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Kundenanwendung: Fritz Born AG - Bystronic Sales AG

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Laser<br />

Zeitschrift für die industrielle Laseranwendung · September 2005<br />

EuroLaser 3/2005 Euro<br />

Auszug aus<br />

305<br />

Die Vielfalt beherrschen<br />

Jobshop: Auch ohne Automation die Nebenzeiten im Griff<br />

H 68247 · ISSN 1430-8274


Die Vielfalt beherrschen<br />

Schweizer Laserdienstleister<br />

hat bei hoher Teilevielfalt<br />

auch ohne Automation die<br />

Nebenzeiten im Griff<br />

Die <strong>Fritz</strong> <strong>Born</strong> <strong>AG</strong> im schweizerischen Langenthal<br />

hat ihr Geschäft auf vier Säulen<br />

gestellt: Metallbau, Apparatebau, Blechbearbeitung<br />

und Laserschneiden. Nun könnte<br />

man sagen, dass das Laserschneiden<br />

eigentlich dem Bereich Blechbearbeitung<br />

zuzuordnen wäre – es hat aber seinen<br />

Grund, dass die Laseraktivitäten als eigenes<br />

Standbein deklariert werden: Vor etwa<br />

24 Jahren kam der erste Laser nach Langenthal<br />

und der Laserschnitt ist seitdem<br />

Innovationstreiber und nicht zuletzt die<br />

technologische Basis für alle Unternehmensbereiche.<br />

Mit zwei Laserschneidanlagen<br />

aktuellster Bauart (auch in Sachen<br />

Laserleistung) und einem etwas betagten<br />

„Laserschneid-Klassiker" hält Inhaber und<br />

Geschäftsführer Bernhard <strong>Born</strong> trotz branchenüblichen<br />

Preisdrucks sein Unternehmen<br />

erfolgreich auf Kurs.<br />

„Automationssorgen sind<br />

nicht unser Problem; uns beschäftigt die<br />

Vielfalt. Als Dienstleister weiß ich heute<br />

nicht, was morgen auf die Maschinen<br />

kommt." So bringt Bernhard <strong>Born</strong> sein<br />

Tagesgeschäft auf den Punkt. Große Stückzahlen<br />

gibt es nur in Ausnahmefällen, und<br />

die nur aus wenigen Teilen bestehenden<br />

Aufträge haben bei aller Vielfalt eines<br />

gemeinsam: Sie müssen schnell bewältigt<br />

werden, kaum ein Kunde lässt den Langenthalern<br />

mehr als eine Woche Zeit. Dabei ist<br />

es egal, ob es sich um einfache Laserschnitte<br />

(auch fast die Ausnahme) oder um komplexe<br />

Baugruppen handelt – einem Blechteilzulieferer<br />

wird heutzutage keine Minute<br />

geschenkt. Und doch fanden wir in der<br />

modernen und großzügigen Fabrikhalle der<br />

<strong>Fritz</strong> <strong>Born</strong> <strong>AG</strong> keinen Anflug von Hektik: die<br />

24<br />

Inhaber und Geschäftsführer Bernhard<br />

<strong>Born</strong>: „Automationssorgen sind nicht<br />

unser Problem; uns beschäftigt die Vielfalt.<br />

Als Dienstleister weiß ich heute<br />

nicht, was morgen auf die Maschinen<br />

kommt."<br />

derzeit 39 Mitarbeiter des Unternehmens leben äußerste Flexibilität<br />

mit professioneller Gelassenheit. Das, worüber andere Laser-Jobshoper<br />

klagen mögen, hat Bernhard <strong>Born</strong> als Chance erkannt, um dem<br />

Preisdruck Paroli zu bieten. Dazu kommt, dass der Unternehmer ein<br />

solides Gespür dafür hat, wie man mit seiner Arbeit seinen Kunden<br />

einen Vorteil verschafft. Wir trafen auf einen engagierten Unternehmer,<br />

der ganz genau weiß was er will: „Wir haben uns vor allem<br />

dadurch einen Namen geschaffen, dass wir heute sowohl in der<br />

Schlosserei als auch in der Blechbearbeitung alles abdecken können.<br />

Mit zwei sehr schnellen Laseranlagen, den Abkantpressen, einem<br />

umfangreichen Blechlager und allen Möglichkeiten einer Schlosserei,<br />

sind wir in der Lage, sehr kurzfristige Liefertermine einzuhalten. Diese<br />

Stärke wissen unsere langjährigen Kunden zu schätzen."<br />

Die Kunden der <strong>AG</strong> kommen aus allen Branchen, in denen Laserteile<br />

eine Rolle spielen, und das sind fast alle. Die Baubranche ist mit<br />

Stahlbauten oder Fassaden ebenso gut auf der Kundenliste vertreten,<br />

wie der ganze Bereich des Maschinenbaus; sechs Tonnen schwere Teile<br />

bis hin zu Teilen „in Knopflochgröße" sind von der <strong>Fritz</strong> <strong>Born</strong> <strong>AG</strong><br />

zu haben. Seit der Firmengründung im Jahr 1959 haben sich enge<br />

E L Anwendung


c<br />

d<br />

a<br />

Laserschneiden<br />

E L<br />

a: Große Stückzahlen gibt es nur in<br />

Ausnahmefällen, und die nur aus wenigen<br />

Teilen bestehenden Aufträge haben<br />

bei aller Vielfalt eines gemeinsam: Sie<br />

müssen schnell bewältigt werden. | b:<br />

Die Byspeed arbeitet bei der <strong>Fritz</strong> <strong>Born</strong><br />

<strong>AG</strong> mit einem 4,4-kW-Laser. | c: Die<br />

Strahlquelle der Byspeed. | d: Universalist<br />

mit Vorliebe für dicke Bleche: Die<br />

Bystar mit 5,2-kW-Laser.<br />

und langfristige Kunden-Lieferantenbeziehungen entwickelt, die bis<br />

heute das Geschäft im Wesentlichen tragen. Denkt man sich einen<br />

Kreis von 100 Kilometern Durchmesser rund um Langenthal, so findet<br />

man innerhalb dieses Kreises 99% der Kunden – es ist ein regionales<br />

Geschäft, in dem sich das Unternehmen bewegt.<br />

In der Historie der <strong>Fritz</strong> <strong>Born</strong> <strong>AG</strong> ist das Jahr 1981 die Stunde Null,<br />

was das Laserschneiden betrifft. Damals war es ein „Bauchgefühl",<br />

das Bernhard <strong>Born</strong> bewog, sich für eine Anlage mit fliegender Optik<br />

(damals etwas wirklich neues) zu entscheiden. <strong>Born</strong> erinnert sich:<br />

„Viele haben damals von so etwas abgeraten. Aber als mir das Konzept<br />

von <strong>Bystronic</strong> vorgestellt wurde, war ich überzeugt." So fand<br />

einige Monate später, im Jahr 1982 eine der ersten Serien-Lasermaschinen<br />

der <strong>Bystronic</strong> überhaupt ihren Weg zu Bernhard <strong>Born</strong>. <strong>Born</strong>:<br />

„Eine Anlage aus der ersten 5er-Serie, die <strong>Bystronic</strong> je produziert hatte.”<br />

Nebenbei bemerkt: Pioniergeist war damals nicht nur von <strong>Born</strong><br />

gefordert, auch für die <strong>Bystronic</strong> war zum damaligen Zeitpunkt die<br />

Lasertechnik etwas Neues – Neuland für alle Beteiligten.<br />

Übrigens nicht die einzige Gemeinsamkeit: <strong>Bystronic</strong> war und ist<br />

Kunde bei <strong>Born</strong> und bis auf den heutigen Tag hat sich eine sehr Ø<br />

25


e<br />

g<br />

h<br />

e: Mit zwei sehr schnellen Laseranlagen<br />

und den beiden Abkantpressen ist <strong>Born</strong><br />

in der Lage, sehr kurzfristige Liefertermine<br />

einzuhalten.| f: Die Schneiddaten<br />

kommen per Diskette zu den Maschinen.<br />

Von einer Online-Anbindung hält <strong>Born</strong><br />

wenig. | g: Der dritte Laser in Langenthal:<br />

Zum Rohrschneiden oder aber<br />

wenn es um Spezialitäten oder Exoten<br />

geht, kommt die betagte Byflex zum Einsatz.<br />

| h: Ein umfangreiches Blechlager<br />

ist die Basis für die Flexibilität eines<br />

Laser-Dienstleisters. Automatische<br />

Lageranbindung ist (noch) kein Thema.<br />

| i: Bei dicken Blechen hat die Bystar<br />

mit dem stärkeren Laser zunächst einen<br />

leichten Vorteil, der allerdings durch<br />

das schnelle Positionieren der Byspeed<br />

wieder egalisiert wird.<br />

26<br />

f<br />

i<br />

˘<br />

enge Partnerschaft zwischen beiden Unternehmen entwickelt.<br />

Kein Wunder also, wenn man heute in Langenthal <strong>Bystronic</strong>-Anlagen<br />

der jüngsten Generation vorfindet. Eine Bystar mit 5,2-kW-Laser und<br />

eine Byspeed mit dem 4,4-kW-Laseraggregat. Für ein Unternehmen,<br />

dessen Schlagkraft in der Flexibilität liegt ist es absolut notwendig,<br />

über aktuellste Technologie zu verfügen. Übrigens auch, was die beiden<br />

(Hämmerle-)Abkantpressen, oder im Bereich der Schlosserei den<br />

neu angeschafften Schweißroboter betrifft.<br />

Beide Laseranlagen gehören zu den leistungsfähigsten und schnellsten<br />

ihrer Art – die Speed auf Grund der Antriebstechnik natürlich<br />

ganz besonders. In Langenthal arbeiten die Maschinen Hand in Hand<br />

und stehen nicht im Wettbewerb. Dennoch ist Bernhard <strong>Born</strong> der<br />

ideale Ansprechpartner um nachzufragen, wie sich beide Maschinen<br />

im unmittelbaren Vergleich unter Alltagsbedingungen zeigen. Es wird<br />

immer noch sehr viel über Laserleistungen beim Schneiden und über<br />

Highspeed-Anlagen diskutiert – in Langenthal müsste man uns zwei<br />

Fragen beantworten können: 1. Kann der 5,2-kW-Laser mehr als der<br />

4,4-kW-Laser? 2. Kann die Speed gegenüber der Star ihre schnelle<br />

Antriebstechnik im Alltag umsetzen?<br />

Die Antwort kommt ohne Zögern: „Beide Maschinen sind für uns<br />

gleichwertig. Selbst was den Energieverbrauch betrifft – wir haben<br />

interne Messungen gemacht – sind beide praktisch identisch. Wenn<br />

wir nur Dünnblech und noch dazu hohe Stückzahlen hätten, da hätte<br />

im direkten Vergleich die Star gegenüber der Speed keine Chance.<br />

Wir haben aber das ganze Blechdickenspektrum zwischen 0,8 mm bis<br />

25 mm abzuarbeiten. Bei Dickblech sind wir mit 5,2 kW Laserleistung<br />

auf der Star schneller – und haben, was das Dickenspektrum betrifft,<br />

nach oben hin noch mehr Spielraum." Trotzdem kann die Speed mit<br />

4,4 kW auch bei dicken Blechen mithalten: Sie schneidet dann vielleicht<br />

geringfügig langsamer, aber sie positioniert wesentlich schneller.<br />

Bernhard <strong>Born</strong>s Resümee, dass beide seiner Anlagen gleichwertig<br />

sind, lässt sich durchaus verallgemeinern: Es muss jeder Nutzer für<br />

seinen Bedarfsfall entscheiden, ob für ihn höhere Laserleistung oder<br />

schnelle Antriebstechnik Priorität hat. Bernhard <strong>Born</strong> kann beides<br />

brauchen, weder die 5,2-kW-Star noch die 4,4-kW-Speed stehen zufällig<br />

in Langenthal. Und wer sich partout nicht zwischen höherer<br />

Laserleistung und Highspeed entscheiden kann: die Byspeed gibt es<br />

auch mit 5,2-kW-Lasern. Es ist halt auch immer eine Frage der Investition.<br />

Geschwindigkeit, das bezieht sich in Langenthal zu allerletzt auf die<br />

Schneiddaten der Maschine. Für Bernhard <strong>Born</strong> zählt Geschwindigkeit<br />

vor allem bezogen auf die gesamte Auftragsabwicklung. Es ist<br />

sehr viel wichtiger für das Erreichen schneller Durchlaufzeiten, die<br />

so genannten Nebenzeiten für den Platinen- und Programmwechsel<br />

oder die Blechbereitstellung im Auge zu behalten. Bernhard <strong>Born</strong>:<br />

„Der durchschnittliche Rechnungsbetrag liegt bei uns unter 1000<br />

Franken, und das bei etwa 7 Millionen Umsatz. Da können Sie sich<br />

ausrechnen, wie oft wir einen schnellen Wechsel auf den Maschinen<br />

realisieren müssen. Das vernünftig zu handhaben, ist letztlich unsere<br />

Spezialität." Und weiter: „Ob ich bei einem Einzelteil eine oder zwei<br />

Minuten Schneidzeit habe, spielt dabei letztlich keine Rolle."<br />

Es gibt zwei Punkte, wo Bernhard <strong>Born</strong>, bei aller partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit mit <strong>Bystronic</strong>, den Ratschlägen aus Niederönz<br />

hartnäckig widersteht: Einerseits was die Online-Anbindung der<br />

Maschinen betrifft und andererseits die Lageranbindung.<br />

Zum Thema Online-Programmierung hat der Firmenchef eine pragmatische<br />

Philosophie: „Ich will das einfach nicht – mir geht es um<br />

die Kontakte der Mitarbeiter untereinander. Der Maschinenbediener<br />

E L Anwendung


soll ins Büro kommen und sich selber um<br />

den Datensatz für den Auftrag kümmern,<br />

quasi in alle Denkprozesse mit einbezogen<br />

werden." In der Tat stützt sich die Firmenorganisation<br />

auf einen möglichst großen Verantwortungsbereich<br />

für jeden Mitarbeiter.<br />

Die extreme Flexibilität, wie sie der permanente<br />

Wechsel von Kleinst- und Einzelaufträgen<br />

erfordert, ruht in Langenthal auf dem<br />

Engagement der Mitarbeiter. Der Maschinenbediener<br />

ist es auch, der letztlich die Reihenfolge<br />

der Aufträge und die Schachtelung verantwortet.<br />

Sicherlich wird man so niemals<br />

bis ins letzte Detail optimierte Schachtelpläne,<br />

also auch optimale Platinenausnutzung<br />

erhalten, aber Bernhard <strong>Born</strong> weiß: „Wir<br />

können nicht eine Woche warten, bis ein<br />

optimaler Schneidplan zustande kommt. Die<br />

Zeit lässt uns der Kunde nicht."<br />

Auch weitergehende Automationslösungen,<br />

etwa eine direkte Lageranbindung seiner<br />

Laseranlagen, sind für Bernhard <strong>Born</strong> derzeit<br />

kein Thema. „Das sind zwar beeindruckende<br />

Konzepte, aber für uns, also für Kleinstserien<br />

– und Einzelteilfertigung sehe ich das noch<br />

nicht." Auch hier setzt <strong>Born</strong> auf Man-Power<br />

und ein konventionelles, bestens bestücktes<br />

Blechlager: „Es kommt vielleicht zwei oder<br />

dreimal im Jahr vor, dass ein Mitarbeiter auf<br />

einen Kran oder einen Stapler warten muss,<br />

weil mehrere Maschinen gleichzeitig bestückt<br />

werden." Trotzdem hat Bernhard <strong>Born</strong> bei der<br />

Aufstellung der beiden Laseranlagen bereits<br />

darauf geachtet, dass diese in Zukunft an ein<br />

vollautomatisiertes Lager angebunden werden<br />

könnten. Aber wie gesagt, derzeit ist das<br />

kein Thema. Wohl auch deshalb, weil ein solches<br />

Lager auch die Bedürfnisse der Schlosserei<br />

bedienen müsste.<br />

Es wurde schon kurz angesprochen: In Langenthal<br />

steht noch eine dritte Laseranlage,<br />

nämlich eine fast schon „legendäre" Byflex.<br />

Bernhard <strong>Born</strong>, weiß diese Maschine realistisch<br />

einzuschätzen: „Von der Leistung her<br />

ist diese Maschine viel zu weit weg, als dass<br />

man heutzutage mit ihr effiziente Dienstleistung<br />

anbieten könnte. Trotzdem haben wir<br />

sie bei unserem letzten Umzug überholen lassen,<br />

sie ist nach wie vor unverzichtbar. Sei es<br />

zum Rohrschneiden oder aber wenn es um<br />

Spezialitäten oder Exoten geht, die wir auf<br />

den modernen Anlagen, etwa der Teilegröße<br />

wegen, gar nicht schneiden könnten. Um es<br />

klar zu sagen: Diese Maschine bleibt im<br />

Haus!" Bernhard <strong>Born</strong> geht es letztlich so, wie<br />

fast allen Byflex-Eignern: Wer eine hat, gibt<br />

sie nicht mehr her. Das ist der Stoff, aus dem<br />

Klassiker gemacht werden. fjg<br />

Laserschneiden<br />

E L<br />

27

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