Der Nautilus - Taucher Revue

54 | taucher revue | WissenWissen | taucher revue | 55Jugendstil-Kunstobjektemit Nautilus-Gehäusenerzielen an Auktionennoch heute Spitzenpreise.Der Nautilus-Prunkpokalziert eine Briefmarkenserieaus dem damaligenGrossdeutschenReich.SystematikStamm:WeichtiereKlasse:KopffüsslerUnterklasse:AltkopffüsslerOrdnung:NautilidenFamilie:Perlbootehundert. Von Antwerpen,dem damaligen Zentrum derGoldschmiedekunst, gingendie Impulse zur kunstvollenVerarbeitung und Verzierungvon Nautilusschalen zu denKunsthandwerkern der europäischenFürstenhöfe. Meistwurden die Schalen so weitabgeschliffen, bis die irisierendePerlmuttschicht freigelegtworden ist. Danach wurdehäufig eine reliefartigeGestaltung mit Szenen dergriechischen oder römischenMythologie aus Silber oderGold angefertigt, was in derZeit der Renaissance unddes Barock zu wahrhaftenPrunkstücken führte.In der Jugendstilepocheerfreuten sich Kunstwerkeaus Nautiliden nochmalseiniger Beliebtheit, die beiKunstsammlern bis in dieGegenwart nicht verflachtist. So werden für besondersanmutige Kreationen anKunstauktionen immer nochPreise von mehr als 20 000Euro für derartige Preziosenbezahlt.Verwendung auf Briefmarkenund HoheitszeichenDie Verwendung von Nautilusschalendurch das Kunsthandwerkdes 17. und 18.Jahrhunderts fand sogareinen Niederschlag aufBriefmarken verschiedenerLänder, beispielsweise desdamaligen GrossdeutschenReichs, und machte aufdiesem Weg die Kunstwerkeauch für den sogenannt«kleinen Mann» erschwinglich.Im französischen ÜberseegebietNeukaledonien wurdeschliesslich ein stilisierterNautilus im offiziellen Hoheitszeichenintegriert.nDas Hoheitszeichen vonFranzösisch Neukaledonienmit einemstilisierten Nautilus.Abbildung: Wikipedia