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Soziale Herkunft entscheidet über Bildungserfolg - Bibliothek der ...

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4 DOKUMENTATION | Friedrich-Ebert-Stiftung | Der Bildungsbegriff im Wandel<br />

Zehn Punkte<br />

Wir wissen mehr als wir tun<br />

– Konsequenzen aus IGLU 2006<br />

und PISA III<br />

1.<br />

<strong>Soziale</strong> Segregation und ihre gesellschaftlichen<br />

Konsequenzen<br />

In jedem Land <strong>der</strong> Welt sind materielle und immaterielle Ressourcen ungleich<br />

verteilt, die Lebensbedingungen <strong>der</strong> Bürger sind unterschiedlich vorteilhaft und<br />

ihre gesellschaftlichen Positionierungen verschieden. <strong>Soziale</strong> Ungleichheit ist kein<br />

deutsches Problem.<br />

In hohem Maße ungerecht ist es aber, wenn die soziale o<strong>der</strong> ethnische <strong>Herkunft</strong><br />

eines Menschen die entscheidende Determinante für seinen weiteren Lebensverlauf<br />

ist. Hier ist <strong>der</strong> Staat in <strong>der</strong> Pflicht, allen Bürgern die gleichen Möglichkeiten<br />

zur Entwicklung ihrer Potenziale zu bieten und die Voraussetzungen zu schaffen,<br />

dass die vorhandenen Chancen auch tatsächlich wahrgenommen werden können.<br />

Denn die Herstellung von Chancengleichheit ist einer <strong>der</strong> wichtigsten Eckpfeiler<br />

demokratischer Gesellschaften, gleichberechtigte Bildungschancen wesentlich für<br />

ihren Zusammenhalt und inneren Frieden.<br />

2.<br />

40 Jahre Kampf für Chancengleichheit<br />

Bildungsinstitutionen haben unbestritten große Bedeutung für die Herstellung<br />

von Chancengleichheit. Aufgabe <strong>der</strong> Schule ist nicht nur die Qualifizierung ihrer<br />

Schülerinnen und Schüler, durch die Vergabe von Bildungszertifikaten hat sie auch<br />

statuszuweisende Funktion. Wie muss ein Bildungssystem beschaffen sein, um optimale<br />

Bedingungen für alle Lernenden zu bieten? Notwendig wären weniger Möglichkeiten<br />

zur Auslese, die Verbesserung <strong>der</strong> Lerngelegenheiten im Kin<strong>der</strong>garten,<br />

die individuelle För<strong>der</strong>ung aller Schülerinnen und Schüler, eine Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

<strong>der</strong> Lehrerausbildung und des Lehrplans – so die Empfehlungen des Strukturplans<br />

des Deutschen Bildungsrats von 1970.<br />

Man muss nicht einmal genauer hinsehen, um zu erkennen, dass diese Empfehlungen,<br />

die im Zuge <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierungsbemühungen um das deutsche Bildungswesen<br />

<strong>der</strong> 1960er Jahre entwickelt worden waren, auch nach fast 40 Jahren noch<br />

gültig sind. Denn umfassende, flächendeckende und konsequente Bildungsreformen<br />

hat es in Deutschland – trotz <strong>der</strong> Erfolge <strong>der</strong> Bildungsexpansion bis Mitte<br />

<strong>der</strong> 70er Jahre – nicht gegeben. Dagegen haben Län<strong>der</strong> wie Kanada o<strong>der</strong> Finnland,<br />

Län<strong>der</strong>, die heute an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> internationalen Leistungsvergleiche stehen, ihre<br />

Bildungssysteme in den letzten Jahrzehnten von Grund auf reformiert.<br />

a Beitrag Heike Solga Seite 15<br />

Zehn Punkte<br />

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