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Die Broschüre als PDF herunterladen - Schweizer Landwirtschaft

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Inhalt<br />

Seiten<br />

Zu Besuch bei Pferdezüchter Thomas Hofer .............................. 2<br />

Vom Freiberger und anderen Rassen ................................. 4<br />

Am liebsten mit Artgenossen ....................................... 6<br />

Ein Leben in Freiheit ............................................. 7<br />

Ein Freund fürs Leben ............................................ 8<br />

Der Traum vom eigenen Pferd ....................................... 9<br />

Gnadenbrot für alte Pferde ....................................... 10<br />

Zahlen und Fakten ............................................. 11<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

LID <strong>Landwirtschaft</strong>licher Informationsdienst, Bern<br />

Konzept, Text und Gestaltung:<br />

Stoll, Traber und Partner AG, Bern<br />

Fotos: LID, Nationalgestüt Avenches, Marcus Gyger,<br />

www.landwirtschaft.ch<br />

<strong>Die</strong>se <strong>Broschüre</strong> ist erhältlich bei:<br />

LID <strong>Landwirtschaft</strong>licher Informationsdienst<br />

Weststrasse 10, 3000 Bern 6<br />

Tel. 031 359 59 77, Fax 031 359 59 79<br />

E-Mail: info@lid.ch, Internet: LID.CH<br />

Links<br />

www.harasnational.ch,<br />

www.vsp-fsec.ch,<br />

www.swisshorse.ch,<br />

www.landwirtschaft.ch


Zu Besuch bei<br />

Pferdezüchter<br />

Thomas Hofer<br />

1) Vater Franz Hofer und<br />

Sohn Thomas Hofer mit<br />

Zuchthengst Irco Pino.<br />

1<br />

In den Stallungen des jungen Landwirts<br />

VIEL STALLARBEIT TAG FÜR TAG JEDES PFERD EIN KÖNNER<br />

Thomas Hofer im thurgauischen Eschenz stehen<br />

Obwohl Thomas Hofer täglich viele Pferde reitet Ziel der Arbeit ist es, die mit viel Liebe<br />

50 Pferde der verschiedensten Rassen. Früher<br />

und ausbildet, beginnt sein Tag nicht auf dem und Sorgfalt ausgebildeten Pferde im Alter<br />

waren es vor allem Kühe. Erst vor vier Jahren<br />

Pferderücken. «Mein Tag fängt mit Füttern an», von 3 bis 4 Jahren an einen sachkundigen<br />

beschlossen Thomas und sein Vater Franz Hofer<br />

lacht Thomas Hofer. Danach mistet er die Ställe Reiter oder eine sachkundige Reiterin<br />

das Milchvieh zu verkaufen und sich ganz den<br />

aus. Erst nach der harten Stallarbeit beginnt die zu ver kaufen. «Damit wir von der Pferdezucht<br />

Pferden zu widmen. Sie richteten den Kuhstall<br />

eigentliche Arbeit mit den Pferden. <strong>Die</strong> Aus - leben können, müssen wir für jedes Tier rund<br />

für die Pferdehaltung ein und bauten gleich<br />

bildung der jungen Tiere erfolgt in kleinen 15 000 Franken erhalten», erklärt Thomas Hofer.<br />

daneben eine grosse, moderne Reithalle. Heute<br />

Schritten. <strong>Die</strong> Pferde müssen sich erst an «Unsere Tiere müssen daher hervorragend aus-<br />

leben Vater und Sohn ausschliesslich von der<br />

den Reiter gewöhnen. Langsam lernen sie, was gebildet sein und auch <strong>als</strong> Springpferde sehr viel<br />

Arbeit mit den Pferden. Neben den eigenen<br />

seine Zeichen bedeuten.<br />

Können mitbringen.»<br />

Tieren stehen in den Ställen 12 bis 14 Pensions-<br />

<strong>Die</strong> Arbeit mit jungen Pferden erfordert viel<br />

pferde. Es sind Pferde von anderen Besitzern,<br />

die auf dem Betrieb mit den grosszügigen<br />

Geduld. «Bevor man anfängt mit dem Pferd zu<br />

kämpfen, sollte man unbedingt aufhören und TEMPERAMENTVOLLER VATER<br />

Weiden gegen Entgelt gehalten und gefüttert<br />

dem Pferd und sich selber eine Pause gönnen», Der grosse Stolz der Familie Hofer ist Zucht-<br />

werden.<br />

mahnt Vater Franz Hofer. «Meistens geht am hengst Irco Pino. Das geschmeidige, edle Tier ist<br />

nächsten Tag plötzlich alles ganz leicht. Das der Vater aller Fohlen, die im Hirschensprung zur<br />

Pferd benötigt einfach genügend Zeit, um das Welt kommen. Daneben ist Irco Pino auch Vater<br />

Gelernte zu verarbeiten.»<br />

von jährlich etwa acht weiteren Fohlen. Pferdebesitzer,<br />

die sich ein Fohlen vom wunderschö-<br />

2) <strong>Die</strong> Ausbildung eines Pferdes beginnt an der Longe.<br />

In dieser Zeit verständigt sich der Mensch vor allem über<br />

3) Im Hirschensprung leben Pferde von verschiedenen<br />

Besitzern.<br />

4) Hofers Fohlen wachsen in Gruppen auf. Sie verbringen<br />

nen, gescheckten Hengst wünschen, können ihre<br />

Stuten im Frühling auf dem Betrieb von Thomas<br />

die Stimme mit dem Tier.<br />

ihre Jugend auf weitläufigen Fohlenweiden.<br />

und Franz Hofer von Irco Pino decken lassen.<br />

2 3 4<br />

2 3


Vom Freiberger und<br />

anderen Rassen<br />

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in der<br />

Schweiz noch viele verschiedene Pferdetypen:<br />

das Emmentaler Pferd, das Einsiedler Pferd,<br />

das Schwyzer Pferd, der Bündner Oberländer,<br />

der Seeländer, der Freiberger und viele mehr.<br />

Später wurden vor allem Warmblutpferde für die<br />

Kaval lerie in die Schweiz eingeführt. Doch<br />

deren Nachkommen waren für die Arbeit in<br />

der <strong>Landwirtschaft</strong> zu leicht und zu fein und<br />

ihre Haltung war teuer, weil sie viel Futter<br />

und Pflege benötigten. Deshalb wurde in der<br />

Schweiz ein für die <strong>Landwirtschaft</strong> geeignetes<br />

Zugpferd gezüchtet: der Freiberger, die einzige<br />

echte <strong>Schweizer</strong> Pferderasse.<br />

Um seine Abstammungs- und<br />

Identitätspapiere zu erhalten,<br />

muss ein Fohlen mit seiner<br />

Mutter an einer Pferdeschau<br />

präsentiert werden.<br />

TIERE MIT BESTEN NOTEN<br />

Heute werden in der Schweiz über 30 verschiedene<br />

Pferderassen gezüchtet. Zu den am weites<br />

-ten verbreiteten gehören der Freiberger, das<br />

<strong>Schweizer</strong> Warmblut und der Haflinger.<br />

Um die besten Hengste und Stuten für die Zucht<br />

auswählen zu können, sammeln die Zuchtverbände<br />

der verschiedenen Rassen systematisch<br />

alle Angaben über Körperbau, Grösse, Farbe,<br />

Gangarten, Abstammung und Leistungen der<br />

Tiere. <strong>Die</strong> Besitzer müssen ihre Zuchthengste,<br />

Zuchtstuten und Fohlen dazu regelmässig an<br />

Pferdeschauen und Leistungsprüfungen präsentieren,<br />

wo diese beurteilt und benotet werden.<br />

Nur Tiere mit ausgezeichneten Noten werden<br />

zur Zucht zugelassen.<br />

DIE WICHTIGSTEN IN DER SCHWEIZ<br />

GEZÜCHTETEN PFERDERASSEN<br />

<strong>Schweizer</strong> Warmblut<br />

<strong>Die</strong>se Pferde sind gross und feingliedrig.<br />

Es sind gute Reit- und<br />

Springpferde mit schwungvollen,<br />

raumgreifenden und elastischen<br />

Bewegungen, tempera mentvoll<br />

und leistungsstark. Sie messen<br />

bis zum Widerrist (vom Boden bis<br />

zum höchsten Punkt der Schulter)<br />

mindestens 160 Zentimeter<br />

und werden aus verschiedenen<br />

europäischen Pferderassen<br />

gezüchtet.<br />

Freiberger<br />

<strong>Die</strong>se Pferde sind mittelgross und<br />

mittelschwer, haben aber einen<br />

edlen Kopf. Mit einer Widerristhöhe<br />

von mindestens 150 Zentimetern<br />

sind sie kleiner <strong>als</strong> die <strong>Schweizer</strong><br />

Warmblutpferde. Sie haben einen<br />

kräftigen Rücken, sind trittsicher<br />

und robust. Sie sind gutmütig und<br />

wegen ihres Charakters ideal für<br />

die Arbeit in der Landwirt schaft<br />

geeignet. Freiberger sind aber auch<br />

be liebte Fahr-, Reit- und Frei zeitpferde.<br />

Haflinger<br />

<strong>Die</strong>se Pferde stammten<br />

ursprünglich aus Österreich<br />

und sind mit ihrem fuchsfarbenen<br />

Fell, ihrer hellen Mähne<br />

und ihrem hellen Schweif einfach<br />

zu er kennen. Sie gehören<br />

mit einer Wider risthöhe von<br />

mindestens 135 Zentimetern zu<br />

den Kleinpferden. Haflinger sind<br />

Freiberger in ihrem ursprünglichen<br />

Zuchtgebiet, dem<br />

Hochplateau der Freiberge<br />

im <strong>Schweizer</strong> Jura. In der<br />

Region des Juras leben<br />

auch heute noch die meisten<br />

Freiberger Pferde.<br />

feingliedrig, gutartig und sehr<br />

leistungsbereit. Sie sind<br />

vor allem beliebte Freizeitpferde<br />

für Kinder und Jugendliche,<br />

eignen sich aber auch bestens<br />

zum Fahren und Reiten sowie für<br />

die Arbeit in der <strong>Landwirtschaft</strong>.<br />

4 5


Am liebsten<br />

mit Artgenossen<br />

Pferde sind gesellige Tiere. Sie lieben es, einander<br />

zu necken und auf der Weide herumzutollen.<br />

Dazu benötigen sie viel Platz und viel Auslauf.<br />

<strong>Die</strong> früher verbreitete Anbindehaltung ist deshalb<br />

heute verpönt. Moderne Ställe tragen den<br />

Bedürfnissen der Tiere besser Rechnung. Zu<br />

vielen neu gebauten Pferdeboxen gehört ein<br />

kleiner Vorplatz, der es dem Pferd ermöglicht,<br />

jederzeit frische Luft zu schnappen und Sichtkontakt<br />

mit seinen Artgenossen aufzunehmen.<br />

Noch besser entspricht dem Pferd die Haltung<br />

in Gruppen. Wichtig ist dabei aber, dass jedes<br />

Pferd ungestört fressen und trinken kann.<br />

Pferde lieben das Leben in<br />

Gruppen.<br />

DER KLEINE PFERDEMAGEN<br />

Pferde besitzen einen kleinen Magen. Sie müssen<br />

daher mehrm<strong>als</strong> pro Tag gefüttert werden.<br />

Als Grundfutter mittel dienen Gras, Heu, Silagen<br />

und Stroh. Sila gen sind eine Art Sauer kraut<br />

aus Gras oder Mais pflanzen. Muss ein Pferd<br />

viel unter dem Reiter oder am Wagen arbeiten,<br />

erhält es auch Getreide – Hafer, Gerste,<br />

Mais – oder eine mit Miner<strong>als</strong>toffen angereicherte<br />

Futtermischung. Pferde vertilgen je nach<br />

Grösse und Arbeit bis zu 30 Kilogramm Gras<br />

oder 7 Kilogramm Heu pro Tag.<br />

Tiere, die nicht artgerecht gehalten und gefüttert<br />

werden, leiden oft an Verdauungs problemen<br />

und anderen Krankheiten oder entwickeln aus<br />

Lange weile Unarten und Ver haltensstörungen.<br />

Ein Leben in Freiheit<br />

Pferde sind Fluchttiere, wie es ihr ursprüngliches<br />

Leben in der offenen Steppe früher erforderte.<br />

Wildpferde fressen, stets in Bewegung,<br />

bis zu 16 Stunden pro Tag. Ihre Überlebensstrategie<br />

besteht darin, ihre Umgebung zu<br />

kontrollieren und immer alles im Auge zu<br />

be halten, damit sie bei Gefahr sofort fliehen<br />

können. Ohne ihre Schnelligkeit sind Wildpferde<br />

verloren. Ihr ganzer Körperbau ist auf die stete<br />

Fluchtbereit schaft ausgerichtet. <strong>Die</strong> Herde gibt<br />

ihnen Sicherheit, denn viele Nüstern wittern<br />

mehr <strong>als</strong> nur eine.<br />

URPFERD AUS DER MONGOLEI<br />

Man nimmt an, dass sich das heutige Pferd<br />

aus drei wilden Urformen entwickelt hat. Nur<br />

eine dieser Urformen, das Przew<strong>als</strong>kipferd aus<br />

den europäischen und zentralasiatischen Steppen,<br />

hat überlebt. Heute sind diese kleinen, beigen<br />

Urpferdchen mit ihrem dunklen Strich auf dem<br />

Rücken und den gestreiften Beinen fast nur noch<br />

in Zoos zu finden. Nur wenige von ihnen leben<br />

dank eines speziellen Auswilderungsprojekts<br />

wieder in den Steppen der Mongolei. Es gibt aber<br />

auch heute noch frei lebende Pferde,<br />

beispielsweise das weisse, robuste<br />

Camargue-Pferd, das in wildem oder<br />

halbwildem Zustand im französischen<br />

Rhone delta lebt, sowie<br />

der ursprünglich aus Spa nien<br />

stammende Mus tang,<br />

der heute verwildert<br />

in Amerika<br />

lebt.<br />

Das Camargue-Pferd ist<br />

ein widerstandsfähiges,<br />

kräftiges und ausgeglichenes<br />

Tier, das Kälte, Hitze<br />

und Insekten gut aushält.<br />

6 7


Ein Freund<br />

fürs Leben<br />

Schon immer waren die<br />

Menschen fasziniert<br />

von der Schönheit und<br />

der An mut der Pferde.<br />

Doch früher machten sie<br />

sich vor allem die Kraft<br />

und die Ausdauer der edlen<br />

Tiere zu Nutzen. Sie setzten das Pferd<br />

<strong>als</strong> Zugtier in der Land wirt schaft ein,<br />

<strong>als</strong> Lasttier in den Kohlegruben, <strong>als</strong><br />

Kutschpferd und <strong>als</strong> Trag- und Reittier<br />

zu Kriegszeiten.<br />

Heute ist die Beziehung des Menschen zum<br />

Pferd eine ganz andere. Das Auto, die Eisenbahn<br />

und der Traktor haben es <strong>als</strong> Transport- und<br />

Arbeits tier ersetzt. <strong>Die</strong> Landwirte setzen es<br />

kaum noch auf dem Feld ein. Nur noch vereinzelt<br />

hilft es Bauern und Förstern beim Abtransport<br />

von Holz aus dichten Wäldern. Das Pferd ist vom<br />

Arbeitstier zum Sport- und Freizeitgefährten<br />

geworden.<br />

KOST UND LOGIS BEIM BAUERN<br />

Viele Mädchen und Jungen beginnen schon<br />

früh mit Reitstunden oder geniessen auf ausgedehnten<br />

Ausritten die Natur. Für viele Erwachse<br />

ne bietet das Pferd den idealen Ausgleich zur<br />

täglichen Arbeit. Immer mehr Menschen reiten<br />

in ihrer Freizeit oder messen sich im Pferde sport.<br />

Viele von ihnen geben ihre Pferde bei einem<br />

Bauern oder in einem Reitstall in Pension, wo die<br />

Tiere Kost und Logis erhalten. Immer mehr Landwirte<br />

richten sich auf dieses Bedürf nis der<br />

Freizeit- und Sportreiter ein und bieten<br />

Pensions pferden Platz.<br />

Pferde <strong>als</strong> Freizeitgefährten:<br />

winterlicher Ausritt in Savièse VS<br />

Der Traum vom<br />

eigenen Pferd<br />

Wer sich ein eigenes Pferd oder ein Pony<br />

wünscht, darf nicht vergessen, dass er für dessen<br />

Pflege und Haltung viel freie Zeit und Geld einsetzen<br />

muss.<br />

• Eine gründlich Ausbildung ist nötig,<br />

um ein Pferd richtig halten und reiten<br />

zu können.<br />

• Wer das Ausmisten, das Füttern und<br />

die Pflege seines Tieres selber besorgt,<br />

benötigt zirka 3 Stunden pro Tag.<br />

• Pferde können 20 Jahre und älter werden.<br />

Wer ein Pferd kauft, übernimmt <strong>als</strong>o eine<br />

langfristige Verantwortung.<br />

• Ein gutes, ausgebildetes Pferd kostet<br />

10 000 Franken oder mehr.<br />

• Eine Pferdeboxe mit Auslauf und Weide,<br />

beispielsweise auf einem Bauernhof, kostet<br />

pro Monat zirka 500 bis 1000 Franken.<br />

• Für den Hufschmied müssen pro Jahr<br />

zirka 900 Franken ausgegeben werden.<br />

• <strong>Die</strong> Kosten für den Tierarzt betragen pro Jahr<br />

zirka 250 Franken, allein für das Impfen und<br />

Entwurmen. Wird das Pferd krank, steigen die<br />

Kosten um ein Vielfaches.<br />

VOM HOBBY ZUM BERUF<br />

Viele Berufe ermöglichen dem Menschen eine<br />

besonders intensive Zusammenarbeit mit dem<br />

Pferd. Dazu gehören die Arbeit <strong>als</strong> Hufschmied,<br />

Tierärztin, Bereiterin, Pferdepfleger, Reitlehrerin<br />

oder Reitpädagogin. In Frage kommen aber auch<br />

Berufe im Bereich Forschung und <strong>Landwirtschaft</strong>.<br />

Wichtig bei der Arbeit mit Pferden sind<br />

vor allem Geduld, Toleranz und Besonnenheit.<br />

Der Beruf des Hufschmieds<br />

verlangt viel Können und<br />

8 Feingefühl.<br />

9


10<br />

Gnadenbrot<br />

für alte Pferde<br />

<strong>Die</strong> meisten Sport- und Freizeitpferde werden im<br />

Alter von ihren Besitzern direkt an einen geeigneten<br />

Metzger verkauft. Manche Tierhalter lassen<br />

ihr Pferd auch zuhause auf der Weide vom<br />

Tierarzt einschläfern.<br />

Manche Pferdebesitzer geben ihren Tieren<br />

jedoch das Gnadenbrot, beispielsweise auf<br />

einem Bauernhof, wo sie bis zu ihrem Tod ge -<br />

füttert und gepflegt werden. Um alte und kranke<br />

Pferde kümmert sich auch die im Kanton Jura<br />

ansässige «Stiftung für das Pferd» in Le Roselet.<br />

Schonend und effizient:<br />

auch heute noch werden<br />

zum Teil Pferde für die<br />

Arbeit im Wald eingesetzt.<br />

PFERDEFLEISCH ALS SPEZIALITÄT<br />

Pferdefleisch wird in der Schweiz seit je ge gessen,<br />

allerdings nur in kleinen Men gen. Deshalb wer-<br />

den in unserem Land Jahr für Jahr ungefähr 1500<br />

Fohlen ge schlach tet. Es sind vor allem Haf lingerund<br />

Freiberger fohlen, die sich nicht für die Zucht<br />

eignen oder <strong>als</strong> Frei zeitpferd keinen Käufer fin-<br />

den. Nur wenige Land wirte haben sich direkt auf<br />

die Produktion von Pferde fleisch spezialisiert. Auf<br />

diesen Betrie ben leben die Pferde fast wie in frei-<br />

er Wildbahn. <strong>Die</strong> Fohlen kommen im Frühling zu<br />

Welt und gelangen im Herbst zum Schlachthof. In<br />

der Schweiz wird mit einem Pro zent des Gesamtfleisch<br />

verbrauchs wenig Pferdefleisch ge gessen.<br />

<strong>Die</strong>se Menge hat in den letzten Jahren weiter<br />

abgenommen und liegt heute bei zirka 600 Gramm<br />

pro Person und Jahr. Das meiste im Inland verzehrte<br />

Pferde fleisch stammt aus den USA und<br />

Kanada.<br />

Zahlen und Fakten<br />

Heute leben in der Schweiz gegen 100 000 Pferde.<br />

<strong>Die</strong> meisten von ihnen sind <strong>Schweizer</strong> Warmblutpferde.<br />

An zweiter und dritter Stelle kommen der<br />

Freiberger und der Haflinger. Insgesamt leben in<br />

der Schweiz 32 anerkannte Pferderassen.<br />

<strong>Die</strong> meisten <strong>Schweizer</strong> Pferde sind Sport- und<br />

Freizeitpferde. Zirka 15 000 Tiere dienen der<br />

Pferdezucht. Pro Jahr werden im Inland zwischen<br />

4000 und 5000 Fohlen geboren. Davon sind etwa<br />

3000 Freiberger, 1000 <strong>Schweizer</strong> Warmblüter,<br />

Der <strong>Schweizer</strong> Pferdebestand nach Rassen<br />

(Schätzung)<br />

Rasse Anteil in Prozent<br />

Warmblutpferde (41 %)<br />

-<strong>Schweizer</strong> Warmblut 22<br />

- andere Warmblutpferde 19<br />

Freiberger (20%)<br />

Kleinpferde und Ponys (26 %)<br />

- Haflinger 7<br />

- Shetland-Ponys 4<br />

- Isländer 2<br />

- andere Kleinpferde und Ponys 13<br />

Diverse Reit- und Sportpferde (7%)<br />

Vollblüter (3 %)<br />

- Arabisches Vollblut 2<br />

- andere Vollblüter 1<br />

Andere Pferde (3%)<br />

Quelle: BFS<br />

knapp 300 Haflinger und 150 Ponys der verschiedensten<br />

Rassen. Knapp 50 Prozent der in der<br />

Schweiz geborenen Pferde absolvieren im Alter<br />

von 3 Jahren eine Leistungsprüfung.<br />

ZU HAUSE IN DER LANDWIRTSCHAFT<br />

1960 waren noch über 90 Prozent der Pferde im<br />

Besitz von hauptberuflichen Landwirten. Heute<br />

sind es weniger <strong>als</strong> 30 Prozent. Dennoch stehen<br />

über 80000 Pferde auf landwirtschaftlichen<br />

Betrieben, viele <strong>als</strong> Pensionspferde.<br />

Entwicklung des Gesamtpferdebestandes<br />

in der Schweiz seit 1946<br />

200 000<br />

175 000<br />

150 000<br />

125 000<br />

100 000<br />

75 000<br />

50 000<br />

25 000<br />

0<br />

1946 1956 1966 1973 1983 1993 2003 2010<br />

Quelle: BFS<br />

11

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