br />

Datum: 13.06.2010 11:58:51 Westeuropäische Sommerzeit<br />

Von: PtrElsen@aol.com<br />

An: norbert.lammert@bundestag.de<br />

Internet-eMail: (Details)<br />

nach <strong>der</strong> Schulzeit eingeladen worden<br />

und konnte sicherlich verdeutlichen,<br />

dass man von einer intensiven Reise<br />

sehr viel über die Welt und auch über<br />

sich selbst lernen kann.<br />

Fortgesetzt wurde <strong>der</strong> Vormittag mit<br />

dem Podiumsgespräch, zu dem wir als<br />

SMV Personalchefs aus <strong>der</strong> Region<br />

eingeladen hatten, die häufig mit Bewerbungen<br />

zu tun haben und dadurch auch<br />

über oft auftretende Fehler & Schwächen<br />

in Anschreiben & Bewerbungsgespräch<br />

Bescheid wissen. Spannend waren die<br />

unterschiedlichen Ansichten <strong>der</strong><br />

einzelnen Vertreter zu den vorbereiteten<br />

Bewerbungsanschreiben. So bot z.B. <strong>der</strong><br />

Leiter des City Hotel Schopfheim an,<br />

einem offensichtlich bewerbungsunerfahrenen<br />

Jungen Nachhilfe beim<br />

Verfassen eines Anschreibens zu geben,<br />

wofür er mit Applaus <strong>der</strong> Schüler gelobt<br />

wurde. Interessant war außerdem mitzuverfolgen,<br />

wie in unterschiedlichen<br />

Berufen auch unterschiedliche<br />

Bewerbungen erwartet werden – <strong>der</strong><br />

Malermeister legt auf ganz an<strong>der</strong>e<br />

Aspekte Wert als <strong>der</strong> Personalchef von<br />

Gardner Denver. Durch die Vielfalt <strong>der</strong><br />

Anwesenden konnte wohl je<strong>der</strong> etwas<br />

aus diesem Gespräch mitnehmen und<br />

wird sich vielleicht beim Verfassen<br />

seiner nächsten Bewerbung daran<br />

erinnern.<br />

Sehr geehrter Herr Dr. Lammert,<br />

Sie haben z.Z. sehr viel zu tun und ich mache mir nicht nur aus diesem Grund für mein Anliegen<br />

keine große Hoffnungen (ggf. bekommen Sie diese Email nie zu lesen...) –<br />

wende mich aber dennoch an Sie:<br />

Ich bin seit 23 Jahren Eurythmist an <strong>der</strong> Waldorfschule, bringe also Menschen von 6-20 Jahren<br />

bei, Sprache/ Musik in Bewegung umzusetzen, also vom persönlichen Empfinden abzusehen und<br />

sich darin zu üben, das zu tun, was die Sache verlangt. Daneben bin ich seit vielen Jahren in <strong>der</strong><br />

Ausbildung von LehrerInnen tätig. In den letzten Jahren habe ich auch Unterrichtserfahrung in<br />

Australien und auf den Philippinen gesammelt.<br />

Das Wort "Halleluja" (eine mögliche Übersetzung: "Ich reinige mich von allem, was mich am<br />

Anblick des Allerhöchsten hin<strong>der</strong>t") mit Leib und Seele zu gestalten, hat mir und den Mitstreitern<br />

auf drei Kontinenten und zu den verschiedensten Anlässen unglaubliche Erlebnisse beschert.<br />

(Schöner im freien Raum, aber auch im Stehen möglich – Dauer: max.10 Minuten)<br />

Seit einem Vierteljahrhun<strong>der</strong>t träume ich davon, diese Übung mit dem Bundestag zu machen,<br />

beson<strong>der</strong>s vor wichtigen Entscheidungen.<br />

Die kommende Bundesversammlung for<strong>der</strong>t meiner Meinung nach von den daran Teilnehmenden<br />

mehr als in <strong>der</strong> Vergangenheit. So viel mehr, dass vielleicht eine an<strong>der</strong>e Vorbereitung vor<br />

<strong>der</strong> Wahl nötig wäre. Es kann ein Lied/ Musik sein, ein Gedanke, aber eben auch Eurythmie.<br />

Der Vorteil von Eurythmie ist, dass sie Denken, Fühlen und Handeln verzahnt.<br />

Ich habe mich so kurz gefasst, wie es mir möglich war,<br />

selbstverständlich stehe ich für Rückfragen zur Verfügung.<br />

Ihnen viel Kraft für die Vorbereitungen wünschend, verbleibe ich hochachtungsvoll<br />

Peter Elsen<br />

Abgerundet wurde <strong>der</strong> Vormittag<br />

mit den in zwei Blöcke aufgeteilten<br />

Berufsgesprächen. Je<strong>der</strong> Schüler, jede<br />

Schülerin konnte sich nach Interesse<br />

zwei Berufe aussuchen und diese in<br />

einer dreiviertel Stunde mit dem Berufstätigen<br />

vertiefen. Auch hier war dank<br />

<strong>der</strong> Eltern, Freunde und Freiwilligen<br />

eine große Vielfalt geboten: vom Zollbeamten,<br />

über den Förster, die Journalistin,<br />

den Ingenieur, die Politikerin bis<br />

hin zur Sozialarbeiterin und dem<br />

Richter. Nun hatten die Schüler die<br />

Möglichkeit, mit den Vortragenden ins<br />

Gespräch zu kommen, sich über <strong>der</strong>en<br />

Werdegang und die beruflich aktuelle<br />

Situation zu informieren. Im Schulhaus<br />

verteilt entstanden so informative,<br />

spannende und teilweise sehr lustige<br />

Runden. Als um 13:30 Uhr <strong>der</strong> spezielle<br />

Fachunterricht vorbei war, hatte wohl<br />

je<strong>der</strong> viele neue Eindrücke und<br />

Informationen gewonnen.<br />

Insgesamt war dieser Berufsorientierungstag<br />

eine gelungene Aktion<br />

und die dreieinhalb Stunden gerade<br />

ausreichend, um ein bisschen über den<br />

großen Abschnitt nach <strong>der</strong> Schulzeit zu<br />

informieren, um vielleicht den einen<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en alten Berufswunsch zu<br />

festigen o<strong>der</strong> sogar das Interesse für<br />

ganz neue Richtungen und neuer Möglichkeiten<br />

zu wecken. Benedikt Arnold<br />

Hallelujah –<br />

eine Mail & ihre Antwort<br />

Betreff: Bundesversammlung<br />

Von: Sybille Koch <br />

Datum: Mon, 21 Jun 2010 12:13:28 +0200<br />

An: PtrElsen@aol.com<br />

Sehr geehrter Herr Elsen,<br />

vielen Dank für Ihre an den Präsidenten des Deutschen<br />

Bundestages übersandten Anregung zur<br />

Eurythmie vor <strong>der</strong> Bundesversammlung.<br />

Ich habe Ihr Angebot an die Fraktionen weitergeleitet,<br />

vielleicht ergibt sich daraus etwas.<br />

Weiterhin viel Erfolg mit Ihrer Arbeit<br />

und mit freundlichen Grüßen,<br />

Sybille Koch<br />

Leiterin des Protokolls beim Deutschen Bundestag<br />

Head of Protocol<br />

Deutscher Bundestag<br />

Platz <strong>der</strong> Republik 1<br />

D - 11011 Berlin<br />

Tel.: +49 30 227 32150<br />

Fax: +49 30 227 36150


18 • Prisma (69) Prisma (69)<br />

• 19


20 • Aus dem Schulleben<br />

Begegnungstag<br />

mit <strong>der</strong> Unterstufe<br />

SMVaktivität:<br />

Die Verbindung von Oberstufen- und<br />

Unterstufenschülern ist wohl in<br />

letzter Zeit an unserer Schule ein bisschen<br />

zu kurz gekommen. Die Kleinen<br />

sehen die Großen jeden Tag in den<br />

oberen Stockwerken verschwinden und<br />

die Großen die Kleinen im Foyer Fangis<br />

spielen. Aber um eine gesamte Schulgemeinschaft<br />

unter <strong>der</strong> Schülerschaft<br />

aufrecht zu erhalten, bedarf es gemeinsamer<br />

Aktionen, bei denen die Schüler<br />

unterschiedlichen Alters zusammenkommen<br />

– und nicht zuletzt auch<br />

miteinan<strong>der</strong> Spaß haben.<br />

Als gemeinsame Aktion fand am<br />

Donnerstag vor den Pfingstferien <strong>der</strong><br />

Unterstufentag statt, an dem die Schüler<br />

<strong>der</strong> 9., 10. und 11. Klasse den Kin<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Klassen 1 - 3 von 10 - 12 Uhr ein<br />

vielfältiges Programm boten. Die Idee<br />

und die Organisation wurde von <strong>der</strong><br />

SMV in aufwendiger Weise entwickelt<br />

und durchgeführt – so konnten die<br />

Schüler <strong>der</strong> ersten Klassen drei Wünsche<br />

zu den Aktionen äußern, die ihnen Spaß<br />

machen und die sie an diesem Vormittag<br />

gerne machen würden. Nach langem<br />

Auszählen und Zuordnen konnte von<br />

den SMV-lern für jeden Schüler eine<br />

passende Beschäftigung für die zwei<br />

Stunden gefunden werden.<br />

Schulgemeinschaft<br />

unter <strong>der</strong> Schülerschaft<br />

aufrecht erhalten<br />

Schlussendlich entstanden acht<br />

Gruppen, die sich nach einer kurzen<br />

Begrüßung dann im Schulhaus, in <strong>der</strong><br />

Turnhalle und im Sengelenwäldchen<br />

verteilten. Es wurden Jonglierbälle und<br />

Sandbil<strong>der</strong> gebastelt, eifrig gefilzt, Muffins<br />

gebacken, verschiedene Ballspiele<br />

gespielt, ein Schatz gesucht, Staudämme<br />

gebaut und im Wald gespielt. Die Kin<strong>der</strong><br />

waren mit großer Freude bei den verschiedenen<br />

Aktionen dabei und auch für<br />

viele Oberstufenschüler, die eine Gruppe<br />

leiteten, war es eine neue Erfahrung und<br />

wahrscheinlich ein guter Ausgleich zum<br />

„Schulalltag“ (bemerkenswert nicht nur<br />

die Motivation <strong>der</strong> Kleinen, son<strong>der</strong>n<br />

auch die Anzahl <strong>der</strong> freiwilligen (!)<br />

Helfer aus den oberen Klassen).<br />

Der Vormittag von <strong>der</strong> Oberstufe für<br />

die Unterstufe war ein voller Erfolg und<br />

wird mit Sicherheit (vielleicht auch für<br />

an<strong>der</strong>e Klassen?) wie<strong>der</strong>holt werden.<br />

Wir freuen uns drauf!<br />

Benedikt Arnold für die SMV<br />

Prisma (69) Prisma (69)<br />

Alle 4 Bände von Gregs Tagebücher<br />

von Jeff Kinney für die etwas<br />

lesefauleren Jungs ;-) stehen bereit; für<br />

alle Fans <strong>der</strong> Meerjungfrau Emily haben<br />

wir den neusten Band Emilys Rückkehr<br />

von Liz Kessler; und Tobie Lolness, ein<br />

Leben in <strong>der</strong> Schwebe von Tomothee de<br />

Fombelle ist ein schöner Fantasieroman,<br />

<strong>der</strong> in einer Baumwelt spielt. Von<br />

Stephen Law das Buch Denkst du, <strong>wenn</strong><br />

du denkst, dass du denkst? Philosophie<br />

für Kin<strong>der</strong> habe ich gelesen und fand es<br />

sehr interessant...<br />

Das ist aber nur ein klitzekleiner<br />

Ausschnitt von unseren Bibliotheks-<br />

Neuanschaffungen – am besten,<br />

Ihr schaut selber was Euch gefällt!<br />

Aus dem Schulleben • 21<br />

OLBibliothek-News: Neue Bücher sind da ... und noch was Wichtiges!<br />

In <strong>der</strong> Frühlingsausgabe des Prisma<br />

waren wie jedes Jahr zur Osterzeit die<br />

überall auf den 36 Zeitungsseiten verstreuten<br />

Ostereier zu suchen und zu<br />

zählen. Lena aus <strong>der</strong> 6. Klasse hat alle<br />

einhun<strong>der</strong>tundfünfundneunzig (195)<br />

Eier gefunden. Gratulation – denn sie<br />

waren seeehhhrr gut versteckt dieses<br />

Mal!<br />

!<br />

Noch was sehr Wichtiges ist zu sagen:<br />

Für Bücher, welche aus <strong>der</strong><br />

Rückgabe-Box verschwinden,<br />

übernehmen wir keine Haftung.<br />

Sie müssen von Euch<br />

zurück erstattet werden!<br />

Das heißt für Euch:<br />

Wenn ihr auf Nummer sicher gehen<br />

wollt, dass die zurückzugebenden<br />

Bücher bei uns ankommen, gebt sie<br />

einfach zu den Öffnungszeiten direkt<br />

an <strong>der</strong> Theke ab. Wir haben geöffnet:<br />

Montag, von 11:30 bis 14:00 Uhr,<br />

mittwochs in <strong>der</strong> großen Pause und<br />

Donnerstag von 9:15 bis 10:30 Uhr. An<br />

diesen Tagen wird auch die Box geleert.<br />

In unserem Team läuft es wie gut<br />

geschmiert und wir sind auch sehr<br />

zufrieden mit unserer Kundschaft.<br />

Falls eine Klasse noch Lust hat einen<br />

weiteren Öffnungstag zu organisieren,<br />

dann dürft Ihr gerne bei uns vorbeischauen.<br />

Es sollten pro Öffnungstag<br />

etwa 4 Schüler/innen sein.<br />

Ich habe einige Leseausweise angefertigt,<br />

allerdings nur für die Menschen,<br />

welche mindestens 15 Bücher und mehr<br />

bei uns ausgeliehen haben, da es doch<br />

ein ziemlich Arbeitsaufwand ist. Alle,<br />

welche einen Ausweis ausgehändigt<br />

bekommen haben, bitten wir, diesen<br />

immer mitzubringen!<br />

Beate Felgenhauer für die Bücherei<br />

Prima-Prisma-Preis-Rätsel Rätzel-Rätsel-Rättsel-Rääätsel<br />

?<br />

? Wer weiß,<br />

wo<br />

dieses seltsame Ding<br />

in unserer Schule sich befindet<br />

und<br />

was es überhaupt ist?<br />

?<br />

Das Rätsel dieser Sommerausgabe<br />

des Prisma ist mal wie<strong>der</strong> ein<br />

Fotorätsel. So muss man nun durch<br />

?<br />

alle<br />

Schul- und Garten- und Parkplatzräume<br />

gehen, nach oben und unten schauen,<br />

Kopf und Hals verdrehen und irgendwann<br />

entdeckt man dieses seltsam dem<br />

Himmel zustrebende Kunstwerk unserer<br />

mo<strong>der</strong>nen Waldorfschule...<br />

Lösungsvorschläge bitte mit Namen<br />

und Klassenstufe versehen deutlich auf<br />

ein kleines Zettelchen schreiben und in<br />

den hölzernen Prisma-Briefkasten im<br />

Foyer neben <strong>der</strong> Telefonmuschel werfen.<br />

Und in <strong>der</strong> Herbstausgabe des<br />

Prisma im neuen Schuljahr erscheint<br />

die Auflösung und <strong>der</strong> ausgeloste Sieger<br />

wird prämiert. Wir wünschen viel<br />

Freude beim Entdecken. fr<br />

?


22 • Aus dem Schulleben<br />

Die letzte Walkringer Woche<br />

Aber kommt ja nicht zu spät”, meinte<br />

Elfi noch am Dienstag im Oberstufenorchester<br />

vor <strong>der</strong> Abreise – und<br />

dann kam <strong>der</strong> Bus am Freitag erst,<br />

nachdem wir eine knappe Stunde auf<br />

ihn gewartet hatten. Nachdem alles in<br />

Bus und Anhänger verstaut war und wir<br />

saßen, stellte sich heraus, dass <strong>der</strong> Busfahrer<br />

wegen eines Missverständnisses<br />

am Bahnhof auf uns gewartet hatte.<br />

Während <strong>der</strong> Busfahrt wurde geredet,<br />

gelesen, Karten gespielt, Musik gehört<br />

und Filme angeschaut. Nach einer guten<br />

Stunde kamen wir dann in Walkringen<br />

an, wo gleich eine Kette gebildet<br />

wurde, um das Gepäck zum Haus zu<br />

transportieren. Als alles ausgeladen war,<br />

gingen alle erstmal in ihre Zimmer.<br />

Später gab es eine Begrüßung von Elfi.<br />

Am Samstag übten wir tagsüber<br />

und am Abend gingen wir nach Bern in<br />

die Oper. Wir schauten uns “Eugen<br />

Onegin” von Tschaikowski an. Die Oper<br />

wurde auf russisch aufgeführt und auf<br />

einer Leinwand ins Deutsche übersetzt.<br />

Viele waren ganz begeistert von dieser<br />

Oper und meinten, es wäre die beste von<br />

allen, die sie je gesehen haben. <strong>Zur</strong>ück<br />

in Walkringen gab es noch Müsli.<br />

Am Sonntag hatten wir morgens<br />

Registerprobe und am Mittag spielten<br />

wir zusammen. Dazwischen gab es<br />

Mittagessen mit einer anschließenden<br />

längeren Pause, die je<strong>der</strong> unterschiedlich<br />

nutzte. Manche gingen raus, spielten<br />

Tischtennis o<strong>der</strong> -kicker, an<strong>der</strong>e blieben<br />

lieber drinnen, spielten Karten, lasen<br />

ein Buch o<strong>der</strong> machten sonst etwas.<br />

Montag und Dienstag lief es etwa<br />

gleich ab. Nur kam Montagabend Herr<br />

Baukner und hielt einen interessanten<br />

Vortrag über Menschen im Orient.<br />

Nachdem wir am Mittwochmorgen<br />

geprobt hatten, war freier Nachmittag.<br />

Einige sind nach Bern, an<strong>der</strong>e haben<br />

sich mit an<strong>der</strong>en Aktivitäten die Zeit<br />

vertrieben. Donnerstag und Freitag<br />

wurde morgens geprobt, bis am Freitag<br />

Mittag einige Ehemalige kamen. Beim<br />

Kaffee und Kuchen wurde geredet und<br />

alte Erlebnisse erzählt. Später wurde ein<br />

Spiel mit Ehemaligen und Jetzigen<br />

gespielt, welches für viel Spaß sorgte.<br />

Zum Schluss folgte dann <strong>der</strong> Bunte<br />

Abend. Dieser wurde von einem Vorbereitungsteam<br />

die Woche über geplant,<br />

und lief unter dem Thema “Wetten,<br />

dass…?“ ab. Den ganzen Abend über<br />

wurden viele Wetten geschlossen und<br />

lustige Werbespots gespielt, so dass es<br />

ein sehr gelungener Abend wurde.<br />

Als wir am Samstagmorgen in die<br />

Küche kamen, wartete schon ein riesen<br />

Brunch auf uns. Danach packten wir<br />

unsere Sachen, putzten das ganze große<br />

Haus und warteten auf den Bus.<br />

Wir fuhren mit gemischten Gefühlen<br />

fort: Es war eine tolle Freizeit, aber<br />

lei<strong>der</strong> auch die letzte. Celine Graf<br />

Prisma (69) Prisma (69) Aus dem Schulleben • 23<br />

Samstag Abend in <strong>der</strong> Waldofschule:<br />

ein voll besetzter Festsaal,<br />

ein mit Spannung erwartetes Konzert<br />

des Symphonieorchesters <strong>der</strong> Schule.<br />

Es ist das Abschlusskonzert<br />

<strong>der</strong> langjährigen Leiterin Elfriede Hochweber.<br />

Zwar erschienen Ausschnitte aus dem folgenden Artikel in diversen Veröffentlichungsorganen <strong>der</strong> Stadt, aber eben nie die ganze<br />

Kritik. So wurden wir vom Büro gebeten, die vollständige Rezension im Prisma zu veröffentlichen, was hiermit geschieht. Wie ein<br />

kleines verbal-prismatisch-blumiges Dankeschön für das allerletzte Konzert Elfriede Hochwebers nach ihrer langen und segensreichen<br />

Schulorchesterarbeit an dieser unserer Freien Waldorfschule. fr<br />

Vor 30 Jahren hatte Elfriede Hochweber<br />

die Orchesterarbeit in Angriff<br />

genommen. Aus ein paar Flöten und<br />

Geigen baute sie während ihrer Amtszeit<br />

fünf verschiedene Ensembles auf und<br />

das <strong>der</strong>zeitige große Orchester mit über<br />

60 Mitwirkenden zeigte am Samstag ein<br />

beeindruckendes Ergebnis intensiver<br />

musikalischer Arbeit.<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> Sommer aus Antonio<br />

Vivaldis Vier Jahreszeiten mit <strong>der</strong><br />

souverän zupackenden Geigerin Lea<br />

Vogel-Buira (Klasse 11) als Solistin. In<br />

<strong>der</strong> Gegensätzlichkeit <strong>der</strong> lyrischen und<br />

dramatischen Passagen kam die launige<br />

Natur des Sommers wun<strong>der</strong>bar zu Gehör.<br />

Dank energischer Bogenführung, feiner<br />

dynamischer Abstufungen, gesanglich<br />

geführten Melodien und rhythmischer<br />

Genauigkeit in den Begleitstimmen<br />

konnte Vivaldis Musik in seiner barocken<br />

Expressivität voll ausgelotet werden.<br />

Stefanie Pfeil (Klasse 12) präsentierte<br />

sich als Geigensolistin in Beethovens<br />

Romanze F-Dur. Hier bestach die geschmeidige,<br />

beseelte Tongebung als eine<br />

musikalische Haltung, auf die sich das<br />

Orchester bestens einzustellen wusste.<br />

Gute klassische Musik zu erarbeiten<br />

ist Elfriede Hochweber immer ein wichtiges<br />

Anliegen gewesen. So wun<strong>der</strong>t es<br />

nicht, dass sie ins Programm gleich<br />

zwei Werke von Franz Schubert aufgenommen<br />

hatte, eine Ouvertüre in D-Dur<br />

und die Unvollendete. Die Unvollendete<br />

mit einem Schulorchester? Kann das gut<br />

gehen? Ja, ja, ja – <strong>wenn</strong> eine so geartete,<br />

professionelle Schulung angestrebt und<br />

gefor<strong>der</strong>t wird. Der erste Satz in einem<br />

gemäßigten Tempo, dafür sehr transparent,<br />

genau und mit gelungener Agogik.<br />

Zusätzlich lobend erwähnt werden<br />

müssen die Celli mit absolut homogenen<br />

Unisono-Passagen, die Bläser mit schön<br />

gestalteten Soli und fast durchgehend<br />

sauberer Intonation, das Streichertutti<br />

mit präsizen Pizzi-<br />

cati, deutlicher<br />

Artikulation und<br />

einheitlicher Bogenführung.<br />

Im<br />

Andante con moto<br />

dominierte zunächst<br />

<strong>der</strong> wiegende, klare<br />

Duktus eines Dreiertaktes, ohnehin<br />

heiterer durch den Wechsel nach Dur.<br />

Das währte jedoch nicht lange. Sehr<br />

energiegeladen schlossen sich daran<br />

synkopisierte Linien in Melodie und<br />

Begleitung, die Schuberts Dramatik<br />

erneut offenbarten. Insgesamt eine<br />

beachtliche Leistung im Hinblick auf<br />

Kondition; bis zum Pianissimo-<br />

Schlussakkord konnte das Orchester<br />

die Spannung halten.<br />

Es wird ohnehin bald klar: Man hat<br />

durch Frau Hochweber gelernt, den<br />

Notentext ernst zu nehmen, gleichzeitig<br />

aber auch „zwischen den Notenzeilen“<br />

zu denken und zu spielen. Was für ein<br />

Glücksfall! Nur so hat man musikalisch<br />

etwas zu sagen!<br />

Dass die Beschäftigung mit klassischer<br />

Musik positive Auswirkung auf<br />

die Entwicklung von Denkstrukturen,<br />

von Teamfähigkeit, von Konzentration<br />

Abschlusskonzert im großen Saal<br />

Bis zum Pianissimo-<br />

Schlussakkord<br />

konnte das Orchester<br />

die Spannung halten.<br />

und von emotionaler Intelligenz haben<br />

kann bzw. hat, ist längst kein Geheimnis<br />

mehr. Rudolf Steiners Äußerung, dass<br />

„musikalische Bildung gleich Menschenbildung<br />

sei“, hat somit an Aktualität<br />

keinesfalls verloren.<br />

Der Kunsterzieher <strong>der</strong> Schule, Helmut<br />

Mally, führte kurzweilig durch das Programm,<br />

informierte das<br />

Publikum über Komponisten,<br />

Werke und Ausführende,<br />

erwähnte auch die Außenwirkung<br />

<strong>der</strong> Schule. Und er<br />

weiß, wovon er spricht: Über<br />

20 Jahre lang unterstützte er<br />

das Orchester, organisierte<br />

Reisen in viele Län<strong>der</strong> Europas mit und<br />

stellte sich immer engagiert in den Dienst<br />

des Mo<strong>der</strong>ators. Und auch hier weiß er,<br />

wovon er spricht: Als ausgebildeter<br />

Sänger ist er <strong>der</strong> klassischen Musik sehr<br />

verbunden, kennt sich in diesem Genre<br />

gut aus, weiß vor allem über seine<br />

Landsleute Beethoven und Schubert<br />

bestens Bescheid.<br />

Welch ein Feuerwerk an ausgelassener<br />

Spielfreude dann bei <strong>der</strong> Zugabe.<br />

Brahms‘ Ungarischer Tanz Nr. 5<br />

begeisterte das Publikum des vollen<br />

Saales um ein weiteres. Es gab „standing<br />

ovations“ und unzählige Bravo-Rufe.<br />

Man kann <strong>der</strong> Schopfheimer<br />

Waldorfschule nur wünschen, dass die<br />

Nachfolge von Frau Hochweber den<br />

Leistungsstand des Orchesters und in<br />

gleicher Weise den Wert <strong>der</strong> Vermittlung<br />

klassischer Musik zu schätzen und<br />

zu nutzen weiß. Anne Borkowski


24 • Aus dem Schulleben<br />

Verteilung des Erlöses aus dem Martinibazar 2009<br />

Antrag für ... AntragstellerIn<br />

Summe<br />

in Euro<br />

Austausch Schule Manila Hr Elsen 1.000<br />

Bühnenbeleuchtung für Saal Hr Elsen / Fr Kühner 10.000<br />

Schulbücherei OLBI Fr Felgenhauer 1.500<br />

Physikmaterial Hr Wehkamp 770<br />

Völkerkundebuch Klassensatz Hr Wehkamp 572<br />

Musikanlage<br />

Turnhalle<br />

Fr Glocker /<br />

Fr Reichert<br />

945<br />

SMV Fr Mutter / Fr Kühner 300<br />

Flügelstimmen Saal Fr Strouken 400<br />

Jurtenkreis Fr Peither 500<br />

Klavierstimmen 3. Klasse Fr Brandt / Fr Greiner 277<br />

Shanti Leprahilfe Fr Greiner 500<br />

Netzwerk Raphael Fr Dahlin 500<br />

POSADAS Argentinien Fr Peither 500<br />

Granja el Ceibo Fr Greiner 500<br />

Trauerzeit Berlin Fr Krüger 500<br />

ELIANT Fr An<strong>der</strong>sen 500<br />

Jugendzentrum Schopfheim Fr Dantona 1500<br />

Hospizgruppe Schopfheim Fr Krüger 500<br />

Rotes Kreuz<br />

Bereitschaftsdienst am Bazar<br />

Fr Schubert 100<br />

Schon seit einigen Jahren wird von <strong>der</strong><br />

Stadtjugendpflege Schopfheim Nachhilfe<br />

für Jugendliche angeboten. Zu Beginn<br />

dieses Jahres war <strong>der</strong> Bedarf jedoch so<br />

groß, dass es für uns nicht mehr leistbar<br />

war. Aus diesem Grund fand im Februar<br />

2010 im Jugendzentrum Hebelstr. 13 ein<br />

Treffen mit allen weiterführenden Schulen<br />

aus Schopfheim statt. Dort wurde das<br />

Projekt „Nachhilfepool“ ins Leben gerufen.<br />

Mitte März hatten sich fünf Schülerinnen<br />

und Schüler des THGs bei uns gemeldet,<br />

die bereit waren, in unseren Räumen<br />

Nachhilfe anzubieten. Die Nachhilfe-<br />

Gebenden erhalten 8 €/h, die Nachhilfe-<br />

Nehmenden bezahlen die gesamte Summe<br />

o<strong>der</strong> einen selbst festzulegenden Eigenanteil.<br />

Dies wird in einer Vereinbarung<br />

festgehalten. Die Jugend– & Kin<strong>der</strong>initiative<br />

Schopfheim JUKS e.V. übernimmt die<br />

Differenz.<br />

Als Mitte März die Nachhilfe startete,<br />

war die Finanzierung noch nicht geklärt.<br />

Zu diesem Zeitpunkt kam aber ein Anruf<br />

von Barbara Peither bei mir an. Es stünde<br />

vom Martinibazar noch Geld zur Verfü-<br />

Bazargeldverteilung 2009<br />

Wie immer zu Beginn eines Jahres tagt <strong>der</strong> Bazarkreis, um über<br />

die Verteilung <strong>der</strong> eingenommen Gel<strong>der</strong> des Martinibazars zu<br />

entscheiden. Seit diesem Jahr gibt es ein offizielles Antragsformular,<br />

dass <strong>der</strong> Antragsteller – sofern er Mittel für die Schule beantragt –<br />

ausfüllen und vor Einreichung beim Bazarkreis mit dem<br />

Schulvorstand <strong>der</strong> Schule abstimmen muss. Damit soll vermieden<br />

werden, dass Geld aus dem Erlös des Bazars bewilligt wird, welches<br />

schon im Schuletat vorgesehen ist.<br />

Die Einnahmen aus dem Bazar 2009 belaufen sich auf rund<br />

25.000 €. Wir finden, eine sehr beachtliche Summe! An dieser Stelle<br />

gilt <strong>der</strong> Dank nochmals allen engagierten Eltern & Helfern, die jedes<br />

Jahr aufs Neue das gute Gelingen dieses Großprojektes möglich<br />

machen und somit – das soll hier nochmals betont werden – einen<br />

wichtigen Beitrag zur Finanzierung einiger Projekte leisten.<br />

30% <strong>der</strong> Einnahmen stellen wir – gemäß dem Martinigedanken –<br />

sozialen Projekten zur Verfügung. Wir legen Wert darauf, dass diese<br />

Spenden immer in Projekte fließen, zu denen ein unmittelbarer<br />

persönlicher Bezug existiert, um zu gewährleisten, dass die Gel<strong>der</strong><br />

auch dort ankommen, wo sie gebraucht werden.<br />

Neben Hilfsprojekten in Afrika und Lateinamerika wollen wir<br />

aber auch soziale Projekte in unserer nahen Umgebung unterstützen.<br />

So haben wir beschlossen, dass dieses Jahr ein Betrag an das<br />

Jugendzentrum und an die Hospizbewegung <strong>der</strong> Stadt Schopfheim<br />

fließen wird. Beide Kreise stellen sich daher diesmal hier kurz dar.<br />

Gerne weisen wir darauf hin, dass auch Gel<strong>der</strong> für soziale<br />

Projekte formlos beim Bazarkreis beantragt werden können, denn wir<br />

sind immer daran interessiert, Projekte zu unterstützen, die in engem<br />

Bezug zum Antragsteller stehen.<br />

Aus beistehen<strong>der</strong> Tabelle ist zu ersehen, wohin <strong>der</strong> Erlös des<br />

Bazars im Einzelnen geflossen ist. Und nun, da die Kasse leer ist,<br />

zählen wir wie<strong>der</strong> auf Eure Mitarbeit und Motivation, um den Bazar<br />

2010 zu einem weiteren Erfolg werden zu lassen. Claudia Kiefer<br />

gung und sie wollten gerne ein Projekt für<br />

Jugendliche unterstützen. Ich berichtete<br />

von unserem „Nachhilfepool“ – ein Projekt<br />

von Jugendlichen für Jugendliche. So<br />

wurden wir mit einer Spende über 1500 €<br />

unterstützt. Ein herzliches Dankeschön!!!!!<br />

Von diesem Geld werden nun die<br />

Differenzbeträge <strong>der</strong> Nachhilfestunden<br />

bezahlt. Bisher hatten wir auch schon<br />

einmal ein Coaching <strong>der</strong> Nachhilfelehrer.<br />

Eva Wuchner klärte mit den Jugendlichen<br />

offene Fragen. Dies soll weiterhin in<br />

regelmäßigen Abständen angeboten<br />

werden. Wir von <strong>der</strong> Stadtjugendpflege<br />

übernehmen die Organisation <strong>der</strong> Abläufe,<br />

die Zusammenführung <strong>der</strong> Jugendlichen<br />

und die Abrechnung <strong>der</strong> Stunden.<br />

Bei Interesse an Nachhilfe sind wir<br />

unter <strong>der</strong> Tel. 07622/64090 o<strong>der</strong> per Mail<br />

unter s.dantona@juhuschopfe.de und<br />

d.hermann@juhuschopfe.de erreichbar.<br />

Weitere Informationen über die Angebote<br />

<strong>der</strong> Stadtjugendpflege sind über www.<br />

jugendagenturen.de erhältlich. Auch JUKS<br />

e.V. hat eine Homepage: www.j-u-k-s.de.<br />

Silke Dantona<br />

i.A. Stadtjugendpflege Schopfheim<br />

Am Morgen des 5. Mai nahm Lore<br />

Barnet vom ambulanten Hospiz einen<br />

Scheck über 500 € von Claudia Kiefer<br />

entgegen. Dass diese För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> stark<br />

angewachsenen Hospizgruppe zugute<br />

kommt, freute Einsatzleiterin Lore Barnet<br />

sehr. Müssen doch Aus- & Fortbildungen<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter finanziert sowie Informationsmaterial<br />

erstellt werden, um Qualität<br />

<strong>der</strong> Arbeit und deutliche Präsenz in <strong>der</strong><br />

Gesellschaft zu gewährleisten. Lore Barnet<br />

dankte herzlich und wies darauf hin, dass<br />

die Mitarbeiter <strong>der</strong> Schopfheimer Hospizgruppe<br />

von jedem in schwerer Krankheit<br />

und Not angerufen werden können.In<br />

diesen bedrängenden Situationen kann<br />

dann mit ehrenamtlicher Hilfe gerechnet<br />

werden: Tel. 07622 / 69 75 96 – 50 AB,<br />

bitte sprechen Sie auf den Anrufbeantworter,<br />

Sie werden zurückgerufen.<br />

Frauke Roloff<br />

i. A. Hospizgruppe Schopfheim<br />

Prisma (69) Prisma (69) Aus dem Schulleben und Unterricht • 25<br />

<strong>Zur</strong> Schulfeier am 24.04.2010 wurden<br />

wir Gäste gleich zweimal begrüßt.<br />

Zum einen von Frau Hochweber mit<br />

dem Mittelstufenorchester, die die<br />

Besucher mit einem Tango sowie dem<br />

zur Jahreszeit passenden Stück „Das<br />

versteckte Häschen“ auf den Morgen<br />

einstimmten. Zum an<strong>der</strong>en übernahmen<br />

dann drei Schüler <strong>der</strong> 9a die Mo<strong>der</strong>ation<br />

<strong>der</strong> Schulfeier, die sie meist in Reimform<br />

gestalteten. Ganz nebenbei wurden alle<br />

Anwesenden auf den am selben Tag<br />

stattfindenden Antiatomkrafttag<br />

hingewiesen (die Internetseite www.<br />

atomkraft-abschalten .de besteht<br />

übrigens immer noch!) (s. a. Leserbrief<br />

S. 47 in diesem Heft, Anm. d. Red.).<br />

Was dann von den einzelnen Klassen<br />

gezeigt wurde, war ein beachtlicher Einblick<br />

in die vielfältige Arbeit an unserer<br />

Schule. Es gab farbenfrohe und heitere<br />

Tänze, man hörte Lie<strong>der</strong>, die in den<br />

verschiedensten Sprachen vorgetragen<br />

und lauschte Gedichten und Texten, die<br />

rezitiert wurden.<br />

Natürlich durfte auch die klassische<br />

Eurythmie genauso wenig fehlen wie<br />

ein eher experimenteller, aber ebenso<br />

schöner Tanz <strong>der</strong> Zehntklässlerinnen,<br />

den diese mit ihrer Sportlehrerin Frau<br />

Glocker einstudiert hatten.<br />

Eine beson<strong>der</strong>s gelungene Neuerung<br />

bei dieser Schulfeier war zudem, dass<br />

die Klassen zumeist <strong>der</strong> Reihe nach auf<br />

die Bühne kamen, wodurch man noch<br />

besser die Entwicklung erkennen konnte,<br />

die unsere Kin<strong>der</strong> im Laufe ihrer Schullaufbahn<br />

durchleben: So orientieren<br />

sich die Erstklässler noch schüchtern<br />

und zaghaft an ihrer Lehrerin Frau<br />

Dycke, während die älteren Schüler<br />

immer mehr die ganze Bühne einnehmen<br />

und auch chorisch den Saal, sei es beim<br />

Singen o<strong>der</strong> Sprechen, ausfüllen.<br />

Die Zeit verging mit diesem abwechslungsreich<br />

und liebevoll gestalteten<br />

Programm wie im Fluge und schon jetzt<br />

werden die Beiträge <strong>der</strong> nächsten<br />

Schulfeier gespannt erwartet.<br />

Georg Sprich<br />

Eine Schulfeier<br />

– nach Alter gestaltet


26 • Aus dem Unterricht<br />

Mittsommerspiel am 19.06.2010<br />

Wie jedes Jahr zur Mittsommerwende,<br />

<strong>wenn</strong> die Natur auf ihrem<br />

Höhepunkt ist und man den Eindruck<br />

hat, Mutter Natur hat sich beson<strong>der</strong>s<br />

fein herausgeputzt, dann ist es wie<strong>der</strong><br />

Zeit für das waldörflich traditionelle<br />

Mittsommerspiel. Dann dürfen wir<br />

wie<strong>der</strong> einmal mehr dabei sein, <strong>wenn</strong><br />

Pan erwacht!<br />

Auch <strong>wenn</strong> sich <strong>der</strong> Sommer in<br />

diesem Jahr bisher eher von seiner<br />

nassen Seite zeigt und wir eher fröstelnd<br />

den Weg in den Saal fanden, konnten<br />

wir uns dann aber doch, dank <strong>der</strong> sehr<br />

sommerlich schön geschmückten Bühne,<br />

schnell in das Bild eines schwülen<br />

Sommertages mit schwirrenden Mücken<br />

und quakenden Fröschen einfinden.<br />

Unter <strong>der</strong> Leitung von Frau Rose<br />

und Frau Elsen verwandelten sich die<br />

Schüler und Schülerinnen <strong>der</strong> 3. und 4.<br />

Klasse in Unken, Zwerge, Mücken,<br />

Sylphen, Nymphen, Feuergeister und<br />

wilde Faune. Ein munteres Treiben war<br />

Die 1. Klasse hat sich in diesem<br />

Schuljahr aus dem allgemeinen<br />

Stundenplanrhythmus „ausgeklinkt“ und<br />

versucht, den Vormittag ganz an<strong>der</strong>s<br />

als bisher an unserer Schule üblich, zu<br />

gestalten. Anliegen von mir als Klassenlehrerin<br />

war es, täglich Freiräume für<br />

die Kin<strong>der</strong> zu schaffen, in denen freies<br />

Spiel und autonomes Lernen in altersgerechter<br />

Form stattfinden kann. Zusätzlich<br />

bot uns das neue „Mobiliar“,<br />

das anstatt aus Tischen und Stühlen, aus<br />

Bänkchen und Kissen bestand, reichlich<br />

das auf <strong>der</strong> Bühne, an dem die Schüler<br />

selbst ihren größten Spaß hatten!<br />

Musikalisch begleitet wurde das<br />

Spiel dieses Jahr von Frau Natalya<br />

Stavitskaya am Klavier, die teilweise<br />

von Maxine Kiefer aus <strong>der</strong> Klasse 9a<br />

an <strong>der</strong> Flöte unterstützt wurde.<br />

Der vollbesetzte Saal erlebte in<br />

Jakob Klapprott einen Pan, <strong>der</strong> seine<br />

Naturgeister rief, sich interessiert über<br />

<strong>der</strong>en Schalten und Walten informieren<br />

ließ und dabei seine kleinen Schabernackfreunde<br />

– die Faune – gut im Griff<br />

hatte. Keine Frage, Jakob ist über die<br />

lange Zeit, die er diese Rolle jetzt schon<br />

innehat, gut in sie hineingewachsenen<br />

und bildet einen rechten Gegenpol zu<br />

den jungen Schülern <strong>der</strong> 3. und 4.<br />

Klasse aus <strong>der</strong> Unterstufe.<br />

Es ist schön zu sehen, wie dieses<br />

Stück, das doch schon eine so lange<br />

Tradition an unserer Schule hat, nie<br />

langweilig wird und immer wie<strong>der</strong> die<br />

Zuschauer in seinen Bann zieht. ck<br />

Bewegliches Klassenzimmer – Bewegtes Lernen<br />

Freiraum für vielerlei Formen bewegten<br />

Lernens und Spielens.<br />

Nun geht dieses äußerst spannende<br />

und für alle Beteiligten sehr anregende<br />

Schuljahr zu Ende und ich möchte gerne<br />

allen Interessierten die Möglichkeit<br />

geben, wenigstens anhand von Fotos<br />

einen kleinen Einblick in unsere Arbeit<br />

„außer <strong>der</strong> Norm“ zu bekommen.<br />

Herzlich Willkommen zum offenen<br />

Elternabend <strong>der</strong> 1. Klasse am 20. Juli<br />

um 20 Uhr im Kleinen Festsaal.<br />

Magdalene Dycke, Klassenlehrerin 1.Kl.<br />

Prisma (69) Prisma (69) Aus dem Unterricht • 27<br />

Für die 7. Klasse mit Frau Villinger<br />

standen die letzten Monate im<br />

Zeichen von Schauspiel & Theater.<br />

Ende März konnte man die SchülerInnen<br />

Englisch sprechend im Sherwood Forest<br />

antreffen, wo sie mit dem Stück Robin<br />

Hood glänzten. Und Mitte Mai führte<br />

die Klasse das Puppenspiel König<br />

Drosselbart auf.<br />

Mit Hilfe ihrer selbst gebastelten<br />

Marionetten und Kulissen konnte man<br />

sich während vier Aufführungen ver<br />

-zaubern lassen. Die Abendvorstellung<br />

fand im kleinen Festsaal statt, was eine<br />

heimelige Atmosphäre schuf. Eine<br />

Beson<strong>der</strong>heit war, dass die Bereiche<br />

Sprechen, Spielen und Musizieren in<br />

<strong>der</strong> Besetzung wechselten, so dass jede<br />

Schülerin und je<strong>der</strong> Schüler alle Ausgestaltungen<br />

beherrschen musste.<br />

Das Märchen König Drosselbart ist<br />

jedem bekannt, und Frau Nebeling gab<br />

bei <strong>der</strong> Begrüßung <strong>der</strong> Zuschauer nur<br />

eine kurze Einweisung in den Inhalt.<br />

Die MarionettenspielerInnen waren auf<br />

<strong>der</strong> Bühne zu sehen, doch die Kin<strong>der</strong>,<br />

die Auftrittspausen hatten, verhielten<br />

sich völlig ruhig im Hintergrund. So<br />

konnte man sich sehr gut auf das Spiel<br />

konzentrieren und wurde nicht abgelenkt.<br />

Alle SprecherInnen trugen ihre<br />

Texte auswendig vor; das Vortragen<br />

bestach durch eine klare Aussprache mit<br />

dem Flair <strong>der</strong> alten Märchen, die ihre<br />

ganz eigene romantische Sprache haben.<br />

Die SchülerInnen schafften es ohne<br />

Anstrengung, das Marionettenspiel den<br />

Texten anzupassen und vice versa. Die<br />

Marionetten bewegten sich langsam und<br />

gemessen, so dass Spieler und Sprecher<br />

eine Einheit boten. Unterstützt wurde<br />

die Aufführung von einer Gruppe<br />

Musikanten. Hervorzuheben ist hier das<br />

wun<strong>der</strong>schöne Harfenspiel, das perfekt<br />

zu diesem feinen mittelalterlichen Stück<br />

gepasst hat. Und die Klasse wusste noch<br />

einen Glanzpunkt zu setzen. Das<br />

Gejammer <strong>der</strong> hochnäsigen Prinzessin<br />

wurde gesanglich umgesetzt und von<br />

den Mädchen <strong>der</strong> Klasse wie<strong>der</strong>holt.<br />

König Drosselbart<br />

Dieser Theaterabend war eine Insel<br />

von Zauber und Abgeschiedenheit. Die<br />

13- und 14jährigen SchülerInnen beeindruckten<br />

durch ihre Wandlungsfähigkeit<br />

und Konzentration. Kein Gezappel und<br />

Gerutsche, kein Gekicher und Gewisper,<br />

wie man es manchmal an den „Mittsommernacht“<br />

Abenden erleben kann.<br />

Die 7. Klasse hat sich weit entfernt von<br />

den Dritt- und Viertklässlern, die als<br />

Zwerge, Sylphen und Feuergeister die<br />

Bühne beleben. Der Zauber von Marionetten<br />

ist jedoch ungebrochen und die<br />

Klasse muss den Vergleich mit etwas<br />

bekannteren Truppen wie etwa <strong>der</strong><br />

Augsburger Puppenkiste nicht scheuen.<br />

Die Zuschauer bedankten sich für<br />

die wahrhaft „reife“ Leistung und die<br />

Entführung aus dem Alltag mit begeisterndem<br />

und andauerndem Applaus. Ich<br />

freue mich schon auf das 8. Klassspiel<br />

dieser bemerkenswerten Klasse!<br />

Petra Grubba


28 • Aus dem Unterricht<br />

Die<br />

Achtklass-<br />

arbeiten<br />

Wie jedes Jahr, so hat auch die<br />

diesjährige achte Klasse Ende<br />

April ihre Projekt-/Jahresarbeiten vorgestellt.<br />

Anfang des Schuljahres sollten<br />

die SchülerInnen sich Gedanken machen,<br />

welches Thema je<strong>der</strong> Einzelne erarbeiten<br />

möchte. Einige fanden sehr schnell<br />

ihr Thema, an<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong>um waren<br />

noch unschlüssig, fanden erst nach<br />

längerem Überlegen auch ihr Thema.<br />

Dann wurde es mit dem Klassenlehrer<br />

Herrn Wehkamp noch besprochen,<br />

es kam die Zeit, sich auch Gedanken zu<br />

machen, wie das Thema in dem theoretischen<br />

und in dem praktischen Teil<br />

gestaltet werden sollte.<br />

Einen Anfang zu finden war manchmal<br />

nicht leicht und viele bekamen erst<br />

einmal einen Eindruck, wie man sich<br />

die Zeit einteilen muss, um mit <strong>der</strong> Arbeit<br />

voranzukommen, wie man richtig mit<br />

den Materialien umgehen muss, wie die<br />

richtige Mischung aus Praxis und<br />

Theorie herzustellen ist, und was nicht<br />

alles so läuft, wie man es sich planend<br />

vorgestellt hatte. Wenn es Probleme gab,<br />

konnte sich aber je<strong>der</strong> an seinen Mentor<br />

o<strong>der</strong> seine Eltern wenden, die mit Rat<br />

zur Seite standen.<br />

Im April nun, nach einem guten<br />

halben Jahr zum Teil intensiven Auseinan<strong>der</strong>setzens<br />

mit den Projekten konnten<br />

sich die Zuhörer im großen Festsaal<br />

beim Vorstellen <strong>der</strong> Arbeiten ein erstes<br />

Bild über die Themenvielfalt machen:<br />

selbstgeschnei<strong>der</strong>te Klei<strong>der</strong>, Bonbon-<br />

und Parfümherstellung, Holzarbeiten,<br />

Porträt- und Landschaftszeichnungen,<br />

Musikdarbietungen – um nur ein paar<br />

<strong>der</strong> Themen zu nennen.<br />

Nachdem ein Teil <strong>der</strong> 8. Klasse ihre<br />

Arbeiten mit kurzem 5-minütigem<br />

Vortrag auf <strong>der</strong> Bühne vorgestellt hatte,<br />

gab es eine Pause, in <strong>der</strong> die praktischen<br />

Arbeiten im Foyer an den 36 Ständen<br />

angeschaut werden konnten. Dort lagen<br />

auch die zum Teil sehr ausführlichen<br />

schriftlichen Mappen aus und die<br />

Schüler und SchülerInnen konnten im<br />

persönlichen Gespräch dem Interessierten<br />

Rede und Antwort stehen.<br />

Die siebte Klasse trug <strong>der</strong>weil in <strong>der</strong><br />

Pause mit einem Büffet zum leiblichen<br />

Wohl bei.<br />

Nach <strong>der</strong> Pause ging es wie<strong>der</strong><br />

weiter mit Kurzvorträgen und so langsam<br />

war zu spüren, dass auch die Anspannung<br />

bei den Achtklassschülern nachließ.<br />

Zu hören war auch, dass die Arbeiten<br />

Spaß machten und viele einen ganz<br />

an<strong>der</strong>en Eindruck gewonnen haben<br />

durch ihr eigenes Tun.<br />

Immer wie<strong>der</strong> sind es auch beson<strong>der</strong>e<br />

Momente, <strong>wenn</strong> man als Eltern zu<br />

Hause die Zeit des Erarbeitens miterlebt<br />

hat und das Projekt im Entstehen verfolgen<br />

konnte, nun das Ergebnis jedes<br />

Einzel-nen vorgestellt wurde. Auf jeden<br />

Fall lohnt es sich immer, Gast zu sein<br />

bei <strong>der</strong> Themenpräsentation in Festsaal<br />

und Foyer.<br />

Sabine Reiber<br />

Prisma (69) Prisma (69)<br />

Titta Nane: Was hast du denn? Lucietta: Nichts!<br />

Titta Nane: Hör doch auf! Lucietta: Was willst du?<br />

Titta Nane: Warum heulst du denn? Lucietta: Du Hund! Du Verbrecher!<br />

Titta Nane: Halt den Mund! Lucietta: Willst du mich sitzenlassen?<br />

Titta Nane: Willst du mich noch mal so ärgern?Lucietta: Nein!<br />

Titta Nane: Magst du mich denn? Lucietta: Ja!<br />

Mehr als ein Jahr lang wurde auf<br />

unterschiedliche Weise am<br />

Klassenspiel gearbeitet. Bereits in Kl. 7<br />

wurde das Stück ausgewählt: Die Frage<br />

<strong>der</strong> Spielbarkeit entschied schlussendlich<br />

über das Stück. "Viel Lärm in Chiozza"<br />

bot vielen SchülerInnen die Möglichkeit,<br />

auf <strong>der</strong> Bühne aktiv zu werden und hatte<br />

keine Hauptrollen. Darüber hinaus erschien<br />

mir diese Komödie sehr passend<br />

für die Klasse.... Von Carlo Goldoni wird<br />

berichtet, dass er sich als Adjunkt Isidoro<br />

sah und das Stück schrieb, indem er dem<br />

Volk aufs Maul schaute. Gotthard Jost<br />

erklärte sich bereit, mit mir zusammen<br />

die Regie für das Stück zu übernehmen:<br />

Es konnte also losgehen.<br />

Nach den Ferien gab es folgende<br />

rückblickende Schülerstimmen:<br />

Montag, direkt nach unseren Projektarbeiten<br />

begannen wir mit den Proben.<br />

Zu Beginn waren viele SchülerInnen<br />

etwas enttäuscht darüber, dass wir uns<br />

eher auf den Text und nicht auf das<br />

Das<br />

Achtklass-<br />

spiel<br />

Spielen konzentrierten. In <strong>der</strong> zweiten<br />

Woche wurde das Ganze etwas flüssiger<br />

und bereitete uns allen mehr Freude.<br />

Ebenfalls bereitete uns das Nähen <strong>der</strong><br />

Kostüme und das Malen <strong>der</strong> Kulissen<br />

viel Spaß. Mit diesen Arbeiten gingen<br />

auch die letzten zwei Wochen wie im<br />

Flug vorüber. Und so standen wir sehr<br />

rasch vor Haupt- und Generalprobe.<br />

Nun begannen die Schminkarbeiten, die<br />

wir auch ohne Erwachsenen- Hilfe sehr<br />

gut hinbekamen.Die erste Generalprobe<br />

fiel reichlich schlecht aus, aber: Ist die<br />

Generalprobe schlecht, ist <strong>der</strong> Auftritt<br />

bekanntlich gut; und so war es auch bei<br />

uns. Wir hatten vier gelungene Aufführungen.<br />

Positiv mitgenommen haben wir,<br />

dass die Klassengemeinschaft sehr eng<br />

zusammengewachsen ist. Gegen Ende<br />

hin waren wir alle ein bisschen traurig<br />

darüber, dass die Proben so schnell<br />

vorüber gegangen sind, denn sie machten<br />

uns im Nachhinein sehr viel Spaß.<br />

Aus meiner Sicht ist diese Zeit –<br />

Aus dem Unterricht • 29<br />

obwohl wirklich sehr kurz – doch sehr<br />

gut verlaufen, denn die SchülerInnen<br />

konnten bemerken:<br />

• dass man einen freiwilligen Einsatz<br />

(den es für so ein Stück braucht) nicht<br />

verordnen kann und es daher darauf<br />

ankommt, dass sich je<strong>der</strong> selbst einsetzt.<br />

• dass sie sich gegenseitig ganz neu<br />

wahrnehmen konnten: „hätte ich nie gedacht,<br />

dass <strong>der</strong> das so machen würde...“<br />

• und dass – obwohl es manchmal nicht<br />

so aussah – am Ende ein wirklich gutes<br />

Stück herauskam!<br />

Dürfte ich so ein Projekt nochmal<br />

machen, so würde ich auch vieles an<strong>der</strong>s<br />

machen – aber das ist ja immer so –<br />

hinterher....<br />

Bedanken möchte ich mich bei allen<br />

Mithelfern: alleine ist so ein Stück nie<br />

auf die Bühne zubekommen; beson<strong>der</strong>s<br />

bei Gotthard Jost, <strong>der</strong> den SchülerInnen<br />

half, in die Rollen hineinzufinden.<br />

Thomas Wehkamp,<br />

Klassenlehrer 8. Kl.


Große<br />

Wandbil<strong>der</strong><br />

aus Klasse 8<br />

30 • Aus dem Unterricht<br />

In einer unserer Kunststunden kam<br />

Frau Litschka mit dem Vorschlag, wer<br />

wolle, dürfe lebensgroße Figuren malen.<br />

Manche aus unserer Gruppe fanden<br />

diese Idee gut. Als erstes spannten wir<br />

Papier, welches auf einer großen Rolle<br />

war, auf Holzbretter, die so groß waren<br />

wie eine Tür. Dann suchte sich je<strong>der</strong> ein<br />

Motiv nach kopierten Vorlagen aus.<br />

Wir zeichneten ein Raster auf das<br />

Motiv und übertrugen dies in größeren<br />

Maßstäben auf das Papier.<br />

Nun konnten wir mithilfe des Rasters<br />

das Bild mit weißer Kreide genauer<br />

nachskizzieren. Womit wir erstmal eine<br />

Zeitlang beschäftigt waren.<br />

Als wir damit fertig waren, begannen<br />

wir mit Rötelstiften o<strong>der</strong> Kohle darüber<br />

zu zeichnen. Dann arbeiteten wir alles<br />

plastisch hervor. Diese Arbeit war sehr<br />

Nerven strapazierend, da man sehr genau<br />

und konzentriert arbeiten und auf die<br />

Proportionen und Lichtverhältnisse<br />

achten musste.<br />

Als wir damit fertig waren, mussten<br />

wir die Raster wie<strong>der</strong> wegradieren und<br />

die fertigen Bil<strong>der</strong> vom Brett nehmen.<br />

Nun können Sie unsere Kunstwerke in<br />

dem Foyer betrachten.<br />

Jessy, Judith & Becks, Kl. 8<br />

Aus dem Kunstunterricht <strong>der</strong> Klassen 9a und 9b<br />

Auf <strong>der</strong> Suche nach Bildmaterial für eine Schulzeitung wird man im Kunstunterricht immer schnell fündig. So erhielten wir von<br />

Frau Litschka zur neunten Klasse sehr divergierendes Material, da sie ganz bewusst in diesem Jahr und Klassenstufe ihr<br />

Arbeitsangebot breitgefächert hielt. Die verschiedenen Technicken im bildlich-plastischen Umgehen wurden ausprobiert, erfahren<br />

und erlernt. Bietet doch das eigene Tun oft erst die Grundlage, um Werke großer Künstler verstehen zu können – z. B. bei einer<br />

Kunstfahrt s.S. 42f). Einige Schülertexte erläutern das Vorgehen mit <strong>der</strong> jeweiligen Technik. fr<br />

Fresko-Techniken<br />

Die gute bewährte Technik ist ziemlich<br />

alt: Man malt mit in Kalkwasser gelösten<br />

Pigmenten direkt auf den kurz abgebundenen<br />

Kalkputz ( kurz eingetrocknet).<br />

Das ist eine Technik, die von vielen<br />

alten Malern angewendet wurde. Man<br />

muss aber darauf achten, dass man nur<br />

soviel verputzt und vermalt, wie man an<br />

einem Tag malen kann, da sonst <strong>der</strong><br />

Putz eintrocknet.<br />

Die an<strong>der</strong>e Methode ist die à secco-<br />

Maltechnik. Bei <strong>der</strong> malt man erst auf<br />

den schon trockenen Putz. Dies Technik<br />

ist einfacher, da kein Zeitdruck besteht.<br />

Der Vorteil bei <strong>der</strong> alten Technik ist,<br />

dass das Bild mit seinen Farben viel<br />

schöner wirkt. Auch entsteht bei dieser<br />

traditionellen Art eine Art Kristalloberfläche,<br />

die das Beson<strong>der</strong>e des<br />

Bildes verstärkt. Svante Lau, Kl. 9b<br />

Fresko<br />

Das Fresko wird auf einem Karton vorgemalt.<br />

Dann werden die Umrisslinien<br />

durchlöchert. Der Karton wird auf die<br />

Decke /Wand gehalten und mit einem<br />

Pigmentsäckchen nachgetupft. Man kann<br />

das Fresko nicht korrigieren. Um das<br />

Bild neu zu malen, muss man den ganzen<br />

Putz herunterschlagen Catharina, Kl. 9a<br />

Prisma (69) Prisma (69)<br />

• 31<br />

Fachstunde Zeichnen / Plastizieren<br />

Im Unterricht bei Simone Litschka in <strong>der</strong> Fachstunde Zeichnen &<br />

Plastizieren haben wir uns auf verschiedene Kleinprojekte spezialisiert.<br />

Es gab ein Pflichtprogramm aus den Bereichen Plastizieren und<br />

Zeichnen und eine freie Aufgabe nach Lust und Laune. Schön daran war,<br />

dass jede SchülerIn sich in ihrem gewählten Bereich verkünsteln konnte<br />

und so bei je<strong>der</strong> Aufgabe die Möglichkeit hatte sich auszuprobieren.<br />

Materialkunde: Ölfarbe anreiben<br />

Zunächst wird das Pigment auf die<br />

Reibplatte gegeben, das Leinöl kommt<br />

tropfenweise dazu und wird mit dem<br />

Spachtel in das Pigment gerieben. Es<br />

muss ausreichend lange gerieben werden,<br />

um eine geschmeidige pastose Farbkonsistenz<br />

zu erreichen. Wichtig ist, dass<br />

so wenig Öl wie möglich verwendet<br />

wird, da die Farbe sonst zu flüssig wird<br />

und beim Malen verläuft. Zu ölhaltige<br />

Farbe neigt außerdem zum Vergilben.<br />

Mit Ölfarben lassen sich schöne,<br />

weiche Farbverläufe malen, daher hat<br />

Leonardo da Vinci viele seiner Bil<strong>der</strong><br />

mit Ölfarben gemalt.<br />

Es ist eine vielseitige Maltechnik,<br />

mit <strong>der</strong> sich sowohl deckend als auch<br />

lasierend arbeiten lässt. Für die Wandmalerei<br />

ist diese Technik nicht geeignet,<br />

da sie sehr anffällig für Feuchtigkeit in<br />

<strong>der</strong> Wand ist. Aus diesem Grund hat<br />

Leonardos berühmtes Abendmahl schon<br />

nach wenigen Jahren größten Schaden<br />

genommen. Catharina, Kl.9a<br />

Mit Ölfarben haben wir nur experimentiert<br />

und uns Beispiele aus <strong>der</strong><br />

Kunstgeschichte angeschaut....<br />

Ölmalerei mache ich mit den Schülern<br />

erst in <strong>der</strong> 11. Klasse zum Thema<br />

Landschaft. S. Litschka<br />

Beim Plastizieren mit Ton<br />

entstanden Plastiken aller Art: Statuen,<br />

Bewegungsobjekte, Menschen o<strong>der</strong><br />

Tiere. Je<strong>der</strong> hatte eine zweidimensionale<br />

Bil<strong>der</strong>vorlage, die dann in ein dreidimensionales<br />

Objekt umzusetzen war.<br />

Die kleineren Tonfiguren sind massiv,<br />

nur die grösseren Köpfe z.B. mussten<br />

ausgehöhlt trocknen, sonst wären<br />

Risse aufgetreten. Keine <strong>der</strong> Plastiken<br />

wird gebrannt und kann daher also<br />

nirgendswo im Vorgarten auf Dauer<br />

aus den Büschen gucken.


32 • Aus dem Unterricht<br />

Sachzeichnen<br />

Bei den Sachzeichnungen war die<br />

Aufgabe genau umgedreht: Es wurde<br />

nach echten alten Schuhen und<br />

diversen Werkzeugen gezeichnet,<br />

also musste man Dreidimensionales<br />

in Zweidimensionales umsetzen und<br />

dabei Proportionen und Schattenwürfe<br />

beachten. Es wurde mit Bleistiften<br />

gezeichnet. Auch das Zeichnen nach<br />

Fotos, Menschen, Landschaften und<br />

Tieren war nach Wahl des Werkes<br />

relativ frei und erhielt so<br />

das Arbeitsinteresse.<br />

Fe<strong>der</strong> & Tusche<br />

Bei <strong>der</strong> Arbeit mit Tusche<br />

und Fe<strong>der</strong> war große<br />

Geduld gefragt. Es wurden<br />

Bäume, Büsche, Wäl<strong>der</strong><br />

nach Fe<strong>der</strong>zeichnungen<br />

aus einem Buch gefertigt,<br />

die jetzt in <strong>der</strong> Klasse<br />

alle aufgehängt wurden.<br />

Beim genauen Kopieren<br />

<strong>der</strong> verschiedensten<br />

Fe<strong>der</strong>striche, -schnörkel,<br />

-kratzer, -linien, -kritzel<br />

und -pünktchen konnte<br />

man sich ein Repertoire an<br />

Zeichenstilen zulegen, mit<br />

dem dann (im gegebenen<br />

Falle) ein reales Objekt<br />

wie<strong>der</strong>gegeben und filigran<br />

dargestellt werden kann.<br />

Prisma (69) Prisma (69)<br />

Grafitti<br />

Und dann kam die freie Aufgabe für<br />

Selbstständigkeit und Kreativität:<br />

Die Motive wurden nun ganz selber<br />

ausgesucht nach Schriften, Fotos,<br />

Tieren o<strong>der</strong> Buchstaben. Zuerst<br />

entstand eine Zeichnung, bei <strong>der</strong> man<br />

schwarzweiß herausarbeiten musste,<br />

was auszuschneiden war. Diese<br />

übertrug man auf eine Folie und schnitt<br />

mit Cutter und Schere das, was später<br />

farbig werden sollte, heraus – eine<br />

anspruchsvolle detailgenaue Arbeit.<br />

Diese Folienschablone klebte man dann<br />

auf die zu besprühende Unterlage und<br />

begann die Arbeit mit den Spraydosen.<br />

Zum Schluss nahm man die Folie<br />

wie<strong>der</strong> ab und konnte sie, je nach<br />

Zustand, ein weiteres Mal benutzen.<br />

Aus dem Unterricht • 33<br />

Gipsabdrücke<br />

Im Kunstunterricht bei Frau Litschka<br />

hat eine kleine Gruppe von ca. vier<br />

Schülern Gipsabdrücke gemacht.<br />

Angefangen haben wir mit einem Relief<br />

aus Ton. Dabei war darauf zu achten,<br />

dass es im Gips nachher an<strong>der</strong>srum<br />

erscheint. Es entstanden Muster mit<br />

Blumen, Kreisen und Tieren. Um<br />

das Ton-Relief wurde auch ein Rand<br />

geformt, dann konnte man den Gips<br />

eingießen. Nach etwa 30 Minuten<br />

konnte <strong>der</strong> Abguss gelöst werden. Schön<br />

war, dass man das ganze Gips-Relief<br />

auch in Farbe verschieden gestalten<br />

konnte. Maxine<br />

Fazit<br />

Viele Schüler sagen als Fazit: tolle Aktion,<br />

Spaß und ein zufriedenstellendes Projekt.<br />

Texte, soweit nicht extra gekennzeichnet, von<br />

Alina Bergmann, Maxine Kiefer (u. fr)


34 • Aus dem Unterricht<br />

Landwirtschaftspraktikum <strong>der</strong> 9b<br />

– eben eine Initiation!<br />

... Geburt eines Kälbchens<br />

Ich habe mein Landwirtschaftspraktikum<br />

auf dem Hof in Wiechs bei<br />

<strong>der</strong> Familie Reif gemacht. Drei Wochen<br />

dauerte das Praktikum. Morgens um<br />

6 Uhr war Arbeitsbeginn. Unsere ersten<br />

Aufgaben waren Kühe Wecken, Melken,<br />

Füttern, Stall Misten. Am Nachmittag<br />

aufs Feld, Silo füllen, Holz machen usw.<br />

Abends nochmal Melken und Füttern.<br />

Mein Highlight im Praktikum war<br />

die Geburt eines Kälbchens sowie das<br />

Füttern <strong>der</strong> Kälbchen mit <strong>der</strong> Flasche.<br />

Ich kann den Hof nur weiter empfehlen.<br />

Peter<br />

... Rücken gut trainiert<br />

Ich bin im Mai `10 auf einen Demeter-<br />

Hof in Graubünden gegangen. Meist war<br />

es nebelig, doch am letzten Tag da gab<br />

es eine Situation, die ich am tollsten,<br />

aber zugleich auch am anstrengendsten<br />

fand, wo dann auch mal kräftig die<br />

Sonne schien.<br />

DAS PRÄPARAT SPRÜHEN:<br />

Wir haben mit einer Präparat-Umrühr-<br />

Maschine ca. 90 l abwechselnd eine<br />

Stunde lang links und rechts herum ge-<br />

dreht, dabei haben wir gekauftes Kieselpräparat<br />

(im Normalfall präpariertes<br />

Quarzmehl) beigefügt. Nun füllten wir<br />

dieses Wasser in unsere Spritzkanister;<br />

das sind Kanister mit <strong>der</strong> Füllmenge von<br />

ca. 15 Liter, die man mit einem Hebel<br />

bedient und gleichzeitig zum Sprühen<br />

einen Schlauch mit Drüsen hochhebt.<br />

Damit gingen wir dann über ca. 12 ha.<br />

Dabei ist zu bedenken, dass wir nur zu<br />

zweit waren. Das war eine Aktion, die<br />

mir Spaß gemacht hat, wo aber auch<br />

mein Rücken gut trainiert wurde.<br />

Svante<br />

Jedes Jahr schicken wir unsere Neuntklässler für drei Wochen ins<br />

Landwirtschaftspraktikum und im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en<br />

Waldorfschulen nicht im Klassenverband, son<strong>der</strong>n im Idealfall<br />

allein, in die Fremde, oft sogar ins Ausland. Es ist eine unserer<br />

wenigen Initiationsriten, die wir im sonst sehr verschulten Alltag als<br />

gute Tradition pflegen. Fast alle SchülerInnen haben vorher mehr<br />

o<strong>der</strong> weniger große Sorgen bis Ängste vor dem, was ihnen<br />

bevorsteht – so mancher ist erstmals im Leben so lange weg von zu<br />

Hause. Heimweh ist dann eines <strong>der</strong> intensiven Erlebnisse –<br />

heutzutage lei<strong>der</strong> oft gestört durch die Möglichkeit <strong>der</strong> immerwährenden<br />

Vernetzung. Aber auch die Arbeit, zuweilen bis an die<br />

Erschöpfungsgrenze o<strong>der</strong> gar darüber hinaus sind Früchte aus dem<br />

wirklichen Leben. Beide Themen zusammen sind Gründe dafür,<br />

dass oftmals Kin<strong>der</strong> ins Praktikum gehen und junge Erwachsene<br />

wie<strong>der</strong>kommen – eben eine Initiation. Wenn Sie versuchen,<br />

zwischen den Zeilen zu lesen, können Sie in mancher <strong>der</strong> folgenden<br />

Zeilen etwas davon schmecken. (P. Elsen, Klassenbetreuer)<br />

... Tag geht schnell vorbei<br />

Mein Bauernhof „Hainbuchen“ liegt<br />

zwischen Limburg und Weilburg im<br />

Westerwald. Die Gegend ist hügelig, be-<br />

waldet und es gibt viele Wiesen, Weiden<br />

und Ackerland. Sonntagnachmittag<br />

kam ich dort an und nach einem kurzen<br />

Rundgang begann schon meine Arbeit.<br />

Ich durfte 80 Milchkühe zum Melken<br />

von <strong>der</strong> Weide holen. Im Melkstand<br />

konnten immer 14 Kühe gleichzeitig<br />

gemolken werden. Dann bekamen die<br />

Kühe Maissilage, Grassilage und Kraftfutter<br />

zu fressen. Dann endlich war es<br />

Feierabend und gegen 20.00 Uhr gab es<br />

Abendessen.<br />

Am nächsten und an den folgenden<br />

Morgenden stand ich um 7 Uhr im Stall,<br />

um die Kühe zu melken. Bis zum Abend<br />

gab es immer etwas zu tun, wie Weide<br />

Machen, Futter holen, Kälber Füttern<br />

und Silo Streichen. Der Tag ging schnell<br />

vorbei und schon war Abend und die<br />

Kühe mussten wie<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Weide<br />

geholt werden, gemolken und gefüttert<br />

werden. Schluss war gegen 20.30 Uhr.<br />

Eigentlich war <strong>der</strong> Arbeitstag so in<br />

Ordnung, nur man hatte total wenig Zeit<br />

für sich selber, <strong>wenn</strong> man 14 Stunden<br />

am Tag arbeitete.<br />

Kai<br />

... Einblick in fremde Familie<br />

Ich habe mein Landwirtschaftspraktikum,<br />

zusammen mit meiner Klassen-<br />

kameradin Gesa, auf einem kleinen<br />

pflanzlichen Betrieb in Südfrankreich<br />

gemacht. Der Hof verfügte über Erd-<br />

beeren, Spargel, Salat und Tomatenfel<strong>der</strong>.<br />

Es gab auch einige Kirschbäume und<br />

Johannesbeersträucher. In einem<br />

kleinen Gewächshaus wurden noch<br />

Melonen angepflanzt. Auf dem Hof gab<br />

es außerdem noch circa 15-20 Hühner<br />

und ein Schaf. Unsere Arbeit war relativ<br />

leicht zu bewältigen und lei<strong>der</strong> nicht<br />

so vielseitig, denn wir haben fast drei<br />

Wochen nur Unkraut ausgezupft. Es<br />

gab dazu ein paar Probleme mit dem<br />

Verständnis.<br />

Ich glaube das Praktikum hat mich ein<br />

bisschen selbständiger gemacht.<br />

Und ich hatte einen Einblick in ein<br />

Leben einer Familie, das sich von<br />

meinem sehr unterschied. Catharina<br />

... alle Menschen dort sehr nett<br />

Ich war während meines Landwirtschafts-<br />

praktikums im Elsass in Ballersdorf,<br />

<strong>der</strong> Hof gehört zwei Brü<strong>der</strong>n, Laurent<br />

und Jean-Claude Wiest. Beide hatten<br />

insgesamt fünf Kin<strong>der</strong> zwischen 15<br />

und 4 Jahren, wodurch das Leben und<br />

Arbeiten sehr viel lustiger war. Zum Hof<br />

gehörten etwa 120 ha Land und insgesamt<br />

etwa 200 Kühe, Rin<strong>der</strong>, Kälber<br />

und Mastbullen. Ihre Hauptarbeit war<br />

die Milchviehhaltung.<br />

Meine Hauptarbeit war das Melken <strong>der</strong><br />

Kühe und das Tränken <strong>der</strong> Kälber. Die<br />

Arbeit war nicht sehr schwer, weil ich<br />

vieles schon konnte. Außerdem waren<br />

alle Menschen dort sehr nett. Simon<br />

... mussten sehr selbständig sein<br />

Paloma und ich waren auf dem Rieß-<br />

Hof, ein Demeter Hof in einem kleinen<br />

Dorf bei Hannover. Die Bauern hatten<br />

eine kleine Bullenzucht und auch Ackerbau.<br />

Wir mussten sehr viel arbeiten und<br />

sehr selbstständig sein, es war nicht<br />

immer einfach. Aber trotzdem war es<br />

ein großer Erfolg und hat auch Spaß<br />

gemacht mit den Tieren und Menschen<br />

Prisma (69) Prisma (69)<br />

zu arbeiten. Die Arbeitszeit war bei uns<br />

von 8 Uhr morgens bis abends um 19<br />

Uhr, dazwischen hatten wir eine Pause<br />

von 1,5 Stunden und hatten da Zeit, um<br />

uns auszuruhen. In den ersten Tagen<br />

war es etwas schwer für mich, mich an<br />

die Arbeit und Menschen zu gewöhnen,<br />

aber nach einer Woche war schon alles<br />

besser. Das Praktikum war eine gute<br />

Erfahrung. Clemens<br />

... war die Arbeit in Ordnung<br />

Das Landwirtschaftspraktikum, war<br />

eine sehr interessante Erfahrung für<br />

mich. Obwohl die Leute sehr unfreundlich<br />

zu uns waren und uns nicht mochten,<br />

war die Arbeit dagegen sehr in Ordnung<br />

und gerecht für uns. Wir waren in Süd-<br />

Frankreich in <strong>der</strong> Nähe von Nizza, im<br />

Hinterland. Wir hatten eine kleine Hütte<br />

ca. 50 Meter vom Haus entfernt. Es war<br />

kein tierischer Hof, son<strong>der</strong>n ein Gemüse<br />

und Früchteanbau. Nur die Familie<br />

Noir arbeit auf ihrem Hof, es kommen<br />

aber sehr oft Freunde o<strong>der</strong> Leute zum<br />

Arbeiten. Gesa<br />

keine Anzeige<br />

... sehr viel gelernt<br />

Ich habe mein dreiwöchiges Landwirtschaftpraktikum<br />

bei <strong>der</strong> Wun<strong>der</strong>le GBR<br />

in Wallbach (Bad Säckingen) gemacht.<br />

Der Betrieb hat 60 Milchkühe dazu<br />

kommen noch Rin<strong>der</strong> und Kälber, sowie<br />

15 Pferdeboxen, die vermietet werden.<br />

Am meisten Spaß hat mir das Kälber<br />

Tränken gemacht. Ich durfte auch bei<br />

<strong>der</strong> Geburt eines Kalbes (Foto) dabei<br />

sein.<br />

Rückblickend kann ich sagen, ich habe<br />

sehr viel gelernt und es hat mir gut<br />

gefallen. Selim<br />

... wie an<strong>der</strong>s die Arbeit ist<br />

In meinem Landwirtschaftspraktikum<br />

war ich in Nord-Polen im Dorf Przytocko.<br />

Da ich polnisch spreche, gab es<br />

keine Verständigungsprobleme. Der<br />

Hof ist 900 ha groß und ist sehr mo<strong>der</strong>n<br />

geführt. Man baut dort Getreide, Kartoffeln<br />

und Raps an. Die Kartoffeln<br />

werden u.a. auch für McDonalds produ-<br />

ziert. Meine Arbeit dort war nicht sehr<br />

schwer. Ich habe meistens im Gemüse-<br />

Aus dem Unterricht • 35<br />

garten gearbeitet, manchmal musste ich<br />

vom Feld die Steine entfernen. Es hat<br />

lei<strong>der</strong> oft geregnet. Dann habe ich im<br />

Haushalt geholfen.<br />

Die Familie war sehr herzlich und hat<br />

mir viel beigebracht. Mir ist bewusst<br />

geworden, wie an<strong>der</strong>s die Arbeit auf dem<br />

Hof von <strong>der</strong> Arbeit meiner Eltern ist.<br />

Paulina<br />

... 150 kg Schweine treiben<br />

Ich habe mein Praktikum auf dem<br />

Biohof Spannbrück gemacht. Der Hof<br />

hält Angler-Sattelschweine (Foto) und<br />

hat 52 ha Land. Ich habe keine Probleme<br />

o<strong>der</strong> Krisen gehabt (außer mit dem<br />

Essen). Meine stressigste Erfahrung ist<br />

150-Kilo-Schweine zu treiben. Mir hat<br />

das Praktikum viel Spaß gemacht.<br />

Lennart<br />

Anzeige


36 • Aus dem Unterricht<br />

„PowerPoint© macht dumm und OpenOffice© nicht viel schlauer.“<br />

Dirk Hohndel, Intels Linux-Chef, LinuxTag 2008 in Berlin<br />

Zum Medieneinsatz im Geschichtsunterricht in <strong>der</strong> Oberstufe<br />

Eine Frage, die sich nicht nur – aber wohl gerade auch – Geschichtslehrer immer wie<strong>der</strong> stellen, ist die nach einer abwechslungsreichen<br />

Gestaltung des Unterrichts, die Vorbehalte gegenüber dem Fach zumindest ein Stück weit zu kompensieren vermag.<br />

Sagte <strong>der</strong> französische Staatstheoretiker Charles de Montesquieu auch einmal, glücklich sei das Volk, „dessen Geschichte sich<br />

langweilig liest“, sieht sich <strong>der</strong> Unterrichtende doch immer wie<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung konfrontiert, das aus <strong>der</strong> Perspektive<br />

vieler Schüler verstaubte Fach ein wenig ›aufzupeppen‹, lockt die Aussage, man könne aus <strong>der</strong> Geschichte für die Zukunft lernen,<br />

doch keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Derlei Überlegungen veranlassten mich dazu, meine zwei letzten<br />

Geschichtsepochen – stärker als bisher – auf den Einsatz (mo<strong>der</strong>ner) Medien zu stützen.<br />

... Einsatz von Power-Point (Kl. 11)<br />

So arbeiteten die Schüler <strong>der</strong> 11. Kl.<br />

nach einem eher ›klassischen Einstieg‹<br />

in unsere Epoche, in <strong>der</strong> wir uns mit den<br />

Römern und dem Mittelalter beschäftigten,<br />

in Gruppen an einem vorgegebenen<br />

Thema, wobei sie die Aufgabe hatten,<br />

dieses am Schluss <strong>der</strong> Erarbeitungsphase<br />

– nach einer Einführung in das<br />

Programm – mit Hilfe einer Power-Point-<br />

Präsentation darzustellen. Folgende<br />

Themen standen zur Auswahl: Das<br />

Leben in <strong>der</strong> mittelalterlichen Stadt,<br />

Frauen und Kin<strong>der</strong> im Mittelalter, Die<br />

Hanse, Die Pest und die Judenverfolgung,<br />

Die Inquisition, Der Islam und <strong>der</strong> Erste<br />

Kreuzzug, Das Mönchtum.<br />

›Power-Point‹ – für viele leidgeplagte<br />

Studenten o<strong>der</strong> Teilnehmer an Konferenzen<br />

und Fortbildungen ein Reizwort.<br />

Aber handelt es sich nicht auch um ein<br />

sinnvolles Präsentationsmittel, das bei<br />

richtiger Anwendung höhere inhaltliche<br />

Verarbeitungstiefe erzielt und zudem<br />

aus vielen schulischen wie beruflichen<br />

Bereichen gar nicht mehr wegzudenken<br />

ist, so dass sich die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit diesem Programm bereits in <strong>der</strong><br />

Schule empfiehlt?<br />

Klar ist, dass kein Medium – auch<br />

nicht Computer, Beamer und Power-<br />

Point – zum Selbstzweck degenerieren<br />

darf (unten dazu mehr). Power-Point<br />

for<strong>der</strong>t zum Experimentieren mit einer<br />

Unzahl technischer Finessen geradezu<br />

heraus. Doch haben die vielfältigen<br />

Möglichkeiten, z.B. Schriften und Bil<strong>der</strong><br />

einblenden zu lassen – von ›Farbschreibmaschine‹<br />

bis ›Schachbrett‹ –, die<br />

manche Nutzer gerne verwenden, mehr<br />

sich als den Sachverhalt darzustellen,<br />

i.d.R. allenfalls Verwirrung und eine<br />

entnervte Zuschauerschaft zur Folge.<br />

Gerne werden Folien auch inhaltlich<br />

überladen – <strong>der</strong> Effekt auf Seiten des<br />

von <strong>der</strong> Informationsflut überfor<strong>der</strong>ten<br />

Zuhörers ist gleich Null.<br />

Vielmehr sollte Power-Point als ein<br />

Werkzeug zur publikumsfreundlichen<br />

Darbietung eines unabhängig von dem<br />

Medium erarbeiteten Vortrags betrachtet<br />

werden, <strong>der</strong> durch gut dosierte Stichpunkte,<br />

Teilüberschriften, Zwischenzusammenfassungen,<br />

Grafiken o<strong>der</strong><br />

Bil<strong>der</strong> Unterstützung erfährt.<br />

Diese und an<strong>der</strong>e Punkte galt es, den<br />

Schülern zu vermitteln, die im Laufe<br />

<strong>der</strong> Erarbeitung grundlegende Kompetenz<br />

im Umgang mit Power-Point<br />

erworben haben. Doch wie ging es<br />

meinen ›Probanden‹ mit dieser Form <strong>der</strong><br />

Unterrichtsgestaltung eigentlich selbst?<br />

Dies verrät Ihnen eine Auswahl von<br />

– z.T. überraschend reflektierten –<br />

Schülereinschätzungen. Wenn die Mehrzahl<br />

<strong>der</strong> abgedruckten Äußerungen auch<br />

positiv ausfällt, soll nicht verschwiegen<br />

werden, dass eine repräsentative Darstellung<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse vermutlich zu<br />

dem Resultat gekommen wäre, dass ein<br />

Drittel <strong>der</strong> Schüler die Verwendung von<br />

Power-Point eher kritisch betrachtete.<br />

Da sich die geäußerte Kritik in <strong>der</strong><br />

Regel jedoch inhaltlich glich, ist auf den<br />

Abdruck weiterer kritischer Anmerkungen<br />

verzichtet worden. Besagte Ablehnung<br />

bezog sich auf den Sachverhalt,<br />

dass bei <strong>der</strong> in dieser Epoche gewählten<br />

Erarbeitungsform <strong>der</strong> jeweilige Schüler<br />

zum Fachmann im eigenen Themengebiet<br />

wurde, von den Vorträgen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Gruppen jedoch nicht genug profitieren<br />

konnte, so dass hier indirekt das<br />

Medium, aber eben auch <strong>der</strong> von mir<br />

vorgegebene Umgang mit den Vorträgen<br />

kritisiert wird. Mir stellt sich bei dieser<br />

funktionalen Anwendung des Progamms<br />

zur Schaffung von Abwechslung bei<br />

gleichzeitigem Training ›multimedialer<br />

Kompetenzen‹ nun die Frage, wie dem<br />

von den Schülern benannten Defizit<br />

begegnet werden kann. Auch gilt es<br />

zu überdenken, wie eine sinnvolle<br />

Korrektur von Fehlern innerhalb <strong>der</strong><br />

Präsentationen, die inzwischen allen<br />

Schülern auf CD-Rom ausgehändigt<br />

worden sind, gestaltet werden kann.<br />

Fortsetzung des Artikels mit den Schülerstimmen<br />

und dem zweiten Teil auf den folgenden Seiten.<br />

Prisma (69) Prisma (69)<br />

Aus dem Unterricht • 37<br />

• Ich fand die Verwendung von Power-Point in dieser Geschichtsepoche sinnvoll, weil man einen Einblick in das Programm gewinnen<br />

konnte, Präsentieren geübt wurde, die Themen gut verdeutlicht wurden, man sich ein Thema eigenständig erarbeiten und es mit<br />

einem Mittel präsentieren konnte, das man später vielleicht noch öfter beherrschen können muss und weil es Spaß gemacht hat.<br />

• Die Power-Point-Präsentationen waren eine gute Ergänzung des regulären Unterrichts. Es wäre noch besser gewesen, hätten sich<br />

die Präsentationen nicht so in die Länge gestreckt.<br />

• Ich habe die Power-Point-Präsentation als sehr sinnvoll und gut empfunden. Durch die selbstständige Arbeit konnte man sich<br />

sehr gut in die Themen vertiefen. Folglich hat man jedes Thema gut verstanden und konnte die Infos auch ›mitnehmen‹.<br />

• Ich fand die Idee gut und vor allem abwechslungsreich! Ich denke, ich habe gelernt, wie man so eine Präsentation macht.<br />

Allerdings haben wir gemerkt, dass so eine Arbeit viel anstrengen<strong>der</strong> ist, als einfach im Unterricht zuzuhören und Notizen zu<br />

machen. Eine interessante Erfahrung.<br />

• Die Power-Point-Präsentation war sinnvoll, um das Programm für unsere Zukunft zu beherrschen (12.-Klassarbeit). Aber von den<br />

an<strong>der</strong>en Vorträgen sind mir nur wenige Stichwörter in Erinnerung geblieben. Mein eigenes Thema hat mir aber etwas gebracht.<br />

Teilweise sinnvoll.<br />

• Sehr gut! Da man es im späteren Leben auch brauchen wird, in <strong>der</strong> Schule sowie bei <strong>der</strong> Arbeit.<br />

• Durch die Präsentationsvorbereitung ging eine Menge Zeit verloren. Jedoch fand ich die meisten Präsentationen ansprechend und<br />

interessanter als ohne Power-Point.<br />

• Ich fand es teilweise gut, weil man sich mit einem Thema stark auseinan<strong>der</strong>gesetzt hat. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite denke ich, hätte<br />

man mit normalem Unterricht mehr gelernt, da man sich nicht wirklich alles merken konnte, was die an<strong>der</strong>en Gruppen gesagt haben.<br />

• Ich fand die Power-Point-Präsentationen ziemlich sinnvoll. Es ist bloß oft das Gehörte schnell wie<strong>der</strong> vergessen gewesen.<br />

• Ich fand das Arbeiten mit Power-Point sehr interessant und auch vom Lerneffekt <strong>der</strong> Vorträge und von ihrer Qualität war ich<br />

überzeugt! Insgesamt eine angenehme Arbeitsweise!<br />

• Ich fand die Power-Point-Präsentationen nicht wirklich hilfreich, da man ein Thema intensiv bearbeitet hat, über die an<strong>der</strong>en<br />

Themen jedoch nur einen Überblick gewonnen hat.<br />

• Manche Präsentationen waren zu unübersichtlich. Wenn das Programm aber gut angewendet wird, halte ich es für ein gutes<br />

Hilfsmittel.<br />

• Ich fand es gut, sich mit Power-Point auseinan<strong>der</strong>zusetzen, da es heutzutage viel gebraucht wird. Nun kann man eine – mehr<br />

o<strong>der</strong> weniger professionelle – Präsentation vorbereiten. Im Zusammenhang mit Geschichte fand ich es gut, da es z.B. wesentlich<br />

schwieriger wäre, eine Präsentation in Mathe durchzuführen.<br />

... Einsatz von Filmen (Kl. 10)<br />

In <strong>der</strong> 10a schauten die Schüler im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Epoche „Ur- und Frühgeschichte“,<br />

in <strong>der</strong> wir uns u.a. mit unseren<br />

Vorfahren, <strong>der</strong> Steinzeit, <strong>der</strong> so genannten<br />

Neolithischen Revolution, also <strong>der</strong><br />

Sesshaftwerdung des Menschen, den<br />

Metallzeiten sowie Hochkulturen<br />

beschäftigten, die 2007 von <strong>der</strong> ARD<br />

ausgestrahlte Dokumentation ›Steinzeit<br />

– Das Experiment. Leben wie vor 5.000<br />

Jahren‹ an. In diesem Experiment begleitete<br />

ein Filmteam dreizehn Personen,<br />

die zwei Monate lang unter frühzeitlichen<br />

Bedingungen in einem Wald am<br />

Bodensee lebten. Vorbereitet, durchgeführt<br />

und ausgewertet wurde <strong>der</strong> Versuch<br />

von ausgewiesenen Fachleuten wie<br />

Historikern und Archäologen.<br />

Doch wie sinnvoll ist nun eigentlich<br />

<strong>der</strong> Einsatz von Filmen? Dass die Informationsaufnahme<br />

über mehrere Kanäle<br />

effizienter verläuft, ist ein alter Hut und<br />

dennoch unbestritten. Sicherlich sind<br />

Filme von inhaltlich ernstzunehmen<strong>der</strong><br />

Qualität in <strong>der</strong> Lage, die oft scheinbar<br />

unüberbrückbare Distanz zu unseren<br />

Vorfahren zumindest ein Stück weit zu<br />

relativieren. Zunächst eher abstrakte<br />

Begriffe – z.B. das Ausgeliefertsein<br />

gegenüber <strong>der</strong> Natur –, Vorgänge – wie<br />

das Fällen eines Baumes mit einer<br />

Steinaxt –, Ereignisse o<strong>der</strong> Personen<br />

werden konkreter, greifbarer. (Unberührt<br />

von dieser Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem<br />

Film als Mittel des Unterrichts bleibt<br />

die Überzeugung, dass das wirkliche<br />

und denkbar unmittelbarste Begreifen,<br />

Nachvollziehen und Erkennen erst geschieht,<br />

legt <strong>der</strong> Schüler selbst Hand an.)<br />

Nie darf das Zeigen eines Films<br />

natürlich zum Selbstzweck mutieren.<br />

Vielmehr bedarf es stets einer Einbettung<br />

in unterrichtliche Zusammenhänge, so<br />

dass dem Schüler <strong>der</strong> Nutzen des Films<br />

unmittelbar einsichtig wird, wobei<br />

immer auf die Gefahr <strong>der</strong> Verzerrung<br />

historischer Realität hinzuweisen ist. In<br />

diesem Zusammenhang gilt es auch die<br />

von Schülern teils hochgelobten Monu-<br />

mentalfilme – so z.B. ›Gladiator‹ (2000)<br />

unter <strong>der</strong> Regie von Ridley Scott – zu<br />

erwähnen, die oft actiongeladene Spektakel<br />

bieten und sich hinsichtlich <strong>der</strong><br />

hier beschriebenen Anfor<strong>der</strong>ungen für<br />

einen Einsatz im Unterricht selbst<br />

disqualifizieren.<br />

Der obligatorische Methodenwechsel<br />

gebietet zudem, Filme bzw. Ausschnitte<br />

in Sequenzen, nicht etwa am Stück, zu<br />

zeigen, um <strong>der</strong>en Inhalte anschließend<br />

aufzuarbeiten. Schließlich verdammt die<br />

Mattscheibe den Schüler zur Passivität.<br />

So dient <strong>der</strong> – inhaltlich wie dramaturgisch<br />

überzeugende – Film, mit dem es<br />

kaum ein an<strong>der</strong>es Medium an Intensität<br />

und Ausdrucksstärke aufnehmen kann,<br />

lediglich als ein Glied in <strong>der</strong> Erarbeitungskette<br />

eines Sachverhaltes. Der<br />

berühmte Film in <strong>der</strong> letzten Stunde vor<br />

den Ferien wird diesen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

sicher nicht gerecht.<br />

Doch wie bewerten die Schüler<br />

selbst ...<br />

Diesbezügliche Schülerstimmen? - bitte blättern!


38 • Aus dem Unterricht<br />

den Einsatz des besagten Films.<br />

Um eine Antwort auf diese Frage zu<br />

bekommen und daraus ggf. Konsequenzen<br />

für weitere Epochen ziehen zu<br />

können, bat ich die Schüler um ein<br />

• Man sieht, wie gut man es mit <strong>der</strong> heutigen Elektronik hat!<br />

• Einen solchen Film zu schauen, während man diese Zeit bearbeitet, halte ich für sinnvoll.<br />

So kann man sich besser vorstellen, wie es damals wirklich war, man kann erkennen,<br />

was die Schwierigkeiten waren und wie schwer es ist, wie<strong>der</strong> so zu leben.<br />

• Es ist begrenzt sinnvoll. Denn man sieht in diesem Film, wie schwer es die Menschen damals hatten,<br />

und dass Menschen von heute so fast nicht mehr überleben könnten. Man sollte den Film aber etwas zusammenschneiden.<br />

• Es besteht die Gefahr, dass man nicht zuhört und somit nichts dazulernt.<br />

• Ich fand es nicht gut! Denn so hatte man zu viel Hauptunterrichtszeit mit Medien gefüllt. So konnte ich mich nicht so gut auf<br />

den normalen Unterricht konzentrieren! Ich denke, solch einen Film zu zeigen, hat den Nachteil, dass sich alle beim Zuschauen<br />

zurücklehnen. Filme sollten eigentlich auch nur max. 10 Minuten lang sein.<br />

• So ein Film hat durchaus auch lehrreiche Aspekte, allerdings hätte man in dieser Zeit meiner Meinung nach mehr lernen können,<br />

<strong>wenn</strong> man den regulären Unterricht weitergeführt hätte. Trotzdem war es eine willkommene Abwechslung.<br />

• Ich finde es sinnvoll, weil man sich dann besser vorstellen kann, wie die Menschen damals lebten. Was ich weniger gut finde, ist,<br />

dass es nicht so ernst genommen wird und die Schüler das auch ausnutzen, um an<strong>der</strong>e Dinge zu tun, wie z.B. zu schlafen.<br />

• Es ist sinnvoll, weil man über historische Texte hinaus auch einen visuellen Eindruck gewinnt. So bekommt man einen<br />

vielseitigeren Einblick in das Leben <strong>der</strong> Frühzeit.<br />

• Es ist sinnvoll, weil man einen guten Einblick in die damalige Zeit bekommt, den <strong>der</strong> Lehrer so nicht vermitteln könnte.<br />

• Ich fand es gut, dass <strong>der</strong> Film gezeigt wurde, weil er zeigt, was für Probleme die Menschen heutzutage damit hätten,<br />

so zu leben wie die Steinzeitmenschen.<br />

Wie wird Politik gemacht?<br />

kurzes Statement. Eine Auswahl <strong>der</strong> –<br />

vielleicht entgegen mancher Erwartungen<br />

– z.T. sehr kritischen und reflektierten<br />

Äußerungen finden Sie untenstehend.<br />

Markus Werges<br />

Prisma (69) Prisma (69) Aus dem Unterricht • 39<br />

Wie wird Politik gemacht?<br />

Klassen 9b und 11 <strong>der</strong> Freien Waldorfschule Schopfheim durften sich den Landtag in Stuttgart ansehen.<br />

Schon beim Warten vor dem Landtagsgebäude<br />

hatten die Schüler <strong>der</strong><br />

Klassen 11 und 9b <strong>der</strong> Waldorfschule<br />

Schopfheim die Möglichkeit, hohe Persönlichkeiten<br />

<strong>der</strong> regierenden Parteien<br />

Baden-Württembergs zu beobachten.<br />

Da man diese Berühmtheiten sonst nur<br />

aus Fernsehen und Zeitung kennt, war<br />

es wohl für alle eine spannende und<br />

ungewohnte Atmosphäre. Mit schwarzen<br />

Limousinen kamen <strong>der</strong> Ministerpräsident<br />

und seine Minister angefahren und<br />

verschwanden im Landtag – meist in<br />

Unterlagen blätternd o<strong>der</strong> telefonierend –<br />

um dort einer Ministerpressekonferenz<br />

beizuwohnen. Zu dieser waren wir<br />

Schopfheimer lei<strong>der</strong> nicht eingeladen;<br />

wir waren zu einer Führung durch den<br />

Landtag und einem Gespräch mit einem<br />

Abgeordneten angereist. Unsere große<br />

Gruppe musste über eine Sicherheitsschleuse<br />

ins Innere beför<strong>der</strong>t werden<br />

und aus Sicherheitsgründen jegliches<br />

Handgepäck an <strong>der</strong><br />

Gar<strong>der</strong>obe abgeben.<br />

Beide Klassen<br />

wurden von einem<br />

Besucherbetreuer begrüßt, über die<br />

Regeln des Hauses informiert und in<br />

den wichtigsten und größten Raum des<br />

1961 eingeweihten Landtagsgebäudes,<br />

den Plenarsaal, geführt. Dort ange-<br />

kommen fiel uns sofort die ungewohnte<br />

Atmosphäre auf: kein Sonnenlicht und<br />

keine frische Luft dringen in den Raum,<br />

in dem die Politiker oft stundenlang in<br />

halbkreisförmiger Runde beieinan<strong>der</strong>sitzen,<br />

debattieren, diskutieren und<br />

abstimmen; jedoch ist er akkustisch so<br />

gut konzipiert, dass man jede Person im<br />

Saal ohne Mikrofonverstärkung problem-<br />

los mit <strong>der</strong> Stimme erreichen kann.<br />

Die Schüler durften auf den bequemen<br />

Plätzen an den Zweiertischen <strong>der</strong><br />

Politiker Platz nehmen, sich auf einem<br />

Sitzplan <strong>der</strong> Plenarsitzungen orientieren<br />

und davon ablesen, welcher Partei sie<br />

die nächsten zwei Stunden angehören<br />

werden. Durch das einleitende Gespräch<br />

mit dem Besucherbetreuer wurden die<br />

wichtigsten Aspekte <strong>der</strong> Politik in<br />

Deutschland, <strong>der</strong> Gewaltenteilung, <strong>der</strong><br />

Gesetzgebung und <strong>der</strong> Wahlverfahren<br />

aufgefrischt und verdeutlicht.<br />

Nun wurde auf anschauliche Weise<br />

als politischer Einblick die Wahl des<br />

Ministerpräsidenten nachgestellt. Ein<br />

Schüler wurde zum Präsidenten <strong>der</strong><br />

Sitzung erklärt und führte mit Hilfe<br />

zweier Schriftführer das Verfahren <strong>der</strong><br />

Wahl. Die einzelnen Parteien hatten die<br />

Möglichkeit, sich kurz zu beraten, um<br />

darauf einen Parteiangehörigen zur Wahl<br />

des Ministers aufzustellen. Bei diesen<br />

kleinen Diskussionen ging es zu wie bei<br />

Debatten im Klassenzimmer – nur verlieh<br />

die Atmosphäre des Saals und das<br />

Thema den Gesprächen eine fast professionelle<br />

angemessene Ernsthaftigkeit.<br />

Nun wurde mit Handzeichen die Wahl<br />

vollzogen und <strong>der</strong> Sieger – aus <strong>der</strong> SPD –<br />

zum Ministerpräsidenten ernannt. Dieser<br />

Vorgang verdeutlichte das Geschehen<br />

im Landtag und auch die Separation und<br />

Kooperation <strong>der</strong> einzelnen Parteien (so<br />

hatten sich die Parteimitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Grünen bei <strong>der</strong> Wahl auf<br />

die Seite <strong>der</strong> SPD geschlagen,<br />

um einen Sieg <strong>der</strong> CDU zu<br />

verhin<strong>der</strong>n).<br />

Im Anschluss an die Einblicke<br />

in die Plenarsitzungen<br />

nahm sich <strong>der</strong> CDU-Abgeordnete<br />

des Landkreises Lörrach,<br />

Herr Lusche, freundlicherweise<br />

Zeit, Fragen über das Politikerleben,<br />

den Landtag und aktuelle politische<br />

Themen zu beantworten. Wir als<br />

Schüler waren natürlich mit einigen<br />

Vorurteilen nach Stuttgart gereist, u.a.<br />

auch <strong>der</strong> Vorstellung langatmiger und<br />

ausschweifen<strong>der</strong> Politiker, die in ihren<br />

Reden viel Text und verhältnismäßig<br />

wenig konkrete Informationen verwenden.<br />

Wie viele Schüler bemerkten,<br />

konnte sich dieses Vorurteil nun auch<br />

teilweise bei Herrn Lusches Redestil<br />

bestätigen. Er konnte seine Meinung<br />

und seine Stellung zwar verdeutlichen,<br />

schmückte diese aber mit zahlreichen,<br />

teilweise verwirrenden Fakten, Daten<br />

und Informationen.<br />

Das Gesprächsthema wan<strong>der</strong>te vom<br />

Bauprojekt „Stuttgart 21“ über die für<br />

uns als Waldorfschulen unzureichende<br />

För<strong>der</strong>ung privater Schulen in Baden-<br />

Würrtemberg bis hin zum Klimawandel<br />

und <strong>der</strong> Staatsverschuldung – Themen<br />

für Schüler aktuell und interessant.<br />

Gegen Ende <strong>der</strong> Fragerunde wandelte<br />

sich das Gespräch zu einer kurzen Diskussion,<br />

auf die sich Herr Lusche auch<br />

einließ. Lei<strong>der</strong> musste er dann, nachdem<br />

er die Schüler noch dazu ermuntert<br />

hatte, sich weiterhin für politische<br />

Themen zu interessieren und sich<br />

möglichst auch in einer Partei zu engagieren,<br />

den Saal schon wie<strong>der</strong> verlassen,<br />

um einer Konferenz beizuwohnen.<br />

Hätten mehr Politiker –auch von<br />

an<strong>der</strong>en Parteien – an dem Gespräch mit<br />

den Schülern teilgenommen, wäre es<br />

vielleicht eine noch spannen<strong>der</strong>e und<br />

vielseitigere Fragerunde für uns geworden.<br />

So war nur die Meinung eines auf<br />

einem speziellen politischen Gebiet gut<br />

vertrauten Politikers vertreten und<br />

dessen Antworten und Ansichten<br />

manchmal ein bisschen verwirrend und<br />

nicht nachvollziehbar. Dennoch hat<br />

je<strong>der</strong> Interessierte die Möglichkeit<br />

gehabt, seine Fragen zu stellen, und<br />

Herr Lusche nahm sich für jede <strong>der</strong><br />

Antworten reichlich Zeit.<br />

Der erwartete Rundgang durch den<br />

Landtag fiel für alle etwas enttäuschend<br />

aus, was sicherlich damit zusammenhängt,<br />

dass es außer dem Plenarsaal,<br />

zahlreichen Büros und einem Bistro in<br />

dem Gebäude nichts zu sehen gibt.<br />

Dennoch konnte je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schüler<br />

einen plastischen Gesamteindruck vom<br />

Politikerleben gewinnen und erkennen,<br />

dass die Politik Baden-Württembergs<br />

und ganz Deutschlands uns alle angeht<br />

und gar nicht so unspannend ist, wie<br />

mancher vielleicht vorher dachte.<br />

Benedikt Arnold


40 • Aus dem Unterricht<br />

Feldmesspraktikum<br />

<strong>der</strong> Klasse 10b<br />

Pferdeweide vermessen<br />

Dieses Jahr sollte auch unsere Klasse<br />

ihr Feldmesspraktikum absolvieren.<br />

Nach einigem Hin und Her beschlossen<br />

Herr König und Herr Kozlik, mit unserer<br />

Klasse vom 9. bis zum 16. Mai nach<br />

Polen zu fahren. Herr Moritz Reichert<br />

besitzt dort nun schon seit zehn Jahren<br />

einen Bauernhof, <strong>der</strong> schon oft für<br />

Klassenfahrten, auch an<strong>der</strong>er Schulen,<br />

in Anspruch genommen wurde.<br />

Nach 14 Stunden Zugfahrt, einer<br />

halben Stunde Fußmarsch und 50 Minuten<br />

Busfahrt erreichten wir unser Ziel:<br />

einen ziemlich rustikalen Bau mit einer<br />

kalten Dusche, gespeist von Regenwasser.<br />

(Wer duschen wollte, konnte allerdings<br />

das Wasser auch mit einem Holzfeuer<br />

aufheizen.) Dazu kamen Dixie-Toiletten<br />

und mehrere Holzöfen im Haus. Das<br />

Wohnhaus war aber eigentlich ganz<br />

gemütlich. Wir kamen abends um 23.00<br />

Uhr an. Schon am nächsten Tag ging<br />

die Arbeit los.<br />

Der Mathematikunterricht in <strong>der</strong> 10. Klasse<br />

muss einen stark praktischen <strong>Lebens</strong>bezug<br />

aufweisen und das Feldmesspraktikum bietet<br />

diesbezüglich ein herrliches Betätigungsfeld. Die<br />

Schüler setzen sich messend und zeichnend mit<br />

<strong>der</strong> geomorphologischen Landschaftserscheinung<br />

auseinan<strong>der</strong>. Genauigkeit, Sorgfalt und Geduld sind<br />

im Umgang mit Messgerät und Messmethode von<br />

Nöten und das kartografische Ergebnis zeigt<br />

schließlich den Nutzen, den die Winkelfunktionen<br />

<strong>der</strong> Trigonometrie in <strong>der</strong> Anwendung beim Geländevermessen<br />

bieten: Logarithmische Berechnungen<br />

mithilfe von Sinus- und Cosinussatz führen zu einer<br />

exakten Herstellung einer Landkarte – dessen<br />

Erstellen schärft darüberhinaus das Vorstellungsund<br />

Abstraktionsvermögen im Umgang mit<br />

topografischen Karten zuhause und im Gelände. fr<br />

Wir sollten eine Pferdeweide (Hangwiese,<br />

Bäume, Sumpf) vermessen.<br />

Zuerst wurde <strong>der</strong> Umfang des Landstücks<br />

mit Hilfe von Längenmessungen ermittelt.<br />

Um Messfehler auszuschließen,<br />

wurden die Winkel zwischen den<br />

einzelnen Eckpunkten des Messgebietes<br />

gemessen. Die 19 verschiedenen Eckpunkte<br />

wurden übrigens mit Fluchtstangen<br />

markiert. Um die umfangreichen<br />

Messungen auszuführen, wurden wir in<br />

Dreier- o<strong>der</strong> Vierer-Gruppen aufgeteilt.<br />

Die Arbeitszeiten gingen von um<br />

acht bis um eins. Dann war bis um drei<br />

Uhr Pause und von dort an wurde noch<br />

bis sechs Uhr weitergearbeitet. Das<br />

“Lustigste“ an <strong>der</strong> Arbeit war sicherlich<br />

das „wun<strong>der</strong>schöne“ Wetter: Regen,<br />

Nebel, Wind und Kälte; nur wenig<br />

Sonne. Im Haus war es meistens auch<br />

kalt (dann musste eingeheizt werden).<br />

Das Highlight <strong>der</strong> Woche sollte<br />

sicherlich <strong>der</strong> Halbtagesausflug nach<br />

Görlitz werden, <strong>der</strong> östlichsten Stadt<br />

Prisma (69) Prisma (69) Aus dem Unterricht • 41<br />

Deutschlands. Dumm nur, dass an diesem<br />

Donnerstag Feiertag in Deutschland<br />

war und viele Läden geschlossen waren.<br />

Aber das konnte man vorher natürlich<br />

nicht so genau wissen.<br />

Am Ende <strong>der</strong> Woche wurden die<br />

Messungen aber noch fertig gestellt,<br />

allerdings mit Zeitdruck, da einige Leute<br />

wegen des feucht-kalten Wetters krank<br />

wurden und so nicht bei den Messungen<br />

mithelfen konnten.<br />

Am Sonntagmorgen fuhren wir<br />

wie<strong>der</strong> nach Hause. Herr König „verabschiedete“<br />

sich schon in Ulm von uns,<br />

da er den Anschlusszug verpasste. Am<br />

Abend kamen wir in Basel an –<br />

übermüdet zwar und ohne Lehrer, aber<br />

irgendwie hatte die ganze Woche auch<br />

ziemlichen Spaß gemacht.<br />

(Im Übrigen sind die vielen Messdaten<br />

dann noch an drei kompletten<br />

Schultagen von uns ausgewertet und in<br />

exakte Zeichnungen umgesetzt worden.)<br />

Constantin Hauri & Marzell Sprich, Kl. 10<br />

Die Maßkarte von<br />

1870 für die große<br />

trigonometrische<br />

Vermessung Indiens<br />

zeigt die Ausdehnung<br />

von William Lambtons<br />

Triangulations-Netz.<br />

Diese wissenschaftliche<br />

Unternehmung<br />

schuf den ersten<br />

exakten Rahmen<br />

für eine Landkarte<br />

von Indien. Dadurch<br />

konnten die Höhen<br />

<strong>der</strong> Himalaya-<br />

Gipfel geklärt und<br />

<strong>der</strong> Mount Everest<br />

als höchster Berg<br />

<strong>der</strong> Erde bestimmt<br />

werden.<br />

EinstEin – o<strong>der</strong>: Vergesst meine Teichhühner nicht!<br />

Fortsetzung <strong>der</strong> Schulmilieu-Teichhuhn-Einstein-Betrachtung von Seite 11:<br />

..., aber <strong>wenn</strong> sie es tun, dann weist ihr Tun eben auf die<br />

Milieufrage hin. Wir haben uns dann zu fragen: An<br />

welchem Problem müssen wir arbeiten?<br />

Albert Einstein hat sich in seiner Aussage geweigert,<br />

Spitzfindigkeiten über den Zustand <strong>der</strong> menschlichen<br />

Gesellschaft zum Besten zu geben. Er lenkte den Blick<br />

unbestechlich auf das Phänomen sehr sensibler Mit-<br />

geschöpfe und überließ es uns, die entsprechenden Schlussfolgerungen<br />

daraus zu ziehen<br />

Wer also möchte sich speziell um die „Viecher“<br />

im Schulteich kümmern? Gerhard König


Venedig –<br />

ein Traum<br />

Als im Herbst dieses Schuljahres die<br />

Frage im Raume stand, wohin<br />

denn wohl die Abschlussfahrt <strong>der</strong> 12. Kl.<br />

gehen solle, begab sich die Klasse in<br />

jenen Prozess <strong>der</strong> Entscheidung, den<br />

wohl jede 12. Klasse durchmachen muss.<br />

Hierbei spielten und spielen verschiedene<br />

Aspekte eine entscheidende Rolle,<br />

wie die künstlerische Qualität, <strong>der</strong><br />

Kontext mit Inhalten <strong>der</strong> 12. Klasse, die<br />

Intention des verantwortlichen Kunstkollegen<br />

(was lei<strong>der</strong> nicht immer berücksichtigt<br />

wird), finanzielle Möglichkeiten,<br />

Logistik etc. In einem Prozess <strong>der</strong> Anschauung<br />

und Analyse gilt es nun jene<br />

Kriterien zu untersuchen und in einem<br />

gemeinsamen Entscheidungsprozess mit<br />

<strong>der</strong> Klasse ein Ziel zu wählen. Dass<br />

Wünsche <strong>der</strong> SchülerInnen einerseits<br />

berücksichtigt werden sollten, ist verständlich.<br />

Die entscheidende Frage ist<br />

jedoch, ob diese Wünsche den qualitativen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht werden.<br />

Nachdem Vorschläge wie Schweden,<br />

Berlin, Wien, Spanien z.T. aus finanziellen<br />

Gründen nicht machbar waren, schlug<br />

ich Venedig vor. Zum einen, weil es in<br />

Venedig Sehenswürdigkeiten von höchstem<br />

künstlerischem Rang gibt (gleichzeitig<br />

Abitursstoff, was aber nur eine<br />

sekundäre Rolle spielte, aber sich als<br />

sehr günstig erwies), zum an<strong>der</strong>en, weil<br />

es möglich war, in <strong>der</strong> Vorsaison überaus<br />

günstig in Lido di Jesolo vor den<br />

Toren von Venedig zu übernachten. Dass<br />

<strong>der</strong> Vorschlag auf ein positives Echo<br />

fiel, ahnte ich zwar. Dass jedoch <strong>der</strong><br />

Beschluss ohne viel Umstände praktisch<br />

fast einstimmig war, bewies, dass <strong>der</strong><br />

Vorschlag den Nerv <strong>der</strong> Klasse traf.<br />

Der professionellen Vorbereitung<br />

wegen fuhr ich deshalb in den Fasnachtferien<br />

für eine Woche nach Venedig und<br />

erkundete die Lage. So konnte ich den<br />

Schülern sachgemäß notwendige Fakten<br />

darlegen, so dass die detaillierten Ent-<br />

42 • Aus dem Unterricht<br />

scheidungsprozesse sehr klar ausfielen.<br />

Allwöchentlich wurde nun in den<br />

Verfügungsstunden Punkt für Punkt<br />

besprochen und bald kristallisierte sich<br />

ein organisatorisches Gerüst heraus.<br />

Versteht man die Qualität eines Ortes,<br />

so kann man praktisch aus den gegebenen<br />

Fakten einen sinnvollen Aufbau <strong>der</strong><br />

Fahrt herauslesen.<br />

Ziel war es einerseits, die Schüler<br />

zunächst aufnahmefähig für die künstlerischen<br />

Aspekte zu machen, an<strong>der</strong>erseits<br />

sollte <strong>der</strong> soziale Prozess ebenfalls<br />

eine große Rolle spielen. Und so wurden<br />

die Schüler mit einer Kunst höchster<br />

Qualität konfrontiert ( Basilica von<br />

Torcello, San Marco und Dogenpalast,<br />

San Giorgio, Accademia und das<br />

Guggenheim-Museum – um nur die<br />

wesentlichsten zu nennen), gleichzeitig<br />

wurde ein Rhythmus gefunden, <strong>der</strong> das<br />

Inhaltliche und das Soziale und Individuelle<br />

in seiner eigenen Qualität<br />

berücksichtigte.<br />

Es begann mit einem phantastischen<br />

Blick über die gesamte Lagune vom<br />

Campanile von San Giorgio. Hier ahnt<br />

man die Fragilität dieser Bauten, ahnt<br />

die Pracht vergangener Jahrhun<strong>der</strong>te.<br />

Und San Giorgio selbst? Eine großartige<br />

Kirche von Andrea Palladio im Stil<br />

<strong>der</strong> Hochrenaissance mit seiner kühlen<br />

und lichten inneren Größe. Die sich<br />

anschließende Fahrt durch den Canale<br />

Grande läßt staunen. Palast an Palast<br />

reiht sich aneinan<strong>der</strong>, eine endlos<br />

scheinende Kette künstlerischer Bauintentionen,<br />

erhaben und grazil zugleich.<br />

Tags darauf, an jenem verregneten<br />

15. Mai, wo <strong>der</strong> Markusplatz fast unter<br />

Wasser stand, ging es dann ins Zentrum<br />

venetianischer Pracht und Macht:<br />

San Marco – 4200 Quadratmeter Goldmosaik<br />

– ein Himmel auf Erden – mit<br />

den großen Szenen des Alten und Neuen<br />

Testaments. Fassungslos, weil solche<br />

Kunst nicht zu fassen ist, staunend, weil<br />

überwältigend, standen wir und ließen<br />

Bogen um Bogen auf uns wirken. Blickt<br />

man zum Boden, so ist man ebenso<br />

überwältigt von den kunstvollen byzantinischen<br />

Mosaiken, die das Reich <strong>der</strong><br />

Natur repräsentieren. Anschließend <strong>der</strong><br />

grandiose Dogenpalast mit einem <strong>der</strong><br />

größten Ölgemälde <strong>der</strong> Welt von Tintoretto<br />

(„Das Paradies“) und die abschließende<br />

Seufzerbrücke. Hand in Hand<br />

gingen hier einst weltliche Macht und<br />

Größe und geistig-spirituelle Inspiration,<br />

die ihren Ausdruck in den überwältigenden<br />

Mosaiken von San Marco fanden.<br />

Tags darauf tauchten die Schüler in<br />

<strong>der</strong> Accademia in die große alte italienische<br />

Malerei ein: Tizian – Tintoretto<br />

– Tiepolo – Veronese – Bellini, um<br />

einige <strong>der</strong> größten Maler zu nennen,<br />

monumentale Kunstwerke von höchstem<br />

Rang in einem ehrwürdigen Gebäude.<br />

Am späteren Nachmittag dann <strong>der</strong><br />

Sprung in die Mo<strong>der</strong>ne des Guggenheim-Museums:<br />

Expressionisten,<br />

Kubisten, Futuristen, Surrealisten,<br />

abstrakte Kunst – große Namen und<br />

große Kunst. Dieses wun<strong>der</strong>schöne und<br />

wun<strong>der</strong>bare Museum, ein Hort <strong>der</strong><br />

besinnlichen Ruhe, liegt direkt am<br />

Canale Grande und war wohl einer <strong>der</strong><br />

Lieblingsorte von Peggy Guggenheim,<br />

die hier mit ihren zehn Hunden<br />

begraben liegt.<br />

Nach diesen drei künstlerisch<br />

überwältigenden Tagen hatten sich die<br />

Schüler am Montag einen Ruhetag am<br />

Meer verdient. Das Ausatmen erfolgte,<br />

um sich am nächsten Tag wie<strong>der</strong> auf<br />

Tour zu begeben. Diesmal standen die<br />

Inseln Torcello, Burano und Murano auf<br />

dem Programm. Mit dem Schiff ging es<br />

zunächst nach Torcello. Torcello ist<br />

jener Ort, an dem <strong>der</strong> Ursprung Venedigs<br />

zu sehen ist. Die Basilica geht auf das<br />

6.-7. Jahrhun<strong>der</strong>t zurück. Hier atmet <strong>der</strong><br />

Ort noch Ruhe, ist <strong>der</strong> Tourismus überschaubar.<br />

Die Goldmosaiken des<br />

Jüngsten Gerichts an <strong>der</strong> Westseite und<br />

das Madonnenomotiv an <strong>der</strong> Ostseite<br />

beeinduckten die Schüler zutiefst. Auf<br />

Burano, jener Insel mit ihren bunten<br />

Häusern, konnte man nach <strong>der</strong> Einkehr<br />

in Torcello flanieren und entspannen.<br />

Den Abschluss bildete Murano, jene<br />

Insel, die als eine <strong>der</strong> größten Glaskunstproduktionen<br />

Europas galt. Noch heute<br />

sieht man Geschäft an Geschäft gereiht,<br />

in denen hauptsächlich Glaskunst (und<br />

natürlich auch touristischer Kitsch)<br />

präsentiert wird.<br />

Und so folgte <strong>der</strong> letzte Besuchstag<br />

in Venedig, Mittwoch, <strong>der</strong> 19. Mai.<br />

Noch einmal tauchten die Schüler<br />

individuell in diese wun<strong>der</strong>bare Stadt<br />

ein, schauten bewußter, entdeckten den<br />

soundsovielten Löwen. Allmählich<br />

neigte sich <strong>der</strong> Abend. Ein letztes Foto<br />

und eine letzte Fahrt einiger Unersättlicher<br />

durch den Canale Grande.<br />

Man hörte da und dort das Lied eines<br />

Gondolieri und stimmte innerlich wohl<br />

ein in den Rhythmus <strong>der</strong> sich leicht<br />

bewegenden Wellen und genoss das<br />

Glitzern <strong>der</strong> impressionistischen Reflektion<br />

einer rötlich gefärbten Sonne.<br />

Prisma (69) Prisma (69)<br />

Als wir schließlich mit dem letzten<br />

möglichen Schiff Richtung Punta<br />

Sabbioni fuhren und die Nacht langsam<br />

die Laguneninsel in ihre Dunkelheit<br />

tauchte, regte sich in vielen wohl das<br />

Gefühl <strong>der</strong> Dankbarkeit, gemischt mit<br />

einer verhaltenen melancholischen Sehnsucht,<br />

diese wun<strong>der</strong>same und wun<strong>der</strong>volle<br />

Stadt erlebt zu haben und vielleicht<br />

eines Tages wie<strong>der</strong>um zu sehen.<br />

Helmut Mally<br />

Brief aus Jesolo<br />

Aus dem Unterricht • 43


44 • Buchbesprechung o<strong>der</strong>: Aus den Schriften / Kleinanzeigen<br />

Aus den Schriften: Eine Pädagogik <strong>der</strong> Ich-Landnahme<br />

Steiner lesen, wirklich? – Befällt einen<br />

doch in dem kaum auszulotenden<br />

Vortrags- & Schriftenwerk Rudolf<br />

Steiners ein Globalisierungsgefühl:<br />

<strong>der</strong> Überblick zerrinnt, die Fülle <strong>der</strong><br />

Mitteilungen sprengt bekannte o<strong>der</strong> neu<br />

versuchte Ordnungen und was einem<br />

schlussendlich übrigbleibt, ist das jeweils<br />

punktuelle Einarbeiten in die Landschaft<br />

und die Blickwinkel eines Textzusammenhanges<br />

– allerdings kommt<br />

man damit oft überraschend weit...<br />

Je nach Vorliebe und momentanem<br />

Gusto hält man sich lieber an die rein<br />

begrifflichen, bildlosen Ausführungen<br />

des frühen Steiners – zu nennen hier v.a.<br />

„Die Philosophie <strong>der</strong> Freiheit“ aus dem<br />

Jahre 1884 –, in denen die zentrale und<br />

fundierende Rolle des Denkens für<br />

jegliche Welt- & Selbsterkenntnis<br />

überhaupt beleuchtet wird. O<strong>der</strong> man<br />

taucht genüsslich ein in die grandiose<br />

Bil<strong>der</strong>schau eines späten Steiners – die<br />

fast barock anmutenden Schil<strong>der</strong>ungen<br />

diverser Weltebenen, hierarchischer<br />

Wesenheiten und verschlungener<br />

Entwicklungszusammenhänge –<br />

1904 eröffnet v.a. die „Theosophie“ jene<br />

vielschichtig lasierenden Malereien.<br />

In dieser erstmal schwer zusammenzudenkenden<br />

Polarität verortet sich 1899<br />

genau zwischen diesen zwei erwähnten<br />

Kleinanzeigen sind in dieser Kleinheit kostenlos<br />

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Hauptwerken ein kleiner Aufsatz, den<br />

Rudolf Steiner dem Sammelband über<br />

den „Egoismus“ (herausgegeben von<br />

Arthur Dix) beisteuerte und <strong>der</strong> nun neu<br />

im Rudolf Steiner Verlag als schmales,<br />

108seitiges Bändchen inkl. Einleitungen<br />

erschienen ist. Egoismus hat dabei allerdings<br />

nicht die heutige schimpfwörtliche<br />

Konnotation, son<strong>der</strong>n ist sinngemäß als<br />

Individualismus zu lesen. In einer hilfreichen<br />

Einleitung weist Daniel Baumgartner<br />

auf interessante kontextuellhistorische<br />

und intertextuell-inhaltliche<br />

Erscheinungen hin und schlägt dem<br />

Leser dann sieben Lesarten für den<br />

kurzen Steinertext vor.<br />

Diesen sieben Aspekten nachgehend<br />

ergeben sich unerwartete neue Blickwinkel,<br />

hier nicht näher zu erläutern,<br />

doch von jedem selbst zu entdecken –<br />

rein inhaltlich gesehen, werden die<br />

großen Entwürfe <strong>der</strong> menschlichen<br />

Bewusstseinsgeschichte unter dem<br />

Egoismus-Gesichtspunkt betrachtet, das<br />

heißt: Welche Rolle wird dem menschlichen<br />

Ich in dem jeweiligen philosophischen<br />

Konzept zugesprochen?<br />

Welche Realität spricht <strong>der</strong> schöpferische,<br />

<strong>der</strong> religiöse, <strong>der</strong> mystizierende, <strong>der</strong><br />

philosophierende, <strong>der</strong> normale Mensch<br />

seiner Welt- & Selbsterkenntnis zu,<br />

bzw. welche Realität gibt er seinen<br />

„Das ist das Merkwürdige<br />

in <strong>der</strong> Entwicklung des Menschen,<br />

dass er seine Kräfte entfaltet,<br />

dass er für das Dasein und die Entfaltung<br />

dieser Kräfte in <strong>der</strong> Welt kämpft,<br />

dass er diese Kräfte aber<br />

lange nicht<br />

als seine eigenen<br />

anzuerkennen vermag.“ R. St.<br />

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Vorstellungen von sich selbst und seiner<br />

physischen wie geistigen Umgebung?<br />

Und – als wichtigste Konsequenz dieser<br />

diversen "Einsichten" – welche Verantwortung<br />

ist <strong>der</strong> Mensch bereit zu<br />

übernehmen?<br />

Diese grandiose Analyse zeichnet in<br />

die abendländische Gedankenentwicklung<br />

eine unerwartete und pendelnd<br />

aufsteigende Linie des menschlichen<br />

Egoismus` – und <strong>der</strong> Lesende fragt sich<br />

beim angestrengten Nach-Denken dieser<br />

teils sehr radikal formulierten Charakterisierungen,<br />

wo bzw. wieweit er selbst<br />

auf diesem Gradienten denkendfühlend-handelnd<br />

steht und wohin<br />

die Reise gehen müsste.<br />

Ein unglaublich erfrischendes<br />

Büchelchen, mehrmals zu lesen mit<br />

steigen<strong>der</strong> Leichtigkeit (endlich z.B.<br />

versteht man in diesen Polarisierungen<br />

etwas von den kruden und oft nicht<br />

nachzuvollziehenden Ausführungen<br />

diverser Philosophen ...). Es muntert<br />

einen wirkungsvoll auf, endlich und<br />

wie<strong>der</strong>holt Ernst zu machen – kühn und<br />

tapfer! – mit dem wahrhaftigen achtsam<br />

souveränen Handeln, dem tragenden<br />

Vertrauen auf die eigenen inneren<br />

Kräfte des individuellen (sprich hier:<br />

des egoistischen) Ich. Dass im Titel <strong>der</strong><br />

Ausgabe von 2009 ein weiteres Adjektiv<br />

erscheint – das "integrale" Ich –, muss<br />

einen nicht stören, es ist den momentanen<br />

Begrifflichkeiten entlehnt und möchte<br />

damit zeigen, wie aktuell Steiner und<br />

Steinerlesen heute sein kann.<br />

Geht es doch dabei, wie es Daniel<br />

Baumgartner in seinen einleitenden<br />

Ausführungen formuliert, um „eine<br />

Pädagogik <strong>der</strong> Ich-Landnahme“ – gut<br />

zu gebrauchen bei <strong>der</strong> oben erwähnten<br />

zeitgenössischen Globalisierungswirrnis.<br />

Frauke Roloff<br />

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auf Hof Zahrte, Auf <strong>der</strong><br />

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dem Tag, als das Orchester nach<br />

Walkringen in die Freizeit fuhr. Bitte<br />

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Ich freue mich, auch weiterhin<br />

privaten Geigenunterricht<br />

an unserer Schule zu erteilen.<br />

Elfriede Hochweber, 07621-53579<br />

Prisma (69) Prisma (69)<br />

Neun von insgesamt dreizehn FHR-<br />

Schüler-/innen entschlossen sich<br />

in diesem Schuljahr, neben ihrem<br />

schulischen Teil auch den fachpraktischen<br />

Teil im Schreinern zu absolvieren.<br />

Die Prüfung setzt sich aus drei<br />

Teilen zusammen:<br />

• dem selbständigen Entwurf, Bau und<br />

Präsentation eines Werkstücks<br />

• <strong>der</strong> Ausarbeitung und des Vortrags<br />

eines Referats zum Thema „Holz“<br />

• einer ca. siebenstündigen „Handprobe“,<br />

bei <strong>der</strong> je<strong>der</strong> Schüler ein kleines, anhand<br />

einer Zeichnung vorgegebenes,<br />

Werkstück erstellen muss.<br />

Neben <strong>der</strong> Freude über die bestandene<br />

Prüfung am 6./7. Mai (mit Notendurchschnitt<br />

2,1) spürte man auch dieses<br />

Jahr wie<strong>der</strong> deutlich, wie sehr sich die<br />

Aus dem Unterricht • 45<br />

Fachhochschulreife –<br />

<strong>der</strong> fachpraktische Teil<br />

„Schreinern“<br />

Schüler-/innen mit ihren selbst gebauten Werkstücken<br />

verbunden hatten und wie groß die daraus entstandene<br />

Freude, Befriedigung und Stolz – zum Teil auch ein<br />

Erstaunen – auf bzw. über die persönliche handwerkliche<br />

Leistung war. J. Bockelmann


46 • Aus den Kin<strong>der</strong>gärten<br />

„Sich mit <strong>der</strong> Erde verbinden ohne den Himmel zu verlieren“<br />

Ein Vortrag von Michael Kassner im Waldorfkin<strong>der</strong>garten am Eisweiher am 11.06.2010<br />

Michael Kassner wurde als Sohn<br />

eines Waldorflehrers geboren,<br />

besuchte dann selbst die Waldorfschule,<br />

arbeitete in <strong>der</strong> Landwirtschaft, in <strong>der</strong><br />

Heilpädagogik sowie im Gemüsegarten<br />

<strong>der</strong> Sonnhalde in Görwihl. In einem<br />

Betrieb <strong>der</strong> Ernährungsforschung konnte<br />

er seine Kenntnisse theoretisch in <strong>der</strong><br />

Getreideforschung und praktisch als<br />

Koch vertiefen. Er leitete Kochkurse<br />

über Vollwerternährung in Kin<strong>der</strong>gärten,<br />

Schulen, bei den Landfrauen,<br />

war Berater in Ernährungsfragen, z. B.<br />

„Ernährung als Grundlage für die<br />

Erziehung“ etc. Zahlreiche Reisen<br />

führten ihn u. a. nach Russland und Estland.<br />

Es folgten Kin<strong>der</strong>gartenseminare,<br />

Unterricht in Erziehungswissenschaft<br />

und Ernährung.<br />

Anschaulich erzählt er von seiner<br />

Kindheit, <strong>der</strong> Flucht aus dem Osten, <strong>der</strong><br />

Armut, <strong>der</strong> Wertschätzung <strong>der</strong> Nahrung:<br />

ein einziges Ei, ein Stück Hefezopf.<br />

Welch ein Genuss!<br />

Er zeigt auf, wie sich das Leben <strong>der</strong><br />

Menschen – und beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

– seit dem 2. Weltkrieg verän<strong>der</strong>t hat:<br />

Es war zunächst noch selbstverständlich,<br />

dass das Kind, <strong>der</strong> junge Mensch<br />

durch Eltern, Lehrer und Lehrherren<br />

geführt wurde ohne ein Recht auf Mitbestimmung,<br />

es folgte eine kurze Zeit<br />

<strong>der</strong> Unabhängigkeit (z. B. <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>jahre),<br />

dann recht früh Ehe, Kin<strong>der</strong>,<br />

Verantwortung in <strong>der</strong> klassischen<br />

Rollenverteilung.<br />

Wir erleben heute eine ganz an<strong>der</strong>e<br />

Gesellschaft: Die Kindheit ist kurz,<br />

frühe Mitspracherechte für die Kin<strong>der</strong>,<br />

die Jugend ist lang – man möchte jung,<br />

schön und ohne Gebrechen bis zum Tod<br />

bleiben. Der technische Fortschritt hat<br />

mit seinen Erleichterungen unser Leben<br />

grundsätzlich verän<strong>der</strong>t.<br />

Wie kann das Kind in unserer Zeit<br />

auf die Erde geführt werden, ohne dass<br />

<strong>der</strong> Himmel verloren geht? Was hat<br />

manche Menschen so stark gemacht, so<br />

dass sie z. B. Krieg und KZ ungebrochen<br />

überlebt haben?<br />

Über die Entwicklung des Kindes im<br />

Mutterleibe im Fruchtwasser schwebend,<br />

in den ersten Monaten <strong>der</strong> Schwerkraft<br />

ausgesetzt, meist<br />

auf dem Rücken<br />

liegend, formen bis<br />

hin zur Pubertät die<br />

Gestaltungskräfte<br />

den Leib. Von nun<br />

an übernimmt die<br />

Individualität die<br />

ihm gemäße Ausgestaltung des Leibes<br />

bis in die mittleren <strong>Lebens</strong>jahre hinein.<br />

(Nun ist die individuelle Gestalt des<br />

Menschen gefunden.) Der Mensch muss<br />

und darf seine individuelle Gestalt<br />

ausbilden, es gibt kein Idealmaß: Ideal<br />

ist, <strong>wenn</strong> sich <strong>der</strong> Mensch in seinem<br />

Körper wohlfühlt, ihn mit seinem<br />

seelischen Wesen „ausfüllen“ kann.<br />

Wie kann Ernährung als Grundlage<br />

<strong>der</strong> Erziehung diesen Prozess beför<strong>der</strong>n?<br />

Der Wert und die Gestaltungskraft<br />

„gesund“ erzeugter <strong>Lebens</strong>mittel für<br />

den Leibaufbau unserer Kin<strong>der</strong> wurden<br />

anhand von Kristallisationsbil<strong>der</strong>n von<br />

Milch und Wurzelaufnahmen von<br />

Weizen verdeutlicht. Zu eiweißreiche<br />

Idealmaß (...) ist,<br />

<strong>wenn</strong> sich <strong>der</strong> Mensch<br />

in seinem Körper wohlfühlt,<br />

ihn mit seinem seelischen<br />

Wesen „ausfüllen“ kann.<br />

Anzeige<br />

Nahrung jedoch kann zu späterer<br />

Fettleibigkeit führen.<br />

Neben <strong>der</strong> Ernährung des Kindes<br />

können wir durch Ruhe, Regelmäßigkeit,<br />

Rhythmus und Lie<strong>der</strong> Singen den<br />

Körperaufbau unserer Kin<strong>der</strong> unterstützen.<br />

Auch hier muss ein gutes Maß<br />

gefunden werden, denn zu viele seelische<br />

Eindrücke – seien sie fröhlich o<strong>der</strong><br />

traurig – schwächen die <strong>Lebens</strong>kräfte,<br />

die zur Gestaltentwicklung des Kindes<br />

notwendig sind. Auch empfehlen sich<br />

Vermeidungsstrategien, selbst im Falle<br />

von Allergien, nicht: „Niemandem kann<br />

und soll etwas abgenommen werden<br />

o<strong>der</strong> eine heile Welt<br />

vorgespielt werden.“<br />

Aus <strong>der</strong> Verbindung<br />

von Herrn Kassners<br />

großem Wissensschatz<br />

– u.a. durch die langjährige<br />

Beschäftigung<br />

mit <strong>der</strong> anthroposophischen Menschenkunde<br />

– und seinen Beobachtungen <strong>der</strong><br />

Menschenentwicklung in unserer Zeit,<br />

entstand ein sehr interessanter, lebensnaher<br />

Vortrag.<br />

Das Kin<strong>der</strong>gartenkollegium und<br />

etwa ein Dutzend Eltern lauschten<br />

gespannt Herrn Kassners ruhigem, aber<br />

lebendigen und überzeugenden Redefluss.<br />

Vielleicht können wir Eltern und<br />

Interessierte bei einer nächsten Gelegenheit<br />

mit Herrn Kassner die praktische<br />

Seite – z. B. mit einem Kochkurs –<br />

erfahren.<br />

Dr. med. Christina Bockemühl<br />

A r c h i t e k t u r<br />

Entwurf - Ausschreibung - Bauleitung<br />

Energetische Sanierungen - Baubegleitung<br />

Denkmalsanierungen - Wertgutachten<br />

Ar c h i t e k t u r b ü r o ho r s t Wu c h n e r<br />

Bergwerkstraße 55, 79688 Hausen<br />

Tel. 07622 6847345, Fax 6847346<br />

horst.wuchner@freenet.de<br />

Prisma (69) Prisma (69)<br />

Liebe Sprecherinnen und Sprecher<br />

<strong>der</strong> letzten Schulfeier: Ganz großes<br />

Kompliment an Euch! Das war Spitze!<br />

Es war die beste Ansage, die ich je in<br />

dieser Schule gehört habe, <strong>wenn</strong> auch<br />

nur aus zweitem Mund sozusagen ;-).<br />

Ich habe die Generalprobe gesehen<br />

und war begeistert von den Klassenbeiträgen<br />

und von Eurer witzig aufgebauten<br />

Ansage – aber es kam trotzdem<br />

mit zu Ohren, was Ihr Samstag angesprochen<br />

habt: Ihr habt doch tatsächlich<br />

auf die Demo gegen Atomkraft aufmerksam<br />

gemacht! Find ich super. Es<br />

war nämlich wirklich so, dass ich von<br />

Schopfheim & Umgebung keinen auf<br />

dem Weg nach Biblis getroffen habe.<br />

Waren wirklich alle in <strong>der</strong> Schule.<br />

Auch gut! Und nicht so schlimm,<br />

weil: Ich war ja dort und mit mir noch<br />

11.999 an<strong>der</strong>e Menschen, die darauf<br />

aufmerksam machen wollen, dass wir<br />

keine Atom-Energie mehr wollten, da<br />

wir ja jetzt schon auf unserem Atom-<br />

Müll sitzen und keiner will ihn so recht<br />

vor seiner Tür haben ;-) Ich sag nur:<br />

Endlager Baden-Württemberg.<br />

Es hat mich sehr gefreut, dass ich so<br />

viele junge Menschen in Biblis vorgefunden<br />

habe. Da war so richtig Power<br />

<strong>der</strong> Jugend zu spüren, welche mir lei<strong>der</strong><br />

auch schon ein bisschen abhanden gekommen<br />

ist. Klar, die Veteranen, welche<br />

Leserbriefe / Mitteilung, Einladung & Hinweis • 47<br />

Leserbrief 1: Tolle Ansprache!!!!!!!!! Leserbrief II: Vogelperspektive<br />

Mitteilung<br />

Ehemaligenknopf<br />

Unter diesem Menü-Knopf finden<br />

Sie auf <strong>der</strong> Schulhomepage: NICHTS!<br />

Das soll sich aber än<strong>der</strong>n, denn:<br />

Vor einiger Zeit wurde ich über die<br />

Homepage angefragt, ob die Schule nicht<br />

eine Zeitschrift kennen lernen möchte,<br />

die ein ehemaliger Schüler als Herausgeber<br />

und stellvertr. Chefredakteur<br />

verantwortet (s.S. 13). Ich bestellte ein<br />

Heft dieser Zeitschrift und gab sie an<br />

den entsprechenden Fachbereich weiter...<br />

Dieser kurze Kontakt bildete den<br />

Grundstein für folgende Idee: Wenn<br />

Ehemalige mit ihren Projekten mit<br />

an<strong>der</strong>en Ehemaligen in Kontakt bleiben<br />

o<strong>der</strong> wahrgenommen werden wollen, so<br />

bietet unsere Page eine wun<strong>der</strong>bare<br />

Möglichkeit dazu...... Fragen /Ideen per<br />

Kontaktknopf <strong>der</strong> Schulwebsite: www.<br />

waldorfschuleschopfheim.de!<br />

Thomas Wehkamp, wehki@web.de<br />

die Katastrophe hautnah miterlebt<br />

haben, trifft man immer, aber nach 20<br />

Jahren Kampf gegen AKWs ist schon<br />

etwas die Luft raus. Umso besser, <strong>wenn</strong><br />

jetzt die junge Generation uns unterstützt.<br />

Alleine Anfahrt und eine Stunde<br />

strammer Fußweg vom Bahnhof zum<br />

AKW war schon für manchen<br />

„Älteren“ eine Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Super fand ich auch den Spruch<br />

von Euch, dass die werten Gäste nicht<br />

vergessen sollten, ihre (so dringend benötigten)<br />

Handys wie<strong>der</strong> einzuschalten.<br />

So zeigt es doch, dass <strong>der</strong> Vortrag von<br />

Uli Weiner, zumindest bei Euch<br />

Schülern, angekommen ist. Das find<br />

ich alles sehr motivierend, dass Ihr<br />

Euch sozial-kritisch einsetzen könnt<br />

und dann auch noch auf so witzigironische<br />

Art. Wahre Kunst!<br />

Denn dazu braucht es auch ganz<br />

schön Mut! Find ich jedenfalls. Jetzt<br />

sehe ich die Welt wie<strong>der</strong> optimistischer<br />

nach dem 24. April 2010 und auch Ihr<br />

habt dazu beigetragen. Macht weiter so!!<br />

Vielen Dank! Eure Beate Felgenhauer<br />

Einladung<br />

Die Hexenjagd 12. Kl.<br />

Die SchülerInnen <strong>der</strong> zwölften<br />

Klasse werden unter <strong>der</strong> Regie von<br />

Martina Nübling "Die Hexenjagd" von<br />

Arthur Miller einstudieren und an folgenden<br />

Tagen im Großen Saal aufführen:<br />

am Freitag, 23. Juli um 9.30 Uhr<br />

am Samstag, 24. Juli um 19.30 Uhr<br />

und am Sonntag, 25. Juli um 17.00 Uhr.<br />

Helmut Mally<br />

Einladung<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

A m 16. Juli um 20 Uhr findet im<br />

Kleinen Festsaal die letzte Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

im Schuljahr statt.<br />

Schwerpunktthema ist das Budget des<br />

kommenden Schuljahres. Genaueres<br />

entnehmen Sie bitte <strong>der</strong> schriftlichen<br />

Einladung. tg-r<br />

Als Vater einer Schülerin <strong>der</strong> 8.<br />

Klasse habe ich die Präsentation<br />

<strong>der</strong> Achtklassarbeiten besucht und das<br />

Programm hierzu erhalten. Die Idee,<br />

das Schülerfoto aus <strong>der</strong> Vogelperspektive<br />

aufzunehmen fand ich originell und<br />

ansprechend. Bedauerlicherweise fehlen<br />

aber zwei Kin<strong>der</strong>, die im kommenden<br />

Sommer die Schule verlassen müssen.<br />

Edwin und Sophia besuchen ihre Klasse<br />

seit dem 1.Schuljahr im Rahmen einer<br />

Integration. Es ist mir unverständlich,<br />

warum die Beiden auf dem Foto nicht<br />

mit abgebildet sind und auch von<br />

Schulseite hierauf nicht geachtet wurde.<br />

Gerade weil diese Kin<strong>der</strong> jetzt ihre<br />

letzten Schulwochen an unserer Schule<br />

haben, hätte ich erwartet, dass hier<br />

mehr Sorgfalt aufgebracht wird. Es<br />

scheint so, dass in unserer Schule<br />

diese Kin<strong>der</strong> auch gedanklich schon<br />

verabschiedet sind und im Bewusstsein<br />

<strong>der</strong> begleitenden Pädagogen nicht mehr<br />

anwesend sind.<br />

Ich persönlich finde es bedauerlich,<br />

dass Edwin und Sophia aufgrund einer<br />

Entscheidung <strong>der</strong> Internen Konferenz<br />

die Schule verlassen werden. Ich hätte<br />

es sehr begrüßt, <strong>wenn</strong> eine Möglichkeit<br />

gefunden worden wäre, die Integration<br />

auch in die Oberstufe hinein<br />

fortzuführen.<br />

Christoph Kiesow (Schülervater)<br />

Hinweis<br />

"Versuchslabor" 1. Kl.<br />

Zum Thema "Bewegliches Klassenzimmer<br />

– Bewegtes Lernen“ soll<br />

am Dienstag, dem 20. Juli um 20 Uhr<br />

im Kleinen Festsaal ein offener Elternabend<br />

für alle interessierte Eltern,<br />

KollegInnen und Oberstufenschüler<br />

stattfinden.<br />

Es wird ein Erfahrungsbericht aus<br />

dem „Versuchslabor“ <strong>der</strong> 1. Klasse mit<br />

vielen Fotos geben, <strong>der</strong> Einblick in ein<br />

spannendes und schönes Schuljahr gibt,<br />

siehe auch Seite 26.<br />

Magdalene Dycke, Klassenlehrerin


48 • Termine <strong>der</strong> Woche, des Quartals, <strong>der</strong> Ferien und des Redaktionsschlusses<br />

Wochentermine<br />

in Waldorfschule / Vicemooshalle 1<br />

Bei Vermietung von Schulräumen bitte<br />

alles mit Fr. Schaubhut im Schulbüro<br />

abstimmen: Tel. 07622-666849-12.<br />

montags Eurythmiekurs II<br />

8.00 - 9.00 Uhr<br />

Michaela Trefzer<br />

07621-168928<br />

Schülerbibliothek<br />

11.30 - 14.00 Uhr<br />

Burgl Vogt<br />

07622-65350<br />

Tanz AG<br />

für Schüler ab Klasse 8<br />

16.30 - 18.00 Uhr<br />

Johanna Glocker<br />

07622-6976255<br />

Eurythmie am Abend<br />

19.00 - 20.00 Uhr<br />

Renate Langhammer<br />

07622-64094<br />

Bothmer Gymnastik<br />

18.30 - 19.45 Uhr<br />

Gabriele Hurter<br />

07622-6846582<br />

dienstags Zirkus<br />

für Kin<strong>der</strong> in Klassen 3-8<br />

16.30 - 18.00 Uhr<br />

Peter Siebert-Klapprott<br />

07622-6976488<br />

mittwochs Schülerbibliothek<br />

geöffnet von Schülern<br />

9.40 - 10.00 Uhr<br />

Anthroposophische<br />

Gesellschaft<br />

Zweigabend<br />

20.00 Uhr<br />

Peter Beyer<br />

07622-61424<br />

donnerstagsSchülerbibliothek<br />

9.30 - 10.00 Uhr<br />

Beate Felgenhauer<br />

07622-63486<br />

Volleyball-AG<br />

18.30 Uhr für Schüler<br />

20.00 Uhr für Ehemalige,<br />

Eltern und Lehrer<br />

Gotthard Jost<br />

07622-6884571<br />

freitags Eurythmiekurs I<br />

8.00 - 9.00 Uhr<br />

Renate Langhammer<br />

07622-64094<br />

Turn AG<br />

für Schüler ab Klasse 7<br />

14.00 - 15.30 Uhr<br />

Johanna Glocker<br />

07622-6976255<br />

Bläserkreis<br />

15.30 - 16.30 Uhr<br />

Carl-Philipp Rombach<br />

0713-3142444<br />

Freiwilligen-Orchester<br />

18.30 - 22.00 Uhr<br />

Elfriede Hochweber<br />

07621-53579<br />

samstags Artaban-Gruppenstunde<br />

10.00 - 12.00 Uhr<br />

Gero Engeser<br />

07622-672020<br />

Volkstanz<br />

je 2. Sa. des Monats<br />

20.15 Uhr<br />

Fam. Bauer<br />

07622-64043<br />

sonntags Sonntagshandlung<br />

freichristlich<br />

Kin<strong>der</strong>handlung<br />

10.30 Uhr<br />

Hans-Christian Keil<br />

07622-9019957<br />

Quartalsübersicht<br />

Termine <strong>der</strong> Freien Waldorfschule<br />

Juli<br />

03.07. Abitursfeiern<br />

19:00 Uhr<br />

Fest- und Speisesaal<br />

05.07. SMV OLBiKino Filmabend<br />

19:00 Uhr<br />

07.07. Elternabend<br />

Klasse 11<br />

09.07. ElternLehrerSchülerKreis<br />

20:00 Uhr<br />

Lehrerzimmer<br />

10.07. Klassentreffen<br />

anzusprechen V. Altmann<br />

10:30 Uhr<br />

Speisesaal<br />

11.07. Sonntagshandlung<br />

freichristlich<br />

10:30 Uhr<br />

unterer Eurythmiesaal<br />

16.07. Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

Budget<br />

20:00 Uhr<br />

Kleiner Festsal<br />

17.07. Volkstanzen<br />

20.15 Uhr<br />

Eurythmiesaal 1. OG<br />

20.07. Offener Elternabend<br />

Klasse 1<br />

20:00 Uhr<br />

Kleiner Festaal<br />

23. /<br />

24.07.<br />

Klassenspiel Hexenjagd<br />

Klasse 12<br />

19:30 Uhr<br />

gr. Festsaal<br />

25.07. Abschluss<br />

Klasse 1<br />

Speisesaal und Innenhof<br />

Redaktions-<br />

schluss:<br />

Prisma 70<br />

14.10.2010<br />

Erscheinungsdatum:<br />

18.10.2010 als pdf auf <strong>der</strong> homepage<br />

25.10.2010 in gedruckter Form<br />

Bitte liefern Sie Ihre Beiträge so bald<br />

wie möglich; je früher desto sicherer.<br />

Zeitgemäß digitalisiert per E-Mail an:<br />

prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />

o<strong>der</strong> auf CD bzw. Stick gespeichert:<br />

in den Prisma-Briefkasten im Foyer.<br />

Es dankt Ihnen die Prisma-Redaktion<br />

27.07. Abschlussabend<br />

Klasse 12<br />

Speisesaal, Innenhof und<br />

gr. Festsaal<br />

29.07. Sommerferienbeginn<br />

Schulschluss:<br />

Mittwoch 11.30 Uhr<br />

„Vor allem, Scout“, sagte er, „musst du einen ganz einfachen Trick lernen,<br />

dann wirst du viel bessser mit Menschen aller Art auskommen.<br />

Man kann einen an<strong>der</strong>en nur richtig verstehen,<br />

<strong>wenn</strong> man die Dinge von seinem Gesichtspunkt aus betrachtet ...<br />

Ich meine, <strong>wenn</strong> man in seine Haut steigt und darin herumläuft.“<br />

(Harper Lee: “Wer die Nachtigall stört“, 1960, aus dem Amerikanischen von Claire Malignon)<br />

Prisma (67)<br />

Ferienkalen<strong>der</strong><br />

2009 / 2010<br />

Das Schuljahr begann am Montag,<br />

dem 14.09.09 und wird am Mittwoch,<br />

dem 28.07.2010 enden.<br />

Sommerferien<br />

29.07.2010 - 12.09.2010<br />

2010 / 2011<br />

Das Schuljahr wird für die Schüler-<br />

Innen am Montag, dem 13.09.2010<br />

beginnen und am Mittwoch, dem<br />

27.07.2011 jubelnd enden.<br />

Herbstferien<br />

30.10.2010 - 07.11.2010<br />

Weihnachtsferien<br />

23.12.2010 - 09.01.2011<br />

Fasnachtsferien<br />

04.03.2011 - 13.03.2011<br />

Osterferien<br />

16.04.2011 - 01.05.2011<br />

Brückentag / Himmelfahrt<br />

26.05.2011<br />

Pfingstferien<br />

11.06.2011 - 26.06.2011<br />

Sommerferien<br />

28.07.2011 - 11.09.2011<br />

Die Terminangaben beziehen sich je-<br />

weils auf den ersten & letzten Ferientag.<br />

Die Ferienregelung selbst kann<br />

aufgrund interner Unterrichtsplanung<br />

geringfügig vom Ferien-kalen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

staatlichen Schulen abweichen.<br />

Schopfheim, 01. März 2010<br />

SCHULLEITUNG <strong>der</strong><br />

Freien Waldorfschule Schopfheim e.V.

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