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Gebrauchsinformation Varicellon ® für den Anwender

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6.3 Dauer der Haltbarkeit3 Jahre.<strong>Varicellon</strong> darf nach Ablauf des auf Packung und Behältnis angegebenenVerfallsdatums nicht mehr angewendet wer<strong>den</strong>.Nach Öffnen der Ampullen ist deren Inhalt sofort zu verbrauchen.6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen <strong>für</strong> die Aufbewahrung<strong>Varicellon</strong> ist bei +2 °C bis +8 °C im Kühlschrank aufzubewahren.Nicht einfrieren!In der geschlossenen Faltschachtel aufbewahren, um <strong>den</strong> Inhalt vor Licht zuschützen.Arzneimittel <strong>für</strong> Kinder unzugänglich aufbewahren!6.5 Art und Inhalt der BehältnisseArt der BehältnisseOPC Ampullen aus farblosem Glas (Typ I, Ph.Eur.)PackungsgrößenPackung mit 1 Ampulle zu 2 mlPackung mit 1 Ampulle zu 5 ml6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen <strong>für</strong> die Beseitigung und sonstigeHinweise zur HandhabungTrübe Lösungen oder Lösungen mit Rückstän<strong>den</strong> (Partikeln/Niederschlägen)sind nicht zu verwen<strong>den</strong>. <strong>Varicellon</strong> ist gebrauchsfertig und sollte vor derAnwendung auf Körpertemperatur gebracht wer<strong>den</strong>.Abfallmaterial oder nicht verwendetes Arzneimittel sind entsprechend <strong>den</strong>lokalen Anforderungen zu entsorgen.7. INHABER DER ZULASSUNGCSL Behring GmbHEmil-von-Behring-Str. 7635041 MarburgVerkauf DeutschlandPhilipp-Reis-Str. 265795 HattersheimTel.: (069) 305 - 8 44 37Fax: (069) 305 - 1 71 298. ZULASSUNGSNUMMER101a/899. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG ODER DERVERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGErteilung der Zulassung: 22. September 1992Letzte Verlängerung der Zulassung: 23. September 200210. STAND DER INFORMATIONAugust 2011Zusätzliche InformationenHERKUNFTSLÄNDER DES BLUTPLASMASDeutschland, Österreich, Polen, USAVERSCHREIBUNGSSTATUSVerschreibungspflichtigGEBRAUCHSINFORMATION UND FACHINFORMATION1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS<strong>Varicellon</strong> <strong>®</strong>Injektionslösung zur intramuskulären Anwendung2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNGWirkstoff: Varicella-Zoster-Immunglobulin vom Menschen1 ml enthält:Protein vom Menschen100 – 170 mgmit einem Anteil an Immunglobulinen von mind. 95 %mit Antikörpern gegen Varicella-Zoster-Virus mind. 100 IEDie vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.13. DARREICHUNGSFORMInjektionslösung zur intramuskulären Anwendung.<strong>Varicellon</strong> ist eine klare Lösung der Immunglobulinfraktion. Die Farbe kannvon farblos über schwach gelb und im Laufe der Haltbarkeit bis zu hellbraunvariieren.4. KLINISCHE ANGABEN4.1 AnwendungsgebieteProphylaxe der Varicella-Zoster-Virus-Infektion (VZV) bei gefährdetenPersonen nach Exposition durch Varizellen oder Herpes Zoster:• Schwangere mit negativem VZV-Immunstatus• Neugeborene, deren Mütter 7 Tage vor bis 7 Tage nach der Geburt anVarizelleninfektion erkrankt sind.• Neugeborene von Müttern ohne Varizellen-Anamnese und/oder negativemImmunstatus• Frühgeborene, die nach weniger als 28 Schwangerschaftswochen geborenwur<strong>den</strong> oder Neugeborene mit niedrigem Geburtsgewicht• Erwachsene und Kinder ohne Varizellen-Anamnese und/oder negativemImmunstatus, die eine immunsupressive Therapie erhalten (wie Behandlungmit Steroi<strong>den</strong>, Zytostatika, Strahlenbehandlung), die vor kurzem eineStammzelltransplantation erhielten oder die an einer angeborenen odererworbenen Immunmangelkrankheit lei<strong>den</strong> und nicht mit Immunglobulinensubstituiert wer<strong>den</strong>.Therapie des Herpes Zoster:Insbesondere bei Patienten, die unter Kortikosteroid-, Zytostatika-,Immunsuppressiva- oder Bestrahlungstherapie stehen.WHO-Empfehlungen und andere offizielle Richtlinien zum Schutz vorInfektionen mit dem Varicella-Zoster-Virus sollen beachtet wer<strong>den</strong>.4.2 Dosierung, Art und Dauer der AnwendungDosierungProphylaxe einer VarizelleninfektionDie Dosis von mindestens 15 IE (normalerweise 0,2 ml) pro kg Körpergewichtdarf nicht unterschritten wer<strong>den</strong> und ist schnellstmöglich zu verabreichen,idealerweise innerhalb von drei Tagen, maximal innerhalb von 10 Tagen.Therapie des Herpes ZosterDie Dosis von 0,2 ml/kg KG darf nicht unterschritten wer<strong>den</strong>. Sie ist möglichstfrühzeitig nach Auftreten der ersten Symptome zu verabreichen.Wiederholungsgaben richten sich nach dem klinischen Verlauf derErkrankung.Art und Dauer der Anwendung<strong>Varicellon</strong> wird intramuskulär verabreicht.Bei größeren Gesamtdosen ist eine Aufteilung auf verschie<strong>den</strong>e Körperstellenzweckmäßig. Das gilt <strong>für</strong> Dosen von mehr als 2 ml bei Kindern bis zu 20 kgKörpergewicht und mehr als 5 ml bei Personen mit höherem Körpergewicht.Bei Vorliegen einer schweren Gerinnungsstörung, bei der intramuskuläreInjektionen kontraindiziert sind, darf <strong>Varicellon</strong> subkutan verabreicht wer<strong>den</strong>.Danach soll die Injektionsstelle sorgfältig mittels Tupfer komprimiert wer<strong>den</strong>.4C0460 G01 A 1


Es wird darauf hingewiesen, dass keine Daten zur klinischen Wirksamkeit beisubkutaner Verabreichung vorliegen.Für weitere Informationen zur Art der Anwendung siehe Abschnitt 6.6„Besondere Vorsichtsmaßnahmen <strong>für</strong> die Beseitigung und sonstige Hinweisezur Handhabung“.4.3 GegenanzeigenBekannte Überempfindlichkeit gegen jegliche Bestandteile des Präparates.Bekannte Überempfindlichkeit gegen humane Immunglobuline.4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen <strong>für</strong> dieAnwendungNicht intravasal injizieren! Es muss sichergestellt wer<strong>den</strong>, dass <strong>Varicellon</strong> nichtin ein Blutgefäß injiziert wird, da es sonst zur Entwicklung einerSchocksymptomatik kommen kann.Echte Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten. <strong>Varicellon</strong> enthält einenkleinen Anteil IgA. Bei Patienten mit IgA-Mangel kann es zu einer IgA-Antikörperbildung kommen. Dadurch kann bei der Verabreichung vonBlutprodukten mit IgA-Anteil eine anaphylaktische Reaktion auftreten. DerArzt muss deshalb <strong>den</strong> Nutzen einer Therapie mit <strong>Varicellon</strong> gegen das Risikoeiner möglichen Überempfindlichkeitsreaktion abwägen.Selten kann Varicella-Immunglobulin vom Menschen einen Abfall desBlutdrucks mit anaphylaktischen Reaktionen bewirken, selbst bei Patienten,die eine Behandlung mit Immunglobulin vom Menschen zuvor vertragen hatten.Therapeutische Maßnahmen richten sich nach Art und Schweregrad derNebenwirkung. Im Falle eines Schocks sind die aktuellen medizinischenStandardmaßnahmen anzuwen<strong>den</strong>.Nach Gabe von <strong>Varicellon</strong> wird eine Nachbeobachtungszeit von mindestens20 Minuten empfohlen.Besonders bei unbeabsichtigter i.v.-Gabe sind die Patienten längerfristig(etwa 1 Stunde) zu überwachen.Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von<strong>Varicellon</strong>Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis,d.h. es ist praktisch “natriumfrei”.VirussicherheitStandardmetho<strong>den</strong> zur Vermeidung von Infektionskrankheiten, die imRahmen der Anwendung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestelltenArzneimitteln auftreten können, umfassen die Auswahl der Spender, diePrüfung jeder einzelnen Spende und jedes Plasmapools auf spezifische Marker<strong>für</strong> Infektionen sowie die Einbeziehung effektiver Herstellungsschritte zurInaktivierung/Eliminierung von Viren.Trotz dieser Maßnahmen kann die Möglichkeit der Übertragung von Erregernbei der Anwendung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestelltenArzneimitteln nicht vollständig ausgeschlossen wer<strong>den</strong>. Dies gilt auch <strong>für</strong> bisherunbekannte Viren und andere Pathogene.Die getroffenen Maßnahmen wer<strong>den</strong> als wirksam angesehen <strong>für</strong> umhüllteViren wie z. B. HIV, HBV und HCV und <strong>für</strong> die nicht-umhüllten Viren HAV undParvovirus B19.Immunglobuline wer<strong>den</strong> nicht in Zusammenhang gebracht mit Hepatitis A-oder Parvovirus B19 Infektionen. Möglicherweise liegt das daran, dassImmunglobuline auch Antikörper gegen diese Infektionen enthalten. Diesekönnen dazu beitragen, einer Infektion mit dem Hepatitis A Virus oder demParvovirus B19 vorzubeugen.Es wird auf die Dokumentationspflicht gemäß Transfusionsgesetz hingewiesen.4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigeWechselwirkungenImpfungen mit abgeschwächten Virus-Lebend-ImpfstoffenDie Gabe von Immunglobulinen kann <strong>für</strong> einen Zeitraum von bis zu dreiMonaten die Wirksamkeit von Impfungen mit Virus-Lebend-Impfstoffen wiez. B. gegen Mumps, Masern, Röteln und Varizellen beeinträchtigen.Nach Verabreichung von <strong>Varicellon</strong> sollte ein Zeitraum von mindestens dreiMonaten vergehen, bevor eine Impfung mit Virus-Lebend-Impfstoffen durchgeführtwird. Im Falle von Masern kann die Beeinträchtigung bis zu fünfMonate anhalten. Deshalb sollten Patienten, die Masernimpfungen erhalten,ihren Antikörperstatus prüfen lassen.Auswirkung auf serologische UntersuchungenBei der Beurteilung von serologischen Testergebnissen muss berücksichtigtwer<strong>den</strong>, dass es nach Injektion eines Immunglobulins durch einen vorübergehen<strong>den</strong>Anstieg passiv übertragener Antikörper zu irreführen<strong>den</strong> positivenTestergebnissen kommen kann.Die passive Übertragung von Antikörpern gegen Erythrozytenantigene, z. B. A,B und D kann einige serologische Tests auf Erythrozyten-Alloantikörper (z. B.<strong>den</strong> Coombs-Test) verfälschen.4.6 Schwangerschaft und StillzeitKontrollierte klinische Prüfungen mit <strong>Varicellon</strong> in der Schwangerschaft sindnicht durchgeführt wor<strong>den</strong>.Die lange klinische Erfahrung mit Immunglobulinen lässt erkennen, dass keineschädigende Wirkung auf <strong>den</strong> Verlauf der Schwangerschaft, <strong>den</strong> Fötus oderdas Neugeborene zu erwarten ist.4.7 Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zumBedienen von MaschinenEs wur<strong>den</strong> keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeitzum Bedienen von Maschinen beobachtet.4.8 NebenwirkungenIn seltenen Fällen können folgende unerwünschte Reaktionen auftreten:• Erkrankungen des ImmunsystemsAllergische Reaktionen einschließlich Blutdruckabfall, Atemnot,Hautreaktionen, in Einzelfällen bis hin zum lebensbedrohlichen, anaphylaktischenSchock, selbst wenn Patienten keine Hypersensitivität bei früherenImmunglobulin-Gaben zeigten.• Allgemeine ErkrankungenGeneralisierte Reaktionen wie Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen,Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen, Gelenkschmerzen und leichteRückenschmerzen.• Herz- und GefäßerkrankungenKreislaufreaktionen insbesondere auch bei unbeabsichtigter intravasalerGabe.• Lokale Reaktionen an der InjektionsstelleSchmerzen, Druckempfindlichkeit oder SchwellungenInformationen zum Infektionsrisiko siehe Abschnitt 4.4 Unterpunkt„Virussicherheit“.4.9 ÜberdosierungFolgen einer Überdosierung sind nicht bekannt.5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN5.1 Pharmakodynamische EigenschaftenPharmakotherapeutische Gruppe: Immunsera und Immunglobuline, HumanesVaricella Zoster-Immunglobulin, ATC code J06B B03Varicella-Zoster-Immunglobulin vom Menschen enthält hauptsächlichImmunglobulin G (IgG) mit einem definiert hohen Gehalt an spezifischenAntikörpern gegen das Varicella-Zoster-Virus.5.2 Pharmakokinetische EigenschaftenVaricella-Zoster-Immunglobulin vom Menschen zur intramuskulärenAnwendung ist im Blutkreislauf des Patienten nach 2 bis 3 Tagen bioverfügbar.Die Halbwertzeit beträgt durchschnittlich 3 bis 4 Wochen und kann vonPatient zu Patient variieren.IgG und IgG-Komplexe wer<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Zellen des retikuloendothelialenSystems abgebaut.5.3 Präklinische Daten zur SicherheitDer in <strong>Varicellon</strong> arzneilich wirksame Bestandteil Varicella-Zoster-Immunglobulin wird aus humanem Plasma gewonnen und verhält sich wiekörpereigene Plasmabestandteile. Die einmalige intramuskuläreVerabreichung von Immunglobulin an verschie<strong>den</strong>e Tierspezies gab keineHinweise auf toxische Auswirkungen auf die Labortiere. Präklinische Studienmit wiederholten Dosisgaben (chronische Toxizität, Kanzerogenität,Reproduktionstoxizität) können in herkömmlichen Tiermodellen nicht sinnvolldurchgeführt wer<strong>den</strong>, da aufgrund der Verabreichung heterologer ProteineAntikörper gebildet wer<strong>den</strong>.6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN6.1 Liste der sonstigen BestandteileAminoessigsäure (Glycin), Natriumchlorid, HCl bzw. NaOH (in geringenMengen zur Einstellung des pH-Wertes), Wasser <strong>für</strong> Injektionszwecke6.2 InkompatibilitätenDa keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wur<strong>den</strong>, darf dieses Arzneimittelnicht mit anderen Arzneimitteln, Lösungs- oder Verdünnungsmitteln vermischtwer<strong>den</strong>.23

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