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Kleinsölker Gemeinde-Nachrichten - martyria.de

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Allein das Erwähnen dieser zwei Begriffe jagt <strong>de</strong>n<br />

Lausbuben <strong>de</strong>r 40er-Jahre ein Grinsen übers Gesicht<br />

und versetzt sie noch heute in helle Begeisterung.<br />

„Uns is oiwei wos eingfoin und fad wor uns nia! Beim<br />

Wegschei<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Mößna war Treffpunkt und am<br />

Seifriedbach zwischen Hochbruggn und Wunara, do<br />

hot si’s ogspuid!“, so <strong>de</strong>r einhellige Tenor <strong>de</strong>r drei Zeitzeugen.<br />

Es muss wohl ähnlich zugegangen sein wie beim Wolf und<br />

<strong>de</strong>n sieben Geißlein, als plötzlich jemand<br />

kräftig auf die Holztür <strong>de</strong>r alten<br />

Mühle schlug – mit <strong>de</strong>r resoluten Auffor<strong>de</strong>rung:<br />

„Buam mochts auf o<strong>de</strong>r i<br />

schiaß eini!“ Nun trat ein, was <strong>de</strong>m<br />

verbotenen Abenteuer immer <strong>de</strong>n ganz<br />

beson<strong>de</strong>ren Reiz verliehen hatte: „Da<br />

Firma-Jaga ‚Schmid Max’, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rf uns<br />

nia dawischn!“ – und jetzt war er draußen!<br />

Sie – das waren <strong>de</strong>r Karl, <strong>de</strong>r Hubert,<br />

<strong>de</strong>r Herbert und <strong>de</strong>r Hans - waren gewarnt<br />

wor<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r alten Lerkin, als<br />

diese am Bach bei <strong>de</strong>r ‚Lerkn-Säge’<br />

vorbeikam. Sie hatte die vier Buben<br />

beim heimlichen Fischen gesehen und<br />

daraufhin - vermutlich mit einer gewissen<br />

Befürchtung - hinauf zum<br />

‚Roanabichl’ g’schaut. Und richtig, da<br />

oben stand er, <strong>de</strong>r Schmid Max mit <strong>de</strong>m ‚Gugga‘.<br />

Chronik<br />

Schwarzfischen und Abbitten<br />

Lausbubenstreiche <strong>de</strong>r 40-er Jahre<br />

Der Jaga-Max<br />

fing die Lausbuben<br />

in <strong>de</strong>r Mühle<br />

„Vaschwinds, Buam“, rief die Lerkin zum Bach hinunter, „da<br />

Jaga schaut enk zua!“ Schnell packten die vier ihr Fischzeug<br />

und entschwan<strong>de</strong>n mit ihrem verzinkten ‚Wandl’, in<br />

<strong>de</strong>m das frische Bachwasser mit ein paar schönen Forellen<br />

schwappte, zwischen <strong>de</strong>n Erlen, die <strong>de</strong>n Bach säumten.<br />

Bei <strong>de</strong>r Mühle hinterm ‚Heiß’ schmissen sie ihre Beute in<br />

<strong>de</strong>n Bunker, um sie dort später wie<strong>de</strong>r herauszufischen,<br />

dann versteckten sie sich in sicherer Nähe. Als <strong>de</strong>r Jäger<br />

nicht kam, wur<strong>de</strong> ihnen das Warten zu dumm und sie fischten<br />

unter <strong>de</strong>m Steg im Mühlwasser weiter. Sie wussten,<br />

dass die schönsten Fische in <strong>de</strong>n metertiefen Bunkern<br />

beim ‚Mühlwaschl’ waren. Kaum hatten sie aber ihre Angelschnüre<br />

mit <strong>de</strong>n frischen Regenwürmern wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />

Bach geworfen, sahen sie <strong>de</strong>n Max daherkommen. Die Buben<br />

ließen alles fallen und flüchteten hinter die Mühle.<br />

Durch das an übermütigen Tagen für einen Notunterstand<br />

ausgebrochene Schlupfloch in <strong>de</strong>r Rückwand zwängten sie<br />

sich ins Innere und verschanzten sich dort im Aufschüttkasten<br />

und in <strong>de</strong>n Mehlkisten. Aber auch <strong>de</strong>r ‚Jaga‘ war gut<br />

beinan<strong>de</strong>r und sprang mit einem Satz über die Brücke.<br />

“Hab ich euch, ihr Lauser!“ hörten sie ihn draußen schreien.<br />

Er ‚tuschte’ gewaltig gegen die Mühltür und stand mit einem<br />

Ruck im Raum. Den kleinen Hansl, <strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>r Eile kein Versteck gefun<strong>de</strong>n hatte,<br />

packte <strong>de</strong>r erboste Jäger als Ersten am<br />

Kragen. Dann bedurfte es nur weniger<br />

gezielter Griffe und alle Missetäter stan<strong>de</strong>n<br />

zittrig wie junge Lämmer vor <strong>de</strong>m<br />

zornigen Jäger, <strong>de</strong>r zugleich Fischaufseher<br />

war. Ohne Wi<strong>de</strong>rre<strong>de</strong> mussten sie<br />

die vorher in <strong>de</strong>n Mühlbunker geworfenen<br />

Forellen wie<strong>de</strong>r herausfangen und in<br />

die Wanne tun, um dann mit <strong>de</strong>m Jaga<br />

Max und ihrer Beute <strong>de</strong>n beschämen<strong>de</strong>n<br />

Bittgang ins Forstamt anzutreten. Ob in<br />

<strong>de</strong>n hochroten Bubenköpfen auf <strong>de</strong>m<br />

Danach hieß es<br />

beim Hubert<br />

„Abbitten“<br />

Weg vorbei am ‚Rosshaltl’, über die Holzbrücke<br />

beim Wun<strong>de</strong>rer hinüber zum alten<br />

Feuerwehr<strong>de</strong>pot auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Bachseite<br />

und beim Gang über die nur einen<br />

Katzensprung von <strong>de</strong>r Forstkanzlei ent-<br />

fernte ‚Wasserstatt’ eher <strong>de</strong>r Fluchtgedanke o<strong>de</strong>r doch die<br />

Angst vor <strong>de</strong>m Urteil überwog? Man ließ ihnen nicht viel<br />

Zeit zum Nach<strong>de</strong>nken, <strong>de</strong>n Buben. Der Kanzleivorsteher<br />

und Fischmeister, HR. Hubert Schwaiger war schon informiert<br />

und kam ihnen entgegen. Streng befahl er ihnen, die<br />

Fische unverzüglich in die Fischerhütte in <strong>de</strong>r ‚Giss’* zu<br />

bringen. Recht kleinlaut gewor<strong>de</strong>n schleppten die vier Hel<strong>de</strong>n<br />

unter <strong>de</strong>m Kommando <strong>de</strong>s ‚Jagas’ das immer schwerer<br />

wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> ‚Wandl’ mit <strong>de</strong>n<br />

Forellen durch <strong>de</strong>n Jagdhausgarten hinunter zum schmalen<br />

Steg über <strong>de</strong>n Sölkbach und über die Wiese hinüber zur<br />

Fischerhütte. Sie mussten die Fische in ein Netz eines bestimmten<br />

Beckens leeren und danach ging es zurück zum<br />

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