Zur Sommerszeit, wenn der blühend ausgewachsene Lebens - Web
Zur Sommerszeit, wenn der blühend ausgewachsene Lebens - Web
Zur Sommerszeit, wenn der blühend ausgewachsene Lebens - Web
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Foto: Marionettenspieler aus <strong>der</strong> siebten Klasse<br />
Zeugniszeit<br />
2010<br />
Prisma 69<br />
Johanni<br />
Schulzeitung <strong>der</strong> Freien Waldorfschule Schopfheim e.V.
2 • Johanni 2010<br />
Assoziationen zur Jahreszeit:<br />
Sommerzeit – Zeugniszeit!<br />
<strong>Zur</strong> <strong>Sommerszeit</strong>, <strong>wenn</strong> <strong>der</strong> <strong>blühend</strong> <strong>ausgewachsene</strong> <strong>Lebens</strong>-Umkreis einen erfreut und <strong>der</strong> eigenständige (s.u.) Blick in den<br />
Umkreis viel zu entdecken hat, ist auch Zeugniszeit. Wie wäre es nun, <strong>wenn</strong> diese Zeit nicht nur für Schüler wichtig wäre, die<br />
ein Zeugnis von ihren Lehrern bekommen, son<strong>der</strong>n auch für Lehrer, die ein Echo <strong>der</strong> Eltern vernehmen? Hier ist nicht die auf ihrem<br />
Gebiet wichtige warmgemütvolle Verabschiedung mit Klassensammeldankesgeschenken gemeint, son<strong>der</strong>n eine Art persönliches<br />
Gegenzeugnis, welches <strong>der</strong> Lehrer wie als "Selbsterziehungsmittel" (s.u.) verwenden kann, um "innerlich lebendig zu bleiben". Karl-<br />
Martin Dietz schreibt davon in "Eltern und Lehrer an <strong>der</strong> Waldorfschule – Grundzüge einer dialogischen Zusamenarbeit" (Kapitel II). fr<br />
"... Rudolf Steiner selbst – das fällt immer wie<strong>der</strong> auf – meidet direkte Auffor<strong>der</strong>ungen. Er betont vielmehr,<br />
dass es auf die Gesinnung ankommt, nicht auf "Anweisungen im einzelnen". Was wir aus <strong>der</strong> Gesinnung<br />
heraus dann im einzelnen tun, müssen wir selber finden. Alles an<strong>der</strong>e wäre <strong>der</strong> Produktivität des geistigen<br />
<strong>Lebens</strong> abträglich.<br />
(...) noch eine Art Beispiel dafür, wie sich <strong>der</strong> große gesamtkulturelle Horizont in einzelnen pädagogischen<br />
Maßnahmen nie<strong>der</strong>schlagen kann. Es wird über die Zeugnisse gesprochen. Zeugnisse sind zunächst Sache<br />
<strong>der</strong> Lehrer, aber auch hier gibt Rudolf Steiner eine Anregung an die Eltern. Es ist nicht bekannt, ob sie jemals<br />
aufgegriffen wurde.<br />
Zweitens sollte <strong>der</strong> Lehrer eigentlich sicher sein, dass ein liebevolles Interesse im Elternhaus ruhen<br />
würde auf solchen Zeugnissen, und ich glaube, <strong>wenn</strong> die Eltern es fertig brächten, eine kleine Antwort<br />
zu schreiben auf das, was <strong>der</strong> Lehrer im Zeugnis beschrieben hat, dass das ungeheuer helfen würde.<br />
Wird das als Regel eingeführt, so hat es keine Bedeutung; wird es Bedürfnis von den Eltern aus, so<br />
ist es pädagogisch ungeheuer wichtig. Solche Schriftstücke werden gewiss mit außerordentlicher<br />
Aufmerksamkeit in unseren Waldorfschulen gelesen werden; sie wären uns viel wichtiger, selbst <strong>wenn</strong><br />
sie mit noch so vielen Fehlern geschrieben wären, als manche heute anerkannte Kulturschil<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Gegenwart. Man würde dabei tief in das hineinschauen, was man braucht, <strong>wenn</strong> man nicht<br />
Lehrer ist aus abstrakten Ideen, son<strong>der</strong>n aus dem Zeitimpuls heraus. …<br />
Aus dem, was in hingebungsvoller Weise Eltern dem Lehrer mitteilen könnten, würde starke<br />
Menschenerkenntnis fließen, und ich übertreibe gar nicht, <strong>wenn</strong> ich sage: fast noch wichtiger als für<br />
das Kind das Zeugnis wäre für den Lehrer das Gegenzeugnis. Aber auch hierbei lege ich nicht den<br />
größten Wert auf die einzelne Maßregel, die ich gerade nehme, son<strong>der</strong>n auf das Erhalten des regen<br />
Interesses für alles, was in <strong>der</strong> Schule vor sich geht.<br />
Rudolf Steiner, Elternabend, 22.6.1923, GA 298 (1980), S. 193f<br />
Bei einem öffentlichen pädagogischen Kurs in Ilkley / England wird die freie Gegenseitigkeit von Lehrern<br />
und Eltern zusammenfassend als Grundlage für die gemeinsame Erziehungsaufgabe charakterisiert:<br />
Wir versuchen wenigstens von Monat zu Monat, jedenfalls aber von Zeit zu Zeit Elternabende zu<br />
veranstalten. Da versuchen wir, die Eltern zu versammeln, die Kin<strong>der</strong> in unserer Schule haben, und<br />
die eben kommen können, und da wird von den Lehrern für die Eltern dasjenige auseinan<strong>der</strong>gesetzt,<br />
was eine Verbindung schaffen kann zwischen <strong>der</strong> Schuljugend und den Elternhäusern. Und gerade<br />
auf dieses dem ganzen Schulwesen entgegenkommende Verständnis von seiten <strong>der</strong> Eltern rechnen wir<br />
stark. Da wir nicht aus Verordnungen, aus Programmen heraus, son<strong>der</strong>n aus dem Lebendigen heraus<br />
unterrichten und erziehen, können wir uns auch nicht sagen: du hast deinen Lehrplan, <strong>der</strong> dir von<br />
dieser o<strong>der</strong> jener Intelligenz vorgeschreiben ist, beobachtet, also hast du das Richtige getan.<br />
Wir müssen wie<strong>der</strong>um lernen, das Richtige zu fühlen im Verkehr mit denjenigen, die als Eltern, als die<br />
Verantwortlichen, uns ihre Kin<strong>der</strong> in die Schule hineingebracht haben. Und an diesem Echo, das da<br />
an den Elternabenden den Lehrern wie<strong>der</strong>um entgegenkommt, belebt sich auch von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<br />
her, was <strong>der</strong> Lehrer braucht, was <strong>der</strong> Lehrer namentlich dazu braucht, um immer selber innerlich<br />
lebendig zu bleiben.<br />
Rudolf Steiner, 17.8.1923, GA 307 (1973), S.243<br />
Die selbstschöpferische und weltoffene Pädagogik, die auf Verordnungen, Programme und vorgeschriebene<br />
Lehrpläne verzichtet, findet ihre Bestätigung im "Echo" <strong>der</strong> Eltern. Dieses Echo, die regelmäßige Spiegelung,<br />
dient nicht <strong>der</strong> Befriedigung von Eltern durch die Schaffung von Aussprachemöglichkeiten, son<strong>der</strong>n ist vor<br />
allem Selbsterziehungsmittel <strong>der</strong> Lehrer. Sie brauchen das Echo, "um immer selber innerlich lebendig zu<br />
bleiben." –<br />
An dieser Stelle wird ein Prinzip deutlich, das auch sonst die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners durchzieht:<br />
Der Verzicht auf Führung von außen geschieht nicht um einer Humanisierung <strong>der</strong> Arbeitsverhältnisse willen,<br />
son<strong>der</strong>n um die für eine freie Schule notwendige geistige Produktivität zu ermöglichen. Führung von außen<br />
wird durch Selbstorientierung ersetzt. Selbstorientierung aber wird aus dem eigenständigen Blick in die<br />
Umgebung gewonnen: ich bin nicht mehr "vorgesetztenorientiert", son<strong>der</strong>n umkreisorientiert. Das ist ein<br />
wichtiges Geheimnis <strong>der</strong> selbstverantwortlichen Führung ..." Karl-Martin Dietz<br />
Prisma (69) Prisma (69)<br />
Impressum<br />
Ansprechpartner in <strong>der</strong> ehrenamtlichen<br />
Prisma-Redaktion sind:<br />
Frauke Roloff Tel. 07622 - 5746<br />
Themen-Vorbereitung, Datenerfassung,<br />
Layout, Lektorat, Druck-CD, Verteiler<br />
E-mail: prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />
Thomas Gremm-Roloff Tel/Fax 07622 - 5746<br />
Themen aus dem Vorstandsbereich, Werbung<br />
E-mail: prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />
Gerhard König Tel. 07622 - 688985<br />
für das Lehrerkollegium<br />
E-mail: ger.art@t-online.de<br />
Claudia Kiefer Tel. 07622 - 6677635<br />
Jutta Bockelmann<br />
Joker<br />
Markus Werges<br />
Korrektur<br />
Photos:<br />
Harry Müller (offizieller Prismafotograf) und<br />
Benedikt Arnold, Freya Ingenfeld, Maxine Kiefer,<br />
Sabine Reiber, Thomas Wehkamp, Simone Litschka,<br />
Gerhard König, Jutta Bockelmann, Lukas Brandt<br />
u.a.m.<br />
Druck:<br />
Hornberger Druck KG<br />
Belchenstraße 8, 79689 Maulburg<br />
Herausgeber:<br />
Freie Waldorfschule Schopfheim<br />
Schlierbachstr. 23, 79650 Schopfheim<br />
Tel. 07622 - 666849 - 0, Fax 07622 - 5268<br />
E-mail: info@waldorfschuleschopfheim.de<br />
Internet: www.waldorfschuleschopfheim.de<br />
-10 + -11 Frau Kühner<br />
-12 Frau Schaubhut<br />
-13 Hausmeister<br />
-14 Pforte – Frau Baum<br />
-15 Lehrerzimmer – Besprechungsraum<br />
-16 Lehrerzimmer<br />
-17 Gartenbau<br />
-18 Physik<br />
-19 Küche<br />
-22 Anrufbeantworter<br />
Die Inhalte <strong>der</strong> Beiträge im Prisma<br />
werden von den jeweiligen Verfassern<br />
auch zur Sommerzeit<br />
michaelisch mutig selbst verantwortet.<br />
Die Redaktion behält sich dabei vor,<br />
Artikel aus Platzgründen zu kürzen.<br />
In eigener Sache Inhalt<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
dieser kleine Text zur Einstimmung<br />
entsteht immer nach dem ersten Korrekturlesen<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Prisma-Ausgabe.<br />
Das Lesen dieser 48-seitigen (Rekord!)<br />
Ausgabe gibt einem eine Panoramaansicht<br />
<strong>der</strong> Schule. Der Panoramablick<br />
kann zwar das eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Detail<br />
verschleieren und manches „kleine“<br />
Ärgernis des Schulalltags bleibt milde<br />
im Hintergrund. Aber manchmal ist<br />
es gut und notwendig, einmal wie von<br />
oben auf das große Leistungstableau<br />
unserer Schule zu schauen.<br />
Als äußerst sinnvolle Ergänzung zum<br />
Prismalesen sei noch <strong>der</strong> Besuch von<br />
Klassenspielen, Orchesterkonzerten,<br />
Eurythmiesolo-Aufführungen, Jahresarbeitsvorstellungen<br />
etc. empfohlen –<br />
und zwar auch gerade dann, <strong>wenn</strong> das<br />
eigene Kind nicht beteiligt ist. Das Bild<br />
<strong>der</strong> Schule wird satter, das "Warum<br />
Waldorfschule?" wird deutlicher und die<br />
„kleinen“ Ärgernisse werden wie<strong>der</strong> auf<br />
das ihnen zukommende Maß gestutzt:<br />
ganz normale Probleme, an <strong>der</strong>en<br />
Bewältigung man gemeinsam und vertrauensvoll<br />
arbeiten kann.<br />
Da die Fülle <strong>der</strong> Themen und Artikel<br />
dieses Mal so überwältigend ist, soll<br />
hier nur auf einen davon speziell hingewiesen<br />
werden. Thomas Peither`s Bericht<br />
über seine Mitarbeit als Elternvertreter<br />
in <strong>der</strong> Schulführungskonferenz (S.4-5)<br />
enthält das Fazit, welches sich für mich<br />
nach dem Lesen <strong>der</strong> ganzen 48-seitigen<br />
Ausgabe einstellte: "Durch meine<br />
berufliche Tätigkeit komme ich viel<br />
herum in <strong>der</strong> Welt und ich glaube, wir<br />
haben schon ein beson<strong>der</strong>es Glück, eine<br />
solche Schule vor <strong>der</strong> Haustür zu haben.<br />
Vielleicht ist es das, was ich allen Eltern<br />
sagen will: Die Schopfheimer Waldorfschule<br />
ist es wert, dass wir uns engagieren!<br />
Je mehr, umso besser!"<br />
Dem ist eigentlich kaum noch etwas<br />
hinzuzufügen. Lesen Sie die vielen und<br />
unterschiedlichen Artikel in Ruhe. Sie<br />
beleuchten viele Erscheinungsformen<br />
<strong>der</strong> Freien Waldorfschule Schopfheim<br />
und machen deutlich: Im Mittelpunkt<br />
geht es – bis hin zum Teichhuhnartikel –<br />
immer um die Menschen, um Kin<strong>der</strong>,<br />
Jugendliche und Erwachsene in Aktivität<br />
und Entwicklung.<br />
Eine warme und reichhaltige<br />
<strong>Sommerszeit</strong> wünscht Ihnen<br />
Ihre Prisma Redaktion<br />
Johanni 2010 • 3<br />
Titel • 1<br />
Assoziationen zur Jahreszeit: Zeugnisse • 2<br />
In eigener Sache • 3<br />
Impressum • 3<br />
Schule intern<br />
Kurz-Nachrichten aus dem Vorstand • 4<br />
Gremiumarbeit an <strong>der</strong> Schule • 4+5<br />
Finanzielle Situation <strong>der</strong> Schule • 6<br />
Menschen unserer Schule<br />
Elfriede Hochweber • 7+8<br />
Martin Qle • 9<br />
Hermann Hohenbild • 9<br />
Klara Sprich • 10<br />
Gerhard König • 11<br />
Anna Homberg • 12<br />
Viktor Sammain • 13<br />
Aus dem Schulleben<br />
Vergesst meine Teichhühner nicht! • 11+41<br />
Unsere Nachmittags-Ags • 14+15<br />
SMV-Berufsorientierungstag<br />
für die Oberstufe • 16+17<br />
Mail zur Bundesversammlung • 17<br />
Schülerdoppelseite • 18+19<br />
SMV-Begegnungstag<br />
für die Unterstufe • 20<br />
OLBibliothek: neue Bücher • 21<br />
Letzte Walkringer Woche • 22<br />
Abschlusskonzert • 23<br />
Bazargeldverteilung • 24<br />
Schul(monats)feier • 25<br />
Aus dem Unterricht<br />
Mittsommerspiel Kl. 3+4 • 26<br />
Bewegliches Klassenzimmer Kl. 1 • 27<br />
Marionettenprojekt Kl. 7 • 27<br />
Jahresarbeiten Kl. 8 • 28<br />
Klassenspiel Kl. 8 • 29<br />
Kunstunterricht Kl. 8, 9a, 9b • 30-33<br />
Landwirtschaftspraktikum Kl. 9b • 34+35<br />
Medieneinsatz im Geschichts-<br />
unterricht Kl. 10a+11 • 36-38<br />
Wie wird Politik gemacht? Kl. 9b+11 • 38+39<br />
Feldmesspraktikum Kl. 10b • 40+41<br />
Venedig – ein Traum Kl. 12 • 42<br />
Brief aus Jesolo Kl. 12 • 43<br />
FHR – Fachpraktischer Teil Schreinern • 45<br />
Aus den Kin<strong>der</strong>gärten<br />
Sich mit <strong>der</strong> Erde verbinden ohne ...<br />
Kin<strong>der</strong>garten Am Eisweiher • 46<br />
Leserbrief / <strong>Zur</strong> Diskussion<br />
Tolle Ansprache • 47<br />
Unvollständige Vogelperspektive • 47<br />
Buchbesprechungen<br />
Pädagogik <strong>der</strong> Ich-Landnahme:<br />
Das integrale Ich • 44<br />
Rätsel<br />
Sommerrätsel • 21<br />
Kleinanzeigen • 44<br />
Mitteilungen & Ankündigungen • 47<br />
Termine • 48
4 • Schule intern<br />
Kurz-Nachrichten aus dem Vorstand<br />
Folgende Themen beschäftigten den<br />
Vorstand in den letzten Wochen.<br />
Neben den hier erwähnten Baumaßnahmen<br />
und Elternbeiträgen gab<br />
vor allem die zukünftige Gesamtfinanzierung<br />
<strong>der</strong> Schule Anlass zu Sorge.<br />
Dieser Themenschwerpunkt erscheint<br />
auch im vorliegenden Prisma (69) in<br />
einem extra Artikel, um ausführlich und<br />
wie<strong>der</strong>holt das Bewusstsein auf die<br />
finanziellen Zusammenhänge zu richten.<br />
Schon in den Ausgaben Prisma (67) auf<br />
Seite 5, im Prisma (66) auf Seite 4, im<br />
Prisma (65) auf Seite 5, im Prisma<br />
(62) Seite 4 und vor allem in Ausgabe<br />
Prisma (61) auf den Seiten 5 bis 7 versuchten<br />
Beiträge frühzeitig auf diese<br />
mittelfristig zu erwartende Problematik<br />
aufmerksam zu machen.* Denn dieser<br />
Bereich bildet die physische Grundlage,<br />
um Schule zu ermöglichen. Dem muss<br />
gemeinsam Rechnung getragen werden<br />
(siehe Seite 6).<br />
1. Eventuelle Baumaßnahmen<br />
im Bereich des Zwischentrakts<br />
(zwischen Schule und Vicemooshalle).<br />
Über den Wolken – o<strong>der</strong>: Gremienarbeit an <strong>der</strong> Schule<br />
Flug UA829 von Charlotte (USA)<br />
nach Mexico City. Wir durchstoßen<br />
soeben die Wolkengrenze und unter mir<br />
breitet sich ein strahlend weißes Wolkenbett<br />
aus – über uns <strong>der</strong> unendlich blaue<br />
Himmel. Da fällt mir ein, dass ich noch<br />
einen Beitrag über Gremienarbeit an <strong>der</strong><br />
Schopfheimer Schule schreiben soll.<br />
So weit weg von <strong>der</strong> Schule bin ich<br />
sonst selten, dennoch bin ich immer<br />
noch mitten drin. Manche behaupten<br />
sogar, dass dort das Herz <strong>der</strong> Schule<br />
schlägt – in <strong>der</strong> Schulführungkonferenz<br />
(SFK). Ein typisch deutsches Wortungetüm.<br />
Es hat also mit Schule zu tun,<br />
ebenso mit Führen und mit Konferieren,<br />
also Diskutieren. Ich war schon auf<br />
vielen nationalen und internationalen<br />
Konferenzen (komme auch gerade von<br />
einer), aber noch nie wurden da Entscheidungen<br />
getroffen. Das ist bei <strong>der</strong><br />
SFK an<strong>der</strong>s. Warum heißt sie also so?<br />
Auch ich habe darauf bislang noch keine<br />
Antwort.<br />
Seit letzten September bin ich als<br />
Elternvertreter Teil <strong>der</strong> SFK. Delegiert<br />
vom Eltern-Lehrer-Schüler-Kreis (ELSK)<br />
Die Situation wurde vom Architekten,<br />
Herrn Hartmut Lais analysiert. Es<br />
wären mehrere Varianten möglich. Die<br />
Spanne reicht von <strong>der</strong> Sanierung des<br />
Dachs über Heizraum und Küche und<br />
Überdachung <strong>der</strong><br />
Bühnenfläche bis zu<br />
einer zweigeschossigen<br />
Überbauung (unten<br />
Lager, oben diverse<br />
Unterrichtsräume).<br />
Was auf alle Fälle in<br />
nächster Zeit ansteht,<br />
ist die Sanierung des<br />
Daches über Heizraum und Küche,<br />
sowie die Sicherung des Schornsteins<br />
und <strong>der</strong> alten Bühnenfläche.<br />
2. Elternbeiträge<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Anregung eines Vaters<br />
aus <strong>der</strong> Unterstufe wurde ein intensiver<br />
Blick auf die Beitragsordnung geworfen.<br />
Die eingebrachte Fragestellung war,<br />
ob unsere bisherige Form eines „Orientierungsrahmens<br />
zur freiwilligen Selbst-<br />
einschätzung“ noch stimmig sei, o<strong>der</strong><br />
ob man nicht zu einer strikteren Hand-<br />
und in diese als Vertreter <strong>der</strong> Klasse 9a<br />
gewählt. Das ist Premiere, denn Elternvertreter<br />
gab es in <strong>der</strong> SFK, solange<br />
meine Kin<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Schule sind, noch<br />
nie. Bislang hieß sie ja auch „Interne<br />
Konferenz“. Nomen est omen. Ich glaube,<br />
sie war so intern, dass viele nicht wussten,<br />
was da innen drin vorgeht, so wie<br />
wir nicht wissen, was in einem Computer<br />
passiert – Hauptsache, er funktioniert.<br />
Und <strong>wenn</strong> nicht, hat man wenigstens den<br />
Schuldigen, auf den man schimpfen kann.<br />
Und wie es bei Neuerungen (auch<br />
Innovationen genannt) oft so ist, ging<br />
auch das nicht ganz reibungslos von<br />
statten. Sehr vorsichtig waren die ersten<br />
Konferenzen – abtasten – kennenlernen<br />
– wie soll das funktionieren? – dürfen<br />
Elternvertreter überhaupt mitstimmen?<br />
– sind die richtig gewählt? Als erstes fiel<br />
mir auf, dass wir Probleme mit <strong>der</strong> Synchronisation<br />
von Gremien haben. Die<br />
SFK ist wöchentlich am Donnerstag<br />
Abend. Der ELSK tagt nur monatlich<br />
(natürlich nicht in den Ferien) also insgesamt<br />
nur 7-8 mal pro Jahr. Dann noch<br />
die Elternabende, die in <strong>der</strong> 9. Klasse<br />
Die Diskussion darüber,<br />
welche Vorgehensweise<br />
einer Freien Schule<br />
angemessen sei,<br />
war kontrovers.<br />
habung und Kontrolle übergehen solle,<br />
um – so die Argumentation – möglichem<br />
Missbrauch vorzubeugen und höhere<br />
Einnahmen zu erzielen. Diese könnten<br />
dann z.B. zu einer Erhöhung <strong>der</strong> Lehrer-<br />
gehälter verwendet<br />
werden. Die Diskussion<br />
darüber, welche Vorgehensweise<br />
einer<br />
Freien Schule angemessen<br />
sei, war kontrovers.<br />
Wir möchten<br />
hierzu gerne ein<br />
breiteres Meinungs-<br />
bild aus <strong>der</strong> Elternschaft bekommen. Es<br />
wurde auch die Notwendigkeit deutlich,<br />
dass sich noch ein paar Eltern finden,<br />
die verbindlich im Beitragsgremium<br />
mitarbeiten.<br />
Diese Themen werden auf <strong>der</strong> Budget -<br />
MV am 16. Juli angesprochen werden.<br />
Eventuelle, notwendige Entscheidungen<br />
sollen auf eine möglichst breite Basis<br />
gestellt werden. Thomas Gremm-Roloff<br />
* Wer diese Ausgaben nicht mehr hat,<br />
wende sich bitte an die Redaktion, ans Schulbüro<br />
o<strong>der</strong> hole sich das Download von <strong>der</strong> Homepage.<br />
nur noch 3-4 mal pro Jahr stattfinden.<br />
Wie soll da die Meinung <strong>der</strong> Eltern<br />
zusammengetragen werden. Wie kann<br />
man da für die Eltern sprechen, <strong>wenn</strong><br />
dann auf einmal Entscheidungen<br />
getroffen werden müssen, die nicht nur<br />
auf einzelne Eltern Auswirkungen<br />
haben, son<strong>der</strong>n auf unsere ganze Schulgemeinschaft?<br />
Mitunter finden sechs<br />
SFKs statt, bis mal eine ELSK stattfindet.<br />
Bis dahin müssen Entscheidungen schon<br />
getroffen sein, diese werden dann in <strong>der</strong><br />
ELSK mitunter nur noch berichtet.<br />
Schade! Man muss also abstrahieren.<br />
Erschwerend kommt hinzu, dass es<br />
in <strong>der</strong> SFK oft um Dinge geht, die <strong>der</strong><br />
Vertraulichkeit unterworfen sind und<br />
daher nicht so locker mit an<strong>der</strong>en diskutiert<br />
werden können. Da sitzt man richtig<br />
zwischen den Stühlen. Eigentlich sollte<br />
man sich abstimmen, kann es aber doch<br />
nicht. Will an<strong>der</strong>e mit einbinden, es ist<br />
aber keine Zeit und Gelegenheit dafür.<br />
Nur die an<strong>der</strong>en Elternvertreter bleiben<br />
da übrig – und natürlich die an<strong>der</strong>en SFK<br />
Mitglie<strong>der</strong>. Wie<strong>der</strong> steht man alleine da.<br />
Was ist eigentlich unsere Aufgabe<br />
Prisma (69) Prisma (69)<br />
als Elternvertreter? Können wir Entscheidungen<br />
wirklich beeinflussen? Wir<br />
Eltern haben doch nur 3 von 18 Stimmen<br />
könnte man einwenden – o<strong>der</strong> resigniert<br />
abwinken. „Die Lehrer“ überstimmen<br />
doch sowieso die Eltern. Diesen Schluss<br />
würde man ziehen, <strong>wenn</strong> man in Lagern<br />
denken würde. Aber wir sind nicht auf<br />
dem Schlachtfeld, wo Lehrer gegen<br />
Eltern kämpfen (und umgekehrt), ein<br />
Bild wie es oft in den Medien aufgezeigt<br />
wird. Auch wollen wir Eltern die Lehrer<br />
nicht kontrollieren, wie an<strong>der</strong>e meinen.<br />
Auch diese Kritiker wurden, so glaube<br />
ich, in ihre Schranken verwiesen.<br />
Doch was machen wir dann an<br />
jedem Donnerstag Abend? Wir versuchen<br />
Gegenwart und Zukunft <strong>der</strong> Schule zu<br />
gestalten.<br />
Es ist so einfach, aber im Detail<br />
doch mitunter so schwer. Nahezu alle<br />
Entscheidungen, die in <strong>der</strong> SFK getroffen<br />
werden, haben auch langfristige Auswirkungen.<br />
Dennoch müssen sie oft schnell<br />
getroffen werden. Es bleibt selten Zeit<br />
für wochenlange Diskussionen. Und die<br />
Zeit begrenzt die Diskussionen zusätzlich.<br />
Mancher würde sich in <strong>der</strong> SFK<br />
wünschen, mehr Zeit für bestimmte<br />
Punkte zu haben. Aber <strong>der</strong> Entscheidungsdruck,<br />
den ich aus <strong>der</strong> Industrie<br />
nur zu gut kenne, ist auch in den Gremien<br />
unserer Waldorfschule angekommen.<br />
Daher müssen auch zunehmend Entscheidungen<br />
getroffen werden, obwohl<br />
nicht alle Fakten zusammengetragen<br />
wurden, noch nicht alle gefragt wurden,<br />
Antworten auf Fragen offen bleiben.<br />
Entscheidungsfähigkeit mit Unsicherheiten<br />
ist gefragt.<br />
„Warum tust Du Dir das an?“ haben<br />
mich schon so manche gefragt. Ich frage<br />
mich eher, warum gerade ich und nicht<br />
an<strong>der</strong>e.<br />
Seit ich Teil <strong>der</strong> SFK bin, ist für mich<br />
vieles klarer und transparenter geworden.<br />
Ich verstehe die Schulgemeinschaft<br />
besser, Zusammenhänge wurden für<br />
mich klarer. Auch Entscheidungswege<br />
sind für mich besser verständlich. Auch<br />
mein Vertrauen in die Schule ist deutlich<br />
gestiegen. Das erzähle ich auch allen,<br />
die mich danach fragen. „Warum?“,<br />
fragen Sie sich vielleicht gerade.<br />
Ich bekomme jetzt viel stärker mit,<br />
wie viel Engagement viele Lehrer neben<br />
dem Unterricht an unserer Schule einbringen.<br />
Entscheidungen werden abge-<br />
Seit ich Teil <strong>der</strong> SFK bin,<br />
...(ist) mein Vertrauen<br />
in die Schule<br />
deutlich gestiegen.<br />
wogen, unterschiedliche Sichtweisen<br />
dargestellt und dabei nicht <strong>der</strong> leichtere<br />
Weg vorgezogen, son<strong>der</strong>n Lösungen, die<br />
für die gesamte Schule die beste zu sein<br />
scheint. Manchmal muss man dabei<br />
auch Einzelne vor den Kopf stoßen, um<br />
das Große nicht aus <strong>der</strong> Balance zu<br />
bringen. Selbstverwaltung ist nicht <strong>der</strong><br />
einfachere Weg. Wir Eltern haben dabei<br />
eine wichtige Aufgabe dadurch, dass<br />
wir dabei sind und darauf achten, dass<br />
Entscheidungen nachvollziehbar sind,<br />
auch im Nachhinein. Dass dort, wo<br />
Eltern eingebunden werden müssen,<br />
Entscheidungen durch an<strong>der</strong>e Gremien<br />
wie Mitglie<strong>der</strong>versammlung mitgetragen<br />
bzw. bestätigt werden. Und die Sichtweise<br />
von uns Eltern ist eben in verschiedenen<br />
Punkten doch an<strong>der</strong>s.<br />
Zusätzlich bringen wir vieles aus <strong>der</strong><br />
Welt da draußen in die Schule rein.<br />
Gerne gehe ich zur SFK und bedauere<br />
Anzeigen<br />
Schule intern • 5<br />
jeden versäumten Termin. Die Rückmeldungen<br />
aus <strong>der</strong> SFK zeigen mir<br />
zugleich, dass die SFK durch die Teilnahme<br />
<strong>der</strong> Elternvertreter stark gewonnen<br />
hat. Es ist doch wun<strong>der</strong>bar, <strong>wenn</strong><br />
Demokratie so gut funktioniert. Eine<br />
„Min<strong>der</strong>heit“ hat die Möglichkeit eine<br />
„Mehrheit“ zu beeinflussen, nicht durch<br />
Stimmenmacht, son<strong>der</strong>n mit Überzeugungskraft.<br />
Ich wünsche mir, dass noch mehr<br />
Eltern als heute sich in <strong>der</strong> Schule engagieren,<br />
einmischen, mitreden, diese<br />
aktiv mittragen und -gestalten. Dabei<br />
weiß ich nur allzu gut, dass je<strong>der</strong> mit<br />
<strong>der</strong> Zeitnot zu kämpfen hat – glauben<br />
Sie mir, auch ich. Aber für mich ist jede<br />
Minute in <strong>der</strong> SFK eine gute Minute,<br />
gut investierte Zeit – nicht nur für<br />
meine Kin<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n auch für mich.<br />
Ich darf viel lernen in diesem Kreis und<br />
möchte allen an dieser Stelle einmal von<br />
Herzen dafür danken. Die Offenheit in<br />
<strong>der</strong> SFK ist überwältigend und stimmt<br />
mich hoffnungsfroh.<br />
Über den Wolken betrachtet man<br />
manche Dinge wohl an<strong>der</strong>s und am<br />
Boden angekommen, ist man den<br />
Problemen wie<strong>der</strong> näher als erwartet,<br />
aber wir sind doch auf <strong>der</strong> Erde, um<br />
diese weiter zu entwickeln und nicht nur<br />
auf Wolke 7 zu schweben.<br />
Durch meine berufliche Tätigkeit<br />
komme ich viel herum in <strong>der</strong> Welt und<br />
ich glaube, wir haben schon ein beson<strong>der</strong>es<br />
Glück, eine solche Schule vor <strong>der</strong><br />
Haustür zu haben. Vielleicht ist es das,<br />
was ich allen Eltern sagen will: Die<br />
Schopfheimer Waldorfschule ist es wert,<br />
dass wir uns engagieren! Je mehr, umso<br />
besser!<br />
Wir müssen es nur tun –<br />
Gelegenheiten dazu gibt es viele!<br />
Thomas Peither, Elternvertreter in <strong>der</strong> SFK
6 • Schule intern<br />
Vorstandsbericht zur finanziellen Situation <strong>der</strong> Schule.<br />
Der Fokus dieses Berichts liegt auf<br />
Darstellung und Bewusstmachung<br />
<strong>der</strong> wirtschaftlichen Folgen bestimmter<br />
Entwicklungen und Tendenzen.<br />
Der Vorstand hat die Verantwortung<br />
für den finanziellen und den rechtlichen<br />
Bereich unserer Schule. Dazu gehört<br />
unter an<strong>der</strong>em sicher zu stellen, dass die<br />
Schule ihren eingegangenen vertraglichen<br />
Verpflichtungen nachkommen<br />
kann. Also z.B. die Strom-, Wasser- und<br />
Heizrechnungen zu bezahlen o<strong>der</strong> auch<br />
dafür Sorge zu tragen, den bezahlten<br />
Mitarbeitern das zugesicherte Gehalt zu<br />
zahlen und ihre Arbeitsplätze zu sichern.<br />
Im laufenden Schuljahr 09/10 ist dies<br />
gelungen. Die Ertragssituation war zwar<br />
deutlich schlechter als in den letzten<br />
drei Jahren, aber es war trotzdem<br />
möglich, den Kollegen eine über das<br />
übliche 13. Monatsgehalt hinausgehende<br />
Son<strong>der</strong>zahlung zukommen zu lassen.<br />
Ca. 11 Schüler finanzieren<br />
per Zuschuss & Elternbeitrag<br />
ein Deputat.<br />
Unsere Schulfinanzierung<br />
<strong>Zur</strong> Erinnerung nochmals ein paar<br />
finanzielle Grundlagen unserer Schulfinanzierung:<br />
• Die Einnahmen sind direkt abhängig<br />
von <strong>der</strong> Schülerzahl. Die staatlichen<br />
Zuschüsse werden je Schüler/in bezahlt.<br />
FHR-Schüler in Klasse 13 werden<br />
nicht bezuschusst. Auch die Elternbei-<br />
träge sind abhängig von <strong>der</strong> Schüler-<br />
zahl.<br />
• Ein durchschnittliches Deputat kostet<br />
im laufenden Schuljahr. ca. 55.000 €.<br />
Ca. 11 Schüler finanzieren per Zuschuss<br />
und Elternbeitrag ein Deputat.<br />
• Ein guter Gradmesser für den wirt-<br />
schaftlichen Zustand einer Schule ist<br />
<strong>der</strong> Lehrer/Schüler-Schlüssel. Im<br />
Bereich von 1/14 bis 1/15 sind<br />
wir im grünen Bereich.<br />
ein kompromiss –<br />
das ist die kunst,<br />
einen kuchen so zu teilen,<br />
dass je<strong>der</strong> meint,<br />
er habe das größte stück bekommen.<br />
ludwig erhard<br />
(1897-1977)<br />
ehem. dt. bundeskanzler<br />
Kommendes Schuljahr<br />
Wenn wir nun aufs nächste Schuljahr<br />
schauen, besteht deutlicher Anlass<br />
zur Sorge.<br />
Wir müssen aus unterschiedlichen<br />
Gründen mit ca. 30 Schülern weniger<br />
kalkulieren. Dies hat direkte Auswirkungen<br />
auf die Einnahmen. Der Lehrer/<br />
Schüler-Schlüssel rutscht in den Bereich<br />
von 1/12,8 – eine Entwicklung, die wir<br />
eigentlich erst mit dem Abschied <strong>der</strong><br />
B-Klassen in 3 bis 4 Jahren drohend am<br />
Horizont gesehen hatten. Darauf wurde<br />
ja schon wie<strong>der</strong>holt hingewiesen. Die<br />
jetzt überraschend kurzfristig eingetretene<br />
Situation war aber so nicht zu<br />
erwarten. Die Ampeln stehen auf rot.<br />
Wie kann unter diesen Voraussetzungen<br />
ein verantwortbares Budget<br />
für nächstes Jahr aussehen?<br />
• Können Einnahmen gesteigert<br />
werden? Am wirkungsvollsten wäre<br />
hier die Aufnahme von Schülern in<br />
Klassen, die noch freie Plätze haben.<br />
• Auch eine Erhöhung <strong>der</strong> Elternbeiträge<br />
ist im Gespräch.<br />
• Müssen Ausgaben reduziert werden?<br />
Diskutiert werden eine Nullrunde bei<br />
den Gehältern,<br />
ein Einstellungsstopp,<br />
eine strenge Limitierung des Personal-<br />
budgets,<br />
Einsparungen bei Sachkosten und<br />
Investitionen usw. ...<br />
Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Abfassung dieses<br />
Artikels Mitte Juni ist das in Vorstand<br />
und Schulführung noch nicht<br />
ausdiskutiert.<br />
Drängende Fragen<br />
Das wirkliche Problem ist aber nicht das<br />
jetzt kommende Schuljahr. Viel entscheiden<strong>der</strong><br />
ist, wie es mit <strong>der</strong> Freien<br />
Waldorfschule Schopfheim mittelfristig<br />
weitergeht.<br />
Die nächste 1. Klasse wird voraussichtlich<br />
mit wesentlich weniger Schülern<br />
starten, als mit den bisher üblichen 36.<br />
Folgende Fragen müssen in diesem<br />
Zusammenhang bearbeitet werden.<br />
• Ist das nur eine einmalige Son<strong>der</strong>-<br />
situation im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />
aktuellen Früheinschulungs-<br />
problematik?<br />
• O<strong>der</strong> trifft uns ein demografischer<br />
Faktor generell zurückgehen<strong>der</strong><br />
Schülerzahlen?<br />
• O<strong>der</strong> liegen die Gründe ganz woan<strong>der</strong>s?<br />
• Müssen o<strong>der</strong> wollen wir uns auf<br />
kleinere Klassen einstellen?<br />
• Sollen wir doch wie<strong>der</strong> B-Klassen<br />
bilden? Im Bereich 4./5./6. Klasse ist<br />
die Nachfrage potentieller Quer-<br />
einsteiger immer noch groß.<br />
Mit 26er Klassen<br />
wären nur noch maximal<br />
28 Deputate finanzierbar.<br />
Wenn die Beschäftigungsverhältnisse<br />
im <strong>der</strong>zeitigem Umfang (nächstes<br />
Schuljahr ca. 37,3 Deputate) erhalten<br />
werden sollen, muss die Schülerzahl<br />
hoch bleiben. Wie erreichen wir diese<br />
Schülerzahlen?<br />
Denn mit 26er Klassen wären selbst<br />
bei optimistischen Annahmen nur noch<br />
max. 28 Deputate finanzierbar.<br />
• Wie könnte ein so tiefer Einschnitt<br />
sozialverträglich realisiert werden?<br />
• Welches Unterrichtsangebot ließe sich<br />
dann realisieren?<br />
Also:<br />
Einladung<br />
An diesen und weiteren Fragen wird<br />
noch intensiv gearbeitet werden müssen<br />
und am 16. Juli auf <strong>der</strong> kommenden<br />
Budget-Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
wird es auf die meisten Fragen wahrscheinlich<br />
noch keine fertige Antwort<br />
geben. Was Sie aber erwarten können,<br />
ist ein Budget, mit dem wir heil durch<br />
das nächste Schuljahr kommen.<br />
Thomas Gremm-Roloff<br />
Prisma (69) Prisma (69) Menschen unserer Schule • 7<br />
Menschen unserer Schule<br />
Zum Ende des Schuljahres 2009/2010 verlassen uns wie<strong>der</strong> ein Schwung Menschen und brechen zu neuen Ufern auf. Wir freuen<br />
uns sehr, dass einige Verabschiedungen auch das Prisma erreicht haben. Natürlich von Lehrerseite, aber auch <strong>der</strong> Rückblick<br />
einer Abiturientin macht sich hier sehr gut und möchte Wichtiges mitteilen (<strong>der</strong> Text musste lei<strong>der</strong> gekürzt werden, die vollständige<br />
Fassung wird in <strong>der</strong> Abizeitung erscheinen). Ein Ehemaliger schickt Exemplare seiner jetztigen Tätigkeit und eine Ehemalige blickt<br />
von Weitem auf ihr damaliges Schülerinnendasein zurück und erzählt von ihrem jetztigen Arbeitsfeld ....<br />
Man staunt, wie weit sich dieser unser Schopfheimer Waldorfschulorganismus mit seinen Verwurzelungen und Verzweigungen in<br />
die soziale Gemeinschaft erstreckt, indem sich biographisch wirksame und oft unsichtbare Netze webend bilden. fr<br />
Bei einer gemütlichen Tasse Tee und einem<br />
großen Stück Kuchen, hatte ich das Vergnügen<br />
mit unsrer langjährigen Orchesterleiterin,<br />
Elfriede Hochweber, ein Interview zu führen:<br />
St e fa n i e Pf e i l:<br />
Was hat dich bewegt,<br />
ein Orchester mit Schülern zu gründen?<br />
el f r i e d e Ho c H w e b e r :<br />
Meine Freundin regte mich an, mit<br />
meinen Privatschülern eine Orchesterfreizeit<br />
zu machen. So verbrachten wir<br />
unsere erste Musikfreizeit in <strong>der</strong> Kar-<br />
woche 1981 in Urberg (Schwarzwald)<br />
im Schullandheim des Hebel- und des<br />
Hans-Thoma-Gymnasiums. Wir spielten<br />
die Bauernkantate von J.S. Bach, mit<br />
dabei war Heino Frank, <strong>der</strong> gerade sein<br />
Diplom als Musiklehrer absolviert hatte.<br />
Beim Abschlusskonzert waren Prof.<br />
Dr. Gollwitzer und Dr. Bockemühl an-<br />
wesend. Letzterer fragte mich, ob ich<br />
nicht als Orchesterleiterin <strong>der</strong> Schopfheimer<br />
Waldorfschule arbeiten möchte.<br />
So kam ich an unsere Schule.<br />
Zuvor hatte ich ein kleines Orchester<br />
auf <strong>der</strong> Stockmatt im Kin<strong>der</strong>heim von<br />
Familie Sturm gegründet und geleitet.<br />
Welche Werke haben dich<br />
am meisten geprägt und welche<br />
Komponisten wurden schon gespielt?<br />
Es ist schwer zu sagen, welche Werke<br />
mich am meisten geprägt haben.<br />
Angefangen haben wir in Schopfheim<br />
mit ganz einfachen Stücken alter<br />
Meister des Barocks, zum Beispiel<br />
Vivaldi, Corelli, Gluck, Händel und<br />
Bach u.s.w. Später, als das Orchester<br />
größer und technisch wie musikalisch<br />
besser wurde, wagte ich mich an Komponisten<br />
<strong>der</strong> Mannheimer Schule, so<br />
z.B. an Bachs Söhne, Haydn, Stamitz<br />
und viel später die frühen Sinfonien von<br />
Mozart. Dann folgten viele Solokonzerte<br />
mit Schülern und Schülerinnen<br />
unseres Orchesters, unter an<strong>der</strong>em<br />
Chaminade, Dvorak, Haydn und Mozart.<br />
Dann tasteten wir uns vor an sehr<br />
anspruchsvolle Ouvertüren von<br />
Zu<br />
neuen<br />
Ufern<br />
lockt<br />
ein<br />
neues<br />
Ziel!<br />
Gluck, Schubert, Beethoven "Coriolan",<br />
"Egmont", von Carl Maria von <strong>Web</strong>er<br />
den "Freischütz" und von Mozarts<br />
"Zauberflöte" die Ouvertüre.<br />
Es folgten zur gleichen Zeit große<br />
Chorwerke, Messen und konzertante<br />
Opernaufführungen mit Chor und<br />
Orchester zusammen mit Heino Frank:<br />
"Orpheus & Euridice", "Jefta", "Ascanio<br />
in Alba" und Teile aus Oratorien.<br />
Zwischendurch gab es immer wie<strong>der</strong><br />
Projekte mit Eurythmie: "Peer Gynt",<br />
"Zauberflöte" sowie "Hänsel & Gretel"<br />
von Humperdinck.<br />
Es folgten große Sinfonien von<br />
Beethoven, Arriaga, Britten, Mendelsohn<br />
und Schubert. Von Schubert sei beson<strong>der</strong>s<br />
die Unvollendete hervorgehoben,<br />
die wir auch dieses Jahr in unser Programm<br />
aufgenommen haben. Möge<br />
dieses Werk verbunden mit Mozarts<br />
Zauberflöte noch lange im Leben <strong>der</strong><br />
Schüler weiterklingen!<br />
Welche Tournee war die aufregendste?<br />
Eine <strong>der</strong> schönsten Tourneen war die<br />
nach Katalonien. Aber genau kann man<br />
Interview mit<br />
Elfriede Hochweber<br />
das nicht sagen, da jede Tournee auf<br />
ihre Art ihren beson<strong>der</strong>en Reiz hatte.<br />
Einer <strong>der</strong> Höhepunkte war für mich die<br />
Tournee nach Italien in die Casa Verdi<br />
und nach Greifswald. Die spannendste<br />
und aufregendste Tournee war auf jeden<br />
Fall die allererste nach Polen. Damals<br />
hatten wir noch keinerlei Erfahrungen<br />
und es war alles neu für uns.<br />
Wie viele Tourneen<br />
gab es insgesamt schon?<br />
Mit <strong>der</strong> jetzigen Tournee sind es<br />
dreizehn. Eine heilige Zahl.<br />
Was war das Lustigste,<br />
was du mit dem Orchester erlebt hast?<br />
Das ist eigentlich ganz einfach zu beant-<br />
worten, es waren die Bunten Abende<br />
auf unserern Orchesterfreizeiten in<br />
Walkringen.<br />
Es gab auch eine <strong>der</strong> lustigsten<br />
Stunden auf <strong>der</strong> Tournee in Ungarn, als<br />
einige Orchesterschüler im Hof einer<br />
Schule das Märchen von Rotkäppchen<br />
aufführten. Herr Mally spielte dabei den<br />
Bösen Wolf.
8 • Menschen unserer Schule<br />
Natürlich darf man die lustigen<br />
Busfahrten mit unserem Fahrer Miguel<br />
nicht vergessen. Er unterhielt uns nicht<br />
nur mit Gesang, son<strong>der</strong>n auch mit<br />
Witzen. Einmal mussten wir sogar den<br />
Bus schieben, da <strong>der</strong> Tank leer war!<br />
Du warst für viele Schüler ein<br />
Wegbereiter, wie zum Beispiel für mich.<br />
Ich durfte, als ich noch kleiner war,<br />
bei dir im Unterricht dabeisitzen und<br />
wollte von da an immer Geige spielen.<br />
Hast du von manchen ehemaligen<br />
Schülern ein Feedback bekommen?<br />
Da kann ich nur sagen, dass ich immer<br />
wie<strong>der</strong> Rückmeldung bekommen habe.<br />
Es waren nicht nur meine eigenen<br />
Schüler, son<strong>der</strong>n auch Streicher<br />
und Bläser, die durch mich ihrem<br />
Instrument treu blieben o<strong>der</strong> die<br />
durch das Orchester Musiker und/o<strong>der</strong><br />
Musiklehrer geworden sind.<br />
Ein Feedback war nicht selten. Dies<br />
freute mich, obwohl ich mir natürlich<br />
bewusst bin, dass ich die Kraft dazu aus<br />
an<strong>der</strong>en Quellen geschöpft habe.<br />
Mein Wunsch für die Schule wäre,<br />
dass viele Schüler,<br />
<strong>wenn</strong> sie in die Schule kommen,<br />
ein Instrument erlernen.<br />
Wie hat die Zusammenarbeit zwischen<br />
dem Orchester, also dir und <strong>der</strong> Schule<br />
in den ganzen Jahren funktioniert?<br />
Es hat Zeiten gegeben, in denen ich<br />
mich sehr allein gefühlt habe, aber auch<br />
Zeiten, in denen ich mich sehr getragen<br />
fühlte. Die meiste Zeit habe ich mich<br />
als Einzelkämpferin gefühlt, denn es<br />
gab immer wie<strong>der</strong> Jahre dazwischen, in<br />
denen ich keinen Musikkollegen hatte.<br />
Was wäre dein<br />
Wunsch für die Schule?<br />
Mein Wunsch für die Schule wäre,<br />
dass viele Schüler-/innen, <strong>wenn</strong> sie<br />
in die Schule kommen, ein Instrument<br />
erlernen. Es soll für meine Nachfolgerin<br />
ein schönes, lebendiges Musizieren<br />
werden, aufdass weiterhin viele Musiker<br />
aus unserer Schule hervorgehen mögen.<br />
Bisher haben etwa 35 Schüler und<br />
Schülerinnen unserer Schule ein<br />
Musikstudium absolviert.<br />
Mein letzter Wunsch wäre, dass die<br />
Schüler und Schülerinnen mit großer<br />
Begeisterungskraft und innerer Treue<br />
weiterhin an <strong>der</strong> Orchesterarbeit<br />
teilnehmen.<br />
Was möchtest du, in Hinblick auf die<br />
nächste Tournee*, uns Schülern auf<br />
unserem weiteren <strong>Lebens</strong>weg mitgeben?<br />
Dass in euch vielleicht ein Verständnis<br />
für fremde Kulturen erwacht – und das<br />
in einem Land, das in früheren Zeiten<br />
durch die Mysterien geprägt wurde und<br />
somit auch Europa beeinflusste. Und<br />
dass wir das Verbindende zwischen<br />
Orient und Okzident auch über die<br />
Musik erleben dürfen. Vielleicht wird<br />
<strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Schüler durch den<br />
Impuls <strong>der</strong> Sekemfarm zu neuen Ideen<br />
inspiriert.<br />
Mit welchen Gefühlen<br />
gehst du in die kommende Tournee?<br />
Ich gehe vor allem mit großen<br />
Erwartungen in diese Tournee. Aber<br />
auch mit dem Gedanken, dass wir alle<br />
gesund bleiben, um Ägypten genießen<br />
zu können. Ich hoffe, dass je<strong>der</strong> etwas<br />
ganz Spezielles von dieser Tournee<br />
mit nach Hause nimmt und dass es ein<br />
Anknüpfungspunkt für euer späteres<br />
Leben sein wird.<br />
Was kommt nach <strong>der</strong> Tournee?<br />
Was sind deine nächsten Ziele?<br />
Auf jedem Fall möchte ich weiter<br />
Geigenunterricht erteilen und somit<br />
noch vielen Kin<strong>der</strong>n den Einstieg in die<br />
Musik ermöglichen und die Liebe zum<br />
Instrument erwecken. Vielleicht werde<br />
ich auch ein Buch schreiben über meine<br />
musikalischen Erfahrungen – mein<br />
Schicksal, das mich auch unter<br />
schwierigen Bedingungen zur Musik<br />
geführt hat.<br />
... das Verbindende<br />
zwischen Orient und Okzident<br />
auch über die Musik<br />
erleben ...<br />
Ich bin dankbar, dass ich immer<br />
wie<strong>der</strong> die Kraft hatte, auch in schweren<br />
Situationen weiter zu machen. Große<br />
Hilfe bekam ich durch das <strong>Lebens</strong>werk<br />
Rudolf Steiners und durch die Christengemeinschaft.<br />
So hoffe ich für die Zukunft, dass<br />
sich auch wie<strong>der</strong> neue Wege auftun. Ich<br />
denke dabei gerne an Goethe: "Zu neuen<br />
Ufern lockt ein neues Ziel".<br />
Zum Schluss möchte ich noch sagen,<br />
dass es ein Geschenk war mit so vielen<br />
lieben Schülern zusammenarbeiten zu<br />
dürfen. Die Schüler waren von Anfang<br />
an meine Kin<strong>der</strong> und meine Familie,<br />
unser Zuhause war Walkringen und<br />
zugleich unsere musikalische Heimat.<br />
Doch alle Kin<strong>der</strong> verlassen irgendwann<br />
einmal ihr zu Hause. Walkringen stand<br />
immer unter einem beson<strong>der</strong>en Stern.<br />
Dort war man dem Himmel ein Stück<br />
näher. Walkringen bildete das Herz<br />
meiner musikalische Arbeit. Es war eine<br />
Gnade, diese Erfahrungen machen zu<br />
dürfen.<br />
Allen Menschen, die mich und uns<br />
auf diesem <strong>Lebens</strong>weg begleitet haben,<br />
möchte ich meinen allertiefsten herzwarmen<br />
Dank aussprechen – nicht zuletzt<br />
den vielen Eltern, die mir Vertrauen und<br />
Verständnis entgegenbrachten und die<br />
Treue gehalten haben.<br />
Liebe Elfi,<br />
ich danke dir für das Gespräch.<br />
Das Interview führte Stefanie Pfeil, Kl. 12<br />
auf Anfrage <strong>der</strong> Redaktion.<br />
* Die Abschlusstournee <strong>der</strong> Orchesterarbeit mit<br />
Elfriede Hochweber ist nach Sekem/ ägypten geplant.<br />
Prisma (69) Prisma (69) Menschen unserer Schule • 9<br />
Liebe Schulgemeinschaft,<br />
nach 21 Jahren im Großen und<br />
Kleinen Wiesental bzw. 17 Jahren an<br />
<strong>der</strong> Waldorfschule Schopfheim werde<br />
ich nun wechseln zu einer relativ jungen<br />
Waldorfschule in Nordrhein-Westfalen.<br />
Die Soester Schule ist 11 Jahre alt und<br />
will ihren Schülerinnen und Schülern<br />
auch die Abschlüsse ermöglichen, welche<br />
für eine volle Teilnahme am gesellschaftlichen<br />
Leben ja oft eiserne Voraussetzung<br />
sind. Also soll dort das Abitur<br />
in den nächsten Jahren als Prüfungsmöglichkeit<br />
aufgebaut werden, aber es<br />
soll trotzdem eine Waldorfschule bleiben<br />
bzw. weiter werden, und darum sucht<br />
man nach Leuten, die darin Erfahrung<br />
mitbringen. Ob das dann gelingt, ist<br />
allerdings nicht sicher. Es braucht<br />
weitere Menschen für die Oberstufe.<br />
In Schopfheim verlasse ich eine<br />
wun<strong>der</strong>bar ausgestattete Schule: den<br />
Garten, die 7 Werkstätten, 4 künstlerische<br />
Übungsräume und 4 Ateliers, dann<br />
schöne Klassen-, Fach- und naturwissenschaftliche<br />
Räume, aber auch eine super<br />
Sporthalle, den kleinen und großen<br />
Festsaal, einen abwechslungsreichen<br />
Schulhof, eine Schulküche mit Speiseräumen<br />
und Innenhof, die sogar<br />
manchem Dönerstand Konkurrenz<br />
machen, eine reichhaltige Schülerbibliothek<br />
für junge Leseratten, ein cooles<br />
Schülercafé, das immer offen hat, solange<br />
... bin dann mal<br />
bei den Büchern<br />
man es aufräumt, Gesprächsraum und<br />
Therapiebereich, überall schöne Farben<br />
und von Verwaltungs-, Hausmeister-<br />
und Reinigungsräumen noch fast nichts<br />
gesagt. Am meisten begeistert mich das<br />
Treppenhaus, wo man in kühnem<br />
Schwung sozusagen gen Himmel steigen<br />
kann, ohne dabei schwindelig zu<br />
werden, vielmehr aber hun<strong>der</strong>terlei<br />
immer neue Blicke nach unten entdeckt<br />
und nach oben sich streckt – eigentlich<br />
angemessen im tieferen Sinne für einen<br />
Ort, wo man sich frei entwickeln will.<br />
Auch ich konnte mich entwickeln in<br />
dieser Schule, tätig sein, Erfahrungen<br />
machen, jeden Tag etwas Neues lernen,<br />
zusammen mit jungen lebensfreudigen<br />
Menschen. Dafür bin ich dankbar. So<br />
gehe ich mit einem vollen Rucksack. Was<br />
schön war, vergisst man ja oft schnell.<br />
Was schmerzvoll war, wird vielleicht<br />
mal die wichtigste Grundlage dafür, dass<br />
man sich so richtig gründlich verän<strong>der</strong>n<br />
kann. Auch ein Stück Treppe, sozusagen.<br />
Der Schule wünsche ich, dass sie<br />
ihren Charakter von innerer Ausstattung<br />
lebendig hält, z.B. dass man sich darin<br />
zu Hause fühlt, dass die Eltern, Schülerinnen<br />
und Schüler ihre Schule engagiert<br />
mitgestalten können und dass man, trotz<br />
mancher knochenharter Regeln, doch<br />
immer spürt, wie jede und je<strong>der</strong> gewusst,<br />
geschätzt und geför<strong>der</strong>t wird zu den<br />
jeweils eigenen <strong>Lebens</strong>zielen. Martin Qle<br />
... verlasse ich<br />
eine wun<strong>der</strong>bar<br />
ausgestattete<br />
Schule<br />
Hermann, komm doch bitte von dem Balken da oben runter! – Ja, aber<br />
erst muss <strong>der</strong> Staub hier oben noch weg! Am Mittwoch habe ich<br />
übrigens im Bahnhofskino einen ganz tollen Film über Walfische gesehen,<br />
du musst ihn dir unbedingt anschauen. – Ja Hermann, aber die Schalbretter<br />
können wir doch gar nicht mehr verwenden. – Doch, doch, und die Nägel<br />
auch noch dazu. Du, <strong>der</strong> Vortrag am Freitag über die Sonnenfinsternis,<br />
ganz toll. – Ja Hermann, aber <strong>der</strong> Parkplatz vom Gymnasium ist doch gar<br />
nicht unser Putzrevier! – Na und, übrigens versuch es doch mal mit<br />
Rotebeetesaft gegen deine Erkältung, Rotebeetesaft hilft immer. – Danke<br />
Hermann, übrigens gibt es Beschwerden von Kollegiumsseite über das<br />
viele Lüften zu dieser Jahreszeit. – Ach die, die künstlichen Aromastoffe<br />
sind viel schlimmer als das bisschen Frischluft. Das Klassenspiel am<br />
Samstag, ganz, ganz toll. – Ja Hermann, aber meinst du, wir sollten diese<br />
Wand wirklich gelb streichen? – Na klar, Hauptsache wir streichen sie,<br />
hier ein Artikel aus dem Spiegel zum Thema Gehirnentwicklung und<br />
Handystrahlen. Ich habe Kopien in die Fächer <strong>der</strong> Kolleginnen und<br />
Kollegen verteilt. – Danke Hermann, hier hast du noch die Schlüssel für<br />
die neuen Mülleimer, aber eigentlich ist das ja Aufgabe <strong>der</strong> Schüler. –<br />
Naja, die haben übrigens ganz toll meine Bazarbücher geschleppt, und die<br />
Eurythmiesoli am Sonntag, ganz große Klasse.<br />
Falls du jetzt nichts Dringendes hast, ich bin dann mal bei den Büchern<br />
oben. – Ja ist gut Hermann, und Tschüss,<br />
dein Hausmeisterkollege Gun-Jörg Kühnel
10 • Menschen unserer Schule<br />
Da<br />
wäre<br />
noch<br />
etwas<br />
zu<br />
sagen:<br />
Nun stehen wir hier und blicken<br />
zurück auf dreizehn Jahre Schulzeit.<br />
Dreizehn Jahre, die uns anfangs<br />
unsäglich lange vorkamen, <strong>der</strong>en Ende<br />
wir zwischenzeitlich herbeisehnten<br />
wie eine Oase in <strong>der</strong> Wüste und die im<br />
Rückblick wie im Fluge vergangen sind.<br />
Wo ist sie hin, die lange Zeit, die wir<br />
Jahr für Jahr im immer gleichen Rhythmus<br />
verbrachten? – Sie geht dieser Tage<br />
vorbei. Endet. Wird nie mehr wie<strong>der</strong>kommen.<br />
Ist zerronnen, wie Sand, <strong>der</strong><br />
durch die Finger rieselt. Doch an<strong>der</strong>s,<br />
als hätten wir in unseren Händen Sand<br />
versucht zu halten, stehen wir heute<br />
nicht mit leeren Händen da. Wir haben<br />
die erste Hürde bezwungen und etwas<br />
gewonnen, das uns zum Schlüssel zur<br />
Welt „<strong>der</strong> Erwachsenen“ wird.<br />
Zum ersten Mal in unserem Leben<br />
haben wir jetzt die Möglichkeit mehr<br />
o<strong>der</strong> weniger frei zu entscheiden, welche<br />
Richtung wir einschlagen wollen. Und<br />
so setzen wir zunächst beinahe unmerklich<br />
einen Schritt vor den an<strong>der</strong>en und<br />
werden erwachsen; behalten unsere<br />
Kindheit und mit<br />
ihr diese Schule<br />
in Erinnerung<br />
und wenden<br />
unseren Blick<br />
auf die Möglichkeiten,<br />
die vor<br />
uns liegen.<br />
Was im<br />
Rückblick vielleicht klein und unwichtig<br />
erscheinen mag, aber zweifellos sehr<br />
prägend sein wird für die Wege, die wir<br />
in Zukunft einschlagen werden, sind<br />
eben jene Jahre, die hinter uns liegen.<br />
Es sind nicht nur unsere Eltern, die eine<br />
Schlüsselfunktion in unserer individuellen<br />
Entwicklung eingenommen haben.<br />
Maßgeblich hat auch die Schule, haben<br />
die Lehrer uns über alle Klassenstufen<br />
hinweg geprägt. Sie haben uns viel<br />
Wertvolles und Wichtiges mitgegeben<br />
... diejenigen<br />
ernstgenommen und unterstützt,<br />
die sich möglichst reibungslos<br />
in das Bild <strong>der</strong><br />
„perfekten Waldorfwelt“<br />
integrieren lassen.<br />
für unseren Weg und gleichzeitig dazu<br />
beigetragen, dass vieles an unserer<br />
Schulzeit schön und wirklich gut war.<br />
An<strong>der</strong>erseits gab es aber auch immer<br />
wie<strong>der</strong> Punkte, die die ganze Klasse<br />
o<strong>der</strong> einzelne als verbesserungswürdig<br />
erlebt haben. Diese Aspekte sollen in<br />
jedem Falle erwähnt werden, da sie vielleicht<br />
eine deutlich über mehrere Jahre<br />
entstandene Stimmung wi<strong>der</strong>spiegeln<br />
und somit insbeson<strong>der</strong>e unseren Lehrern<br />
als Anstoß zu neuen Überlegungen<br />
dienen können.<br />
An dieser Stelle sei nun daher das<br />
vergleichsweise enge und vertraute Verhältnis<br />
zwischen Lehrern und Schülern<br />
erwähnt. Lehrer waren<br />
für uns nicht zwangsläufig<br />
Gegenspieler,<br />
gegen die es sich zu<br />
behaupten galt, son<strong>der</strong>n<br />
Menschen, die uns auf<br />
ihre Art zu unterstützen<br />
und bei Problemen<br />
immer wie<strong>der</strong> zu helfen versuchten.<br />
Dem steht allerdings gegenüber, dass<br />
auch in einem solchen System mitunter<br />
Einzelne durch ein Raster fallen und<br />
aufgrund charakterlicher Eigenarten,<br />
die ein langjähriger Klassenlehrer<br />
natürlich genau kennt, o<strong>der</strong> schulischer<br />
Schwierigkeiten schlichtweg benachteiligt<br />
werden. Dies gilt gleichermaßen<br />
für die unteren Klassen wie auch für die<br />
Oberstufe.<br />
So wurde eben dann auch teilweise<br />
<strong>der</strong> Eindruck erweckt, dass unter denen,<br />
die sich bei Problemen an Lehrer wandten,<br />
vermehrt diejenigen ernstgenommen<br />
und unterstützt wurden, die sich möglichst<br />
reibungslos<br />
in ein Bild <strong>der</strong><br />
„perfekten<br />
Waldorfwelt“<br />
integrieren liessen.<br />
Waren es die an<strong>der</strong>en<br />
nicht wert,<br />
ihnen mit den<br />
gleichen offenen<br />
Ohren entgegen zu kommen? Waren sie<br />
vielleicht einfach nicht „lukrativ“ i.w.S.<br />
genug, um sich um sie zu kümmern?<br />
...<br />
Wenngleich wir nun also in dieser<br />
„Waldorfwelt“ lebten, so hat man doch<br />
nie versucht, uns zu Anthroposophen zu<br />
erziehen; <strong>wenn</strong> überhaupt, so wirkte<br />
Steiners Lehre unbewusst auf uns ein.<br />
Vielmehr wurden wir, was heutzutage<br />
keinesfalls üblich ist, dazu angehalten,<br />
selbst zu denken, Dinge kritisch zu<br />
hinterfragen und auch anerkannte<br />
„Wahrheiten“ nicht einfach zu übernehmen.<br />
Mit Sicherheit haben wir hierdurch<br />
die Möglichkeit, die Welt weniger naivgutgläubig<br />
wahrzunehmen und stellen<br />
vielleicht gesellschaftliche Vorgänge<br />
eher in Frage. Dieses Anzweifeln war<br />
teilweise jedoch schon Voraussetzung<br />
und es kam mitunter vor, dass <strong>der</strong>jenige,<br />
<strong>der</strong> sich bewusst <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Meinung anschloss, nicht wirklich ernst<br />
genommen wurde; insbeson<strong>der</strong>e <strong>wenn</strong><br />
er damit <strong>der</strong> persönlichen Ansicht<br />
einiger Lehrer wi<strong>der</strong>sprach. So fragt<br />
man sich nun, ob letztlich selbständiges<br />
Denken o<strong>der</strong> nicht viel eher schlichte<br />
Anpassungsfähigkeit<br />
erwünscht war.<br />
An<strong>der</strong>erseits gab<br />
es aber auch die<br />
Lehrer, die keinesfalls<br />
versuchten uns ihre<br />
Meinung zu Eigen zu<br />
machen. Sie wirkten<br />
hierzu viel zu sehr von ihrem eigenen<br />
Unterricht gelangweilt und trugen mit<br />
wenig Begeisterung o<strong>der</strong> kaum nennenswerten<br />
Inhalten und mit sich stets<br />
wie<strong>der</strong>holenden Auffor<strong>der</strong>ungen dazu<br />
bei, dass auch wir ihren Unterricht nur<br />
schwerlich ernst nehmen konnten.<br />
Dass es die Möglichkeit gibt,<br />
ernsthaften prüfungsvorbereitenden<br />
Unterricht zu machen und gleichzeitig<br />
auch an<strong>der</strong>en Aktivitäten Platz einzuräumen,<br />
durften wir allerdings noch bis<br />
zum Ende <strong>der</strong> zwölften Klasse erfahren.<br />
Hierbei standen nicht die anstehenden<br />
Prüfungen im Vor<strong>der</strong>grund, son<strong>der</strong>n die<br />
Stärken jedes Einzelnen, die dann umso<br />
deutlicher zum Vorschein kamen. Von<br />
Erlebnissen dieser Art werden wir in<br />
Zukunft auch unabhängig von unserem<br />
jeweiligen Abschlüssen profitieren<br />
können. Zumal sie uns zudem zeigen,<br />
dass an<strong>der</strong>e Dinge im Leben mindestens<br />
ebenso wichtig sind. In jedem Fall gerieten<br />
wir erst recht spät in den berühmt-<br />
berüchtigten „Abistress“ und waren<br />
nicht wie an an<strong>der</strong>en Schulen schon<br />
Jahre im Voraus auf einen möglichst<br />
guten Notendurchschnitt fixiert.<br />
Mit diesen und weiteren wertvollen<br />
Erfahrungen im Gepäck sind wir nun<br />
hoffentlich gerüstet für das, was das<br />
Leben für jeden von uns noch bereithält.<br />
Und so bleibt nichts weiter zu sagen, als<br />
„Danke!“ an all jene, die uns bis heute<br />
begleitet und unterstützt haben –<br />
an unsere Lehrer, aber auch an unsere<br />
Eltern. Klara Sprich, Klasse 13<br />
... wurden wir dazu<br />
angehalten,<br />
selber<br />
zu denken,<br />
Prisma (69) Prisma (69)<br />
Inzwischen hat es sich ja weitgehend<br />
herumgesprochen, dass ich die Schule<br />
zum Schuljahresende verlasse, um in<br />
meiner Wahlheimat Island neue Aufgaben<br />
anzunehmen.<br />
Als ich vor zehn Jahren an die<br />
Waldorfschule kam, wurde ich aufgrund<br />
einer unterrichtlichen Notsituation an<br />
dieser Schule aus Island sozusagen weggeholt,<br />
denn dort lebte ich gerade. Dass<br />
man ausgerechnet an mich kam, lag<br />
wohl daran, dass ich vor über 22 Jahren<br />
schon einmal für einige Jahre als Gastlehrer<br />
für Steinmetzen<br />
und Kupfertreiben an die<br />
Schopfheimer Schule<br />
kam. (In jener Zeit<br />
stießen auch Herr Mally,<br />
Herr Boettger und Herr<br />
Langhammer zum<br />
Kollegium hinzu.).<br />
Aus meinen damaligen und heutigen<br />
Erfahrungen kann ich im Vergleich<br />
bemerkenswerte Schlüsse ziehen, wobei<br />
die Hauptfrage ist, ob sich Schüler,<br />
Lehrer & Eltern seit damals verän<strong>der</strong>t<br />
haben. Ja, haben sie. Wobei ich generell<br />
sagen kann, dass es heute in Richtung<br />
Regelschule wesentlich angepasster zu-<br />
geht. In meinen Augen nicht unbedingt<br />
ein Vorteil. Allerdings könnte ich dieses<br />
an exemplarischen Beispielen deutlich<br />
machen, was den Rahmen dieses<br />
Artikels aber sprengen würde – dass<br />
man sich damals, vor allem im Oberstufenkollegium,<br />
mehr auf die Menschen-<br />
kunde Rudolf Steiners bezogen hat und<br />
die Schule aus diesen Hintergründen<br />
heraus noch heute von den damaligen<br />
Entscheidungen profitiert, nämlich den<br />
künstlerischen und handwerklichen<br />
Bereich nachhaltig zu stärken. Ich sehe<br />
heute die Gefahr, dass diese Stärke aus<br />
Anpassungsgründen für vernachlässigbarer<br />
gehalten wird.<br />
Die Ursache dieser Haltung besteht<br />
in meinen Augen darin, dass Lehrer und<br />
Eltern den ursprünglichen Sinn <strong>der</strong><br />
manuellen Schulung und <strong>der</strong>en konkrete<br />
Auswirkung auf die gesunde leibliche,<br />
seelische und geistige Entwicklung des<br />
jungen Menschen immer weniger verstehen.<br />
Ein Vorgang, <strong>der</strong> in den hochzivilisierten<br />
Län<strong>der</strong>n generell galoppartig<br />
zunimmt und in meinen Augen auch zu<br />
den grassierenden<br />
Jugendkrankheiten<br />
führt.<br />
Hier an <strong>der</strong><br />
Schule habe ich<br />
mich stets für die<br />
Belange <strong>der</strong> Kunst<br />
eingesetzt und dies<br />
nicht nur im Unterricht. Ich hoffe, dass<br />
diese Fahne auch weiterhin hoch gehalten<br />
wird. Zu den hervorragendsten<br />
Erlebnissen gehörte für mich das<br />
anspruchsvolle Saalbau-Projekt, an<br />
dem ich all die Jahre mit gearbeitet habe<br />
und dabei eine beeindruckend initiativ<br />
aufgestellte Elternschaft erleben konnte.<br />
(Es gibt sie halt doch noch, die passionierten<br />
Handwerker.) Es lohnte sich,<br />
für künstlerische Gesichtspunkte<br />
einzustehen. Wird dafür nicht eingestanden,<br />
werden die Dinge zwar<br />
praktisch gestaltet, werden aber nicht<br />
schön sein, ein Umstand, <strong>der</strong> allerorten<br />
zu beobachten ist und meiner Ansicht<br />
nach direkt in den Kulturnie<strong>der</strong>gang<br />
hineinführt. Nichtkunst ist Ödnis.<br />
Nun zieht es mich wie<strong>der</strong> nach<br />
Island zurück. Es warten ein kleiner<br />
Freundeskreis, Kunst-Projekte, Arbeit<br />
Verfallen wir nicht<br />
in das Missverständnis,<br />
nur auswendig Gelerntes<br />
als Bildung zu betrachten.<br />
EinstEin – o<strong>der</strong>: Vergesst mir meine Teichhühner nicht!<br />
Menschen und Tiere unserer Schule • 11<br />
Nichtkunst<br />
ist<br />
Ödnis<br />
mit behin<strong>der</strong>ten Menschen, lange<br />
Nordlicht-Winter und eine ernstfröhliche<br />
Wirtschaftskrise auf mich.<br />
Ich wünsche <strong>der</strong> Schopfheimer<br />
Schulgemeinschaft für die Zukunft ein<br />
gutes Gespür, stets die richtigen<br />
Menschen für den Kunstgedanken zu<br />
finden und an sich zu binden. Nur Kunst<br />
„bildet“ im eigentlichen Sinn des<br />
Wortes. Verfallen wir nicht in das Missverständnis,<br />
nur auswendig Gelerntes<br />
als Bildung zu betrachten.<br />
Auf jeden Fall blicke ich dankbar auf<br />
sehr interessante, ereignisreiche Jahre,<br />
die mir viel bedeuten, zurück.<br />
Vielen Dank dafür. Gerhard König<br />
Noch habe ich keinen Schul-Teichhuhn-Hirten o<strong>der</strong> eine Hirtin als Nachfolger gefunden.<br />
Ich bin selbst erstaunt darüber, dass mir an den kleinen Viechern so viel liegt.<br />
Folgendes habe ich aber an <strong>der</strong> Beschäftigung mit ihnen anzumerken:<br />
Albert Einstein wird die Aussage zugeschrieben, dass, <strong>wenn</strong> die Bienen aussterben, die<br />
Menschheit nur noch wenige Jahre zu überleben hätte. Ein sehr überraschen<strong>der</strong> Blick eines<br />
solch klugen Mannes auf die Bedingungen <strong>der</strong> menschlichen Zivilisation. Ich möchte diese<br />
Aussage aufgreifen und behaupten, dass, <strong>wenn</strong> unsere Teichhühner aus Not das Schulgelände<br />
verlassen müssten, dann sollte man sich große Sorgen um unsere Schule machen.<br />
Aus dem Exodus könnte man etwas ablesen: Dass das Schulmilieu beschädigt wäre.<br />
Kin<strong>der</strong> und Naturwesen sind sehr milieu-sensibel und <strong>wenn</strong> unsere Teichhühner auswan<strong>der</strong>n<br />
müssten, würden auch Kin<strong>der</strong> in unerwarteten Formen Rückzüge antreten.<br />
Ich habe im letzten Teichhuhn-Artikel Prisma 66 schon darauf hingewiesen, dass noch<br />
viel zu oft Steine und Knüppel im Teich liegen. Paradoxerweise sind es gerade Kin<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />
Jugendliche, welches dies tun, aber...<br />
Fortsetzung <strong>der</strong> Einstein-Teichhuhn-Schulmilieu-Betrachtung auf Seite 41
12 • Menschen unserer Schule<br />
Was machen<br />
Ehemalige?<br />
Anna Homberg<br />
und <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>schutz<br />
l l a:<br />
uAnna,<br />
du hast die hiesige Waldorfschule<br />
besucht. Wie hast du deine<br />
Schulzeit erlebt?<br />
An n A:<br />
Ich kann mich vor allem gut an die<br />
beson<strong>der</strong>en Events, die Klassenspiele,<br />
das Johannispiel, die Praktika erinnern.<br />
Das Johannispiel beispielsweise, da<br />
weiß ich noch genau, was ich darstellte,<br />
wie die Musik war, die Stimmung.<br />
Die an<strong>der</strong>en Zeiten dazwischen, das<br />
normale Schulleben, daran kann ich<br />
mich nicht so erinnern.<br />
Du hast intensive Erinnerungen,<br />
aber nicht so an die Nie<strong>der</strong>ungen des<br />
Alltags?<br />
Genau. Das hab ich so mitgenommen.<br />
Was ich geliebt habe an den Projekten<br />
war, dass man sich als Klasse, als<br />
Gruppe zusammengehörig gefühlt hat<br />
und dass das in diesen Zeiten beson<strong>der</strong>s<br />
zum Tragen kam. Da wurde das Bühnen-<br />
bild gemalt o<strong>der</strong> man saß hinter den<br />
Kulissen zusammen, <strong>wenn</strong> jemand<br />
noch mal intensiver proben musste... –<br />
das mochte ich so, dieses miteinan<strong>der</strong><br />
gucken, wer kann was gut. Es hat mich<br />
damals schon interessiert, wie die<br />
einzelnen Klassenkameraden so sind<br />
in ihrer Persönlichkeit.<br />
So hat das Zusammensein mit den<br />
Klassenkameraden dich geprägt,<br />
beeindruckt und weitergebracht.<br />
Genau. Und später natürlich in <strong>der</strong><br />
Oberstufe auch einzelne Lehrer. Für<br />
mich prägend war Herr Mally im Kunst-<br />
unterricht, <strong>der</strong> mir durch seine Art vieles<br />
beigebracht hat, was ich sonst nicht so<br />
gelernt hätte. Ich habe mich dann mit<br />
Foto: Ulla Winz<br />
Munch beschäftigt, <strong>der</strong> ja eine Verbindung<br />
schafft zwischen Psychologie und<br />
Kunst. Ich wusste damals schon, dass<br />
ich Psychologie studieren möchte und<br />
so hat das sehr gut gepasst. Das war im<br />
Abitursjahr.<br />
Gab es ein Highlight in den 13 Jahren?<br />
Ja. Wir haben als Achtklassstück<br />
„Katarina Knie“ aufgeführt. Im Vorfeld<br />
hatten wir da viele Proben zu Zirkusturnen<br />
und Akrobatik. Zwei an<strong>der</strong>e<br />
Mädels und ich, wir bekamen die Rolle<br />
<strong>der</strong> Katarina, die sehr begehrt war. Wir<br />
hatten uns auch viel Mühe gegeben,<br />
haben Laufen auf dem Seil gelernt und<br />
haben das dann auch auf <strong>der</strong> Bühne<br />
gemacht. Ich kann mich da noch an alles<br />
genauestens erinnern und tue das auch<br />
sehr gerne.<br />
Wie ging es nach <strong>der</strong> Schulzeit weiter?<br />
Nach dem Abitur bin ich nach Neusee-<br />
land zu Freunden meiner Eltern. Habe in<br />
einer Einrichtung für behin<strong>der</strong>te Er-<br />
wachsene und einer Kin<strong>der</strong>tagesstätte<br />
gearbeitet. Nach meiner Rückkehr habe<br />
ich in Freiburg Psychologie studiert<br />
und einen Teil von meinem Vordiplom<br />
gemacht. Ich lebte damals schon mit<br />
David, meinem Mann, zusammen.<br />
Als ich mit Benjamin schwanger<br />
wurde, konnte ich mich für zweieinhalb<br />
Jahre an <strong>der</strong> Uni beurlauben lassen. Und<br />
konnte danach – das war wirklich toll –<br />
in Basel weiterstudieren. Da hatte ich<br />
Glück. Benjamin kam in den Kin<strong>der</strong>garten,<br />
meine Schwester hat uns sehr<br />
geholfen, ich konnte wie<strong>der</strong> loslegen.<br />
Und ich habe gemerkt, es geht beides:<br />
Familie und Studium. Zeitweise war es<br />
Prisma (69) Prisma (69) Menschen unserer Schule • 13<br />
Sorgentelefon<br />
0800 1110333<br />
Die Nummer<br />
gegen Kummer<br />
wirklich anstrengend, gerade zu Prüfungszeiten,<br />
abends zu lernen, denn ich<br />
wollte nachmittags Zeit für Benjamin<br />
haben. Es gab in <strong>der</strong> Zeit die beiden Be-<br />
reiche und wenig an<strong>der</strong>es. Auch unsere<br />
Tochter Sophia haben wir während des<br />
Studiums bekommen, hier konnte ich<br />
allerdings direkt an <strong>der</strong> Uni bleiben, das<br />
hat sehr gut gepasst…<br />
Es hört sich für mich so an, als sei dein<br />
Studium eine Art Hin<strong>der</strong>nislauf gewesen?<br />
Ich habe immer davon profitiert, dass<br />
ich die beiden Qualitäten, Familie und<br />
Studium, auf einmal hatte. Ich habe es<br />
sehr genossen, mit den Kin<strong>der</strong>n was<br />
zu machen und hab’s dann, <strong>wenn</strong> sie<br />
betreut waren, genossen zu lernen.<br />
Das war ein gewisser Luxus, zwischen<br />
diesen beiden Bereichen wechseln zu<br />
können.<br />
Du hast dir von <strong>der</strong> einen und von <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Seite das Positive herausziehen<br />
können und so hast du es durchtragen<br />
können, denn das ist ja auch eine<br />
Kraftquelle.<br />
So würde ich es eher sehen. Gut, die<br />
anstrengenden Phasen, die vergisst man<br />
schnell wie<strong>der</strong>. David hat dann auch<br />
noch studiert, es war für ihn und mich<br />
viel Arbeit, aber eben auch ganz intensiv<br />
und schön, weil wir uns da immer<br />
gegenseitig unterstützt haben.<br />
Seit einiger Zeit arbeitest du<br />
beim Kin<strong>der</strong>schutzbund Schopfheim.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Während des Studiums habe ich dort<br />
mit einem kleinen Projekt angefangen.<br />
Als ich fertig war, übernahm ich dann<br />
eine halbe Stelle.<br />
Was ist überhaupt <strong>der</strong> „Kin<strong>der</strong>schutzbund“?<br />
Was ist sein Anliegen?<br />
Der Auftrag ist ganz klar <strong>der</strong> Schutz des<br />
Kindes und das Wohl des Kindes. Den<br />
Kin<strong>der</strong>schutzbund gibt es deutschland-<br />
weit, den Bundsverband in Berlin,<br />
den Landesverband in Stuttgart und<br />
die Ortsverbände. Hier in Schopfheim<br />
haben wir einen recht großen Ortsverband<br />
mit knapp 200 Mitglie<strong>der</strong>n.<br />
Welche Projekte<br />
bietet ihr in Schopfheim an?<br />
Es gibt das Kin<strong>der</strong>- und Jugendtelefon,<br />
wo ich für die Koordination zuständig<br />
bin. Das ist ein anonymes, kostenloses<br />
Sorgentelefon, das Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
wochentags zwischen 14.00 und<br />
20.00 Uhr erreichen können. Da sind<br />
geschulte, ehrenamtliche Berater am<br />
Telefon, die auf die Themen <strong>der</strong> jungen<br />
Menschen vorbereitet sind.<br />
Dann haben wir das Tagesmütterprojekt,<br />
hier werden Frauen von uns<br />
ausgebildet und vermittelt.<br />
Dann bieten wir an 9 Grundschulen<br />
<strong>der</strong> Region Hausaufgabenbetreuung an.<br />
Und als neues großes Projekt, für<br />
das ich auch eingestellt wurde, haben<br />
wir die Familienpatinnen: ein ganz<br />
niedrigschwelliges Angebot für<br />
Familien in belasteten Situationen,<br />
denen nach <strong>der</strong> Geburt eines Kindes<br />
eine Familienpatin zur Seite gestellt<br />
wird. Das finanziert <strong>der</strong> Landkreis, die<br />
ZOON, so ist sein Name, will offensichtlich<br />
eine Niveausteigerung in<br />
diesem vielfältig bestückten Segment<br />
<strong>der</strong> Tierzeitschriften erreichen. Anstatt<br />
Sentimentalität niveauvolle, hochinformative<br />
Reportagen, Abhandlungen und<br />
Interviews, ohne in eine Fachsprache zu<br />
verfallen. Die Texte richten sich an breit<br />
gefächerte Interessen. So liest man<br />
etwas über den einheimischen Dachs,<br />
aber auch sehr Spannendes über den<br />
Afrikanischen Wildhund o<strong>der</strong> über den<br />
dubiosen Handel mit essbaren Vogelnestern.<br />
Man staunt, dass auch Wladimir<br />
Klitschko etwas für den Tierschutz tut<br />
(Interview). Langeweile kommt beim<br />
Lesen nicht auf. Auch die Aufmachung<br />
<strong>der</strong> Zeitschrift finde ich wohltuend.<br />
Wenig Werbung und ein großzügiges<br />
Layout, man hat Platz zum Lesen und<br />
wird nicht bombardiert.<br />
Patinnen sind für die Familien kostenlos.<br />
Wir starten damit gerade. Da wird<br />
deutlich, was <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>schutzbund<br />
will. Er will mit seinen Projekten nicht<br />
kommen, <strong>wenn</strong>’s schon zu spät ist, son<strong>der</strong>n<br />
präventiv, eben vorbeugend wirken.<br />
So dass es gar nicht erst zu schwerwiegenden<br />
Problemen kommen muss.<br />
Das Allerdirekteste für Kin<strong>der</strong>,<br />
die Sorgen haben, ist dieses Telefon<br />
Nu m m e r g e g e N Ku m m e r, wo wirklich<br />
jedes Kind, das einen Gesprächspartner<br />
braucht, den aber nicht in <strong>der</strong> Familie<br />
findet o<strong>der</strong> im Freundeskreis, diese<br />
Nummer anrufen kann, auch übers<br />
Handy. Das kostet nichts, man muss<br />
seinen Namen nicht nennen und man<br />
findet jemanden, mit dem man seine<br />
Probleme besprechen kann.<br />
Ja. Aber auch das Patinnenprojekt kommt<br />
direkt den Kin<strong>der</strong>n zugute, die Patin ist<br />
dazu da, die Mutter nach <strong>der</strong> Geburt zu<br />
entlasten und die Familie zu unterstützen,<br />
eben mit dem Ziel, dass es nicht zu<br />
einer Kindeswohlgefährdung kommt.<br />
Und auch die Hausaufgabenbetreuung<br />
erreicht Kin<strong>der</strong> unmittelbar.<br />
Ich möchte noch auf eine interessante<br />
Idee hinweisen – bei an<strong>der</strong>en<br />
Kin<strong>der</strong>schutzbünden schon verwirklicht:<br />
Ju g e n d l i c H e b e r a t e n Ju g e n d l i c H e. Das<br />
ist immer samstags und läuft über die<br />
Nummer gegen Kummer. Da sitzen<br />
dann Jugendliche am Telefon und<br />
beraten. Sie bekommen eine Ausbildung<br />
für diesen Telefondienst und engagieren<br />
sich damit dann ehrenamtlich im Gegen-<br />
zug. Ich finde das eine unheimlich gute<br />
Sache und würde das gerne auch in<br />
Schopfheim einrichten. Wenn jemand,<br />
<strong>der</strong> das jetzt liest, Interesse hat, so etwas<br />
mit aufzubauen, kann er sich gerne mit<br />
uns in Verbindung setzten.<br />
Anna, aus deiner persönlich-fachlichen<br />
Sicht: Was ist das Wichtigste,<br />
damit Kin<strong>der</strong> gedeihen können?<br />
Erstmal was ganz Banales, Praktisches<br />
aus meiner persönlichen Erfahrung: Ich<br />
gehe jeden Tag mit den Kin<strong>der</strong>n eine<br />
große Runde laufen, das erfüllt ziemlich<br />
viele Funktionen: Man macht Schönes<br />
zusammen, man hat ungestörte Zeit<br />
füreinan<strong>der</strong>, man hat die Bewegung,<br />
man hat den Kopf dann wie<strong>der</strong> frei.<br />
Dann das nächste, was ich wichtig<br />
finde, ist, dass die Kin<strong>der</strong> selbständig<br />
sein dürfen, mit dem Gefühl, sie können<br />
die Dinge aus ihren eigensten Möglichkeiten<br />
und Fähigkeiten heraus. Im Hinter-<br />
grund gesichert, aber eben auch freigelassen<br />
und ermutigt: „Du kannst das!“<br />
Und was ich unbedingt wichtig finde<br />
neben all diesen ernsthaften Sachen ist:<br />
dass man einfach Spaß hat zusammen:<br />
Fahrrad fahren, Eis essen,es lustig haben.<br />
Das gefällt mir! Ich danke dir, Anna.<br />
Das Gespräch führte Ulla Winz<br />
Was machen Ehemalige? Neues Tiermagazin auf dem Lesemarkt<br />
Warum berichte ich dies hier? Nun,<br />
als ich im Impressum nachschaute, wer<br />
sich solch ein interessantes Projekt im<br />
heiß umkämpften Zeitschriftenmarkt<br />
auf die Hörner genommen hat, so entdeckte<br />
ich den Namen eines ehemaligen<br />
Schülers unserer Schule. Unsere älteren<br />
Kollegen erinnern sich sicherlich noch<br />
an Viktor Sammain. Er ist Mitherausgeber<br />
und Redaktions-Mitglied.<br />
Ich kann ihm nur viel<br />
Erfolg wünschen mit seinem<br />
qualitativ hochstehenden<br />
Projekt. Das Magazin habe<br />
ich inzwischen in mehreren<br />
Zeitschriften-Auslagen<br />
entdeckt. Es kostet 6 Euro<br />
und erscheint alle zwei<br />
Monate. ZOON kann<br />
man auch abonnieren.<br />
Gerhard König<br />
Informationen:<br />
www.zoon.de
14 • Aus dem Schulleben<br />
Unsere Nachmittags-AGs<br />
Zwar ist jetzt das Schuljahr bald rum, aber diese Auflistung <strong>der</strong> Steckbriefe auf <strong>der</strong> rechten Seite, die uns aus den<br />
Arbeitsgemeinschaften beantwortet wurden, werden voraussichtlich auch im kommenden Schuljahr weiterlaufen –<br />
nur vielleicht zu einem an<strong>der</strong>en Zeitpunkt. Denn jedes Jahr ist es ein äußerst kompliziertes Aushandeln aller <strong>der</strong> Schulen,<br />
die in die nun nicht mehr ganz so neue Vicemooshalle mit ihrem Nachmittagsprogramm wollen.<br />
Das momentane Angebot innerhalb <strong>der</strong> Waldorfschule erstreckt sich von Tanzen und Turnen über Zirkuskunst und<br />
Volleyball bis hin zu einer Kletter-Ag, da ja in <strong>der</strong> Vicemooshalle sogar teure Kletterwände installiert wurden;<br />
einzig das Bläserensemble übt im Musiksaal.<br />
Wir hoffen, dass diese Kurzinformationen weiteren SchülerInnen Lust auf die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Betätigung macht –<br />
ist es doch ein erstaunlich vielfältiges Angebot, das aus schuleigenen Reihen dort angeboten wird! ck & fr<br />
Prisma (69) Prisma (69) Aus dem Schulleben • 15<br />
St e c k b r i e f z u r ta n z ag z u m bl ä S e r e n S e m b l e z u r tu r n ag z u r Vo l l e y b a l l ag z u r zi r k u S ag z u r kl e t t e r ag<br />
Die Kletter-AG<br />
ruht lei<strong>der</strong><br />
momentan.<br />
Sie fand immer<br />
montags<br />
15.30 - 17.00 Uhr<br />
in <strong>der</strong> Turnhalle<br />
statt.<br />
Wenn<br />
sich Interessierte<br />
fänden,<br />
die wie<strong>der</strong><br />
regelmäßig<br />
die Kletterwände<br />
in <strong>der</strong> Vicemooshalle<br />
unter Aufsicht<br />
benutzen wollen,<br />
könnten sie sich<br />
beim Kletterlehrer<br />
melden.<br />
Wer weiß, wer weiß,<br />
vielleicht ...<br />
Dienstag<br />
15.30 – 17.30 Uhr<br />
Donnerstag<br />
18.15 - 20.00 Uhr<br />
Freitag<br />
14.00 - 15:30 Uhr<br />
Freitag<br />
15:30 - 16:30 Uhr<br />
Wann? Montag<br />
16:30 - 18:00 Uhr<br />
Wo ? Turnhalle/Vicemooshalle Musiksaal Turnhalle/Vicemooshalle Turnhalle/Vicemooshalle Vicemooshalle<br />
Schüler & Schülerinnen<br />
von Klasse 3 – 13,<br />
zirkusinteressierte Schüler,<br />
Möglichkeit für Jahresarbeit,<br />
gerne auch Unterstützung<br />
durch Oberstufenschüler für die<br />
Betreuung <strong>der</strong> unteren Klassen,<br />
gerne auch mit neuen Ideen<br />
Schüler & Schülerinnen<br />
ab <strong>der</strong> 9. Klasse,<br />
die Lust am Volleyballspielen<br />
und -trainieren haben<br />
Schüler & Schülerinnen<br />
ab <strong>der</strong> 7. Klasse<br />
Alle Bläser und Schlagzeuger,<br />
d.h. auch Instrumente,<br />
wie z.B. Saxophon, die im<br />
Sinfonieorchester kaum<br />
Einsatzmöglichkeiten haben.<br />
Zielgruppe Schüler & Schülerinnen<br />
ab <strong>der</strong> 8.Klasse<br />
sämtliche Zirkuskünste<br />
die es gibt, wie z.B.: Einrad,<br />
Diabolo, Jonglage, Akrobatik,<br />
Rola-Bola, Trapez, Trampolinspringen,<br />
Clownerie, Zaubern,<br />
Tanz, Seilspringen, Seilklettern,<br />
Devil-Stics,<br />
Jo-Jo, Pois-Schwingen<br />
Boden- & Geräteturnen Volleyball geübt und<br />
gespielt<br />
Tanzchoreographien erarbeitet Wir spielen Musik aus allen<br />
Epochen, d.h. neben den<br />
klassischen Bereichen auch<br />
vieles aus Rock, Pop, Jazz &<br />
Filmmusik. Auftritte sind<br />
neben Veranstaltungen in <strong>der</strong><br />
Schule auch außerschulische<br />
Konzerte, so z.B. diesen<br />
Sommer im Europa Park Rust.<br />
Was<br />
wird<br />
gemacht?<br />
Lust am Zirkus<br />
und an <strong>der</strong> Zusammenarbeit,<br />
selbständig in <strong>der</strong> Gruppe<br />
eigene Nummern erarbeiten.<br />
keine Spaß am Sport,<br />
Grundkenntnisse (Pritschen,<br />
Baggern) können hilfreich<br />
sein, sind aber nicht<br />
unbedingt efor<strong>der</strong>lich<br />
keine ca. 4 Jahre Instrumentalunterricht<br />
Mit jüngeren Schülern<br />
besteht die Möglichkeit, eine<br />
zweite Gruppe zu bilden.<br />
Welche<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
werden<br />
gestellt ?<br />
14 SchülerInnen 6 SchülerInnen ca. 12 SchülerInnen 10 - 16 SchülerInnen 20 SchülerInnen<br />
Wie viele<br />
nehmen<br />
bereits teil ?<br />
ja,<br />
nach Anmeldung<br />
ja ja ja ja,<br />
mit Grundkenntnissen schon<br />
Kann man<br />
je<strong>der</strong>zeit<br />
eingesteigen?<br />
SONSTIGES:<br />
Wir brauchen dringend Unterstützung<br />
in <strong>der</strong> Betreuung<br />
(Eltern, Lehrer o<strong>der</strong> Oberstufenschüler).<br />
Es sind dazu keinerlei Vorkenntnisse<br />
erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Die Turn-AG macht total<br />
Spaß und man lernt viel!<br />
Es macht voll Spaß, <strong>wenn</strong><br />
so viele einem Tipps<br />
geben können o<strong>der</strong><br />
helfen.<br />
Wäre schön,<br />
<strong>wenn</strong> noch mehr kommen<br />
und musizieren würden!!!!!<br />
Tanzende Hamster sind voll cool!<br />
Ja find` ich auch!<br />
Tanzen is voll luschtig!<br />
Bei <strong>der</strong> Tanz AG hat je<strong>der</strong> was<br />
mitzureden und keiner wird<br />
ausgeschlossen.<br />
Da macht das Tanzen echt Spaß!!!<br />
Leute, das Tanzen ist echt supa!!<br />
Wir freuen uns auch<br />
auf neue Leute, die mittanzen<br />
und auch dran Spaß haben.<br />
Schülerstimmen<br />
und<br />
sonstige<br />
Bemerkungen<br />
Harry Müller<br />
mobil: 0151-50572151<br />
Peter Sieber-Klapprott<br />
Telefon: 07622 – 6976488<br />
Mail: peter-karfunkel@web.de<br />
Ilmarie Jeltsch<br />
Mail: ilmailmaa@gmail.com<br />
Frau Glocker,<br />
Telefon: 07622-6976255<br />
Herr Rombach,<br />
mobil: 0713-3142444<br />
Frau Glocker,<br />
Telefon: 07622-6976255<br />
Wo kann<br />
man sich<br />
melden?
16 • Aus dem Schulleben<br />
SMV-aktivität: Berufsorientierungstag<br />
für die<br />
Oberstufe<br />
Text dazu rechterhand auf Seite 17.<br />
Prisma (69) Prisma (69) Aus dem Schulleben • 17<br />
Wer hat schon in <strong>der</strong> 10. Klasse<br />
klare Vorstellungen von seinem<br />
späteren Beruf? Wer weiß, wie <strong>der</strong><br />
Übergang von <strong>der</strong> Schulzeit in das<br />
Berufsleben aussehen wird? Und wer<br />
kann sich diesen neuen <strong>Lebens</strong>abschnitt<br />
überhaupt richtig vorstellen?<br />
Auch <strong>wenn</strong> es nicht unbedingt von<br />
Nöten ist, sich zu Beginn <strong>der</strong> Oberstufe<br />
schon auf ein klares Berufsziel festzulegen,<br />
so kann es doch hilfreich sein,<br />
sich zu informieren und sich die vielfältigen<br />
Möglichkeiten, die es nach <strong>der</strong><br />
Schule gibt, vor Augen zu führen.<br />
Um dieses Thema zu vertiefen, hat<br />
die SMV einen Berufsorientierungstag<br />
am Vormittag des 18. März mit drei<br />
großen Hauptthemen veranstaltet:<br />
• einem Vortrag<br />
zum Thema Ausland und Reisen,<br />
• einem Podiumsgespräch zur<br />
Information über Bewerbungen<br />
• und als Hauptpunkt verschiedene<br />
Berufsgespräche mit Eltern, Freunden,<br />
Bekannten und Interessierten, die Lust<br />
hatten, ihren Beruf vorzustellen.<br />
Den Beginn machte Herr Richter um<br />
10 Uhr mit seinem Vortrag über China.<br />
Er schil<strong>der</strong>te seine Erlebnisse, seine<br />
Erfahrungen mit den Menschen und den<br />
Umgang mit einer für uns sehr fremden<br />
Kultur. Herr Richter war von <strong>der</strong> SMV<br />
als Vertreter <strong>der</strong> Auslandsreisenden<br />
Thema: Bundesversammlung<br />
Datum: 13.06.2010 11:58:51 Westeuropäische Sommerzeit<br />
Von: PtrElsen@aol.com<br />
An: norbert.lammert@bundestag.de<br />
Internet-eMail: (Details)<br />
nach <strong>der</strong> Schulzeit eingeladen worden<br />
und konnte sicherlich verdeutlichen,<br />
dass man von einer intensiven Reise<br />
sehr viel über die Welt und auch über<br />
sich selbst lernen kann.<br />
Fortgesetzt wurde <strong>der</strong> Vormittag mit<br />
dem Podiumsgespräch, zu dem wir als<br />
SMV Personalchefs aus <strong>der</strong> Region<br />
eingeladen hatten, die häufig mit Bewerbungen<br />
zu tun haben und dadurch auch<br />
über oft auftretende Fehler & Schwächen<br />
in Anschreiben & Bewerbungsgespräch<br />
Bescheid wissen. Spannend waren die<br />
unterschiedlichen Ansichten <strong>der</strong><br />
einzelnen Vertreter zu den vorbereiteten<br />
Bewerbungsanschreiben. So bot z.B. <strong>der</strong><br />
Leiter des City Hotel Schopfheim an,<br />
einem offensichtlich bewerbungsunerfahrenen<br />
Jungen Nachhilfe beim<br />
Verfassen eines Anschreibens zu geben,<br />
wofür er mit Applaus <strong>der</strong> Schüler gelobt<br />
wurde. Interessant war außerdem mitzuverfolgen,<br />
wie in unterschiedlichen<br />
Berufen auch unterschiedliche<br />
Bewerbungen erwartet werden – <strong>der</strong><br />
Malermeister legt auf ganz an<strong>der</strong>e<br />
Aspekte Wert als <strong>der</strong> Personalchef von<br />
Gardner Denver. Durch die Vielfalt <strong>der</strong><br />
Anwesenden konnte wohl je<strong>der</strong> etwas<br />
aus diesem Gespräch mitnehmen und<br />
wird sich vielleicht beim Verfassen<br />
seiner nächsten Bewerbung daran<br />
erinnern.<br />
Sehr geehrter Herr Dr. Lammert,<br />
Sie haben z.Z. sehr viel zu tun und ich mache mir nicht nur aus diesem Grund für mein Anliegen<br />
keine große Hoffnungen (ggf. bekommen Sie diese Email nie zu lesen...) –<br />
wende mich aber dennoch an Sie:<br />
Ich bin seit 23 Jahren Eurythmist an <strong>der</strong> Waldorfschule, bringe also Menschen von 6-20 Jahren<br />
bei, Sprache/ Musik in Bewegung umzusetzen, also vom persönlichen Empfinden abzusehen und<br />
sich darin zu üben, das zu tun, was die Sache verlangt. Daneben bin ich seit vielen Jahren in <strong>der</strong><br />
Ausbildung von LehrerInnen tätig. In den letzten Jahren habe ich auch Unterrichtserfahrung in<br />
Australien und auf den Philippinen gesammelt.<br />
Das Wort "Halleluja" (eine mögliche Übersetzung: "Ich reinige mich von allem, was mich am<br />
Anblick des Allerhöchsten hin<strong>der</strong>t") mit Leib und Seele zu gestalten, hat mir und den Mitstreitern<br />
auf drei Kontinenten und zu den verschiedensten Anlässen unglaubliche Erlebnisse beschert.<br />
(Schöner im freien Raum, aber auch im Stehen möglich – Dauer: max.10 Minuten)<br />
Seit einem Vierteljahrhun<strong>der</strong>t träume ich davon, diese Übung mit dem Bundestag zu machen,<br />
beson<strong>der</strong>s vor wichtigen Entscheidungen.<br />
Die kommende Bundesversammlung for<strong>der</strong>t meiner Meinung nach von den daran Teilnehmenden<br />
mehr als in <strong>der</strong> Vergangenheit. So viel mehr, dass vielleicht eine an<strong>der</strong>e Vorbereitung vor<br />
<strong>der</strong> Wahl nötig wäre. Es kann ein Lied/ Musik sein, ein Gedanke, aber eben auch Eurythmie.<br />
Der Vorteil von Eurythmie ist, dass sie Denken, Fühlen und Handeln verzahnt.<br />
Ich habe mich so kurz gefasst, wie es mir möglich war,<br />
selbstverständlich stehe ich für Rückfragen zur Verfügung.<br />
Ihnen viel Kraft für die Vorbereitungen wünschend, verbleibe ich hochachtungsvoll<br />
Peter Elsen<br />
Abgerundet wurde <strong>der</strong> Vormittag<br />
mit den in zwei Blöcke aufgeteilten<br />
Berufsgesprächen. Je<strong>der</strong> Schüler, jede<br />
Schülerin konnte sich nach Interesse<br />
zwei Berufe aussuchen und diese in<br />
einer dreiviertel Stunde mit dem Berufstätigen<br />
vertiefen. Auch hier war dank<br />
<strong>der</strong> Eltern, Freunde und Freiwilligen<br />
eine große Vielfalt geboten: vom Zollbeamten,<br />
über den Förster, die Journalistin,<br />
den Ingenieur, die Politikerin bis<br />
hin zur Sozialarbeiterin und dem<br />
Richter. Nun hatten die Schüler die<br />
Möglichkeit, mit den Vortragenden ins<br />
Gespräch zu kommen, sich über <strong>der</strong>en<br />
Werdegang und die beruflich aktuelle<br />
Situation zu informieren. Im Schulhaus<br />
verteilt entstanden so informative,<br />
spannende und teilweise sehr lustige<br />
Runden. Als um 13:30 Uhr <strong>der</strong> spezielle<br />
Fachunterricht vorbei war, hatte wohl<br />
je<strong>der</strong> viele neue Eindrücke und<br />
Informationen gewonnen.<br />
Insgesamt war dieser Berufsorientierungstag<br />
eine gelungene Aktion<br />
und die dreieinhalb Stunden gerade<br />
ausreichend, um ein bisschen über den<br />
großen Abschnitt nach <strong>der</strong> Schulzeit zu<br />
informieren, um vielleicht den einen<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en alten Berufswunsch zu<br />
festigen o<strong>der</strong> sogar das Interesse für<br />
ganz neue Richtungen und neuer Möglichkeiten<br />
zu wecken. Benedikt Arnold<br />
Hallelujah –<br />
eine Mail & ihre Antwort<br />
Betreff: Bundesversammlung<br />
Von: Sybille Koch <br />
Datum: Mon, 21 Jun 2010 12:13:28 +0200<br />
An: PtrElsen@aol.com<br />
Sehr geehrter Herr Elsen,<br />
vielen Dank für Ihre an den Präsidenten des Deutschen<br />
Bundestages übersandten Anregung zur<br />
Eurythmie vor <strong>der</strong> Bundesversammlung.<br />
Ich habe Ihr Angebot an die Fraktionen weitergeleitet,<br />
vielleicht ergibt sich daraus etwas.<br />
Weiterhin viel Erfolg mit Ihrer Arbeit<br />
und mit freundlichen Grüßen,<br />
Sybille Koch<br />
Leiterin des Protokolls beim Deutschen Bundestag<br />
Head of Protocol<br />
Deutscher Bundestag<br />
Platz <strong>der</strong> Republik 1<br />
D - 11011 Berlin<br />
Tel.: +49 30 227 32150<br />
Fax: +49 30 227 36150
18 • Prisma (69) Prisma (69)<br />
• 19
20 • Aus dem Schulleben<br />
Begegnungstag<br />
mit <strong>der</strong> Unterstufe<br />
SMVaktivität:<br />
Die Verbindung von Oberstufen- und<br />
Unterstufenschülern ist wohl in<br />
letzter Zeit an unserer Schule ein bisschen<br />
zu kurz gekommen. Die Kleinen<br />
sehen die Großen jeden Tag in den<br />
oberen Stockwerken verschwinden und<br />
die Großen die Kleinen im Foyer Fangis<br />
spielen. Aber um eine gesamte Schulgemeinschaft<br />
unter <strong>der</strong> Schülerschaft<br />
aufrecht zu erhalten, bedarf es gemeinsamer<br />
Aktionen, bei denen die Schüler<br />
unterschiedlichen Alters zusammenkommen<br />
– und nicht zuletzt auch<br />
miteinan<strong>der</strong> Spaß haben.<br />
Als gemeinsame Aktion fand am<br />
Donnerstag vor den Pfingstferien <strong>der</strong><br />
Unterstufentag statt, an dem die Schüler<br />
<strong>der</strong> 9., 10. und 11. Klasse den Kin<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> Klassen 1 - 3 von 10 - 12 Uhr ein<br />
vielfältiges Programm boten. Die Idee<br />
und die Organisation wurde von <strong>der</strong><br />
SMV in aufwendiger Weise entwickelt<br />
und durchgeführt – so konnten die<br />
Schüler <strong>der</strong> ersten Klassen drei Wünsche<br />
zu den Aktionen äußern, die ihnen Spaß<br />
machen und die sie an diesem Vormittag<br />
gerne machen würden. Nach langem<br />
Auszählen und Zuordnen konnte von<br />
den SMV-lern für jeden Schüler eine<br />
passende Beschäftigung für die zwei<br />
Stunden gefunden werden.<br />
Schulgemeinschaft<br />
unter <strong>der</strong> Schülerschaft<br />
aufrecht erhalten<br />
Schlussendlich entstanden acht<br />
Gruppen, die sich nach einer kurzen<br />
Begrüßung dann im Schulhaus, in <strong>der</strong><br />
Turnhalle und im Sengelenwäldchen<br />
verteilten. Es wurden Jonglierbälle und<br />
Sandbil<strong>der</strong> gebastelt, eifrig gefilzt, Muffins<br />
gebacken, verschiedene Ballspiele<br />
gespielt, ein Schatz gesucht, Staudämme<br />
gebaut und im Wald gespielt. Die Kin<strong>der</strong><br />
waren mit großer Freude bei den verschiedenen<br />
Aktionen dabei und auch für<br />
viele Oberstufenschüler, die eine Gruppe<br />
leiteten, war es eine neue Erfahrung und<br />
wahrscheinlich ein guter Ausgleich zum<br />
„Schulalltag“ (bemerkenswert nicht nur<br />
die Motivation <strong>der</strong> Kleinen, son<strong>der</strong>n<br />
auch die Anzahl <strong>der</strong> freiwilligen (!)<br />
Helfer aus den oberen Klassen).<br />
Der Vormittag von <strong>der</strong> Oberstufe für<br />
die Unterstufe war ein voller Erfolg und<br />
wird mit Sicherheit (vielleicht auch für<br />
an<strong>der</strong>e Klassen?) wie<strong>der</strong>holt werden.<br />
Wir freuen uns drauf!<br />
Benedikt Arnold für die SMV<br />
Prisma (69) Prisma (69)<br />
Alle 4 Bände von Gregs Tagebücher<br />
von Jeff Kinney für die etwas<br />
lesefauleren Jungs ;-) stehen bereit; für<br />
alle Fans <strong>der</strong> Meerjungfrau Emily haben<br />
wir den neusten Band Emilys Rückkehr<br />
von Liz Kessler; und Tobie Lolness, ein<br />
Leben in <strong>der</strong> Schwebe von Tomothee de<br />
Fombelle ist ein schöner Fantasieroman,<br />
<strong>der</strong> in einer Baumwelt spielt. Von<br />
Stephen Law das Buch Denkst du, <strong>wenn</strong><br />
du denkst, dass du denkst? Philosophie<br />
für Kin<strong>der</strong> habe ich gelesen und fand es<br />
sehr interessant...<br />
Das ist aber nur ein klitzekleiner<br />
Ausschnitt von unseren Bibliotheks-<br />
Neuanschaffungen – am besten,<br />
Ihr schaut selber was Euch gefällt!<br />
Aus dem Schulleben • 21<br />
OLBibliothek-News: Neue Bücher sind da ... und noch was Wichtiges!<br />
In <strong>der</strong> Frühlingsausgabe des Prisma<br />
waren wie jedes Jahr zur Osterzeit die<br />
überall auf den 36 Zeitungsseiten verstreuten<br />
Ostereier zu suchen und zu<br />
zählen. Lena aus <strong>der</strong> 6. Klasse hat alle<br />
einhun<strong>der</strong>tundfünfundneunzig (195)<br />
Eier gefunden. Gratulation – denn sie<br />
waren seeehhhrr gut versteckt dieses<br />
Mal!<br />
!<br />
Noch was sehr Wichtiges ist zu sagen:<br />
Für Bücher, welche aus <strong>der</strong><br />
Rückgabe-Box verschwinden,<br />
übernehmen wir keine Haftung.<br />
Sie müssen von Euch<br />
zurück erstattet werden!<br />
Das heißt für Euch:<br />
Wenn ihr auf Nummer sicher gehen<br />
wollt, dass die zurückzugebenden<br />
Bücher bei uns ankommen, gebt sie<br />
einfach zu den Öffnungszeiten direkt<br />
an <strong>der</strong> Theke ab. Wir haben geöffnet:<br />
Montag, von 11:30 bis 14:00 Uhr,<br />
mittwochs in <strong>der</strong> großen Pause und<br />
Donnerstag von 9:15 bis 10:30 Uhr. An<br />
diesen Tagen wird auch die Box geleert.<br />
In unserem Team läuft es wie gut<br />
geschmiert und wir sind auch sehr<br />
zufrieden mit unserer Kundschaft.<br />
Falls eine Klasse noch Lust hat einen<br />
weiteren Öffnungstag zu organisieren,<br />
dann dürft Ihr gerne bei uns vorbeischauen.<br />
Es sollten pro Öffnungstag<br />
etwa 4 Schüler/innen sein.<br />
Ich habe einige Leseausweise angefertigt,<br />
allerdings nur für die Menschen,<br />
welche mindestens 15 Bücher und mehr<br />
bei uns ausgeliehen haben, da es doch<br />
ein ziemlich Arbeitsaufwand ist. Alle,<br />
welche einen Ausweis ausgehändigt<br />
bekommen haben, bitten wir, diesen<br />
immer mitzubringen!<br />
Beate Felgenhauer für die Bücherei<br />
Prima-Prisma-Preis-Rätsel Rätzel-Rätsel-Rättsel-Rääätsel<br />
?<br />
? Wer weiß,<br />
wo<br />
dieses seltsame Ding<br />
in unserer Schule sich befindet<br />
und<br />
was es überhaupt ist?<br />
?<br />
Das Rätsel dieser Sommerausgabe<br />
des Prisma ist mal wie<strong>der</strong> ein<br />
Fotorätsel. So muss man nun durch<br />
?<br />
alle<br />
Schul- und Garten- und Parkplatzräume<br />
gehen, nach oben und unten schauen,<br />
Kopf und Hals verdrehen und irgendwann<br />
entdeckt man dieses seltsam dem<br />
Himmel zustrebende Kunstwerk unserer<br />
mo<strong>der</strong>nen Waldorfschule...<br />
Lösungsvorschläge bitte mit Namen<br />
und Klassenstufe versehen deutlich auf<br />
ein kleines Zettelchen schreiben und in<br />
den hölzernen Prisma-Briefkasten im<br />
Foyer neben <strong>der</strong> Telefonmuschel werfen.<br />
Und in <strong>der</strong> Herbstausgabe des<br />
Prisma im neuen Schuljahr erscheint<br />
die Auflösung und <strong>der</strong> ausgeloste Sieger<br />
wird prämiert. Wir wünschen viel<br />
Freude beim Entdecken. fr<br />
?
22 • Aus dem Schulleben<br />
Die letzte Walkringer Woche<br />
Aber kommt ja nicht zu spät”, meinte<br />
Elfi noch am Dienstag im Oberstufenorchester<br />
vor <strong>der</strong> Abreise – und<br />
dann kam <strong>der</strong> Bus am Freitag erst,<br />
nachdem wir eine knappe Stunde auf<br />
ihn gewartet hatten. Nachdem alles in<br />
Bus und Anhänger verstaut war und wir<br />
saßen, stellte sich heraus, dass <strong>der</strong> Busfahrer<br />
wegen eines Missverständnisses<br />
am Bahnhof auf uns gewartet hatte.<br />
Während <strong>der</strong> Busfahrt wurde geredet,<br />
gelesen, Karten gespielt, Musik gehört<br />
und Filme angeschaut. Nach einer guten<br />
Stunde kamen wir dann in Walkringen<br />
an, wo gleich eine Kette gebildet<br />
wurde, um das Gepäck zum Haus zu<br />
transportieren. Als alles ausgeladen war,<br />
gingen alle erstmal in ihre Zimmer.<br />
Später gab es eine Begrüßung von Elfi.<br />
Am Samstag übten wir tagsüber<br />
und am Abend gingen wir nach Bern in<br />
die Oper. Wir schauten uns “Eugen<br />
Onegin” von Tschaikowski an. Die Oper<br />
wurde auf russisch aufgeführt und auf<br />
einer Leinwand ins Deutsche übersetzt.<br />
Viele waren ganz begeistert von dieser<br />
Oper und meinten, es wäre die beste von<br />
allen, die sie je gesehen haben. <strong>Zur</strong>ück<br />
in Walkringen gab es noch Müsli.<br />
Am Sonntag hatten wir morgens<br />
Registerprobe und am Mittag spielten<br />
wir zusammen. Dazwischen gab es<br />
Mittagessen mit einer anschließenden<br />
längeren Pause, die je<strong>der</strong> unterschiedlich<br />
nutzte. Manche gingen raus, spielten<br />
Tischtennis o<strong>der</strong> -kicker, an<strong>der</strong>e blieben<br />
lieber drinnen, spielten Karten, lasen<br />
ein Buch o<strong>der</strong> machten sonst etwas.<br />
Montag und Dienstag lief es etwa<br />
gleich ab. Nur kam Montagabend Herr<br />
Baukner und hielt einen interessanten<br />
Vortrag über Menschen im Orient.<br />
Nachdem wir am Mittwochmorgen<br />
geprobt hatten, war freier Nachmittag.<br />
Einige sind nach Bern, an<strong>der</strong>e haben<br />
sich mit an<strong>der</strong>en Aktivitäten die Zeit<br />
vertrieben. Donnerstag und Freitag<br />
wurde morgens geprobt, bis am Freitag<br />
Mittag einige Ehemalige kamen. Beim<br />
Kaffee und Kuchen wurde geredet und<br />
alte Erlebnisse erzählt. Später wurde ein<br />
Spiel mit Ehemaligen und Jetzigen<br />
gespielt, welches für viel Spaß sorgte.<br />
Zum Schluss folgte dann <strong>der</strong> Bunte<br />
Abend. Dieser wurde von einem Vorbereitungsteam<br />
die Woche über geplant,<br />
und lief unter dem Thema “Wetten,<br />
dass…?“ ab. Den ganzen Abend über<br />
wurden viele Wetten geschlossen und<br />
lustige Werbespots gespielt, so dass es<br />
ein sehr gelungener Abend wurde.<br />
Als wir am Samstagmorgen in die<br />
Küche kamen, wartete schon ein riesen<br />
Brunch auf uns. Danach packten wir<br />
unsere Sachen, putzten das ganze große<br />
Haus und warteten auf den Bus.<br />
Wir fuhren mit gemischten Gefühlen<br />
fort: Es war eine tolle Freizeit, aber<br />
lei<strong>der</strong> auch die letzte. Celine Graf<br />
Prisma (69) Prisma (69) Aus dem Schulleben • 23<br />
Samstag Abend in <strong>der</strong> Waldofschule:<br />
ein voll besetzter Festsaal,<br />
ein mit Spannung erwartetes Konzert<br />
des Symphonieorchesters <strong>der</strong> Schule.<br />
Es ist das Abschlusskonzert<br />
<strong>der</strong> langjährigen Leiterin Elfriede Hochweber.<br />
Zwar erschienen Ausschnitte aus dem folgenden Artikel in diversen Veröffentlichungsorganen <strong>der</strong> Stadt, aber eben nie die ganze<br />
Kritik. So wurden wir vom Büro gebeten, die vollständige Rezension im Prisma zu veröffentlichen, was hiermit geschieht. Wie ein<br />
kleines verbal-prismatisch-blumiges Dankeschön für das allerletzte Konzert Elfriede Hochwebers nach ihrer langen und segensreichen<br />
Schulorchesterarbeit an dieser unserer Freien Waldorfschule. fr<br />
Vor 30 Jahren hatte Elfriede Hochweber<br />
die Orchesterarbeit in Angriff<br />
genommen. Aus ein paar Flöten und<br />
Geigen baute sie während ihrer Amtszeit<br />
fünf verschiedene Ensembles auf und<br />
das <strong>der</strong>zeitige große Orchester mit über<br />
60 Mitwirkenden zeigte am Samstag ein<br />
beeindruckendes Ergebnis intensiver<br />
musikalischer Arbeit.<br />
Zu Beginn <strong>der</strong> Sommer aus Antonio<br />
Vivaldis Vier Jahreszeiten mit <strong>der</strong><br />
souverän zupackenden Geigerin Lea<br />
Vogel-Buira (Klasse 11) als Solistin. In<br />
<strong>der</strong> Gegensätzlichkeit <strong>der</strong> lyrischen und<br />
dramatischen Passagen kam die launige<br />
Natur des Sommers wun<strong>der</strong>bar zu Gehör.<br />
Dank energischer Bogenführung, feiner<br />
dynamischer Abstufungen, gesanglich<br />
geführten Melodien und rhythmischer<br />
Genauigkeit in den Begleitstimmen<br />
konnte Vivaldis Musik in seiner barocken<br />
Expressivität voll ausgelotet werden.<br />
Stefanie Pfeil (Klasse 12) präsentierte<br />
sich als Geigensolistin in Beethovens<br />
Romanze F-Dur. Hier bestach die geschmeidige,<br />
beseelte Tongebung als eine<br />
musikalische Haltung, auf die sich das<br />
Orchester bestens einzustellen wusste.<br />
Gute klassische Musik zu erarbeiten<br />
ist Elfriede Hochweber immer ein wichtiges<br />
Anliegen gewesen. So wun<strong>der</strong>t es<br />
nicht, dass sie ins Programm gleich<br />
zwei Werke von Franz Schubert aufgenommen<br />
hatte, eine Ouvertüre in D-Dur<br />
und die Unvollendete. Die Unvollendete<br />
mit einem Schulorchester? Kann das gut<br />
gehen? Ja, ja, ja – <strong>wenn</strong> eine so geartete,<br />
professionelle Schulung angestrebt und<br />
gefor<strong>der</strong>t wird. Der erste Satz in einem<br />
gemäßigten Tempo, dafür sehr transparent,<br />
genau und mit gelungener Agogik.<br />
Zusätzlich lobend erwähnt werden<br />
müssen die Celli mit absolut homogenen<br />
Unisono-Passagen, die Bläser mit schön<br />
gestalteten Soli und fast durchgehend<br />
sauberer Intonation, das Streichertutti<br />
mit präsizen Pizzi-<br />
cati, deutlicher<br />
Artikulation und<br />
einheitlicher Bogenführung.<br />
Im<br />
Andante con moto<br />
dominierte zunächst<br />
<strong>der</strong> wiegende, klare<br />
Duktus eines Dreiertaktes, ohnehin<br />
heiterer durch den Wechsel nach Dur.<br />
Das währte jedoch nicht lange. Sehr<br />
energiegeladen schlossen sich daran<br />
synkopisierte Linien in Melodie und<br />
Begleitung, die Schuberts Dramatik<br />
erneut offenbarten. Insgesamt eine<br />
beachtliche Leistung im Hinblick auf<br />
Kondition; bis zum Pianissimo-<br />
Schlussakkord konnte das Orchester<br />
die Spannung halten.<br />
Es wird ohnehin bald klar: Man hat<br />
durch Frau Hochweber gelernt, den<br />
Notentext ernst zu nehmen, gleichzeitig<br />
aber auch „zwischen den Notenzeilen“<br />
zu denken und zu spielen. Was für ein<br />
Glücksfall! Nur so hat man musikalisch<br />
etwas zu sagen!<br />
Dass die Beschäftigung mit klassischer<br />
Musik positive Auswirkung auf<br />
die Entwicklung von Denkstrukturen,<br />
von Teamfähigkeit, von Konzentration<br />
Abschlusskonzert im großen Saal<br />
Bis zum Pianissimo-<br />
Schlussakkord<br />
konnte das Orchester<br />
die Spannung halten.<br />
und von emotionaler Intelligenz haben<br />
kann bzw. hat, ist längst kein Geheimnis<br />
mehr. Rudolf Steiners Äußerung, dass<br />
„musikalische Bildung gleich Menschenbildung<br />
sei“, hat somit an Aktualität<br />
keinesfalls verloren.<br />
Der Kunsterzieher <strong>der</strong> Schule, Helmut<br />
Mally, führte kurzweilig durch das Programm,<br />
informierte das<br />
Publikum über Komponisten,<br />
Werke und Ausführende,<br />
erwähnte auch die Außenwirkung<br />
<strong>der</strong> Schule. Und er<br />
weiß, wovon er spricht: Über<br />
20 Jahre lang unterstützte er<br />
das Orchester, organisierte<br />
Reisen in viele Län<strong>der</strong> Europas mit und<br />
stellte sich immer engagiert in den Dienst<br />
des Mo<strong>der</strong>ators. Und auch hier weiß er,<br />
wovon er spricht: Als ausgebildeter<br />
Sänger ist er <strong>der</strong> klassischen Musik sehr<br />
verbunden, kennt sich in diesem Genre<br />
gut aus, weiß vor allem über seine<br />
Landsleute Beethoven und Schubert<br />
bestens Bescheid.<br />
Welch ein Feuerwerk an ausgelassener<br />
Spielfreude dann bei <strong>der</strong> Zugabe.<br />
Brahms‘ Ungarischer Tanz Nr. 5<br />
begeisterte das Publikum des vollen<br />
Saales um ein weiteres. Es gab „standing<br />
ovations“ und unzählige Bravo-Rufe.<br />
Man kann <strong>der</strong> Schopfheimer<br />
Waldorfschule nur wünschen, dass die<br />
Nachfolge von Frau Hochweber den<br />
Leistungsstand des Orchesters und in<br />
gleicher Weise den Wert <strong>der</strong> Vermittlung<br />
klassischer Musik zu schätzen und<br />
zu nutzen weiß. Anne Borkowski
24 • Aus dem Schulleben<br />
Verteilung des Erlöses aus dem Martinibazar 2009<br />
Antrag für ... AntragstellerIn<br />
Summe<br />
in Euro<br />
Austausch Schule Manila Hr Elsen 1.000<br />
Bühnenbeleuchtung für Saal Hr Elsen / Fr Kühner 10.000<br />
Schulbücherei OLBI Fr Felgenhauer 1.500<br />
Physikmaterial Hr Wehkamp 770<br />
Völkerkundebuch Klassensatz Hr Wehkamp 572<br />
Musikanlage<br />
Turnhalle<br />
Fr Glocker /<br />
Fr Reichert<br />
945<br />
SMV Fr Mutter / Fr Kühner 300<br />
Flügelstimmen Saal Fr Strouken 400<br />
Jurtenkreis Fr Peither 500<br />
Klavierstimmen 3. Klasse Fr Brandt / Fr Greiner 277<br />
Shanti Leprahilfe Fr Greiner 500<br />
Netzwerk Raphael Fr Dahlin 500<br />
POSADAS Argentinien Fr Peither 500<br />
Granja el Ceibo Fr Greiner 500<br />
Trauerzeit Berlin Fr Krüger 500<br />
ELIANT Fr An<strong>der</strong>sen 500<br />
Jugendzentrum Schopfheim Fr Dantona 1500<br />
Hospizgruppe Schopfheim Fr Krüger 500<br />
Rotes Kreuz<br />
Bereitschaftsdienst am Bazar<br />
Fr Schubert 100<br />
Schon seit einigen Jahren wird von <strong>der</strong><br />
Stadtjugendpflege Schopfheim Nachhilfe<br />
für Jugendliche angeboten. Zu Beginn<br />
dieses Jahres war <strong>der</strong> Bedarf jedoch so<br />
groß, dass es für uns nicht mehr leistbar<br />
war. Aus diesem Grund fand im Februar<br />
2010 im Jugendzentrum Hebelstr. 13 ein<br />
Treffen mit allen weiterführenden Schulen<br />
aus Schopfheim statt. Dort wurde das<br />
Projekt „Nachhilfepool“ ins Leben gerufen.<br />
Mitte März hatten sich fünf Schülerinnen<br />
und Schüler des THGs bei uns gemeldet,<br />
die bereit waren, in unseren Räumen<br />
Nachhilfe anzubieten. Die Nachhilfe-<br />
Gebenden erhalten 8 €/h, die Nachhilfe-<br />
Nehmenden bezahlen die gesamte Summe<br />
o<strong>der</strong> einen selbst festzulegenden Eigenanteil.<br />
Dies wird in einer Vereinbarung<br />
festgehalten. Die Jugend– & Kin<strong>der</strong>initiative<br />
Schopfheim JUKS e.V. übernimmt die<br />
Differenz.<br />
Als Mitte März die Nachhilfe startete,<br />
war die Finanzierung noch nicht geklärt.<br />
Zu diesem Zeitpunkt kam aber ein Anruf<br />
von Barbara Peither bei mir an. Es stünde<br />
vom Martinibazar noch Geld zur Verfü-<br />
Bazargeldverteilung 2009<br />
Wie immer zu Beginn eines Jahres tagt <strong>der</strong> Bazarkreis, um über<br />
die Verteilung <strong>der</strong> eingenommen Gel<strong>der</strong> des Martinibazars zu<br />
entscheiden. Seit diesem Jahr gibt es ein offizielles Antragsformular,<br />
dass <strong>der</strong> Antragsteller – sofern er Mittel für die Schule beantragt –<br />
ausfüllen und vor Einreichung beim Bazarkreis mit dem<br />
Schulvorstand <strong>der</strong> Schule abstimmen muss. Damit soll vermieden<br />
werden, dass Geld aus dem Erlös des Bazars bewilligt wird, welches<br />
schon im Schuletat vorgesehen ist.<br />
Die Einnahmen aus dem Bazar 2009 belaufen sich auf rund<br />
25.000 €. Wir finden, eine sehr beachtliche Summe! An dieser Stelle<br />
gilt <strong>der</strong> Dank nochmals allen engagierten Eltern & Helfern, die jedes<br />
Jahr aufs Neue das gute Gelingen dieses Großprojektes möglich<br />
machen und somit – das soll hier nochmals betont werden – einen<br />
wichtigen Beitrag zur Finanzierung einiger Projekte leisten.<br />
30% <strong>der</strong> Einnahmen stellen wir – gemäß dem Martinigedanken –<br />
sozialen Projekten zur Verfügung. Wir legen Wert darauf, dass diese<br />
Spenden immer in Projekte fließen, zu denen ein unmittelbarer<br />
persönlicher Bezug existiert, um zu gewährleisten, dass die Gel<strong>der</strong><br />
auch dort ankommen, wo sie gebraucht werden.<br />
Neben Hilfsprojekten in Afrika und Lateinamerika wollen wir<br />
aber auch soziale Projekte in unserer nahen Umgebung unterstützen.<br />
So haben wir beschlossen, dass dieses Jahr ein Betrag an das<br />
Jugendzentrum und an die Hospizbewegung <strong>der</strong> Stadt Schopfheim<br />
fließen wird. Beide Kreise stellen sich daher diesmal hier kurz dar.<br />
Gerne weisen wir darauf hin, dass auch Gel<strong>der</strong> für soziale<br />
Projekte formlos beim Bazarkreis beantragt werden können, denn wir<br />
sind immer daran interessiert, Projekte zu unterstützen, die in engem<br />
Bezug zum Antragsteller stehen.<br />
Aus beistehen<strong>der</strong> Tabelle ist zu ersehen, wohin <strong>der</strong> Erlös des<br />
Bazars im Einzelnen geflossen ist. Und nun, da die Kasse leer ist,<br />
zählen wir wie<strong>der</strong> auf Eure Mitarbeit und Motivation, um den Bazar<br />
2010 zu einem weiteren Erfolg werden zu lassen. Claudia Kiefer<br />
gung und sie wollten gerne ein Projekt für<br />
Jugendliche unterstützen. Ich berichtete<br />
von unserem „Nachhilfepool“ – ein Projekt<br />
von Jugendlichen für Jugendliche. So<br />
wurden wir mit einer Spende über 1500 €<br />
unterstützt. Ein herzliches Dankeschön!!!!!<br />
Von diesem Geld werden nun die<br />
Differenzbeträge <strong>der</strong> Nachhilfestunden<br />
bezahlt. Bisher hatten wir auch schon<br />
einmal ein Coaching <strong>der</strong> Nachhilfelehrer.<br />
Eva Wuchner klärte mit den Jugendlichen<br />
offene Fragen. Dies soll weiterhin in<br />
regelmäßigen Abständen angeboten<br />
werden. Wir von <strong>der</strong> Stadtjugendpflege<br />
übernehmen die Organisation <strong>der</strong> Abläufe,<br />
die Zusammenführung <strong>der</strong> Jugendlichen<br />
und die Abrechnung <strong>der</strong> Stunden.<br />
Bei Interesse an Nachhilfe sind wir<br />
unter <strong>der</strong> Tel. 07622/64090 o<strong>der</strong> per Mail<br />
unter s.dantona@juhuschopfe.de und<br />
d.hermann@juhuschopfe.de erreichbar.<br />
Weitere Informationen über die Angebote<br />
<strong>der</strong> Stadtjugendpflege sind über www.<br />
jugendagenturen.de erhältlich. Auch JUKS<br />
e.V. hat eine Homepage: www.j-u-k-s.de.<br />
Silke Dantona<br />
i.A. Stadtjugendpflege Schopfheim<br />
Am Morgen des 5. Mai nahm Lore<br />
Barnet vom ambulanten Hospiz einen<br />
Scheck über 500 € von Claudia Kiefer<br />
entgegen. Dass diese För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> stark<br />
angewachsenen Hospizgruppe zugute<br />
kommt, freute Einsatzleiterin Lore Barnet<br />
sehr. Müssen doch Aus- & Fortbildungen<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiter finanziert sowie Informationsmaterial<br />
erstellt werden, um Qualität<br />
<strong>der</strong> Arbeit und deutliche Präsenz in <strong>der</strong><br />
Gesellschaft zu gewährleisten. Lore Barnet<br />
dankte herzlich und wies darauf hin, dass<br />
die Mitarbeiter <strong>der</strong> Schopfheimer Hospizgruppe<br />
von jedem in schwerer Krankheit<br />
und Not angerufen werden können.In<br />
diesen bedrängenden Situationen kann<br />
dann mit ehrenamtlicher Hilfe gerechnet<br />
werden: Tel. 07622 / 69 75 96 – 50 AB,<br />
bitte sprechen Sie auf den Anrufbeantworter,<br />
Sie werden zurückgerufen.<br />
Frauke Roloff<br />
i. A. Hospizgruppe Schopfheim<br />
Prisma (69) Prisma (69) Aus dem Schulleben und Unterricht • 25<br />
<strong>Zur</strong> Schulfeier am 24.04.2010 wurden<br />
wir Gäste gleich zweimal begrüßt.<br />
Zum einen von Frau Hochweber mit<br />
dem Mittelstufenorchester, die die<br />
Besucher mit einem Tango sowie dem<br />
zur Jahreszeit passenden Stück „Das<br />
versteckte Häschen“ auf den Morgen<br />
einstimmten. Zum an<strong>der</strong>en übernahmen<br />
dann drei Schüler <strong>der</strong> 9a die Mo<strong>der</strong>ation<br />
<strong>der</strong> Schulfeier, die sie meist in Reimform<br />
gestalteten. Ganz nebenbei wurden alle<br />
Anwesenden auf den am selben Tag<br />
stattfindenden Antiatomkrafttag<br />
hingewiesen (die Internetseite www.<br />
atomkraft-abschalten .de besteht<br />
übrigens immer noch!) (s. a. Leserbrief<br />
S. 47 in diesem Heft, Anm. d. Red.).<br />
Was dann von den einzelnen Klassen<br />
gezeigt wurde, war ein beachtlicher Einblick<br />
in die vielfältige Arbeit an unserer<br />
Schule. Es gab farbenfrohe und heitere<br />
Tänze, man hörte Lie<strong>der</strong>, die in den<br />
verschiedensten Sprachen vorgetragen<br />
und lauschte Gedichten und Texten, die<br />
rezitiert wurden.<br />
Natürlich durfte auch die klassische<br />
Eurythmie genauso wenig fehlen wie<br />
ein eher experimenteller, aber ebenso<br />
schöner Tanz <strong>der</strong> Zehntklässlerinnen,<br />
den diese mit ihrer Sportlehrerin Frau<br />
Glocker einstudiert hatten.<br />
Eine beson<strong>der</strong>s gelungene Neuerung<br />
bei dieser Schulfeier war zudem, dass<br />
die Klassen zumeist <strong>der</strong> Reihe nach auf<br />
die Bühne kamen, wodurch man noch<br />
besser die Entwicklung erkennen konnte,<br />
die unsere Kin<strong>der</strong> im Laufe ihrer Schullaufbahn<br />
durchleben: So orientieren<br />
sich die Erstklässler noch schüchtern<br />
und zaghaft an ihrer Lehrerin Frau<br />
Dycke, während die älteren Schüler<br />
immer mehr die ganze Bühne einnehmen<br />
und auch chorisch den Saal, sei es beim<br />
Singen o<strong>der</strong> Sprechen, ausfüllen.<br />
Die Zeit verging mit diesem abwechslungsreich<br />
und liebevoll gestalteten<br />
Programm wie im Fluge und schon jetzt<br />
werden die Beiträge <strong>der</strong> nächsten<br />
Schulfeier gespannt erwartet.<br />
Georg Sprich<br />
Eine Schulfeier<br />
– nach Alter gestaltet
26 • Aus dem Unterricht<br />
Mittsommerspiel am 19.06.2010<br />
Wie jedes Jahr zur Mittsommerwende,<br />
<strong>wenn</strong> die Natur auf ihrem<br />
Höhepunkt ist und man den Eindruck<br />
hat, Mutter Natur hat sich beson<strong>der</strong>s<br />
fein herausgeputzt, dann ist es wie<strong>der</strong><br />
Zeit für das waldörflich traditionelle<br />
Mittsommerspiel. Dann dürfen wir<br />
wie<strong>der</strong> einmal mehr dabei sein, <strong>wenn</strong><br />
Pan erwacht!<br />
Auch <strong>wenn</strong> sich <strong>der</strong> Sommer in<br />
diesem Jahr bisher eher von seiner<br />
nassen Seite zeigt und wir eher fröstelnd<br />
den Weg in den Saal fanden, konnten<br />
wir uns dann aber doch, dank <strong>der</strong> sehr<br />
sommerlich schön geschmückten Bühne,<br />
schnell in das Bild eines schwülen<br />
Sommertages mit schwirrenden Mücken<br />
und quakenden Fröschen einfinden.<br />
Unter <strong>der</strong> Leitung von Frau Rose<br />
und Frau Elsen verwandelten sich die<br />
Schüler und Schülerinnen <strong>der</strong> 3. und 4.<br />
Klasse in Unken, Zwerge, Mücken,<br />
Sylphen, Nymphen, Feuergeister und<br />
wilde Faune. Ein munteres Treiben war<br />
Die 1. Klasse hat sich in diesem<br />
Schuljahr aus dem allgemeinen<br />
Stundenplanrhythmus „ausgeklinkt“ und<br />
versucht, den Vormittag ganz an<strong>der</strong>s<br />
als bisher an unserer Schule üblich, zu<br />
gestalten. Anliegen von mir als Klassenlehrerin<br />
war es, täglich Freiräume für<br />
die Kin<strong>der</strong> zu schaffen, in denen freies<br />
Spiel und autonomes Lernen in altersgerechter<br />
Form stattfinden kann. Zusätzlich<br />
bot uns das neue „Mobiliar“,<br />
das anstatt aus Tischen und Stühlen, aus<br />
Bänkchen und Kissen bestand, reichlich<br />
das auf <strong>der</strong> Bühne, an dem die Schüler<br />
selbst ihren größten Spaß hatten!<br />
Musikalisch begleitet wurde das<br />
Spiel dieses Jahr von Frau Natalya<br />
Stavitskaya am Klavier, die teilweise<br />
von Maxine Kiefer aus <strong>der</strong> Klasse 9a<br />
an <strong>der</strong> Flöte unterstützt wurde.<br />
Der vollbesetzte Saal erlebte in<br />
Jakob Klapprott einen Pan, <strong>der</strong> seine<br />
Naturgeister rief, sich interessiert über<br />
<strong>der</strong>en Schalten und Walten informieren<br />
ließ und dabei seine kleinen Schabernackfreunde<br />
– die Faune – gut im Griff<br />
hatte. Keine Frage, Jakob ist über die<br />
lange Zeit, die er diese Rolle jetzt schon<br />
innehat, gut in sie hineingewachsenen<br />
und bildet einen rechten Gegenpol zu<br />
den jungen Schülern <strong>der</strong> 3. und 4.<br />
Klasse aus <strong>der</strong> Unterstufe.<br />
Es ist schön zu sehen, wie dieses<br />
Stück, das doch schon eine so lange<br />
Tradition an unserer Schule hat, nie<br />
langweilig wird und immer wie<strong>der</strong> die<br />
Zuschauer in seinen Bann zieht. ck<br />
Bewegliches Klassenzimmer – Bewegtes Lernen<br />
Freiraum für vielerlei Formen bewegten<br />
Lernens und Spielens.<br />
Nun geht dieses äußerst spannende<br />
und für alle Beteiligten sehr anregende<br />
Schuljahr zu Ende und ich möchte gerne<br />
allen Interessierten die Möglichkeit<br />
geben, wenigstens anhand von Fotos<br />
einen kleinen Einblick in unsere Arbeit<br />
„außer <strong>der</strong> Norm“ zu bekommen.<br />
Herzlich Willkommen zum offenen<br />
Elternabend <strong>der</strong> 1. Klasse am 20. Juli<br />
um 20 Uhr im Kleinen Festsaal.<br />
Magdalene Dycke, Klassenlehrerin 1.Kl.<br />
Prisma (69) Prisma (69) Aus dem Unterricht • 27<br />
Für die 7. Klasse mit Frau Villinger<br />
standen die letzten Monate im<br />
Zeichen von Schauspiel & Theater.<br />
Ende März konnte man die SchülerInnen<br />
Englisch sprechend im Sherwood Forest<br />
antreffen, wo sie mit dem Stück Robin<br />
Hood glänzten. Und Mitte Mai führte<br />
die Klasse das Puppenspiel König<br />
Drosselbart auf.<br />
Mit Hilfe ihrer selbst gebastelten<br />
Marionetten und Kulissen konnte man<br />
sich während vier Aufführungen ver<br />
-zaubern lassen. Die Abendvorstellung<br />
fand im kleinen Festsaal statt, was eine<br />
heimelige Atmosphäre schuf. Eine<br />
Beson<strong>der</strong>heit war, dass die Bereiche<br />
Sprechen, Spielen und Musizieren in<br />
<strong>der</strong> Besetzung wechselten, so dass jede<br />
Schülerin und je<strong>der</strong> Schüler alle Ausgestaltungen<br />
beherrschen musste.<br />
Das Märchen König Drosselbart ist<br />
jedem bekannt, und Frau Nebeling gab<br />
bei <strong>der</strong> Begrüßung <strong>der</strong> Zuschauer nur<br />
eine kurze Einweisung in den Inhalt.<br />
Die MarionettenspielerInnen waren auf<br />
<strong>der</strong> Bühne zu sehen, doch die Kin<strong>der</strong>,<br />
die Auftrittspausen hatten, verhielten<br />
sich völlig ruhig im Hintergrund. So<br />
konnte man sich sehr gut auf das Spiel<br />
konzentrieren und wurde nicht abgelenkt.<br />
Alle SprecherInnen trugen ihre<br />
Texte auswendig vor; das Vortragen<br />
bestach durch eine klare Aussprache mit<br />
dem Flair <strong>der</strong> alten Märchen, die ihre<br />
ganz eigene romantische Sprache haben.<br />
Die SchülerInnen schafften es ohne<br />
Anstrengung, das Marionettenspiel den<br />
Texten anzupassen und vice versa. Die<br />
Marionetten bewegten sich langsam und<br />
gemessen, so dass Spieler und Sprecher<br />
eine Einheit boten. Unterstützt wurde<br />
die Aufführung von einer Gruppe<br />
Musikanten. Hervorzuheben ist hier das<br />
wun<strong>der</strong>schöne Harfenspiel, das perfekt<br />
zu diesem feinen mittelalterlichen Stück<br />
gepasst hat. Und die Klasse wusste noch<br />
einen Glanzpunkt zu setzen. Das<br />
Gejammer <strong>der</strong> hochnäsigen Prinzessin<br />
wurde gesanglich umgesetzt und von<br />
den Mädchen <strong>der</strong> Klasse wie<strong>der</strong>holt.<br />
König Drosselbart<br />
Dieser Theaterabend war eine Insel<br />
von Zauber und Abgeschiedenheit. Die<br />
13- und 14jährigen SchülerInnen beeindruckten<br />
durch ihre Wandlungsfähigkeit<br />
und Konzentration. Kein Gezappel und<br />
Gerutsche, kein Gekicher und Gewisper,<br />
wie man es manchmal an den „Mittsommernacht“<br />
Abenden erleben kann.<br />
Die 7. Klasse hat sich weit entfernt von<br />
den Dritt- und Viertklässlern, die als<br />
Zwerge, Sylphen und Feuergeister die<br />
Bühne beleben. Der Zauber von Marionetten<br />
ist jedoch ungebrochen und die<br />
Klasse muss den Vergleich mit etwas<br />
bekannteren Truppen wie etwa <strong>der</strong><br />
Augsburger Puppenkiste nicht scheuen.<br />
Die Zuschauer bedankten sich für<br />
die wahrhaft „reife“ Leistung und die<br />
Entführung aus dem Alltag mit begeisterndem<br />
und andauerndem Applaus. Ich<br />
freue mich schon auf das 8. Klassspiel<br />
dieser bemerkenswerten Klasse!<br />
Petra Grubba
28 • Aus dem Unterricht<br />
Die<br />
Achtklass-<br />
arbeiten<br />
Wie jedes Jahr, so hat auch die<br />
diesjährige achte Klasse Ende<br />
April ihre Projekt-/Jahresarbeiten vorgestellt.<br />
Anfang des Schuljahres sollten<br />
die SchülerInnen sich Gedanken machen,<br />
welches Thema je<strong>der</strong> Einzelne erarbeiten<br />
möchte. Einige fanden sehr schnell<br />
ihr Thema, an<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong>um waren<br />
noch unschlüssig, fanden erst nach<br />
längerem Überlegen auch ihr Thema.<br />
Dann wurde es mit dem Klassenlehrer<br />
Herrn Wehkamp noch besprochen,<br />
es kam die Zeit, sich auch Gedanken zu<br />
machen, wie das Thema in dem theoretischen<br />
und in dem praktischen Teil<br />
gestaltet werden sollte.<br />
Einen Anfang zu finden war manchmal<br />
nicht leicht und viele bekamen erst<br />
einmal einen Eindruck, wie man sich<br />
die Zeit einteilen muss, um mit <strong>der</strong> Arbeit<br />
voranzukommen, wie man richtig mit<br />
den Materialien umgehen muss, wie die<br />
richtige Mischung aus Praxis und<br />
Theorie herzustellen ist, und was nicht<br />
alles so läuft, wie man es sich planend<br />
vorgestellt hatte. Wenn es Probleme gab,<br />
konnte sich aber je<strong>der</strong> an seinen Mentor<br />
o<strong>der</strong> seine Eltern wenden, die mit Rat<br />
zur Seite standen.<br />
Im April nun, nach einem guten<br />
halben Jahr zum Teil intensiven Auseinan<strong>der</strong>setzens<br />
mit den Projekten konnten<br />
sich die Zuhörer im großen Festsaal<br />
beim Vorstellen <strong>der</strong> Arbeiten ein erstes<br />
Bild über die Themenvielfalt machen:<br />
selbstgeschnei<strong>der</strong>te Klei<strong>der</strong>, Bonbon-<br />
und Parfümherstellung, Holzarbeiten,<br />
Porträt- und Landschaftszeichnungen,<br />
Musikdarbietungen – um nur ein paar<br />
<strong>der</strong> Themen zu nennen.<br />
Nachdem ein Teil <strong>der</strong> 8. Klasse ihre<br />
Arbeiten mit kurzem 5-minütigem<br />
Vortrag auf <strong>der</strong> Bühne vorgestellt hatte,<br />
gab es eine Pause, in <strong>der</strong> die praktischen<br />
Arbeiten im Foyer an den 36 Ständen<br />
angeschaut werden konnten. Dort lagen<br />
auch die zum Teil sehr ausführlichen<br />
schriftlichen Mappen aus und die<br />
Schüler und SchülerInnen konnten im<br />
persönlichen Gespräch dem Interessierten<br />
Rede und Antwort stehen.<br />
Die siebte Klasse trug <strong>der</strong>weil in <strong>der</strong><br />
Pause mit einem Büffet zum leiblichen<br />
Wohl bei.<br />
Nach <strong>der</strong> Pause ging es wie<strong>der</strong><br />
weiter mit Kurzvorträgen und so langsam<br />
war zu spüren, dass auch die Anspannung<br />
bei den Achtklassschülern nachließ.<br />
Zu hören war auch, dass die Arbeiten<br />
Spaß machten und viele einen ganz<br />
an<strong>der</strong>en Eindruck gewonnen haben<br />
durch ihr eigenes Tun.<br />
Immer wie<strong>der</strong> sind es auch beson<strong>der</strong>e<br />
Momente, <strong>wenn</strong> man als Eltern zu<br />
Hause die Zeit des Erarbeitens miterlebt<br />
hat und das Projekt im Entstehen verfolgen<br />
konnte, nun das Ergebnis jedes<br />
Einzel-nen vorgestellt wurde. Auf jeden<br />
Fall lohnt es sich immer, Gast zu sein<br />
bei <strong>der</strong> Themenpräsentation in Festsaal<br />
und Foyer.<br />
Sabine Reiber<br />
Prisma (69) Prisma (69)<br />
Titta Nane: Was hast du denn? Lucietta: Nichts!<br />
Titta Nane: Hör doch auf! Lucietta: Was willst du?<br />
Titta Nane: Warum heulst du denn? Lucietta: Du Hund! Du Verbrecher!<br />
Titta Nane: Halt den Mund! Lucietta: Willst du mich sitzenlassen?<br />
Titta Nane: Willst du mich noch mal so ärgern?Lucietta: Nein!<br />
Titta Nane: Magst du mich denn? Lucietta: Ja!<br />
Mehr als ein Jahr lang wurde auf<br />
unterschiedliche Weise am<br />
Klassenspiel gearbeitet. Bereits in Kl. 7<br />
wurde das Stück ausgewählt: Die Frage<br />
<strong>der</strong> Spielbarkeit entschied schlussendlich<br />
über das Stück. "Viel Lärm in Chiozza"<br />
bot vielen SchülerInnen die Möglichkeit,<br />
auf <strong>der</strong> Bühne aktiv zu werden und hatte<br />
keine Hauptrollen. Darüber hinaus erschien<br />
mir diese Komödie sehr passend<br />
für die Klasse.... Von Carlo Goldoni wird<br />
berichtet, dass er sich als Adjunkt Isidoro<br />
sah und das Stück schrieb, indem er dem<br />
Volk aufs Maul schaute. Gotthard Jost<br />
erklärte sich bereit, mit mir zusammen<br />
die Regie für das Stück zu übernehmen:<br />
Es konnte also losgehen.<br />
Nach den Ferien gab es folgende<br />
rückblickende Schülerstimmen:<br />
Montag, direkt nach unseren Projektarbeiten<br />
begannen wir mit den Proben.<br />
Zu Beginn waren viele SchülerInnen<br />
etwas enttäuscht darüber, dass wir uns<br />
eher auf den Text und nicht auf das<br />
Das<br />
Achtklass-<br />
spiel<br />
Spielen konzentrierten. In <strong>der</strong> zweiten<br />
Woche wurde das Ganze etwas flüssiger<br />
und bereitete uns allen mehr Freude.<br />
Ebenfalls bereitete uns das Nähen <strong>der</strong><br />
Kostüme und das Malen <strong>der</strong> Kulissen<br />
viel Spaß. Mit diesen Arbeiten gingen<br />
auch die letzten zwei Wochen wie im<br />
Flug vorüber. Und so standen wir sehr<br />
rasch vor Haupt- und Generalprobe.<br />
Nun begannen die Schminkarbeiten, die<br />
wir auch ohne Erwachsenen- Hilfe sehr<br />
gut hinbekamen.Die erste Generalprobe<br />
fiel reichlich schlecht aus, aber: Ist die<br />
Generalprobe schlecht, ist <strong>der</strong> Auftritt<br />
bekanntlich gut; und so war es auch bei<br />
uns. Wir hatten vier gelungene Aufführungen.<br />
Positiv mitgenommen haben wir,<br />
dass die Klassengemeinschaft sehr eng<br />
zusammengewachsen ist. Gegen Ende<br />
hin waren wir alle ein bisschen traurig<br />
darüber, dass die Proben so schnell<br />
vorüber gegangen sind, denn sie machten<br />
uns im Nachhinein sehr viel Spaß.<br />
Aus meiner Sicht ist diese Zeit –<br />
Aus dem Unterricht • 29<br />
obwohl wirklich sehr kurz – doch sehr<br />
gut verlaufen, denn die SchülerInnen<br />
konnten bemerken:<br />
• dass man einen freiwilligen Einsatz<br />
(den es für so ein Stück braucht) nicht<br />
verordnen kann und es daher darauf<br />
ankommt, dass sich je<strong>der</strong> selbst einsetzt.<br />
• dass sie sich gegenseitig ganz neu<br />
wahrnehmen konnten: „hätte ich nie gedacht,<br />
dass <strong>der</strong> das so machen würde...“<br />
• und dass – obwohl es manchmal nicht<br />
so aussah – am Ende ein wirklich gutes<br />
Stück herauskam!<br />
Dürfte ich so ein Projekt nochmal<br />
machen, so würde ich auch vieles an<strong>der</strong>s<br />
machen – aber das ist ja immer so –<br />
hinterher....<br />
Bedanken möchte ich mich bei allen<br />
Mithelfern: alleine ist so ein Stück nie<br />
auf die Bühne zubekommen; beson<strong>der</strong>s<br />
bei Gotthard Jost, <strong>der</strong> den SchülerInnen<br />
half, in die Rollen hineinzufinden.<br />
Thomas Wehkamp,<br />
Klassenlehrer 8. Kl.
Große<br />
Wandbil<strong>der</strong><br />
aus Klasse 8<br />
30 • Aus dem Unterricht<br />
In einer unserer Kunststunden kam<br />
Frau Litschka mit dem Vorschlag, wer<br />
wolle, dürfe lebensgroße Figuren malen.<br />
Manche aus unserer Gruppe fanden<br />
diese Idee gut. Als erstes spannten wir<br />
Papier, welches auf einer großen Rolle<br />
war, auf Holzbretter, die so groß waren<br />
wie eine Tür. Dann suchte sich je<strong>der</strong> ein<br />
Motiv nach kopierten Vorlagen aus.<br />
Wir zeichneten ein Raster auf das<br />
Motiv und übertrugen dies in größeren<br />
Maßstäben auf das Papier.<br />
Nun konnten wir mithilfe des Rasters<br />
das Bild mit weißer Kreide genauer<br />
nachskizzieren. Womit wir erstmal eine<br />
Zeitlang beschäftigt waren.<br />
Als wir damit fertig waren, begannen<br />
wir mit Rötelstiften o<strong>der</strong> Kohle darüber<br />
zu zeichnen. Dann arbeiteten wir alles<br />
plastisch hervor. Diese Arbeit war sehr<br />
Nerven strapazierend, da man sehr genau<br />
und konzentriert arbeiten und auf die<br />
Proportionen und Lichtverhältnisse<br />
achten musste.<br />
Als wir damit fertig waren, mussten<br />
wir die Raster wie<strong>der</strong> wegradieren und<br />
die fertigen Bil<strong>der</strong> vom Brett nehmen.<br />
Nun können Sie unsere Kunstwerke in<br />
dem Foyer betrachten.<br />
Jessy, Judith & Becks, Kl. 8<br />
Aus dem Kunstunterricht <strong>der</strong> Klassen 9a und 9b<br />
Auf <strong>der</strong> Suche nach Bildmaterial für eine Schulzeitung wird man im Kunstunterricht immer schnell fündig. So erhielten wir von<br />
Frau Litschka zur neunten Klasse sehr divergierendes Material, da sie ganz bewusst in diesem Jahr und Klassenstufe ihr<br />
Arbeitsangebot breitgefächert hielt. Die verschiedenen Technicken im bildlich-plastischen Umgehen wurden ausprobiert, erfahren<br />
und erlernt. Bietet doch das eigene Tun oft erst die Grundlage, um Werke großer Künstler verstehen zu können – z. B. bei einer<br />
Kunstfahrt s.S. 42f). Einige Schülertexte erläutern das Vorgehen mit <strong>der</strong> jeweiligen Technik. fr<br />
Fresko-Techniken<br />
Die gute bewährte Technik ist ziemlich<br />
alt: Man malt mit in Kalkwasser gelösten<br />
Pigmenten direkt auf den kurz abgebundenen<br />
Kalkputz ( kurz eingetrocknet).<br />
Das ist eine Technik, die von vielen<br />
alten Malern angewendet wurde. Man<br />
muss aber darauf achten, dass man nur<br />
soviel verputzt und vermalt, wie man an<br />
einem Tag malen kann, da sonst <strong>der</strong><br />
Putz eintrocknet.<br />
Die an<strong>der</strong>e Methode ist die à secco-<br />
Maltechnik. Bei <strong>der</strong> malt man erst auf<br />
den schon trockenen Putz. Dies Technik<br />
ist einfacher, da kein Zeitdruck besteht.<br />
Der Vorteil bei <strong>der</strong> alten Technik ist,<br />
dass das Bild mit seinen Farben viel<br />
schöner wirkt. Auch entsteht bei dieser<br />
traditionellen Art eine Art Kristalloberfläche,<br />
die das Beson<strong>der</strong>e des<br />
Bildes verstärkt. Svante Lau, Kl. 9b<br />
Fresko<br />
Das Fresko wird auf einem Karton vorgemalt.<br />
Dann werden die Umrisslinien<br />
durchlöchert. Der Karton wird auf die<br />
Decke /Wand gehalten und mit einem<br />
Pigmentsäckchen nachgetupft. Man kann<br />
das Fresko nicht korrigieren. Um das<br />
Bild neu zu malen, muss man den ganzen<br />
Putz herunterschlagen Catharina, Kl. 9a<br />
Prisma (69) Prisma (69)<br />
• 31<br />
Fachstunde Zeichnen / Plastizieren<br />
Im Unterricht bei Simone Litschka in <strong>der</strong> Fachstunde Zeichnen &<br />
Plastizieren haben wir uns auf verschiedene Kleinprojekte spezialisiert.<br />
Es gab ein Pflichtprogramm aus den Bereichen Plastizieren und<br />
Zeichnen und eine freie Aufgabe nach Lust und Laune. Schön daran war,<br />
dass jede SchülerIn sich in ihrem gewählten Bereich verkünsteln konnte<br />
und so bei je<strong>der</strong> Aufgabe die Möglichkeit hatte sich auszuprobieren.<br />
Materialkunde: Ölfarbe anreiben<br />
Zunächst wird das Pigment auf die<br />
Reibplatte gegeben, das Leinöl kommt<br />
tropfenweise dazu und wird mit dem<br />
Spachtel in das Pigment gerieben. Es<br />
muss ausreichend lange gerieben werden,<br />
um eine geschmeidige pastose Farbkonsistenz<br />
zu erreichen. Wichtig ist, dass<br />
so wenig Öl wie möglich verwendet<br />
wird, da die Farbe sonst zu flüssig wird<br />
und beim Malen verläuft. Zu ölhaltige<br />
Farbe neigt außerdem zum Vergilben.<br />
Mit Ölfarben lassen sich schöne,<br />
weiche Farbverläufe malen, daher hat<br />
Leonardo da Vinci viele seiner Bil<strong>der</strong><br />
mit Ölfarben gemalt.<br />
Es ist eine vielseitige Maltechnik,<br />
mit <strong>der</strong> sich sowohl deckend als auch<br />
lasierend arbeiten lässt. Für die Wandmalerei<br />
ist diese Technik nicht geeignet,<br />
da sie sehr anffällig für Feuchtigkeit in<br />
<strong>der</strong> Wand ist. Aus diesem Grund hat<br />
Leonardos berühmtes Abendmahl schon<br />
nach wenigen Jahren größten Schaden<br />
genommen. Catharina, Kl.9a<br />
Mit Ölfarben haben wir nur experimentiert<br />
und uns Beispiele aus <strong>der</strong><br />
Kunstgeschichte angeschaut....<br />
Ölmalerei mache ich mit den Schülern<br />
erst in <strong>der</strong> 11. Klasse zum Thema<br />
Landschaft. S. Litschka<br />
Beim Plastizieren mit Ton<br />
entstanden Plastiken aller Art: Statuen,<br />
Bewegungsobjekte, Menschen o<strong>der</strong><br />
Tiere. Je<strong>der</strong> hatte eine zweidimensionale<br />
Bil<strong>der</strong>vorlage, die dann in ein dreidimensionales<br />
Objekt umzusetzen war.<br />
Die kleineren Tonfiguren sind massiv,<br />
nur die grösseren Köpfe z.B. mussten<br />
ausgehöhlt trocknen, sonst wären<br />
Risse aufgetreten. Keine <strong>der</strong> Plastiken<br />
wird gebrannt und kann daher also<br />
nirgendswo im Vorgarten auf Dauer<br />
aus den Büschen gucken.
32 • Aus dem Unterricht<br />
Sachzeichnen<br />
Bei den Sachzeichnungen war die<br />
Aufgabe genau umgedreht: Es wurde<br />
nach echten alten Schuhen und<br />
diversen Werkzeugen gezeichnet,<br />
also musste man Dreidimensionales<br />
in Zweidimensionales umsetzen und<br />
dabei Proportionen und Schattenwürfe<br />
beachten. Es wurde mit Bleistiften<br />
gezeichnet. Auch das Zeichnen nach<br />
Fotos, Menschen, Landschaften und<br />
Tieren war nach Wahl des Werkes<br />
relativ frei und erhielt so<br />
das Arbeitsinteresse.<br />
Fe<strong>der</strong> & Tusche<br />
Bei <strong>der</strong> Arbeit mit Tusche<br />
und Fe<strong>der</strong> war große<br />
Geduld gefragt. Es wurden<br />
Bäume, Büsche, Wäl<strong>der</strong><br />
nach Fe<strong>der</strong>zeichnungen<br />
aus einem Buch gefertigt,<br />
die jetzt in <strong>der</strong> Klasse<br />
alle aufgehängt wurden.<br />
Beim genauen Kopieren<br />
<strong>der</strong> verschiedensten<br />
Fe<strong>der</strong>striche, -schnörkel,<br />
-kratzer, -linien, -kritzel<br />
und -pünktchen konnte<br />
man sich ein Repertoire an<br />
Zeichenstilen zulegen, mit<br />
dem dann (im gegebenen<br />
Falle) ein reales Objekt<br />
wie<strong>der</strong>gegeben und filigran<br />
dargestellt werden kann.<br />
Prisma (69) Prisma (69)<br />
Grafitti<br />
Und dann kam die freie Aufgabe für<br />
Selbstständigkeit und Kreativität:<br />
Die Motive wurden nun ganz selber<br />
ausgesucht nach Schriften, Fotos,<br />
Tieren o<strong>der</strong> Buchstaben. Zuerst<br />
entstand eine Zeichnung, bei <strong>der</strong> man<br />
schwarzweiß herausarbeiten musste,<br />
was auszuschneiden war. Diese<br />
übertrug man auf eine Folie und schnitt<br />
mit Cutter und Schere das, was später<br />
farbig werden sollte, heraus – eine<br />
anspruchsvolle detailgenaue Arbeit.<br />
Diese Folienschablone klebte man dann<br />
auf die zu besprühende Unterlage und<br />
begann die Arbeit mit den Spraydosen.<br />
Zum Schluss nahm man die Folie<br />
wie<strong>der</strong> ab und konnte sie, je nach<br />
Zustand, ein weiteres Mal benutzen.<br />
Aus dem Unterricht • 33<br />
Gipsabdrücke<br />
Im Kunstunterricht bei Frau Litschka<br />
hat eine kleine Gruppe von ca. vier<br />
Schülern Gipsabdrücke gemacht.<br />
Angefangen haben wir mit einem Relief<br />
aus Ton. Dabei war darauf zu achten,<br />
dass es im Gips nachher an<strong>der</strong>srum<br />
erscheint. Es entstanden Muster mit<br />
Blumen, Kreisen und Tieren. Um<br />
das Ton-Relief wurde auch ein Rand<br />
geformt, dann konnte man den Gips<br />
eingießen. Nach etwa 30 Minuten<br />
konnte <strong>der</strong> Abguss gelöst werden. Schön<br />
war, dass man das ganze Gips-Relief<br />
auch in Farbe verschieden gestalten<br />
konnte. Maxine<br />
Fazit<br />
Viele Schüler sagen als Fazit: tolle Aktion,<br />
Spaß und ein zufriedenstellendes Projekt.<br />
Texte, soweit nicht extra gekennzeichnet, von<br />
Alina Bergmann, Maxine Kiefer (u. fr)
34 • Aus dem Unterricht<br />
Landwirtschaftspraktikum <strong>der</strong> 9b<br />
– eben eine Initiation!<br />
... Geburt eines Kälbchens<br />
Ich habe mein Landwirtschaftspraktikum<br />
auf dem Hof in Wiechs bei<br />
<strong>der</strong> Familie Reif gemacht. Drei Wochen<br />
dauerte das Praktikum. Morgens um<br />
6 Uhr war Arbeitsbeginn. Unsere ersten<br />
Aufgaben waren Kühe Wecken, Melken,<br />
Füttern, Stall Misten. Am Nachmittag<br />
aufs Feld, Silo füllen, Holz machen usw.<br />
Abends nochmal Melken und Füttern.<br />
Mein Highlight im Praktikum war<br />
die Geburt eines Kälbchens sowie das<br />
Füttern <strong>der</strong> Kälbchen mit <strong>der</strong> Flasche.<br />
Ich kann den Hof nur weiter empfehlen.<br />
Peter<br />
... Rücken gut trainiert<br />
Ich bin im Mai `10 auf einen Demeter-<br />
Hof in Graubünden gegangen. Meist war<br />
es nebelig, doch am letzten Tag da gab<br />
es eine Situation, die ich am tollsten,<br />
aber zugleich auch am anstrengendsten<br />
fand, wo dann auch mal kräftig die<br />
Sonne schien.<br />
DAS PRÄPARAT SPRÜHEN:<br />
Wir haben mit einer Präparat-Umrühr-<br />
Maschine ca. 90 l abwechselnd eine<br />
Stunde lang links und rechts herum ge-<br />
dreht, dabei haben wir gekauftes Kieselpräparat<br />
(im Normalfall präpariertes<br />
Quarzmehl) beigefügt. Nun füllten wir<br />
dieses Wasser in unsere Spritzkanister;<br />
das sind Kanister mit <strong>der</strong> Füllmenge von<br />
ca. 15 Liter, die man mit einem Hebel<br />
bedient und gleichzeitig zum Sprühen<br />
einen Schlauch mit Drüsen hochhebt.<br />
Damit gingen wir dann über ca. 12 ha.<br />
Dabei ist zu bedenken, dass wir nur zu<br />
zweit waren. Das war eine Aktion, die<br />
mir Spaß gemacht hat, wo aber auch<br />
mein Rücken gut trainiert wurde.<br />
Svante<br />
Jedes Jahr schicken wir unsere Neuntklässler für drei Wochen ins<br />
Landwirtschaftspraktikum und im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en<br />
Waldorfschulen nicht im Klassenverband, son<strong>der</strong>n im Idealfall<br />
allein, in die Fremde, oft sogar ins Ausland. Es ist eine unserer<br />
wenigen Initiationsriten, die wir im sonst sehr verschulten Alltag als<br />
gute Tradition pflegen. Fast alle SchülerInnen haben vorher mehr<br />
o<strong>der</strong> weniger große Sorgen bis Ängste vor dem, was ihnen<br />
bevorsteht – so mancher ist erstmals im Leben so lange weg von zu<br />
Hause. Heimweh ist dann eines <strong>der</strong> intensiven Erlebnisse –<br />
heutzutage lei<strong>der</strong> oft gestört durch die Möglichkeit <strong>der</strong> immerwährenden<br />
Vernetzung. Aber auch die Arbeit, zuweilen bis an die<br />
Erschöpfungsgrenze o<strong>der</strong> gar darüber hinaus sind Früchte aus dem<br />
wirklichen Leben. Beide Themen zusammen sind Gründe dafür,<br />
dass oftmals Kin<strong>der</strong> ins Praktikum gehen und junge Erwachsene<br />
wie<strong>der</strong>kommen – eben eine Initiation. Wenn Sie versuchen,<br />
zwischen den Zeilen zu lesen, können Sie in mancher <strong>der</strong> folgenden<br />
Zeilen etwas davon schmecken. (P. Elsen, Klassenbetreuer)<br />
... Tag geht schnell vorbei<br />
Mein Bauernhof „Hainbuchen“ liegt<br />
zwischen Limburg und Weilburg im<br />
Westerwald. Die Gegend ist hügelig, be-<br />
waldet und es gibt viele Wiesen, Weiden<br />
und Ackerland. Sonntagnachmittag<br />
kam ich dort an und nach einem kurzen<br />
Rundgang begann schon meine Arbeit.<br />
Ich durfte 80 Milchkühe zum Melken<br />
von <strong>der</strong> Weide holen. Im Melkstand<br />
konnten immer 14 Kühe gleichzeitig<br />
gemolken werden. Dann bekamen die<br />
Kühe Maissilage, Grassilage und Kraftfutter<br />
zu fressen. Dann endlich war es<br />
Feierabend und gegen 20.00 Uhr gab es<br />
Abendessen.<br />
Am nächsten und an den folgenden<br />
Morgenden stand ich um 7 Uhr im Stall,<br />
um die Kühe zu melken. Bis zum Abend<br />
gab es immer etwas zu tun, wie Weide<br />
Machen, Futter holen, Kälber Füttern<br />
und Silo Streichen. Der Tag ging schnell<br />
vorbei und schon war Abend und die<br />
Kühe mussten wie<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Weide<br />
geholt werden, gemolken und gefüttert<br />
werden. Schluss war gegen 20.30 Uhr.<br />
Eigentlich war <strong>der</strong> Arbeitstag so in<br />
Ordnung, nur man hatte total wenig Zeit<br />
für sich selber, <strong>wenn</strong> man 14 Stunden<br />
am Tag arbeitete.<br />
Kai<br />
... Einblick in fremde Familie<br />
Ich habe mein Landwirtschaftspraktikum,<br />
zusammen mit meiner Klassen-<br />
kameradin Gesa, auf einem kleinen<br />
pflanzlichen Betrieb in Südfrankreich<br />
gemacht. Der Hof verfügte über Erd-<br />
beeren, Spargel, Salat und Tomatenfel<strong>der</strong>.<br />
Es gab auch einige Kirschbäume und<br />
Johannesbeersträucher. In einem<br />
kleinen Gewächshaus wurden noch<br />
Melonen angepflanzt. Auf dem Hof gab<br />
es außerdem noch circa 15-20 Hühner<br />
und ein Schaf. Unsere Arbeit war relativ<br />
leicht zu bewältigen und lei<strong>der</strong> nicht<br />
so vielseitig, denn wir haben fast drei<br />
Wochen nur Unkraut ausgezupft. Es<br />
gab dazu ein paar Probleme mit dem<br />
Verständnis.<br />
Ich glaube das Praktikum hat mich ein<br />
bisschen selbständiger gemacht.<br />
Und ich hatte einen Einblick in ein<br />
Leben einer Familie, das sich von<br />
meinem sehr unterschied. Catharina<br />
... alle Menschen dort sehr nett<br />
Ich war während meines Landwirtschafts-<br />
praktikums im Elsass in Ballersdorf,<br />
<strong>der</strong> Hof gehört zwei Brü<strong>der</strong>n, Laurent<br />
und Jean-Claude Wiest. Beide hatten<br />
insgesamt fünf Kin<strong>der</strong> zwischen 15<br />
und 4 Jahren, wodurch das Leben und<br />
Arbeiten sehr viel lustiger war. Zum Hof<br />
gehörten etwa 120 ha Land und insgesamt<br />
etwa 200 Kühe, Rin<strong>der</strong>, Kälber<br />
und Mastbullen. Ihre Hauptarbeit war<br />
die Milchviehhaltung.<br />
Meine Hauptarbeit war das Melken <strong>der</strong><br />
Kühe und das Tränken <strong>der</strong> Kälber. Die<br />
Arbeit war nicht sehr schwer, weil ich<br />
vieles schon konnte. Außerdem waren<br />
alle Menschen dort sehr nett. Simon<br />
... mussten sehr selbständig sein<br />
Paloma und ich waren auf dem Rieß-<br />
Hof, ein Demeter Hof in einem kleinen<br />
Dorf bei Hannover. Die Bauern hatten<br />
eine kleine Bullenzucht und auch Ackerbau.<br />
Wir mussten sehr viel arbeiten und<br />
sehr selbstständig sein, es war nicht<br />
immer einfach. Aber trotzdem war es<br />
ein großer Erfolg und hat auch Spaß<br />
gemacht mit den Tieren und Menschen<br />
Prisma (69) Prisma (69)<br />
zu arbeiten. Die Arbeitszeit war bei uns<br />
von 8 Uhr morgens bis abends um 19<br />
Uhr, dazwischen hatten wir eine Pause<br />
von 1,5 Stunden und hatten da Zeit, um<br />
uns auszuruhen. In den ersten Tagen<br />
war es etwas schwer für mich, mich an<br />
die Arbeit und Menschen zu gewöhnen,<br />
aber nach einer Woche war schon alles<br />
besser. Das Praktikum war eine gute<br />
Erfahrung. Clemens<br />
... war die Arbeit in Ordnung<br />
Das Landwirtschaftspraktikum, war<br />
eine sehr interessante Erfahrung für<br />
mich. Obwohl die Leute sehr unfreundlich<br />
zu uns waren und uns nicht mochten,<br />
war die Arbeit dagegen sehr in Ordnung<br />
und gerecht für uns. Wir waren in Süd-<br />
Frankreich in <strong>der</strong> Nähe von Nizza, im<br />
Hinterland. Wir hatten eine kleine Hütte<br />
ca. 50 Meter vom Haus entfernt. Es war<br />
kein tierischer Hof, son<strong>der</strong>n ein Gemüse<br />
und Früchteanbau. Nur die Familie<br />
Noir arbeit auf ihrem Hof, es kommen<br />
aber sehr oft Freunde o<strong>der</strong> Leute zum<br />
Arbeiten. Gesa<br />
keine Anzeige<br />
... sehr viel gelernt<br />
Ich habe mein dreiwöchiges Landwirtschaftpraktikum<br />
bei <strong>der</strong> Wun<strong>der</strong>le GBR<br />
in Wallbach (Bad Säckingen) gemacht.<br />
Der Betrieb hat 60 Milchkühe dazu<br />
kommen noch Rin<strong>der</strong> und Kälber, sowie<br />
15 Pferdeboxen, die vermietet werden.<br />
Am meisten Spaß hat mir das Kälber<br />
Tränken gemacht. Ich durfte auch bei<br />
<strong>der</strong> Geburt eines Kalbes (Foto) dabei<br />
sein.<br />
Rückblickend kann ich sagen, ich habe<br />
sehr viel gelernt und es hat mir gut<br />
gefallen. Selim<br />
... wie an<strong>der</strong>s die Arbeit ist<br />
In meinem Landwirtschaftspraktikum<br />
war ich in Nord-Polen im Dorf Przytocko.<br />
Da ich polnisch spreche, gab es<br />
keine Verständigungsprobleme. Der<br />
Hof ist 900 ha groß und ist sehr mo<strong>der</strong>n<br />
geführt. Man baut dort Getreide, Kartoffeln<br />
und Raps an. Die Kartoffeln<br />
werden u.a. auch für McDonalds produ-<br />
ziert. Meine Arbeit dort war nicht sehr<br />
schwer. Ich habe meistens im Gemüse-<br />
Aus dem Unterricht • 35<br />
garten gearbeitet, manchmal musste ich<br />
vom Feld die Steine entfernen. Es hat<br />
lei<strong>der</strong> oft geregnet. Dann habe ich im<br />
Haushalt geholfen.<br />
Die Familie war sehr herzlich und hat<br />
mir viel beigebracht. Mir ist bewusst<br />
geworden, wie an<strong>der</strong>s die Arbeit auf dem<br />
Hof von <strong>der</strong> Arbeit meiner Eltern ist.<br />
Paulina<br />
... 150 kg Schweine treiben<br />
Ich habe mein Praktikum auf dem<br />
Biohof Spannbrück gemacht. Der Hof<br />
hält Angler-Sattelschweine (Foto) und<br />
hat 52 ha Land. Ich habe keine Probleme<br />
o<strong>der</strong> Krisen gehabt (außer mit dem<br />
Essen). Meine stressigste Erfahrung ist<br />
150-Kilo-Schweine zu treiben. Mir hat<br />
das Praktikum viel Spaß gemacht.<br />
Lennart<br />
Anzeige
36 • Aus dem Unterricht<br />
„PowerPoint© macht dumm und OpenOffice© nicht viel schlauer.“<br />
Dirk Hohndel, Intels Linux-Chef, LinuxTag 2008 in Berlin<br />
Zum Medieneinsatz im Geschichtsunterricht in <strong>der</strong> Oberstufe<br />
Eine Frage, die sich nicht nur – aber wohl gerade auch – Geschichtslehrer immer wie<strong>der</strong> stellen, ist die nach einer abwechslungsreichen<br />
Gestaltung des Unterrichts, die Vorbehalte gegenüber dem Fach zumindest ein Stück weit zu kompensieren vermag.<br />
Sagte <strong>der</strong> französische Staatstheoretiker Charles de Montesquieu auch einmal, glücklich sei das Volk, „dessen Geschichte sich<br />
langweilig liest“, sieht sich <strong>der</strong> Unterrichtende doch immer wie<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung konfrontiert, das aus <strong>der</strong> Perspektive<br />
vieler Schüler verstaubte Fach ein wenig ›aufzupeppen‹, lockt die Aussage, man könne aus <strong>der</strong> Geschichte für die Zukunft lernen,<br />
doch keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Derlei Überlegungen veranlassten mich dazu, meine zwei letzten<br />
Geschichtsepochen – stärker als bisher – auf den Einsatz (mo<strong>der</strong>ner) Medien zu stützen.<br />
... Einsatz von Power-Point (Kl. 11)<br />
So arbeiteten die Schüler <strong>der</strong> 11. Kl.<br />
nach einem eher ›klassischen Einstieg‹<br />
in unsere Epoche, in <strong>der</strong> wir uns mit den<br />
Römern und dem Mittelalter beschäftigten,<br />
in Gruppen an einem vorgegebenen<br />
Thema, wobei sie die Aufgabe hatten,<br />
dieses am Schluss <strong>der</strong> Erarbeitungsphase<br />
– nach einer Einführung in das<br />
Programm – mit Hilfe einer Power-Point-<br />
Präsentation darzustellen. Folgende<br />
Themen standen zur Auswahl: Das<br />
Leben in <strong>der</strong> mittelalterlichen Stadt,<br />
Frauen und Kin<strong>der</strong> im Mittelalter, Die<br />
Hanse, Die Pest und die Judenverfolgung,<br />
Die Inquisition, Der Islam und <strong>der</strong> Erste<br />
Kreuzzug, Das Mönchtum.<br />
›Power-Point‹ – für viele leidgeplagte<br />
Studenten o<strong>der</strong> Teilnehmer an Konferenzen<br />
und Fortbildungen ein Reizwort.<br />
Aber handelt es sich nicht auch um ein<br />
sinnvolles Präsentationsmittel, das bei<br />
richtiger Anwendung höhere inhaltliche<br />
Verarbeitungstiefe erzielt und zudem<br />
aus vielen schulischen wie beruflichen<br />
Bereichen gar nicht mehr wegzudenken<br />
ist, so dass sich die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
mit diesem Programm bereits in <strong>der</strong><br />
Schule empfiehlt?<br />
Klar ist, dass kein Medium – auch<br />
nicht Computer, Beamer und Power-<br />
Point – zum Selbstzweck degenerieren<br />
darf (unten dazu mehr). Power-Point<br />
for<strong>der</strong>t zum Experimentieren mit einer<br />
Unzahl technischer Finessen geradezu<br />
heraus. Doch haben die vielfältigen<br />
Möglichkeiten, z.B. Schriften und Bil<strong>der</strong><br />
einblenden zu lassen – von ›Farbschreibmaschine‹<br />
bis ›Schachbrett‹ –, die<br />
manche Nutzer gerne verwenden, mehr<br />
sich als den Sachverhalt darzustellen,<br />
i.d.R. allenfalls Verwirrung und eine<br />
entnervte Zuschauerschaft zur Folge.<br />
Gerne werden Folien auch inhaltlich<br />
überladen – <strong>der</strong> Effekt auf Seiten des<br />
von <strong>der</strong> Informationsflut überfor<strong>der</strong>ten<br />
Zuhörers ist gleich Null.<br />
Vielmehr sollte Power-Point als ein<br />
Werkzeug zur publikumsfreundlichen<br />
Darbietung eines unabhängig von dem<br />
Medium erarbeiteten Vortrags betrachtet<br />
werden, <strong>der</strong> durch gut dosierte Stichpunkte,<br />
Teilüberschriften, Zwischenzusammenfassungen,<br />
Grafiken o<strong>der</strong><br />
Bil<strong>der</strong> Unterstützung erfährt.<br />
Diese und an<strong>der</strong>e Punkte galt es, den<br />
Schülern zu vermitteln, die im Laufe<br />
<strong>der</strong> Erarbeitung grundlegende Kompetenz<br />
im Umgang mit Power-Point<br />
erworben haben. Doch wie ging es<br />
meinen ›Probanden‹ mit dieser Form <strong>der</strong><br />
Unterrichtsgestaltung eigentlich selbst?<br />
Dies verrät Ihnen eine Auswahl von<br />
– z.T. überraschend reflektierten –<br />
Schülereinschätzungen. Wenn die Mehrzahl<br />
<strong>der</strong> abgedruckten Äußerungen auch<br />
positiv ausfällt, soll nicht verschwiegen<br />
werden, dass eine repräsentative Darstellung<br />
<strong>der</strong> Ergebnisse vermutlich zu<br />
dem Resultat gekommen wäre, dass ein<br />
Drittel <strong>der</strong> Schüler die Verwendung von<br />
Power-Point eher kritisch betrachtete.<br />
Da sich die geäußerte Kritik in <strong>der</strong><br />
Regel jedoch inhaltlich glich, ist auf den<br />
Abdruck weiterer kritischer Anmerkungen<br />
verzichtet worden. Besagte Ablehnung<br />
bezog sich auf den Sachverhalt,<br />
dass bei <strong>der</strong> in dieser Epoche gewählten<br />
Erarbeitungsform <strong>der</strong> jeweilige Schüler<br />
zum Fachmann im eigenen Themengebiet<br />
wurde, von den Vorträgen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Gruppen jedoch nicht genug profitieren<br />
konnte, so dass hier indirekt das<br />
Medium, aber eben auch <strong>der</strong> von mir<br />
vorgegebene Umgang mit den Vorträgen<br />
kritisiert wird. Mir stellt sich bei dieser<br />
funktionalen Anwendung des Progamms<br />
zur Schaffung von Abwechslung bei<br />
gleichzeitigem Training ›multimedialer<br />
Kompetenzen‹ nun die Frage, wie dem<br />
von den Schülern benannten Defizit<br />
begegnet werden kann. Auch gilt es<br />
zu überdenken, wie eine sinnvolle<br />
Korrektur von Fehlern innerhalb <strong>der</strong><br />
Präsentationen, die inzwischen allen<br />
Schülern auf CD-Rom ausgehändigt<br />
worden sind, gestaltet werden kann.<br />
Fortsetzung des Artikels mit den Schülerstimmen<br />
und dem zweiten Teil auf den folgenden Seiten.<br />
Prisma (69) Prisma (69)<br />
Aus dem Unterricht • 37<br />
• Ich fand die Verwendung von Power-Point in dieser Geschichtsepoche sinnvoll, weil man einen Einblick in das Programm gewinnen<br />
konnte, Präsentieren geübt wurde, die Themen gut verdeutlicht wurden, man sich ein Thema eigenständig erarbeiten und es mit<br />
einem Mittel präsentieren konnte, das man später vielleicht noch öfter beherrschen können muss und weil es Spaß gemacht hat.<br />
• Die Power-Point-Präsentationen waren eine gute Ergänzung des regulären Unterrichts. Es wäre noch besser gewesen, hätten sich<br />
die Präsentationen nicht so in die Länge gestreckt.<br />
• Ich habe die Power-Point-Präsentation als sehr sinnvoll und gut empfunden. Durch die selbstständige Arbeit konnte man sich<br />
sehr gut in die Themen vertiefen. Folglich hat man jedes Thema gut verstanden und konnte die Infos auch ›mitnehmen‹.<br />
• Ich fand die Idee gut und vor allem abwechslungsreich! Ich denke, ich habe gelernt, wie man so eine Präsentation macht.<br />
Allerdings haben wir gemerkt, dass so eine Arbeit viel anstrengen<strong>der</strong> ist, als einfach im Unterricht zuzuhören und Notizen zu<br />
machen. Eine interessante Erfahrung.<br />
• Die Power-Point-Präsentation war sinnvoll, um das Programm für unsere Zukunft zu beherrschen (12.-Klassarbeit). Aber von den<br />
an<strong>der</strong>en Vorträgen sind mir nur wenige Stichwörter in Erinnerung geblieben. Mein eigenes Thema hat mir aber etwas gebracht.<br />
Teilweise sinnvoll.<br />
• Sehr gut! Da man es im späteren Leben auch brauchen wird, in <strong>der</strong> Schule sowie bei <strong>der</strong> Arbeit.<br />
• Durch die Präsentationsvorbereitung ging eine Menge Zeit verloren. Jedoch fand ich die meisten Präsentationen ansprechend und<br />
interessanter als ohne Power-Point.<br />
• Ich fand es teilweise gut, weil man sich mit einem Thema stark auseinan<strong>der</strong>gesetzt hat. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite denke ich, hätte<br />
man mit normalem Unterricht mehr gelernt, da man sich nicht wirklich alles merken konnte, was die an<strong>der</strong>en Gruppen gesagt haben.<br />
• Ich fand die Power-Point-Präsentationen ziemlich sinnvoll. Es ist bloß oft das Gehörte schnell wie<strong>der</strong> vergessen gewesen.<br />
• Ich fand das Arbeiten mit Power-Point sehr interessant und auch vom Lerneffekt <strong>der</strong> Vorträge und von ihrer Qualität war ich<br />
überzeugt! Insgesamt eine angenehme Arbeitsweise!<br />
• Ich fand die Power-Point-Präsentationen nicht wirklich hilfreich, da man ein Thema intensiv bearbeitet hat, über die an<strong>der</strong>en<br />
Themen jedoch nur einen Überblick gewonnen hat.<br />
• Manche Präsentationen waren zu unübersichtlich. Wenn das Programm aber gut angewendet wird, halte ich es für ein gutes<br />
Hilfsmittel.<br />
• Ich fand es gut, sich mit Power-Point auseinan<strong>der</strong>zusetzen, da es heutzutage viel gebraucht wird. Nun kann man eine – mehr<br />
o<strong>der</strong> weniger professionelle – Präsentation vorbereiten. Im Zusammenhang mit Geschichte fand ich es gut, da es z.B. wesentlich<br />
schwieriger wäre, eine Präsentation in Mathe durchzuführen.<br />
... Einsatz von Filmen (Kl. 10)<br />
In <strong>der</strong> 10a schauten die Schüler im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Epoche „Ur- und Frühgeschichte“,<br />
in <strong>der</strong> wir uns u.a. mit unseren<br />
Vorfahren, <strong>der</strong> Steinzeit, <strong>der</strong> so genannten<br />
Neolithischen Revolution, also <strong>der</strong><br />
Sesshaftwerdung des Menschen, den<br />
Metallzeiten sowie Hochkulturen<br />
beschäftigten, die 2007 von <strong>der</strong> ARD<br />
ausgestrahlte Dokumentation ›Steinzeit<br />
– Das Experiment. Leben wie vor 5.000<br />
Jahren‹ an. In diesem Experiment begleitete<br />
ein Filmteam dreizehn Personen,<br />
die zwei Monate lang unter frühzeitlichen<br />
Bedingungen in einem Wald am<br />
Bodensee lebten. Vorbereitet, durchgeführt<br />
und ausgewertet wurde <strong>der</strong> Versuch<br />
von ausgewiesenen Fachleuten wie<br />
Historikern und Archäologen.<br />
Doch wie sinnvoll ist nun eigentlich<br />
<strong>der</strong> Einsatz von Filmen? Dass die Informationsaufnahme<br />
über mehrere Kanäle<br />
effizienter verläuft, ist ein alter Hut und<br />
dennoch unbestritten. Sicherlich sind<br />
Filme von inhaltlich ernstzunehmen<strong>der</strong><br />
Qualität in <strong>der</strong> Lage, die oft scheinbar<br />
unüberbrückbare Distanz zu unseren<br />
Vorfahren zumindest ein Stück weit zu<br />
relativieren. Zunächst eher abstrakte<br />
Begriffe – z.B. das Ausgeliefertsein<br />
gegenüber <strong>der</strong> Natur –, Vorgänge – wie<br />
das Fällen eines Baumes mit einer<br />
Steinaxt –, Ereignisse o<strong>der</strong> Personen<br />
werden konkreter, greifbarer. (Unberührt<br />
von dieser Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem<br />
Film als Mittel des Unterrichts bleibt<br />
die Überzeugung, dass das wirkliche<br />
und denkbar unmittelbarste Begreifen,<br />
Nachvollziehen und Erkennen erst geschieht,<br />
legt <strong>der</strong> Schüler selbst Hand an.)<br />
Nie darf das Zeigen eines Films<br />
natürlich zum Selbstzweck mutieren.<br />
Vielmehr bedarf es stets einer Einbettung<br />
in unterrichtliche Zusammenhänge, so<br />
dass dem Schüler <strong>der</strong> Nutzen des Films<br />
unmittelbar einsichtig wird, wobei<br />
immer auf die Gefahr <strong>der</strong> Verzerrung<br />
historischer Realität hinzuweisen ist. In<br />
diesem Zusammenhang gilt es auch die<br />
von Schülern teils hochgelobten Monu-<br />
mentalfilme – so z.B. ›Gladiator‹ (2000)<br />
unter <strong>der</strong> Regie von Ridley Scott – zu<br />
erwähnen, die oft actiongeladene Spektakel<br />
bieten und sich hinsichtlich <strong>der</strong><br />
hier beschriebenen Anfor<strong>der</strong>ungen für<br />
einen Einsatz im Unterricht selbst<br />
disqualifizieren.<br />
Der obligatorische Methodenwechsel<br />
gebietet zudem, Filme bzw. Ausschnitte<br />
in Sequenzen, nicht etwa am Stück, zu<br />
zeigen, um <strong>der</strong>en Inhalte anschließend<br />
aufzuarbeiten. Schließlich verdammt die<br />
Mattscheibe den Schüler zur Passivität.<br />
So dient <strong>der</strong> – inhaltlich wie dramaturgisch<br />
überzeugende – Film, mit dem es<br />
kaum ein an<strong>der</strong>es Medium an Intensität<br />
und Ausdrucksstärke aufnehmen kann,<br />
lediglich als ein Glied in <strong>der</strong> Erarbeitungskette<br />
eines Sachverhaltes. Der<br />
berühmte Film in <strong>der</strong> letzten Stunde vor<br />
den Ferien wird diesen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
sicher nicht gerecht.<br />
Doch wie bewerten die Schüler<br />
selbst ...<br />
Diesbezügliche Schülerstimmen? - bitte blättern!
38 • Aus dem Unterricht<br />
den Einsatz des besagten Films.<br />
Um eine Antwort auf diese Frage zu<br />
bekommen und daraus ggf. Konsequenzen<br />
für weitere Epochen ziehen zu<br />
können, bat ich die Schüler um ein<br />
• Man sieht, wie gut man es mit <strong>der</strong> heutigen Elektronik hat!<br />
• Einen solchen Film zu schauen, während man diese Zeit bearbeitet, halte ich für sinnvoll.<br />
So kann man sich besser vorstellen, wie es damals wirklich war, man kann erkennen,<br />
was die Schwierigkeiten waren und wie schwer es ist, wie<strong>der</strong> so zu leben.<br />
• Es ist begrenzt sinnvoll. Denn man sieht in diesem Film, wie schwer es die Menschen damals hatten,<br />
und dass Menschen von heute so fast nicht mehr überleben könnten. Man sollte den Film aber etwas zusammenschneiden.<br />
• Es besteht die Gefahr, dass man nicht zuhört und somit nichts dazulernt.<br />
• Ich fand es nicht gut! Denn so hatte man zu viel Hauptunterrichtszeit mit Medien gefüllt. So konnte ich mich nicht so gut auf<br />
den normalen Unterricht konzentrieren! Ich denke, solch einen Film zu zeigen, hat den Nachteil, dass sich alle beim Zuschauen<br />
zurücklehnen. Filme sollten eigentlich auch nur max. 10 Minuten lang sein.<br />
• So ein Film hat durchaus auch lehrreiche Aspekte, allerdings hätte man in dieser Zeit meiner Meinung nach mehr lernen können,<br />
<strong>wenn</strong> man den regulären Unterricht weitergeführt hätte. Trotzdem war es eine willkommene Abwechslung.<br />
• Ich finde es sinnvoll, weil man sich dann besser vorstellen kann, wie die Menschen damals lebten. Was ich weniger gut finde, ist,<br />
dass es nicht so ernst genommen wird und die Schüler das auch ausnutzen, um an<strong>der</strong>e Dinge zu tun, wie z.B. zu schlafen.<br />
• Es ist sinnvoll, weil man über historische Texte hinaus auch einen visuellen Eindruck gewinnt. So bekommt man einen<br />
vielseitigeren Einblick in das Leben <strong>der</strong> Frühzeit.<br />
• Es ist sinnvoll, weil man einen guten Einblick in die damalige Zeit bekommt, den <strong>der</strong> Lehrer so nicht vermitteln könnte.<br />
• Ich fand es gut, dass <strong>der</strong> Film gezeigt wurde, weil er zeigt, was für Probleme die Menschen heutzutage damit hätten,<br />
so zu leben wie die Steinzeitmenschen.<br />
Wie wird Politik gemacht?<br />
kurzes Statement. Eine Auswahl <strong>der</strong> –<br />
vielleicht entgegen mancher Erwartungen<br />
– z.T. sehr kritischen und reflektierten<br />
Äußerungen finden Sie untenstehend.<br />
Markus Werges<br />
Prisma (69) Prisma (69) Aus dem Unterricht • 39<br />
Wie wird Politik gemacht?<br />
Klassen 9b und 11 <strong>der</strong> Freien Waldorfschule Schopfheim durften sich den Landtag in Stuttgart ansehen.<br />
Schon beim Warten vor dem Landtagsgebäude<br />
hatten die Schüler <strong>der</strong><br />
Klassen 11 und 9b <strong>der</strong> Waldorfschule<br />
Schopfheim die Möglichkeit, hohe Persönlichkeiten<br />
<strong>der</strong> regierenden Parteien<br />
Baden-Württembergs zu beobachten.<br />
Da man diese Berühmtheiten sonst nur<br />
aus Fernsehen und Zeitung kennt, war<br />
es wohl für alle eine spannende und<br />
ungewohnte Atmosphäre. Mit schwarzen<br />
Limousinen kamen <strong>der</strong> Ministerpräsident<br />
und seine Minister angefahren und<br />
verschwanden im Landtag – meist in<br />
Unterlagen blätternd o<strong>der</strong> telefonierend –<br />
um dort einer Ministerpressekonferenz<br />
beizuwohnen. Zu dieser waren wir<br />
Schopfheimer lei<strong>der</strong> nicht eingeladen;<br />
wir waren zu einer Führung durch den<br />
Landtag und einem Gespräch mit einem<br />
Abgeordneten angereist. Unsere große<br />
Gruppe musste über eine Sicherheitsschleuse<br />
ins Innere beför<strong>der</strong>t werden<br />
und aus Sicherheitsgründen jegliches<br />
Handgepäck an <strong>der</strong><br />
Gar<strong>der</strong>obe abgeben.<br />
Beide Klassen<br />
wurden von einem<br />
Besucherbetreuer begrüßt, über die<br />
Regeln des Hauses informiert und in<br />
den wichtigsten und größten Raum des<br />
1961 eingeweihten Landtagsgebäudes,<br />
den Plenarsaal, geführt. Dort ange-<br />
kommen fiel uns sofort die ungewohnte<br />
Atmosphäre auf: kein Sonnenlicht und<br />
keine frische Luft dringen in den Raum,<br />
in dem die Politiker oft stundenlang in<br />
halbkreisförmiger Runde beieinan<strong>der</strong>sitzen,<br />
debattieren, diskutieren und<br />
abstimmen; jedoch ist er akkustisch so<br />
gut konzipiert, dass man jede Person im<br />
Saal ohne Mikrofonverstärkung problem-<br />
los mit <strong>der</strong> Stimme erreichen kann.<br />
Die Schüler durften auf den bequemen<br />
Plätzen an den Zweiertischen <strong>der</strong><br />
Politiker Platz nehmen, sich auf einem<br />
Sitzplan <strong>der</strong> Plenarsitzungen orientieren<br />
und davon ablesen, welcher Partei sie<br />
die nächsten zwei Stunden angehören<br />
werden. Durch das einleitende Gespräch<br />
mit dem Besucherbetreuer wurden die<br />
wichtigsten Aspekte <strong>der</strong> Politik in<br />
Deutschland, <strong>der</strong> Gewaltenteilung, <strong>der</strong><br />
Gesetzgebung und <strong>der</strong> Wahlverfahren<br />
aufgefrischt und verdeutlicht.<br />
Nun wurde auf anschauliche Weise<br />
als politischer Einblick die Wahl des<br />
Ministerpräsidenten nachgestellt. Ein<br />
Schüler wurde zum Präsidenten <strong>der</strong><br />
Sitzung erklärt und führte mit Hilfe<br />
zweier Schriftführer das Verfahren <strong>der</strong><br />
Wahl. Die einzelnen Parteien hatten die<br />
Möglichkeit, sich kurz zu beraten, um<br />
darauf einen Parteiangehörigen zur Wahl<br />
des Ministers aufzustellen. Bei diesen<br />
kleinen Diskussionen ging es zu wie bei<br />
Debatten im Klassenzimmer – nur verlieh<br />
die Atmosphäre des Saals und das<br />
Thema den Gesprächen eine fast professionelle<br />
angemessene Ernsthaftigkeit.<br />
Nun wurde mit Handzeichen die Wahl<br />
vollzogen und <strong>der</strong> Sieger – aus <strong>der</strong> SPD –<br />
zum Ministerpräsidenten ernannt. Dieser<br />
Vorgang verdeutlichte das Geschehen<br />
im Landtag und auch die Separation und<br />
Kooperation <strong>der</strong> einzelnen Parteien (so<br />
hatten sich die Parteimitglie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Grünen bei <strong>der</strong> Wahl auf<br />
die Seite <strong>der</strong> SPD geschlagen,<br />
um einen Sieg <strong>der</strong> CDU zu<br />
verhin<strong>der</strong>n).<br />
Im Anschluss an die Einblicke<br />
in die Plenarsitzungen<br />
nahm sich <strong>der</strong> CDU-Abgeordnete<br />
des Landkreises Lörrach,<br />
Herr Lusche, freundlicherweise<br />
Zeit, Fragen über das Politikerleben,<br />
den Landtag und aktuelle politische<br />
Themen zu beantworten. Wir als<br />
Schüler waren natürlich mit einigen<br />
Vorurteilen nach Stuttgart gereist, u.a.<br />
auch <strong>der</strong> Vorstellung langatmiger und<br />
ausschweifen<strong>der</strong> Politiker, die in ihren<br />
Reden viel Text und verhältnismäßig<br />
wenig konkrete Informationen verwenden.<br />
Wie viele Schüler bemerkten,<br />
konnte sich dieses Vorurteil nun auch<br />
teilweise bei Herrn Lusches Redestil<br />
bestätigen. Er konnte seine Meinung<br />
und seine Stellung zwar verdeutlichen,<br />
schmückte diese aber mit zahlreichen,<br />
teilweise verwirrenden Fakten, Daten<br />
und Informationen.<br />
Das Gesprächsthema wan<strong>der</strong>te vom<br />
Bauprojekt „Stuttgart 21“ über die für<br />
uns als Waldorfschulen unzureichende<br />
För<strong>der</strong>ung privater Schulen in Baden-<br />
Würrtemberg bis hin zum Klimawandel<br />
und <strong>der</strong> Staatsverschuldung – Themen<br />
für Schüler aktuell und interessant.<br />
Gegen Ende <strong>der</strong> Fragerunde wandelte<br />
sich das Gespräch zu einer kurzen Diskussion,<br />
auf die sich Herr Lusche auch<br />
einließ. Lei<strong>der</strong> musste er dann, nachdem<br />
er die Schüler noch dazu ermuntert<br />
hatte, sich weiterhin für politische<br />
Themen zu interessieren und sich<br />
möglichst auch in einer Partei zu engagieren,<br />
den Saal schon wie<strong>der</strong> verlassen,<br />
um einer Konferenz beizuwohnen.<br />
Hätten mehr Politiker –auch von<br />
an<strong>der</strong>en Parteien – an dem Gespräch mit<br />
den Schülern teilgenommen, wäre es<br />
vielleicht eine noch spannen<strong>der</strong>e und<br />
vielseitigere Fragerunde für uns geworden.<br />
So war nur die Meinung eines auf<br />
einem speziellen politischen Gebiet gut<br />
vertrauten Politikers vertreten und<br />
dessen Antworten und Ansichten<br />
manchmal ein bisschen verwirrend und<br />
nicht nachvollziehbar. Dennoch hat<br />
je<strong>der</strong> Interessierte die Möglichkeit<br />
gehabt, seine Fragen zu stellen, und<br />
Herr Lusche nahm sich für jede <strong>der</strong><br />
Antworten reichlich Zeit.<br />
Der erwartete Rundgang durch den<br />
Landtag fiel für alle etwas enttäuschend<br />
aus, was sicherlich damit zusammenhängt,<br />
dass es außer dem Plenarsaal,<br />
zahlreichen Büros und einem Bistro in<br />
dem Gebäude nichts zu sehen gibt.<br />
Dennoch konnte je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schüler<br />
einen plastischen Gesamteindruck vom<br />
Politikerleben gewinnen und erkennen,<br />
dass die Politik Baden-Württembergs<br />
und ganz Deutschlands uns alle angeht<br />
und gar nicht so unspannend ist, wie<br />
mancher vielleicht vorher dachte.<br />
Benedikt Arnold
40 • Aus dem Unterricht<br />
Feldmesspraktikum<br />
<strong>der</strong> Klasse 10b<br />
Pferdeweide vermessen<br />
Dieses Jahr sollte auch unsere Klasse<br />
ihr Feldmesspraktikum absolvieren.<br />
Nach einigem Hin und Her beschlossen<br />
Herr König und Herr Kozlik, mit unserer<br />
Klasse vom 9. bis zum 16. Mai nach<br />
Polen zu fahren. Herr Moritz Reichert<br />
besitzt dort nun schon seit zehn Jahren<br />
einen Bauernhof, <strong>der</strong> schon oft für<br />
Klassenfahrten, auch an<strong>der</strong>er Schulen,<br />
in Anspruch genommen wurde.<br />
Nach 14 Stunden Zugfahrt, einer<br />
halben Stunde Fußmarsch und 50 Minuten<br />
Busfahrt erreichten wir unser Ziel:<br />
einen ziemlich rustikalen Bau mit einer<br />
kalten Dusche, gespeist von Regenwasser.<br />
(Wer duschen wollte, konnte allerdings<br />
das Wasser auch mit einem Holzfeuer<br />
aufheizen.) Dazu kamen Dixie-Toiletten<br />
und mehrere Holzöfen im Haus. Das<br />
Wohnhaus war aber eigentlich ganz<br />
gemütlich. Wir kamen abends um 23.00<br />
Uhr an. Schon am nächsten Tag ging<br />
die Arbeit los.<br />
Der Mathematikunterricht in <strong>der</strong> 10. Klasse<br />
muss einen stark praktischen <strong>Lebens</strong>bezug<br />
aufweisen und das Feldmesspraktikum bietet<br />
diesbezüglich ein herrliches Betätigungsfeld. Die<br />
Schüler setzen sich messend und zeichnend mit<br />
<strong>der</strong> geomorphologischen Landschaftserscheinung<br />
auseinan<strong>der</strong>. Genauigkeit, Sorgfalt und Geduld sind<br />
im Umgang mit Messgerät und Messmethode von<br />
Nöten und das kartografische Ergebnis zeigt<br />
schließlich den Nutzen, den die Winkelfunktionen<br />
<strong>der</strong> Trigonometrie in <strong>der</strong> Anwendung beim Geländevermessen<br />
bieten: Logarithmische Berechnungen<br />
mithilfe von Sinus- und Cosinussatz führen zu einer<br />
exakten Herstellung einer Landkarte – dessen<br />
Erstellen schärft darüberhinaus das Vorstellungsund<br />
Abstraktionsvermögen im Umgang mit<br />
topografischen Karten zuhause und im Gelände. fr<br />
Wir sollten eine Pferdeweide (Hangwiese,<br />
Bäume, Sumpf) vermessen.<br />
Zuerst wurde <strong>der</strong> Umfang des Landstücks<br />
mit Hilfe von Längenmessungen ermittelt.<br />
Um Messfehler auszuschließen,<br />
wurden die Winkel zwischen den<br />
einzelnen Eckpunkten des Messgebietes<br />
gemessen. Die 19 verschiedenen Eckpunkte<br />
wurden übrigens mit Fluchtstangen<br />
markiert. Um die umfangreichen<br />
Messungen auszuführen, wurden wir in<br />
Dreier- o<strong>der</strong> Vierer-Gruppen aufgeteilt.<br />
Die Arbeitszeiten gingen von um<br />
acht bis um eins. Dann war bis um drei<br />
Uhr Pause und von dort an wurde noch<br />
bis sechs Uhr weitergearbeitet. Das<br />
“Lustigste“ an <strong>der</strong> Arbeit war sicherlich<br />
das „wun<strong>der</strong>schöne“ Wetter: Regen,<br />
Nebel, Wind und Kälte; nur wenig<br />
Sonne. Im Haus war es meistens auch<br />
kalt (dann musste eingeheizt werden).<br />
Das Highlight <strong>der</strong> Woche sollte<br />
sicherlich <strong>der</strong> Halbtagesausflug nach<br />
Görlitz werden, <strong>der</strong> östlichsten Stadt<br />
Prisma (69) Prisma (69) Aus dem Unterricht • 41<br />
Deutschlands. Dumm nur, dass an diesem<br />
Donnerstag Feiertag in Deutschland<br />
war und viele Läden geschlossen waren.<br />
Aber das konnte man vorher natürlich<br />
nicht so genau wissen.<br />
Am Ende <strong>der</strong> Woche wurden die<br />
Messungen aber noch fertig gestellt,<br />
allerdings mit Zeitdruck, da einige Leute<br />
wegen des feucht-kalten Wetters krank<br />
wurden und so nicht bei den Messungen<br />
mithelfen konnten.<br />
Am Sonntagmorgen fuhren wir<br />
wie<strong>der</strong> nach Hause. Herr König „verabschiedete“<br />
sich schon in Ulm von uns,<br />
da er den Anschlusszug verpasste. Am<br />
Abend kamen wir in Basel an –<br />
übermüdet zwar und ohne Lehrer, aber<br />
irgendwie hatte die ganze Woche auch<br />
ziemlichen Spaß gemacht.<br />
(Im Übrigen sind die vielen Messdaten<br />
dann noch an drei kompletten<br />
Schultagen von uns ausgewertet und in<br />
exakte Zeichnungen umgesetzt worden.)<br />
Constantin Hauri & Marzell Sprich, Kl. 10<br />
Die Maßkarte von<br />
1870 für die große<br />
trigonometrische<br />
Vermessung Indiens<br />
zeigt die Ausdehnung<br />
von William Lambtons<br />
Triangulations-Netz.<br />
Diese wissenschaftliche<br />
Unternehmung<br />
schuf den ersten<br />
exakten Rahmen<br />
für eine Landkarte<br />
von Indien. Dadurch<br />
konnten die Höhen<br />
<strong>der</strong> Himalaya-<br />
Gipfel geklärt und<br />
<strong>der</strong> Mount Everest<br />
als höchster Berg<br />
<strong>der</strong> Erde bestimmt<br />
werden.<br />
EinstEin – o<strong>der</strong>: Vergesst meine Teichhühner nicht!<br />
Fortsetzung <strong>der</strong> Schulmilieu-Teichhuhn-Einstein-Betrachtung von Seite 11:<br />
..., aber <strong>wenn</strong> sie es tun, dann weist ihr Tun eben auf die<br />
Milieufrage hin. Wir haben uns dann zu fragen: An<br />
welchem Problem müssen wir arbeiten?<br />
Albert Einstein hat sich in seiner Aussage geweigert,<br />
Spitzfindigkeiten über den Zustand <strong>der</strong> menschlichen<br />
Gesellschaft zum Besten zu geben. Er lenkte den Blick<br />
unbestechlich auf das Phänomen sehr sensibler Mit-<br />
geschöpfe und überließ es uns, die entsprechenden Schlussfolgerungen<br />
daraus zu ziehen<br />
Wer also möchte sich speziell um die „Viecher“<br />
im Schulteich kümmern? Gerhard König
Venedig –<br />
ein Traum<br />
Als im Herbst dieses Schuljahres die<br />
Frage im Raume stand, wohin<br />
denn wohl die Abschlussfahrt <strong>der</strong> 12. Kl.<br />
gehen solle, begab sich die Klasse in<br />
jenen Prozess <strong>der</strong> Entscheidung, den<br />
wohl jede 12. Klasse durchmachen muss.<br />
Hierbei spielten und spielen verschiedene<br />
Aspekte eine entscheidende Rolle,<br />
wie die künstlerische Qualität, <strong>der</strong><br />
Kontext mit Inhalten <strong>der</strong> 12. Klasse, die<br />
Intention des verantwortlichen Kunstkollegen<br />
(was lei<strong>der</strong> nicht immer berücksichtigt<br />
wird), finanzielle Möglichkeiten,<br />
Logistik etc. In einem Prozess <strong>der</strong> Anschauung<br />
und Analyse gilt es nun jene<br />
Kriterien zu untersuchen und in einem<br />
gemeinsamen Entscheidungsprozess mit<br />
<strong>der</strong> Klasse ein Ziel zu wählen. Dass<br />
Wünsche <strong>der</strong> SchülerInnen einerseits<br />
berücksichtigt werden sollten, ist verständlich.<br />
Die entscheidende Frage ist<br />
jedoch, ob diese Wünsche den qualitativen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht werden.<br />
Nachdem Vorschläge wie Schweden,<br />
Berlin, Wien, Spanien z.T. aus finanziellen<br />
Gründen nicht machbar waren, schlug<br />
ich Venedig vor. Zum einen, weil es in<br />
Venedig Sehenswürdigkeiten von höchstem<br />
künstlerischem Rang gibt (gleichzeitig<br />
Abitursstoff, was aber nur eine<br />
sekundäre Rolle spielte, aber sich als<br />
sehr günstig erwies), zum an<strong>der</strong>en, weil<br />
es möglich war, in <strong>der</strong> Vorsaison überaus<br />
günstig in Lido di Jesolo vor den<br />
Toren von Venedig zu übernachten. Dass<br />
<strong>der</strong> Vorschlag auf ein positives Echo<br />
fiel, ahnte ich zwar. Dass jedoch <strong>der</strong><br />
Beschluss ohne viel Umstände praktisch<br />
fast einstimmig war, bewies, dass <strong>der</strong><br />
Vorschlag den Nerv <strong>der</strong> Klasse traf.<br />
Der professionellen Vorbereitung<br />
wegen fuhr ich deshalb in den Fasnachtferien<br />
für eine Woche nach Venedig und<br />
erkundete die Lage. So konnte ich den<br />
Schülern sachgemäß notwendige Fakten<br />
darlegen, so dass die detaillierten Ent-<br />
42 • Aus dem Unterricht<br />
scheidungsprozesse sehr klar ausfielen.<br />
Allwöchentlich wurde nun in den<br />
Verfügungsstunden Punkt für Punkt<br />
besprochen und bald kristallisierte sich<br />
ein organisatorisches Gerüst heraus.<br />
Versteht man die Qualität eines Ortes,<br />
so kann man praktisch aus den gegebenen<br />
Fakten einen sinnvollen Aufbau <strong>der</strong><br />
Fahrt herauslesen.<br />
Ziel war es einerseits, die Schüler<br />
zunächst aufnahmefähig für die künstlerischen<br />
Aspekte zu machen, an<strong>der</strong>erseits<br />
sollte <strong>der</strong> soziale Prozess ebenfalls<br />
eine große Rolle spielen. Und so wurden<br />
die Schüler mit einer Kunst höchster<br />
Qualität konfrontiert ( Basilica von<br />
Torcello, San Marco und Dogenpalast,<br />
San Giorgio, Accademia und das<br />
Guggenheim-Museum – um nur die<br />
wesentlichsten zu nennen), gleichzeitig<br />
wurde ein Rhythmus gefunden, <strong>der</strong> das<br />
Inhaltliche und das Soziale und Individuelle<br />
in seiner eigenen Qualität<br />
berücksichtigte.<br />
Es begann mit einem phantastischen<br />
Blick über die gesamte Lagune vom<br />
Campanile von San Giorgio. Hier ahnt<br />
man die Fragilität dieser Bauten, ahnt<br />
die Pracht vergangener Jahrhun<strong>der</strong>te.<br />
Und San Giorgio selbst? Eine großartige<br />
Kirche von Andrea Palladio im Stil<br />
<strong>der</strong> Hochrenaissance mit seiner kühlen<br />
und lichten inneren Größe. Die sich<br />
anschließende Fahrt durch den Canale<br />
Grande läßt staunen. Palast an Palast<br />
reiht sich aneinan<strong>der</strong>, eine endlos<br />
scheinende Kette künstlerischer Bauintentionen,<br />
erhaben und grazil zugleich.<br />
Tags darauf, an jenem verregneten<br />
15. Mai, wo <strong>der</strong> Markusplatz fast unter<br />
Wasser stand, ging es dann ins Zentrum<br />
venetianischer Pracht und Macht:<br />
San Marco – 4200 Quadratmeter Goldmosaik<br />
– ein Himmel auf Erden – mit<br />
den großen Szenen des Alten und Neuen<br />
Testaments. Fassungslos, weil solche<br />
Kunst nicht zu fassen ist, staunend, weil<br />
überwältigend, standen wir und ließen<br />
Bogen um Bogen auf uns wirken. Blickt<br />
man zum Boden, so ist man ebenso<br />
überwältigt von den kunstvollen byzantinischen<br />
Mosaiken, die das Reich <strong>der</strong><br />
Natur repräsentieren. Anschließend <strong>der</strong><br />
grandiose Dogenpalast mit einem <strong>der</strong><br />
größten Ölgemälde <strong>der</strong> Welt von Tintoretto<br />
(„Das Paradies“) und die abschließende<br />
Seufzerbrücke. Hand in Hand<br />
gingen hier einst weltliche Macht und<br />
Größe und geistig-spirituelle Inspiration,<br />
die ihren Ausdruck in den überwältigenden<br />
Mosaiken von San Marco fanden.<br />
Tags darauf tauchten die Schüler in<br />
<strong>der</strong> Accademia in die große alte italienische<br />
Malerei ein: Tizian – Tintoretto<br />
– Tiepolo – Veronese – Bellini, um<br />
einige <strong>der</strong> größten Maler zu nennen,<br />
monumentale Kunstwerke von höchstem<br />
Rang in einem ehrwürdigen Gebäude.<br />
Am späteren Nachmittag dann <strong>der</strong><br />
Sprung in die Mo<strong>der</strong>ne des Guggenheim-Museums:<br />
Expressionisten,<br />
Kubisten, Futuristen, Surrealisten,<br />
abstrakte Kunst – große Namen und<br />
große Kunst. Dieses wun<strong>der</strong>schöne und<br />
wun<strong>der</strong>bare Museum, ein Hort <strong>der</strong><br />
besinnlichen Ruhe, liegt direkt am<br />
Canale Grande und war wohl einer <strong>der</strong><br />
Lieblingsorte von Peggy Guggenheim,<br />
die hier mit ihren zehn Hunden<br />
begraben liegt.<br />
Nach diesen drei künstlerisch<br />
überwältigenden Tagen hatten sich die<br />
Schüler am Montag einen Ruhetag am<br />
Meer verdient. Das Ausatmen erfolgte,<br />
um sich am nächsten Tag wie<strong>der</strong> auf<br />
Tour zu begeben. Diesmal standen die<br />
Inseln Torcello, Burano und Murano auf<br />
dem Programm. Mit dem Schiff ging es<br />
zunächst nach Torcello. Torcello ist<br />
jener Ort, an dem <strong>der</strong> Ursprung Venedigs<br />
zu sehen ist. Die Basilica geht auf das<br />
6.-7. Jahrhun<strong>der</strong>t zurück. Hier atmet <strong>der</strong><br />
Ort noch Ruhe, ist <strong>der</strong> Tourismus überschaubar.<br />
Die Goldmosaiken des<br />
Jüngsten Gerichts an <strong>der</strong> Westseite und<br />
das Madonnenomotiv an <strong>der</strong> Ostseite<br />
beeinduckten die Schüler zutiefst. Auf<br />
Burano, jener Insel mit ihren bunten<br />
Häusern, konnte man nach <strong>der</strong> Einkehr<br />
in Torcello flanieren und entspannen.<br />
Den Abschluss bildete Murano, jene<br />
Insel, die als eine <strong>der</strong> größten Glaskunstproduktionen<br />
Europas galt. Noch heute<br />
sieht man Geschäft an Geschäft gereiht,<br />
in denen hauptsächlich Glaskunst (und<br />
natürlich auch touristischer Kitsch)<br />
präsentiert wird.<br />
Und so folgte <strong>der</strong> letzte Besuchstag<br />
in Venedig, Mittwoch, <strong>der</strong> 19. Mai.<br />
Noch einmal tauchten die Schüler<br />
individuell in diese wun<strong>der</strong>bare Stadt<br />
ein, schauten bewußter, entdeckten den<br />
soundsovielten Löwen. Allmählich<br />
neigte sich <strong>der</strong> Abend. Ein letztes Foto<br />
und eine letzte Fahrt einiger Unersättlicher<br />
durch den Canale Grande.<br />
Man hörte da und dort das Lied eines<br />
Gondolieri und stimmte innerlich wohl<br />
ein in den Rhythmus <strong>der</strong> sich leicht<br />
bewegenden Wellen und genoss das<br />
Glitzern <strong>der</strong> impressionistischen Reflektion<br />
einer rötlich gefärbten Sonne.<br />
Prisma (69) Prisma (69)<br />
Als wir schließlich mit dem letzten<br />
möglichen Schiff Richtung Punta<br />
Sabbioni fuhren und die Nacht langsam<br />
die Laguneninsel in ihre Dunkelheit<br />
tauchte, regte sich in vielen wohl das<br />
Gefühl <strong>der</strong> Dankbarkeit, gemischt mit<br />
einer verhaltenen melancholischen Sehnsucht,<br />
diese wun<strong>der</strong>same und wun<strong>der</strong>volle<br />
Stadt erlebt zu haben und vielleicht<br />
eines Tages wie<strong>der</strong>um zu sehen.<br />
Helmut Mally<br />
Brief aus Jesolo<br />
Aus dem Unterricht • 43
44 • Buchbesprechung o<strong>der</strong>: Aus den Schriften / Kleinanzeigen<br />
Aus den Schriften: Eine Pädagogik <strong>der</strong> Ich-Landnahme<br />
Steiner lesen, wirklich? – Befällt einen<br />
doch in dem kaum auszulotenden<br />
Vortrags- & Schriftenwerk Rudolf<br />
Steiners ein Globalisierungsgefühl:<br />
<strong>der</strong> Überblick zerrinnt, die Fülle <strong>der</strong><br />
Mitteilungen sprengt bekannte o<strong>der</strong> neu<br />
versuchte Ordnungen und was einem<br />
schlussendlich übrigbleibt, ist das jeweils<br />
punktuelle Einarbeiten in die Landschaft<br />
und die Blickwinkel eines Textzusammenhanges<br />
– allerdings kommt<br />
man damit oft überraschend weit...<br />
Je nach Vorliebe und momentanem<br />
Gusto hält man sich lieber an die rein<br />
begrifflichen, bildlosen Ausführungen<br />
des frühen Steiners – zu nennen hier v.a.<br />
„Die Philosophie <strong>der</strong> Freiheit“ aus dem<br />
Jahre 1884 –, in denen die zentrale und<br />
fundierende Rolle des Denkens für<br />
jegliche Welt- & Selbsterkenntnis<br />
überhaupt beleuchtet wird. O<strong>der</strong> man<br />
taucht genüsslich ein in die grandiose<br />
Bil<strong>der</strong>schau eines späten Steiners – die<br />
fast barock anmutenden Schil<strong>der</strong>ungen<br />
diverser Weltebenen, hierarchischer<br />
Wesenheiten und verschlungener<br />
Entwicklungszusammenhänge –<br />
1904 eröffnet v.a. die „Theosophie“ jene<br />
vielschichtig lasierenden Malereien.<br />
In dieser erstmal schwer zusammenzudenkenden<br />
Polarität verortet sich 1899<br />
genau zwischen diesen zwei erwähnten<br />
Kleinanzeigen sind in dieser Kleinheit kostenlos<br />
Wohnwagen zu verschenken –<br />
ohne TÜV, mit Gasherd u. Heizung.<br />
Als Gartenhütte o. ä. zu verwenden.<br />
Selbstabholung. Tel. 07622-65338.<br />
Blockflöten- und Querflöten<br />
unterricht in Schopfheim, Anfragen<br />
bei Monika Luther, 07622-64133<br />
Drucksachen aller Art gestaltet<br />
Frauke Roloff, 07622-5746<br />
theaArt Werkstatt-Boutique<br />
Modekreationen und Accessoires<br />
nicht nur am Bazar. Individuelle An-<br />
fertigungen je<strong>der</strong>zeit möglich.<br />
Dorothea Scheel, 07622-669995<br />
Cello-Unterricht: Cellistin mit päd.<br />
& künstl. Diplom sowie langjähriger<br />
Hauptwerken ein kleiner Aufsatz, den<br />
Rudolf Steiner dem Sammelband über<br />
den „Egoismus“ (herausgegeben von<br />
Arthur Dix) beisteuerte und <strong>der</strong> nun neu<br />
im Rudolf Steiner Verlag als schmales,<br />
108seitiges Bändchen inkl. Einleitungen<br />
erschienen ist. Egoismus hat dabei allerdings<br />
nicht die heutige schimpfwörtliche<br />
Konnotation, son<strong>der</strong>n ist sinngemäß als<br />
Individualismus zu lesen. In einer hilfreichen<br />
Einleitung weist Daniel Baumgartner<br />
auf interessante kontextuellhistorische<br />
und intertextuell-inhaltliche<br />
Erscheinungen hin und schlägt dem<br />
Leser dann sieben Lesarten für den<br />
kurzen Steinertext vor.<br />
Diesen sieben Aspekten nachgehend<br />
ergeben sich unerwartete neue Blickwinkel,<br />
hier nicht näher zu erläutern,<br />
doch von jedem selbst zu entdecken –<br />
rein inhaltlich gesehen, werden die<br />
großen Entwürfe <strong>der</strong> menschlichen<br />
Bewusstseinsgeschichte unter dem<br />
Egoismus-Gesichtspunkt betrachtet, das<br />
heißt: Welche Rolle wird dem menschlichen<br />
Ich in dem jeweiligen philosophischen<br />
Konzept zugesprochen?<br />
Welche Realität spricht <strong>der</strong> schöpferische,<br />
<strong>der</strong> religiöse, <strong>der</strong> mystizierende, <strong>der</strong><br />
philosophierende, <strong>der</strong> normale Mensch<br />
seiner Welt- & Selbsterkenntnis zu,<br />
bzw. welche Realität gibt er seinen<br />
„Das ist das Merkwürdige<br />
in <strong>der</strong> Entwicklung des Menschen,<br />
dass er seine Kräfte entfaltet,<br />
dass er für das Dasein und die Entfaltung<br />
dieser Kräfte in <strong>der</strong> Welt kämpft,<br />
dass er diese Kräfte aber<br />
lange nicht<br />
als seine eigenen<br />
anzuerkennen vermag.“ R. St.<br />
Unterrichtserfahrung erteilt Cello-<br />
Unterricht in Schopfheim Bahnhofsnähe.<br />
Sandra Frey, 07622-6976591<br />
Ashford Spinnrad (neuwertig) für<br />
80 € zu verkaufen und Knittax<br />
Heimstrickgerät mit allem Zubehör<br />
und Strickanleitung zu verschenken,<br />
Kontakt 07622-2145 in Schopfheim<br />
Sprache sprechen spritzen sprossen<br />
sprudeln - Wer hat Lust, seine Sprach-<br />
werkzeuge in Schwung zu bringen<br />
und Sprache einmal ganz an<strong>der</strong>s und<br />
mit allen Sinnen zu erfahren? Dazu<br />
besteht Gelegenheit nach den Som-<br />
merferien mittwochs 18.15-19.00 Uhr.<br />
Bei Interesse rufen Sie mich gerne<br />
an: 07622-683458 o<strong>der</strong> schicken mir<br />
eine Mail: u.poland@gmx.de. Ich<br />
freue mich darauf! Ute Poland<br />
Auch dieses Jahr bietet das Familienzentrum<br />
wie<strong>der</strong> eine Ferienbetreuung<br />
an. Grundschulkin<strong>der</strong> werden in <strong>der</strong><br />
Zeit 6.9.-10.9.10 sowie 2.11.- 5.11.10<br />
jeweils 7.30-13.00 Uhr durch eine<br />
päd. Fachkraft in unseren Räumen<br />
mit großem Garten betreut. Kosten:<br />
50 € pr. Kind/Woche, Mitglie<strong>der</strong> und/<br />
o<strong>der</strong> Geschwisterkin<strong>der</strong> günstiger.<br />
Anm. 07622-673804 o<strong>der</strong> info@<br />
familienzentrum-schopfheim.com<br />
Wer hat Tombola-Preise abzugeben?<br />
Bitte melden unter 07622-2174 o<strong>der</strong><br />
Vorstellungen von sich selbst und seiner<br />
physischen wie geistigen Umgebung?<br />
Und – als wichtigste Konsequenz dieser<br />
diversen "Einsichten" – welche Verantwortung<br />
ist <strong>der</strong> Mensch bereit zu<br />
übernehmen?<br />
Diese grandiose Analyse zeichnet in<br />
die abendländische Gedankenentwicklung<br />
eine unerwartete und pendelnd<br />
aufsteigende Linie des menschlichen<br />
Egoismus` – und <strong>der</strong> Lesende fragt sich<br />
beim angestrengten Nach-Denken dieser<br />
teils sehr radikal formulierten Charakterisierungen,<br />
wo bzw. wieweit er selbst<br />
auf diesem Gradienten denkendfühlend-handelnd<br />
steht und wohin<br />
die Reise gehen müsste.<br />
Ein unglaublich erfrischendes<br />
Büchelchen, mehrmals zu lesen mit<br />
steigen<strong>der</strong> Leichtigkeit (endlich z.B.<br />
versteht man in diesen Polarisierungen<br />
etwas von den kruden und oft nicht<br />
nachzuvollziehenden Ausführungen<br />
diverser Philosophen ...). Es muntert<br />
einen wirkungsvoll auf, endlich und<br />
wie<strong>der</strong>holt Ernst zu machen – kühn und<br />
tapfer! – mit dem wahrhaftigen achtsam<br />
souveränen Handeln, dem tragenden<br />
Vertrauen auf die eigenen inneren<br />
Kräfte des individuellen (sprich hier:<br />
des egoistischen) Ich. Dass im Titel <strong>der</strong><br />
Ausgabe von 2009 ein weiteres Adjektiv<br />
erscheint – das "integrale" Ich –, muss<br />
einen nicht stören, es ist den momentanen<br />
Begrifflichkeiten entlehnt und möchte<br />
damit zeigen, wie aktuell Steiner und<br />
Steinerlesen heute sein kann.<br />
Geht es doch dabei, wie es Daniel<br />
Baumgartner in seinen einleitenden<br />
Ausführungen formuliert, um „eine<br />
Pädagogik <strong>der</strong> Ich-Landnahme“ – gut<br />
zu gebrauchen bei <strong>der</strong> oben erwähnten<br />
zeitgenössischen Globalisierungswirrnis.<br />
Frauke Roloff<br />
07622-6976543 o<strong>der</strong> einfach vorbeibringen<br />
auf Hof Zahrte, Auf <strong>der</strong><br />
Dürrenwaid 8, Schopfheim-Fahrnau.<br />
Wir vermissen unsere 10-Liter Milch-<br />
Edelstahlkanne! Sie verschwand an<br />
dem Tag, als das Orchester nach<br />
Walkringen in die Freizeit fuhr. Bitte<br />
melden bei Familie Jost, 07622-8195<br />
Biete motivierten Kin<strong>der</strong>n im Grundschulalter<br />
günstigen Gitarrenunterricht<br />
(½ Stunde 5 Euro).<br />
Lars Roloff, 07622-5746<br />
Ich freue mich, auch weiterhin<br />
privaten Geigenunterricht<br />
an unserer Schule zu erteilen.<br />
Elfriede Hochweber, 07621-53579<br />
Prisma (69) Prisma (69)<br />
Neun von insgesamt dreizehn FHR-<br />
Schüler-/innen entschlossen sich<br />
in diesem Schuljahr, neben ihrem<br />
schulischen Teil auch den fachpraktischen<br />
Teil im Schreinern zu absolvieren.<br />
Die Prüfung setzt sich aus drei<br />
Teilen zusammen:<br />
• dem selbständigen Entwurf, Bau und<br />
Präsentation eines Werkstücks<br />
• <strong>der</strong> Ausarbeitung und des Vortrags<br />
eines Referats zum Thema „Holz“<br />
• einer ca. siebenstündigen „Handprobe“,<br />
bei <strong>der</strong> je<strong>der</strong> Schüler ein kleines, anhand<br />
einer Zeichnung vorgegebenes,<br />
Werkstück erstellen muss.<br />
Neben <strong>der</strong> Freude über die bestandene<br />
Prüfung am 6./7. Mai (mit Notendurchschnitt<br />
2,1) spürte man auch dieses<br />
Jahr wie<strong>der</strong> deutlich, wie sehr sich die<br />
Aus dem Unterricht • 45<br />
Fachhochschulreife –<br />
<strong>der</strong> fachpraktische Teil<br />
„Schreinern“<br />
Schüler-/innen mit ihren selbst gebauten Werkstücken<br />
verbunden hatten und wie groß die daraus entstandene<br />
Freude, Befriedigung und Stolz – zum Teil auch ein<br />
Erstaunen – auf bzw. über die persönliche handwerkliche<br />
Leistung war. J. Bockelmann
46 • Aus den Kin<strong>der</strong>gärten<br />
„Sich mit <strong>der</strong> Erde verbinden ohne den Himmel zu verlieren“<br />
Ein Vortrag von Michael Kassner im Waldorfkin<strong>der</strong>garten am Eisweiher am 11.06.2010<br />
Michael Kassner wurde als Sohn<br />
eines Waldorflehrers geboren,<br />
besuchte dann selbst die Waldorfschule,<br />
arbeitete in <strong>der</strong> Landwirtschaft, in <strong>der</strong><br />
Heilpädagogik sowie im Gemüsegarten<br />
<strong>der</strong> Sonnhalde in Görwihl. In einem<br />
Betrieb <strong>der</strong> Ernährungsforschung konnte<br />
er seine Kenntnisse theoretisch in <strong>der</strong><br />
Getreideforschung und praktisch als<br />
Koch vertiefen. Er leitete Kochkurse<br />
über Vollwerternährung in Kin<strong>der</strong>gärten,<br />
Schulen, bei den Landfrauen,<br />
war Berater in Ernährungsfragen, z. B.<br />
„Ernährung als Grundlage für die<br />
Erziehung“ etc. Zahlreiche Reisen<br />
führten ihn u. a. nach Russland und Estland.<br />
Es folgten Kin<strong>der</strong>gartenseminare,<br />
Unterricht in Erziehungswissenschaft<br />
und Ernährung.<br />
Anschaulich erzählt er von seiner<br />
Kindheit, <strong>der</strong> Flucht aus dem Osten, <strong>der</strong><br />
Armut, <strong>der</strong> Wertschätzung <strong>der</strong> Nahrung:<br />
ein einziges Ei, ein Stück Hefezopf.<br />
Welch ein Genuss!<br />
Er zeigt auf, wie sich das Leben <strong>der</strong><br />
Menschen – und beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
– seit dem 2. Weltkrieg verän<strong>der</strong>t hat:<br />
Es war zunächst noch selbstverständlich,<br />
dass das Kind, <strong>der</strong> junge Mensch<br />
durch Eltern, Lehrer und Lehrherren<br />
geführt wurde ohne ein Recht auf Mitbestimmung,<br />
es folgte eine kurze Zeit<br />
<strong>der</strong> Unabhängigkeit (z. B. <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>jahre),<br />
dann recht früh Ehe, Kin<strong>der</strong>,<br />
Verantwortung in <strong>der</strong> klassischen<br />
Rollenverteilung.<br />
Wir erleben heute eine ganz an<strong>der</strong>e<br />
Gesellschaft: Die Kindheit ist kurz,<br />
frühe Mitspracherechte für die Kin<strong>der</strong>,<br />
die Jugend ist lang – man möchte jung,<br />
schön und ohne Gebrechen bis zum Tod<br />
bleiben. Der technische Fortschritt hat<br />
mit seinen Erleichterungen unser Leben<br />
grundsätzlich verän<strong>der</strong>t.<br />
Wie kann das Kind in unserer Zeit<br />
auf die Erde geführt werden, ohne dass<br />
<strong>der</strong> Himmel verloren geht? Was hat<br />
manche Menschen so stark gemacht, so<br />
dass sie z. B. Krieg und KZ ungebrochen<br />
überlebt haben?<br />
Über die Entwicklung des Kindes im<br />
Mutterleibe im Fruchtwasser schwebend,<br />
in den ersten Monaten <strong>der</strong> Schwerkraft<br />
ausgesetzt, meist<br />
auf dem Rücken<br />
liegend, formen bis<br />
hin zur Pubertät die<br />
Gestaltungskräfte<br />
den Leib. Von nun<br />
an übernimmt die<br />
Individualität die<br />
ihm gemäße Ausgestaltung des Leibes<br />
bis in die mittleren <strong>Lebens</strong>jahre hinein.<br />
(Nun ist die individuelle Gestalt des<br />
Menschen gefunden.) Der Mensch muss<br />
und darf seine individuelle Gestalt<br />
ausbilden, es gibt kein Idealmaß: Ideal<br />
ist, <strong>wenn</strong> sich <strong>der</strong> Mensch in seinem<br />
Körper wohlfühlt, ihn mit seinem<br />
seelischen Wesen „ausfüllen“ kann.<br />
Wie kann Ernährung als Grundlage<br />
<strong>der</strong> Erziehung diesen Prozess beför<strong>der</strong>n?<br />
Der Wert und die Gestaltungskraft<br />
„gesund“ erzeugter <strong>Lebens</strong>mittel für<br />
den Leibaufbau unserer Kin<strong>der</strong> wurden<br />
anhand von Kristallisationsbil<strong>der</strong>n von<br />
Milch und Wurzelaufnahmen von<br />
Weizen verdeutlicht. Zu eiweißreiche<br />
Idealmaß (...) ist,<br />
<strong>wenn</strong> sich <strong>der</strong> Mensch<br />
in seinem Körper wohlfühlt,<br />
ihn mit seinem seelischen<br />
Wesen „ausfüllen“ kann.<br />
Anzeige<br />
Nahrung jedoch kann zu späterer<br />
Fettleibigkeit führen.<br />
Neben <strong>der</strong> Ernährung des Kindes<br />
können wir durch Ruhe, Regelmäßigkeit,<br />
Rhythmus und Lie<strong>der</strong> Singen den<br />
Körperaufbau unserer Kin<strong>der</strong> unterstützen.<br />
Auch hier muss ein gutes Maß<br />
gefunden werden, denn zu viele seelische<br />
Eindrücke – seien sie fröhlich o<strong>der</strong><br />
traurig – schwächen die <strong>Lebens</strong>kräfte,<br />
die zur Gestaltentwicklung des Kindes<br />
notwendig sind. Auch empfehlen sich<br />
Vermeidungsstrategien, selbst im Falle<br />
von Allergien, nicht: „Niemandem kann<br />
und soll etwas abgenommen werden<br />
o<strong>der</strong> eine heile Welt<br />
vorgespielt werden.“<br />
Aus <strong>der</strong> Verbindung<br />
von Herrn Kassners<br />
großem Wissensschatz<br />
– u.a. durch die langjährige<br />
Beschäftigung<br />
mit <strong>der</strong> anthroposophischen Menschenkunde<br />
– und seinen Beobachtungen <strong>der</strong><br />
Menschenentwicklung in unserer Zeit,<br />
entstand ein sehr interessanter, lebensnaher<br />
Vortrag.<br />
Das Kin<strong>der</strong>gartenkollegium und<br />
etwa ein Dutzend Eltern lauschten<br />
gespannt Herrn Kassners ruhigem, aber<br />
lebendigen und überzeugenden Redefluss.<br />
Vielleicht können wir Eltern und<br />
Interessierte bei einer nächsten Gelegenheit<br />
mit Herrn Kassner die praktische<br />
Seite – z. B. mit einem Kochkurs –<br />
erfahren.<br />
Dr. med. Christina Bockemühl<br />
A r c h i t e k t u r<br />
Entwurf - Ausschreibung - Bauleitung<br />
Energetische Sanierungen - Baubegleitung<br />
Denkmalsanierungen - Wertgutachten<br />
Ar c h i t e k t u r b ü r o ho r s t Wu c h n e r<br />
Bergwerkstraße 55, 79688 Hausen<br />
Tel. 07622 6847345, Fax 6847346<br />
horst.wuchner@freenet.de<br />
Prisma (69) Prisma (69)<br />
Liebe Sprecherinnen und Sprecher<br />
<strong>der</strong> letzten Schulfeier: Ganz großes<br />
Kompliment an Euch! Das war Spitze!<br />
Es war die beste Ansage, die ich je in<br />
dieser Schule gehört habe, <strong>wenn</strong> auch<br />
nur aus zweitem Mund sozusagen ;-).<br />
Ich habe die Generalprobe gesehen<br />
und war begeistert von den Klassenbeiträgen<br />
und von Eurer witzig aufgebauten<br />
Ansage – aber es kam trotzdem<br />
mit zu Ohren, was Ihr Samstag angesprochen<br />
habt: Ihr habt doch tatsächlich<br />
auf die Demo gegen Atomkraft aufmerksam<br />
gemacht! Find ich super. Es<br />
war nämlich wirklich so, dass ich von<br />
Schopfheim & Umgebung keinen auf<br />
dem Weg nach Biblis getroffen habe.<br />
Waren wirklich alle in <strong>der</strong> Schule.<br />
Auch gut! Und nicht so schlimm,<br />
weil: Ich war ja dort und mit mir noch<br />
11.999 an<strong>der</strong>e Menschen, die darauf<br />
aufmerksam machen wollen, dass wir<br />
keine Atom-Energie mehr wollten, da<br />
wir ja jetzt schon auf unserem Atom-<br />
Müll sitzen und keiner will ihn so recht<br />
vor seiner Tür haben ;-) Ich sag nur:<br />
Endlager Baden-Württemberg.<br />
Es hat mich sehr gefreut, dass ich so<br />
viele junge Menschen in Biblis vorgefunden<br />
habe. Da war so richtig Power<br />
<strong>der</strong> Jugend zu spüren, welche mir lei<strong>der</strong><br />
auch schon ein bisschen abhanden gekommen<br />
ist. Klar, die Veteranen, welche<br />
Leserbriefe / Mitteilung, Einladung & Hinweis • 47<br />
Leserbrief 1: Tolle Ansprache!!!!!!!!! Leserbrief II: Vogelperspektive<br />
Mitteilung<br />
Ehemaligenknopf<br />
Unter diesem Menü-Knopf finden<br />
Sie auf <strong>der</strong> Schulhomepage: NICHTS!<br />
Das soll sich aber än<strong>der</strong>n, denn:<br />
Vor einiger Zeit wurde ich über die<br />
Homepage angefragt, ob die Schule nicht<br />
eine Zeitschrift kennen lernen möchte,<br />
die ein ehemaliger Schüler als Herausgeber<br />
und stellvertr. Chefredakteur<br />
verantwortet (s.S. 13). Ich bestellte ein<br />
Heft dieser Zeitschrift und gab sie an<br />
den entsprechenden Fachbereich weiter...<br />
Dieser kurze Kontakt bildete den<br />
Grundstein für folgende Idee: Wenn<br />
Ehemalige mit ihren Projekten mit<br />
an<strong>der</strong>en Ehemaligen in Kontakt bleiben<br />
o<strong>der</strong> wahrgenommen werden wollen, so<br />
bietet unsere Page eine wun<strong>der</strong>bare<br />
Möglichkeit dazu...... Fragen /Ideen per<br />
Kontaktknopf <strong>der</strong> Schulwebsite: www.<br />
waldorfschuleschopfheim.de!<br />
Thomas Wehkamp, wehki@web.de<br />
die Katastrophe hautnah miterlebt<br />
haben, trifft man immer, aber nach 20<br />
Jahren Kampf gegen AKWs ist schon<br />
etwas die Luft raus. Umso besser, <strong>wenn</strong><br />
jetzt die junge Generation uns unterstützt.<br />
Alleine Anfahrt und eine Stunde<br />
strammer Fußweg vom Bahnhof zum<br />
AKW war schon für manchen<br />
„Älteren“ eine Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Super fand ich auch den Spruch<br />
von Euch, dass die werten Gäste nicht<br />
vergessen sollten, ihre (so dringend benötigten)<br />
Handys wie<strong>der</strong> einzuschalten.<br />
So zeigt es doch, dass <strong>der</strong> Vortrag von<br />
Uli Weiner, zumindest bei Euch<br />
Schülern, angekommen ist. Das find<br />
ich alles sehr motivierend, dass Ihr<br />
Euch sozial-kritisch einsetzen könnt<br />
und dann auch noch auf so witzigironische<br />
Art. Wahre Kunst!<br />
Denn dazu braucht es auch ganz<br />
schön Mut! Find ich jedenfalls. Jetzt<br />
sehe ich die Welt wie<strong>der</strong> optimistischer<br />
nach dem 24. April 2010 und auch Ihr<br />
habt dazu beigetragen. Macht weiter so!!<br />
Vielen Dank! Eure Beate Felgenhauer<br />
Einladung<br />
Die Hexenjagd 12. Kl.<br />
Die SchülerInnen <strong>der</strong> zwölften<br />
Klasse werden unter <strong>der</strong> Regie von<br />
Martina Nübling "Die Hexenjagd" von<br />
Arthur Miller einstudieren und an folgenden<br />
Tagen im Großen Saal aufführen:<br />
am Freitag, 23. Juli um 9.30 Uhr<br />
am Samstag, 24. Juli um 19.30 Uhr<br />
und am Sonntag, 25. Juli um 17.00 Uhr.<br />
Helmut Mally<br />
Einladung<br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
A m 16. Juli um 20 Uhr findet im<br />
Kleinen Festsaal die letzte Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
im Schuljahr statt.<br />
Schwerpunktthema ist das Budget des<br />
kommenden Schuljahres. Genaueres<br />
entnehmen Sie bitte <strong>der</strong> schriftlichen<br />
Einladung. tg-r<br />
Als Vater einer Schülerin <strong>der</strong> 8.<br />
Klasse habe ich die Präsentation<br />
<strong>der</strong> Achtklassarbeiten besucht und das<br />
Programm hierzu erhalten. Die Idee,<br />
das Schülerfoto aus <strong>der</strong> Vogelperspektive<br />
aufzunehmen fand ich originell und<br />
ansprechend. Bedauerlicherweise fehlen<br />
aber zwei Kin<strong>der</strong>, die im kommenden<br />
Sommer die Schule verlassen müssen.<br />
Edwin und Sophia besuchen ihre Klasse<br />
seit dem 1.Schuljahr im Rahmen einer<br />
Integration. Es ist mir unverständlich,<br />
warum die Beiden auf dem Foto nicht<br />
mit abgebildet sind und auch von<br />
Schulseite hierauf nicht geachtet wurde.<br />
Gerade weil diese Kin<strong>der</strong> jetzt ihre<br />
letzten Schulwochen an unserer Schule<br />
haben, hätte ich erwartet, dass hier<br />
mehr Sorgfalt aufgebracht wird. Es<br />
scheint so, dass in unserer Schule<br />
diese Kin<strong>der</strong> auch gedanklich schon<br />
verabschiedet sind und im Bewusstsein<br />
<strong>der</strong> begleitenden Pädagogen nicht mehr<br />
anwesend sind.<br />
Ich persönlich finde es bedauerlich,<br />
dass Edwin und Sophia aufgrund einer<br />
Entscheidung <strong>der</strong> Internen Konferenz<br />
die Schule verlassen werden. Ich hätte<br />
es sehr begrüßt, <strong>wenn</strong> eine Möglichkeit<br />
gefunden worden wäre, die Integration<br />
auch in die Oberstufe hinein<br />
fortzuführen.<br />
Christoph Kiesow (Schülervater)<br />
Hinweis<br />
"Versuchslabor" 1. Kl.<br />
Zum Thema "Bewegliches Klassenzimmer<br />
– Bewegtes Lernen“ soll<br />
am Dienstag, dem 20. Juli um 20 Uhr<br />
im Kleinen Festsaal ein offener Elternabend<br />
für alle interessierte Eltern,<br />
KollegInnen und Oberstufenschüler<br />
stattfinden.<br />
Es wird ein Erfahrungsbericht aus<br />
dem „Versuchslabor“ <strong>der</strong> 1. Klasse mit<br />
vielen Fotos geben, <strong>der</strong> Einblick in ein<br />
spannendes und schönes Schuljahr gibt,<br />
siehe auch Seite 26.<br />
Magdalene Dycke, Klassenlehrerin
48 • Termine <strong>der</strong> Woche, des Quartals, <strong>der</strong> Ferien und des Redaktionsschlusses<br />
Wochentermine<br />
in Waldorfschule / Vicemooshalle 1<br />
Bei Vermietung von Schulräumen bitte<br />
alles mit Fr. Schaubhut im Schulbüro<br />
abstimmen: Tel. 07622-666849-12.<br />
montags Eurythmiekurs II<br />
8.00 - 9.00 Uhr<br />
Michaela Trefzer<br />
07621-168928<br />
Schülerbibliothek<br />
11.30 - 14.00 Uhr<br />
Burgl Vogt<br />
07622-65350<br />
Tanz AG<br />
für Schüler ab Klasse 8<br />
16.30 - 18.00 Uhr<br />
Johanna Glocker<br />
07622-6976255<br />
Eurythmie am Abend<br />
19.00 - 20.00 Uhr<br />
Renate Langhammer<br />
07622-64094<br />
Bothmer Gymnastik<br />
18.30 - 19.45 Uhr<br />
Gabriele Hurter<br />
07622-6846582<br />
dienstags Zirkus<br />
für Kin<strong>der</strong> in Klassen 3-8<br />
16.30 - 18.00 Uhr<br />
Peter Siebert-Klapprott<br />
07622-6976488<br />
mittwochs Schülerbibliothek<br />
geöffnet von Schülern<br />
9.40 - 10.00 Uhr<br />
Anthroposophische<br />
Gesellschaft<br />
Zweigabend<br />
20.00 Uhr<br />
Peter Beyer<br />
07622-61424<br />
donnerstagsSchülerbibliothek<br />
9.30 - 10.00 Uhr<br />
Beate Felgenhauer<br />
07622-63486<br />
Volleyball-AG<br />
18.30 Uhr für Schüler<br />
20.00 Uhr für Ehemalige,<br />
Eltern und Lehrer<br />
Gotthard Jost<br />
07622-6884571<br />
freitags Eurythmiekurs I<br />
8.00 - 9.00 Uhr<br />
Renate Langhammer<br />
07622-64094<br />
Turn AG<br />
für Schüler ab Klasse 7<br />
14.00 - 15.30 Uhr<br />
Johanna Glocker<br />
07622-6976255<br />
Bläserkreis<br />
15.30 - 16.30 Uhr<br />
Carl-Philipp Rombach<br />
0713-3142444<br />
Freiwilligen-Orchester<br />
18.30 - 22.00 Uhr<br />
Elfriede Hochweber<br />
07621-53579<br />
samstags Artaban-Gruppenstunde<br />
10.00 - 12.00 Uhr<br />
Gero Engeser<br />
07622-672020<br />
Volkstanz<br />
je 2. Sa. des Monats<br />
20.15 Uhr<br />
Fam. Bauer<br />
07622-64043<br />
sonntags Sonntagshandlung<br />
freichristlich<br />
Kin<strong>der</strong>handlung<br />
10.30 Uhr<br />
Hans-Christian Keil<br />
07622-9019957<br />
Quartalsübersicht<br />
Termine <strong>der</strong> Freien Waldorfschule<br />
Juli<br />
03.07. Abitursfeiern<br />
19:00 Uhr<br />
Fest- und Speisesaal<br />
05.07. SMV OLBiKino Filmabend<br />
19:00 Uhr<br />
07.07. Elternabend<br />
Klasse 11<br />
09.07. ElternLehrerSchülerKreis<br />
20:00 Uhr<br />
Lehrerzimmer<br />
10.07. Klassentreffen<br />
anzusprechen V. Altmann<br />
10:30 Uhr<br />
Speisesaal<br />
11.07. Sonntagshandlung<br />
freichristlich<br />
10:30 Uhr<br />
unterer Eurythmiesaal<br />
16.07. Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
Budget<br />
20:00 Uhr<br />
Kleiner Festsal<br />
17.07. Volkstanzen<br />
20.15 Uhr<br />
Eurythmiesaal 1. OG<br />
20.07. Offener Elternabend<br />
Klasse 1<br />
20:00 Uhr<br />
Kleiner Festaal<br />
23. /<br />
24.07.<br />
Klassenspiel Hexenjagd<br />
Klasse 12<br />
19:30 Uhr<br />
gr. Festsaal<br />
25.07. Abschluss<br />
Klasse 1<br />
Speisesaal und Innenhof<br />
Redaktions-<br />
schluss:<br />
Prisma 70<br />
14.10.2010<br />
Erscheinungsdatum:<br />
18.10.2010 als pdf auf <strong>der</strong> homepage<br />
25.10.2010 in gedruckter Form<br />
Bitte liefern Sie Ihre Beiträge so bald<br />
wie möglich; je früher desto sicherer.<br />
Zeitgemäß digitalisiert per E-Mail an:<br />
prisma@waldorfschuleschopfheim.de<br />
o<strong>der</strong> auf CD bzw. Stick gespeichert:<br />
in den Prisma-Briefkasten im Foyer.<br />
Es dankt Ihnen die Prisma-Redaktion<br />
27.07. Abschlussabend<br />
Klasse 12<br />
Speisesaal, Innenhof und<br />
gr. Festsaal<br />
29.07. Sommerferienbeginn<br />
Schulschluss:<br />
Mittwoch 11.30 Uhr<br />
„Vor allem, Scout“, sagte er, „musst du einen ganz einfachen Trick lernen,<br />
dann wirst du viel bessser mit Menschen aller Art auskommen.<br />
Man kann einen an<strong>der</strong>en nur richtig verstehen,<br />
<strong>wenn</strong> man die Dinge von seinem Gesichtspunkt aus betrachtet ...<br />
Ich meine, <strong>wenn</strong> man in seine Haut steigt und darin herumläuft.“<br />
(Harper Lee: “Wer die Nachtigall stört“, 1960, aus dem Amerikanischen von Claire Malignon)<br />
Prisma (67)<br />
Ferienkalen<strong>der</strong><br />
2009 / 2010<br />
Das Schuljahr begann am Montag,<br />
dem 14.09.09 und wird am Mittwoch,<br />
dem 28.07.2010 enden.<br />
Sommerferien<br />
29.07.2010 - 12.09.2010<br />
2010 / 2011<br />
Das Schuljahr wird für die Schüler-<br />
Innen am Montag, dem 13.09.2010<br />
beginnen und am Mittwoch, dem<br />
27.07.2011 jubelnd enden.<br />
Herbstferien<br />
30.10.2010 - 07.11.2010<br />
Weihnachtsferien<br />
23.12.2010 - 09.01.2011<br />
Fasnachtsferien<br />
04.03.2011 - 13.03.2011<br />
Osterferien<br />
16.04.2011 - 01.05.2011<br />
Brückentag / Himmelfahrt<br />
26.05.2011<br />
Pfingstferien<br />
11.06.2011 - 26.06.2011<br />
Sommerferien<br />
28.07.2011 - 11.09.2011<br />
Die Terminangaben beziehen sich je-<br />
weils auf den ersten & letzten Ferientag.<br />
Die Ferienregelung selbst kann<br />
aufgrund interner Unterrichtsplanung<br />
geringfügig vom Ferien-kalen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
staatlichen Schulen abweichen.<br />
Schopfheim, 01. März 2010<br />
SCHULLEITUNG <strong>der</strong><br />
Freien Waldorfschule Schopfheim e.V.