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Wohin mit dem AbfAll? - ZAK

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<strong>Wohin</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>dem</strong> <strong>AbfAll</strong>?<br />

Müllvermeidung,<br />

Abfallverwertung<br />

und -entsorgung<br />

in Krankenhäusern,<br />

Arztpraxen,<br />

Tierkliniken und<br />

Tierarztpraxen


<strong>Wohin</strong> <strong>mit</strong><br />

medizinischen Abfällen?<br />

Krankenhäuser, Arztpraxen und medizinische Labors<br />

erzeugen eine Vielzahl von Abfällen, die teilweise ein<br />

besonderes Gefährdungspotential bergen.<br />

So wurde bereits 1974 im Bundesgesundheitsblatt eine<br />

Einteilung der Abfälle in verschiedene Gruppen von A-E<br />

vorgenommen und veröffentlicht. Sie finden sich in der<br />

„Richtlinie für Erkennung, Verhütung und Bekämpfung<br />

von Krankenhausinfektionen“ von 1983 wieder.<br />

Mit Inkrafttreten des Kreislaufwirtschaftsgesetzes 1996<br />

und den nachgeschalteten Verordnungen werden die 5<br />

Abfallgruppen (A-E) erweitert. Außer<strong>dem</strong> erhalten sie<br />

6-stellige Abfallschlüsselnummern. Ein Stern (*) kennzeichnet<br />

gefährliche Abfälle, die einer besonderen Behandlung<br />

bedürfen.<br />

Das Kreislaufwirtschaftsgesetz legt außer<strong>dem</strong> noch verstärkt<br />

Wert auf die Kreislaufführung der Güter. Abfälle<br />

werden in Abfälle zur Beseitigung (=Restmüll) und Abfälle<br />

zur Verwertung (früher Wertstoffe) eingeteilt.<br />

Neben den Regelungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />

sind natürlich weiterhin auch die Vorschriften des<br />

Bundesseuchengesetzes und der Verordnung (EG) Nr.<br />

1774/2002 zu beachten.<br />

tipps, wie Sie Abfälle<br />

vermeiden können<br />

Einwegprodukte<br />

Das Abfallaufkommen lässt sich spürbar reduzieren,<br />

wenn man schon bei der Beschaffung der Einwegprodukte<br />

darauf achtet, diese auf ihre Notwendigkeit hin<br />

zu untersuchen.<br />

Einweggeschirr, Einwegwäsche, Einweginstrumente<br />

und -geräte, Einwegbehältnisse sollten durch Mehrwegprodukte<br />

und andere langlebige Alternativen ersetzt<br />

werden.<br />

Verpackungen<br />

Die Aufwendungen für die Entsorgung von Verpackungen<br />

lassen sich reduzieren, wenn ...<br />

... Produkte <strong>mit</strong> geringem Verpackungsaufwand bevorzugt<br />

werden, die nachgefüllt, wiederverwendet oder<br />

anderweitig als Entsorgungsbehältnis weiterverwendet<br />

werden können.<br />

... bei der Bestellung Hersteller und Lieferanten veranlasst<br />

werden, die Transportbehältnisse wieder zurückzunehmen.<br />

Labor- und Chemikalienabfälle<br />

Eine Verringerung der Chemikalienreste lässt sich oft<br />

dadurch erreichen, dass die apparativen Laborausstattungen<br />

<strong>dem</strong> Stand der Technik angepasst werden.<br />

Es ist außer<strong>dem</strong> zu prüfen, ob der Einsatz chlorierter<br />

Kohlenwasserstoffe als Löse<strong>mit</strong>tel vermeidbar ist.<br />

Besonders Laborabfälle, die wiederverwertet werden<br />

sollen, sind stoffspezifisch zu erfassen und dürfen nicht<br />

<strong>mit</strong>einander vermischt werden.


Papier<br />

Abfälle zur<br />

Verwertung<br />

Zeitungen, Zeitschriften, Kataloge und Prospekte<br />

nimmt der Wertstoffhof bei der Fraktion „Zeitungen“<br />

gerne entgegen.<br />

Weitere Möglichkeiten sind Wertstoffcontainer,<br />

die Papiertonne oder Vereinssammlungen.<br />

Beipackzettel und Tablettenverpackungen<br />

aus Papier sind ebenfalls kein Restmüll, sondern können<br />

in die Papiertonne oder in den Wertstoffcontainer<br />

für Papier geworfen werden.<br />

Der Wertstoffhof nimmt diese Verpackungen unter<br />

der Rubrik „Mischpapier“ an.<br />

Sauberes Arztliegenpapier<br />

ohne äußerlich sichtbare Verschmutzungen nimmt<br />

der Wertstoffhof beim „Mischpapier“ an. Es darf jedoch<br />

keinesfalls in die Papiertonne geworfen werden.<br />

Kartonagen (Wellpappe)<br />

werfen Sie bitte in die aufgestellten Kartonagencontainer<br />

auf den Wertstoffhöfen oder neben den Wertstoffinseln.<br />

Sie können notfalls auch in die Papiertonne<br />

geworfen werden, nehmen dort aber<br />

viel Platz weg.<br />

Glas<br />

Leere Infusionsflaschen, Ampullen und Medikamentenfläschchen<br />

nimmt der Wertstoffhof oder die<br />

Wertstoffinsel beim Altglas an.<br />

Metall<br />

Abfälle zur<br />

Verwertung<br />

Dosen, Kronenkorken und leere Tuben werfen Sie bitte<br />

in die Dosencontainer an den Wertstoffinseln oder am<br />

Wertstoffhof.<br />

Kunststoffe<br />

Kanister, Becher, Folien, Kartonverbunde,<br />

Blisterverpackungen<br />

und alle anderen Kunststoffverpackungen<br />

werden im „Grünen<br />

Wertstoffsack“ des <strong>ZAK</strong> gesammelt<br />

und beim Wertstoffhof<br />

abgegeben. Hier erhalten Sie bei<br />

Bedarf auch weitere „Grüne Säcke“.<br />

Styroporchips und große Formteile bitte separat<br />

am Wertstoffhof abgeben.<br />

Kompostierbarer<br />

Abfall<br />

Teefilter, Kaffeesatz und Blumen<br />

entsorgen Sie bitte auf<br />

<strong>dem</strong> Kompost oder in der Biotonne.<br />

WICHTIG<br />

Infusionsbesteck, Infusionsflaschen und -beutel aus<br />

Kunststoff sind Restmüll und werden in der Restmülltonne<br />

entsorgt.<br />

Beim Öffnen der Spritzenverpackungen bitte Papier<br />

und Kunststoff trennen und als Papier bzw. Kunststoff<br />

verwerten.


Abfälle zur<br />

beseitigung<br />

Spitze oder scharfe<br />

Gegenstände<br />

(AVV 180201)<br />

Spitze Gegenstände wie Nadeln, Skalpelle, Stilette in<br />

Kanister verpacken und in die Mülltonne werfen.<br />

Abfälle, an deren Sammlung und<br />

Entsorgung aus infektionspräventiver<br />

Sicht keine besonderen Anforderungen<br />

gestellt werden<br />

(AVV 180104 und 180203)<br />

Wäsche, Gipsverbände, Einwegkleidung,<br />

Spritzen ohne Nadeln, Wundverbände, Infusionsbestecke,<br />

Einlagen, Tupfer, Liegenpapiere (verschmutzt),<br />

Blutröhrchen, Windeln u.ä. in Säcken verpackt in die<br />

Mülltonne.<br />

Abfälle, an deren Sammlung und<br />

Entsorgung aus infektionspräventiver<br />

Sicht besondere Anforderungen<br />

gestellt werden<br />

(AVV 180103* und 180202*)<br />

Abfälle, die <strong>mit</strong> Erregern folgender Krankheiten<br />

kontaminiert sind:<br />

Brucellose, Cholera, Diphtherie, Creutzfeldt-Jakob-<br />

Krankheit, Lepra, Maul- und Klauenseuche, Meningitiden,<br />

Milzbrand, Paratyphus A und B, Pest, Pocken, Poliomyelitis,<br />

Q-Fieber, Rotz, Tollwut, Tuberkulose (aktive<br />

Form), Tulurämie, Typhus, virusbedingtes hämorrhagisches<br />

Fieber, Windpocken sowie grundsätzlich alle<br />

mikrobiologischen Kulturen. Außer<strong>dem</strong> Versuchstiere<br />

sowie deren Streu und Exkremente.<br />

Die Entsorgung erfolgt über die Krankenhausabfallverbrennungsanlage<br />

der AVA in Augsburg oder im<br />

Falle einer genehmigten thermischen Desinfektion<br />

über den Hausmüll.<br />

Abfälle zur<br />

beseitigung<br />

Chemikalien, die aus gefährlichen<br />

Stoffen bestehen oder<br />

solche enthalten<br />

(AVV 180106* und 180205*)<br />

Säuren, Laugen, halogenierte Löse<strong>mit</strong>tel,<br />

sonstige Löse<strong>mit</strong>tel, anorganische Laborchemikalien<br />

einschließlich Diagnostikrestmengen, organische Laborchemikalien,<br />

einschließlich Diagnostikrestmengen,<br />

Desinfektions- und Reinigungs<strong>mit</strong>telkonzentrate, Formaldehydlösungen.<br />

Die Entsorgung erfolgt als Sondermüll über zugelassene<br />

Transporteure zur GSB.<br />

Medikamente können an die Apotheken zurückgegeben<br />

werden, wo sie der <strong>ZAK</strong> kostenlos abholen lässt. Es<br />

ist auch eine Selbstanlieferung an das Müllheizkraftwerk<br />

in Kempten möglich.<br />

Partner des <strong>ZAK</strong>:<br />

GSB, Sonderabfall-<br />

Entsorgung Bayern<br />

GmbH. Umweltgerechte<br />

Problemabfallbehandlung,<br />

u.a. für medizinische<br />

Sonderabfälle.<br />

Körperteile und Organe, einschließlich<br />

Blutbeutel und Blutkonserven<br />

(AVV 180102)<br />

Entsorgung in der Krankenhausabfallverbrennungsanlage<br />

der AVA in Augsburg<br />

Amalgamabfälle<br />

aus der Zahnmedizin<br />

(AVV 180110*)<br />

Unter Amalgamabfällen versteht man insbesondere die<br />

Inhalte von Amalgamabscheidern und extrahierte Zähne<br />

<strong>mit</strong> Amalgamfüllungen. Diese Abfälle sind gesondert<br />

zu sammeln und als gefährliche Abfälle (Sondermüll)<br />

zu entsorgen.


Noch Fragen zum Thema?<br />

Rufen Sie uns an:<br />

Tel: 08 31 - 2 52 82 68<br />

Fax: 08 31 - 2 52 82 874<br />

E-Mail: zak@zak-kempten.de<br />

www.zak-kempten.de<br />

<strong>ZAK</strong> - Zweckverband für Abfallwirtschaft, Kempten<br />

Dieselstraße 9, 87437 Kempten<br />

Stand 1.7.2010<br />

Abfälle zur<br />

beseitigung<br />

Zytotoxische und<br />

zytostatische Arznei<strong>mit</strong>tel<br />

(AVV 180108* und 180207*)<br />

Bei der Zubereitung und Anwendung Krebs hemmender<br />

Arznei<strong>mit</strong>tel können Abfälle dieses Abfallschlüssels<br />

entstehen.<br />

Dies gilt vor allem für:<br />

Nicht vollständig entleerte Originalbehältnisse, Arznei<strong>mit</strong>tel<br />

<strong>mit</strong> abgelaufenem Verfallsdatum, Reste an<br />

Trockensubstanzen, zerbrochene Tabletten, Spritzen<br />

und Infusionsflaschen <strong>mit</strong> Restinhalt.<br />

Die Entsorgung darf nur in zugelassenen Behältern<br />

durch Transporteure <strong>mit</strong> entsprechender Transportgenehmigung<br />

als Sondermüll erfolgen.<br />

Nicht betroffen sind nur gering kontaminierte Abfälle,<br />

wie Tupfer, Handschuhe, Einmalkittel, Aufwischtücher.<br />

Diese Abfälle sind <strong>dem</strong> Abfallschlüssel 180104 zuzuordnen.<br />

Radioaktive Abfälle<br />

aus Röntgenlabors<br />

Röntgenröhren und andere radioaktive Abfälle fallen<br />

nicht unter das Abfallgesetz. Bei Entsorgungsproblemen<br />

wenden Sie sich bitte an folgende Adresse:<br />

GRB - Annahmestelle Süd<br />

Ingolstädter Landstr. 1 • 85764 Neuherberg<br />

Tel.: 089/3187-2783<br />

Fotos: Mattfeldt & Sänger, GSB GmbH

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