oberstdorf Kleinwalsertal - Alpin.de
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2 FELLhORN – DAS gENiALE gEBiET<br />
Wir entschei<strong>de</strong>n uns am Kanzelwandgipfel<br />
für <strong>de</strong>n Run<br />
Richtung Warmatsgund, die<br />
Mühe will schließlich belohnt<br />
sein. Wir droppen in <strong>de</strong>n Hang<br />
ein, Geschwindigkeit scheint<br />
die Zeit zu stoppen, wenigstens<br />
für <strong>de</strong>n Moment. Zwischen<br />
Anspannung und Euphorie<br />
suchen wir <strong>de</strong>n besten Weg<br />
und die feinste Linie über die<br />
steilen Hänge, die Anziehungskraft<br />
saugt am Körper wie ein<br />
Stru<strong>de</strong>l und <strong>de</strong>r Pow<strong>de</strong>r staubt<br />
bis hinter die Brille.<br />
An <strong>de</strong>r Talstation angekommen,<br />
benötigen wir erst<br />
mal eine Auszeit. Und das<br />
be<strong>de</strong>utet: wie<strong>de</strong>r hinauf zur<br />
Kanzelwand, Wartezeiten und<br />
Ziehwege sind durch die Neugestaltung<br />
und Ausrichtung <strong>de</strong>r<br />
Bahnen zum Glück Schnee von<br />
gestern. Das Chillout-taugliche<br />
Panoramarestaurant bietet<br />
hier <strong>de</strong>n „größten TV-Screen<br />
<strong>de</strong>r Allgäuer Alpen“. Vergesst<br />
HDTV.<br />
Spot: Südlich von Oberstdorf<br />
im Stillachtal gelegen, anfahrbar<br />
mit PKW o<strong>de</strong>r Bus ab<br />
Bahnhof Oberstdorf, mehrere<br />
Einkehrmöglichkeiten und<br />
Bergbahnen auf <strong>de</strong>utscher und<br />
österreichischer Seite. Die<br />
Fellhornbahn erschließt einen<br />
<strong>de</strong>r schönsten Blumenberge<br />
<strong>de</strong>s Allgäus und ist im Verbund<br />
mit <strong>de</strong>r Kanzelwandbahn<br />
das mit Abstand genialste<br />
Freeri<strong>de</strong>gebiet <strong>de</strong>r Umgebung<br />
(und gleichzeitig für alle Pistenfahrer<br />
die größte Zwei-Län<strong>de</strong>r-Skiregion<br />
in Deutschland).<br />
Alle nur er<strong>de</strong>nklichen Hangexpositionen<br />
und Neigungswinkel<br />
fin<strong>de</strong>n sich hier auf engstem<br />
Raum, alle Runs neben <strong>de</strong>n<br />
Pisten laufen früher o<strong>de</strong>r später<br />
immer wie<strong>de</strong>r an die Liftanlagen.<br />
Mit ein bisschen<br />
Ortskenntnis (o<strong>de</strong>r mit Beglei-<br />
tung einheimischer Führer)<br />
erreicht man mit kurzen Aufstiegen<br />
die feinsten Runs im<br />
Allgäu. Doch Vorsicht: auch<br />
ein „kurzer“ Anstieg kann im<br />
brusthohen Pow<strong>de</strong>r zu cholerischen<br />
Anfällen führen…<br />
Die Natur stellt sich hier<br />
<strong>de</strong>m Ri<strong>de</strong>r überwältigend<br />
gegenüber und die Umgebung<br />
birgt zahllose Erlebnisse. Die<br />
Region ist ein Paradies, das<br />
stets ein Wie<strong>de</strong>rsehen for<strong>de</strong>rt.<br />
Die Mühen <strong>de</strong>s Aufstiegs<br />
sind am Gipfel<br />
schnell vergessen.<br />
Ganz beson<strong>de</strong>rs,<br />
wenn eine Abfahrt im<br />
Tiefschnee wartet.<br />
3 SChNippENKOpF – REviER FüR jEDEN gESChmACK<br />
Ausgangspunkt unserer Tour ist<br />
<strong>de</strong>r Parkplatz am Berggasthof<br />
Sonnenklause. Von hier geht es<br />
nun etwa an<strong>de</strong>rthalb Stun<strong>de</strong>n<br />
liftfrei bergauf. „Earn your<br />
turn“, doch das Wissen um die<br />
bevorstehen<strong>de</strong> Abfahrt spornt<br />
uns an und selbst die aufziehen<strong>de</strong><br />
Wolken<strong>de</strong>cke trübt<br />
höchstens das Licht, nicht<br />
unsere Stimmung. Am überwächteten<br />
Grat angekommen,<br />
wechselt abrupt die Szenerie.<br />
Der Blick in die gegenüberliegen<strong>de</strong>n<br />
wil<strong>de</strong>n Nordabstürze<br />
<strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>langer Klettersteigs<br />
verleiht <strong>de</strong>m scheinbar gemütlichen<br />
Voralpenhügel plötzlich<br />
hochalpines Ambiente. Wir<br />
befahren die Nordrinne <strong>de</strong>s<br />
Schnippenkopfs, ein cooler<br />
Spot, wo es gleich richtig zur<br />
Sache geht. Die direkte Gipfeleinfahrt<br />
ist happig und nicht<br />
immer machbar, doch heute<br />
ist <strong>de</strong>r Schnee perfekt. Sogar<br />
Thorsten, <strong>de</strong>r sich mit Schneeschuhen<br />
an <strong>de</strong>n Füßen und<br />
seinem Board auf <strong>de</strong>m Rücken<br />
heraufquält, hat auf einmal<br />
Die Oberstdorfer<br />
Region ist bekannt<br />
für üppige<br />
Schneefälle. Frau<br />
Holle sei Dank!<br />
10/07<br />
j<br />
viel zu wenig Platz für das<br />
breite Grinsen unter seinem<br />
Helm. Mit fetten Turns shred<strong>de</strong>rn<br />
wir ins Tal. Warum in die<br />
Ferne schweifen…<br />
Spot: In <strong>de</strong>n Sonnenköpfen,<br />
nördlich von Oberstdorf bei<br />
<strong>de</strong>n Ortsteilen Rubi, Reichenbach<br />
und Schöllang gelegen,<br />
anfahrbar mit PKW bis Parkplatz<br />
Berggasthof Sonnenklause,<br />
keine Bergbahnen. Die<br />
Sonnenköpfe bieten ein nicht<br />
zu unterschätzen<strong>de</strong>s Freeri<strong>de</strong>-<br />
Revier, dass sich auch für Skitouren-Neulinge<br />
eignet.<br />
Die Beschreibungen <strong>de</strong>r drei Freeri<strong>de</strong>reviere<br />
wur<strong>de</strong>n auszugsweise <strong>de</strong>m<br />
Buch „Freeri<strong>de</strong> Allgäu“ entnommen<br />
(S. Literaturhinweis S. 22).<br />
EXTRA