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Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung des Kreises Siegen

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Schulprogramm<br />

2010<br />

<strong>Berufskolleg</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Kreises</strong><br />

<strong>Siegen</strong>-Wittgenstein<br />

Am Stadtwald 27<br />

57072 <strong>Siegen</strong><br />

Telefon 0271 236680<br />

Fax 0271 2366866<br />

E-Mail info@berufskolleg-wirtschaft.de<br />

www.berufskolleg-wirtschaft.de


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Leitziel der Schule……………………………………………..........……..………<br />

2. Vorwort………………………………………………………………………….……<br />

3. Chronik………………………………………………………………………..…......<br />

4. Entwicklungsberichte der Bildungsgänge…………………………..…..…….<br />

4.1 Vollzeitbildungsgänge ……………………………………………..………….. 9<br />

4.1.1 Schüler ohne Ausbildungsvertrag………………………………..……………. 9<br />

4.1.2 Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr………………………………………………..……......… 11<br />

4.1.3 Einjährige Berufsfachschule (Handelsschule)…………………….…….…… 16<br />

4.1.4 Zweijährige Berufsfachschule (Handelsschule)…………………..……......... 20<br />

4.1.5 Höhere Handelsschule………………………………………………......……... 22<br />

4.1.6 Kaufmännische Assistent/in Fremdsprachen…………………..…………….. 24<br />

4.1.7 <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasium……………………..………………………...…………. 25<br />

4.1.8 Fachoberschule………………………………………………….….......………. 27<br />

4.1.9.1 Fachschule <strong>Wirtschaft</strong> - Organisationsstruktur……………………..……… 29<br />

4.1.9.1 Fachschule <strong>Wirtschaft</strong> – Organisation Selbstlernphasen………….……... 30<br />

4.2 Teilzeitbildungsgänge ……………………………………………………….... 31<br />

4.2.1 Automobilkaufmann/-frau…………………………………………..………..…. 31<br />

4.2.2 Bankkaufmann/-frau………………………………………………………......... 33<br />

4.2.3 Bürokaufmann/-frau……………………………………………………….......... 37<br />

4.2.4 Fachkraft Lagerlogistik………………………………………………………..… 40<br />

4.2.5 Industriekaufmann/-frau………………………………………………………… 43<br />

4.2.6 Informatikkaufmann/-frau………………………………………….……………. 47<br />

4.2.7 Kaufmann/-frau für Bürokommunikation………………………..………..…… 49<br />

4.2.8 Kaufmann/-frau im Einzelhandel……………………………..…………...…… 52<br />

4.2.9 Kaufmann/-frau im Groß- <strong>und</strong> Außenhandel………………………….……… 55<br />

4.2.10 Kaufmann/-frau für Versicherungen <strong>und</strong> Finanzen…..……..….…….......... 57<br />

4.2.11 Medizinische/r Fachangestellte/r…………………………..………..…..…… 59<br />

4.2.12 Rechtsanwalts-, Rechtsanwalts- <strong>und</strong> Notarfachangestellte/r…………..… 61<br />

4<br />

6<br />

6<br />

9


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.13 Sozialversicherungsfachangestellte/r…………………………..…........…… 63<br />

4.2.14 Kaufmann/-frau für Spedition <strong>und</strong> Logistikdienstleistung………………….. 65<br />

4.2.15 Steuerfachangestellte/r………………………………..…………….………… 67<br />

4.2.16 <strong>Verwaltung</strong>sfachangestellte/r…………………………………………………. 70<br />

4.2.17 Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r…………………………...………….. 74<br />

5. Beratung <strong>und</strong> Förderung………………………………………………..…..…… 78<br />

5.1 Lernen lernen……………………………………………………..……..…........... 78<br />

5.2 Förderung von leistungsschwachen <strong>und</strong> benachteiligten<br />

Schülern…….…………………………………………………………..……………<br />

5.3 Förderkonzepte………………………………………………………..…………… 82<br />

5.4 Beratung…………………………………………………………….……………… 86<br />

6. Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung ……………………………………………..…………… 89<br />

6.1 Betreuung Hochschulpraktikanten…………………………………..……..……. 89<br />

6.2 Ausbildungskoordination Referendare…………………………………..……… 92<br />

7. Lehrerfortbildung…………………………………………………………..……… 94<br />

8. Weltoffenheit……………………………………………………………………...... 100<br />

8.1 „Welten öffnen“ – Kulturelle Bildung………………………………………..…… 100<br />

8.2 Leonardo da Vinci…………………………………………………………………. 103<br />

8.3 Europakaufmann…………………………………………………………………... 104<br />

8.4 Europaschule………………………………………………………………………. 105<br />

8.5 Comenius-Projekt………………………………………………………………….. 108<br />

9. Qualitätsmanagement…………………………………………………………….. 110<br />

10. Soziale Verantwortung………………………………………………………….. 112<br />

10.1 Helfende Hände………………………………………………………………….. 112<br />

11. Öffentlichkeitsarbeit……………………………………………………………... 114<br />

79<br />

2


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

12. Arbeitskreise……………………………………………………………………… 116<br />

12.1 Gender Mainstream……………………………………………………………… 116<br />

12.2 Gewaltprävention/Werteerziehung……………………………………………... 118<br />

12.3 Integration von Schülern mit körperlichen Einschränkungen……………….. 121<br />

12.4 Planspiel Börse…………………………………………………………………… 122<br />

12.5 Umweltgruppe…………………………………………………………………….. 124<br />

3


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

1. Leitziel der Schule<br />

Die Schwerpunkte der pädagogischen Gr<strong>und</strong>orientierung basieren aktuell auf den<br />

Gr<strong>und</strong>normen <strong>des</strong> Schulgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen vom 15. Febr.<br />

2005, wonach die Schulen den Unterricht, die Erziehung <strong>und</strong> das Schulleben im<br />

Rahmen der Rechts- <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong>svorschriften in eigener Verantwortung gestalten<br />

<strong>und</strong> ihre inneren Angelegenheiten selbständig verwalten <strong>und</strong> organisieren. Die<br />

besonderen Ziele, Schwerpunkte <strong>und</strong> Organisationsformen ihrer pädagogischen Arbeit<br />

legt die Schule in einem Schulprogramm fest <strong>und</strong> schreibt es regelmäßig fort (§<br />

3).Die konkrete Ausprägung dieser Arbeit trägt den Bedürfnissen der jungen Menschen<br />

im Hinblick auf ihre zukunftsorientierte persönliche <strong>und</strong> berufliche Lebensgestaltung<br />

Rechnung. Hierbei gilt es, regionale Gegebenheiten zu berücksichtigen.<br />

Dementsprechend gilt das im September 1998 beschlossene Leitziel der Schule:<br />

<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong><br />

eine<br />

moderne <strong>und</strong> zukunftsorientierte Bildungseinrichtung<br />

der Region, die durch<br />

���<br />

�<br />

Erstausbildung in den einschlägigen kaufmännischen <strong>und</strong><br />

verwaltenden Berufen,<br />

berufliche Vollzeitbildung<br />

� <strong>und</strong> berufliche Weiterbildung<br />

junge Menschen zu einer weltoffenen, sozialverantwortlichen<br />

<strong>und</strong> handlungskompetenten Lebensgestaltung befähigt.<br />

Weltoffenheit -- soziale Verantwortlichkeit -- Handlungskompetenz<br />

Weltoffenheit erwerben Lernende nur in einem Schulsystem, das sich im umfassenden<br />

Sinne gegenüber seinem Umfeld öffnet. Das <strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong><br />

versteht sich als eine solche offene Schule. Durch eine Beteiligung aller mit der<br />

Schule verb<strong>und</strong>enen Gruppen soll das Schulleben bereichert <strong>und</strong> gefördert werden.<br />

Die bewusste Öffnung von Unterricht <strong>und</strong> Schulleben bedeutet auch, dass sich die<br />

Schule verpflichtet fühlt, realitätsbezogen zu arbeiten <strong>und</strong> „Wirklichkeit“ in die Schule<br />

zu holen.<br />

Kooperation mit an der Ausbildung beteiligten Partnern, anderen Schulen <strong>und</strong> Institutionen<br />

der Region sind folglich ebenso bedeutsam wie die Schaffung von Zugangsmöglichkeiten<br />

zum überregionalen Umfeld. Das geschieht durch Anbahnung <strong>und</strong><br />

Pflege internationaler Beziehungen, intensive Fremdsprachenbildung <strong>und</strong> Unterstützung<br />

beim Absolvieren von Auslandspraktika. Die Unterhaltung eines für die gesamte<br />

Schulgemeinschaft verfügbaren Internetzugangs ist in diesem Zusammenhang unverzichtbar.<br />

4


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Soziale Verantwortlichkeit als Bildungsziel befasst sich mit den Lernenden in ihrem<br />

sozialen Beziehungsgefüge. Lernende sollen befähigt werden, die Möglichkeiten<br />

zwischenmenschlicher Beziehungen bei ihrer Persönlichkeitsbildung in beruflicher<br />

wie privater Hinsicht zu nutzen, aber auch Störungen zu erkennen <strong>und</strong> zu bewältigen.<br />

Die Gestaltung <strong>des</strong> Schulklimas als Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen<br />

innerhalb der Gruppen <strong>und</strong> zwischen den Gruppen der Schulgemeinschaft ist für das<br />

<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> eine wesentliche Aufgabe. Der Umgang miteinander<br />

<strong>und</strong> untereinander soll geprägt sein durch gegenseitige Achtung <strong>und</strong> Bereitschaft,<br />

auf den Anderen einzugehen. Nur eine aus dem Bewusstsein der Mitverantwortung<br />

erwachsende Mitgestaltung <strong>des</strong> Schullebens gewährleistet das von allen<br />

gewünschte positive Arbeitsumfeld.<br />

Handlungskompetenz schließlich zielt auf die Fähigkeit der Lernenden zur Lebensbewältigung<br />

in sozialer Verantwortung. Selbstverständlich beinhaltet sie die unter<br />

dem einschlägigen Begriff der Schlüsselqualifikationen gebündelte Fach-, Methodenkompetenz,<br />

Human- <strong>und</strong> Sozialkompetenz, stellt aber über berufliche Qualifikation im<br />

engeren Sinne hinaus gehend auf eine im umfassenden Sinn verstandene personale<br />

Bildung ab, die auch zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Werten <strong>und</strong> Wertesystemen<br />

als wesentlichen Einflussfaktoren <strong>des</strong> Berufs- <strong>und</strong> Arbeitslebens befähigt.<br />

Diese drei Schwerpunkte <strong>des</strong> Leitziels der Schule werden im Verb<strong>und</strong> als sinnvolle<br />

pädagogische Gr<strong>und</strong>orientierung angesehen.<br />

Das Leitziel soll das Denken <strong>und</strong> Handeln aller Akteure mitprägen <strong>und</strong> wird als verbindlich<br />

unterstellt. Die gesamte Arbeit in der Schule steht unter dem Wertehorizont<br />

<strong>des</strong> Leitziels. Das bedeutet auch, dass in kollegialer Zusammenarbeit <strong>und</strong> gegenseitiger<br />

Unterstützung Arbeitsziele gemeinsam festgelegt, Kommunikation gepflegt, Informationen<br />

weitergegeben, Transparenz gefördert, Qualität erzeugt, kooperativ geführt,<br />

vertrauensvoll zusammengearbeitet, Aufgaben <strong>und</strong> Verantwortung delegiert,<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit der Arbeitsplätze gestaltet, Arbeitsverfahren modernisiert,<br />

die Organisation optimiert <strong>und</strong> Fortbildung gefördert werden.<br />

5


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

2. Vorwort<br />

Im Mittelpunkt der Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsarbeit <strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Verwaltung</strong> steht die berufsbezogene Bildung junger Menschen im Bereich der Erstausbildung<br />

<strong>und</strong> junger Erwachsener im Bereich der Weiterbildung. Die Leistung der<br />

Schule wird maßgeblich determiniert durch die Rahmenbedingungen einer sich ständig<br />

<strong>und</strong> immer schneller verändernden <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> Gesellschaft. <strong>Berufskolleg</strong>s<br />

müssen den sich daraus ergebenden beruflichen Anforderungen an junge Menschen<br />

gerecht werden, ja sogar vorausschauend darauf vorbereiten.<br />

Aus diesem Bedingungsgefüge resultiert der an die <strong>Berufskolleg</strong>s gerichtete individuelle<br />

<strong>und</strong> gesellschaftliche Anspruch auf ein hohes Maß unterrichtlicher Qualität <strong>und</strong><br />

personeller wie organisatorischer Flexibilität, eine Herausforderung, der sich das <strong>Berufskolleg</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> in seiner regionalen Zuständigkeit stellt <strong>und</strong> die<br />

es auch bewältigen will.<br />

3. Chronik ab 2007<br />

Datum Ereignis<br />

August 2007 Einführung der „Kopfnoten“ für das Arbeits- <strong>und</strong> Sozialverhalten<br />

November 2007 Erster Lesetag am <strong>Berufskolleg</strong><br />

Februar 2008 Bildung <strong>des</strong> Krisenteams für Amoklagen<br />

Februar 2008 Gemeinsame Lehrerkonferenz mit der Polizei <strong>Siegen</strong> zum<br />

Thema „Gewalt <strong>und</strong> Suchtprävention“<br />

Februar 2008 Zugang zum Intranet SIWIWissen<br />

März 2008 EU-Zertifikat LEONARDO für die internationale Schulpartnerschaft<br />

mit der I.E.S. Ciudad Escolar Madrid (Schüleraustausch)<br />

März 2008 Aufstellung eines Qualitätsteams<br />

April 2008 Einsetzen von Lehrkräften als „Berichterstatter“ für die Rettungskräfte<br />

Mai 2008 Aufbau der Dokumentation zur Qualitätsanalyse<br />

August 2008 Aufhebung der Schulbezirke für <strong>Berufskolleg</strong>s<br />

August 2008 Schließung der Bildungsgänge Fachkraft für Kurier, Express,<br />

<strong>und</strong> Postdienstleistungen sowie Pharmazeutisch<br />

kaufmännische Angestellte<br />

6


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

August 2008 Einrichtung Bildungsgang Fachkraft Lagerlogistik/ Fachlageristen<br />

August 2008 Schulpartnerschaft mit Vetter Fördertechnik<br />

August 2008 Internationale Schulpartnerschaft mit Schulen in Ungarn<br />

(Kunhegyes) <strong>und</strong> Rumänien (Oradea), gefördert durch CO-<br />

MENIUS<br />

August 2008 Erstmals Duales Orientierungspraktikum <strong>des</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasiums<br />

gemeinsam mit der Universität <strong>Siegen</strong><br />

September 2008 Übernahme der Schulleitung durch Herrn OStD Bremer<br />

September 2008 Erste Überlegungen zur Zertifizierung als Europaschule<br />

Oktober 2008 Entscheidung zur Einführung von SEIS als Qualitätssicherung<br />

in ausgesuchten Bildungsgängen<br />

Dezember 2008 Kreistagsbeschluss zum Neubau der Cafeteria 2010<br />

Februar 2009 Vortragsveranstaltung mit der Universität <strong>Siegen</strong> zum Thema<br />

„Bedeutung der <strong>Berufskolleg</strong>s für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung einer Region“<br />

Juni 2009 Kooperationsvertrag mit der Volksbank Siegerland eG<br />

Juli 2009 Genehmigung Comeniusprojekt<br />

August 2009 Einführung <strong>des</strong> Bildungsgangs Europakaufmann<br />

September 2009 Mehrtägige Fortbildungsveranstaltung <strong>des</strong> Gesamtkollegiums<br />

im Lan<strong>des</strong>institut in Soest<br />

Oktober 2009 Festveranstaltung zum 20-jährigen Bestehen der Fachschule<br />

für <strong>Wirtschaft</strong><br />

Oktober 2009 Kooperationspartner der Universität <strong>Siegen</strong> im neuen Studiengang<br />

„Entwicklung <strong>und</strong> Inklusion“<br />

November 2009 Vorzertifizierungsgespräch zur Europaschule<br />

Dezember 2009 Unterzeichnung <strong>des</strong> Vertrags mit der Sparkasse <strong>Siegen</strong> <strong>und</strong><br />

dem ZÖBIS der Universität <strong>Siegen</strong> zur Förderung von Unternehmensgründungen<br />

Dezember 2009 Überreichung <strong>des</strong> Qualitätssiegels SEIS<br />

Dezember 2009 Durch verschiedene Sozialaktionen wurden 4.800,00 Euro<br />

an Spendengelder gesammelt <strong>und</strong> für das Projekt in Ghana<br />

übergeben<br />

7


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Januar 2010 Eröffnung der Ausstellung <strong>des</strong> B<strong>und</strong>esministeriums für Arbeit<br />

<strong>und</strong> Soziales „In die Zukunft gedacht“<br />

Januar 2010 Durchführung von SEIS in allen Bildungsgängen <strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s<br />

Februar 2010 Walter Riester, B<strong>und</strong>esminister für Arbeit a. D., zu Besuch<br />

am <strong>Berufskolleg</strong><br />

Februar 2010 Kooperationsvertrag mit dem Zentrum für ökonomische Bildung<br />

der Universität <strong>Siegen</strong> (Zöbis)<br />

März 2010 Pensionärstreffen der ehemaligen Lehrer am <strong>Berufskolleg</strong>.<br />

8


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4. Entwicklungsberichte der Bildungsgänge<br />

4.1 Vollzeitbildungsgänge<br />

4.1.1 Schüler ohne Ausbildungsvertrag<br />

Leitung: StD’in Michel-Schultheiß<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Der Bereich „SO“ (Schüler ohne Ausbildungsvertrag) umfasst die Klassen: SO1U1, SO1U2<br />

<strong>und</strong> SO1U3). Die Schüler der SO1U1 <strong>und</strong> SO2U2 werden durch eine Maßnahme der B<strong>und</strong>esagentur<br />

für Arbeit <strong>und</strong> eines Bildungsträgers unterstützt. Bei den Schülern der Klasse SO1U3 ist<br />

dies nicht der Fall. Diese Klasse wird an zwei Tagen unterrichtet.<br />

Alle Schüler dieser Klassen sind berufsschulpflichtig.<br />

Die bisherigen Probleme in diesen Klassen beziehen sich auf die Schüler selbst <strong>und</strong> auf<br />

den bzw. die Bildungsträger. Insbesondere als störend auf den Unterricht <strong>und</strong> auf die allgemeine<br />

Motivation der Klasse ist die zeitlich versetzte Aufnahme von Schüler/innen in den Klassenverband.<br />

Da diese den versäumten Unterrichtsstoff kaum nachholen können, stellen<br />

sie ein besonderes Problem dar.<br />

Bedingt durch die massiven Störungen <strong>und</strong> Fehlzeiten der Schüler/innen wurde z.B. ein<br />

Koordinationsgespräch mit der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit <strong>Siegen</strong> <strong>und</strong> dem Bildungsträger<br />

CJD Olpe.<br />

Gesprächspartner<br />

� Frau Kötting (B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit ),<br />

� Frau Reising (CJD),<br />

� Frau Pianowski (CJD),<br />

� Frau Satzer-Schienke (CJD)<br />

� Frau König (CJD)<br />

� Herr Schmidt (Schulleiter d. BK),<br />

� Frau Michel-Schultheiß (Abteilungsleitung)<br />

� Frau Dausch (Klassenlehrerin der SO1U2)<br />

� Herr Kraus (Klassenlehrer der SO1U1)<br />

� Die Fachlehrer der Klasse SO1U1<br />

Es wurde beschlossen, dass in besonderen Fällen, Telefonate geführt, ein wöchentlicher e-mail-<br />

Austausch hinsichtlich der Anwesenheit erfolgt <strong>und</strong> die Atteste etc. ebenfalls wöchentlich zu<br />

übermitteln sind. Schüler ab 18 Jahren, die die Schulpflicht erfüllt haben, sind von der Teilnahme<br />

am Unterricht befreit. Der Unterricht findet weiterhin neunstündig statt.<br />

9


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Die Bildungsträger der o.a. Klassen haben sich auf dem Bildungsmarkt zu bewerben. Die Folge<br />

ist ein häufiger Wechsel von Bildungsträgern <strong>und</strong> deren Gesprächspartnern, so dass die alten<br />

Regelungen mit den neuen Bildungsträgern neu vereinbart bzw. durchgesetzt werden müssen.<br />

Der neunstündige Berufsschulunterricht ist für die Schüler/innen wenig effektiv, da sie über das<br />

normale Maß einer Berufsschulklasse gefördert werden müssten.<br />

Die aufgeführten Ursachen von „Schulverweigerung“ mit all seinen Konsequenzen werden im<br />

Forschungsbericht „Der neunstündige Berufsschultag aus arbeitswissenschaftlicher Perspektive“<br />

von Dr. Josef Hilbert; Wissenschaftszentrum NRW, Institut für Arbeit <strong>und</strong> Technik im Schulalltag<br />

dieser Klassen bestätigt.<br />

Die Schüler müssen regelmäßig unterrichtet werden, bedingt durch psychische <strong>und</strong> physische<br />

Einschränken, ist die regelmäßige Teilnahme nicht immer gewährleistet. Ein einheitlicher Leistungsstand<br />

ist somit nicht gegeben. Eine individuelle Förderung ist in einem einstündig zu unterrichtenden<br />

Fach kaum möglich.<br />

Intensiver Kontakt zu den Bildungsträgern, als auch zu den Eltern stellt eine Möglichkeit dar, die<br />

Schüler zu einer Regelmäßigkeit zu erziehen. Das pünktliche Erscheinen zum Unterricht, das<br />

Führen von Heften <strong>und</strong> die Bereitschaft am Sportunterricht regelmäßig, mit entsprechender<br />

Kleidung teilzunehmen, sind Bildungsgangsziele <strong>und</strong> anzustreben.<br />

Arbeitsplan:<br />

• Abschaffung <strong>des</strong> neunstündigen Unterrichts <strong>und</strong> Verteilung der St<strong>und</strong>en auf zwei Berufsschultage.<br />

• Schulung der Lehrkräfte in Sonderpädagogik.<br />

10


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.1.2 Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr<br />

Leitung: StD’in Michel-Schultheiß<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Der Bildungsgang „Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr (BG)“ bietet Schülern die Möglichkeit, im zeitlichen<br />

Rahmen eines Schuljahres den Mittleren Bildungsabschluss <strong>und</strong> zusätzlich eine berufliche<br />

Gr<strong>und</strong>qualifikation zu erwerben.<br />

Für die Schüler genießt der Mittlere Bildungsabschluss hierbei naturgemäß oberste Priorität unabhängig<br />

von der jeweiligen Schulform, so dass die spezifischen Anforderungen <strong>des</strong> Bildungsgangs<br />

häufig noch gezielt thematisiert werden müssen.<br />

Nach ihrer Bewerbung an unserer Schule erhalten die Schüler zusammen mit ihren Eltern in<br />

einem ersten Gespräch wichtige Informationen bezüglich <strong>des</strong> Unterrichts am <strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong>. Damit erfolgt eine auf den Schüler zugeschnittene Schullaufbahnberatung.<br />

1 Im unmittelbaren Anschluss an positiv verlaufene Gespräche kann den betreffenden<br />

Schülern mehrheitlich ein Platz im Bildungsgang BG angeboten werden.<br />

Zu Beginn der jeweiligen Schuljahre müssen wir allerdings häufig feststellen, dass sich die<br />

„neuen“ Schüler noch nicht intensiv genug mit den Anforderungen, die nun an sie gestellt werden,<br />

auseinandergesetzt haben.<br />

Um dieser prekären Situation entgegenzuwirken <strong>und</strong> eine optimale individuelle Förderung zu<br />

ermöglichen, haben Bildungsgangleitung <strong>und</strong> Klassenlehrer/in gemeinsam weiterführende<br />

Maßnahmen erarbeitet: So entstand die Idee, den Schülern mit dem Konzept „Ich bin verantwortlich“<br />

2 ihre Rolle an unserer Schule <strong>und</strong> in ihrer jeweiligen Klasse deutlich zu machen. Die<br />

Überlegung hinter diesem Konzept ist es, den Schülern jederzeit eine entsprechende Selbsteinschätzung,<br />

aber auch eine gleichzeitige Fremdeinschätzung (durch die Fachkollegen) zu ermöglichen/zu<br />

gewährleisten.<br />

In direktem Zusammenhang ist die Initiative „Elterngespräche“ zu sehen. Kurze Zeit nach den<br />

Herbstferien wird mit allen Eltern unserer (BG-) Schüler ein verbindlicher Gesprächstermin vereinbart.<br />

Gemeinsam eruieren Klassenlehrer/in, Eltern <strong>und</strong> Schüler die bisherige Entwicklung<br />

<strong>des</strong> betreffenden Schülers, seinen aktuellen Stand (Noten, sonstige Leistungen, „Kopfnoten“...)<br />

<strong>und</strong> – falls dies möglich sein sollte – eine sich für den weiteren Verlauf <strong>des</strong> Schuljahres abzeichnende<br />

Tendenz. Diese Gespräche erweisen sich als außerordentlich hilfreich im Sinne<br />

einer individuellen Beratung/Förderung: Welche Möglichkeiten bestehen, den Schüler „in die<br />

Erfolgsspur“ zurückzuführen? Welche Schritte sind/werden notwendig, um das angestrebte Ziel<br />

(Mittlerer Bildungsabschluss bzw. berufliche Gr<strong>und</strong>bildung) mit größtmöglichem Erfolg zu erreichen?<br />

Dabei muss noch einmal deutlich gemacht werden, dass nur ein gemeinschaftliches, verlässliches<br />

Miteinander (Schüler, Eltern <strong>und</strong> Lehrer) <strong>und</strong> die Erkenntnis <strong>des</strong> Schülers, dass er/sie<br />

eigenverantwortlich handelt zum gewünschten Erfolg führen werden.<br />

Flankierende Maßnahmen (z.B. Nachhilfeangebot „Schüler helfen Schülern“, Beratungsangebote<br />

externer Institutionen...) können gemeinsam besprochen <strong>und</strong> abgeklärt werden. Natürlich besteht<br />

für die Schüler während <strong>des</strong> gesamten Schuljahres jederzeit Rücksprachemöglichkeit mit<br />

1 Ein erster Schritt im Rahmen einer von der Schule explizit gewollten „individuellen Förderung“.<br />

2 Nähere Erläuterung <strong>des</strong> Konzepts an anderer Stelle.<br />

11


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

dem Klassenlehrer/in bzw. den Fachkollegen/innen; auch den Eltern wird neben dem offiziellen<br />

Elternsprechtag (Anfang <strong>des</strong> 2. Schulhalbjahres) das Angebot unterbreitet, in regelmäßigen Abständen<br />

(oder bei akutem Bedarf) Kontakt mit den Klassenlehrern/in aufzunehmen, um am<br />

schulischen Leben ihrer Kinder kontinuierlich Anteil zu nehmen bzw. bei außerschulischen<br />

Problemlagen zu informieren oder Rat einzuholen.<br />

Die Klassenlehrer/in sind überdies um eine regelmäßige Evaluation <strong>des</strong> Unterrichtsgeschehens<br />

bemüht, indem sie die aktuelle Schulsituation/ -alltag mit den Schülern (individuell) erörtern.<br />

Darüber hinaus haben wir seit dem Schuljahr 2009/10 ein Vorelternabend initiiert, der im Punkt<br />

Arbeitsplan näher beschrieben wird. An diesem Abend waren Eltern <strong>und</strong> Schüler <strong>des</strong> neuen<br />

Schuljahres zu einem Informationsabend eingeladen. Neben allgemeinen Informationen zum<br />

Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr, notwendig anzuschaffenden Materialien, Schulregeln u. a. m. berichteten<br />

Schüler <strong>des</strong> laufenden Schuljahres aus ihrer Sicht zum BG. Sowohl Eltern als auch die neuen<br />

Schüler konnten sich somit mittelfristig auf die kommende Zeit einstellen <strong>und</strong> aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven Informationen über die Ziele <strong>des</strong> Bildungsganges <strong>und</strong> das sie erwartende<br />

Schulleben bekommen.<br />

Seit dem Schuljahr 2008/2009 absolvieren die Schüler/-innen <strong>des</strong> Berufsgr<strong>und</strong>schuljahres ein<br />

zweiwöchiges Betriebspraktikum. Die Erfahrungen <strong>und</strong> Eindrücke der Schüler/-innen <strong>und</strong> der<br />

Betriebe sind durchweg als positiv zu bezeichnen. Alle Betriebe haben sich im Evaluationsbogen<br />

bereit erklärt, auch im nächsten Jahr wieder eine/n Praktikantin/Praktikanten zu nehmen.<br />

Die Schüler/-innen haben in den Praktikumsbetrieben das jeweilige Berufsbild kennengelernt<br />

<strong>und</strong> sind in ihren Bemühungen um einen Ausbildungsplatz zum großen Teil bestärkt worden.<br />

Einige der Schüler/-innen haben sich jedoch auch umorientiert. Einige Schüler/-innen wurden in<br />

ihrer Motivation, den angestrebten Abschluss zu erreichen bestärkt, da dieser Abschluss zum<br />

Erlernen <strong>des</strong> gewünschten Berufes eine Eingangsvoraussetzung darstellt. Es konnten auch<br />

während bzw. kurz nach Beendigung <strong>des</strong> Praktikums Ausbildungsverträge abgeschlossen werden.<br />

Bei einigen Schüler/-innen hat das Praktikum zu Einladungen zu Einstellungstests geführt.<br />

Die Schüler/-innen haben einen guten Einblick in die Arbeitswelt gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> konnten sich<br />

umfassend informieren. Einige Schüler/-innen <strong>und</strong> Betriebe bedauerten, dass das Praktikum nur<br />

zweiwöchig war. Drei Wochen wurden gewünscht.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Bedingt durch die derzeitige <strong>Wirtschaft</strong>skrise <strong>und</strong> veränderter Strukturen auf dem Ausbildungsmarkt<br />

haben die BG-Schüler insgesamt Schwierigkeiten, einen Ausbildungsplatz zu finden.<br />

Durch die verschiedenen Projekte zum Thema Ausbildungsplatzsuche während <strong>des</strong> Schuljahres<br />

sind sich die Schüler dieser Problematik sehr wohl bewusst. Daher ist für alle Schüler neben der<br />

Annahme eines Ausbildungsplatzes auch der weitere Schulbesuch zur Erreichung eines höheren<br />

Bildungsabschlusses eine Option. Die Schüler haben durch die wirtschaftswissenschaftliche<br />

Gr<strong>und</strong>bildung in den kaufmännischen Ausbildungsberufen einen Vorteil gegenüber gleichaltrigen<br />

Schülern Allgemeinbildender Schulen. Dieser „Bewerbungsvorteil“ sollten sich die Schüler<br />

noch stärker bewusst werden <strong>und</strong> bei der Suche als Profilvorteil nutzen.<br />

Es ist durch eine mehrjährige Beobachtung festzustellen, dass ein Zusammenhang zwischen<br />

den Fehlzeiten <strong>und</strong> dem erfolgreichen BG-Abschluss besteht. Gerade in den Anfangswochen<br />

werden die Gr<strong>und</strong>lagen für kontinuierliches <strong>und</strong> erfolgreiches Arbeiten gelegt. Unterrichtsver-<br />

12


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

säumnisse sind für die Schüler z. Tl. nur sehr schwierig aufzuholen. Hier muss die personale<br />

sowie soziale Kompetenz weiter gestärkt werden, dass sich die Schüler gegenseitig unterstützen.<br />

Für viele Schüler ist der BG-Alltag zu Beginn <strong>des</strong> Schuljahres neu <strong>und</strong> überraschend. Nicht nur,<br />

dass sie in einem größeren Schulsystem sind, sind auch der Umgang mit Konflikten <strong>und</strong> die<br />

Verantwortung für ihr eigenes Tun für sie neu. Die Nachhaltigkeit von Schulregeln <strong>und</strong> der liebgemeinten<br />

Strenge der Klassen- <strong>und</strong> Fachlehrer führt dazu, die Schüler Vertrauen gewinnen<br />

<strong>und</strong> sich im BG wohl fühlen.<br />

Quantitativ <strong>und</strong> auf Abschlüsse bezogen wird für die nächsten 2-3 Jahre folgen<strong>des</strong> Ziel verfolgt:<br />

50% der BG-Schüler/-innen sollen die Fachoberschulreife erlangen <strong>und</strong> 65-70% den Abschluss<br />

Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr.<br />

Arbeitsplan:<br />

• Vorelternabend Am Ende <strong>des</strong> Schuljahres vor der Einschulung der neuen BG-Schüler<br />

wird ein „Vorabelternabend“ gehalten, zu dem die zukünftigen BG-Schüler mit ihren Eltern<br />

eingeladen werden. An diesem Elternabend informieren wir die Schüler über die Bildungsgangziele,<br />

die Voraussetzungen für das Erreichen <strong>des</strong> Bildungsgangsziels, Verhalten<br />

bei Erkrankungen, das Konfliktstufenmodell, die wichtigsten Regeln der Schule, geplante<br />

Aktivitäten, Angebote der Schule, etc.. Dieser „Vorabelternabend wurde vor Beginn<br />

<strong>des</strong> Schuljahres 09/10 erstmals durchgeführt <strong>und</strong> soll unter Berücksichtigung der<br />

Weiterentwicklung institutionalisiert werden. Eine Eltern-Schüler-Lehrer-Vereinbarung soll<br />

zu einer stärkeren Einbindung der Elternhäuser <strong>und</strong> zu einer größeren Verbindlichkeit bei<br />

der Mitarbeit von Eltern <strong>und</strong> Schülern führen.<br />

• Entwicklungsgesprächsbogen zu Schuljahresbeginn (Leistungsstand, Bereiche „zu<br />

Hause“, „Schule“, „Soziales“, „Psychologisches“). Zu Beginn eines neuen Schuljahres<br />

wird mit dem Entwicklungsgesprächsbogen als Gesprächsleitfaden mit jedem Schüler ein<br />

Beratungsgespräch geführt. Inhalte <strong>des</strong> Gesprächs sind die bisherigen Leistungen an<br />

den abgebenden Schulen, mögliche „Problemfächer“, Stärken der Schüler, ihr privates<br />

Lern- <strong>und</strong> Lebensumfeld <strong>und</strong> eventuell bestehende Problemkonstellationen, die den<br />

Schülern das Lernen <strong>und</strong> das Erreichen ihrer Ziele behindern oder sogar unmöglich machen<br />

könnten. Im Anschluss an das Erstgespräch können vertiefende Gespräche oder<br />

auch interne <strong>und</strong> externe Hilfestellungen angeboten werden.<br />

• Von sporadischen Gesprächen zu regelmäßigen Leistungsstandgesprächen<br />

Die Reflexion über die Leistungen soll über regelmäßige Leistungsstandgespräche gewährleistet<br />

werden. Diese Gespräche sollen unmittelbar nach den Herbstferien (siehe<br />

auch Elternsprechtage), zu den Halbjahreszeugnissen <strong>und</strong> zu den Osterferien stattfinden.<br />

In den Zwischenzeiten hilft bei der Reflexion das förderpädagogische Blatt „Ich bin<br />

verantwortlich“.<br />

• Elternsprechtage nach den Herbstferien <strong>und</strong> zu den Halbjahreszeugnissen<br />

Die Elternsprechtage dienen der Besprechung <strong>des</strong> jeweiligen Leistungsstands <strong>und</strong> der Initiierung<br />

eventuell benötigter Hilfestellungen. Der Elternsprechtag nach den Herbstferien<br />

ist geeignet, mögliche Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen <strong>und</strong> entsprechende<br />

Maßnahmen zu besprechen <strong>und</strong> in die Wege zu leiten.<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

• Teambildung <strong>und</strong> Kontinuität bei Klassenführung <strong>und</strong> Fachunterricht durch Kollegen,<br />

die in diesem Bildungsgang auch gerne arbeiten möchten.<br />

Soweit es personell <strong>und</strong> organisatorisch möglich ist, sollen Kollegen im Bildungsgang Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr<br />

eingesetzt werden, die diese Arbeit auch gern tun <strong>und</strong> entsprechende<br />

pädagogische Voraussetzungen mitbringen. Das ist in den letzten Jahren nicht immer so<br />

gewesen <strong>und</strong> ein Einsatz im Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr wurde zeitweilig als „Strafversetzung“<br />

empf<strong>und</strong>en. Daraus entstehen sehr negative Konsequenzen <strong>und</strong> bestimmte Problemlagen,<br />

z.B. Stigmatisierungen von Schülern, können sogar noch verschärft werden. Hier ist<br />

vor allem die Schulleitung gefragt, entsprechende Aufklärungs-/Verpflichtungsarbeit zu<br />

leisten (wenn sich ein Einsatz st<strong>und</strong>enplantechnisch nicht anders gestalten lässt). Zudem<br />

sollte bei der Besetzung eine gewisse Kontinuität gewährleistet sein, da insbesondere die<br />

eingesetzten Kollegen durch viele Gespräche <strong>und</strong> Abstimmungen zu einem konstruktiven<br />

<strong>und</strong> erfolgreichen Arbeitsklima beitragen. Dies führt zu einer Verbesserung der Schülerleistungen,<br />

der Schülerzufriedenheit, <strong>des</strong> Klassenklimas <strong>und</strong> der Lehrerzufriedenheit.<br />

• Klassenraumkonzept<br />

Von den derzeitigen Klassenlehrern der Berufsgr<strong>und</strong>schuljahre wird die Umsetzung <strong>des</strong><br />

Klassenraumkonzepts gefordert. Dieses Konzept hat viele Vorteile, die der Arbeit mit den<br />

Berufsgr<strong>und</strong>schülern förderlich ist. Dazu gehört: eine stärkere Klassengemeinschaft<br />

durch individuelle Raumgestaltung, eine Stärkung <strong>des</strong> „Wir-Gefühls“, Übernahme von<br />

Verantwortung für den „eigenen Klassenraum“ (Sauberkeit, Blumen, sonstige Gestaltung),<br />

Geborgenheit, Nutzung <strong>des</strong> Klassenraums für Selbstlerngruppen nach Unterrichtsende<br />

<strong>und</strong> einiges mehr. Dem chronischen organisatorischen Raumproblem stellt sich<br />

hiermit ganz bewusst die pädagogische Forderung nach einem eigenen Klassenraum<br />

gegenüber.<br />

• Konzept der individuellen Förderung (auch schulinterne Fortbildung) mit individuellen<br />

Förderplänen (Förderunterricht). Aufbauend auf die Beratungsgespräche zu Beginn <strong>des</strong><br />

Schuljahres sollen für die Schüler individuelle Förderpläne entwickelt werden. Hier besteht<br />

Fortbildungsbedarf.<br />

• Verringerung der Fehlzeiten <strong>und</strong> Stärkung der eigenen Verantwortlichkeit z.B. mit<br />

dem förderpädagogischen Blatt „Ich bin verantwortlich“. Zwischen den Fehlzeiten <strong>und</strong><br />

dem Erreichen eines Abschlusses im Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr besteht nach der Auswertung<br />

der letzten beiden Schuljahre eine sehr hohe Korrelation. Dabei ist eine Problemkonstellation<br />

zu beobachten, die zumin<strong>des</strong>t Bereiche umfasst: Der durch die Fehlzeiten versäumte<br />

Unterrichtsstoff <strong>und</strong> die Schwierigkeit, mit jemandem, der nicht da ist, Gespräche<br />

zu führen. Das förderpädagogische Blatt „Ich bin verantwortlich“ soll unter anderem dabei<br />

helfen, Fehlzeiten zu verringern <strong>und</strong> sukzessive mehr Verantwortung für das eigene<br />

Handeln zu entwickeln. Die Erfahrungen damit sind bisher sehr positiv.<br />

• Arbeit mit dem Vokabellernprogramm „Phase 6“ in allen BG-Klassen (Englisch)<br />

wird auf freiwilliger Basis zum Teil umgesetzt.<br />

• Führen eines Hausaufgabenheftes (zumin<strong>des</strong>t in den ersten Monaten <strong>des</strong> Schuljahres)<br />

Seit dem Schuljahr 09/10 führen die Schüler der Berufsgr<strong>und</strong>schuljahre zumin<strong>des</strong>t in den<br />

ersten sechs Monaten ein Hausaufgabenheft. Es wird auch der Versuch unternommen,<br />

die Hausaufgaben täglich auf der Internetplattform „Siwiwiwissen“ einzustellen (darum<br />

kümmert sich ein verantwortlicher Schüler).<br />

• Führen eines Lerntagebuchs. Wird auf freiwilliger Basis zum Teil umgesetzt.<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

• Steter <strong>und</strong> kontinuierlicher Austausch der Klassen- <strong>und</strong> Fachlehrer bezüglich Sozial-<br />

<strong>und</strong> Notenentwicklung einzelner Schüler findet zurzeit in informellen Gesprächen<br />

<strong>und</strong>/oder der Weitergabe von Notenlisten statt.<br />

• Individuelle „Schnuppertage“ für einzelne SchülerInnen in anderen Bildungsgängen<br />

(z.B. Einzelhandel, Höhere Handelsschule) zur Steigerung der Motivation <strong>und</strong> Schaffung<br />

einer offeneren Sicht in die Zukunft.<br />

• Pädagogische Tage/Woche zur Schaffung <strong>des</strong> Wir-Gefühls innerhalb <strong>des</strong> Klassengefüges<br />

<strong>und</strong> Ankommen im Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr (Lernen lernen, Regeln festlegen, Marburger<br />

Konzentrationstraining etc.)<br />

• Durchführung einer zumin<strong>des</strong>t zweitägigen Klassenfahrt zu Beginn <strong>des</strong> Schuljahres (mit<br />

erlebnispädagogischen Elementen). Die Klassenfahrt sollte für die Schüler/-innen finanzierbar<br />

sein.<br />

• Abschlussfragebogen zum Schuljahresende zur Evaluation, Verbesserung <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />

zukünftiger BG-Arbeit (siehe Anhang)<br />

• Verbindung von Theorie <strong>und</strong> Praxis: Es erweist sich als äußerst effektiv, wenn das in<br />

den Unterrichtsst<strong>und</strong>en erworbene Wissen „mit Leben gefüllt wird“. Im Laufe <strong>des</strong> Schuljahres<br />

erfolgen somit diverse Exkursionen im regionalen <strong>und</strong> überregionalen Umfeld (z.B.<br />

Besuche von Betrieben, Sozialeinrichtungen, Museen, Theater, Ausstellungen, Messen<br />

usw.).<br />

Ab Herbst 2009 Zusammenarbeit mit der Universität <strong>Siegen</strong>. Betreuung von fünf Studenten <strong>des</strong><br />

neuen Studienganges „Entwicklung <strong>und</strong> Inklusion“ (Fachbereich 2). Die Studenten werden im<br />

Bereich <strong>des</strong> Berufsgr<strong>und</strong>schuljahres ausgebildet <strong>und</strong> eingesetzt, wobei eine Passung der Systeme<br />

Universität <strong>und</strong> <strong>Berufskolleg</strong> erfolgen muss. Mögliche Arbeitsschwerpunkte:<br />

• Individuelle Betreuung von Schülern<br />

• Entwicklung <strong>und</strong> Mitarbeit bei individuellen Förderplänen<br />

• Kontakt zu Erziehungsberechtigten <strong>und</strong> gegebenenfalls zu Jugendamt/regionaler sozialer<br />

Dienst Suchtprävention <strong>und</strong> Aufklärung<br />

• Hilfe bei der Suche nach Praktikumsplätzen <strong>und</strong> spätere Mitbetreuung<br />

• Organisationsentwicklung<br />

• Fortbildung<br />

• Beobachten <strong>und</strong> Befragen der Lernstands- <strong>und</strong> Sozialentwicklung (Entwicklung einer Lernbiografie<br />

im schulischen <strong>und</strong> außerschulischen Kontext) � Kompetenzentwicklung/Leitziele<br />

<strong>des</strong> BG<br />

• Schüler in verschiedenen Dimensionen (zu verschiedenen Zeitpunkten, aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln – Eltern, Fre<strong>und</strong>e, Lehrer, Selbst etc.)<br />

Aufdecken möglicher Stigmatisierungen der BG-Schüler <strong>und</strong> Mitarbeit an Strategien zur<br />

Schwächung/Bekämpfung/Beseitigung<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.1.3 Einjährige Berufsfachschule (Handelsschule)<br />

Leitung: StD’in Gleim/ OStR’in Schneyer<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Zielgruppe:<br />

Der Bildungsgang wendet sich an Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen mit FOR. Dieser Bildungsgang ist<br />

seit dem Schuljahr 1999/2000 laut APO BK möglich, wurde in unserer Schule jedoch bereits seit<br />

1996 mit dem Beginn unserer Schullaufbahn-Beratungsgespräche vorweggenommen, indem<br />

wir BG-Klassen für Schüler/innen mit FOR einrichteten. Der Gr<strong>und</strong>gedanke für einen solchen<br />

Bildungsgang ergab sich aus den Beratungsgesprächen, wenn Schüler/innen thematisierten,<br />

dass sie zwar über FOR verfügen, jedoch nicht an der FHR interessiert seien, sondern eine<br />

sinnvolle Überbrückung für ein Schuljahr suchten <strong>und</strong> ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt<br />

verbessern wollten.<br />

Zentrales Leitziel:<br />

Mit dieser Motivationssituation auf Seiten der Schüler/innen ergab sich automatisch die<br />

Schwerpunktsetzung für diesen Bildungsgang. Das zentrale Leitziel dieses Bildungsganges ist<br />

die Verbesserung der Chancen unserer Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen auf dem Ausbildungsmarkt.<br />

Konkret möchten wir das persönliche Bewerberprofil je<strong>des</strong> Schülers, jeder Schülerin verbessern.<br />

Umsetzung <strong>des</strong> Leitzieles: Schwerpunkte unserer inhaltlichen Arbeit<br />

siehe Ausführungen im Schulprogramm 2005<br />

1. Unterricht in den berufsbezogenen Fächern: Berufliche Gr<strong>und</strong>bildung.<br />

2. Projekttag „Bewerbertraining“ in der ersten Schulwoche<br />

Der Projekttag wird durch die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler selbst mittels eines Fragebogens evaluiert.<br />

Für jeden Teilnehmer können sich so zentrale Aspekte „seines“ individuellen Bewerbertrainings<br />

ergeben.<br />

3. „Mein Bewerbertraining“<br />

- fächerübergreifende Behandlung in den ersten beiden Monaten <strong>des</strong> Schuljahres -<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler werden angehalten, ein Bewerbungsprotokoll zu führen, um<br />

einen Überblick über die abgeschickten Bewerbungen <strong>und</strong> den Stand der Bewerbungssituation<br />

zu haben.<br />

Seit dem Schuljahr 2008/2009 ist eine noch engere Zusammenarbeit mit der B<strong>und</strong>esagentur für<br />

Arbeit vereinbart worden <strong>und</strong> es wurden verstärkt Ausbildungsverantwortliche einbezogen, die<br />

das Bewerbertraining noch praxisnäher gestalteten.<br />

Exemplarisch der geplante Ablauf im Schuljahr 2009/2010<br />

� „Projekttag Bewerbertraining“ mit Stand der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit zur ersten Kontaktaufnahme,<br />

Aushändigung <strong>des</strong> Bewerberprotokolls an die Schüler. Eine Woche nach dem Projekttag:<br />

Jeder Schüler gibt beim Klassenlehrer Bewerbungsunterlagen für das ausgesuchte Unternehmen<br />

ab. Bewerbungsunterlagen werden klassenweise an die <strong>Wirtschaft</strong>sjunioren weitergeleitet,<br />

diese haben ca. vier Wochen Zeit, sich die Bewerbungsunterlagen anzuschauen <strong>und</strong><br />

zu korrigieren.<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

�Zweite Hälfte September<br />

Beratungstage <strong>des</strong> zuständigen Berufsberaters zunächst<br />

� Gruppengespräche, danach<br />

� Einzelgespräche<br />

Unter Umständen Beratungsvormittag für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die den Bildungsgang verlassen<br />

möchten. Anmel<strong>des</strong>chluss für EQJ-Maßnahmen ist der 30. September 2009. Ausstieg<br />

aus dem Bildungsgang ist nur möglich, wenn durch die Betreuung der B<strong>und</strong>esagentur die Aufnahme<br />

in eine berufsvorbereitende Maßnahme gewährleistet ist.<br />

Besprechung der Bewerbungsmappen durch die <strong>Wirtschaft</strong>sjunioren <strong>und</strong> im Anschluss Besuch<br />

<strong>des</strong> Theaterstücks „Hey Boss“.<br />

Die Schüler korrigieren ihre Bewerbungsunterlagen (Kontrolle durch Deutsch/IW-Lehrer)<br />

Bewerbungsunterlagen werden an das jeweils ausgewählte Unternehmen geschickt.<br />

�Unterrichtsbegleitend werden<br />

� das Thema Ausbildung gemäß Zeitplan behandelt (Broschüre „Start frei“) <strong>und</strong><br />

� die Bewerberprotokolle eingesehen.<br />

�Februar<br />

Teilnahme am Projekttag „Berufswahl“<br />

� Mai<br />

die B<strong>und</strong>esagentur betreut noch einmal intensiv diejenigen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die bis<br />

dahin noch keinen Ausbildungsplatz gef<strong>und</strong>en haben.<br />

5. „Meine Berufswahl“<br />

Zahlreiche Veranstaltungen <strong>und</strong> Unterrichtsinhalte dienen einer sinnvollen Berufswahlentscheidung<br />

unserer Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, siehe Schulprogramm 2005<br />

• Projekttag „Berufswahl“<br />

• Betriebsbesichtigungen<br />

• Die Kompetenzchecks sind in den vergangenen Jahren so teuer geworden, so dass ab<br />

dem Schuljahr 2007/2008 die Broschüre „Start frei“ der Weg zur Berufswahl eingesetzt<br />

wird. Diese Broschüre muss von den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern in Eigenarbeit durchgearbeitet<br />

werden, dazu ist eine intensive Anleitung notwendig, so dass ein auswertbares<br />

Ergebnis entsteht.<br />

• Nutzung der fünf Lernpartnerschaften<br />

• Unterrichtsgänge: Besuch von Messen <strong>und</strong> Ausstellungen zum Thema Berufswahl <strong>und</strong> –<br />

vorbereitung sowie von weiteren Unternehmen. (� Nutzung der Angebote in der Region)<br />

• Entwicklungsprotokoll erarbeiten: Ziel hierbei ist es, die Vorstellungen <strong>und</strong> Eigenschaften<br />

der Schüler/innen den betrieblichen Anforderungen gegenüberzustellen. Die<br />

Schüler erkennen Widersprüche <strong>und</strong> überlegen, wie sie diese abbauen bzw. überwinden<br />

können.<br />

6. Meine Methodenkompetenz <strong>und</strong> meine Präsentationstechniken<br />

Weitere Hilfestellung zur Verbesserung ihrer Chancen auf dem Ausbildungsmarkt geben den<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern die folgenden Lerninhalte:<br />

• Vorstellung <strong>und</strong> Anwendung von Lerntechniken („Lernen zu lernen“)<br />

• Kenntnisse der Präsentationssoftware „PowerPoint“ sowie angemessene Präsentationstechniken<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

7. Mein Selbstmanagement<br />

Gemäß dem Erziehungsauftrag von Schule fühlen wir uns dem Selbstmanagement der uns anvertrauten<br />

jungen Menschen verpflichtet. Wir bieten ihnen Hilfestellungen an für eine systematische<br />

<strong>und</strong> effektive Arbeits-, Zeit- <strong>und</strong> Lernplanung. Darüber hinaus binden wir außerschulische<br />

Beratungsinstitutionen (z. B. Verbraucherberatung, Schuldnerberatung (Bsp. Taschengeldplaner),<br />

Versicherungs- <strong>und</strong> Bankberatung) in unsere unterrichtliche Arbeit ein. So versuchen wir<br />

unseren Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern wichtige <strong>und</strong> in der Praxis bewährte Hilfen für ihre persönliche<br />

Lebensplanung mit auf den Weg zu geben.<br />

Anforderungen an unsere Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

Die oben beschriebenen sechs Schwerpunkte unserer inhaltlichen Arbeit werden unsere Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler nur dann persönlich weiterbringen, wenn sie sie nutzen <strong>und</strong> sich selbst<br />

einbringen. Motivation, Eigeninitiative <strong>und</strong> Leistungsbereitschaft sind daher für uns keine<br />

Schlagworte, sondern elementare Eigenschaften, die wir von unseren Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

erwarten. Unser Ziel ist es, unseren Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern zu helfen, bessere Chancen<br />

auf dem hart umkämpften Ausbildungsmarkt zu erhalten. „Wollen“ müssen sie!<br />

Evaluation<br />

Die Bildungsgangarbeit wird je<strong>des</strong> Jahr von den Lehrern aber auch von unseren Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern mittels eines Fragebogens evaluiert. Die Schüler äußern sich überwiegend zufrieden<br />

über die bei uns erworbenen Kompetenzen. Die in der Evaluation gewonnenen Erkenntnisse<br />

werden auch bildungsgangübergreifend genutzt (Bsp. Erstellung <strong>des</strong> Leitfadens für die<br />

Durchführung der Schullaufbahn-Beratungsgespräche).<br />

Klassenlehrertreffen<br />

Eine enge inhaltliche Abstimmung unserer Arbeit in den derzeit sechs BF1-Klassen erfolgt im<br />

Rahmen der Klassenlehrertreffen, die zweimal im Monat stattfinden. Im Schuljahr 2007/2008<br />

wurde das Co-Klassenlehrerprinzip mit dem Hintergr<strong>und</strong> realisiert, dass die Schüler jeden Tag<br />

der Woche einen für sie verantwortlichen Ansprechpartner haben.<br />

Pro Halbjahr findet ein umfangreiches Treffen der Klassen- <strong>und</strong> Co-Klassenlehrer statt zur Abstimmung<br />

der Arbeit im Bildungsgang.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung eines Konzepts zur Lebens- <strong>und</strong> Berufsorientierung in der<br />

einjährigen Berufsfachschule<br />

Vorhaben: Eine St<strong>und</strong>e pro Woche im Fach B/R für Lebens- <strong>und</strong> Berufsorientierung (LBO),<br />

um das Selbstmanagement der Schüler zu verbessern<br />

Baustein A: Berufsorientierung<br />

(wurde bereits in den vergangenen Schuljahren umgesetzt - wird fortlaufend erweitert)<br />

LBO-St<strong>und</strong>e:<br />

� Umfang: Hälfte der Zeit der LBO-St<strong>und</strong>en (ca. 20 Unterrichtsst<strong>und</strong>en)<br />

� Inhalt: Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung der einzelnen Module inkl. Reflexion <strong>und</strong> Evaluation<br />

Baustein B: Lebensorientierung (wird im Schuljahr 2009/10 erstmalig umgesetzt)<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Umfang: Hälfte der Zeit der LBO-St<strong>und</strong>en (ca. 20 Unterrichtsst<strong>und</strong>en)<br />

Bedingung: flexibel <strong>und</strong> unabhängig voneinander einsetzbar, abhängig von der Bedingungsanalyse<br />

der Klassen<br />

Inhalte:<br />

• Modul B1: Stärkung der Selbst- bzw. Humankompetenz<br />

o B1.1: Wie organisiere ich mich selbst? (� Ordner, Arbeitsmaterial, Arbeitsplatz…)<br />

o B1.2: Wie kann ich meine Zeit sinnvoll nutzen? (� Wochenprotokolle)<br />

o B1.3: Wie gehe ich mit meinem Geld verantwortungsbewusst um? (� Taschengeldplaner,<br />

Schuldenprävention, Fortbildungsordner „Fit fürs Geld!“)<br />

o B1.4: Wie ist mein Arbeitsverhalten <strong>und</strong> wie kann ich es verbessern? (Zuverlässigkeit,<br />

Sorgfalt, Leistungsbereitschaft � Selbstreflexionsbogen BG „Ich bin verantwortlich“)<br />

o B1.5: Wie kann ich meine Konzentrationsfähigkeit verbessern? (� Marburger<br />

Konzentrationstraining)<br />

• Modul B2: Stärkung der Sozialkompetenz (���� Fortbildung Klassenlehrer)<br />

o B2.1: Übungen zur Stärkung <strong>des</strong> Kooperationsverhaltens (� Erlebnispädagogik)<br />

o B2.2: Übungen zur Stärkung der Konfliktfähigkeit<br />

• Modul B3: Stärkung der Methoden- <strong>und</strong> Medienkompetenz<br />

o B3.1: Techniken zur Bewältigung der zunehmenden Informationsflut („information<br />

overflow“) � evtl. IW<br />

o B3.2: Lesen wirtschaftspolitischer Texte � evtl. Deutsch, Politik<br />

o B3.3: Lerntechniken <strong>und</strong> -methoden (� „Lernen lernen“ HH, Gost)<br />

Arbeitsplan:<br />

Für die Umsetzung <strong>des</strong> Konzepts zur Lebensorientierung werden Unterrichtsmaterialien gesammelt<br />

<strong>und</strong> aufbereitet. Die B/R-Lehrer setzen die Unterrichtsmaterialien ab dem Schuljahr<br />

2009/10 im B/R-Unterricht ein. Dafür ist eine St<strong>und</strong>e pro Woche vorgesehen.<br />

Die Kollegen mit dem Fach Betriebswirtschaftslehre planen <strong>und</strong> führen die Reihe durch.<br />

Die Evaluation findet über die Befragung der Schüler am Schuljahresende statt.<br />

Zur Evaluation der erfolgten Berufsorientierung werden die ehemaligen H1-Schüler befragt, inwieweit<br />

sie ihre Berufswünsche erfüllen konnten. Dazu werden diese ein Jahr nach Beendigung<br />

<strong>des</strong> Bildungsgangs von den Klassenlehrern kontaktiert.<br />

Inhaltliche Überarbeitung <strong>des</strong> Projekttages „Bewerbertraining“ für das Schuljahr 2010/2011 sowie<br />

Einführung einer eintägigen Kompaktveranstaltung zum Thema „Bewerbungsmappe“ (Frau<br />

Seifert, Frau Köllenbach).<br />

Einführung eines zweiwöchigen Betriebspraktikums nach den Herbstferien im Schuljahr<br />

2010/2011 (Frau Kleinschmidt).<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.1.4 Zweijährige Berufsfachschule (Handelsschule), (seit 2008 nur noch Oberstufe)<br />

Leitung: StD’in Metz-Stoltefuß<br />

Bericht über bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Das Schulministerium hat in der APO-BK festgelegt, dass Schüler nur noch weiterführende Abschlüsse<br />

erhalten können, wenn Sie einen Bildungsgang beendet <strong>und</strong> erfolgreich abgeschlossen<br />

haben. Um die zweijährigen Berufsfachschüler im Vergleich mit den Schülern <strong>des</strong> Berufsgr<strong>und</strong>schuljahres<br />

nicht zu benachteiligen, haben wir beschlossen, keine Unterstufe der zweijährigen<br />

Berufsfachschule mehr anzubieten. Statt<strong>des</strong>sen werden alle Schüler in das Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr<br />

eingeschult. Bei ordentlichen Leistungen <strong>und</strong> einer motivierten Mitarbeit erhalten<br />

Schüler die Möglichkeit, sich für die Oberstufe der zweijährigen Berufsfachschule zu bewerben.<br />

Hier haben sie die Chance, den mittleren Bildungsabschluss mit oder ohne Qualifikationsvermerk<br />

zu erreichen.<br />

In den letzten Jahren wurden die Rahmenbedingungen <strong>des</strong> Bildungsganges nicht nur durch die<br />

beschriebenen rechtlichen Vorgaben stark verändert. Ziel dieser Bedingungen ist es, den Schüler<br />

wesentlich stärker bei der schulischen Laufbahn <strong>und</strong> der Berufswahl zu unterstützen. Ein<br />

wichtiger Baustein dieser Rahmenbedingungen besteht in der Beratung unserer Schüler. Diese<br />

beginnt bereits vor der Einschulung in unser <strong>Berufskolleg</strong>, bzw. in den Bildungsgang. Jeder<br />

Schüler, der sich an unserer Schule für einen Vollzeitbildungsgang anmeldet, erhält eine persönliche<br />

Beratung. Ziel dieser Beratung ist es, die Motivation <strong>und</strong> Eignung zum Besuch eines<br />

kaufmännischen <strong>Berufskolleg</strong>s zu hinterfragen. Dabei wird häufig festgestellt, dass die Interessen<br />

<strong>und</strong> Stärken einzelner Schüler deutlich mehr im technischen <strong>und</strong> sozialen als im kaufmännischen<br />

Bereich liegen. Viele Schüler bewerben sich bei uns aus schlichter Not auf der Suche<br />

nach Beschäftigung. Hier gilt es, den Schülern sinnvolle Laufbahnen vorzuschlagen <strong>und</strong> zu erläutern.<br />

Als Unterstützung für die Beratungstätigkeit wird ein Entwicklungsprotokoll eingesetzt, das<br />

nähere, teilweise sehr persönliche Informationen über den Schüler enthält. Ziel dieses Protokolls<br />

ist es, den Schüler zu ermutigen, mehr über seine eigenen Stärken <strong>und</strong> Schwächen nachzudenken.<br />

Ganz wesentlich ist es, dass der Schüler durch bestimmte Fragestellungen Zukunftsvisionen<br />

aufbaut, um motiviert <strong>und</strong> selbstbewusst in die Zukunft zu blicken. Auf diese<br />

Weise besteht die Möglichkeit, Berufsbilder vorzustellen, die dem Schüler Spaß machen. Somit<br />

werden dem Schüler durch die Beratung Perspektiven aufgezeigt, die im Elternhaus aufgr<strong>und</strong><br />

eigener Erfahrungen oftmals sehr negativ dargestellt werden. Dieses Protokoll wird immer wieder<br />

aktualisiert, so dass Veränderungen <strong>und</strong> Entwicklungen sichtbar gemacht werden können,<br />

was auch weg vom <strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> führen kann. Insgesamt erhält der<br />

Lehrer ein differenzierteres Bild vom Schüler, wodurch die Beratung nur an Qualität gewinnen<br />

kann.<br />

Sollte es im Rahmen <strong>des</strong> Unterrichts mit einzelnen Schülern zu Problemen kommen, so wird an<br />

unserer Schule das Stufenmodell eingesetzt. Hiermit haben die Lehrer ein Instrument zur<br />

Hand, mit dem Probleme schnell <strong>und</strong> einfach angesprochen werden können. Der Lehrer führt<br />

mit dem Schüler ein Gespräch, welches vom Schüler protokolliert wird. Das Protokoll wird zu<br />

den Schülerunterlagen genommen, damit wir unsere Bemühungen mittels Beratung nachvollziehen<br />

können. Sollte der Schüler sich weiterhin nicht den Regeln entsprechend verhalten, geht<br />

das Modell in die nächste höhere Stufe, mit weiteren Gesprächspartnern, bis in der fünften Stufe<br />

die Entlassung durch die Klassenkonferenz <strong>und</strong> den Schulleiter ansteht, was allerdings selten<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

vorkommt. Bevor an dieser Stelle die Schulleitung eingeschaltet werden muss, sind viele Schüler<br />

einsichtig <strong>und</strong> bereit die Androhung der Entlassung seitens der Schulleitung ist nicht mehr<br />

erforderlich. Mittlerweile hat sich unter den Schülern ein kleiner Wettbewerb entwickelt, bei dem<br />

die einzelnen Stufen im Mittelpunkt stehen. Dies wird z. B. durch folgenden Aussagen deutlich:<br />

„Ich bin aber noch in der ersten Stufe <strong>und</strong> da bleibe ich auch!“<br />

Die besprochenen Probleme können sehr unterschiedlich sein. Die Erfahrungen zeigen, dass<br />

bspw. unentschuldigtes Fehlen, Verspätungen im Unterricht, Mobbing, unmotiviertes Mitarbeiten<br />

in vielen Fällen frühzeitig eingestellt werden. Waren die Fehlzeiten vor einigen Jahren ein großes<br />

Problem, so ist dies mittlerweile im zweijährigen Handel kein Thema mehr.<br />

Da sich das Verhalten der Schüler deutlich verbessert hat <strong>und</strong> wir die Schüler bereits ein Schuljahr<br />

kennen (Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr), gehört eine jährliche Klassenfahrt nach Berlin zum Programm<br />

der Oberstufe. Hierbei soll eine intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte<br />

Deutschlands sowie mit den politischen Institutionen gefördert werden. Ein persönliches Gespräch<br />

mit einem B<strong>und</strong>estagsabgeordneten <strong>und</strong> der Besuch <strong>des</strong> Reichstages ist bislang immer<br />

ein fester Bestandteil unseres Besuchsprogramms gewesen. Ganz wesentlich soll die Fahrt dazu<br />

führen, die Schüler, die aus den unterschiedlichen Klassen <strong>des</strong> Berufsgr<strong>und</strong>schuljahres<br />

stammen in der Gemeinschaft <strong>und</strong> im Zusammenwachsen zu stärken. Deshalb liegt der Termin<br />

bereits in der dritten oder vierten Schulwoche nach den Sommerferien.<br />

In der Mitte <strong>des</strong> Schuljahres absolvieren die Schüler ein zweiwöchiges Betriebspraktikum. Die<br />

Wahl sollte auf ein Betrieb in den an unserer Schule vertretenen Ausbildungsfeldern fallen, jedoch<br />

ist dies nicht zwingend. Das Praktikum dient als Orientierungshilfe auf dem Ausbildungsmarkt.<br />

Es muss ein Praktikumsbericht angefertigt werden, welcher im Fach BWL in die Leistungsbewertung<br />

eingeht.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Insgesamt sind die Schüler sehr viel ruhiger <strong>und</strong> leistungsorientierter geworden. Es gilt in Zukunft,<br />

die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern, die Lehrer-Eltern Beziehung weiter aufleben<br />

zu lassen, um somit dem Schüler eine optimale Begleitung auf dem Weg zum Ausbildungsplatz<br />

bieten zu können. Unser Ziel ist es, auch die Zubringerschulen in diesen Prozess einzubeziehen,<br />

damit die Anforderungen im Vorfeld transparenter werden.<br />

Arbeitsplan:<br />

In den folgenden Jahren sollen durch die in diesen Klassen eingesetzten Klassenlehrer <strong>und</strong><br />

Fachlehrer die o. g. Ziele kontinuierlich verfolgt werden, indem hier eine durchgängige Beratung<br />

<strong>und</strong> Überprüfung unter Einbeziehung der Erziehungsberechtigten stattfindet. Eine erste Kontaktaufnahme<br />

erfolgt durch die Beratungsgespräche vor dem Wechsel in den Bildungsgang, auf<br />

dieser Basis dann fortschreibend unter Berücksichtigung <strong>des</strong> Entwicklungsprotokolls über die<br />

gesamte Schulzeit.<br />

Die Dokumentation dieser Maßnahmen erfolgt auf den Entwicklungsprotokollen der Schüler <strong>und</strong><br />

den vom jeweiligen Klassenlehrer erstellten Protokoll der fortlaufenden Beratung.<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.1.5 Höhere Handelsschule<br />

Leitung: StD’in Gleim, StR Nimmermann<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Anknüpfend an die Situationsschilderung im Schulprogramm 2005 wurde in den vergangenen<br />

Jahren die Studien- <strong>und</strong> Berufswahlorientierung der Schüler im Bildungsgang vertieft <strong>und</strong> der<br />

Aspekt „Lernen lernen“ in engerer Verknüpfung mit Aktivitäten im Bildungsgang eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Im Schuljahr 2006/2007 wurde erstmals ein zweiwöchiges Betriebspraktikum im Bildungsgang<br />

umgesetzt. Unmittelbar im Anschluss an das Praktikum wurde ein zweiter Projekttag <strong>des</strong> Arbeitskreises<br />

„Lernen lernen“ durchgeführt, in dem es im Schwerpunkt um „Präsentieren lernen“<br />

ging. Die Schüler mussten im ersten Projekt dieser Art eine selbsterklärende Präsentation <strong>des</strong><br />

Praktikumsbetriebes erstellen in den beiden folgenden eine nicht selbst-erklärende, die dann im<br />

Anschluss im Unterricht (Deutsch, Betriebswirtschaftslehre, Informationswirtschaft) im Klassenverband<br />

präsentiert <strong>und</strong> benotet wurde.<br />

Neben diesem praktischen Berufseinblick wurde die Berufswahlorientierung im Schuljahr<br />

2008/09 durch ein pflichtweise eingeführtes Bewerbungsverfahren ergänzt. Die Schüler geben<br />

unmittelbar nach dem Projekttag „Berufswahl“ eine komplette Bewerbung ab, die von den <strong>Wirtschaft</strong>sjunioren<br />

korrigiert <strong>und</strong> im Anschluss mit den Schülern kritisch reflektiert wird. Hilfestellungen<br />

im Rahmen der Studienorientierung wurden seit dem Schuljahr 2007/2008 durch eine<br />

individuelle Studienberatung am Projekttag „Berufswahl“ in der Oberstufe geboten. Die intensive<br />

Studienberatung durch die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit <strong>und</strong> die Studienberater der Universität <strong>Siegen</strong><br />

erhöht die Entscheidungskompetenz bei den Schülern.<br />

Die durch die <strong>Wirtschaft</strong>skrise verschärfte Situation am Ausbildungsmarkt erfordert eine stärkere<br />

Heranführung der Schüler zu Beginn der Oberstufe an die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit.<br />

Im Schuljahr 2009/10 wird es bereits in der ersten Schulwoche der Oberstufe erste Gruppen-<br />

<strong>und</strong> Einzelgespräche mit dem zuständigen Berater der B<strong>und</strong>esagentur geben. Dieses Gesprächsangebot<br />

basierte in der Vergangenheit auf dem Gr<strong>und</strong>satz der Freiwilligkeit, durch das<br />

vorgeschaltete Gruppengespräch soll die Notwendigkeit einer zügigen Kontaktaufnahme verdeutlicht<br />

<strong>und</strong> ermöglicht werden.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Zur Verstärkung <strong>des</strong> Praxisbezuges sollen ab dem kommenden Schuljahr für beide Jahrgänge<br />

min<strong>des</strong>tens eine Betriebsbesichtigung verbindlich durchgeführt werden. Es bieten sich in der<br />

Zwischenzeit bereits 6 Partnerunternehmen an, Kontakte zu weiteren Betrieben bestehen bzw.<br />

befinden sich derzeit im Aufbau, sodass ein breites Spektrum an Einblicken ermöglicht werden<br />

kann.<br />

Für die kommenden Schuljahre soll sich die Bildungsgangarbeit verstärkt dem Thema „Motivation"<br />

widmen. Auffallend deutlich haben sich in den beiden letzten Schuljahren Motivationsprobleme<br />

bei den Schülern gezeigt. Diese verdeutlichen sich in der zunehmenden Warteschleifenfunktion<br />

<strong>des</strong> Bildungsganges, die trotz der intensiven Schullaufbahnberatungsgespräche nicht<br />

verhindert werden kann.<br />

22


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Die Vermutung einer Warteschleife liegt nahe, wenn sich Schüler in oder nach der Unterstufe<br />

abmelden, da sie eine Ausbildungsstelle gef<strong>und</strong>en haben oder den Bildungsgang abbrechen.<br />

Deutlich gestiegen sind auch die Wiederholerzahlen. Es ist angedacht die konventionelle Klassenfahrt<br />

in den nächsten Jahren so nicht mehr durchzuführen, sondern statt<strong>des</strong>sen mit den<br />

Schülern im erlebnispädagogischen Bereich zu arbeiten. Darüber hinaus sind Hilfen im Bereich<br />

der methodischen Prüfungsvorbereitung geplant. Angedacht ist ein Seminar nachmittags auf<br />

freiwilliger Basis, allerdings mit verbindlicher Anmeldung.<br />

Verstärkte Einbindung der HH-Klassen in das Konzept „Helfende Hände“. Beteiligung im Rahmen<br />

der Aktion „Pakete packen für die <strong>Siegen</strong>er Tafel“ als auch im Projekt für Ghana.<br />

Arbeitsplan:<br />

• Entwicklung einer neuen PowerPoint - Präsentation <strong>des</strong> Bildungsganges im laufenden<br />

Schuljahr (Hartmann, HHO2).<br />

• Terminierung <strong>und</strong> Durchführung der Betriebsbesichtigungen durch die jeweiligen BWL-<br />

Kollegen ab dem Schuljahr 2009/2010. (BWL Fachkollegen/Gleim).<br />

• Einbindung in das Konzept „Helfende Hände“ Arbeitskreis HH (Gleim/Klassenlehrer<br />

/Sportkollegen) ab dem laufenden Schuljahr.<br />

• Intensivierung der Zusammenarbeit mit der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit/Universität <strong>Siegen</strong><br />

(Gleim, Nimmermann).<br />

• Erarbeitung eines Motivationskonzeptes Arbeitskreis HH im Schuljahr 2009/2010.<br />

• Methodische Prüfungsvorbereitung für das Schuljahr 2010/2011. Arbeitskreis HH<br />

23


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.1.6 Kaufmännische/r Assistent/in Fremdsprachen<br />

Leitung: OStR’in Heinemann, OStR Helle<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Der Arbeitskreis wurde 2007 gegründet, um die Bildungsgangarbeit im Bereich Kaufmännische<br />

Assistenten Fremdsprachen zu unterstützen. Bisherige Tätigkeiten:<br />

• Erstellung einer computergestützten Datenbank zur Sammlung von Praktikumsbetrieben<br />

der FSA-Praktikanten. Diese dient den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern als Hilfestellung bei<br />

der Suche von Praktikumsplätzen.<br />

• Erstellung bzw. Überarbeitung <strong>des</strong> Flyers zum Bildungsgang FSA<br />

• Erstellung der Vorlage zur Leistungsbewertung für die Bildungsgangskonferenz HH/FSA<br />

2009<br />

• Erstellung <strong>und</strong> Aktualisierung <strong>des</strong> Mind-Maps zum Bereich Kaufmännische Assistenten<br />

Fremdsprachen<br />

• Erfahrungsaustausch zur Arbeit in den Klassen <strong>des</strong> Bildungsganges<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Die Ziele der Arbeit <strong>des</strong> Arbeitskreises für die nächsten Jahre sind wie folgt zusammenzufassen:<br />

• Unterstützung der Bildungsarbeit im Ausbildungsbereich Kaufmännische Assistenten<br />

Fremdsprachen<br />

• Erfahrungsaustausch der Klassenlehrer im Bereich FSA-Ausbildung<br />

• Weiterführung der Datenbank zur Sammlung von Praktikumsbetrieben<br />

• Aktualisierungen <strong>des</strong> Mind-Maps zum Bereich Kaufmännische Assistenten Fremdsprachen<br />

Arbeitsplan:<br />

Die Unterstützung der Bildungsarbeit richtet sich nach jeweils akut angemeldeten Bedürfnissen<br />

<strong>und</strong> wird von allen Gruppenmitgliedern getragen.<br />

Die Weiterführung der Datenbank wird von den jeweiligen Klassenlehrern weitergeführt <strong>und</strong><br />

technisch von Herrn Buchner begleitet.<br />

Das Mind-Map wird von Herrn Helle auf dem jeweils aktuellen Stand gehalten.<br />

24


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.1.7 <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasium<br />

Leitung: StD’in Funke<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Im Schulprogramm 2005 gab es keinen Entwicklungsbericht zu diesem Bildungsgang. Lediglich<br />

unter der Überschrift „Bildungsgangbegleitend“ wurde die Evaluation durch Schülerfeedback in<br />

der Gymnasialen Oberstufe dargestellt. Das Feedback wird in diesen Entwicklungsbericht aufgenommen.<br />

Trotzdem fand natürlich eine Entwicklungsarbeit statt. Im Schuljahr 2008/9 wurde in einer Bildungsgangkonferenz<br />

unter der Zielsetzung „Zukunftssicherung <strong>des</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasiums<br />

durch Kooperation <strong>und</strong> Profilierung“ mehrere Maßnahmen zur Weiterentwicklung <strong>des</strong> Bildungsgangs<br />

entworfen:<br />

• Aufbau einer Alumni<br />

• Erstellung aussagekräftigen professionellen Informationsmaterials<br />

• Aufbau eines Übergangsmanagements Gymnasien (Bildungsgangübergreifend)<br />

• Einführung von Probeunterricht<br />

Außerdem wurde, in Anlehnung an das Projekt „Zukunft fördern, vertiefte Berufsorientierung<br />

gestalten“ die Einführung eines dualen Orientierungspraktikums beschlossen. Das ursprüngliche,<br />

finanziell geförderte Projekt, steht nur für allgemein bildende weiterführende Schulen zur<br />

Verfügung. In Kooperation mit der Studienberatung der Universität <strong>Siegen</strong> konnte das Modul 8,<br />

‚Duales Orientierungspraktikum’ umgesetzt werden. Die Schüler haben hier die Möglichkeit, eine<br />

Woche lang an der Universität Einblicke in das Studium allgemein <strong>und</strong> in spezielle Studiengänge<br />

zu gewinnen. In der folgenden Woche können sie im Rahmen eines betrieblichen Praktikums<br />

Erfahrungen im Berufsleben sammeln. Ziel ist es, den Schülern eine Entscheidungshilfe<br />

für den weiteren Bildungsweg nach dem Abitur an die Hand zu geben. Das duale Orientierungspraktikum<br />

wurde im Schuljahr 2008/9 erstmals verpflichtend am Ende der Mittelstufe<br />

durchgeführt.<br />

Im Schuljahr 2008/9 wurde auch ein Antrag auf ein mulilaterales Comenius Projekt der EU mit<br />

dem Thema „Umwelt <strong>und</strong> Tourismus in der Region“ gestellt. Projektpartner sind jeweils eine<br />

Schule in Ungarn <strong>und</strong> in Rumänien. Zu Beginn <strong>des</strong> Schuljahres wurde das Projekt genehmigt.<br />

Es wird mit jeweils einer zusätzlichen Unterrichtsst<strong>und</strong>e in beiden Unterstufen umgesetzt. Die<br />

Projektdauer beträgt zwei Jahre, nach einem Jahr findet ein Treffen von Schülern <strong>und</strong> Lehrern<br />

aller beteiligten Schulen in der Akademie Biggesee statt. Der Projektabschluss erfolgt wieder<br />

unter Beteilung aller Schulen in Rumänien. Ziele dieses Projekts sind die Entwicklung von Umweltbewusstsein,<br />

die Verbesserung der Methoden- <strong>und</strong> Sozialkompetenzen, insbesondere <strong>des</strong><br />

selbständigen Arbeitens).<br />

Die Veranstaltung zum Übergangsmanagement mit den Gymnasien fand im September 2009<br />

statt. Der weitaus überwiegende Teil der Gymnasien ist der Einladung gefolgt. Die positive Resonanz<br />

bei allen Beteiligten führte zur Überlegung, diese Veranstaltung regelmäßig durchzuführen.<br />

Da es sich um eine bildungsgangübergreifende Veranstaltung handelt, sollte sie zukünftig<br />

einem anderen Schwerpunkt zugeordnet werden.<br />

Im Schuljahr 2009/10 nimmt ein Teil der Jahrgangsstufe 11, eingegliedert in das Fach BWL mit<br />

REW, an einer Veranstaltung der Universität <strong>Siegen</strong> zum Thema ‚Existenzgründung’ teil. Ziel<br />

25


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

dieser Unterrichtsreihe ist es, Selbständigkeit als mögliche berufliche Alternative in das Bewusstsein<br />

der Schüler zu rücken.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

• Bildung eines Arbeitskreises ‚<strong>Wirtschaft</strong>sgymnasium’, der Maßnahmen plant <strong>und</strong> die<br />

Durchführung steuert.<br />

• Das duale Orientierungspraktikum soll dauerhaft in die Planung der Jahrgangsstufe 12<br />

aufgenommen werden. Die Terminierung erfolgt direkt vor den Sommerferien, so dass<br />

die Schüler die Möglichkeit haben, die Dauer <strong>des</strong> betrieblichen Praktikums freiwillig zu<br />

verlängern.<br />

• Einführung einer regelmäßigen Evaluation in der Jahrgangsstufe 13, eventuell später<br />

auch schon nach der Jahrgangsstufe 11.<br />

• Der Probeunterricht wird zunächst versuchsweise für das <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasium in der<br />

Informationsveranstaltung für die Lehrer der abgebenden Schulen im November 2009<br />

angeboten. Bei positiver Resonanz ist ein regelmäßiges Angebot <strong>und</strong> eine Ausweitung<br />

auf andere Bildungsgänge geplant.<br />

• Erarbeitung eines Ablaufplans für die gesamte Oberstufe mit der Festlegung von Klausurphasen<br />

<strong>und</strong> verbindlichen Betriebsbesichtigungen.<br />

• Eine professionelle Informationsbroschüre wird in Kooperation mit der Firma Huhle Marketing<br />

GmbH erstellt. Darin werden unter dem Titel „Mit uns öffnen Sie die Tür zu Studium<br />

<strong>und</strong> Beruf“ alle Bildungsgänge unserer Schule vorgestellt, die zur allgemeinen oder<br />

fachgeb<strong>und</strong>enen Hochschulreife führen. Die Broschüre wird zum Jahresende 2009 fertig<br />

gestellt <strong>und</strong> kann dann erstmals beim allgemeinen Informationstag im Februar <strong>und</strong> den<br />

folgenden Beratungsgesprächen zum Einsatz kommen.<br />

• Entwicklung einer Sequenz zur methodischen Vorbereitung auf die Abiturprüfungen.<br />

Arbeitsplan:<br />

• Bildung <strong>des</strong> Arbeitskreises „<strong>Wirtschaft</strong>sgymnasium“ im Schuljahr 2009/10 (Funke)<br />

• Durchführung eines standardisierten Schülerfeedbacks Schuljahr 2009/10 (Arbeitskreis<br />

WG)<br />

• Entwicklung eines verbindlichen Ablaufplans für die gesamte Oberstufe ab dem Schuljahr<br />

2010/11 (Arbeitskreis WG)<br />

• Regelmäßige Teilnahme an EU-Projekten aus dem Programm ‚Lebenslanges Lernen’ im<br />

Schuljahr 2011/12 (Gleim, Helle, Dr. Kleber, Funke)<br />

• Entwicklung eines Seminars zur methodischen Abiturvorbereitung (Arbeitskreis, Zeitrahmen<br />

noch nicht festgelegt)<br />

26


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.1.8 Fachoberschule<br />

Leitung: StD’in Metz-Stoltefuß<br />

Bericht über bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Arbeitsmarktpolitische bzw. wirtschaftliche Gründe haben dazu beigetragen, die Schülerzahlen<br />

<strong>des</strong> Bildungsganges FOS 12 B, der zur Fachhochschulreife führt, kontinuierlich zu erhöhen.<br />

Wurde die Fachoberschule im Schuljahr 2000/2001 noch einzügig geführt, zeigte sich schon<br />

hier zunehmen<strong>des</strong> Interesse, so dass mit einer Erweiterung <strong>des</strong> Bildungsganges gerechnet<br />

werden musste. Bereits im Schuljahr 2002/2003 konnte die FOS 12 B auf zwei Klassen erweitert<br />

werden. Diese Abschlussschüler der FOS 12 B bilden seitdem überwiegend die Schüler der<br />

neu eingerichteten Fachoberschule Klasse 13, die zur allgemeinen bzw. fachgeb<strong>und</strong>enen<br />

Hochschulreife führt.<br />

In den letzten Schuljahren konnte die FOS 13 jeweils zweizügig beginnen, wobei der größte Teil<br />

aus der eigenen FOS 12 stammte, restliche Schüler aus der eigenen FSA oder aus Berufsabschlussklassen<br />

<strong>des</strong> Berufsschulzweiges unserer Schule <strong>und</strong> nur ein ganz geringer Teil aus<br />

fremden Schulen, z. T. auch überregional. Die hier erlangte Qualifikation ermöglicht den Schülern<br />

ein Hochschulstudium in jeder Fachrichtung. Seit dem Schuljahr 2003/2004 haben wir uns<br />

entschlossen in der FOS 12 B im Differenzierungsbereich eine zweite Fremdsprache, <strong>und</strong> zwar<br />

Spanisch, verpflichtend einzuführen, um so allen Interessenten der FOS 13 die Möglichkeit zu<br />

bieten, die allgemeine Hochschulreife zu erwerben. Die Bewerberzahlen in den letzten Schuljahren<br />

lassen eine relativ stabile Schülerzahl in FOS 12 <strong>und</strong> 13 erkennen.<br />

Die Schüler nehmen zu Beginn <strong>des</strong> Schuljahres an einem 1 ½-tägigen Projekttag unter dem<br />

Motto „Miteinander umgehen – miteinander lernen“ im Stift Keppel in Hilchenbach-Allenbach<br />

teil. Hier haben die Fachoberschüler der Klassen 12 <strong>und</strong> 13 nicht nur die Gelegenheit sich untereinander<br />

besser kennen zu lernen, sondern auch als Gruppe zusammen zu wachsen. Außerdem<br />

werden die Schüler hier mit allen erforderlichen Informationen versorgt, z. B. Ordnungsmaßnahmen,<br />

Verhaltensregeln, Prüfungsbedingungen etc, so dass diese Hinweise komprimiert<br />

an 1 ½ Tagen weitergegeben werden können <strong>und</strong> somit die knapp bemessene Schulzeit<br />

über nur 1 Schuljahr optimal genutzt werden kann, indem nämlich bereits am 1. Schultag nach<br />

Einschulung mit der Angleichungsphase begonnen werden kann.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Da den Fachoberschülern der Klasse 13 inzwischen eine vom Einkommen der Eltern unabhängige<br />

BaföG-Förderung zusteht, im Gegensatz zu den Schülern, die eine elternabhängige Förderung<br />

erhalten können, wird dieser Bildungsgang für Schüler mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung<br />

im Bereich <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> immer interessanter, weil eine Übernahme<br />

der Betriebe nach der Ausbildung häufig nicht mehr gesichert ist <strong>und</strong> dieser Klientel damit eine<br />

Alternative geboten werden kann. Die meisten Absolventen der Fachoberschule Klasse 13 streben<br />

ein Studium an, wenige nutzen diesen Abschluss, um ihre Einstiegs-qualifikationen im Berufsleben<br />

zu verbessern.<br />

27


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Arbeitsplan:<br />

Ziel der Abteilungsleitung wie auch der dort eingesetzten Klassenlehrer ist, in den folgenden<br />

Jahren diesen Bildungsgang jeweils zweizügig durchführen zu können, wozu eine gezielte Vorbereitung<br />

der FOS 12-Schüler , die die AHR anstreben, erfolgen muss. Da die Studienvoraussetzungen<br />

geändert wurden, bietet die FOS 13 den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern die Studienberechtigung<br />

wie auch verbesserte Zukunftsperspektiven für die Arbeitswelt.<br />

Die Abschlussklassen <strong>des</strong> Berufsschulzweiges unserer Schule werden von den Klassenlehrern<br />

der FOS persönlich aufgesucht, um diese über den Bildungsgang FOS direkt <strong>und</strong> umfassend zu<br />

informieren. Auf Gr<strong>und</strong> der unbefriedigenden Arbeitsmarktbedingungen sind viele Schüler <strong>und</strong><br />

Schülerinnen dieser Klassen an einer Weiterbildung nach Erreichen <strong>des</strong> Ausbildungsberufs<br />

interessiert.<br />

Die Dokumentation dieser Arbeit erfolgt durch Statistiken nach jedem Schuljahr.<br />

Evaluiert wird die Arbeit in diesem Bildungsgang u.a. mit Hilfe von Schülerfragebögen am<br />

Schuljahresende.<br />

28


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.1.9.1 Fachschule <strong>Wirtschaft</strong> - Organisationsstruktur<br />

Leitung: StD Sauerland<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Die seit Jahren stetig zunehmende Nachfrage der Studierenden hat es erforderlich gemacht,<br />

den Bildungsgang Zug um Zug adäquat zu erweitern. So präsentiert sich die Fachschule <strong>Wirtschaft</strong><br />

in jeder Jahrgangsstufe zweizügig. Die Anmeldezahlen per 28.02. eines jeden Jahres<br />

liegen seit zwei Jahren zwischen 70 <strong>und</strong> 80 Anmeldungen aus denen dann zwei Klassen gebildet<br />

werden mit max. 30 Studierenden. So entsteht in jedem Jahr eine Warteliste.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Vor allem über die öffentlichkeitswirksame Präsentation der Projektarbeiten der Mittelstufen gelingt<br />

es immer wieder die Akzeptanz dieses Bildungsganges an eine größere Interessengruppe<br />

(vielfach Groß- <strong>und</strong> Außenhandelskaufleute, Industriekaufleute, Bank-, Versicherungs- <strong>und</strong> Bürokaufleute)<br />

zielführend zu transportieren. Zum einen sind es die vielen vorwiegend jungen<br />

Kaufleute, die über das Internet Näheres über den Bildungsgang erfahren zum anderen sind es<br />

unsere eigenen Absolventen der Berufsschulklassen, die vor ihrer Abschlussprüfung gezielt über<br />

die Weiterbildung in der Fachschule für <strong>Wirtschaft</strong> Genaues erfahren. Eine nicht zu unterschätzende<br />

Akquisition geht von den Studierenden der <strong>Wirtschaft</strong>sfachschule selbst aus.<br />

Arbeitsplan:<br />

• Folder<br />

Seid nunmehr 9 Jahren ist die Entwicklung eines umfassenden Faltblattes die Visitenkarte<br />

für die Präsentationsankündigung der <strong>Wirtschaft</strong>sfachschule. Das ständige Verbessern dieses<br />

Folders ist Bestandteil eines permanenten Arbeitsplanes.<br />

• Erstellung von Pressemappen.<br />

Die Darstellung über das Ereignis in der Mittelstufe, die Projektpräsentation, wird „vermarktet“<br />

über die regionale Presse. Die Kerninhalte <strong>und</strong> die Aufmachung werden im Rahmen<br />

einer professionellen Pressemappe ( A 4 Bögen <strong>und</strong> digitale Medien ) von den Studierenden<br />

der <strong>Wirtschaft</strong>sfachschule eigenständig im Rahmen <strong>des</strong> Unterrichtsfaches Absatzwirtschaft<br />

erstellt <strong>und</strong> den Pressevertretern zugeleitet.<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.1.9.2 Fachschule <strong>Wirtschaft</strong> - Organisation Selbstlernphasen<br />

Leitung: StD Sauerland<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Die Umsetzungsschritte der Selbstlernphasen können im Großen <strong>und</strong> Ganzen als gelungen bezeichnet<br />

werden. Die anfänglich benutzte Medienplattform <strong>des</strong> Bildungsverlags E1NS konnte<br />

die zunächst zugesicherte fachliche Qualität im täglichen Einsatz nicht erreichen. Die Gründe<br />

hierfür sollen im Einzelnen unerwähnt bleiben, der Austausch mit anderen <strong>Wirtschaft</strong>sfachschulen<br />

im Regierungsbezirk Arnsberg erbrachte gleich lautende Einschätzungen.<br />

Die Kollegen, die zunächst für diese neue Unterrichtsform motiviert <strong>und</strong> sensibilisiert wurden,<br />

sind mittlerweile überzeugt von der Effektivität <strong>und</strong> Qualität, die durch diese Unterrichtsform erreicht<br />

wird.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Dankenswerterweise hat der Schulträger (Kreis <strong>Siegen</strong>-Wittgenstein) eigeninitiativ als freiwilliges<br />

Angebot für alle <strong>Berufskolleg</strong>s eine Internetplattform initiiert (SIWIWISSEN), die wir zurzeit<br />

in einer Probephase nutzen. Erste Erfahrungen mit dieser Plattform geben Anlass zu einer<br />

gr<strong>und</strong>legenden positiven Einschätzung.<br />

Die Studierenden, die das Arbeiten mit ähnlichen Medien aus der täglichen Praxis kennen,<br />

schätzen die selbstaktive Phase dieses zeitgemäßen modernen Lernens außerordentlich.<br />

Arbeitsplan:<br />

Zur Zeit werden über SIWIWISSEN gruppenspezifisch:<br />

• Arbeitsmaterial zur Verfügung gestellt;<br />

• Aufgabenstellungen zur Bearbeitung an die Hand gegeben;<br />

• Kommunikationsmöglichkeiten vorbereitet <strong>und</strong> konkret durchgeführt.<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2 Teilzeitbildungsgänge<br />

4.2.1 Automobilkaufmann/-frau<br />

Leitung: OStR Christ<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Der Ausbildungsberuf Automobilkaufleute wird seit seiner Einführung im Jahr 1998 am <strong>Berufskolleg</strong><br />

für <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> <strong>Siegen</strong>–Wittgenstein ausgebildet. Im Bildungsgang<br />

werden derzeit 97 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler beschult. Die Ober- <strong>und</strong> Mittelstufe<br />

wird zweizügig geführt. In der Unterstufe konnte durch einen krisenbedingten Rückgang von<br />

Ausbildungsverträgen nur eine Klasse eingerichtet werden.<br />

Eingeführt ist das Teilzeitmodell. Die Unterstufe wird an zwei Tagen, die Mittel- <strong>und</strong> Oberstufe<br />

an einem Tag mit jeweils 8 St<strong>und</strong>en beschult. In der Mittel- <strong>und</strong> Oberstufe werden nur die prüfungsrelevanten<br />

Fächer GPA, WSP <strong>und</strong> SUK angeboten. Bis zur Neuregelung wurde der Bildungsgang<br />

als Bezirksfachklasse geführt. Das Kerneinzugsgebiet umfasst die Kreise<br />

<strong>Siegen</strong> - Wittgenstein <strong>und</strong> Olpe. In Einzelfällen besuchen Schüler aus dem benachbarten Hochsauerland<br />

Kreis <strong>und</strong> den B<strong>und</strong>esländern Hessen <strong>und</strong> Rheinland – Pfalz den Bildungsgang. Die<br />

Schüler aus den benachbarten B<strong>und</strong>esländern können auch vor der IHK in <strong>Siegen</strong> ihre Abschlussprüfung<br />

ablegen. Ca. 90 % der Ausbildungsverträge werden bei der IHK abgeschlossen.<br />

Der restliche Teil wird bei der Handwerkskammer in Arnsberg eingetragen.<br />

Seit der Einführung <strong>des</strong> Bildungsganges ist die Entwicklungsarbeit geprägt durch eine enge Zusammenarbeit<br />

mit den großen Ausbildungsbetrieben Merce<strong>des</strong> Bald, VW Günther <strong>und</strong> Knebel,<br />

Opel Hoppmann <strong>und</strong> BMW Wahl. Neben der Ausstattung <strong>des</strong> Bildungsganges mit notwendigen<br />

Unterlagen, Formularen <strong>und</strong> Materialien brachten sich die Ausbildungsbetriebe konstruktiv in die<br />

Erarbeitung der Didaktischen Jahresplanung ein. Regelmäßig wurden Referenten zu Fachthemen<br />

abgestellt. Betriebs- <strong>und</strong> Abteilungsbesichtigungen mit Fachvorträgen sind weitere Angebote<br />

der Ausbildungsbetriebe. Da im Vorfeld Vorstellungen <strong>und</strong> Anliegen der Ausbildungsbetriebe<br />

kommuniziert werden, ist das Interesse an Bildungsgangkonferenzen von Seiten der<br />

Ausbildungsbetriebe gering. Seitens der Schule wird permanent der Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben<br />

gepflegt.<br />

Neben dem Ausbau der Kooperation mit den Ausbildungsbetrieben war <strong>und</strong> ist Arbeiten an der<br />

didaktischen Jahresplanung <strong>und</strong> die Erstellung von Lernsituationen Gegenstand der Entwicklungsarbeit.<br />

Im Rahmen von regelmäßig stattfindenden Regionalkonferenzen wird an einer<br />

weitgehend einheitlichen didaktischen Jahresplanung für den Bildungsgang Automobilkaufleute<br />

im Bereich der Bezirksregierung Arnsberg gearbeitet. Die Teilnehmer der Regionalkonferenz<br />

erarbeiten ferner zu ausgesuchten Lernfeldern Lernsituationen. Diese Vorgehensweise hat sich<br />

im Nachhinein als wenig effizient herausgestellt. Eine zufrieden stellende Lösung ist zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt nicht erkennbar.<br />

Einige „ Lernsituationen “ liegen für die Fächer GPA, WSP <strong>und</strong> SUK vor <strong>und</strong> werden im Unterricht<br />

eingesetzt. Die Resonanz in den Klassen ist unterschiedlich.<br />

Der ZDK hat bezüglich der Erstellung von Lernsituationen Hilfe signalisiert. Vorstellbar ist die<br />

Erstellung von fachspezifischen Lernhandlungen, die aber den fächerübergreifenden Ansatz<br />

von Lernsituationen nicht berücksichtigen.<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Die Zielsetzung <strong>des</strong> Erwerbs einer berufsqualifizierenden Handlungskompetenz wird im Bildungsgang<br />

unter Berücksichtigung <strong>des</strong> Rahmenlehrplanes, der Inhalte <strong>des</strong> Stoffkatalog Automobilkaufleute<br />

<strong>und</strong> der IHK – Abschussprüfungen umgesetzt.<br />

Ein Großteil der Schüler hat Zugriff auf die Ausbildungszeitschrift „Autokaufmann“.<br />

Der praxisorientierte Schulungsteil wird regelmäßig gemeinschaftlich im Unterricht erarbeitet.<br />

Weitere Fachzeitschriften stehen den Schülern nur in Ausnahmefällen zur Verfügung.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Im Rahmen der Bildungsarbeit werden in den nächsten Jahren nachstehende Ziele angestrebt:<br />

• Intensivierung <strong>des</strong> Kontaktes zu allen dualen Partnern<br />

• Unterricht in Klassenräumen mit Beamer <strong>und</strong> Internetzugang<br />

• Einrichtung eines Fachraumes für Automobilkaufleute (Vorbild: BK <strong>des</strong> Märkischen <strong>Kreises</strong><br />

in Iserlohn) mit modernen technischen Möglichkeiten<br />

• Übertragung <strong>des</strong> Technikteils aus Lernfeld 1 an die BK Technik im Umfang von 40 Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

• Langfristiger Einsatz von Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen im Bildungsgang<br />

Ziel: Möglichkeit der Identifikation, Bereitschaft zur Bildungsgangarbeit<br />

• Fächerübergreifende Entwicklung von Lernsituationen<br />

• Erstellung der didaktischen Jahresplanung<br />

Arbeitsplan:<br />

• Fertigstellung der didaktischen Jahresplanung bis Ende 2009<br />

Verantwortlichkeit: OStR Christ <strong>und</strong> OStR’in Helbig<br />

• Erstellung weiterer fächerübergreifender Lernsituationen unter Mitarbeit der Lehrer der<br />

allgemeinbildenden Fächer, Zeitraum: 2010 <strong>und</strong> 2011<br />

• Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen für Lehrkräfte die langfristig im Bildungs-<br />

gang eingesetzt werden sollen, Zeitraum: 2010 <strong>und</strong> 2011<br />

• Der Einsatz der Lernsituationen soll mittels eines Fragebogens bewertet werden.<br />

Die Bewertung der Fortbildungsmaßnahmen erfolgt in direktem Gespräch mit den<br />

Teilnehmern.<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.2 Bankkaufmann/-frau<br />

Leitung: StD Dr. Boller<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Im Bildungsgang Banken werden derzeit 168 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler beschult, die in jeweils<br />

drei Unter- <strong>und</strong> Mittelstufenklassen sowie in zwei Oberstufenklassen eingeteilt sind. Eingeführt<br />

ist das Blockzeitmodell, wobei die örtlichen Sparkassen <strong>und</strong> Volksbanken durchgängig das 13-<br />

Wochen-Blockmodell präferieren, lediglich die Auszubildenden der Privatbanken werden nach<br />

dem 6-Wochen-Blockmodell beschult.<br />

Bezüglich <strong>des</strong> 13-Wochenblocks gibt es jedoch bereits seit einigen Jahren eine modifizierte<br />

Version, die mit den dualen Partnern der Volksbanken <strong>und</strong> Sparkassen sowie dem BK Olpe<br />

jährlich neu untereinander abgestimmt wird. Im Kern dieses vom Erlass abweichenden Modells<br />

geht es um eine Verkürzung <strong>des</strong> Oberstufenblocks bis kurz vor die Abschlussprüfung; für die<br />

restlichen Wochen dieses durch Erlass festgelegten Zeitraumes wird die Unterstufe bis zum<br />

regulären Beginn <strong>des</strong> Mittelstufenblocks vorab einbestellt. Mit Blick auf die in den letzten Jahren<br />

auf einem niedrigen Niveau sich einpendelnden Ausbildungszahlen der Privatbanken <strong>und</strong> der<br />

Vermeidung einer unnötigen Bindung von knappen Lehrerkapazitäten wird die Oberstufenklasse<br />

der Privatbanken auf die übrigen beiden Oberstufenklassen der Volksbanken <strong>und</strong> Sparkassen<br />

für den entsprechenden Zeitraum von 6 Wochen aufgeteilt.<br />

Die Entwicklungsarbeit der vergangenen Jahre in diesem Bildungsgang war im Wesentlichen<br />

geprägt durch eine Verstärkung der Kooperation mit den Ausbildungsbetrieben einerseits <strong>und</strong><br />

der Arbeit an der didaktischen Jahresplanung andererseits. Zu diesen beiden Entwicklungsschwerpunkten<br />

sind folgende Anmerkungen von Bedeutung:<br />

1. Ausbau der Kooperation mit den dualen Partnern<br />

Mit der Sparkasse <strong>Siegen</strong> als größtem Ausbilder von Bankkaufleuten in der Region ist die Zusammenarbeit<br />

traditionell besonders eng, so dass der Abschluss eines Kooperationsvertrages<br />

mit diesem Unternehmen im Jahr 2007 eine logische Folge der ohnehin guten Verbindung war.<br />

Als Kooperationspartner unterstützt sie unser <strong>Berufskolleg</strong> in verschiedenen Bereichen einzelner<br />

Bildungsgänge – z.B. bei Berufswahltagen <strong>und</strong> Bewerbertrainings für Vollzeitschüler, bei der<br />

materiellen Ausstattung der Schülerbibliothek u.v.m. Zwischen den Lehrern im Fachbereich<br />

Banken, der Schulleitung <strong>und</strong> der Personalabteilung gibt es regelmäßige Kontakte <strong>und</strong> Absprachen<br />

– institutionalisiert ist zudem ein regelmäßig stattfinden<strong>des</strong> Treffen in den Räumen der<br />

Sparkasse <strong>Siegen</strong> mit den Lehrern aus dem Bildungsgang <strong>und</strong> der Schulleitung. Im Focus dieser<br />

Zusammenkünfte stehen natürlich der Gedankenaustausch <strong>und</strong> Diskussionen über konkrete<br />

Anliegen sowie allgemeine Informationen über fachliche <strong>und</strong> pädagogische Neuerungen.<br />

Im Jahr 2009 gelang es, den Kontakt zur Volksbank im Siegerland wieder zu intensivieren <strong>und</strong><br />

nach einem Treffen zwischen den Personalverantwortlichen <strong>und</strong> dem Vorstand der Volksbank<br />

<strong>und</strong> den Fachlehrern sowie der Schulleitung kurzfristig Vorgespräche über einen Kooperationsvertrag<br />

zu vereinbaren, der dann kurze Zeit später abgeschlossen wurde. In diesem Vertrag<br />

wird die gegenseitige Unterstützung <strong>und</strong> Zusammenarbeit zwischen beiden Partnern in vielfältiger<br />

Weise konkretisiert.<br />

Die kleineren Sparkassen der Kreise <strong>Siegen</strong>-Wittgenstein <strong>und</strong> Olpe sind seit mehr als 15 Jahren<br />

33


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

in der Arbeitsgemeinschaft der Sparkassen organisiert; Mitglieder sind im Einzelnen die Sparkassen:<br />

Burbach-Neunkirchen, Freudenberg, Hilchenbach, Wittgenstein, Attendorn-Lennestadt-<br />

Kirchh<strong>und</strong>em <strong>und</strong> Olpe-Drolshagen-Wenden. Die Arbeitsgemeinschaft organisiert für ihre Betriebe<br />

den innerbetrieblichen Unterricht im Bereich Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung. Zudem arrangiert<br />

sie je<strong>des</strong> Jahr ein Treffen der Vorstände <strong>und</strong> Personalverantwortlichen der Mitgliedsbetriebe<br />

sowie der gesamten Lehrer, die im Bildungsgang Bankkaufleute eingesetzt sind <strong>und</strong> der Schulleitungen<br />

der beiden <strong>Berufskolleg</strong>s. Themen sind u.a.: die Weiterentwicklung der Bildungsgangarbeit<br />

an den <strong>Berufskolleg</strong>s, die Verzahnung der Unterrichtsinhalte mit der innerbetrieblichen<br />

Ausbildung, die Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien <strong>und</strong> unterrichtsbegleitenden Hilfestellungen<br />

durch die Betriebe (Praxistransfer) sowie Fachvorträge <strong>und</strong> Diskussionen über politische,<br />

demographische <strong>und</strong> andere sozio-kulturelle gesellschaftliche Entwicklungen <strong>und</strong> deren<br />

Folgen für die Ausbildung von jungen Bankkaufleuten.<br />

2. Arbeiten an der didaktischen Jahresplanung<br />

Selbstständiges <strong>und</strong> selbsttätiges Lernen wird durch den konsequenten Einsatz von aktuellen,<br />

praxisnahen <strong>und</strong> schülergerechten Materialien gefördert. Die Bildungsgangkonferenz hat wiederholt<br />

die Zielsetzung der Ausbildung wie folgt definiert (zuletzt auf der Konferenz am 28. März<br />

2007): Der Unterricht orientiert sich am Leitbild eines handlungsorientierten Unterrichts; selbstständiges<br />

<strong>und</strong> selbsttätiges Lernen sowie andere Formen von Unterrichtsmethoden orientieren<br />

sich letztlich an einem Maßstab, dem Erwerb von berufsqualifizierender Handlungskompetenz –<br />

der Erwerb von Methoden- <strong>und</strong> Sozialkompetenz sind komplementäre Ziele! Das Ergebnis der<br />

IHK-Prüfungen ist dabei ein wichtiger Baustein <strong>und</strong> Maßstab – auch daran muss sich der Unterrichtserfolg<br />

messen lassen. Der Rahmenlehrplan <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>und</strong> der b<strong>und</strong>eseinheitliche Stoffkatalog<br />

der IHK stehen nicht in Konkurrenz zueinander, sondern ergänzen sich <strong>und</strong> bilden den<br />

Gesamtrahmen für Unterricht.<br />

Als Materialien zur Erreichung dieser Zielsetzung dienen neben den eingeführten Lehr- <strong>und</strong><br />

Lernbüchern:<br />

• Die Sammlung der Köln/Düsseldorfer Kollegen Ettmann, Wolff <strong>und</strong> Wurm: Kompetenztraining<br />

Bankbetriebslehre (Bildungsverlag Eins). Die Lernfelder beginnen mit einer Lernsituation,<br />

der dann vertiefende Fallstudien wie auch programmierte Aufgaben folgen. Eine<br />

gelungene Mischung aus f<strong>und</strong>iertem Fachwissen <strong>und</strong> intensiven, unterrichtserprobten<br />

Übungen. Zudem enthält das Material umfangreiche Hinweise <strong>und</strong> Übungen zu Präsentations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationstechniken (CD-ROM, für Deutsch/Kommunikation).<br />

• Ein weiterer wichtiger Baustein in der Bankbetriebslehre sind die Lernsituationen <strong>und</strong><br />

Fallstudien der Kollegen Richard <strong>und</strong> Mühlmeyer aus dem Merkur Verlag. Sie decken die<br />

Lernfelder: Kontoführung – Zahlungsverkehr – Einlagen – Depot/Wertpapiere – Kredite –<br />

Außenwirtschaftsverkehr ab. Es handelt sich um sechs Hefte, die insbesondere die praxisnahe<br />

Erarbeitung der berufsspezifischen Handlungskompetenz fördern. Die Handlungssituationen,<br />

Darstellungen, Formulare, Gesetzestexte <strong>und</strong> AGB etc. sind der beruflichen<br />

Praxis entnommen <strong>und</strong> simulieren den Arbeitsalltag der Auszubildenden. Insbesondere<br />

werden die Fächer Controlling <strong>und</strong> Allgemeine <strong>Wirtschaft</strong>slehre sowie Datenverarbeitung<br />

<strong>und</strong> Politik soweit möglich in den Handlungsrahmen integriert!<br />

• Daneben werden im Unterricht – dort wo sinnvoll – die Lernsituationen von Praxistransfer<br />

Banken eingesetzt. Die Veranstaltungen dieser i. d. R. zweimal jährlich stattfindenden<br />

Regionalkonferenzen werden regelmäßig von den Fachkollegen besucht.<br />

• Der berufliche Alltag der Bankkaufleute ist geprägt durch ständige fachliche, gesetzliche<br />

34


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

<strong>und</strong> organisatorische Änderungen <strong>und</strong> Neuerungen. Als notwendige Ergänzungen werden<br />

daher die aktuellen Materialen der Zeitschriften: Bankfachklasse <strong>und</strong> Geldprofi regelmäßig<br />

im Unterricht als Kopien eingesetzt. Dieses wird ergänzt durch entsprechende<br />

Seiten im Internet, die zum Teil gemeinsam im Unterricht bzw. als dauernde Verpflichtung<br />

in Form von Hausgaben aufbereitet werden – die Schüler erhalten zu Beginn der<br />

Ausbildung einen umfangreichen Überblick über entsprechende Fachbücher, Zeitschriften<br />

<strong>und</strong> Internetportale, auf denen sie sich selbstständig informieren <strong>und</strong> weiterbilden<br />

können!<br />

Aufgr<strong>und</strong> der jährlichen Aktualisierungen der oben genannten Materialien macht es keinen Sinn,<br />

diese als PDF-Dateien hier anzuführen. Wichtig ist, dass alle Kollegen Zugriff auf die Vorlagen<br />

haben <strong>und</strong> somit auch in Fällen von Vertretungsunterricht, Wechsel zwischen den Klassen oder<br />

Neueinarbeitungen in ein Fach keine Brüche auftreten, im Gegenteil, der nahtlose Übergang<br />

bzw. die Weiterführung der Handlungssituation ist stets gewährleistet <strong>und</strong> bereits mehrfach<br />

auch praxiserprobt. Eingestellt wurden hingegen das von der Volksbank im Siegerland zur Verfügung<br />

gestellte Studienmaterial BankCollegs <strong>und</strong> die von der Sparkasse <strong>Siegen</strong> zur Verfügung<br />

gestellten Arbeitsblätter <strong>und</strong> Arbeitsunterlagen <strong>des</strong> Walhalla Fachverlages.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

• Im Rahmen der Bildungsgangarbeit werden in den folgenden Jahren folgende Ziele angestrebt:<br />

• Einrichtung eines einmal jährlich stattfindenden Sprechtages für die Ausbildungsbetriebe<br />

• Die kontinuierliche Weiterentwicklung der didaktischen Jahresplanung im Team mit dem<br />

Schwerpunkt der Aktualisierung der Lernsituationen aus dem Projekt Praxistransfer Banken<br />

sowie der Konzeption neuer Lernsituationen. Hierzu gehört auch weiterhin die regelmäßige<br />

Teilnahme aller Fachkollegen an den Regionalkonferenzen.<br />

• Regelmäßig stattfindende kollegiale Unterrichtshospitationen der Fachlehrer zur Förderung<br />

der Unterrichtsqualität.<br />

• Aufbau eines systematischen Netzwerkes von Seniorpartnerschaften für ausgewählte<br />

Lernbereiche.<br />

• Absolvierung von Praktika in den Banken <strong>und</strong> Sparkassen zur Verbesserung der Praxisorientierung<br />

im Unterricht.<br />

• Abstimmung der Blockmodelle im Hinblick auf die Sicherung der Ausbildungsplätze in der<br />

Region.<br />

• Darüber hinaus werden folgende Ziele weiter verfolgt bzw. verstärkt umgesetzt:<br />

• Kontinuität bei der Planung <strong>des</strong> Lehrereinsatzes im Bildungsgang (auch unter Berücksichtigung<br />

beruflicher Vorbildung).<br />

• Schüler aus dem Vollzeitbereich (HH / GOSt) gezielt über Bildungsgang Banken informieren<br />

<strong>und</strong> interessieren.<br />

• Möglichkeiten der Zusatzqualifikationen aktiv anbieten (z.B. Europakaufmann).<br />

35


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Arbeitsplan:<br />

Vorhaben/Ziel Verantwortlichkeit Zeitplan Evaluation<br />

Sprechtag für Ausbil- Thomas Hartmann ab Schuljahr Erfolgt über die Bildungsbetriebe<br />

2010/2011<br />

dungsgangkonferenz<br />

Weiterentwicklung Boller, Hartmann, ab Schuljahr Durch den Einsatz<br />

der didaktischen Jah- Leicher<br />

2009/2010<br />

der Lernsituationen<br />

resplanung im Team<br />

im Unterricht <strong>und</strong> über<br />

den evt. Einsatz<br />

von Evaluationsbögen<br />

Kollegiale Unterichts- Boller, Hartmann, ab Schuljahr Kollegiale Reflexi-<br />

hospitationen Kleinschmidt, Leicher 2009/2010<br />

onsgespräche<br />

Aufbau von Senior- Thomas Hartmann ab Schuljahr<br />

partnerschaften<br />

2009/2010<br />

Absolvierung von Thomas Hartmann ab Schuljahr Anfertigung eines<br />

Praktika<br />

2010/2011<br />

kurzen Praktikumsberichts<br />

Abstimmung der Thomas Hartmann ab Schuljahr<br />

Blockzeitmodelle<br />

2009/2010<br />

36


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.3 Bürokaufmann/Bürokauffrau<br />

Leitung: StD Fix<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Der Bildungsgang Bürokaufmann/Bürokauffrau wird ausschließlich im Teilzeitunterricht durchgeführt.<br />

Der gestiegene Personalbedarf in Büroberufen in den letzten Jahren hat dazu geführt,<br />

dass der Bildungsgang stetig angewachsen ist, was sich anhand der Anzahl der Klassen bzw.<br />

der Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen belegen lässt.<br />

Zudem werden so genannte „Maßnahmenklassen“ von öffentlichen Bildungsträgern in eineinhalbjähriger<br />

Form beschult.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der sehr unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen unserer Schüler (vom Hauptschulabschluss<br />

bis zum Abitur <strong>und</strong> abgebrochenem Studium) <strong>und</strong> der nach Branchen, Betriebsgröße<br />

<strong>und</strong> Kammerzugehörigkeit sehr heterogenen Struktur der Ausbildungsbetriebe, werden<br />

besondere Ansprüche an uns als Berufsschule gestellt.<br />

Um die Zielsetzung der „Handlungskompetenz“, erschlossen durch die Fach-/Human- <strong>und</strong> Sozialkompetenz<br />

zu erreichen, wurde die Entwicklung der didaktischen Jahresplanung durch die<br />

jeweiligen Fachlehrer fächerbezogen (in Ermangelung eines lernfeldbezogenen Lehrplans), vorangetrieben.<br />

In den Folgejahren wurde die didaktische Jahresplanung überarbeitet (indem fächerübergreifende<br />

Schnittstellen gesucht wurden, Feinabstimmungen durchgeführt wurden,<br />

Zeitangaben optimiert wurden, etc.), bis zum heutigen Stand.<br />

In Erwartung der Neuordnung <strong>des</strong> Ausbildungsberufs „Bürokaufmann/Bürokauffrau“ <strong>und</strong> der<br />

Umstellung <strong>des</strong> Lehrplans auf das Lernfeldprinzip, ist für den Lernabschnitt „Beschaffung“ eine<br />

Lernsituation von Fachkollegen konzipiert worden. Diese wurde im Schuljahr 2008/09 erstmalig<br />

unterrichtlich eingesetzt. Um möglichst fächerübergreifend agieren zu können, wurde die Lernsituation<br />

zeitlich <strong>und</strong> thematisch ans Ende der Unterstufe gelegt, so dass das Fach Deutsch (wird<br />

nur in der Unterstufe erteilt) neben den Fächern BWL, Textverarbeitung <strong>und</strong> WIN/ORG Bezug<br />

nehmend integriert werden konnte.<br />

Die Erfahrungen mit der Durchführung wurden ausgewertet <strong>und</strong> bei zukünftigen Planungen berücksichtigt.<br />

Die Lernsituation ist jedem Lehrkörper in schriftlicher Form im „Bildungsgangordner Bürokaufmann/Bürokauffrau“<br />

im Lehrerzimmer zugänglich, sowie über das „interne Schullaufwerk“ einsehbar.<br />

Des Weiteren werden die Prüfungsaufgaben der IHK in diesem Ordner gesammelt <strong>und</strong> entsprechend<br />

ausgewertet, um auf Veränderungen, Neuerungen oder Anpassungen zeitnah unterrichtlich<br />

reagieren zu können.<br />

Das nachstehende Schaubild verdeutlicht die Möglichkeiten, die durch entsprechen<strong>des</strong> Anklicken<br />

<strong>des</strong> jeweiligen Buttons gegeben sind.<br />

37


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Bildungsgang BÜROBERUFE<br />

Für interessierte Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen sind hier Informationen <strong>und</strong> Unterlagen zu den<br />

unterschiedlichsten Inhalten hinterlegt. Mit Anklicken <strong>des</strong> entsprechenden Button wird eine<br />

Verbindung zu den Quelldateien geschaffen.<br />

Aktuell Termine News Projekte<br />

Ordnungs-<br />

Klassenlehrer Einsc hulung Lehrbuch Zeugnis<br />

St<strong>und</strong>enplan<br />

maßnahme<br />

Lehrplan<br />

Konferenzen<br />

Arbeiten<br />

Prüfung<br />

Links<br />

Lehrplan<br />

Lernfelder<br />

Lerns<br />

ituation<br />

Didaktisc her<br />

Jahresplan<br />

Qualitäts -<br />

Einladung Protokoll<br />

Referat<br />

sic herung<br />

Bürokauf leute<br />

WSP<br />

DEUK O<br />

Präsentation<br />

AM<br />

POLGE<br />

Gesetz Aufgaben<br />

Fehlt hier Etwas? Dann trag tragen en Sie dazu bei, dass es vollständig wird <strong>und</strong> bleibt! Änderungen<br />

bitte durch den Verfasser dieser geschützten Seite veranlassen. Danke.<br />

Erwin Fix, StD<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Bürokaufleute<br />

Kaufleute für B ürokommunikation<br />

IHK BKWV Verlage SIW I-Wis sen MSW<br />

Stand: 09/2009<br />

1. Schulhalbjahr 2009/2010<br />

28.0 8.0 9 akte nku ndige<br />

Beleh run g du rch d ie<br />

Klassenlehr er<br />

03.0 9.0 9 Leh rerko nfere nz<br />

10.0 9.0 9 A bt.pflegschaft B S<br />

16.0 9.0 9 S chulpfle gschaft<br />

17. – 18 .09.0 9 For tbild ung<br />

Soest<br />

01.1 0.0 9 1. Schu l- konfe ren z<br />

06.1 1.0 9 Pr obea lar m<br />

13.1 1.0 9 Tag <strong>des</strong> Vorle se ns<br />

25.1 1.0 9 IHK Ab sch lu ss<br />

Prü fung Winter 0 9<br />

08.0 1.1 0 A usstellun g „.. Dt.<br />

Sozialgeschichte“<br />

11.0 1.1 0 B eginn No tene in gab e<br />

Zeug nisse<br />

18.- 22 .01.1 0 Note nko nfere nz<br />

BS<br />

25.- 29 .01.1 0 Zeug nisausgab e<br />

BS<br />

Zum Verlassen<br />

ESC drücken<br />

Im Mittelpunkt der Bildungsgangarbeit steht die vorausschauende didaktische Jahresplanung,<br />

welche eine fächerübergreifende <strong>und</strong> praxisrelevante Organisation <strong>des</strong> Unterrichts gewährleisten<br />

soll <strong>und</strong> folglich zu einer Qualitätssteigerung beiträgt.<br />

Ein weiteres Anliegen stellt die Vertiefung der Kommunikation mit den Partnern <strong>des</strong> dualen<br />

Ausbildungssystems dar. Zielsetzung hierbei ist, eine verstärkte Praxisrelevanz in das unterrichtliche<br />

Prinzip der „vollständigen Handlung“ integrieren zu können.<br />

Arbeitsplan:<br />

• Erweiterung der Anzahl der Lernsituationen auf möglichst viele Lernabschnitte.<br />

• Konzeption zur Entwicklung für projektartige Durchführung von fächerbezogenen Lernsituationen<br />

für jeweils 6 Wochen.<br />

• Einstellung der erarbeiteten Materialien ins schulinterne Netz <strong>und</strong> deren Pflege.<br />

• Erstellung einer Konzeption zur Initiierung eines Ausbildersprechtags.<br />

• Initiierung <strong>des</strong> Bezugs von Fachzeitschriften<br />

38


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

• Entwicklung eines Fragebogen zum Ausbildungsende zur Evaluation, Verbesserung <strong>und</strong><br />

Weiterentwicklung zukünftiger Bildungsgangarbeit.<br />

• Permanente Aktualisierung der didaktischen Jahresplanung.<br />

• Sichtung <strong>und</strong> Auswertung neuer Unterrichtsmaterialien mit Lernfeldbezug.<br />

• Bildung von Arbeitsgruppen/Teams zur Übernahme <strong>des</strong> oben aufgeführten Handlungsplans.<br />

39


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.4 Fachkraft für Lagerlogistik / Fachlagerist<br />

Leitung: StR’in Gaspers <strong>und</strong> StD Nussbickel<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Die beiden Ausbildungsberufe Fachkraft für Lagerlogistik sowie Fachlagerist/in werden seit einem<br />

Jahr an unserem <strong>Berufskolleg</strong> beschult. Die Ausbildung für die Fachkräfte ist auf 3 Jahre<br />

angelegt, die der Fachlageristen auf 2 Jahre. Beide Ausbildungsberufe wurden 2004 neu geordnet<br />

(frühere Bezeichnung der beiden Berufe: Fachkraft Lagerwirtschaft / Handelsfachpacker).<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die unterrichtliche Umsetzung der Lerninhalte sind die vom Ministerium für Schule,<br />

Jugend <strong>und</strong> Kinder herausgegebenen Lehrpläne zur Erprobung für das <strong>Berufskolleg</strong> in Nordrhein-Westfalen<br />

Fachkraft für Lagerlogistik bzw. Fachlageristin/Fachlagerist vom 04.08.2004. Die<br />

Resonanz bei den Ausbildungsbetrieben <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> <strong>Siegen</strong>-Wittgenstein zur Einführung <strong>des</strong><br />

Bildungsganges am <strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> in <strong>Siegen</strong> ist sehr gut. Zur Zeit werden<br />

123 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in den Lagerberufen in 4 Klassen der Mittelstufe <strong>und</strong> 3 Klassen<br />

der Unterstufe beschult.<br />

An unserer Schule haben wir uns aus folgenden Gründen für eine gemeinsame Beschulung beider<br />

Ausbildungsberufe entschieden:<br />

• Die Inhalte der Lehrpläne in den beiden ersten Jahren sind nahezu deckungsgleich.<br />

• Fachlageristen haben so die ihnen nach der Ausbildungsverordnung zustehende Möglichkeit<br />

nach erfolgreich abgelegter Prüfung zum Fachlageristen ohne Wissenslücken in das<br />

dritte Jahr im Ausbildungsberuf Fachkraft für Lagerlogistik zu wechseln <strong>und</strong> hier ihre Berufsausbildung<br />

fortzusetzen. 3<br />

• Organisatorische Abläufe bei Klassenbildungen <strong>und</strong> der St<strong>und</strong>enplanerstellung lassen<br />

sich vereinfachen.<br />

Um unsere unterrichtliche Arbeit qualitativ zu sichern <strong>und</strong> handlungs- sowie praxisorientiert zu<br />

gestalten setzt das in den Lagerberufen eingesetzte Lehrerteam auf folgende Bausteine:<br />

• kontinuierliche Durchforstung geeigneter, aktueller Unterrichtsmaterialien, die z.B. von den<br />

Schulbuchverlagen angeboten werden<br />

• Einsatz von Lernsituationen<br />

• Einsatz relevanten Anschauungsmaterials aus der betrieblichen Praxis (Bsp. Lernfeld 6:<br />

Güter verpacken, Lernfeld 8: Güter verladen)<br />

• Besichtigung geeigneter Ausbildungsbetriebe (Bsp. Krombach Armaturen)<br />

• Aktive Mitarbeit in den von der Bezirksregierung initiierten Regionalkonferenzen Lagerlogistik<br />

<strong>und</strong> dadurch stattfindender Erfahrungsaustausch mit anderen <strong>Berufskolleg</strong>s die Lagerberufe<br />

ausbilden<br />

• regelmäßige Teilnahme an weiteren Fortbildungsveranstaltungen<br />

• enge Zusammenarbeit mit der DEKRA Akademie in <strong>Siegen</strong>, die im Auftrag der IHK die<br />

Zwischen- <strong>und</strong> Abschlussprüfungen in den Lagerberufen organisiert <strong>und</strong> abnimmt<br />

• unterrichtlicher Einsatz der von der DEKRA Akademie entwickelten Lagerverwaltungssoftware<br />

3 Vgl. Verordnung über die Berufsausbildung im Lagerbereich in den Ausbildungsberufen Fachlagerist/Fachlageristin<br />

<strong>und</strong> Fachkraft für Lagerlogistik vom 26. Juli 2004: § 6 Fortsetzung der Berufsausbildung<br />

(B<strong>und</strong>esgesetzblatt Jahrgang 2004 Teil I Nr.39, ausgegeben zu Bonn am 28. Juli 2004).<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Die oben aufgeführten Bausteine haben sich aus unserer Sicht sehr positiv auf den Lernzuwachs<br />

der uns anvertrauten Auszubildenden ausgewirkt. Wir möchten sie auch in Zukunft weiter verfolgen<br />

<strong>und</strong> intensivieren. Zusätzlich sehen wir für die Zukunft folgenden Handlungsbedarf bzw. folgende<br />

Entwicklungsperspektiven:<br />

• Die Unterrichtsinhalte in der Lagerlogistik sind größtenteils sehr spezifisch <strong>und</strong> weisen<br />

wenig Berührungspunkte zu anderen kaufmännischen Inhalten, die an unserer Schule unterrichtet<br />

werden, auf. Daher sehen wir es als unerlässlich an, dass das in den Fächern<br />

<strong>des</strong> berufsbezogenen Lernbereiches eingesetzte Lehrerteam in seiner personellen Besetzung<br />

Kontinuität aufweist. So gehen gesammelte Erfahrungswerte nicht verloren, Auszubildende<br />

werden auf fachlich hohem Niveau unterrichtet, der Kontakt zu Ausbildungsbetrieben<br />

lässt sich aufbauen <strong>und</strong> aufrechterhalten, die Arbeitszufriedenheit der im Bildungsgang<br />

eingesetzten Lehrkräfte steigt <strong>und</strong> das Team kennt sich <strong>und</strong> kann gut zusammenarbeiten.<br />

• Lehrerpraktika bei Unternehmen erhöhen die Fachkompetenz in praxisrelevanten Anknüpfungsbereichen<br />

der Fächer „Lagerlogistische Geschäftsprozesse/ Lagerwirtschaftliche<br />

Prozesse“ sowie „Organisation <strong>des</strong> Güterumschlags/Betriebliche Güterbewegungen“.<br />

• Unsere bisherige Erfahrung zeigt, dass sich in den Klassen der Lagerberufe im Vergleich<br />

zu anderen Berufsschulklassen überdurchschnittlich viele verhaltensauffällige (Bsp. Konzentrationsschwäche)<br />

sowie (lern)benachteiligte (Bsp. Dyskalkulie, Leseschwäche) Auszubildende<br />

befinden. Wir leiten aus dieser Sachlage folgenden Handlungsbedarf ab:<br />

o Methodische Vielfalt im Unterricht<br />

o Binnendifferenzierende Maßnahmen (z. B. auch Schüler helfen Schüler)<br />

o kleine Klassengröße (keinesfalls größer als zwanzig)<br />

o Teilnahme an relevanten Lehrerfortbildungen<br />

• Oftmals durchlaufen Auszubildende in den Lagerberufen ihre Ausbildung bei überbetrieblichen<br />

Ausbildungsträgern oder werden von schulexternen Beratungsstellen betreut (Bsp.<br />

Integrationsfachdienst). Wir leiten aus dieser Sachlage folgenden Handlungsbedarf ab:<br />

Um die Schüler noch besser fördern zu können, ist eine enge Zusammenarbeit mit diesen<br />

Stellen wichtig. Feste schulische Ansprechpartner würden diesem Ziel dienen. Evtl. könnte<br />

auch ein Mitglied der Gruppe der Beratungslehrer unserem Bildungsgang fest zugeordnet<br />

werden.<br />

• Kollegiale Unterrichtshospitationen (auch: Team-Teaching) zur Förderung der Unterrichtsqualität<br />

• Enge, konstruktive Zusammenarbeit in einem motivierten, jungen Lehrerteam, das zusammen<br />

die Chance begreift, einen Bildungsgang an unserem <strong>Berufskolleg</strong> aufzubauen<br />

Arbeitsplan:<br />

Die zuvor genannten Bausteine unserer pädagogischen Arbeit in den Klassen der Lagerberufe<br />

werden, da sich der Bildungsgang im Aufbau befindet, nach Beendigung <strong>des</strong> ersten Durchlaufs<br />

einer kritischen Prüfung unterzogen. Nicht zuletzt werden wir uns auch den Ergebnissen unserer<br />

Auszubildenden bei den von der DEKRA Akademie durchgeführten Abschlussprüfungen stellen.<br />

Konkret formulieren wir folgenden Arbeitsplan für die nächsten 3 Jahre:<br />

41


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Angestrebtes Ergebnis Beteiligte Verfahren zur Evaluation<br />

Der Einsatz von Lernsituationen im Fach<br />

Organisation <strong>des</strong> Güterumschlags wird<br />

auf bis zu 50 % der Unterrichtszeit er-<br />

höht.<br />

Besichtigung relevanter Unternehmen<br />

der Lagerlogistik um das theoretische<br />

Wissen durch Beispiele aus der unter-<br />

nehmerischen Praxis zu festigen.<br />

Aktive Mitarbeit in den von der Bezirksregierung<br />

initiierten Regionalkonferenzen<br />

Lagerlogistik <strong>und</strong> dadurch stattfindender<br />

Erfahrungsaustausch mit anderen<br />

<strong>Berufskolleg</strong>s die Lagerberufe ausbilden<br />

Unterrichtlicher Einsatz der von der<br />

DEKRA Akademie entwickelten Lagerverwaltungssoftware<br />

Besondere Beratung verhaltensauffälliger<br />

(Bsp. Konzentrationsschwäche)<br />

sowie (lern)benachteiligte (Bsp.<br />

Dyskalkulie, Leseschwäche) Auszubildende<br />

Thea Gaspers<br />

Ruth Ettinger<br />

Michael Viehmann<br />

Die für LS angesetzte Unterrichtszeit<br />

(vgl. Klassenbucheintrag)<br />

Klassenlehrer Min<strong>des</strong>tens 1 Betriebsbesichtigung<br />

pro Klasse <strong>und</strong> Schuljahr<br />

Fachlehrer OGU<br />

<strong>und</strong> LGP<br />

LGP Fachlehrer in<br />

den Mittelstufen-<br />

<strong>und</strong>/oder Oberstufenklassen<br />

1 Mitglied <strong>des</strong><br />

„Kernteams“ durchläuft<br />

eine Ausbildung<br />

zum Beratungslehrer<br />

Min<strong>des</strong>tens 1 Teilnahme pro<br />

Schuljahr<br />

erzielte Leistungen unserer<br />

Auszubildenden bei den von<br />

der DEKRA durchgeführten<br />

praktischen Zwischen- <strong>und</strong><br />

Abschlussprüfungen<br />

1 Beratungslehrer ist unserem<br />

Bildungsgang als direkter<br />

Ansprechpartner zugeteilt<br />

42


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.5 Industriekaufmann/-kauffrau<br />

Leitung: StD Helmes<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Die Neuordnung <strong>des</strong> Ausbildungsberufes „Industriekauffrau / Industriekaufmann“ erforderte bisweilen<br />

eine sehr intensive Zusammenarbeit sowohl im Bildungsgang als auch mit den externen<br />

Partnern. Unsere Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler unterliegen sehr unterschiedlichen Ausbildungsvoraussetzungen.<br />

Einerseits bestehen aufgr<strong>und</strong> ihrer Vorbildung sehr heterogene Kenntnisstände,<br />

andererseits werden sie vornehmlich in mittelständischen Unternehmen unterschiedlicher Branchen<br />

ausgebildet. Durch diese Konstellation werden besondere Anforderungen an uns als Berufsschule<br />

gestellt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der beschriebenen Ausgangssituation hat der Bildungsgang Industrie als primäres Ziel<br />

die Vermittlung einer umfassenden Fachkompetenz sowie übergreifender Qualifikationen bzw.<br />

Schlüsselqualifikationen wie beispielsweise Eigenverantwortlichkeit, Problemlösungsfähigkeit,<br />

Interaktionskompetenz, etc. festgelegt. Die angehenden Industriekaufleute sollen durch geschäftsprozessorientiertes<br />

Denken <strong>und</strong> Handeln sämtliche Unternehmensprozesse aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht unterstützen können.<br />

Um dieser auferlegten Zielsetzung gerecht zu werden, wurde ein bildungsgangspezifisches<br />

Konzept erarbeitet, das vornehmlich von drei Säulen getragen wird: Didaktische Jahresplanung,<br />

Lernortkooperation <strong>und</strong> Evaluation<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Die didaktische Jahresplanung im Bildungsgang Industrie orientiert sich am Lehrplan <strong>und</strong> ist<br />

in den letzten beiden Schuljahren durch die aktive Mitarbeit aller Lehrkräfte unter der Leitung<br />

von StR R. Thomas auf ein fortgeschrittenes Niveau gebracht worden.<br />

Eine fächerübergreifende <strong>und</strong> praxisrelevante Organisation <strong>des</strong> Unterrichts wurde durch die<br />

gemeinsame Entwicklung von Lernsituationen vorangetrieben, die als Fallsituationen in die didaktische<br />

Jahresplanung eingeb<strong>und</strong>en sind. Diese Lernsituationen werden derzeit im Unterricht<br />

erprobt, um festzustellen, ob sie sich in der unterrichtlichen Praxis bewähren. Dazu werden sie<br />

in regelmäßigen Abständen evaluiert <strong>und</strong> kontinuierlich optimiert.<br />

Die Lernsituationen sind in schriftlicher Form allen Lehrkörpern im Büro <strong>des</strong> Ausbildungsleiters<br />

zugänglich. Zudem ist eine Zugriffsmöglichkeit über das „interne Schulnetz“ möglich. Das nachfolgende<br />

Schaubild zeigt die derzeitige Übersicht im Bildungsgang Industrie. Über den Klick <strong>des</strong><br />

entsprechenden Button werden weitere Informationen zu den einzelnen Themen ersichtlich. Die<br />

Datenbank wird durch Herrn StR R. Thomas laufend aktualisiert.<br />

43


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Bildungsgang INDUSTRIE<br />

Für interessierte Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen sind hier Informationen <strong>und</strong> Unterlagen zu den<br />

unterschiedlichsten Inhalten hinterlegt.<br />

Mit Anklicken <strong>des</strong> entsprechenden Buttons Button wird eine Verbindung zu den Quelldateien<br />

geschaffen.<br />

Wissens<br />

-wertes<br />

Ordnungs-<br />

Klassenlehrer Einschulung Lehrbücher Zeugnisse<br />

St<strong>und</strong>enplan<br />

maßnahmen<br />

Lehrplan Lehrplan<br />

Konferenzen,<br />

Qualitätssicherung<br />

Arbeiten<br />

Prüfung<br />

Links<br />

Zuständigkeiten<br />

Einladungen Protokolle<br />

Lernfelder St<strong>und</strong>entafel<br />

Lernsituationen<br />

Qualitätssicherung<br />

Didaktische<br />

Jahresplanung<br />

GP WSP SUK Sonstige Aufgabenpool<br />

Ausbildungsverordnung<br />

IHK<br />

Aufgaben Einsatzgebiet Berichte<br />

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Änderungen bitte durch den Verfasser dieser geschützten Seite veranlassen. Danke.<br />

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Lothar Helmes, StD, R. Thomas, StR<br />

News Termine<br />

BWV Verlage SIWIWISSEN<br />

Gesetze<br />

Verordnungen<br />

Prüfungs<br />

-ergebnisse<br />

Ministerium<br />

für Schule …<br />

Stand: 10/2009<br />

Über die Lernortkooperation sucht der Bildungsgang Industrie verstärkt den Kontakt zu den<br />

externen Partnern. Insbesondere durch gemeinsame Betriebsbesichtigungen sollen Gelegenheiten<br />

zum Austausch von Informationen geschaffen werden, die die Zusammenarbeit mit den<br />

Betrieben fördert <strong>und</strong> zu einem besseren Verständnis der betrieblichen Praxis führt.<br />

Die regelmäßige Teilnahme an Regionalkonferenzen zu verschiedenen Themen sorgt für Informations-<br />

<strong>und</strong> Erfahrungsaustausch unter den verschiedenen <strong>Berufskolleg</strong>s der Region <strong>Siegen</strong>-<br />

Wittgenstein, insbesondere mit dem <strong>Berufskolleg</strong> in Bad Berleburg.<br />

Die Einführung eines Ausbildersprechtages wurde bereits vom Bildungsgang initiiert. Dieser wurde<br />

von StR R. Thomas organisiert. Hierdurch soll der Informationsaustausch zwischen Schule <strong>und</strong><br />

Ausbildungsbetrieben bzw. zwischen Lehrern <strong>und</strong> Ausbildungsleitern verstärkt werden. Die Erfahrungen<br />

<strong>des</strong> 1. Ausbildersprechtages im April 2009 wurden bereits ausgewertet <strong>und</strong> bei den Planungen<br />

für zukünftige Veranstaltungen berücksichtigt.<br />

44


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Die Evaluation soll allen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern sowie Ausbildungsbetrieben die Möglichkeit<br />

bieten, sowohl den Kernprozess <strong>des</strong> Lernens als auch alle anderen bildungsgangspezifischen<br />

Supportprozesse zu beurteilen. Diese Art der Beurteilung will der Bildungsgang nutzen,<br />

um auch zukünftig die schulischen Entwicklungsprozesse zu optimieren. Im Schuljahr 2008/<br />

2009 erklärte sich der Bildungsgang Industrie im Rahmen einer Bildungsgangkonferenz bereit,<br />

an der Selbstevaluation in Schulen (SEIS) teilzunehmen. Befragt wurden Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen,<br />

Ausbilder <strong>und</strong> Ausbilderinnen sowie die Lehrkräfte der Mittel- <strong>und</strong> Oberstufenklassen.<br />

Frau OStR’ H. Helbig <strong>und</strong> Herr StR R. Thomas waren für die Planung <strong>und</strong> Durchführung verantwortlich.<br />

Der Abschlussbericht liegt nun vor.<br />

Auffallend positiv ist die Rücklaufquote bei den Lernenden <strong>und</strong> den Lehrenden. Die Rücklaufquote<br />

bei den Schülern <strong>und</strong> Schülerinnen beträgt 91% (Mittelstufe) <strong>und</strong> 77% (Oberstufe). Bei<br />

den Lehrern <strong>und</strong> Lehrerinnen ergab sich eine Rücklaufquote von 100%. Auffallend ist jedoch<br />

der geringe Rücklauf bei den befragten Ausbildungsbetrieben. Hier antworteten 43% (Mittelstufe)<br />

bzw. 20% der Ausbilder <strong>und</strong> Ausbilderinnen. Daher sind die Ergebnisse in diesem Bereich<br />

nur bedingt aussagefähig. Da sich bei der Befragung der Ausbildungsbetriebe eine geringe Beteiligung<br />

abzeichnete, hat der Bildungsgang Industrie schon frühzeitig reagiert <strong>und</strong> einen Ausbildersprechtag,<br />

der erstmalig am 22. April 2009 stattfand, initiiert. Aufgr<strong>und</strong> der positiven Erfahrungen<br />

auf Seiten der Ausbildungsbetriebe <strong>und</strong> der Lehrenden soll dieser Sprechtag nun jährlich<br />

stattfinden. Erste Erfolge sind schon sichtbar: Bei einer Befragung durch Herrn StR R. Thomas<br />

zur Erhebung von Daten zum Aufbau einer Datenbank antworteten 39% der Ausbilder <strong>und</strong><br />

Ausbilderinnen. Diese hatten zumeist auch den Ausbildersprechtag besucht.<br />

Der Abschlussbericht 2009 von SEIS Deutschland wurde im Rahmen der erweiterten Bildungsgangleitung<br />

(StD L. Helmes, StR R. Thomas) analysiert. Neben vielen positiven Ergebnissen,<br />

wie bspw. die Stärkung der personellen Kompetenz <strong>und</strong> der Lern- <strong>und</strong> Methodenkompetenz auf<br />

der Seite der Lernenden, gibt es aber auch Entwicklungspotenziale in den einzelnen Qualitätsbereichen.<br />

Zunächst will sich der Bildungsgang jedoch auf die Qualitätsbereiche „Ergebnisse“<br />

<strong>und</strong> „Lernen <strong>und</strong> Lehren“ konzentrieren, da diese, im Gegensatz zu den anderen Qualitätsbereichen,<br />

unmittelbar durch die Bildungsgangarbeit beeinflusst werden können. Zur Erarbeitung<br />

von Vorschlägen, die zur Verbesserung der oben genannten Qualitätsbereiche führen ist detaillierte<br />

Analyse <strong>des</strong> SEIS-Berichtes notwendig. Daher wurde beschlossen, eine Arbeitsgruppe zu<br />

bilden, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzt <strong>und</strong> mögliche Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Bildungsgangarbeit erarbeitet. Diese sollen dann im Rahmen einer Bildungsgangkonferenz<br />

vorgestellt <strong>und</strong> diskutiert werden. Im Anschluss an die Diskussion soll dann über die Maßnahmen<br />

abgestimmt werden. Später sollen die beschlossenen Maßnahmen hinsichtlich ihrer<br />

Wirksamkeit überprüft werden. Denkbar wäre eine Befragung mit Hilfe eines Fragebogens oder<br />

die erneute Teilnahme an SEIS Deutschland.<br />

Bei einem ersten Treffen der Arbeitsgruppe wurde festgestellt, dass es hinsichtlich der Schullaufbahnberatung<br />

Defizite gibt. Zudem ergibt es sich ein Entwicklungspotenzial im Hinblick auf<br />

die individuelle Förderung unserer Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen. Daraufhin wurden Lösungsansätze<br />

gesucht, die sich in den unten genannten Zielsetzungen wiederfinden.<br />

Des Weiteren wurde seitens <strong>des</strong> Bildungsganges durch Herrn StD L. Helmes, Herrn StR R.<br />

Thomas <strong>und</strong> Herrn StR M. Lammers diverse Evaluationsbögen entwickelt, die den im Bildungsgang<br />

eingesetzten Lehrkräften über das Intranet zur Verfügung gestellt werden. Diese<br />

werden bereits von einigen Lehrkräften in regelmäßigen Abständen erfolgreich als Feedbackbogen<br />

für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler eingesetzt. Die Schülerbefragung ist optional, da keine<br />

Verpflichtung für die Lehrkörper besteht, eine Evaluation durchzuführen.<br />

45


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Arbeitsplan:<br />

1. Optimierung vorhandener bzw. Konzeption weiterer Lernsituationen, mit der Zielsetzung<br />

der regelmäßigen Aktualisierung der didaktischen Jahresplanung (beteiligte Fachlehrer).<br />

2. Manifestierung eines jährlichen Ausbildersprechtages, mit dem Ziel <strong>des</strong> verstärkten Informationsaustausches<br />

zwischen den Ausbildungsbetrieben <strong>und</strong> dem Bildungsgang Industrie<br />

(R. Thomas).<br />

3. Aufbau <strong>und</strong> Pflege einer Datenbank mit Informationen bzgl. der Ausbildungsbetriebe <strong>und</strong><br />

der für die Ausbildung Verantwortlichen zum Zwecke <strong>des</strong> unmittelbaren Informationsaustauschs<br />

bis zum Beginn <strong>des</strong> Schuljahres 2010/ 2011 (R. Thomas).<br />

4. Laufende Aktualisierung der für die Einschulung notwendigen Daten <strong>und</strong> jährlicher Besuch<br />

der IHK <strong>Siegen</strong> in den letzten Wochen der Sommerferien als Planungshilfe für die<br />

Schulleitung im Hinblick auf die Klassenbildung im Bildungsgang Industrie (L. Helmes, R.<br />

Thomas).<br />

5. Realisierung von Betriebsbesichtigungen, mit der Zielsetzung die Vermittlung von Fachkompetenzen<br />

noch enger mit der betrieblichen Praxis zu verbinden (Klassenlehrer/ Fachlehrer).<br />

6. Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen, mit dem Ziel der fortlaufenden Aktualisierung<br />

der Qualifikationen der Lehrkräfte <strong>des</strong> Bildungsganges Industrie.<br />

7. Sukzessive Weiterentwicklung <strong>des</strong> Fragebogens für die Evaluation (L. Helmes, M. Lammers,<br />

R. Thomas).<br />

8. Erstellung eines Informationsblattes zum Thema „Laufbahnberatung“ bis zum Schuljahr<br />

2010/ 2011 als Handreichung für die Klassenlehrer <strong>und</strong> Klassenlehrerinnen (R. Thomas).<br />

9. Vorstellung <strong>und</strong> Implementierung von Maßnahmen im Rahmen der Bildungsgangkonferenz<br />

zur individuellen Förderung, wie bspw.<br />

• die Erstellung von Inhaltsübersichten zu den jeweiligen Ausbildungsjahren,<br />

• das Angebot von Zusatzmaterial für lernstarke <strong>und</strong> lernschwache Auszubildende<br />

• das Angebot von Übungsklausuren zur Vorbereitung auf Klassenarbeiten,<br />

• das Angebot von Zusatzst<strong>und</strong>en zur Förderung lernschwacher Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen.<br />

Evaluation der beschlossenen Maßnahmen durch Befragung der Auszubildenden jeweils<br />

am Ende <strong>des</strong> Schuljahres in dem die Maßnahme eingeführt wurde.<br />

10. Weitere Analyse <strong>des</strong> SEIS Abschlussberichts <strong>und</strong> Erarbeitung von Maßnahmen zur Qua-<br />

litätsverbesserung <strong>und</strong> –sicherung in Abhängigkeit von der durchgeführten Befragung<br />

(Arbeitsgruppe SEIS Analyse: H. Helbig, W. Haas, R. Thomas).<br />

46


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.6 Informatikkaufmann/-frau<br />

Leitung: StD Fix<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Der Bildungsgang „IT-Berufe“ umfasst folgende Ausbildungsberufe.<br />

• IT-System-Elektroniker/in<br />

• Fachinformatiker/in<br />

• Informationskaufmann/-frau<br />

• IT-System-Kaufmann/-frau<br />

Die schulische Ausbildung in den IT-Berufen findet in Kooperation mit dem <strong>Berufskolleg</strong> für<br />

Technik (BK T) in <strong>Siegen</strong> statt. In allen 3 Ausbildungsjahren werden die Schüler/innen zusammen<br />

an beiden Schulorten unterrichtet, wobei die technischen Fächer von Kollegen <strong>des</strong> BK T,<br />

die kaufmännischen Fächer von Kollegen unserer Schule übernommen werden.<br />

Ziel ist die Vermittlung einer umfassenden Handlungskompetenz, welche die Schüler befähigt, in<br />

beruflichen <strong>und</strong> berufsübergreifenden Situationen bestmöglich zu handeln. Das schließt den Erwerb<br />

von Methoden- <strong>und</strong> Lernkompetenz ein.<br />

In hohem Maß soll ein selbstgesteuertes Arbeiten für das spätere Berufsleben gefördert werden.<br />

Dazu wird im 2. <strong>und</strong> 3. Ausbildungsjahr jeweils ein Projekt an beiden Schulen durchgeführt.<br />

Ausgehend von der während der Abschlussprüfung durchzuführenden Projektarbeit <strong>und</strong> den<br />

Lehr- <strong>und</strong> Ausbildungsrahmenplänen werden berufskspezifische Handlungssituationen als Projektaufgaben<br />

gestellt. Die Projektaufgaben im 2. Ausbildungsjahr werden von den Schülern erstellt,<br />

die Projektaufgaben im 3. Ausbildungsjahr von den Fachlehrern vorgegeben. Ein Projekt<br />

dauert 5 Tage, ist losgelöst vom 45-Minuten-Unterricht <strong>und</strong> wird selbstständig in Schülergruppen<br />

von 4-5 Schülern durchgeführt.<br />

Alle Kollegen schätzen die schulortübergreifende Zusammenarbeit mit dem BK T, <strong>Siegen</strong>. Neben<br />

Vorteilen für die Schüler (z. B. die Unterrichtung durch Fachlehrer auch in technischen Fächern)<br />

profitieren alle Kollegen von dem intensiven Erfahrungsaustausch über Schüler <strong>und</strong> Lerninhalte.<br />

Vorteilhaft ist es, dass der Unterricht von einem Team von Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern erteilt<br />

wird, die Kenntnisse sowohl im wirtschaftlichen wie auch im IT-Bereich erworben haben.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Folgende Ziele stehen bei der Bildungsgangarbeit im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

• Optimierung der Didaktischen Jahresplanung. Insbesondere sollen die Lernsituationen<br />

fächerübergreifend ausgestaltet werden.<br />

• Vereinbarung von Evaluationskriterien.<br />

• Durchgängige Verwendung der Lernsituationen mit anschließender Evaluation.<br />

• Detaillierte Abstimmung der Didaktischen Jahresplanung mit dem BK T, <strong>Siegen</strong>.<br />

Mittelfristig soll eine gemeinsame Jahresplanung erstellt werden.<br />

• Verwendung von aktuell in den Unternehmen eingesetzter bzw. von den Unternehmen<br />

gewünschter Software im Lernfeld 6, Anwendungsentwicklung, soweit dies technisch <strong>und</strong><br />

wirtschaftlich machbar ist.<br />

• Erweitertes Angebot von berufsspezifischen Fortbildungsmaßnahmen für die Fachkollegen<br />

im Bildungsgang.<br />

47


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Arbeitsplan:<br />

• Laufende Erprobung <strong>und</strong> Optimierung der in 2009 erstellten Lernsituationen sowie die<br />

Dokumentation der optimierten Lernsituationen in der Didaktischen Jahresplanung durch<br />

die Fachkollegen.<br />

• Regelmäßige Koordinationssitzungen mit dem BK T, <strong>Siegen</strong>; vornehmlich durch die<br />

beiden Bildungsgangkonferenzleitern, bei Bedarf unter Beteiligung der Fachlehrer<br />

(2-4 mal im Jahr).<br />

• Intensiver Informationsaustausch mit den Ausbildern durch z. B. Verteilung <strong>und</strong><br />

Auswertung eines Fragebogens zur Softwareausstattung der Ausbildungsbetriebe (nach<br />

noch ausstehendem BG-Konferenzbeschluss).<br />

• Erstellung einer Liste der möglichen Fortbildungen in Zusammenarbeit mit den<br />

Fortbildungsbeauftragten. Dabei ist eine intensivere Absprache mit den Kollegen <strong>des</strong> BK<br />

T geplant (Februar 2010).<br />

• Nutzung der vielfältigen Fortbildungsangebote im Bereich der IT-Berufe. Dabei ist eine<br />

intensivere Absprache mit den Kollegen <strong>des</strong> BK T geplant (Schuljahr 2010/2011ff.).<br />

• Erstellung eines Evaluationsbogen unter Beteiligung von Schülern (bis März 2010).<br />

• Verwendung der Evaluationsmöglichkeiten (zum Ende <strong>des</strong> Schuljahres 2009/10).<br />

• Auswertung der Evaluation (zu Beginn <strong>des</strong> Schuljahres 2010/11).<br />

48


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.7 Kaufmann/Kauffrau für Bürokommunikation<br />

Leitung: StD Fix<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Der Bildungsgang Kaufmann/Kauffrau für Bürokommunikation wird über drei Jahre in Form von<br />

Teilzeitunterricht erteilt. Die Ausbildungszahlen in diesem Bildungsgang sind in den letzten Jahren<br />

durchweg konstant geblieben. Sowohl in Unter-, Mittel- als auch Oberstufe wird zweizügig in<br />

Klassen mit ca. 20-25 Auszubildenden unterrichtet. Der Bildungsgang ist durch eine sehr stark<br />

ausgeprägte Heterogenität gekennzeichnet <strong>und</strong> zwar sowohl, was die Bildungsvoraussetzungen<br />

der Auszubildenden betrifft als auch, was die Art <strong>und</strong> Größe der ausbildenden Unternehmen<br />

angeht.<br />

In den letzten Jahren wurden in Zusammenarbeit mit allen im Bildungsgang tätigen Lehrkräften<br />

die Didaktischen Jahresplanungen der im Bildungsgang vertretenen Fächer überarbeitet. Anders<br />

als in den meisten anderen kaufmännischen Bildungsgängen existieren im Bildungsgang<br />

Kaufmann/Kauffrau für Bürokommunikation keine lernfeldstrukturierten Lehrpläne. Auch ist eine<br />

seit langem geplante Neuordnung <strong>des</strong> Ausbildungsberufes bisher nicht erfolgt.<br />

In der Bildungsgangarbeit wurde zuletzt damit begonnen, den Bildungsgang auf eine zu erwartende<br />

Umstellung auf Lernfelddidaktik vorzubereiten. Dazu wurde ein Unterrichtsprojekt geplant<br />

<strong>und</strong> durchgeführt, in dem sowohl Schüler als auch Lehrende praktische Erfahrungen machen<br />

konnten mit einem Unterricht, der von einer rein fachsystematischen hin zu einer Fachwissen<br />

applizierenden anwendungsorientierten Perspektive wechselt.<br />

Dieses Projekt wurde im Schuljahr 2008/2009 in den Mittelstufenklassen nach den Herbstferien<br />

fächerübergreifend durchgeführt. Beteiligt waren die Unterrichtsfächer Betriebswirtschaftslehre,<br />

Deutsch/Kommunikation, Rechnungswesen <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sinformatik.<br />

Diese Lernsituationen sind jedem Lehrer in schriftlicher Form im „Bildungsgangordner Kaufleute<br />

für Bürokommunikation“ im Lehrerzimmer zugänglich, sowie über das „interne Schullaufwerk“<br />

einsehbar. Des Weiteren werden die Prüfungsaufgaben der IHK in diesem Ordner gesammelt<br />

<strong>und</strong> entsprechend ausgewertet um auf Veränderungen, Neuerungen oder Anpassungen zeitnah<br />

unterrichtlich reagieren zu können. Das nachstehende Schaubild verdeutlicht die Möglichkeiten,<br />

die durch entsprechen<strong>des</strong> Anklicken <strong>des</strong> jeweiligen Buttons gegeben sind.<br />

Die Erfahrungen mit dem Versuchsprojekt zeigen, dass es für Schüler sehr schwer ist komplexe<br />

<strong>und</strong> fachübergreifende Anwendungsprojekte selbstgesteuert in den für handlungsorientierte<br />

Lernprozesse typischen fünf Handlungsphasen Problembeschreibung, Planung <strong>und</strong> Erarbeitung<br />

von Lösungsschritten, Vorgehensentscheidung, Planungsausführung sowie Präsentation <strong>und</strong><br />

Reflektion zu bewältigen. Andererseits ist es für die Lehrenden oft eine erhebliche Umstellung,<br />

Schülern genügend Zeit für eigenverantwortliches Arbeiten zu lassen.<br />

49


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Die Inhalte <strong>und</strong> die Gliederung der noch gültigen Fachlehrpläne sind sehr stark von fachsystematischen<br />

Überlegungen geprägt. Eine klassische Lernfeldidaktik kann so nicht umgesetzt werden.<br />

Um den erwartbaren Lehrplanveränderungen entgegenzukommen, hat sich der Bildungsgang<br />

in Zusammenarbeit mit der Bildungsgangleitung entschieden, den Aspekt <strong>des</strong> selbständigen<br />

<strong>und</strong> eigenverantwortlichen Arbeitens verstärkt zu fördern <strong>und</strong> zu trainieren. Dazu sollen die<br />

Schüler jeweils in einem alle sechs bis acht Wochen wechselndem Unterrichtsfach fallstudien-<br />

<strong>und</strong> projektorientiert entlang der fünf genannten Handlungsphasen handlungsorientierten Lernens<br />

unterrichtet werden. Der Lehrer soll sich hier bewusst weniger als Wissensvermittler als<br />

vielmehr als Lernprozessbegleiter einbringen.<br />

Um die Zusammenarbeit mit den ausbildenden Unternehmen zu stärken, plant der Bildungsgang<br />

einen jährlichen Ausbildersprechtag einzuführen.<br />

Zur kontinuierlichen Qualitätssteigerung <strong>des</strong> Unterrichtes hat der Bildungsgang einen Fragebogen<br />

ausgewählt, mit <strong>des</strong>sen Hilfe jeder einzelne Fachkollege seinen Unterricht evaluieren soll.<br />

Der Bogen soll am Ende <strong>des</strong> ersten/zweiten Quartals eines Schuljahres eingesetzt werden.<br />

Bildungsgang BÜROBERUFE<br />

Für interessierte Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen sind hier Informationen <strong>und</strong> Unterlagen zu den<br />

unterschiedlichsten Inhalten hinterlegt. Mit Anklicken <strong>des</strong> entsprechenden Button wird eine<br />

Verbindung zu den Quelldateien geschaffen.<br />

Aktuell Termine News Projekte<br />

Ordnungs-<br />

Klassenlehrer Einsc hulung Lehrbuch Zeugnis<br />

St<strong>und</strong>enplan<br />

maßnahme<br />

Lehrplan<br />

Konferenzen<br />

Arbeiten<br />

Prüfung<br />

Links<br />

Lehrplan<br />

Lernfelder<br />

Lerns<br />

ituation<br />

Didaktisc her<br />

Jahresplan<br />

Qualitäts -<br />

Einladung Protokoll<br />

Referat<br />

sic herung<br />

WSP<br />

DEUK O<br />

Bürokauf leute Präsentation<br />

AM<br />

POLGE<br />

Gesetz Aufgaben<br />

Fehlt hier Etwas? Dann ttragen rag en Sie dazu bei, dass es vollständig wird <strong>und</strong> bleibt! Änderungen<br />

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Erwin Fix, StD<br />

Bürokaufleute<br />

Kaufleute für B ürokommunikation<br />

IHK BKWV Verlage SIW I-Wis sen MSW<br />

Stand: 09/2009<br />

1. Schulhalbjahr 2009/2010<br />

28.0 8.0 9 akte nku ndige<br />

Beleh run g du rch d ie<br />

Klassenlehr er<br />

03.0 9.0 9 Leh rerko nfere nz<br />

10.0 9.0 9 A bt.pflegschaft BS<br />

16.0 9.0 9 Schulpfle gschaft<br />

17. – 18 .09.0 9 For tbild ung<br />

Soest<br />

01.1 0.0 9 1. S chu l- konfe ren z<br />

06.1 1.0 9 Pr obea lar m<br />

13.1 1.0 9 Tag <strong>des</strong> V orle se ns<br />

25.1 1.0 9 IHK Ab sch lu ss<br />

Prü fung Winter 0 9<br />

08.0 1.1 0 Ausstell un g „.. Dt.<br />

Sozialgeschichte“<br />

11.0 1.1 0 B eginn No tene in gab e<br />

Zeug nisse<br />

18.- 22 .01.1 0 Note nko nfere nz<br />

BS<br />

25.- 29 .01.1 0 Zeug nisausgab e<br />

BS<br />

Zum Verlassen<br />

ESC drücken<br />

50


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Arbeitsplan:<br />

• Erweiterung <strong>und</strong> Dokumentation weiterer Fallsituationen unter Einbindung möglichst vieler<br />

Fächer durch die entsprechenden Fachkollegen.<br />

• Einstellung der erarbeiteten Materialien ins schulinterne Netz <strong>und</strong> deren Pflege.<br />

• Erstellung einer Konzeption zur Initiierung eines Ausbildersprechtages.<br />

• Entwicklung eines Fragebogens zum Ausbildungsende zur Evaluation, Verbesserung<br />

<strong>und</strong> Weiterentwicklung zukünftiger Bildungsgangarbeit.<br />

• Permanente Aktualisierung der didaktischen Jahresplanung.<br />

• Erstellung eines Zeitplans zu Punkt 1 auf der nächsten Bildungsgangkonferenz.<br />

51


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.8 Kaufmann/-frau im Einzelhandel<br />

Leitung: OStR’in Eckhardt / OStR Dietrich / StD Ermert<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Im Einzelhandel bilden wir zum Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel (EH) <strong>und</strong> zum Verkäufer/Verkäuferin<br />

aus. Seit der Neuordnung der Berufsbilder stimmen die Lehrpläne beider Berufe<br />

in den ersten zwei Jahren vollkommen überein, so dass im Anschluss an die Prüfung zum Verkäufer<br />

nach einem weiteren Jahr die zum Kaufmann im Einzelhandel abgelegt werden kann.<br />

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Einzelhandel treffen sich im ca. monatlichen Turnus, um inhaltliche<br />

<strong>und</strong> methodische Fragen zu klären. Die Arbeitsgruppe bereitet Entscheidungen für den<br />

Bildungsgang vor <strong>und</strong> unterstützt alle Fachlehrer bei der organisatorischen Umsetzung im Unterricht.<br />

Neu im Bildungsgang eingesetzte Kolleg/-innen <strong>und</strong> Lehramtsanwärter/-innen werden<br />

mit einem Ordner <strong>und</strong> einer DVD mit allen relevanten Themen wie z.B. Lehrplan, didaktische<br />

Planung, Materialien, Informationen zur Prüfung, Videos u.a. versorgt.<br />

Es wurden bisher:<br />

• die didaktische Jahresplanung für die Unterstufe, Mittelstufe <strong>und</strong> Oberstufe erstellt,<br />

• nach dem Redaktionsprinzip (arbeitsteilig sind einzelne Kollegen für bestimmte Lernfelder<br />

zuständig) die bestehende Sammlung unterrichtsrelevanter <strong>und</strong> den Unterricht vorbereitender<br />

Medien <strong>und</strong> weiteren Materials zur Nutzung für alle KollegInnen ausgebaut<br />

(Schulserver <strong>und</strong> gemeinsame Plattform SiWiWissen),<br />

• didaktische Materialien zum direkten Einsatz im Unterricht erstellt,<br />

• Prüfungssituationen für die mündliche Prüfung für die Prüfungsausschüsse der IHK <strong>Siegen</strong><br />

angefertigt.<br />

Mitglieder der Arbeitsgruppe<br />

• tauschen Erfahrungen mit den benachbarten <strong>Berufskolleg</strong>s aus,<br />

• kooperieren mit den Berufsbildenden Schulen in Betzdorf (Rheinland-Pfalz) <strong>und</strong> Dillenburg<br />

(Hessen),<br />

• führen permanent Absprachen mit <strong>Berufskolleg</strong>s <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> (Köln, Düsseldorf, Bielefeld,<br />

Recklinghausen) in einem informellen Arbeitskreis,<br />

• arbeiten eng mit dualen Partnern, den Ausbildungsbetrieben <strong>und</strong> vor allem der IHK zusammen,<br />

• bemühen sich um mögliche Absprachen mit den Maßnahme-Trägern.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Die Vorbildung der Auszubildenden ist extrem heterogen, sie reicht von Hauptschule Klasse 9<br />

bis zur Allgemeinen Hochschulreife.<br />

Unsere Auszubildenden sind zum überwiegenden Teil in Filialbetrieben beschäftigt. Das hat zur<br />

Folge, dass sie zwar im Verkauf <strong>und</strong> allen direkt damit verb<strong>und</strong>enen Tätigkeiten gute Ausbildungschancen<br />

haben, aber sehr wenig Berührungspunkte mit Bereichen wie Einkauf, Rechnungswesen,<br />

<strong>Verwaltung</strong>. Hier schafft das <strong>Berufskolleg</strong> den Ausgleich. Die großen Betriebe bieten<br />

oft eine innerbetriebliche Unterweisung an. Auszubildende in kleinen Ausbildungsbetrieben<br />

erhalten oft eher einen Einblick in die außerhalb <strong>des</strong> Verkaufs notwendigen Arbeiten, dafür aber<br />

52


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

selten betriebsinternen Unterricht. Die Ausbildungsbedingungen unserer Auszubildenden sind<br />

demnach auch hier sehr heterogen.<br />

Die werden verschärft durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen:<br />

• nach dem Integrations- <strong>und</strong> nach dem Kooperationsmodell werden neuerdings von der<br />

BA Arbeit bzw. den ARGE’n -meist erst während <strong>des</strong> Schuljahres – bis zu 15% der Gesamtauszubildenden<br />

über Maßnahmenträger eingeschult.<br />

• EQJ: frühestens im Oktober <strong>und</strong> bis zum Februar eines Schuljahres kommen Praktikanten<br />

in die Fachklassen der Unterstufe.<br />

Die Ausbildungsbetriebe reagieren ‚konsequent’: Immer weniger Betriebe investieren in normale<br />

Ausbildungsverhältnisse, erhalten sie doch ihre ‚Praktikanten’ über die Maßnahmenträger, die<br />

‚händeringend’ nach Praktikumsplätzen suchen. Die Ausbildungskosten spielen da wohl auch<br />

eine Rolle.<br />

Aus unserer Sicht ist diese Arbeitsmarktpolitik auch für die Jugendlichen kontraproduktiv.<br />

Für uns bedeutet das:<br />

• ein kontinuierlicher Unterricht in der Unterstufe ist nicht mehr möglich.<br />

• Selbst in den Mittelstufen <strong>und</strong> Oberstufen gibt es ganz unterschiedliche Ausbildungsverträge<br />

mit unterschiedlichen Ausbildungszeiten. Ein kontinuierliches Arbeiten in einer<br />

Klasse auf einen Prüfungstermin hin ist nicht möglich.<br />

Fazit: Eine kontinuierliche Arbeit sowie das Umsetzen der Lernfelddidaktik etc. wird äußerst<br />

erschwert.<br />

Trotzdem haben wir es geschafft, ein gutes Modell der Differenzierung zu entwickeln:<br />

Zwei Klassen der Unterstufe erhalten eine Doppelst<strong>und</strong>e Englisch zur Erlangung der Fachoberschulreife.<br />

Dadurch erhalten die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die bisher noch nicht über einen Mittleren Bildungsabschluss<br />

verfügen, die Chance, diesen unter folgenden Voraussetzungen zu erlangen:<br />

1. Berufsschulabschlussnote = 3,0 (Abschlusszeugnis Berufsschule)<br />

2. Prüfung vor der IHK bestehen<br />

3. Englisch: 2 Std. in der U (innerhalb der 2 regulären Berufsschultage)<br />

4. Kein Englisch in der Mittelstufe<br />

Dieses Modell soll auch weiterhin im Einsatz bleiben, denn bis zu 60 % der Schüler schaffen<br />

erfahrungsgemäß die Fachoberschulreife.<br />

Als weitere Maßnahme zur Unterstützung der Auszubildenden bieten wir über den Förderverein<br />

der Schule Prüfungsvorbereitungskurse an, die gezielt auf die IHK-Abschlussprüfung vorbereiten.<br />

53


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Arbeitsplan:<br />

Es wird eine Weiterentwicklung in der digitalen Zusammenarbeit angestrebt. Ziel ist der jederzeitige<br />

Zugriff auf die zentrale digitalisierte Sammlung von Unterrichtsmaterialien zur Nutzung<br />

für alle Lehrer/-innen <strong>des</strong> Einzelhandels von den Rechnern der Klassenräume <strong>und</strong> von zu Hause<br />

aus. Die Vereinfachung <strong>des</strong> Zugriffs hat folgende Ziele:<br />

• permanente Erweiterung <strong>und</strong> Aktualisierung von Unterrichtsmaterialien nach dem Autorenprinzip<br />

• sofortige Zugriffsmöglichkeit auf alle Materialien auch im Falle eines kurzfristig anberaumten<br />

Vertretungsunterrichts.<br />

• Vermeidung von Red<strong>und</strong>anzen<br />

• Ermöglichung/Erleichterung der Arbeit von zu Hause aus.<br />

Als konkrete Vorhaben streben wir eine Abschaffung <strong>des</strong> derzeitigen Berufsschulmodells (in der<br />

Unterstufe zwei Berufsschultage, in Mittelstufe <strong>und</strong> Oberstufe nur je ein Berufsschultag mit je 8<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>en) an.<br />

Wir halten dieses „<strong>Siegen</strong>er Modell“ aus folgenden Gründen für kontraproduktiv:<br />

• Ein größeres Angebot an Ausbildungsstellen durch das jetzige Modell hat sich nicht bestätigt.<br />

• Viele Schüler/-innen haben nicht die Kraft <strong>und</strong> Konzentrationsfähigkeit, neben den betrieblichen<br />

Belastungen einen 8 oder 9-stündigen Berufsschultag durchzustehen.<br />

• Das ist nun mal Unterricht mit 8 Std. mehr oder weniger still sitzen, welches die Einzelhandelskaufleute<br />

nicht gewohnt sind <strong>und</strong> was sie schlichtweg überfordert.<br />

• Eine Differenzierung <strong>und</strong> damit die Erfüllung <strong>des</strong> Schulgesetzes nach individueller Förderung<br />

ist nicht möglich, da die mögliche St<strong>und</strong>enzahl für den in der St<strong>und</strong>entafel vorgesehen<br />

Fachunterricht ‚draufgeht’.<br />

Sofern die geforderten organisatorischen Veränderungen umgesetzt werden können, sollen die<br />

Schüler/-innen durch ein zusätzliches unterrichtliches Angebot individuell gefördert werden.<br />

Als Schwerpunkte der Förderung wünschen wir uns:<br />

• Unterstützung bei sprachlichen Problemen (Migrationshintergr<strong>und</strong>),<br />

• Unterstützung bei Lese- <strong>und</strong> Rechtschreibschwierigkeiten,<br />

• Fachrechnen.<br />

Ziel der Veränderung soll eine bessere Integration <strong>und</strong> der erfolgreiche Abschluss der Berufsschulausbildung<br />

(Vermeidung von Abbrüchen, Ausbildungen ohne Berufsschulabschluss) sein.<br />

Außerdem soll der nach der neuen Prüfungsordnung geforderte Baustein „Existenzgründung,<br />

Wege in die Selbstständigkeit“ in die St<strong>und</strong>entafel eingebettet werden.<br />

Diese Vorhaben sollen im Schuljahr 2009/10 von dem Bildungsgangleiter Harry Ermert sowie<br />

den Bildungsgangvorsitzenden Anja Eckhardt <strong>und</strong> Thomas Dietrich mit Unterstützung der kompletten<br />

Arbeitsgruppe Einzelhandel realisiert werden.<br />

54


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.9 Kaufmann/-frau im Groß- <strong>und</strong> Außenhandel<br />

Leitung: StD Ermert<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Der/Die Kaufmann/-frau im Groß- <strong>und</strong> Außenhandel ist als anerkannter Ausbildungsberuf nach<br />

dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) dem Berufsfeld <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> zugeordnet <strong>und</strong><br />

kann in den Fachrichtungen Großhandel <strong>und</strong> Außenhandel ausgebildet werden.<br />

Die Auszubildenden erhalten in diesem Bildungsgang in der Regel über drei Jahre Teilzeitunterricht.<br />

Zurzeit existiert ferner eine „Schnellläuferklasse“- Oberstufe, deren Schüler bereits nach 2<br />

bzw. 2,5 Ausbildungsjahren ihren Abschluss anstreben.<br />

Die Zahl der Auszubildenden ist in diesem Bildungsgang in den letzten Jahren etwas rückläufig.<br />

Es werden derzeit ca. 150 Auszubildende in Unter-, Mittel- <strong>und</strong> Oberstufe in jeweils zwei Klassen<br />

unterrichtet.<br />

Unsere Schüler/innen bringen sehr heterogene Ausbildungsvoraussetzungen mit. Dies gilt sowohl<br />

für ihre individuelle Vorbildung als auch für ihre Ausbildungsbetriebe, in denen die Auszubildenden<br />

in sehr unterschiedlichen Unternehmensgrößen in verschiedenen Branchen ausgebildet<br />

werden. Dabei ist sowohl der Kleinstbetrieb als auch die Zweigniederlassung <strong>des</strong> Handelskonzerns<br />

vertreten.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser Ausgangssituation hat der Bildungsgang Kaufmann/-frau im Groß- <strong>und</strong> Außenhandel<br />

in Anlehnung an den Rahmenlehrplan als Ziel die Vermittlung der Berufsfähigkeit, die die<br />

Fachkompetenz mit allgemeinen Fähigkeiten humaner <strong>und</strong> sozialer Art verbindet.<br />

Die Schüler-/innen sollen über erforderliche wirtschaftliche Kenntnisse <strong>und</strong> Einsichten die Fähigkeit<br />

erwerben, handelsspezifische betriebliche Zielsetzungen zu beurteilen sowie Entscheidungen<br />

zu planen, zu steuern <strong>und</strong> zu kontrollieren.<br />

Dabei sollen sie durch prozessorientiertes Denken <strong>und</strong> Handeln im Spannungsfeld zwischen<br />

Ein- <strong>und</strong> Verkauf von Handelswaren die unternehmerischen Entscheidungen unterstützen können.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

In den letzten Jahren wurden in Zusammenarbeit mit den im Bildungsgang tätigen Lehrkräften<br />

die didaktische Jahresplanung der im Bildungsgang vertretenen Fächer überarbeitet.<br />

Die gemeinsame Entwicklung von Lernsituationen <strong>und</strong> der Rückgriff auf Lernsituationen aus<br />

den eingeführten Lernbüchern erlaubt eine Gestaltungsform <strong>des</strong> Unterrichtes, die den Schülern<br />

Gelegenheit gibt, Problem lösend komplexe Handlungssituationen aus den Bereichen Groß-<br />

<strong>und</strong> Außenhandel eigenverantwortlich <strong>und</strong> kooperativ zu bearbeiten. Diese Lernsituationen<br />

werden zurzeit im Unterricht erprobt, um deren Eignung zu prüfen.<br />

In regelmäßigen Abständen erfolgt in der Bildungsgangarbeit eine Evaluation. Dieses Vorgehen<br />

entspricht den Erfordernissen gemäß § 3 der Ausbildungsordnung, dass die dort angeführten<br />

Fertigkeiten <strong>und</strong> Kenntnisse so vermittelt werden sollen, dass die Auszubildenden zur Ausübung<br />

einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit befähigt werden, die insbesondere selbstständiges<br />

Planen, Durchführen <strong>und</strong> Kontrollieren impliziert. Diese drei Elemente umfasst die Beschreibung<br />

der beruflichen Handlungskompetenz. Die Umsetzung in der betrieblichen Praxis<br />

55


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

erfolgt derart, dass die Auszubildenden eine Handlung selbstständig vorbereiten , ausführen<br />

<strong>und</strong> reflektieren.<br />

Arbeitsplan:<br />

• Damit wir auch weiterhin an den neuesten Entwicklungen in diesem Ausbildungsberuf<br />

teilhaben, wird auch zukünftig eine Delegation dieses Bildungsganges an den Regionalkonferenzen<br />

in Iserlohn teilnehmen.<br />

• Permanente Evaluation der didaktischen Jahresplanung.<br />

• Einstellung der Materialien ins schulinterne Netz <strong>und</strong> deren Pflege<br />

• Kooperation mit Großhandelsunternehmen (besteht teilweise mit der Metro)<br />

• Besichtigung von Großhandelsunternehmen, um verschiedene Betriebs- <strong>und</strong> Arbeitsabläufe<br />

kennenzulernen.<br />

• Besichtigung von Hochlagern (Lagerlogistik).<br />

• Erweiterung der kommunikativen Kompetenzen, z.B.<br />

o Verkaufsgespräche im Rollenspiel trainieren (auch als Vorbereitung für das fallbezogene<br />

Fachgespräch in der IHK – Prüfung)<br />

o Verkaufsargumente gezielt anbringen<br />

56


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.10 Kaufmann/-frau für Versicherungen <strong>und</strong> Finanzen<br />

Leitung: StD Fix<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Die Neuordnung <strong>des</strong> Ausbildungsberufes „Kaufmann/-frau für Versicherungen <strong>und</strong> Finanzen“<br />

erforderte bisher eine intensive Zusammenarbeit sowohl im Bildungsgang als auch mit den Dualen<br />

Partnern. Einerseits finden wir bei unseren Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern unterschiedliche<br />

Voraussetzungen vor sowohl die Ausbildungsstätten als auch die Vorbildungen <strong>und</strong> Kenntnisstände<br />

betreffend, andererseits bereitet die Differenzierung der Fachrichtungen „Versicherung“<br />

<strong>und</strong> „Finanzen“ in der Schulorganisation Probleme.<br />

Diese Konstellation stellt besondere Anforderungen an uns als Berufsschule. Vorrangiges Ziel<br />

im Bildungsgang ist die Vermittlung einer beruflichen Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Fachbildung in Verbindung mit<br />

einer erweiterten allgemeinen Bildung als Bestandteil einer beruflichen Gesamtqualifikation.<br />

Konkret heißt dies: Erwerb von Handlungskompetenz für fach- <strong>und</strong> berufsübergreifend qualifizierte<br />

Mitarbeiter, die kreativ <strong>und</strong> selbstbewusst Probleme lösen können.<br />

Didaktische Jahresplanung, Kooperation mit dem Dualen Partnern <strong>und</strong> Evaluation sind die drei<br />

Säulen, von dem das Konzept <strong>des</strong> Bildungsganges zur Erreichung der Ziele getragen wird.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Der Lehrplan ist Anhaltspunkt <strong>und</strong> Orientierungshilfe für die didaktische Jahresplanung im Bildungsgang<br />

<strong>und</strong> ist in den letzten beiden Jahren von den jeweiligen Fachkolleginnen <strong>und</strong> Fachkollegen<br />

stetig fortgeschrieben worden.<br />

Eine fächerübergreifende gemeinsame Entwicklung von Lernsituationen wurde bisher durch die<br />

Organisation <strong>des</strong> Unterrichtes nicht ausreichend unterstützt. In den Fächern „Schadenmanagement“<br />

<strong>und</strong> „Finanzberatung“ findet als Folge der Differenzierung zunehmend eine Kooperation<br />

mit dem Bildungsgang „Banken“ statt. Hier werden Lernsituationen derzeit im Unterricht erprobt,<br />

in Abständen evaluiert <strong>und</strong> ständig verbessert.<br />

Dem Bildungsgang sind der Lehrplan <strong>und</strong> die didaktische Jahresplanungen in schriftlicher Form<br />

im Lehrerzimmer I jederzeit <strong>und</strong> jedermann zugänglich. Zusätzlich ist ein Zugriff über das „interne<br />

Schulnetz“ möglich. Das nachstehende Schaubild verdeutlicht die Möglichkeiten, die durch<br />

entsprechen<strong>des</strong> Anklicken <strong>des</strong> jeweiligen Buttons gegeben sind.<br />

Durch eine Lernortkooperation ist der Bildungsgang „Kaufmann/-frau für Versicherungen <strong>und</strong><br />

Finanzen“ in ständigem Kontakt zu den externen Partnern. Besonders der rege <strong>und</strong> intensive<br />

Austausch mit dem regionalen Berufsbildungswerk der Versicherungswirtschaft dient einem<br />

praxisnahen Unterricht. Eine Teilnahme an den jährlich stattfindenden Fortbildungsmaßnahmen<br />

unter der Federführung <strong>des</strong> Berufsbildungswerkes der Deutschen Versicherungswirtschaft diente<br />

einerseits der Aktualisierung von Fachwissen <strong>und</strong> förderte andererseits den Informationsaustausch<br />

mit Fachkollegen anderer <strong>Berufskolleg</strong>s.<br />

Den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern wurde <strong>und</strong> wird im Rahmen einer Evaluation die Möglichkeit<br />

geboten, sowohl die Arbeit im Bildungsgang als auch die gesamte Schulorganisation zu beurtei-<br />

57


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

len. Weiterhin wurde ein Evaluationsbogen in einzelnen Fächern für ein Feedback seitens der<br />

Klassen eingesetzt. Der Fragebogen ist für die Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen nicht verpflichtend.<br />

Bildungsgang VERSICHERUNG <strong>und</strong> FINANZEN<br />

Für interessierte Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen sind hier Informationen <strong>und</strong> Unterlagen zu den<br />

unterschiedlichsten Inhalten hinterlegt. Mit Anklicken <strong>des</strong> entsprechenden Button wird eine<br />

Verbindung zu den Quelldateien geschaffen.<br />

Ordnungs-<br />

Klassenlehrer Einsc hulung Lehrbuch Zeugnis<br />

St<strong>und</strong>enplan<br />

maßnahme<br />

Lehrplan<br />

Konferenzen<br />

Arbeiten<br />

Prüfung<br />

Lehrplan<br />

Lernfeld Lernsituation<br />

Klas senarbeit Referat Präsentation<br />

Didaktisc her<br />

Jahresplan<br />

Qualitäts -<br />

Einladung Protokoll<br />

Referat Präsentation<br />

sic herung<br />

S truktur<br />

K<strong>und</strong>en-<br />

Gesetz<br />

Inhalt<br />

Aufgaben<br />

beratung<br />

Report<br />

Fehlt hier Etwas? Dann trag tragen en Sie dazu bei, dass es vollständig wird <strong>und</strong> bleibt! Änderungen<br />

bitte durch den Verfasser dieser geschützten Seite veranlassen. Danke.<br />

Arbeitsplan:<br />

Aktuell Termine News Projekt<br />

Links<br />

Erwin Fix, StD<br />

IHK M SW Verlage SIW I-Wis sen Azubiwelt<br />

Stand: 09/2009<br />

1. Schulhalbjahr 2009/2010<br />

28.0 8.0 9 akte nku ndige<br />

Beleh run g du rch d ie<br />

Klassenlehr er<br />

03.0 9.0 9 Leh rerko nfere nz<br />

10.0 9.0 9 Abt.pflegschaft BS<br />

16.0 9.0 9 Schulpfle gschaft<br />

17. – 18 .09.0 9 For tbild ung<br />

Soest<br />

01.1 0.0 9 1. Schu l- konfe ren z<br />

06.1 1.0 9 Pr obea lar m<br />

13.1 1.0 9 Tag <strong>des</strong> Vorle se ns<br />

25.1 1.0 9 IHK Ab sch lu ss<br />

Prü fung Winter 0 9<br />

08.0 1.1 0 Ausstellun g „.. Dt.<br />

Sozialgeschichte“<br />

11.0 1.1 0 Beginn No tene in gab e<br />

Zeug nisse<br />

18.- 22 .01.1 0 Note nko nfere nz<br />

BS<br />

25.- 29 .01.1 0 Zeug nisausgab e<br />

BS<br />

Zum Verlassen<br />

ESC drücken<br />

• Die fächerübergreifende Ausgestaltung von Lernsituationen unter Einbindung aller im<br />

Bildungsgang unterrichtenden Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen muss bis zum Ende <strong>des</strong> laufenden<br />

Schuljahres vorangetrieben, abgeschlossen <strong>und</strong> als ständiger Prozess in der Zukunft<br />

fortgesetzt werden.<br />

• Permanente Aktualisierung der didaktischen Jahrsplanung.<br />

• Der Zugriff über das „interne Schulnetz“ muss vervollständigt werden, damit ein optimaler<br />

Einsatz bei dem im Unterricht vorhandenen technischen Möglichkeiten gegeben ist.<br />

• Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen für eine kontinuierliche Qualifikation der<br />

Lehrkräfte.<br />

• Weiterentwicklung einer sinnvollen <strong>und</strong> verwertbaren Evaluation im Bildungsgang mittels<br />

eines Fragebogens.<br />

• Einführung eines Ausbildersprechtages.<br />

58


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.11 Medizinische/r Fachangestellte/r<br />

Leitung: StR Mau<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Die Umstellung <strong>des</strong> Bildungsganges „Arzthelferinnen“ auf den neuen Lehrplan der „Medizinischen<br />

Fachangestellten“ erfolgte in den letzten sechs Jahren als gemeinsame Anstrengung aller<br />

im Bildungsgang beteiligter Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Die Umstellung <strong>des</strong> Lehrplans wurde durch den regelmäßigen Besuch der Informationsveranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Regionalkonferenzen unterfüttert:<br />

Informationsveranstaltung: 25.09.2001 (Informationen zur Neuordnung)<br />

Informationsveranstaltung: 04.11.2004 (Einführung <strong>des</strong> neuen Lehrplans)<br />

Regionalkonferenz: 23.05.2006 (Umsetzung <strong>des</strong> neuen Lehrplans)<br />

Regionalkonferenz: 19.10.2006 (Entwicklung der didaktischen Jahresplanung)<br />

Regionalkonferenz: 05.03.2007 (Entwicklung von Lernsituationen)<br />

Regionalkonferenz: 18.10.2007 (Fortbildung QM in der Arztpraxis)<br />

Informationsveranstaltung: 31.10.2008 (Durchführung der Abschlussprüfung)<br />

Daraus ergaben sich folgende Arbeitsergebnisse:<br />

• die Entwicklung der didaktischen Jahresplanung durch StR Mau in Absprache mit den<br />

beteiligten Fachkollegen,<br />

• die Erarbeitung ausgewählter Lernsituationen durch StR Mau <strong>und</strong> Ärztin M. von Helden,<br />

• die Gestaltung der Bildungsgangpräsentation für den Lehrerordner „L“ im Schulnetz<br />

durch StR C. Mau. Hier sind auch die didaktische Jahresplanungen <strong>und</strong> die bisher gesammelten<br />

Lernsituationen abgelegt.<br />

Arbeitsplan:<br />

Beschaffung von Unterrichtsmaterialien in 2009 für den fachk<strong>und</strong>lichen Unterricht (Medizinische<br />

Assistenz).<br />

Ziel ist es, im Unterricht durch stärkere Anschaulichkeit die Handlungsorientierung zu erhöhen.<br />

Verantwortlich für die Auswahl <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> der bestellten Materialien sind die Fachk<strong>und</strong>elehrerinnen<br />

unter der Leitung von Frau von Helden, die Federführung hat StR Mau.<br />

59


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Kontinuierliche Weiterentwicklung der didaktischen Jahrsplanungen<br />

Ziel ist es, auf Gr<strong>und</strong> der Erfahrungen im Unterricht <strong>und</strong> den Kammerprüfungen. Die schriftliche<br />

Fixierung von Änderungen in den Planungen erfolgt durch StR Mau, gemäß eigener Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> Rückmeldungen durch die Fachlehrer.<br />

Weiterer Besuch der Regionalkonferenzen<br />

Ziel ist es, den Kontakt mit den anderen Ausbildungsschulen auf regionaler Ebene zu erhalten.<br />

Ferner sollen die in den Regionalkonferenzen angebotenen Fortbildungen der Bildungsgangarbeit<br />

<strong>und</strong> dem Unterricht zu Gute kommen.<br />

60


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.12 Rechtsanwalts-/Rechtsanwalts- u. Notarfachangestellte/r<br />

Leitung: StD Fix<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Der Ausbildungsberuf „Rechtsanwalts-/Rechtsanwalts- u. Notarfachangestellte“ ist auf 3 Jahre<br />

angelegt. Bis zum Jahr 2007 konnten wir in allen drei Stufen noch zweizügig ausbilden. Mittlerweile<br />

– aufgr<strong>und</strong> rückläufiger Ausbildungszahlen – besteht in jeder Stufe nur noch eine Fachklasse.<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die unterrichtliche Umsetzung der Lerninhalte ist der vom Ministerium für<br />

Schule, Jugend <strong>und</strong> Kinder <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> NRW herausgegebene Lehrplan für das BK in Nordrhein-Westfalen<br />

Rechtsanwalts- u. Notarfachangestellte / Rechtsanwalts- u. Notarfachangestellter<br />

aus 2004. Zurzeit werden 71 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in jeweils 1 Klasse der Unter-, Mittel-<br />

<strong>und</strong> Oberstufe beschult.<br />

Eine Besonderheit dieses Bildungsganges besteht in der „Differenzierung“ dieses Ausbildungsberufes<br />

in die Ausbildung zur/zum Rechtsanwaltsfachangestellten bzw. zur/zum Rechtsanwalts-<br />

u. Notarfachangestellten. Während sich die Ausbildungsinhalte bis zum Ende der Mittelstufe<br />

decken, wird dann in der Oberstufe zwischen diesen beiden Ausbildungsberufen in dem Fach<br />

Recht lt. Lehrplan differenziert. Bis vor wenigen Jahren wurden die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in<br />

der Oberstufe demzufolge in dem Kernfach Recht (Fachk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Rechtsk<strong>und</strong>e) auch getrennt<br />

beschult. Da dies als unbefriedigend empf<strong>und</strong>en wurde, ist die Schule dazu übergegangen, die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler auch in der Oberstufe gemeinsam in Notariatsk<strong>und</strong>e zu unterrichten,<br />

da auch einige Rechtsanwaltsfachangestellten nach Abschluss ihrer Ausbildung bei einem<br />

Rechtsanwalt <strong>und</strong> Notar arbeiten (die Teilnahme an der Notariatsk<strong>und</strong>e – schulischer Teil – wird<br />

den Rechtsanwaltsfachangestellten auf ihrem Abschlusszeugnis vermerkt).<br />

Um diesen Anforderungen qualitativ gerecht werden zu können, setzt der Bildungsgang u.a. auf<br />

folgende Gr<strong>und</strong>lagen:<br />

● Einsatz aktueller Unterrichtsmaterialien (da sich insbesondere Gesetze immer wieder ändern)<br />

● zunehmender Einsatz von Lernsituationen<br />

● Einsatz von Rechtspflegern (Fachjuristen) in der Mittel- <strong>und</strong> Oberstufe<br />

● unterrichtlicher Einsatz von diversen branchenspezifischen Materialien (Anträge, Vordrucke)<br />

● regelmäßige Teilnahme an Regionalkonferenzen<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Ausgehend vom aktuellen Lehrplan für den Bildungsgang ReNo wird zur Zeit die didaktische<br />

Jahresplanung (weiter-)entwickelt. In diesem Zusammenhang wurde auch auf einer der letzten<br />

Bildungsgangkonferenzen die Entwicklung von Lernsituationen durch die einzelnen Fachlehrerinnen<br />

<strong>und</strong> Fachlehrer beschlossen. Dies erweist sich allerdings immer noch als problematisch,<br />

da die dafür notwendige fächerübergreifende Zusammenarbeit nicht durch eine entsprechende<br />

Organisation <strong>des</strong> Unterrichts gefördert wird. Konkret bedeutet dies, dass die Unterrichtsinhalte<br />

immer noch in den klassischen Fächern vermittelt werden <strong>und</strong> nicht in Lernfeldern.<br />

Dennoch werden derzeit die bereits vorhandenen Lernsituationen im Unterricht zwecks Erprobung<br />

eingesetzt, um festzustellen, ob sie für die unterrichtliche Praxis geeignet sind.<br />

Um die Geeignetheit der Lernsituationen bestmöglich zu gewährleisten, werden diese nicht nur<br />

schulintern im Bildungsgang evaluiert, sondern auch auf den Regionalkonferenzen. Dies bedeutet,<br />

dass die Teilnehmer an den Regionalkonferenzen ihre jeweils an den <strong>Berufskolleg</strong>s entwi-<br />

61


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

ckelten <strong>und</strong> eingesetzten Lernsituationen den Fachkolleginnen <strong>und</strong> –kollegen zur Verfügung<br />

stellen, um sich dann gemeinsam bei den regelmäßigen Treffen über die Erfahrungen auszutauschen.<br />

Diese Lernsituationen werden auch über die Plattform „lo-net“ zugänglich gemacht.<br />

Der Lehrplan <strong>und</strong> die bereits vorhandenen Lernsituationen sind sowohl in schriftlicher als auch<br />

in digitaler Form im Lehrerzimmer I für die Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen einsehbar. Zusätzlich befinden<br />

sich dort auch in einem Ordner die Prüfungsarbeiten der Abschlussprüfungen aus den<br />

letzten Jahren.<br />

Insbesondere die regelmäßige Teilnahme an den Regionalkonferenzen sorgt nicht nur für einen<br />

ständigen Informations- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch zwischen den verschiedenen <strong>Berufskolleg</strong>s<br />

im OLG-Bezirk Hamm. Durch die in letzter Zeit verstärkt erfolgte Einbindung der Rechtsanwaltskammer<br />

Hamm auf den Konferenzen ist die Abstimmung zwischen den Lernorten Schule <strong>und</strong><br />

Betrieb optimiert worden.<br />

Arbeitsplan:<br />

• Fortführung bzw. Weiterentwicklung der didaktischen Jahresplanung.<br />

• Optimierung bereits vorhandener <strong>und</strong> Konzeption neuer Lernsituationen.<br />

• Durchführung weiterer Fortbildungsmaßnahmen (die Fortbildungen im Rahmen der Regionalkonferenzen<br />

sind – bis jetzt – sehr einseitig am Fach „Recht“ ausgerichtet)<br />

• Einführung eines Fragebogens zwecks Evaluation<br />

• Einführung einer „Maske“ im internen Schulnetz für den Bildungsgang ReNo (wie z.B. in<br />

den Bildungsgängen Industrie bzw. Versicherung <strong>und</strong> Finanzen)<br />

62


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.13 Sozialversicherungsfachangestellte/r<br />

Leitung: StR Dr. Kleber<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Die Auszubildenden <strong>des</strong> Berufs Sozialversicherungsfachangestellte werden an unserem <strong>Berufskolleg</strong><br />

in einer Bezirksfachklasse unterrichtet. Die Berufsausbildung dauert drei Jahre, in<br />

denen die Schüler in jedem Ausbildungsjahr zweimal zum Blockunterricht erscheinen.<br />

Durch die ständig gesunkene Zahl der Auszubildenden war der Bildungsgang zum Schuljahr<br />

2008/09 von der Schließung bedroht. Die Auszubildenden sollten künftig der Bezirksfachklasse<br />

in Hagen zugeschlagen werden. Aufgr<strong>und</strong> von Interventionen der Ausbildungsbetriebe ist die<br />

weitere Ausbildung der Sozialversicherungsfachangestellten in <strong>Siegen</strong> wieder gesichert. Im laufenden<br />

Schuljahr besuchen insgesamt 31 Schüler die Klassen der Unter-, Mittel- <strong>und</strong> Oberstufe.<br />

Die Unterrichtung der Schüler erfolgt auf der Gr<strong>und</strong>lage <strong>des</strong> vom Ministerium für Schule <strong>und</strong><br />

Weiterbildung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> NRW Richtlinien <strong>und</strong> Lehrplänen zur Erprobung für das <strong>Berufskolleg</strong><br />

in Nordrhein-Westfalen Sozialversicherungsfachangestellte/r vom 27.10.1997.<br />

Handlungskompetenz ist das Ziel beruflicher Bildung. Berufliche Handlungskompetenz ist zu<br />

verstehen als die Fähigkeit <strong>und</strong> Bereitschaft in beruflichen Situationen sach- <strong>und</strong> fachgerecht,<br />

persönlich durchdacht <strong>und</strong> in gesellschaftlicher Verantwortung zu handeln. Gemäß diesen Zielsetzungen<br />

wird die unterrichtliche Arbeit qualitativ verbessert sowie handlungs- <strong>und</strong> praxisorientiert<br />

gestaltet.<br />

Dies geschieht insbesondere durch die konsequente Umsetzung der didaktischen Jahresplanung,<br />

der Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben sowie der Evaluation <strong>des</strong> Unterrichts.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Seit dem vergangenen Schuljahr erstellen die Kollegen <strong>des</strong> Bildungsgangs jeweils didaktische<br />

Jahresplanungen, die ständig ergänzt <strong>und</strong> überarbeitet werden sollen. Ebenfalls fertig gestellt<br />

wurden Lernsituationen für die meisten im Bildungsgang unterrichteten Fächer. Eine gemeinsame<br />

fächerübergreifende Zusammenstellung von Lernsituationen befindet sich noch im Entwicklungsstadium.<br />

Lehrplan, Jahresplanungen <strong>und</strong> Lernsituationen sind im internen Schulnetz<br />

abrufbar. Hier findet sich auch das durch die Bildungsgangkonferenz verabschiedete Schema<br />

für die Leistungsbewertung der Schüler.<br />

Nicht nur durch die Teilnahme der Ausbilder an der Bildungsgangkonferenz besteht ein reger<br />

<strong>und</strong> intensiver Austausch mit den Ausbildungsbetrieben. Weitere Impulse für die Vermittlung<br />

berufsbezogener Inhalte ergeben sich durch die Teilnahme an mehrmals jährlich stattfindenden<br />

Fortbildungen <strong>und</strong> Regionalkonferenzen vor allem für den Bereich Sozialversicherungslehre.<br />

Im Sinne eines praxisnahen Unterrichts gehören Informationsbesuche beim Arbeitsamt, bei<br />

<strong>Verwaltung</strong>sratsmitgliedern oder die Praxisberichte von Rentenberatern nunmehr ebenfalls zum<br />

Lern- <strong>und</strong> Erfahrungsbereich der Schüler.<br />

Mit Hilfe eines durch den Bildungsgangs erstellten Bewertungsbogens haben die Schüler Gelegenheit,<br />

den erteilten Unterricht zu beurteilen. Der Bogen wird erstmals nach dem letzten Block<br />

der Oberstufenklasse eingesetzt <strong>und</strong> kann jederzeit weiterentwickelt werden.<br />

63


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Arbeitsplan:<br />

Folgende Punkte zur weiteren Professionalisierung <strong>des</strong> Bildungsgangs sollen im Laufe <strong>des</strong><br />

Schuljahres auf ihre Umsetzung hin überprüft werden:<br />

• Betriebspraktika für Lehrer<br />

• Prüfungsvorbereitungskurs<br />

• Zertifikate: Englisch-KMK-Zertifikat<br />

Europäischer Computerführerschein<br />

• Differenzierungskurs „Allgemeine Ges<strong>und</strong>heitslehre“<br />

Weitere Zielsetzungen:<br />

• Zusammenstellung von Lernsituationen unter Beteiligung der im Bildungsgang unterrichtenden<br />

Kollegen fortführen <strong>und</strong> zum Schuljahresende abschließen<br />

• Überprüfung/Weiterentwicklung der Evaluationsbögen<br />

• Ständige Aktualisierung der didaktischen Jahresplanung<br />

64


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.14 Kaufmann/-frau für Spedition- <strong>und</strong> Logistikdienstleistung<br />

Leitung: OStR Hartmann<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Der Ausbildungsberuf Kaufmann /-frau für Spedition <strong>und</strong> Logistikdienstleistung wird traditionell<br />

als Bezirksfachklasse an unserem <strong>Berufskolleg</strong> beschult. Die Ausbildung ist auf 3 Jahre angelegt,<br />

pro Jahrgang werden in der Region nur 2 bis 3 Auszubildende von den Betrieben eingestellt<br />

mit einem verkürzten Ausbildungsvertrag. Der Ausbildungsberuf wurde 2004 neu geordnet<br />

(frühere Bezeichnung Speditionskaufmann / Speditionskauffrau). Gr<strong>und</strong>lage für die unterrichtliche<br />

Umsetzung der Lerninhalte ist der vom Ministerium für Schule, Jugend <strong>und</strong> Kinder herausgegebene<br />

Lehrplan zur Erprobung für das <strong>Berufskolleg</strong> in Nordrhein-Westfalen Kaufmann / -frau<br />

für Spedition <strong>und</strong> Logistikdienstleistung vom 02.08.2004. Zurzeit werden 121 Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler in jeweils 2 Klassen der Ober- <strong>und</strong> Mittelstufe <strong>und</strong> einer Klasse in der Unterstufe beschult.<br />

Um unsere unterrichtliche Arbeit qualitativ zu sichern <strong>und</strong> handlungs- sowie praxisorientiert zu<br />

gestalten setzt das in den Speditionsklassen eingesetzte Lehrerteam auf folgende Bausteine:<br />

• kontinuierliche Durchforstung geeigneter, aktueller Unterrichtsmaterialien, die z.B. von<br />

den Schulbuchverlagen angeboten werden<br />

• Einsatz von Lernsituationen<br />

• Einsatz relevanten Anschauungsmaterials aus der betrieblichen Praxis<br />

• Fahrt zum Duisburger Hafen als größten Binnenhafen Europas in der Unterstufe, <strong>und</strong><br />

Fahrt zum Hamburger Hafen mit Besichtigung eines Verpackungsbetriebes <strong>und</strong> <strong>des</strong> Containerterminals<br />

Altenwerder zur Unterstützung <strong>des</strong> Themengebietes Seeschifffahrt<br />

• Aktive Mitarbeit bei der Interessengemeinschaft für Fachschulung der Auszubildenden im<br />

Speditionsgewerbe Siegerland, die die Auszubildenden auch bei der Klassenfahrt <strong>und</strong><br />

beim Prüfungsvorbereitungskurs unterstützt<br />

• Von den Betrieben wurde vereinzelt die Umstellung auf Blockunterricht eingefordert, jedoch<br />

konnte eine Abfrage der Interessengemeinschaft im Jahr 2007 keine ausreichende<br />

Zahl von Betrieben für eine Umstellung erzielen.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Mit dem Schuljahr 2009/10 werden die Lernsituationen der Kollegen Voth <strong>und</strong> Fragner eingesetzt<br />

(siehe Schulbuchliste). Das Fach Verkehrsgeographie wird einstündig ergänzend zum<br />

Fachk<strong>und</strong>eunterricht in der Unterstufe angeboten. Die Fächer: Datenverarbeitung, Religion,<br />

Deutsch, Sport <strong>und</strong> Politik werden nur in der Unterstufe unterrichtet. Englisch wird als Schwerpunktfach<br />

in allen drei Jahrgangsstufen einstündig unterrichtet.<br />

Die Interessengemeinschaft der ausbildenden Speditionsbetriebe im Siegerland (nahezu alle<br />

Betriebe im Sieger- <strong>und</strong> Sauerland sind Mitglied) kooperiert eng mit den Vertretern der Schule<br />

<strong>und</strong> unterstützt die Anschaffung von Arbeitsmaterial, Durchführung der „großen Klassenfahrt“<br />

nach Hamburg <strong>und</strong> die Einrichtung von Prüfungsvorbereitungskursen für die Auszubildenden.<br />

Weiterhin arbeitet die Schule eng mit dem bbz (Bildungsträger der hiesigen IHK) zusammen<br />

<strong>und</strong> ermöglicht so eine durchgehende Unterstützung der Auszubildenden von der Gr<strong>und</strong>ausbildung<br />

bis zur Weiterbildung zum Verkehrsfachwirt. Die Kühne & Nagel AG ist Kooperationspart-<br />

65


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

ner der Schule <strong>und</strong> unterstützt insbesondere in den Bereichen: Berufswahltage, Praktika für<br />

Lehrer <strong>und</strong> Schüler, Bewerbungsunterlagen <strong>und</strong> Bewerbergespräche. Die enge Zusammenarbeit<br />

der Lehrkräfte mit den dualen Partnern ist besonders zu betonen.<br />

Arbeitsplan: (für die nächsten drei Schuljahre)<br />

1. Schrittweise Verzahnung der Fächer Verkehrsgeographie, Deutsch, Politik, Datenverarbeitung,<br />

Religion mit der Fachk<strong>und</strong>e SLG, mit Bereitstellung der Lernsituationen<br />

2. Fortbildungsplanung im Bildungsgang<br />

3. Projekte/bildungsgangübergreifende Zusammenarbeit:<br />

a. Altersvorsorge: WSP in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Banken, Versicherungen;<br />

Einsatz der LS aus diesen Bereichen (Fix, Hartmann).<br />

b. Versicherungen im Speditionsgewerbe: SLG in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich<br />

Versicherungen (Fix) <strong>und</strong> Einsatz von betrieblichen Referenten im Unterricht. (Hartmann<br />

/ Blass)<br />

c. Außenhandel/Akkreditive: SLG in Verbindung mit dem Fachbereich Banken; Modellprojekt<br />

Blass: Einsatz von Bankazubis als Referenten in Speditionsklassen.<br />

d. Außenhandel/Zoll: SLG in Verbindung mit dem neuen Bildungsgang Europakaufmann<br />

(Dr. Irle)<br />

4. Evaluation im Bildungsgang: Externe <strong>und</strong> interne Evaluationsprozesse verbessern bzw.<br />

beginnen: z.B. Teilnahme an SEIS; gesonderte Bewertung durch den dualen Partner<br />

(Interessengemeinschaft); Vergleich der IHK Abschlussprüfung mit den überregionalen<br />

Ergebnissen. (Hartmann / Gaspers)<br />

66


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.15 Steuerfachangestellte/-r<br />

Leitung: StR’in Strecker<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Der Ausbildungsberuf „Steuerfachangestellte-/r“ wird seit Langem in <strong>Siegen</strong> ausgebildet. Bis<br />

2007 handelte es sich um eine Bezirksfachklasse, so dass auch Schüler von weit her das <strong>Berufskolleg</strong><br />

<strong>Siegen</strong> besuchen (z.B. Bad Berleburg oder Lennestadt). Meistens werden zwei Klassen<br />

pro Jahrgang eingerichtet, es gab jedoch durchaus Jahrgänge, in denen nur eine Klasse<br />

eingerichtet werden konnte. Bisher nahmen viele Schüler aus der angrenzenden Rheinland-<br />

Pfalz teil, diese konnten auch in NRW die Abschlussprüfung ablegen. Dies wurde vor zwei Jahren<br />

geändert. Auszubildende, die in einem Ausbildungsbetrieb in Hessen oder Rheinlandpfalz<br />

arbeiten, dürfen nur noch dort ihre Abschlussprüfung ablegen, was sich sehr wahrscheinlich<br />

negativ auf die Schülerzahlen auswirkt. Es ist noch offen, ob dies wieder geändert wird. Die<br />

Schülerzahlen sind leicht abnehmend, jedoch gibt es Jahrgänge mit hohen Schülerzahlen (36-<br />

40 neue Azubis) als auch Jahrgänge mit wenigen Auszubildenden (mit unter 30 Schülern). Bei<br />

nur einer Unterstufe ist es schwierig, den leistungsstarken Schülern als auch den leistungsschwächeren<br />

Schülern gerecht zu werden. Die Abiturienten erweisen sich zumeist als deutlich<br />

leistungsstärker gegenüber Realschülern oder Absolventen der höheren Berufsfachschule. Insgesamt<br />

gibt es fast keine Hauptschüler, die Steuerberater stellen auch kaum Schüler mit Hauptschulabschluss<br />

ein. Bisher wurde eine Verkürzerklasse WS5U1 <strong>und</strong> eine dreijährige Klasse<br />

WS3U1 eingerichtet. Die Tendenz ist derart, dass die Schülerzahlen für eine zweieinhalbjährige<br />

Klasse oft nicht ausreichen, so dass diese mit Schülern mit dreijährigem Vertrag aufgefüllt wurde,<br />

um eine gleichmäßige Klassenstärke zu erreichen. In 2009 wurden zwei dreijährige Klassen<br />

eingerichtet.<br />

Der Unterricht wird in Teilzeit an zwei Wochentagen in der Woche erteilt. Bis zum Jahr 2006<br />

gab es in der Mittel- <strong>und</strong> Oberstufe nur einen Berufsschultag mit acht bis neun St<strong>und</strong>en. Dies<br />

erwies sich aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> äußerst anspruchsvollen Lehrplans als Überforderung für die Schüler,<br />

so dass seit 2007 der Unterricht immer an zwei Schultagen stattfindet.<br />

Es sind vier Lehrer fest im Steuerbereich eingesetzt, wovon drei Lehrer bisher schwerpunktmäßig<br />

Steuerlehre unterrichten. Zwei Lehrer besitzen umfangreiche Praxiserfahrung, wobei eine<br />

Lehrerin das Steuerberaterexamen absolviert hat (Frau Strecker). Weiterhin ist anzumerken,<br />

dass ein Lehrer (Herr Hengstebeck) ein sehr renommierter Lehrbuchautor ist, <strong>des</strong>sen Name<br />

weit über <strong>Siegen</strong> hinaus bekannt ist. Er verfasst Lehrbücher im Bereich Rechnungswesen <strong>und</strong><br />

Steuerlehre <strong>und</strong> diese werden zeitnah aktualisiert. Insofern ist in <strong>Siegen</strong> hohe Fachkompetenz<br />

vorhanden, was in diesem Fachbereich, der sehr vielen Änderungen unterliegt, auch notwendig<br />

ist.<br />

Es gibt einige Betriebe, die jährlich ausbilden (z.B. Kolleß, Kreuztaler Treuhand, HFB Olpe) <strong>und</strong><br />

viele kleine Büros die nur alle zwei bis drei Jahre ausbilden. Manche Betriebe bilden auch nur<br />

alle fünf bis sechs Jahre aus. Es gibt folglich viele kleine Kanzleien (ca. 60 Kanzleien), die ausbilden.<br />

Da die Ausbildungsbereitschaft nicht konstant ist, gibt es auch je<strong>des</strong> Jahr unterschiedliche<br />

Schülerzahlen. Insgesamt handelt es sich um einen sehr krisenfesten Beruf. Nach bisherigen<br />

Erfahrungen werden etwa 90% der Auszubildenden nach der Ausbildung vom Betrieb übernommen,<br />

die allermeisten davon unbefristet. Selbst wenn ein Auszubildender mal nicht übernommen<br />

wird, findet er schnell einen neuen Arbeitsplatz. Im ersten Jahr brechen einige Auszubildende<br />

die Ausbildung ab, weil ihnen entweder das Büro nicht zusagt oder sie häufig auch<br />

67


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

in der Probezeit gekündigt werden.<br />

Bisher wurde alle ein bis zwei Jahre Bildungsgangkonferenzen abgehalten, wobei jetzt eine längere<br />

Pause war, da der Studiendirektor für diesen Bereich in Pension gegangen ist. Eine neue<br />

Bildungsgangleiterin wurde erst dieses Jahr gewählt, so dass jetzt noch Einiges in Gang gesetzt<br />

werden kann.<br />

Das Interesse an der Teilnahme an Bildungsgangkonferenzen von Seiten der Betriebe ist insgesamt<br />

gering. Bei den freien Berufen gibt es meist nur den Chef, der dort teilnehmen könnte<br />

<strong>und</strong> diese sind oft chronisch überlastet. Insofern findet sich hier eine andere Situation als z.B. in<br />

großen Industriebetrieben, in denen es eigene Personalabteilungen gibt.<br />

Es wurden bereits einige Lernsituationen erstellt <strong>und</strong> auch im Unterricht erprobt. Diese wurden<br />

durchweg positiv von den Schülern aufgenommen. Auch der PC wurde –soweit möglich- mit<br />

EXCEL oder fachspezifischen Programmen eingesetzt. Insgesamt ist der Unterricht aber sehr<br />

praxisnah, da die gelernten Fachkenntnisse meist unmittelbar im Büro eingesetzt werden können,<br />

so kann die Anlage V im Büro ausgefüllt werden oder Belege werden täglich von den Auszubildenden<br />

gesichtet <strong>und</strong> gebucht. Die Steuerberater verlangen vom <strong>Berufskolleg</strong>, dass Gr<strong>und</strong>lagen<br />

erarbeitet <strong>und</strong> die Rechtsnormen erlernt bzw. erarbeitet werden. Insofern ist die Kenntnis<br />

der gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lagen unabdingbare Voraussetzungen für eine gute Arbeit im Bereich<br />

Steuerlehre. Von Bedeutung ist hier, dass die Steuerberater für die Richtigkeit der Arbeit ihrer<br />

Auszubildenden haften (u.U. persönlich, wenn die Haftpflichtversicherung nicht greift).<br />

Die Fortbildung der Lehrer ist kontinuierlich wichtig. Die Lehrkräfte können kostenlos an den<br />

Seminaren <strong>des</strong> Studienwerks der Steuerberater teilnehmen, wobei sich hier insbesondere die<br />

Mitarbeiterseminare anbieten. Davon wird auch von einer Lehrkraft regelmäßig Gebrauch gemacht.<br />

Als Lehrmaterial eignen sich weiterhin gut die eingeführten Bücher von Herrn Hengstebeck.<br />

Wichtig ist es zudem, regelmäßig die Website <strong>des</strong> B<strong>und</strong>esfinanzminsteriums anzuklicken, um<br />

dort wichtige BMF-Schreiben, Urteile <strong>und</strong> Gesetzesentwürfe herunterzuladen. Zusätzlich sollen<br />

die zwei Lernsituationen der DATEV (Anke Maiwald <strong>und</strong> ein Fall zu V+V) im Unterricht eingesetzt<br />

werden.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

In den nächsten Jahren sollen noch mehr Lernsituationen entwickelt werden, die alle Kompetenzen<br />

fördern. Dazu werden weitere beleghafte Fälle erstellt <strong>und</strong> Situationen, die die Lebenswelt<br />

der Schüler ansprechen.<br />

Weiterhin werden Instrumente zur individuellen Förderung von Schülern eingesetzt. Als erstes<br />

Instrument wäre ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung zu nennen, der von Lehrer <strong>und</strong> Schüler<br />

bei mangelhaften oder ungenügenden Leistungen unterzeichnet wird. Bei mangelhaften<br />

Leistungen muss zusätzlich der Ausbildungsbetrieb unterschreiben, damit dieser frühzeitig<br />

Kenntnis von den schlechten Leistungen <strong>des</strong> Auszubildenden erlangt.<br />

Zwei Lernsituationen sollen im Schuljahr 2009/2010 erstmals als Projekttage durchgeführt werden,<br />

an denen an einer Lernsituation die verschiedenen Kompetenzen in verschiedenen Fächern<br />

mit unterschiedlichen Fachlehrern gefördert werden sollen.<br />

68


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Im Lehrerzimmer I wurden zwei Ordner eingerichtet, in denen Lernsituationen <strong>und</strong> die didaktische<br />

Jahresplanung einsehbar ist. Die Dateien dazu werden auch ins Internet gestellt. Zusätzlich<br />

werden dort wichtige Schreiben der Steuerberaterkammer abgeheftet, die regelmäßig über<br />

die Prüfungsanforderungen <strong>und</strong> die Inhalte der einzelnen Prüfungen informieren.<br />

Weiterhin wurde bei der Schulleitung beantragt, einen Differenzierungsbereich einzurichten, in<br />

dem lernschwache Schüler zusätzlich gefördert werden als auch gute Schüler zusätzliche Lernangebote<br />

bekommen sollen. Die Umsetzung ist noch offen, dies hängt auch von der personellen<br />

Ausstattung der Schule ab.<br />

Arbeitsplan:<br />

• Die Kollegen Hirsch, Loske, Hengstebeck <strong>und</strong> Strecker erstellen weitere fachbezogene<br />

Lernsituationen unter Mitarbeit der Lehrer der allgemeinbildenden Fächer.<br />

• Lernschwächere Schüler sollen in Förderst<strong>und</strong>en zusätzlich unterstützt werden.<br />

• Die FIBU-Praxistage sollen in 2009 erstmalig durchgeführt <strong>und</strong> im EDV-Raum umgesetzt<br />

werden, dazu sind die technischen Voraussetzungen zu schaffen. Sofern dies aus technischen<br />

Gründen möglich ist (hier ist inbesondere der HD-Guard ein Problem) werden<br />

die FIBU-Praxistage der DATEV als Trockenübung ohne PC durchgeführt.<br />

• Die didaktische Jahresplanung soll kontinuierlich weiterentwickelt werden.<br />

• Zusätzlich könnten kollegiale Unterrichtshospitationen eingeführt werden, um die Qualität<br />

<strong>des</strong> Unterrichts weiter zu verbessern <strong>und</strong> den eigenen Unterricht zu reflektieren.<br />

• Weiterhin sollte ein kontinuierlicher Lehrereinsatz angestrebt werden, um das hohe fachliche<br />

Niveau halten zu können, denn der Steuerbereich weist selbst im Fach AWL im<br />

Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen starke Unterschiede auf. Es handelt sich<br />

hauptsächlich um Jura, im Unterricht müssen weitgehend die wichtigen Gesetzesnormen<br />

erarbeitet werden, da diese Gegenstand der Prüfung sind. Da es keine Multiple-Choice-<br />

Prüfungen gibt, sondern konkret Gesetzestexte subsumiert <strong>und</strong> zitiert werden müssen, ist<br />

die Arbeit auch im Bereich AWL sehr juristisch geprägt. Die Einarbeitung ist zeitaufwändig.<br />

Evaluation:<br />

• Die Durchführung der Projekttage soll von den Schülern bewertet werden <strong>und</strong> notfalls<br />

sollen Änderungen erfolgen.<br />

• Erste Umfragen unter Schülern haben ergeben, dass Schüler durchaus gerne mit Lernsituationen<br />

arbeiten, wobei auch hier der Kopieraufwand im Auge behalten werden muss.<br />

• Feedback erhalten wir bereits durch die Betriebe <strong>und</strong> die Schüler. Die Ausbilder schauen<br />

sich Klassenarbeiten genau an <strong>und</strong> können dadurch unmittelbar nachvollziehen, wie die<br />

Fachkompetenz der Schüler gefördert wird. Der hohe Anspruch der Steuerfachangestellenprüfung,<br />

der in den letzten Jahren immer noch gestiegen ist, trägt dazu bei, dass fachlich<br />

ein äußerst hohes Niveau im Unterricht herrscht.<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.16 <strong>Verwaltung</strong>sfachangestellte/r<br />

Leitung: StD Heinz<br />

Bericht über bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Die Arbeit im Bildungsgang basiert auf dem Lehrplan für das <strong>Berufskolleg</strong> in NRW vom 01. Aug.<br />

2007 (Heft 4113), welcher den Lehrplan zur Erprobung von 1999 abgelöst hat.<br />

Das <strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> führt im Bildungsgang VFA je eine Klasse pro<br />

Jahrgang, die sie in Absprache mit den regionalen Ausbildungsbetrieben <strong>und</strong> dem Südwestfälischen<br />

Studieninstitut für kommunale <strong>Verwaltung</strong> in Hagen in Blockform (13 Wochen) organisiert.<br />

Aktuell werden insgesamt 56 Auszubildende in insgesamt 3 Jahrgangklassen beschult.<br />

Es handelt sich um den Bildungsgang, der nach der APO als einziger Bildungsgang drei Ausbildungs-<br />

bzw. Lernorte hat, nämlich die Ausbildungsbetriebe/-verwaltungen, das <strong>Berufskolleg</strong><br />

<strong>und</strong> das Studieninstitut. Dies erzeugt eine erhebliche Verpflichtung zur Kooperation zwischen<br />

den Lernorten.<br />

Die Auszubildenden kommen aus folgenden <strong>Verwaltung</strong>en:<br />

• Überwiegend aus Gemeinde-, Stadt <strong>und</strong> Kreisverwaltungen <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> <strong>Siegen</strong>-<br />

Wittgenstein <strong>und</strong> <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> Olpe.<br />

• In unregelmäßigen Abständen aus dem früheren Amt für Agrarordnung, heute Dez. 33<br />

der Bezirksregierung Arnsberg.<br />

• Katholischer Gemeindeverband in Olpe<br />

• Kreiskirchenamt der ev. Kirche in <strong>Siegen</strong><br />

(In der Vergangenheit wurden auch VFA der B<strong>und</strong>eswehr, Standortverwaltung <strong>und</strong> Kreiswehrersatzamt<br />

<strong>Siegen</strong>, ausgebildet).<br />

Alle o.g. Auszubildenden (mit Ausnahme der Auszubildenden der Bezirksregierung Arnsberg)<br />

nehmen an der dienstbegleitenden Unterweisung <strong>des</strong> Studieninstitutes teil.<br />

Die Beschulung findet in 14 Lernfeldern entsprechend der amtlichen St<strong>und</strong>entafel statt.<br />

Im Differenzierungsbereich bietet das <strong>Berufskolleg</strong> zusätzlich folgende Fächer an:<br />

• Allgemeine Rechtsk<strong>und</strong>e (ergänzend zur <strong>Verwaltung</strong>sbetriebslehre/Controlling <strong>und</strong> zum<br />

<strong>Verwaltung</strong>srechtlichen Handeln <strong>und</strong><br />

• Neues Kommunales Finanzmanagement (ergänzend zur <strong>Verwaltung</strong>sbetriebslehre/Controlling).<br />

Die Bildungsgangkonferenz tagt seit vielen Jahren regelmäßig unter Beteiligung von Vertretern<br />

<strong>des</strong> dualen Partners. Sie hat erfolgreich die didaktische Jahresplanung aufgestellt <strong>und</strong><br />

Lernsituationen aufgestellt <strong>und</strong> abgestimmt. Seit 2005 wird die Klasse in einem eigenen modern<br />

ausgestatteten Klassenraum (PC, Drucker, Beamer) unterrichtet.<br />

Vertreter der Schule nehmen regelmäßig als Moderatoren <strong>und</strong> Teilnehmer an Regionalkonferenzen<br />

<strong>und</strong> Fortbildungsveranstaltungen der Bezirksregierung <strong>und</strong> anderer Träger teil.<br />

Seit Einführung <strong>des</strong> Berufsbil<strong>des</strong> VFA arbeitet das <strong>Berufskolleg</strong> mit dem Studieninstitut zu-<br />

70


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

sammen:<br />

• Abstimmung der Inhalte zwischen Schule <strong>und</strong> Studieninstitut<br />

• Teilnahme der Lehrer an Besprechungen, Fortbildungen <strong>und</strong> Ausbildertagungen beim<br />

Studieninstitut in Hagen<br />

• Unterricht von Lehrern im sog. Abschlusslehrgang <strong>des</strong> Studieninstituts<br />

• Aufgabenstellung für Zwischenprüfung <strong>und</strong> Abschlussprüfung<br />

• Teilnahme an Prüfungen als Prüfer <strong>und</strong> als Mitglied von Prüfungsausschüssen<br />

• Ausbildertreffen im <strong>Berufskolleg</strong><br />

Die Qualitätssicherung findet u.a. statt aufgr<strong>und</strong> der Erstellung <strong>und</strong> Bewertung von Prüfungsausgaben<br />

der Zwischen- <strong>und</strong> Abschlussprüfung sowie der Teilnahme als Prüfer bzw. Mitglied<br />

<strong>des</strong> Prüfungsausschusses <strong>und</strong> daraus resultierenden Ergebnisgesprächen mit den Auszubildenden<br />

<strong>und</strong> den Ausbildern. Dazu kommen Maßnahmen der Selbstevaluation in der Schule<br />

(SEIS).<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> Unterrichts finden regelmäßig handlungs- <strong>und</strong> produktorientierte Projekte statt:<br />

u.a.<br />

• Herstellung eines Behördenführers<br />

• Herstellung eines K<strong>und</strong>enbarometers<br />

• Befragungen <strong>und</strong> Auswertungen zu Gesetzesnovellen (z. B. Lan<strong>des</strong>h<strong>und</strong>egesetz, Lan<strong>des</strong>abfallgesetz)<br />

mit Einbeziehung verschiedener Behörden<br />

• Koordinierte Projekt im Rahmen der Didaktischen Jahresplanung, z. B. „Bau eines Freizeitba<strong>des</strong>“(NKF,<br />

VBC, VRH-Baurecht, VRH-Kommunalrecht...)<br />

• Sport- <strong>und</strong> verwaltungsrechtliches Arbeiten (3 Tage Sportschule Radevormwald)<br />

• Juristische Argumentation <strong>und</strong> Präsentation ( 3 Tage Sportschule Radevormwald)<br />

• „Schneesport meets Multimedia“ – seit 2003 jährliches Wochenseminar in Deutschland,<br />

Österreich, Schweiz<br />

• Tagesseminare mit Schwerpunkt Erlebnispädagogik<br />

• Seit 2008 Projekte zum Ende <strong>des</strong> Mittelstufenblockes zur Präsentation vor den Ausbildern<br />

(Ausbildertag)am letzten Blocktag:<br />

- „Schneesport meets Multimedia“ – Projektort: Cube Hotel Biberwier/A.<br />

- Beschwerdemanagement<br />

- „Fit im Büro“<br />

- „Stress bei der Arbeit“<br />

- „Virtuelles Rathaus“<br />

Schwerpunkte der Projektarbeit sind<br />

• Eigenverantwortliches Lernen<br />

• Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation<br />

• IT-Kompetenz<br />

• Lernen <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

Entwicklungsbericht:<br />

1. Überarbeitung der didaktischen Jahresplanung<br />

Die didaktische Jahresplanung <strong>des</strong> Bildungsganges VFA ist eine der ersten <strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s<br />

WuV <strong>Siegen</strong>. In zahlreichen Abstimmungssitzungen hat die BG-Konferenz versucht, über Lernsituationen<br />

die Kompetenzen, Ziele <strong>und</strong> Inhalte der Lernfelder so abzustimmen, dass eine handlungsorientierte<br />

<strong>und</strong> fächerübergreifende Arbeit möglich ist. Die didaktische Jahresplanung bedarf<br />

einer Überarbeitung. Diese soll, auch aus Gründen der Vereinheitlichung, auf der Gr<strong>und</strong>la-<br />

71


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

ge der „Dokumentenoriertierten Bildungsgang-Steuerung“ (DoBiS) <strong>des</strong> Institutes für <strong>Wirtschaft</strong>s-<br />

, Sozial- <strong>und</strong> Berufspädagogik der Universität Köln stattfinden.<br />

2. Vertiefung der Kooperation mit dem Studieninstitut<br />

Die Verordnung über die Berufsausbildung zum <strong>Verwaltung</strong>sfachangestellten/ zur <strong>Verwaltung</strong>sfachangestellten<br />

vom 19. Mai 1999 fordert in § 4 Abs. 5: “Die dienstbegleitende Unterweisung<br />

ist inhaltlich <strong>und</strong> zeitlich mit dem Berufsschulunterricht abzustimmen.“ Es gibt keinerlei Probleme<br />

bei der zeitlichen Abstimmung. Die inhaltliche Abstimmung dagegen entbehrt einer notwendigen<br />

Nachhaltigkeit. Von Seiten <strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s wurde immer wieder für eine wiederholte<br />

<strong>und</strong> notwendigerweise ständige <strong>und</strong> regelmäßige inhaltliche Abstimmung plädiert. Hinzu kommt,<br />

dass beide Ausbildungsorte didaktisch unterschiedliche Ansätze haben. Da das Prüfungsgeschehen<br />

faktisch vom Studieninstitut als „zuständiger Stelle“ bestimmt wird, wird die dienstbegleitende<br />

Unterweisung real zum „Heimlichen Lehrplan“. Es sind vom Ansatz <strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s<br />

aus Optimierungen der Zusammenarbeit möglich. Diese müssen verfolgt werden.<br />

3. Steigerung der Zusammenarbeit mit den Ausbildungsverwaltungen<br />

Ausgehend von den Kontakten zu den Ausbildungsleitern/-innen ist in den letzten Jahren eine<br />

von der Schule organisierte Zusammenarbeit gewachsen, die es unbedingt zu erhalten <strong>und</strong><br />

auszugestalten gilt. Die Schule führt mit dem jeweiligen Mittelstufenblock jährlich ein Projekt<br />

zum Blockabschluss durch, welches am letzten Tag vor den eingeladenen Ausbildungsleitern<br />

präsentiert wird. Dabei findet die Zeugnisausgabe statt. Anschließend führt die Schule eine Besprechung<br />

mit den Ausbildungsleitern durch. Diese Kontaktpflege hat sich zum Vorteil beider<br />

Seiten klimatisch <strong>und</strong> inhaltlich sehr gut bewährt <strong>und</strong> soll unbedingt weitergeführt werden.<br />

4. Evaluation organisieren<br />

Die Schule erhält über die Teilnahme an Zwischen- <strong>und</strong> Abschlussprüfungen natürlicherweise<br />

eine Rückkoppelung zum Erfolg ihrer Arbeit. Dabei liegt die Beschränkung allerdings bei der<br />

reinen Leistungskontrolle. Das Feedback zur pädagogischen <strong>und</strong> didaktischen Arbeit in den<br />

Klassen <strong>und</strong> zur Schule als System muss über andere Evaluationsformen erreicht werden. Einzelne<br />

Lehrkräfte im Bildungsgang stellen ein Feedback über gängige Befragungen der Schüler/innen<br />

her. Angestrebt werden sollte eine in der Lehrerkonferenz verabschiedete gemeinsame<br />

Form <strong>des</strong> Schülerfeedbacks über alle Bildungsgänge. Die Schule dehnt zur Zeit ihren Einstieg<br />

in die Selbst- evaluation über das System SEIS auf alle Bildungsgänge aus.<br />

5. Qualitätssicherung<br />

Der Bildungsgangvorsitzende hat in den letzten Jahren regelmäßig mit der Bildungsgangkonferenz<br />

die Ergebnisse der Zwischen- <strong>und</strong> Abschluss-prüfungen besprochen. Ebenso hat er von<br />

seinen Besprechungen beim Studieninstitut berichtet. Der Bildungsgangvorsitzende bereitet in<br />

Personalunion z.Z. das Qualitätssicherungssystem an der gesamten Schule vor, auch zur Vorbereitung<br />

der Qualitätsanalyse <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>.<br />

6. Förderung kooperativen <strong>und</strong> selbst gesteuertem Lernen<br />

Die Lehrkräfte <strong>des</strong> Bildungsganges bemühen sich zunehmend um eine Reduzierung <strong>des</strong> lehrerdominanten<br />

Unterrichtes zugunsten eines situations- <strong>und</strong> problemorientierten, schüler- <strong>und</strong><br />

handlungsorientierten, entdeckenden <strong>und</strong> selbst gesteuerten Lernens. Ziel ist ein gut organisierter,<br />

klar strukturierter Unterricht mit hohem aufgabenbezogenen Aktivitätsniveau <strong>und</strong> intensiver<br />

Lernzeitnutzung, methodisch vielfältig mit kooperativen sowie individuellen Lernphasen.<br />

7. Bildungsgangbezogene Lehrerfortbildung<br />

Die Lehrkräfte <strong>des</strong> Bildungsganges bemühen sich intensiv um eine Lehrerfortbildung im Rahmen<br />

der Fortbildungsangebote <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> wie auch anderer Träger. Im Zentrum der berufsbe-<br />

72


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> <strong>Siegen</strong> – Schulprogramm 2010<br />

zogenen Fortbildung steht die Regionalkonferenz der beteiligten südwestfälischen Schulen, die<br />

ihrerseits auch Fortbildungen bei privaten Anbietern der Fachpraxis organisiert.<br />

Arbeitsplan:<br />

Jahr Aufgabe Verantwortlich<br />

2009/2010 Transformation der didaktischen Jahresplanung Herr Hirsch<br />

in eine neue Konzeption<br />

2010 Abstimmungsgespräch mit dem Studieninstitut BG-Vorsitzender <strong>und</strong> alle<br />

Fachlehrer/-innen<br />

2010 Ausbildertreffen nach dem Mittelstufenblock Herr Hirsch<br />

2010 Einführung eines neuen Lehrbuches Bildungsgangvorsitzender<br />

2010 Teilnahme am Abschlusslehrgang <strong>des</strong> Studien- Herr Hirsch<br />

instituts <strong>und</strong> Teilnahme an Zwischen- <strong>und</strong> Abschlussprüfungen<br />

Herr Heinz<br />

2010 Evaluation mit SEIS Evaluation mit SEIS<br />

2010 Schneesport meets Multimedia Herr<br />

Hirsch<br />

Lammers, Herr<br />

2010 Teilnahme an Regionalkonferenzen <strong>und</strong> Lehrerfortbildungsveranstaltungen<br />

Alle Fach-kollegen/-innen<br />

2011 Einsatzplanung Nachfolge Herr Heinz Schulleitung<br />

2011 Einsatzplanung Nachfolge Herr Schlabach Schulleitung<br />

2011 Überarbeitung <strong>und</strong> Anpassung der didaktischen Frau Schneyer, Herr<br />

Jahresplanung<br />

Combrink,Herr Hirsch<br />

2011 Abstimmungsgespräch mit dem Studieninstitut BG-Vorsitzender <strong>und</strong> alle<br />

Fach-lehrer/-innen<br />

2011 Mittelstufenprojekt mit verwaltungsspezifischer Herr Hirsch<br />

Ausrichtung<br />

2011 Ausbildertreffen nach dem Mittelstufenblock Herr Hirsch<br />

2011 Teilnahme am Abschlusslehrgang <strong>des</strong> Studien- Herr Hirsch<br />

instituts <strong>und</strong> Teilnahme an Zwischen- <strong>und</strong> Abschlussprüfungen<br />

Herr Heinz<br />

2011 Umsetzung der Erkenntnisse aus SEIS Alle Fachkollegen<br />

2011 Teilnahme an Regionalkonferenzen <strong>und</strong> Lehrerfortbildungsveranstaltungen<br />

Alle Fachkollegen/-innen<br />

73


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

4.2.17 Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r<br />

Leitung: OStR Klaus Bender / OStR’in Susanne Henrich<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

In dem dreijährigen Bildungsgang Zahnmedizinische Fachangestellte/ Fachangestellter, der von<br />

etwa 120 Schülerinnen in sechs Klassen besucht wird, werden den Auszubildenden vertiefte<br />

<strong>und</strong> systematisch vernetzte Fachkenntnisse in den berufsbezogenen Unterrichtsfächern vermittelt.<br />

Gleichzeitig werden auch die personalen <strong>und</strong> sozialen Kompetenzen verstärkt. Hierzu tragen<br />

insbesondere die Fächer <strong>des</strong> berufsübergreifenden Lernbereichs bei. So schaffen wir gute<br />

Voraussetzungen, dass unsere Auszubildenden die Abschlussprüfung bestehen <strong>und</strong> erfolgreich<br />

in den Zahnarztpraxen mitarbeiten können. Außerdem steigt durch die erhaltene kaufmännische<br />

Gr<strong>und</strong>bildung ihre berufliche Mobilität.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der neuen Richtlinien vom 15. Mai 2001 wurde der Beruf völlig neu geordnet <strong>und</strong> die<br />

Zahnarzthelfer/Zahnarzthelferinnen wurden von nun an Zahnmedizinische Fachangestellte/Fachangestellter<br />

bezeichnet.<br />

Auf der Basis der Neuordnung der Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten hat die<br />

Bildungsgangkonferenz eine didaktische Jahresplanung für die lernfeldbezogenen Fächer entwickelt,<br />

die die veränderten Berufsanforderungen ebenso berücksichtigt wie die Ausbildungsvoraussetzungen.<br />

Der neue Lehrplan für die Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten<br />

erfordert von den Unterrichtenden im Bildungsgang zusätzlichen Einsatz, um den neuen<br />

Anforderungen im Unterricht gerecht werden zu können <strong>und</strong> die Auszubildenden optimal auf die<br />

neu gestaltete Abschlussprüfung vorbereiten zu können. Die didaktische Planung erfolgte durch<br />

zwei hauptamtliche <strong>und</strong> zwei nebenberufliche Lehrkräfte, die die Fächer Zahnmedizinische Assistenz,<br />

Leistungsabrechnung, Rechts- <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sbeziehungen <strong>und</strong> Praxisorganisation<br />

vertreten.<br />

Die Neuordnung <strong>des</strong> Ausbildungsberufes verlangte auch eine andere Art der Berichtsheftführung.<br />

Die Schülerinnen hatten in der Umsetzung der ungewohnten Anforderungen an die<br />

Ausbildungsnachweise enorme Schwierigkeiten. Daher ist ein Workshop der ZÄK in Münster<br />

zum Thema „Berichtsheftführung“ besucht worden. Bewährt haben sich auch die zur Vorbereitung<br />

auf die Abschlussprüfung angebotenen Kurse in den Fächern Prophylaxe für Auszubildende,<br />

Röntgen- <strong>und</strong> Strahlenschutz, Leistungsabrechnung, Rechts- <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sbeziehungen<br />

<strong>und</strong> Praxisorganisation.<br />

Im Bildungsgang wurden zudem Folgen<strong>des</strong> erarbeitet:<br />

• ein einheitlicher Beurteilungsmaßstab für die Erteilung von Noten in den schriftlichen<br />

Leistungsnachweisen in Anlehnung an das differenzierte Beurteilungsschema der ZÄK<br />

Westfalen-Lippe<br />

• die Art <strong>und</strong> Anzahl von Leistungsnachweisen (Klassenarbeiten/sonstige Leistungsnachweise<br />

in den Fächern <strong>des</strong> allgemeinbildenden <strong>und</strong> <strong>des</strong> berufsbezogenen Bereichs für je<strong>des</strong><br />

Ausbildungsjahr.<br />

Wichtig ist den Unterrichtenden <strong>des</strong> Bildungsganges ein intensiver Kommunikationsaustausch<br />

mit anderen <strong>Berufskolleg</strong>s während <strong>und</strong> nach der Erprobungsphase <strong>des</strong> neu geordneten Berufes<br />

auf Initiative der Zahnärztekammer in Münster (für die Lernfelder) durch Teilnahme von zwei<br />

74


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

hauptamtlichen <strong>und</strong> zwei nebenberuflichen Lehrkräften <strong>des</strong> BKWV an Sitzungen in Münster <strong>und</strong><br />

Unna.<br />

Besondere Beachtung schenken wir der regen Zusammenarbeit mit den Ausbildungsberatern<br />

der Zahnärztekammer für den Bezirk <strong>Siegen</strong> - Wittgenstein, die u. a. die Planung <strong>und</strong> Gestaltung<br />

der Abschlussfeier zur Beendigung der Ausbildung, die jährlich in der Bismarckhalle in<br />

<strong>Siegen</strong> - Weidenau unter Teilnahme der Klassen- <strong>und</strong> Fachlehrer stattfindet.<br />

Die Organisation <strong>des</strong> 3-jährigen Unterrichts findet nach dem <strong>Siegen</strong>er Modell (Unterstufe 2<br />

Schultage mit je 8 Unterrichtsst<strong>und</strong>en, Mittel- <strong>und</strong> Oberstufe mit je einem 8-stündigen Schultag).<br />

Dieser Plan ist der didaktischen Jahresplanung der 13 Lernfelder vorausgestellt, er enthält Begründungen<br />

<strong>und</strong> Ausführungen zu getroffenen Planung.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Im Mittelpunkt der Entwicklungsarbeit im Bildungsgang steht die Qualitätssicherung <strong>des</strong><br />

Unterrichts bzw. die stetige Qualitätssteigerung. Dies entspricht der Forderung, den Schülerinnen<br />

Handlungskompetenz zu vermitteln. Ebenso soll die Kommunikation unter den an der Ausbildung<br />

Beteiligten verbessert werden. Des Weiteren ist es Anliegen der Arbeitsgruppe die Objektivierung<br />

der Leistungsbeurteilung sowie deren Nachvollziehbarkeit durch die Schülerinnen<br />

weiter zu entwickeln. Dies fördert auch die Sozialkompetenz. Im Einzelnen sind die im nachfolgenden<br />

Arbeitsplan aufgeführten Maßnahmen geplant.<br />

Arbeitsplan:<br />

1. Die Prüfungsarbeiten der ZÄKWL sollen im halbjährlichem Turnus ausgewertet <strong>und</strong><br />

nach Fächern geordnet <strong>und</strong> gesammelt werden. Diese stehen damit allen im<br />

Bildungsgang unterrichtenden Kollegen zur Verfügung.<br />

Ziel:<br />

Die Schülerinnen werden vertraut gemacht mit den Situationsaufgaben der Kammer bzw.<br />

den Prüfungen <strong>und</strong> lernen komplexe Behandlungsfälle in einem vorgegebenen Zeitraum<br />

zu bearbeiten. Zudem hilft es allen Kollegen – vor allem neuen Kollegen – sowie Referendaren,<br />

die im Bildungsgang Zahnmedizinische Fachangestellte zum Einsatz kommen,<br />

bei der fachlichen <strong>und</strong> didaktischen Gestaltung <strong>des</strong> Unterrichts.<br />

Zeitplan:<br />

Die Sammlung der Prüfungsaufgaben versteht sich als dauerhafte Aufgabe zur<br />

Qualitätssicherung.<br />

2. In Anlehnung an die Erfordernisse der Prüfung sollen Klassenarbeiten in den lernfeldbezogenen<br />

Unterrichtsfächern erstellt werden. Die Klassenarbeiten weisen als<br />

Ausgangspunkt eine Situationsbeschreibung auf, auf die sich die Mehrheit der nachfol<br />

genden Aufgaben beziehen.<br />

Ziel:<br />

Die Schülerinnen sollen die Aufgaben nicht isoliert betrachten, sondern in einem Situationszusammenhang.<br />

Dies entspricht dem Gedanken der Realitätsnähe, denn in der<br />

zahnärztlichen Praxis sind die Aufgaben der Zahnmedizinischen Fachangestellten immer<br />

in eine bestimmte Situation eingeb<strong>und</strong>en (z.B. unangemeldeter Schmerzpatient, chirurgische<br />

Maßnahmen bei einem ängstlichen Patienten <strong>und</strong> anschließende Aufberei-tung der<br />

Medizinprodukte).<br />

75


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Zeitplan:<br />

Die geplante Aktivität ist eine dauerhafte Aufgabe zur Qualitätssicherung, die in den Fächern<br />

ZFA, LEI, PM, RWB, Deutsch <strong>und</strong> Englisch ab Schuljahr 2009/2010 zum Einsatz<br />

kommt. Der Erfahrungsaustausch findet unter den Fachkollegen statt <strong>und</strong> soll nach dem<br />

ersten Durchlauf auf der Bildungsgangkonferenz thematisiert werden.<br />

3. Min<strong>des</strong>tens einmal pro Ausbildungsjahr sollen Vergleichsarbeiten erstellt werden, d.h.<br />

inhaltsgleiche Klassenarbeiten für die Fächer <strong>des</strong> berufsbezogenen Bereichs sowie in<br />

Deutsch / Kommunikation, Englisch <strong>und</strong> Politik / Gesellschaftslehre.<br />

Ziel:<br />

Innerhalb <strong>des</strong> Bildungsgangs wird hierdurch eine Lernstandskontrolle ermöglicht <strong>und</strong> eine<br />

vertiefte Zusammenarbeit der Fachkollegen gefördert.<br />

Zeitplan:<br />

Auch diese Aktivität ist eine dauerhafte Aufgabe zur Qualitätssicherung in den oben genannten<br />

Fächern <strong>und</strong> kommt ab Schuljahr 2009/2010 zum Einsatz. Sie wird unter den<br />

Fachkollegen nach dem ersten Durchlauf in der Bildungsgangkonferenz thematisiert.<br />

4. Überarbeitete <strong>und</strong> neue Dokumente, wie z.B. Änderungen der didaktischen Jahresplannungen<br />

aufgr<strong>und</strong> neuer Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen z.B. bzgl. <strong>des</strong> Medizinproduktegesetzes,<br />

neue GOZ usw. <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en neu erstellte Klassenarbeiten werden<br />

zeitnah in den L-Ordner eingestellt.<br />

Ziel:<br />

Neue Dokumente stehen allen beteiligten Kollegen sofort zur Verfügung.<br />

Zeitplan:<br />

Die Aktivität stellt eine wichtige <strong>und</strong> dauerhafte Aufgabe zur Qualitätssicherung dar.<br />

5. Um obige Aktivität zeitnah durchführen zu können sollen Fachzeitschriften, die eigens für<br />

die Berufsgruppe der Zahnmedizin bezogen werden wie z.B. das Zahnärzteblatt WL der<br />

Zahnärztekammer mit amtlichen Mitteilungen; Zahnheilk<strong>und</strong>e / Management / Kultur;<br />

Quintessenz Team-Journal sowie Informationen der KZVWL verstärkt gesichtet <strong>und</strong><br />

ausgewertet werden. Die Auswertung wurde in der Vergangenheit bereits begonnen <strong>und</strong><br />

in den Fächern ZFA, ABR, PM, RWB, Deutsch <strong>und</strong> Englisch mit Erfolg eingebracht.<br />

Ziel:<br />

Das Ziel dieser Aktivität ist den Praxisbezug zu erhalten <strong>und</strong> eine schnelle Berücksichtigung<br />

gesetzlicher Änderungen z.B. bei Abrechnungspositionen <strong>und</strong> arbeits-rechtlichen<br />

Fragen.<br />

Zeitplan:<br />

Die Aktivität stellt eine wichtige <strong>und</strong> dauerhafte Aufgabe zur Qualitätssicherung dar.<br />

6. Über die Ausbildungsberater der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe für die Bezirksstelle<br />

<strong>Siegen</strong>-Olpe-Wittgenstein soll eine Intensivierung der Kommunikationsbeziehungen zu<br />

den Ausbildungsbetrieben erfolgen.<br />

Ziel:<br />

Ein gegenseitiger Informationsaustausch in ausbildungsrelevanten Angelegenheiten, der<br />

u. a. zur Vermeidung von Konflikten z. B. bei Fehlzeiten der Auszubildenden dient.<br />

76


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Zeitplan:<br />

Diese Maßnahme ist eine permanente Aufgabe, die durch hauptamtliche <strong>und</strong> vor allem<br />

nebenberufliche Lehrkräfte bei den gemeinsamen Treffen verfolgt werden soll.<br />

7. Für die Erteilung der Noten „ Sonstige Leistungen“ wird ein Kriterienkatalog auf einem Infoblatt<br />

erarbeitet.<br />

Ziel:<br />

Die Schülerinnen sollen von Beginn der Ausbildung konkrete Bedingungen vorliegen haben,<br />

an die die SL-Noten geknüpft sind.<br />

Zeitplan:<br />

Die Kriterien sollen im Schuljahr 2009/2010 von der Arbeitsgruppe zusammengetragen<br />

<strong>und</strong> von der Bildungsgangkonferenz beschlossen werden, damit das Infoblatt mit Beginn<br />

<strong>des</strong> Schuljahres 2010/2011 den Schülerinnen zugänglich gemacht werden kann.<br />

77


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

5. Beratung <strong>und</strong> Förderung<br />

5.1 Lernen lernen<br />

Leitung: L’in.i.A. Künstler<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Seit 2000 findet das Projekt „Lernen lernen“ mit folgenden Schwerpunkten statt:<br />

1. Kennenlernen<br />

2. Aufbau <strong>des</strong> Gehirns/Lerntypen<br />

3. Verschiedene Lernmethoden (Mindmapping, Textbearbeitung …)<br />

4. Motivation<br />

5. Entspannung (auch Gründe, warum Entspannung nötig ist)<br />

6. Konzentrationstraining/-spiele<br />

7. Gruppenarbeit<br />

In einigen Schuljahren wurden auch Themen wie Zeitmanagement, Arbeitsplatzgestaltung, Lesetraining,<br />

ein Bibliotheksquiz u. v. m. angeboten.<br />

Diesen Schwerpunkten wird durch weitere Angebote während <strong>des</strong> Schuljahres Kontinuität gegeben.<br />

So findet am Ende der Unterstufe das Projekt „Lernen lernen – Präsentieren lernen“<br />

statt, bei dem die SchülerInnen eine PowerPoint-Präsentation über das soeben geleistete Praktikum<br />

erstellen. Sie vertiefen die Kenntnisse in PowerPoint, jedoch wird hier mehr Wert darauf<br />

gelegt, dass die SchülerInnen einen guten Vortrag halten. Inhalte über Rhetorik, Mimik, Gestik,<br />

Selbstvertrauen, Sprache begleiten daher diesen Tag.<br />

Ein weiteres Modul, das während <strong>des</strong> Schuljahres stattfindet, ist die Selbstpräsentation, wie sie<br />

bei Vorstellungsgesprächen erwartet wird. Auch ein Spanisch- <strong>und</strong> Englisch Online-Training<br />

gehört zur Entwicklung dieser Arbeitsgruppe.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Schuljahr 2009/2010<br />

In diesem Schuljahr wurde das Projekt zum ersten Mal in das Projekt „Miteinander umgehen –<br />

miteinander lernen“ integriert. Eine bessere Ausarbeitung der Referate zu den Themen Stressbewältigung,<br />

Zeitmanagement, Selbstbewusstsein, Power-Gedächtnis <strong>und</strong> Motivation wurde u.<br />

a. hiermit erreicht.<br />

2.2.2 Arbeitsplan:<br />

Die Durchführung <strong>des</strong> Projektes „Lernen lernen“ während der Kennenlerntage „Miteinander umgehen<br />

– miteinander lernen“ wurde sehr gut angenommen. Eine bessere Organisation war möglich.<br />

Darum wird das Projekt „Lernen lernen“ weiterhin während dieser Kennenlerntage in Wilgersdorf<br />

stattfinden. Damit die Koordination im gesamten Bildungsgang besser organisiert werden<br />

kann, wird das Projekt mit in die Arbeitsgruppe HH aufgenommen. So sind alle am Bildungsgang<br />

beteiligten Kollegen, insbesondere die KlassenlehrerInnen, besser informiert, können<br />

sich besser einbringen <strong>und</strong> mitarbeiten <strong>und</strong> eine Weiterentwicklung für den gesamten Bildungsgang<br />

möglich machen.<br />

78


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

5.2 Förderung von leistungsschwächeren <strong>und</strong> benachteiligten Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

Leitung: StD’in Michel-Schultheiß/OStR Dietrich<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Ziele der Maßnahme sind die intensive Förderung leistungsschwächerer <strong>und</strong> benachteiligter<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler so wie die Erhöhung der Bestehensquote bei Berufsabschlussprüfungen.<br />

Die Förderung wird innerhalb der Berufsausbildung in Zusammenarbeit der <strong>Berufskolleg</strong>s<br />

mit der Agentur für Arbeit/Berufsberatung durchgeführt.<br />

Zielgruppe der Maßnahme sind Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die sich in einer Ausbildung <strong>des</strong> dualen<br />

Systems oder in berufsvorbereitenden Maßnahmen freier Träger (im Auftrag der Agentur für<br />

Arbeit/Berufsberatung gemäß der dort geltenden Förderrichtlinien) befinden <strong>und</strong> besonderer<br />

Hilfen bedürfen, um die Berufsausbildung erfolgreich abzuschließen (Berufsschulabschluss <strong>und</strong><br />

Kammerprüfung). Für unsere Schule sind das alle Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der Berufsschulklassen<br />

(inklusive Klassen/Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler von Maßnahmenträgern wie z.B. „Internationaler<br />

B<strong>und</strong>“, „DAA“) <strong>und</strong> die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der „SO-Klassen“ (Schüler ohne Ausbildungsverhältnis<br />

von Maßnahmenträgern wie z.B. „CJD“).<br />

Als mögliche Instrumente zur Umsetzung kommen in Frage:<br />

• Stütz- <strong>und</strong> Förderunterricht<br />

• Binnendifferenzierter Unterricht<br />

• Hausaufgabenbetreuung<br />

• Unterstützung <strong>und</strong> Begleitung bei der Inanspruchnahme ausbildungsbegleitender<br />

Hilfen (abH)<br />

Stütz- <strong>und</strong> Förderunterricht<br />

Stütz- <strong>und</strong> Förderunterricht erfordert räumliche <strong>und</strong> personelle Kapazitäten, die derzeit an unserer<br />

Schule nicht vorhanden sind. Auf freiwilliger Basis bieten einige Lehrkräfte in ihren Springst<strong>und</strong>en<br />

diesen Unterricht an. Es wird verwiesen auf die Möglichkeit <strong>des</strong> Stützunterrichts im<br />

Rahmen der „ausbildungsbegleitenden Hilfe.<br />

Binnendifferenzierter Unterricht<br />

Binnendifferenzierter Unterricht wird in allen Bildungsgängen praktiziert <strong>und</strong> resultiert aus der<br />

didaktischen Entscheidung der jeweiligen Lehrkraft. Hierzu gehören differenzierte Aufgabenstellungen<br />

mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, die Einrichtung von Lerninseln, Gruppenbildung<br />

so wie die Arbeit mit Lernvereinbarungen <strong>und</strong> individuellen Förderplänen.<br />

Hausaufgabenbetreuung<br />

Hausaufgabenbetreuung in Form von Nachhilfe wird den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern unserer<br />

Schule in derzeit zwölf verschiedenen Fächern angeboten. Weitere individuelle Angebote sind<br />

nach Absprache möglich. Je nach Wunsch oder Bedürfnis erfolgt die Nachhilfe in Gruppen von<br />

79


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

max. vier Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern, aber auch als individuelle Hilfe, meist von Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler der Oberstufen. Die organisatorische Betreuung erfolgt über den Förderverein.<br />

Vorteile <strong>des</strong> Angebotes sind der Kontakt <strong>und</strong> damit eine individuelle Abstimmung mit den Fachlehrern<br />

<strong>und</strong> vorhandenen Lern- <strong>und</strong> Lehrmitteln, eine preiswerte, zeit- <strong>und</strong> ortsnahe Hilfe <strong>und</strong><br />

die gute technische Ausstattung. Zusätzlich werden vom Förderverein unserer Schule Prüfungsvorbereitungskurse<br />

zu vielen Berufsausbildungen angeboten, um auf die spezifischen Bedingungen<br />

der Abschlussprüfungen vorzubereiten.<br />

Unterstützung <strong>und</strong> Begleitung bei der Inanspruchnahme ausbildungsbegleitender Hilfen<br />

(abH)<br />

Ausbildungsbegleitende Hilfen sind Maßnahmen, welche die Berufsausbildung unterstützen <strong>und</strong><br />

über betriebs- <strong>und</strong> ausbildungsübliche Maßnahmen hinausgehen. Sie umfassen insbesondere<br />

Stützunterricht zum Abbau von Sprach- <strong>und</strong> Bildungsdefiziten <strong>und</strong> zur Förderung <strong>des</strong> berufsbezogenen<br />

<strong>und</strong> berufsübergreifenden Kompetenzerwerbs sowie sozialpädagogische Begleitung<br />

zur Sicherung <strong>des</strong> Ausbildungserfolges.<br />

An unserer Schule werden Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der Fachklassen <strong>des</strong> dualen Systems über<br />

die Möglichkeit der Inanspruchnahme ausbildungsbegleitender Hilfen zu Beginn eines<br />

Schuljahres informiert. Nähere Auskunft erteilen außerdem die Klassenlehrer, die Beratungslehrer<br />

oder der direkte Ansprechpartner bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit.<br />

Eine zentrale Informationsveranstaltung unter Einbeziehung der Träger der abH (z.B. Internationaler<br />

B<strong>und</strong>, CJD) wird für unsere Schule als nicht sinnvoll angesehen. Statt<strong>des</strong>sen werden<br />

Vertreter der Träger zu dezentralen Informationen von der Schule eingeladen <strong>und</strong> informieren<br />

die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler konkret über die Möglichkeiten der Inanspruchnahme dieser<br />

Maßnahme. Über den Sinn fester Sprechst<strong>und</strong>en der Berufsberatung an unserer Schule kann<br />

neu diskutiert werden. Erfahrungen der Vergangenheit zeigen aber, dass dieses Angebot trotz<br />

massiver Werbung nur sehr begrenzt angenommen wurde.<br />

Ein Problem bei der Umsetzung der Maßnahme könnte sich aus der derzeit an unserem <strong>Berufskolleg</strong><br />

praktizierten Organisation in Bezug auf die Berufsschultage ergeben. Der Unterricht<br />

in Fachklassen <strong>des</strong> dualen Systems wird derzeit mit zwei Berufsschultagen in den Unterstufen,<br />

jedoch nur einem Berufsschultag in den Mittel- <strong>und</strong> Oberstufen organisiert. Das bedeutet, dass<br />

die Maßnahmen voraussichtlich nur im Anschluss an einen 8-stündigen Berufsschultag erfolgen<br />

können. Die Organisation der Beschulung (für unsere Schule) neuer Berufe (Lagerberufe) ab<br />

diesem Schuljahr sieht durchgängig zwei Berufsschultage vor. Dies ist ausdrücklich zu begrüßen<br />

<strong>und</strong> zieht die Forderung der Überprüfung bestehender Strukturen nach sich.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Eine nachhaltige Umsetzung <strong>des</strong> Konzepts wurde im Schuljahr 2007/2008 durch Kontakte zur<br />

B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit/Berufsberatung, Neugestaltung/Aktualisierung <strong>des</strong> Informationsblattes<br />

für Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, Erstellung eines Informationsblattes für Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer<br />

eingeleitet..<br />

Arbeitsplan:<br />

Die Agentur für Arbeit bietet über den Maßnahmenträger „CJD“ zur Zeit ca. 150 Plätze für abH-<br />

Maßnahmen an. Diese Plätze stehen allen Schüler/-innen der Fachklassen <strong>des</strong> dualen Systems<br />

zur Verfügung, also auch dem <strong>Berufskolleg</strong> Technik <strong>und</strong> dem <strong>Berufskolleg</strong> AHS. Die große<br />

80


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Nachfrage nach abH-Plätzen kann nicht mit einem adäquaten Angebot gedeckt werden. Es existieren<br />

lange Wartelisten, die nur langsam abgebaut werden können. Bei Gesprächen mit der<br />

Agentur für Arbeit <strong>und</strong> dem CJD wurde deutlich, dass mit einer Erweiterung <strong>des</strong> Angebotes<br />

nicht zu rechnen ist.<br />

81


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

5.3 Förderkonzepte<br />

Leitung: StR’in Broszinski, L’in.i.A. Dausch, OStR Dietrich, StR Fre<strong>und</strong>, OStR Gottschlich,<br />

L’in.i.A. Helduser, OStR Plügge, StR Viehmann<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Die Arbeitsgruppe „Förderkonzepte“ wurde im Schuljahr 2008/2009 gegründet. Hintergr<strong>und</strong> waren<br />

die immer deutlicher zu Tage tretenden Defizite von Schülern im Bereich der Schlüsselqualifikationen<br />

<strong>und</strong> der Sozialkompetenz. Im Vollzeitbereich, insbesondere im Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr,<br />

in Klassen für Schüler ohne Ausbildungsverhältnisse <strong>und</strong> in der einjährigen Berufsfachschule<br />

sowie in einigen Berufschulbereichen traten immer häufiger Probleme bei Schülern mit Migrationshintergr<strong>und</strong>,<br />

Schwierigkeiten unter Schülern aufgr<strong>und</strong> mangelnder Sozialkompetenz <strong>und</strong><br />

insbesondere Störungen im Unterricht durch z.B. fehlende Konzentrationsfähigkeit, auf. Um den<br />

offensichtlich geänderten Eingangsvoraussetzungen unserer Schüler Rechnung zu tragen, wurden<br />

die unterschiedlichsten Förderkonzepte gebündelt, auf ihre Tauglichkeit geprüft <strong>und</strong> evaluiert.<br />

Ziel soll sein, den jeweiligen „Alltagsschwierigkeiten“ im Unterricht adäquat begegnen <strong>und</strong><br />

dabei auf erprobtes Material zurückgreifen zu können. In manchen Bereichen zeigen sich schon<br />

erste Erfolge, da die angebotenen Förderkonzepte von einigen Kollegen im Unterricht eingesetzt<br />

<strong>und</strong> weiterentwickelt werden.<br />

Arbeitsschwerpunkte der Arbeitsgruppe sind:<br />

� Förderpädagogik<br />

� Schülernachhilfe<br />

� Individuelle Förderung<br />

� Sprach- <strong>und</strong> Leseförderung<br />

� Begabtenförderung<br />

� Migrationsproblematik<br />

� Trainings- <strong>und</strong> Übungsraum<br />

� Konzentrationstraining<br />

Mehrere Konzepte wurden in schulinternen Lehrerfortbildungen interessierten Kollegen vorgestellt,<br />

z.B. das Marburger Konzentrationstraining, Konfrontative Pädagogik, das Lerntagebuch<br />

<strong>und</strong> das Konzept „Ich bin verantwortlich“.<br />

Zur Unterstützung der Teambildung entstand eine Supervisionsgruppe zum „Umgang mit<br />

schwierigen Situationen im Schulalltag“. Mit zwei Psychologen wurden solche Situationen analysiert<br />

<strong>und</strong> gemeinsam Lösungsansätze erarbeitet. Die erste Gruppe wird nach dem Auslaufen<br />

der SchiLf – Förderung als Arbeitsgruppe „Kollegiale Beratung“ weitergeführt. Eine zweite<br />

Gruppe soll im laufenden Schuljahr entstehen.<br />

Förderpädagogik „Ich bin verantwortlich“<br />

Im Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr wird seit drei Jahren versucht, den Schülern mit dem Konzept „Ich bin<br />

verantwortlich“ 4 ihre Rolle an unserer Schule <strong>und</strong> in ihrer jeweiligen Klasse deutlich zu machen.<br />

Die Überlegung hinter diesem Konzept ist es, den Schülern jederzeit eine entsprechende<br />

Selbsteinschätzung, aber auch eine gleichzeitige Fremdeinschätzung (durch die Fachkollegen)<br />

zu ermöglichen/zu gewährleisten.<br />

4 Nähere Erläuterung <strong>des</strong> Konzepts an anderer Stelle.<br />

82


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Elterngespräche<br />

In direktem Zusammenhang ist die „Initiative „Elterngespräche“ zu sehen. Kurze Zeit nach den<br />

Herbstferien wird mit allen Eltern unserer (BG-) Schüler ein verbindlicher Gesprächstermin vereinbart.<br />

Gemeinsam eruieren Klassenlehrer/in, Eltern <strong>und</strong> Schüler die bisherige Entwicklung<br />

<strong>des</strong> betreffenden Schülers, seinen aktuellen Stand (Noten, sonstige Leistungen, „Kopfnoten“)<br />

<strong>und</strong> – falls dies möglich sein sollte – eine sich für den weiteren Verlauf <strong>des</strong> Schuljahres abzeichnende<br />

Tendenz. Ziel ist es, von sporadischen Gesprächen über die Reflexion von Leistungen<br />

zu regelmäßigen Leistungsstandgesprächen zu kommen. Diese Gespräche sollen unmittelbar<br />

nach den Herbstferien (siehe auch Elternsprechtage), zu den Halbjahreszeugnissen <strong>und</strong> zu<br />

den Osterferien stattfinden. In den Zwischenzeiten hilft bei der Reflexion das förderpädagogische<br />

Blatt „Ich bin verantwortlich“ (siehe Anhang).<br />

Diese Gespräche erweisen sich als außerordentlich hilfreich im Sinne einer individuellen Beratung/Förderung:<br />

Welche Möglichkeiten bestehen, den Schüler „in die Erfolgsspur“ zurückzuführen?<br />

Welche Schritte sind/werden notwendig, um das angestrebte Ziel (Mittlerer Bildungsabschluss<br />

bzw. berufliche Gr<strong>und</strong>bildung) mit größtmöglichem Erfolg zu erreichen? Dabei muss<br />

noch einmal deutlich gemacht werden, dass nur ein gemeinschaftliches, verlässliches Miteinander<br />

(Schüler, Eltern <strong>und</strong> Lehrer) <strong>und</strong> die Erkenntnis <strong>des</strong> Schülers, dass er/sie eigenverantwortlich<br />

handelt, zum gewünschten Erfolg führen werden. Flankierende Maßnahmen (z.B. Nachhilfeangebot<br />

„Schüler helfen Schülern“, Beratungsangebote externer Institutionen) können gemeinsam<br />

besprochen <strong>und</strong> abgeklärt werden.<br />

Entwicklungsgesprächsbogen<br />

Mit einem Entwicklungsgesprächsbogen zu Schuljahresbeginn (Leistungsstand, Bereiche „zu<br />

Hause“, „Schule“, „Soziales“, „Psychologisches“) wird zu Beginn eines neuen Schuljahres als<br />

Gesprächsleitfaden mit jedem Schüler ein Beratungsgespräch geführt. Inhalte <strong>des</strong> Gesprächs<br />

sind die bisherigen Leistungen an den abgebenden Schulen, mögliche „Problemfächer“, Stärken<br />

der Schüler, ihr privates Lern- <strong>und</strong> Lebensumfeld <strong>und</strong> eventuell bestehende Problemkonstellationen,<br />

die den Schülern das Lernen <strong>und</strong> das Erreichen ihrer Ziele behindern oder sogar unmöglich<br />

machen könnten. Im Anschluss an das Erstgespräch können vertiefende Gespräche oder<br />

auch interne <strong>und</strong> externe Hilfestellungen angeboten werden.<br />

Zusammenarbeit mit der Universität <strong>Siegen</strong> ab Herbst 2009 (Studiengang „Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Inklusion“)<br />

Betreuung von fünf Studenten <strong>des</strong> neuen Studienganges „Entwicklung <strong>und</strong> Inklusion“ (Fachbereich<br />

2). Die Studenten werden im Bereich <strong>des</strong> Berufsgr<strong>und</strong>schuljahres ausgebildet <strong>und</strong> eingesetzt,<br />

wobei eine Passung der Systeme Universität <strong>und</strong> <strong>Berufskolleg</strong> erfolgen muss. Mögliche<br />

Arbeitsschwerpunkte:<br />

• Individuelle Betreuung von Schülern<br />

• Entwicklung <strong>und</strong> Mitarbeit bei individuellen Förderplänen<br />

• Kontakt zu Erziehungsberechtigten <strong>und</strong> gegebenenfalls zu Jugendamt/regionaler sozialer<br />

Dienst Suchtprävention <strong>und</strong> Aufklärung<br />

• Hilfe bei der Suche nach Praktikumsplätzen <strong>und</strong> spätere Mitbetreuung<br />

• Organisationsentwicklung<br />

• Fortbildung<br />

• Beobachten <strong>und</strong> Befragen der Lernstands- <strong>und</strong> Sozialentwicklung (Entwicklung einer Lernbiografie<br />

im schulischen <strong>und</strong> außerschulischen Kontext) � Kompetenzentwicklung/Leitziele<br />

<strong>des</strong> BG<br />

• Schüler in verschiedenen Dimensionen (zu verschiedenen Zeitpunkten, aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln – Eltern, Fre<strong>und</strong>e, Lehrer, Selbst etc.)<br />

• Aufdecken möglicher Stigmatisierungen der BG-Schüler <strong>und</strong> Mitarbeit an Strategien zur<br />

Schwächung/Bekämpfung/Beseitigung<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Schülernachhilfe<br />

Hausaufgabenbetreuung in Form von Nachhilfe wird den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern unserer<br />

Schule in derzeit zwölf verschiedenen Fächern angeboten. Weitere individuelle Angebote sind<br />

nach Absprache möglich. Je nach Wunsch oder Bedürfnis erfolgt die Nachhilfe in Gruppen bis<br />

max. vier Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern aber auch als individuelle Hilfe, meist von Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler der Oberstufen. Die organisatorische Betreuung erfolgt über den Förderverein.<br />

Vorteile <strong>des</strong> Angebotes sind der Kontakt zu - <strong>und</strong> damit eine individuelle Abstimmung mit - den<br />

Fachlehrern <strong>und</strong> vorhandene Lern- <strong>und</strong> Lehrmittel, eine preiswerte, zeit- <strong>und</strong> ortsnahe Hilfe <strong>und</strong><br />

die gute technische Ausstattung. Zusätzlich werden vom Förderverein unserer Schule Prüfungsvorbereitungskurse<br />

zu vielen Berufsausbildungen angeboten um auf die spezifischen Bedingungen<br />

der Abschlussprüfungen vorzubereiten.<br />

Lerntagebuch<br />

Seit März 2008 wird im Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr in einer Klasse als Ergänzung zum dort praktizierten<br />

Förderkonzept das Lerntagebuch im Fach BW/R eingesetzt. Seit Beginn <strong>des</strong> Schuljahres<br />

2009/2010 wird das Konzept <strong>des</strong> Lerntagbuchs in zwei Klassen <strong>des</strong> Berufsgr<strong>und</strong>schuljahres<br />

durchgeführt.<br />

Mit Hilfe <strong>des</strong> Einsatzes <strong>des</strong> Lerntagebuchs lernen die Schüler, in ihrem privaten oder schulischen/beruflichen<br />

Alltag selbstorganisiert zu lernen, d.h. Erfahrungen zu machen, diese zu reflektieren<br />

<strong>und</strong> zu verarbeiten. Den Lehrern wird mit Hilfe <strong>des</strong> Einsatzes <strong>des</strong> Lerntagebuchs im<br />

Unterricht ein Einblick in die individuellen Verstehensprozesse, Lernwege <strong>und</strong> Lernerfolge der<br />

Schüler gegeben (Basis für Gespräche über Lernwege <strong>und</strong> Lernprobleme). Lerntagebucheinträge<br />

können zudem wertvolle Informationen für Entwicklungsgespräche liefern, die dann die als<br />

Basis für individuelle Förderpläne genutzt werden können (individuelle Förderung /Förderpädagogik/Sprachförderung).<br />

Marburger Konzentrationstraining (MKT)<br />

Das MKT richtet sich an Jugendliche, die in der Schule leicht ablenkbar sind <strong>und</strong> auch Probleme<br />

bei den Hausaufgaben haben. Im MKT lernen die Jugendlichen, wie man am besten mit Aufgaben<br />

umgeht.<br />

Elemente <strong>des</strong> MKT:<br />

Entspannung: Entspannung ist eine Voraussetzung für Konzentration. Für viele Jugendliche ist<br />

es schwierig, zur Ruhe zu kommen. U. a. mit Hilfe von Fantasiereisen lernen sie, sich systematisch<br />

zu entspannen.<br />

Reflexiver Arbeitsstil: Wie finde ich heraus, wie eine Aufgabe geht? Wie gebe ich mir selbst die<br />

richtigen Anweisungen zur Lösung? Impulsiv arbeitende Jugendliche lernen, sich zu bremsen<br />

<strong>und</strong> zu kontrollieren, trödelige Jugendliche lernen, Schritt für Schritt weiterzuarbeiten.<br />

Selbstbewusstsein: Viele unserer Trainingsschüler erleben im Alltag häufiger Misserfolge. Im<br />

MKT lernen sie, Probleme selbständig anzugehen. Ein Fehler ist keine Katastrophe! Und sie<br />

erkennen, dass sie doch schon einiges können. Auf diese Weise wird ihr Selbstbewusstsein<br />

gestärkt, <strong>und</strong> sie sind eher bereit, weiterzulernen.<br />

Training aller Sinne: Hören, Fühlen, Riechen, Schmecken – wer mit allen Sinnen lernen kann,<br />

der lernt mehr. Wahrnehmung <strong>und</strong> Gedächtnis werden in spielerischen Übungen trainiert, die<br />

den Jugendlichen meist sehr viel Spaß machen.<br />

Motivation: Das Training macht den meisten Jugendlichen Spaß, - zum einen, weil sie Erfolgserlebnisse<br />

haben, zum anderen, weil sie belohnt werden. Deshalb geben sie sich Mühe <strong>und</strong> lernen<br />

vieles, was sie sonst nicht einmal versucht hätten.<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Unterricht Lerntagebuch<br />

Das Konzept <strong>des</strong> Lerntagebuchs wird regelmäßig evaluiert <strong>und</strong> kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Der Einsatz soll möglichst auf weitere Bildungsgänge (z.B. HH, BFS) ausgedehnt werden. Eine<br />

Fortbildungsveranstaltung zur methodischen Einführung <strong>des</strong> Lerntagebuchs im Unterricht wurde<br />

im September 2009 für interessierte Kollegen durchgeführt. Es soll zukünftig ein reger Austausch<br />

über die Erfahrungen der Kollegen mit dem Einsatz <strong>des</strong> Lerntagebuchs stattfinden, um<br />

das Konzept <strong>des</strong> Lerntagebuchs weiter zu verbessern.<br />

Für den Bereich der Sprach- <strong>und</strong> Leseförderung wird ein Konzept erarbeitet, in der Fachkonferenz<br />

Deutsch vorgestellt <strong>und</strong> in einzelnen Klassen erprobt. Die individuelle Förderung von Schülern<br />

– besonders solchen, die Defizite wegen ihres Migrationshintergr<strong>und</strong>es haben - sollte zu<br />

einem festen Bestandteil <strong>des</strong> Schullebens werden.<br />

Die Deutschlehrer könnten Tests zur Überprüfung von schriftlicher Ausdrucksfähigkeit, Leseverstehen,<br />

Rechtschreibung, Zeichensetzung <strong>und</strong> Grammatik zusammenstellen, diese zu Beginn<br />

eines Schuljahres in Klassen wie BG oder BFS durchführen <strong>und</strong> auswerten <strong>und</strong> dann mit den<br />

Schülern Gespräche über deren Leistungsstand führen.<br />

Der Förderunterricht sollte eng mit dem regulären Deutschunterricht verknüpft sein, damit die<br />

Schüler ihn als wirkliche Hilfe im Schulalltag erfahren, <strong>und</strong> eventuell auf den Zeugnissen als<br />

Arbeitsgemeinschaft ausgewiesen werden.<br />

Beispielsweise vor den Sommerferien könnten Lesewettbewerbe stattfinden: Nach Ermittlung<br />

der Klassensieger zeigen diese ihre Vorlesefähigkeiten vor einem größeren Publikum in unterschiedlichen<br />

Kategorien (M<strong>und</strong>art, Gedichte, ...). Schön wäre es, Mitarbeiter der <strong>Siegen</strong>er<br />

Buchhandlungen als Jurymitglieder zu gewinnen.<br />

Arbeitsplan:<br />

• kontinuierliche Weiterentwicklung <strong>des</strong> Lerntagebuchkonzeptes/aller Konzepte auf Basis<br />

der regelmäßigen Evaluation<br />

• Einsatz <strong>des</strong> Lerntagebuchkonzeptes/der Konzepte in weiteren Bildungsgängen <strong>und</strong> eventuelle<br />

Anpassung <strong>des</strong> Lerntagebuchkonzeptes auf andere Bildungsgänge<br />

• Entwicklung, Erprobung <strong>und</strong> Evaluation eines Konzeptes zur Sprachförderung auf der<br />

Basis der bereits skizzierten Überlegungen.<br />

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5.4 Beratung<br />

Leitung: StR Nimmermann<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Im Zentrum der Arbeit stand die permanente Evaluation der Arbeitsgebiete:<br />

Die alljährlichen Erfahrungen bei der Projektdurchführung „Miteinander umgehen - miteinander<br />

lernen" haben etliche Veränderungen zur Folge gehabt.<br />

Inzwischen werden die Tage komplett in eigener Regie ohne die Einbindung der externen Beratungsstellen<br />

durchgeführt.<br />

Im Vordergr<strong>und</strong> steht mittlerweile die Förderung der Schlüsselqualifikationen, insbesondere Sozialkompetenz<br />

<strong>und</strong> Teamgeist. Zum Erleben dieser Kompetenzen ist es wesentlich, die Schüler<br />

aus dem normalen Lernumfeld herauszunehmen <strong>und</strong> sie aktiv werden zu lassen.<br />

Zur besseren Vorbereitung der Kollegen für solche außerschulischen Aktivitäten wurde eine<br />

Lehrerfortbildung mit dem Thema „Mit Klassensituationen umgehen“ angestoßen. Im Mittelpunkt<br />

dieser beiden Fortbildungsveranstaltungen standen erlebnispädagogische Übungen, die die<br />

Teamfähigkeit der Schüler fördern.<br />

Im Rahmen der Schullaufbahnberatung ist in den vergangenen Jahren ein detaillierter Beratungsleitfaden<br />

entwickelt worden, der jährlich an die aktuelle Situation angepasst werden muss.<br />

Die Beratung wird mittlerweile durch 24 Kollegen durchgeführt, so dass es eines detaillierten<br />

Beratungsleitfadens <strong>und</strong> einer intensiven Abstimmung im Vorfeld bedarf, um ein einheitliches<br />

Vorgehen <strong>und</strong> eine durchgängig kompetente Beratung zu gewährleisten, denn das Feedback<br />

der Erziehungsberechtigten erfolgt i. d. R. zügig nach den Benachrichtigungen zum 1. April. Die<br />

immer professionellere Abstimmung der Beratungskollegen untereinander vor <strong>und</strong> während der<br />

Beratungswoche(n) hat die angesprochenen Rückmeldungen der Erziehungsberechtigten minimiert.<br />

In den vergangenen Schuljahren gab es nur vereinzelte Nachfragen besorgter Eltern.<br />

Seit dem Schuljahr 2007/2008 wurde die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit sukzessive in die Schullaufbahnberatungstage<br />

eingeb<strong>und</strong>en. Im Schuljahr 2008/2009 waren die Berater an allen Beratungsnachmittagen<br />

vor Ort <strong>und</strong> konnten in einer Vielzahl der „schwierigen“ Beratungen mit ihren<br />

Beratungsangeboten behilflich sein.<br />

Der Projekttag "Berufswahl" soll den Schülern helfen, eine sachlich abgesicherte Berufswahlentscheidung<br />

zu treffen. Das derzeitige Programm <strong>des</strong> Tages hat sich über mehrere Jahre so<br />

entwickelt <strong>und</strong> wird jährlich überprüft, indem die Schüler um eine Bewertung <strong>des</strong> Tages gebeten<br />

werden. Einige Beispiele für Veränderungen sind:<br />

• Einbeziehung von Personalverantwortlichen aus der Praxis bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen<br />

• im Schuljahr 2008/2009 Einbindung der Studienberatung der Universität <strong>Siegen</strong> neben<br />

dem Studienberater der B<strong>und</strong>esagentur im Rahmen der Einzelberatung der Schüler/innen<br />

der Klassen 12 +13 der FOS <strong>und</strong> der Klasse 13 <strong>des</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasiums.<br />

• im Schuljahr 2008/2009 wurde erstmals die FOM <strong>Siegen</strong> zu einer Veranstaltung im<br />

Nachgang zum Projekttag eingeladen <strong>und</strong><br />

• zwei zusätzliche Veranstaltungen in Kooperation mit den <strong>Wirtschaft</strong>sjunioren zur umfassenden<br />

kritischen Analyse der persönlichen Bewerbungsunterlagen der Schüler/innen<br />

der einjährigen Handelsschule einerseits (Oktober) <strong>und</strong> der Schüler/innen der Höheren<br />

Handelsschule <strong>und</strong> <strong>des</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasiums andererseits (April) durchgeführt.<br />

• zwei Veranstaltungen mit der Stipendiatengruppe der Universität <strong>Siegen</strong>, bei denen si-<br />

86


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

mulierte Vorstellungsgespräche auf der Gr<strong>und</strong>lage von realen Bewerbungen, bzw. Präsentationen<br />

als Nachbetrachtung zum Schülerpraktikum mit Hilfe von Videoaufzeichnung<br />

analysiert wurden.<br />

Bei der Planung <strong>des</strong> Projekttages sind enge Rahmenbedingungen zu berücksichtigen:<br />

• Der Tag soll vertretungsneutral durchgeführt werden bei<br />

• störungsfreiem Unterricht für alle nicht eingeb<strong>und</strong>enen Klassen<br />

• Einbindung von externen Referenten in allen Veranstaltungen<br />

Im Schuljahr 2008/2009 wurde erstmals mit der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit ein verbindliches<br />

schuljahrüberspannen<strong>des</strong> Beratungsprogramm mit Pflichtterminen entwickelt. In der Vergangenheit<br />

war die B<strong>und</strong>esagentur zu allen Projekttagen im Haus anwesend <strong>und</strong> hat ihr Beratungsangebot<br />

unterbreitet. Dies wurde von den Schülern jedoch nur in geringem Maß angenommen.<br />

Diese Erfahrungen haben zu dem Konzept mit Pflichtterminen für die Bildungsgänge<br />

„Einjährige Handelsschule“, „Berufsgr<strong>und</strong>schuljahr“ <strong>und</strong> „Höhere Handelsschule“ geführt.<br />

Der Arbeitskreis setzt sich aus interessierten Kollegen der unterschiedlichen Bildungsgänge<br />

zusammen <strong>und</strong> arbeitet bildungsgangübergreifend an den aufgezeigten Schwerpunkten, die für<br />

die Schüler aus unserer Sicht ein umfangreiches Beratungsangebot darstellen. Schüler sollen<br />

befähigt werden, eigenständige <strong>und</strong> individuell abgesicherte Entscheidungen zur Lebens- <strong>und</strong><br />

Berufswahlorientierung zu treffen. (Siehe Beratungskonzept zur „Lebens- <strong>und</strong> Berufswahlorientierung“<br />

<strong>und</strong> Jahresübersicht).<br />

Entwicklungsbericht:<br />

• Neuorganisation <strong>des</strong> Arbeitskreises im laufenden Schuljahr<br />

• Zuordnung der Projekttage zu den einzelnen Bildungsgängen, so dass die Planung <strong>und</strong><br />

Organisation in enger Abstimmung mit den beteiligten Personen stattfinden kann, z.B. im<br />

Arbeitskreis HH<br />

• Intensivierung der Zusammenarbeit mit der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit.<br />

Die zu beobachtenden Veränderungen auf Seiten der Schüler, z.B. zunehmende Lernschwierigkeiten,<br />

die vermutlich durch abnehmende Motivation hervorgerufen werden oder durch steigende<br />

Probleme auf dem Ausbildungsmarkt zu erklären sind, machen es notwendig, die Projekte<br />

an die neuen Gegebenheiten anzupassen, um möglichst optimale Lernbedingungen zu schaffen.<br />

Das Thema "Motivation" werden wir im nächsten Schuljahr besonders aufarbeiten.<br />

Dazu ist eine intensive begleitende Beratung der Schüler notwendig, die Lernpotentiale als<br />

Ausgangspunkt für die weitere Lernbiografie aufzeigt. Verbindliche <strong>und</strong> regelmäßige Beratungsgespräche<br />

sowie die Nutzung weiterer diagnostischer Möglichkeiten helfen dem Schüler bei der<br />

realistischen Planung von Lernzielen.<br />

Ergänzend können dazu Erfahrungsberichte von ehemaligen Schülern erhellend für die jetzigen<br />

Schüler sein, in denen auch Konsequenzen von Lernerfolg <strong>und</strong> Misserfolg deutlich werden.<br />

Arbeitsplan:<br />

Der Arbeitskreis Beratung wird weiterentwickelt zu einem spezielleren Arbeitskreis „Schullaufbahn-<br />

<strong>und</strong> Berufsberatung“. Das bedeutet eine stärkere Fokussierung auf die Begleitung vor<br />

allem der Schüler im Vollzeitbereich im Hinblick auf die möglichst bruchfreie Gestaltung Lern-<br />

<strong>und</strong> Erwerbsbiografie.<br />

Die individuelle Förderung <strong>und</strong> deren weitere Implementation in den einzelnen Bildungsgängen<br />

muss von daher oberstes Ziel <strong>des</strong> Arbeitskreises sein. Konkret soll ein Beratungskonzept entwickelt<br />

werden, bei dem die Klassenlehrer in ihrer Schlüsselrolle zwischen Schüler <strong>und</strong> Lehrern<br />

gezielt zu Bildungsberatern ausgebildet werden.<br />

87


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Dazu ist es zunächst nötig, das Konzept in einer ersten Phase pädagogisch f<strong>und</strong>iert <strong>und</strong> im<br />

Rückgriff auf bereits vorhandene Ansätze an unserer Schule zu entwickeln.<br />

In einer Folgephase sollte das Konzept in einer Testphase in einzelnen Klassen/Bildungsgängen<br />

getestet <strong>und</strong> weiterentwickelt werden.<br />

In einer dritten Phase sollten alle Klassenlehrer der Vollzeitbildungsgänge zu Bildungsberatern<br />

fortgebildet werden.<br />

Ab der vierten Phase sollte das Konzept für alle Vollzeitbildungsgänge verbindlich umgesetzt<br />

<strong>und</strong> kontinuierlich evaluiert <strong>und</strong> weiterentwickelt werden.<br />

88


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

6. Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

6.1 Hochschulpraktikanten<br />

Leitung: OStR Magers<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Darstellung der Hochschulpraktikantenausbildung der schulpraktischen Studien I/II am <strong>Berufskolleg</strong><br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> in <strong>Siegen</strong><br />

Die gr<strong>und</strong>sätzliche Ausbildung der Hochschulpraktikanten am <strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong><br />

in <strong>Siegen</strong> während <strong>des</strong> Orientierungs- (SPS I) <strong>und</strong> <strong>des</strong> Unterrichtspraktikums (SPS II)<br />

ist auf die Vermittlung von authentischer pädagogischer Erfahrung hin ausgerichtet. Dabei werden<br />

die Praktikanten soweit wie möglich in den schulischen Alltag <strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s integriert.<br />

Der Einblick in den Alltag <strong>des</strong> Lehrerzimmers, organisatorisch-bürokratische Aufgaben <strong>des</strong> Lehrers,<br />

Konferenzen, das Beratungskonzept, Arbeitsgemeinschaften <strong>des</strong> Lehrerkollegiums ergänzen<br />

die Praxisperspektive. Im Mittelpunkt <strong>des</strong> Praktikums steht die Hospitation <strong>des</strong> Unterrichts,<br />

bei der die Hochschulpraktikanten 20 bis 24 Wochenst<strong>und</strong>en bei erfahrenen Lehrern der Schule<br />

die verschiedensten Vollzeit- <strong>und</strong> Berufsschulklassen besuchen. Hierbei können organisatorisch<br />

individuelle Schwerpunkte gesetzt werden. Die didaktisch-methodische Perspektive der Unterrichtsbeobachtung<br />

erfolgt in Absprache mit der Hochschule <strong>und</strong> den jeweiligen Tutoren. Zweiter<br />

Schwerpunkt <strong>des</strong> Praktikums ist das eigenständige Unterrichten, das sukzessive an den Ausbildungsstand<br />

der Praktikanten angepasst wird. Dieser Anteil erhöht sich zum zweiten Teil <strong>des</strong><br />

Praktikums (SPS II). Die Metabetreuung findet durch den Praktikumskoordinator der Schule<br />

statt, der eine Einführung in die Organisationsform <strong>und</strong> die inhaltliche Strukturierung der Schulformen<br />

am <strong>Berufskolleg</strong> unter der besonderen Berücksichtigung der Schulwelt in <strong>Siegen</strong> gewährleistet.<br />

Die Endreflexion gehört inzwischen zur Routine eines Praktikumsdurchgangs.<br />

Die Praktikanten werden in Gruppen von zwei bis drei Personen organisiert, die den jeweiligen<br />

St<strong>und</strong>enplan von 20 bis 24 Wochenst<strong>und</strong>en in Absprache mit den sie jeweilig betreuenden Lehrern<br />

absprechen. Dabei ist jeweils ein Team von zwei Pädagogen insbesondere für eine Praktikantengruppe<br />

zuständig. Den Studenten wird zudem die Möglichkeit eröffnet, die Schwerpunktsetzung<br />

in Absprache mit ihren Tutoren vorzunehmen, wobei sich die Praktikanten in der Folge<br />

auch eigenständig weitere Tutoren suchen können.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Die perspektivische Ausrichtung der Schulpraktischen Studien I <strong>und</strong> II wird weiterhin durch das<br />

maßgebende Ziel getragen, authentische Erfahrungen im Umfeld Schule <strong>und</strong> im konkreten Unterrichtsgeschehen<br />

zu ermöglichen. Es soll die Voraussetzung geschaffen werden, die erworbenen<br />

Kompetenzen fachwissenschaftlicher <strong>und</strong> pädagogischer Theorie der praktischen Überprüfung<br />

zu unterziehen. In diesem Kontext erweist sich die Teambildung der Hochschulpraktikanten<br />

als besonders wichtig, da sie die Unterrichtsbeobachtung, -vorbereitung, -durchführung<br />

<strong>und</strong> -reflexion aus gemeinsamer Perspektive bewerkstelligen können, ohne eine individuelle<br />

Schwerpunktsetzung zu vernachlässigen. Dabei spielt die Reflexion der Erfahrungen im schulischen<br />

Raum eine explizite Rolle, die in qualitativer Weise im Abschlussgespräch thematisiert<br />

wird. Im Moment arbeiten der Praktikumskoordinator <strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s <strong>und</strong> der Praktikumsbetreuer<br />

<strong>des</strong> Arbeitsbereichs Berufs- <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>spädagogik der Universität <strong>Siegen</strong> an einem<br />

gemeinsamen Reflexionskonzept, das die schulische <strong>und</strong> universitäre Perspektive angemessen<br />

89


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

akzentuiert.<br />

In der konkreten Durchführung der Schulpraktischen Studien ist die Feingliederung in Orientierungs-<br />

<strong>und</strong> Unterrichtspraktikum weiter differenziert worden. Im Orientierungspraktikum muss<br />

dem aktuellen Stand der Ausbildung Rechnung getragen werden, da sich die Studenten am<br />

Beginn ihrer universitären Lernzeit befinden. Deswegen ist in dieser Phase ein größeres Potenzial<br />

an Betreuung anzubieten. Dabei erstreckt sich das Angebot von Hospitationen über Konferenzen,<br />

AG-Tätigkeiten, pädagogische Beratung <strong>und</strong> Exkursionen. Die Praktikanten sollen auch<br />

ermuntert werden, eigene, angemessene unterrichtspraktische Erfahrungen zu machen. Diese<br />

werden in adäquater Weise von den Tutoren begleitet <strong>und</strong> reflektiert. Am Ende <strong>des</strong> Orientierungspraktikums<br />

sollten Gespräche der Mentoren mit den Praktikanten stehen, um die Berufsentscheidung<br />

in behutsamer Weise zu überprüfen. Dabei werden die Beobachtungen dazu genutzt,<br />

positive Erfahrungen zu verstärken, damit die Motivation für das Studiums intensiviert <strong>und</strong><br />

die Berufswahlentscheidung unterstützt wird. Aber auch festgestellte Schwächen sollen verantwortungsvoll<br />

angesprochen werden, um die Arbeit an diesen Problemzonen in der Zukunft<br />

zu ermöglichen.<br />

Daran lassen sich folgende Aufgaben der Schule beim Orientierungspraktikum konkretisieren:<br />

• die Schule aus der Perspektive eines Lehrers wahrzunehmen,<br />

• möglichst umfassende Erk<strong>und</strong>ung <strong>des</strong> Arbeitsplatzes Schule,<br />

• angemessene unterrichtspraktische Erfahrungen zu gewährleisten,<br />

• die dialektische Durchdringung von universitärer Theorie <strong>und</strong> schulischer Praxis zu<br />

motivieren,<br />

• Anregungen für das weitere Studium zu ermöglichen,<br />

• die Berufswahlentscheidung aufgr<strong>und</strong> praktischer Erfahrungen zu überprüfen.<br />

Für das Unterrichtspraktikum muss ein größeres Differenzierungspotenzial im Arbeitsfeld Schule<br />

ermöglicht werden. Die Hochschulpraktikanten können im Hauptstudium auf ein breiteres<br />

fachwissenschaftliches <strong>und</strong> pädagogisches Wissen zurückgreifen. Sie kennen die schulische<br />

Realität zumin<strong>des</strong>t aus dem Orientierungspraktikum <strong>und</strong> sind durch das fachpädagogische Vorbereitungsseminar<br />

differenzierter vorgebildet. Dabei sollte das Maß der Eigeninitiative der Praktikanten<br />

deutlich steigen, individuelle Ansprüche zu äußern, die in Absprache mit den Mentoren<br />

möglichst umfassend umgesetzt werden sollten. Dies ist trotzdem potenziell im Rahmen von<br />

kleingruppenspezifischen Strukturen zu gewährleisten, um teamorientierte Unterrichtsbeobachtung,<br />

-vorbereitung, -durchführung, -reflexion realisierbar zu machen, ohne individuelle Erfahrung<br />

durch persönliche Spezifizierung auszuschließen.<br />

Das inhaltliche Anforderungsprofil an die Hochschulpraktikanten steigt, um den Rollenwechsel<br />

zu intensivieren <strong>und</strong> das Tätigkeitsfeld der Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer umfassender kennen zu lernen.<br />

Dabei sollten sowohl unterrichtliche als außerunterrichtliche Aktivitäten <strong>des</strong> Lehrberufs zur<br />

Disposition stehen. Die Teilnahme an Projekten, Unterrichtsgängen, Klassenfahrten, aber auch<br />

die Involvierung in zunehmende bürokratische Prozesse <strong>des</strong> Lehrberufs soll die aktive Teilnahme<br />

am schulischen Leben als auch realistische Erfahrungen ermöglichen. Informationen über<br />

die Organisation der Schule, Schulprogramm <strong>und</strong> -entwicklung könnten einen Überblick über<br />

die konzeptionelle Entwicklung von Schule geben. Im Vordergr<strong>und</strong> dieser Stufe <strong>des</strong> Praktikums<br />

muss der Unterricht stehen. In der Zusammenarbeit mit den Tutoren soll der Einblick in die Unterrichtsvorbereitung<br />

erweitert, die Praxiserfahrung <strong>des</strong> Unterrichtens unter Anleitung bei quantitativen<br />

<strong>und</strong> qualitativen Aspekten intensiviert <strong>und</strong> die Reflexion <strong>des</strong> eigenen Unterrichtens verfeinert<br />

werden. Die sollte weiterhin unter dem Kriterium stehen, eigene Stärken zu erkennen<br />

<strong>und</strong> zu fördern, während Schwächen in der angemessen sensiblen Darstellung gespiegelt werden<br />

sollen, um an der Eliminierung dieser Defizite arbeiten zu können. Daraus lassen sich fol-<br />

90


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

gende Ziele für das Unterrichtspraktikum ableiten:<br />

• die Schule aus der Perspektive der Lehrer wahrzunehmen,<br />

• Erfahrungen in der Unterrichtsvorbereitung, - durchführung <strong>und</strong> - reflexion zu sammeln,<br />

• die Realität <strong>des</strong> Lehrberufes intensiver beurteilen zu können,<br />

• Aufgaben <strong>und</strong> Schwerpunkte für das Studium <strong>und</strong> den Lehrberuf zu setzen.<br />

In der Ausgestaltung <strong>des</strong> Praktikums der Hochschulstudenten muss auch ein Freiraum bleiben,<br />

in Absprache mit der Schule ambitionierte Projekte in der Schnittmenge von <strong>Berufskolleg</strong> <strong>und</strong><br />

Universität zuzulassen. Dies bedarf einer genauen Absprache aller Beteiligten. Daraus könnten<br />

sich neue Formen <strong>und</strong> Inhalte <strong>des</strong> Praktikums im <strong>Berufskolleg</strong> ergeben. Die Offenheit der Schule<br />

für entsprechende ambitionierte Projekte ist gegeben.<br />

Arbeitsplan:<br />

Die weitere Entwicklung <strong>des</strong> Ausbaus <strong>des</strong> Hochschulpraktikums am <strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Verwaltung</strong> in <strong>Siegen</strong> wird durch das neue Lehrerausbildungsgesetz in Nordrhein-Westfalen<br />

maßgeblich als Ausgangsbestimmung verändert. Dabei regelt § 12 die schulpraktischen Ausbildungselemente.<br />

Aus der bisherigen Lehrerausbildung an der Universität bleibt nur das einmonatige<br />

Orientierungspraktikum erhalten, das auch angelehnt an die bisherige Verfahrensweise<br />

durchgeführt werden kann. Für das das Studium ergänzende Eignungspraktikum von 20 Tagen<br />

<strong>und</strong> dem Praxissemester von 5 Monaten, welches zur Hälfte an Schulen abgeleistet wird, müssen<br />

neue Kriterien entwickelt werden. Da das Studienangebot nach dem neuen Lehrerausbildungsgesetz<br />

an der Universität <strong>Siegen</strong> ab dem Wintersemester 2011/12 zur Verfügung gestellt<br />

wird, muss eine Regelung für das Eignungspraktikum, das von den Schulen verantwortet wird<br />

<strong>und</strong> mit einer Eignungsberatung abschließt, ab 2011/12 getroffen werden. Demnach wird auch<br />

die Ausgestaltung <strong>des</strong> Praxissemester innerhalb <strong>des</strong> Masterstudiums bis spätestens zum<br />

Sommersemester 2015 geregelt werden müssen. Diese inhaltliche Ausgestaltung <strong>und</strong> formale<br />

Differenzierung <strong>des</strong> Praxissemesters im Schnittfeld zwischen Schule sowie Universität wird in<br />

einer Projektgruppe der Praktikumskoordinatoren der <strong>Berufskolleg</strong>s im Kreis <strong>Siegen</strong>-<br />

Wittgenstein <strong>und</strong> den Verantwortlichen <strong>des</strong> Arbeitsbereiches Berufs- <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>spädagogik<br />

der Universität <strong>Siegen</strong> seit dem Jahr 2009 vorbereitet <strong>und</strong> spätestens bis 2015 abgeschlossen<br />

sein.<br />

91


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

6.2 Ausbildungskoordination der Referendare<br />

Leitung: OStR´in Henrich<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Eine zielgerichtete Ausbildung von Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern ist die Gr<strong>und</strong>lage für die Sicherung<br />

<strong>und</strong> Weiterentwicklung der Qualität der pädagogischen Arbeit in der Schule. In diesem Sinne<br />

versteht sich das <strong>Berufskolleg</strong> für <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> ausdrücklich als Ausbildungsschule<br />

für Referendarinnen <strong>und</strong> Referendare.<br />

Die Gestaltung der Referendarausbildung orientiert sich an den Zielen <strong>des</strong> Schulprogramms<br />

unserer Schule <strong>und</strong> an der Prüfungsordnung (OVP). Die Professionalisierung der Referendarinnen<br />

<strong>und</strong> Referendare als Pädagogen wird gestaltet <strong>und</strong> organisatorisch betreut durch die Ausbildungskoordinatoren<br />

Susanne Henrich, Falko Spork <strong>und</strong> Torsten Kämpfer. Die Schulleitung<br />

sowie die Ausbildungslehrer <strong>und</strong> Ausbildungslehrerinnen unterstützen die Ausbildung.<br />

Die Ausbildung umfasst zum einen das Lernen im Rahmen <strong>des</strong> Unterrichts unter Anleitung, <strong>des</strong><br />

bedarfsdeckenden Unterrichts sowie der Unterrichtshospitationen. Ein wesentlicher Teil ist darüber<br />

hinaus das Lernen im Rahmen <strong>des</strong> Begleitprogramms. Das Begleitprogramm orientiert<br />

sich an den Perspektiven, Bedürfnissen <strong>und</strong> Interessen aller an der Ausbildung beteiligten Personen.<br />

Die Schule sieht in der Lehrerausbildung die Chance, junge Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen entsprechend<br />

den Zielen <strong>des</strong> Schulprogramms für den eigenen Nachwuchs auszubilden <strong>und</strong> damit<br />

kompetente <strong>und</strong> engagierte Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen für die eigene Personalplanung zu gewinnen.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Das zum Schulhalbjahr 2009/2010 neu zusammengesetzte Ausbildungskoordinatorenteam<br />

Henrich, Kämpfer <strong>und</strong> Spork strebt eine enge <strong>und</strong> intensive Zusammenarbeit <strong>und</strong> Betreuung der<br />

bereits eingesetzten <strong>und</strong> zukünftigen Referendarinnen <strong>und</strong> Referendare an. Hierzu wurden die<br />

Referendare bereits einzelnen Koordinatoren zugeteilt, die diese dann über die gesamten 4<br />

Ausbildungshalbjahre begleiten <strong>und</strong> unterstützen.<br />

Die zukünftige Zusammenarbeit <strong>und</strong> der Austausch zwischen Ausbildungskoordinatoren <strong>und</strong><br />

Ausbildungslehrern soll vereinfacht <strong>und</strong> deutlich beschleunigt werden. Hierzu wird in naher Zukunft<br />

ein Formular entwickelt, das es den Ausbildungslehrern sehr schnell <strong>und</strong> einfach ermöglicht,<br />

eine Beurteilung der fachlichen, pädagogischen <strong>und</strong> sozialen Kompetenzen <strong>des</strong> Studienreferendars<br />

durchzuführen. Eine Auswertung durch die Ausbildungskoordinatoren wird somit<br />

schnell <strong>und</strong> problemlos ermöglicht.<br />

Darüber hinaus soll es mit den Ausbildungslehrern einen Gedankenaustausch bezüglich der<br />

Anforderungen an den Ausbildungsunterricht geben. Hier sind insbesondere die spezifischen<br />

Qualitätsanforderungen <strong>des</strong> Studienseminars Hagen sowie die Anforderungen <strong>des</strong> handlungsorientierten<br />

Unterrichts zu nennen. Zentrale Aufgaben der Ausbildungslehrerinnen <strong>und</strong> Ausbildungslehrer<br />

sind die Unterstützung der Referendarinnen <strong>und</strong> Referendare bei der Planung,<br />

92


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Durchführung <strong>und</strong> Reflexion <strong>des</strong> angeleiteten Unterrichts.<br />

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Ausbildung der Studienreferendarinnen <strong>und</strong> Studienreferendare<br />

soll das regelmäßig stattfindende Treffen mit den Ausbildungskoordinatoren darstellen<br />

(bisher: Begleitprogramm). Im Rahmen eines drei- bis vierwöchigen Turnus werden hier in<br />

der Kleingruppe Themen diskutiert, die die auszubildenden Referendare (das Studienseminar<br />

Hagen unterstützend) auf die Praxis ihres selbstständigen Unterrichts vorbereiten sollen.<br />

Neben Themen wie individuelle Förderung, Unterrichtsentwürfe oder den Umgang mit Unterrichtsstörungen<br />

sollen aber auch die Probleme der Studienreferendare innerhalb der Schule, mit<br />

Kollegen oder mit dem Studienseminar besprochen werden. Ein offenes Ohr <strong>und</strong> eine kompetente<br />

<strong>und</strong> menschliche Beratung sollen helfen, die Klippen <strong>des</strong> Referendariats zu umschiffen.<br />

Dieses Begleitprogramm ist somit so konzipiert, dass die Referendarinnen <strong>und</strong> Referendare je<br />

nach Ausbildungsstand nach <strong>und</strong> nach mit den für Ihre zukünftige schulische Arbeit relevanten<br />

Themen <strong>und</strong> Aufgaben vertraut werden. Sie erhalten so Einblicke in die Bereiche<br />

- Organisieren/Verwalten<br />

- Unterrichten<br />

- Erziehen<br />

- Diagnostizieren/Fördern<br />

- Beraten<br />

- Leistung messen/Beurteilen<br />

- Evaluieren/Innovieren/Kooperieren<br />

Die einzelnen Elemente <strong>des</strong> Programms werden dabei flexibel, an den Bedürfnissen der Referendarinnen<br />

<strong>und</strong> Referendare sowie den aktuellen Anforderungen ausgerichtet, thematisiert <strong>und</strong><br />

erarbeitet.<br />

Arbeitsplan:<br />

• Entwicklung <strong>des</strong> Auswertungs- <strong>und</strong> Bewertungsbogens für Ausbildungslehrer<br />

• Planung <strong>und</strong> Durchführung <strong>des</strong> Begleitprogramms bzw. der regelmäßigen Treffen<br />

• Engere Betreuung der Referendare durch die Ausbildungskoordinatoren<br />

• Erstellung einer Start-Up-Mappe für neue Referendare (inkl. Schulregeln, Stufenmodell,<br />

Ges<strong>und</strong>heitshinweise, Abkürzungsverzeichnis etc.)<br />

93


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

7. Lehrerfortbildung<br />

Leitung: StD Dr. Boller, StD Ermert<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Im <strong>Berufskolleg</strong> besteht seit geraumer Zeit die zwingende Notwendigkeit, die sich wandelnden<br />

Anforderungen von <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> Gesellschaft angemessen im Unterricht zu berücksichtigen.<br />

Hierzu leisten Fortbildungsveranstaltungen einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung<br />

der schulischen Arbeit <strong>und</strong> <strong>des</strong> professionellen Handelns von Lehrern. In einer Vielzahl ganz<br />

unterschiedlicher Fortbildungsveranstaltungen hat sich das Kollegium schulintern <strong>und</strong> schulextern<br />

bei Fortbildungen staatlicher Anbieter <strong>und</strong> weiterer Träger diesem Anspruch gestellt. Fachfortbildungen<br />

<strong>und</strong> Regionalkonferenzen auf Bezirksregierungsebene - vor allem in den neu geordneten<br />

Ausbildungsberufen - dienten dazu, Kompetenzen in neueren Überlegungen der Bildungsgangarbeit<br />

<strong>und</strong> deren Umsetzungen zu erweitern.<br />

Dies betraf im Berichtszeitraum auch den IT–Bereich, der weiterhin durch große Veränderungen<br />

geprägt ist. Beispielhaft sind hier aktuelle Schulinterne Lehrerfortbildungen (SchiLf) genannt,<br />

die Kolleg/innen als Moderatoren leiten:<br />

• Nutzung von Programmen, wie PowerPoint oder MindManager,<br />

• Tastschreiben in vier St<strong>und</strong>en,<br />

• Virtuelle Klassenräume als interaktive Arbeitsplattform für Lehrer <strong>und</strong> Schüler,<br />

• Nutzung der INiS-Oberfläche in den DV-Räumen,<br />

• Inhouse-Nutzung eines BSCW-Servers.<br />

Daneben gab es Angebote im Rahmen themenspezifischer Fachfortbildungen, auch mit externen<br />

Referenten, so z.B. zu Neuerungen im Bereich Recht, das von vielen Kolleg/innen wahrgenommen<br />

wurde.<br />

In den Bildungsgängen der Berufsschule wurden neue Anforderungen der Ausbildungsbetriebe<br />

als Partner im dualen System aufgegriffen. So wurden in SchiLf didaktische Jahresplanungen<br />

erstellt <strong>und</strong> in Arbeitskreisen <strong>und</strong> Workshops die Umsetzung der lernfeldorientierten Bildungsgangdidaktik<br />

<strong>und</strong> die reflektierte Nutzung branchenspezifischer Informationstechnologien vorangetrieben.<br />

Eine mehrjährige schulinterne Fortbildung im Sinne <strong>des</strong> Beratungslehrer-Erlasses erfolgte in<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> mit Unterstützung der Sucht-, der Erziehungs- <strong>und</strong> der Schulberatungsstelle<br />

unseres Schulträgers (Kreis <strong>Siegen</strong>-Wittgenstein) in den Jahren 1999 bis 2000. KollegInnen<br />

<strong>des</strong> BK Technik <strong>und</strong> der AHS waren beteiligt. Die gesamte Maßnahme beinhaltete ca. 80<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> erstreckte sich über ein Schuljahr. Die Fortbildung war in monatliche<br />

Halbtagsveranstaltungen <strong>und</strong> Kompaktmaßnahmen außerhalb der Schule organisiert. Die nunmehr<br />

13 Beratungslehrer an unserem <strong>Berufskolleg</strong> stellen zweifelsohne eine bemerkenswerte<br />

Größenordnung dar. Unterstützt durch Kooperationspartner vor Ort <strong>und</strong> mitfinanziert von opus<br />

NRW, dem Netzwerk Bildung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, bemühen sich die Beratungslehrer um eine Aktualisierung<br />

ihres Beratungswissens <strong>und</strong> das Einüben entsprechender Techniken, zuletzt zum<br />

„Konfliktmanagement durch Mediation“. Dabei gehen wir nach der nachfolgend beschriebenen<br />

Konzeption, die die Budgetverwendung beinhaltet, vor:<br />

Laut aktuellem Erlass finden Fortbildungen in stärkerer Verantwortung <strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s, also<br />

schwerpunktmäßig als schulinterne Fortbildungen auf Fach- oder Bildungsgangebene statt.<br />

Zu vielen Themen stehen qualifizierte Referenten im Kollegium zur Verfügung; so können Fortbildungen<br />

passgenau auf die Belange unseres <strong>Berufskolleg</strong>s ausgerichtet werden. Wegen unseres<br />

weit gegliederten Systems <strong>und</strong> dem daraus resultierenden erhöhten Fortbildungsbedarf<br />

<strong>und</strong> zusätzlich der Situation, dass wir hier in <strong>Siegen</strong> weit weg von typischen Veranstaltungsor-<br />

94


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

ten (Dortm<strong>und</strong>, Soest) sind, fällt ein höherer Bedarf für Reisekosten an.<br />

Deshalb sind - wie bisher - vor allen bei Schilf-Maßnahmen kreative Lösungen zur Finanzierung<br />

gefragt. So werden die notwendigen Mittel u.a. generiert:<br />

• über Kooperationspartner,<br />

• über den Schulträger,<br />

• aus Programmen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>,<br />

• bei Eigenbeteiligung <strong>des</strong> Kollegiums,<br />

• den Förderverein<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Die Bildungsgangverantwortlichen, Vorsitzende der Fachkonferenzen <strong>und</strong> jeder Kollege melden<br />

weiterhin den Fortbildungsbeauftragten den individuellen Bedarf, aber auch Angebote als Moderator<br />

bzw. Referent. Diese bemühen sich dann um eine zeitnahe Umsetzung. Exemplarisch erwähnt<br />

seien in an dieser Stelle:<br />

� ein Workshop zum Einsatz eines mittlerweile im Schulnetz <strong>des</strong> BK installierten WWS-<br />

Programmes zum Einsatz in den Fachklassen <strong>des</strong> Einzelhandels, Groß- <strong>und</strong> Außenhandels<br />

<strong>und</strong> der Automobilkaufleute: Kollegen arbeiten sich in das Handling <strong>des</strong> Programms<br />

ein <strong>und</strong> geben ihre Kenntnisse an das interessierte Kollegium weiter.<br />

� Die installierte Technik in den Räumen <strong>des</strong> Erweiterungsbaus <strong>und</strong> sukzessive in allen<br />

Räumen <strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s bedarf einer Einweisung in die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten:<br />

audio- <strong>und</strong> video-gestützte Medien können über Beamer <strong>und</strong> Lautsprecher genutzt<br />

werden, ein Zugriff auf den zentralen Server <strong>des</strong> Schulnetzes <strong>und</strong> die Internet-<br />

Nutzung ist ebenso möglich. Das muss dem Kollegium erläutert werden. In ca. 1stündigen<br />

Veranstaltungen geben wir dem gesamten Kollegium die Möglichkeit, diese<br />

neuen Techniken kennen zu lernen, um sie im eigenen Unterricht anzuwenden.<br />

Immer stärker zeigte sich der Bedarf an Fortbildung zur individuellen Förderung unserer Schüler,<br />

auch als dies noch nicht im Schulgesetz verankert war. So fanden in den Jahren 2007 –<br />

2009 in außerunterrichtlicher Zeit an Nachmittagen im <strong>Berufskolleg</strong> <strong>und</strong> - besonders wirksam in<br />

2-Tages-Veranstaltungen in einer Tagungsstätte (Schlosshotel Friedewald) - Veranstaltungen<br />

statt, die diese Thematik aufgriffen:<br />

Bewerbungsunterlagen professionell analysieren:<br />

Unsere Schüler schaffen als Bewerber um Ausbildungsplätze dann leichter die erste Hürde <strong>des</strong><br />

Bewerbungsverfahrens, wenn ihr Auftritt stimmt. In diesem Praxisseminar zeigen Personal- <strong>und</strong><br />

Ausbildungsverantwortliche auf, worauf es dabei ankommt <strong>und</strong> stellen sich all Ihren Fragen zu<br />

den Bewerbungsverfahren dieser Unternehmen. Angesprochen sind die Klassenlehrer <strong>und</strong><br />

Fachlehrer der Berufsfachschulklassen <strong>und</strong> alle interessierten Kolleg/innen.<br />

Mit Klassensituationen umgehen:<br />

Diese Fortbildungsveranstaltung richtet sich an alle Klassenlehrer der Vollzeit-Bildungsgänge<br />

<strong>und</strong> an die KollegInnen, die Interesse an folgenden Themen haben:<br />

• erleben, wie Lehrer <strong>und</strong> Schüler miteinander umgehen,<br />

• Vertrauen schaffen, übereinstimmend handeln,<br />

• effizient kommunizieren,<br />

• Netzwerke bilden,<br />

• Interventionsmöglichkeiten nutzen.<br />

Konflikte im Unterricht wahrnehmen <strong>und</strong> konstruktiv nutzen:<br />

Unsere tägliche Arbeit in Klassen ist häufig durch Aufforderungen geprägt, die scheinbar ungehört<br />

verhallen. Selbstverständliches muss in jeder St<strong>und</strong>e neu vereinbart werden; das nervt,<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

kostet Kraft <strong>und</strong> Zeit <strong>und</strong> schadet der Ges<strong>und</strong>heit. Was können wir tun, um mit solchen Situationen<br />

besser umzugehen? Patentrezepte gibt es nicht. Dafür sind wir als Lehrer zu unterschiedlich<br />

<strong>und</strong> unsere Schüler sind es auch. Wir können hinschauen <strong>und</strong> überlegen, was da gerade<br />

mit uns, mit der Klasse <strong>und</strong> mit einzelnen Schülern passiert, <strong>und</strong> das kann sehr helfen. Thema<br />

dieser SchiLf ist das gemeinsame Nachdenken über Bewältigungsstrategien, die es uns möglich<br />

machen, Probleme zu erkennen <strong>und</strong> adäquat zu handeln.<br />

Mobbing im Internet:<br />

Hierbei geht es in erster Linie um einen Erfahrungsaustausch sowie möglich Kommunikationsplattformen<br />

<strong>und</strong> –arten.<br />

Marburger Konzentrationstraining - Konfrontative Pädagogik:<br />

Wie oft hören wir von Schülern: „Die Aufgabe habe ich ganz anders verstanden! Das habe ich<br />

gar nicht gelesen!“ Unsere Schüler sind häufig unkonzentriert <strong>und</strong> haben Schwierigkeiten bei<br />

der Sache zu bleiben. Hier setzt das Marburger Konzentrationstraining an. Es richtet sich an<br />

Jugendliche, die in der Schule leicht ablenkbar sind <strong>und</strong> auch Probleme bei den Hausaufgaben<br />

haben. Im MKT lernen die Jugendlichen, wie man besser mit Aufgaben umgeht.<br />

Supervision zur Teamentwicklung:<br />

Schwierige Situationen in der Klasse <strong>und</strong> Konflikte mit einzelnen Schülern gehören zum pädagogischen<br />

Alltag in der Schule. Anhand von konkreten Situationen damit besser umgehen zu<br />

lernen, ist Inhalt der schulinternen Lehrerfortbildungsreihe, die sich an alle Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

richtet, die ihr berufliches Handeln <strong>und</strong> <strong>des</strong>sen Bedingungen hinterfragen wollen. Insbesondere<br />

angesprochen sind die Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, die in den Berufsfachschulklassen<br />

unterrichten.<br />

Open Office:<br />

Schüler haben in der letzten DV-St<strong>und</strong>e alle gestellten Übungsaufgaben gelöst. Aber was nützt<br />

die Lösung, wenn die Schüler zu Hause die Übung nicht noch einmal durchführen können? Im<br />

Kern dieser Fortbildung geht es um die Fragestellung: Wie können wir mit wenig Aufwand bequem<br />

vom Schul-PC oder vom eigenen Rechner aus mit den Schülern kommunizieren? Eingegangen<br />

wird dabei u.a. auf folgende praktische Umsetzungsmöglichkeiten: Übungsaufgaben<br />

<strong>und</strong> Lösungen sind für jeden Schüler auch außerhalb der Unterrichtszeiten „erreichbar“,<br />

Hausaufgaben können online verteilt werden, mit der Klasse vereinbarte Termine (Klassenarbeiten,<br />

Präsentationstermine usw.) sind mit Hilfe <strong>des</strong> Browsers „abrufbar“, Schüler <strong>und</strong> Lehrer<br />

können über E-Mail, Forum <strong>und</strong> Chat kommunizieren.<br />

Handeln im Handel: mit (schwierigen) Situationen im Schulalltag umgehen:<br />

Diese Fortbildungsveranstaltung richtet sich an alle KollegInnen, die in den Berufsschulklassen<br />

<strong>des</strong> Handels unterrichten. In einer zunehmend komplexer werdenden Gesellschaft sind sie immer<br />

mehr Angeboten <strong>und</strong> Anforderungen ausgesetzt, die Orientierung <strong>und</strong> Identitätsfindung<br />

oftmals stark erschweren. Dies kann in so genannten Verhaltensauffälligkeiten/-störungen Ausdruck<br />

finden, die eine gelingende Sozialisation behindern <strong>und</strong> nicht nur Eltern <strong>und</strong> Ausbildungsbetriebe,<br />

sondern insbesondere auch die Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer vor große Herausforderungen<br />

stellen.<br />

Mit schwierigen Situationen im Unterricht umgehen:<br />

Wie kann ich als LehrerIn „schwierigen SchülerInnen“ die gesellschaftlich in Auftrag gegebenen<br />

Bildungsinhalte vermitteln? Brauche ich dazu z.B. speziell angepasste didaktische Methoden?<br />

Wie bleibe ich in schwierigen Situationen handlungskompetent? In der Fortbildung sollen aus<br />

einem systemischen Ansatz heraus Erklärungsansätze für auffälliges, stören<strong>des</strong> bzw. gestörtes<br />

oder einfach herausfordern<strong>des</strong> Verhalten vorgestellt werden. Dabei wird davon ausgegangen,<br />

dass zur Erfüllung <strong>des</strong> Bildungsauftrages nicht nur Unterrichtsstoff vermittelt werden kann, dass<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

vielmehr die Persönlichkeitsentwicklung <strong>und</strong> Identitätsfindung der SchülerInnen eine wesentliche<br />

Rolle spielen. Können wir SchülerInnen in ihren Kompetenzen fördern, Anschluss an das<br />

System Schule (als ein Sprungbrett in das System Gesellschaft) zu finden?<br />

Arbeitsplan:<br />

Den Ausgangspunkt bildete die Pädagogische Konferenz <strong>des</strong> gesamten Kollegiums im Lan<strong>des</strong>institut<br />

in Soest am 17./18. September 2009.<br />

Do. 15.00 - 16.30 Lernen <strong>und</strong> Erinnern (Prof. Onur Güntürkün, Bochum)<br />

17:00 – 18:30 Selbst reguliertes Lernen in Lernsituationen (U. Krakau, Dortm<strong>und</strong>)<br />

Fr. 9:00 - 10:00 Workshop I <strong>und</strong> 10:30 - 11:30 Workshop II<br />

Kolleg/innen beschrieben die bisherigen Ansätze Individueller Förderung an unserem BK.<br />

Nach einer kurzen Vorstellung werden die Anmerkungen der Kolleg/innen thematisiert. Daraus<br />

können schulinterne Lehrer-Fortbildungs-Veranstaltungen, neue Formen der Zusammenarbeit<br />

innerhalb <strong>des</strong> Kollegiums, usw. entstehen.<br />

Hier die Inhalte der Workshops:<br />

I/1 + II/I Lernstörungen <strong>und</strong> Stigmatisierung (Dietrich/Spork)<br />

In fast jeder Klasse gibt es Schüler, die bestimmte Verhaltensauffälligkeiten an den Tag legen.<br />

Dazu gehört der „Klassenkasper“, der den Unterricht stört <strong>und</strong> Lehrer in die Verzweiflung treibt<br />

genauso wie Schüler, die durch Aggressivität oder stark provokantes Verhalten auffallen. Und<br />

es gibt die sehr ruhigen Schüler, die sich nichts zutrauen <strong>und</strong> an den Anforderungen von Schule<br />

scheitern. Wie können wir damit umgehen, wie auf solche Schüler eingehen? Stigmatisierungen<br />

<strong>und</strong> daraus entstehende Lernstörungen sind Thema <strong>des</strong> angebotenen Workshops. Wichtige<br />

Eckpunkte <strong>des</strong> Teufelskreises „Lernstörungen“ sollen erarbeitet werden. Im Anschluss daran<br />

soll als Gegenstück das Beispiel eines positiven Lernkreislaufes entwickelt <strong>und</strong> Wege aus der<br />

Lernstörung aufgezeigt werden.<br />

I/2 + II/2 Schülerzentrierte Gesprächsführung (Bender/Mau)<br />

Die klientenzentrierte Gesprächsführung basiert auf dem personenzentrierten Ansatz von Carl<br />

Rogers, in <strong>des</strong>sen Mittelpunkt die zwischenmenschliche Beziehung steht. Ziel ist es, das<br />

Selbsthilfepotenzial <strong>und</strong> die eigenen Ressourcen <strong>des</strong> Schülers zu aktivieren. Dies geschieht<br />

durch eine Haltung, die immer den Schüler <strong>und</strong> seine Entwicklungsmöglichkeiten in den Fokus<br />

der Aufmerksamkeit rückt <strong>und</strong> nicht das isolierte Problem. Rogers fragt: Welche Bedingungen<br />

sind es, die dazu führen, dass eine Person von sich aus über ihr Erleben spricht, sich dabei<br />

besser verstehen lernt <strong>und</strong> schließlich zu Einstellungs- <strong>und</strong> Verhaltensänderung gelangt? In<br />

dieser Veranstaltung soll es um einen ersten Zugang, um die Gr<strong>und</strong>begriffe dieser therapeutischen<br />

Technik gehen.<br />

I/3 + II/3 Diagnose <strong>und</strong> Einstufungstests (Nimmermann)<br />

Um den Förderbedarf bei Schülern zu ermitteln, muss dieser zunächst diagnostiziert werden.<br />

Welche Bereiche (fachliche <strong>und</strong> persönliche) hierfür in Frage kommen, soll ein Schwerpunkt <strong>des</strong><br />

Workshops sein. Als zweiter Aspekt sollen Diagnosemethoden, besonders die Form von Einstufungstests,<br />

vorgestellt <strong>und</strong> dann exemplarisch für Bildungsgänge unseres <strong>Berufskolleg</strong>s entwickelt<br />

werden.<br />

II/4 Konfrontative Pädagogik (Plügge)<br />

Was wissen wir eigentlich über die Lebensweisen unserer Schüler mit Migrationshintergr<strong>und</strong>?<br />

Insbesondere Kolleginnen klagen darüber, von männlichen Schülern mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

nicht ernst genommen zu werden. Aber auch die männlichen Kollegen geraten mit dem „Ku-<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

schelpädagogischen Ansatz“ schnell an ihre Grenzen.<br />

Nicht immer führt die kooperative Gesprächsführung zum Ziel! Es werden Merkmale aus dem<br />

Alltag von Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> erläutert, familiäre Kommunikationsstrukturen<br />

aufgezeigt <strong>und</strong> so Verhaltensmuster erklärt. Als ein Lösungsansatz wird die Methode der konfrontativen<br />

Pädagogik vorgestellt.<br />

I/5 + II/5 Lerntagebuch (Viehmann)<br />

Die Schüler lernen durch den Einsatz <strong>des</strong> Lerntagebuchs etwas darüber, in ihrem privaten oder<br />

beruflichen Alltag selbstorganisiert zu lernen, d.h. Erfahrungen zu machen, diese zu reflektieren<br />

<strong>und</strong> zu verarbeiten. Die Lernenden halten Unterrichtsergebnisse, Erfahrungen <strong>und</strong> Probleme<br />

<strong>des</strong> Lernens in einem extra dafür vorgesehenen Heft, geb<strong>und</strong>enen Buch oder auf gesonderten<br />

Vordrucken täglich, wöchentlich oder projektbegleitend fest. Den Lehrern wird mit Hilfe <strong>des</strong> Einsatzes<br />

<strong>des</strong> Lerntagebuchs im Unterricht ein Einblick in die individuellen Verstehensprozesse,<br />

Lernwege <strong>und</strong> Lernerfolge der Schüler gegeben (Basis für Gespräche über Lernwege <strong>und</strong><br />

Lernprobleme). Lerntagebucheintragungen können zudem wertvolle Informationen für Entwicklungsgespräche<br />

liefern, die dann als Basis für individuelle Förderpläne genutzt werden können.<br />

I/6 + II/6 Konzentrationstraining (Gottschlich)<br />

Wie oft hören wir von Schülern: „Die Aufgabe habe ich ganz anders verstanden! Das habe ich<br />

gar nicht gelesen!“ Unsere Schüler sind häufig unkonzentriert <strong>und</strong> haben Schwierigkeiten, bei<br />

der Sache zu bleiben. Hier setzt das Konzentrationstraining an. Es richtet sich an Jugendliche,<br />

die in der Schule leicht ablenkbar sind <strong>und</strong> auch Probleme bei den Hausaufgaben haben. Die<br />

Jugendlichen lernen, wie man besser mit Aufgaben umgeht. Es werden Materialien <strong>und</strong> Elemente<br />

vorgestellt, die so direkt angewendet werden können.<br />

I/7 + II/7 Stufenmodell (Magers/Helle)<br />

Im Schulalltag gibt es immer Situationen, in denen die üblichen Erziehungsmaßnahmen, wie<br />

Mahnungen usw. keine Veränderungen mehr beim Schüler bewirken. Hier ist es nützlich, Probleme<br />

klar anzusprechen, verhaltensauffällige Schüler in ihre Verantwortung zu stellen <strong>und</strong> durch<br />

konsequentes Verhalten sich selbst <strong>und</strong> jeden Schüler ernst zu nehmen. Das Stufenmodell arbeitet<br />

mit einer Folge von Gesprächen, die aufeinander aufbauen. Sie enthalten Vereinbarungen<br />

zwischen Lehrer <strong>und</strong> Schüler mit abgestuften Konsequenzen, wenn die Vereinbarungen<br />

nicht eingehalten werden. Das Modell stellt ein leicht handhabbares Schema bereit, mit dem<br />

klare Verhältnisse geschaffen werden <strong>und</strong> die Schüler, so unterschiedlich sie auch sind, gerecht<br />

behandelt werden <strong>und</strong> die Möglichkeit haben, die entstandene Situation zu bereinigen, so dass<br />

nichts zurückbleibt.<br />

II/8 Reflektionsraumkonzept (Gleim / V. Funke)<br />

Der Reflektionsraum soll für störende Schüler nicht als Strafe vermittelt werden, sondern als<br />

Pflicht, das eigene Verhalten zu hinterfragen. Das emotionale Aufschaukeln zwischen Schüler<br />

<strong>und</strong> Lehrer in Störungssituationen soll minimiert <strong>und</strong> eine (Re-)Integration <strong>des</strong> störenden Schülers<br />

nach dem Aufenthalt im Reflektionsraum erleichtert werden. Es gibt verschiedene Varianten<br />

dieses Konzeptes, die in ihren Details an die Bedürfnisse unseres <strong>Berufskolleg</strong>s angepasst<br />

werden müssen.<br />

I/9 Das Beratungskonzept an unserem <strong>Berufskolleg</strong>: Individuelle Förderung für alle<br />

Schüler (Metz-Stoltefuß / Gleim / Ermert)<br />

Vorgestellt wird das seit langem angewandte Beratungskonzept zur Einzelfallhilfe.<br />

Beratungslehrer helfen<br />

- bei Fragen zu Schulformen, Fächern, Abschlüssen <strong>und</strong> zu Ausbildungs- u. Studienmöglichkeiten,<br />

- bei Schwierigkeiten in der Schule, im Ausbildungsbetrieb, zu Hause.<br />

Informiert wird auch über<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

- Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH),<br />

- Schüler geben Schülern Nachhilfe,<br />

- Prüfungsvorbereitungskurse für Schüler der Berufsschule,<br />

- Europa-Kaufmann (Irle).<br />

Evaluation<br />

Aus der Evaluation dieser zweitägigen Lehrerfortbildung ergeben sich im Kern zwei wesentliche<br />

Anhaltspunkte:<br />

1. Über 80 % der Befragten sprachen sich für eine Fortführung <strong>des</strong> Themas „Individuelle<br />

Förderung“ im Rahmen der Fortbildung aus.<br />

2. 75 % der Befragten wünschen sich auch in Zukunft eine mehrtägige pädagogische Konferenz.<br />

Daraus ergeben sich folgende Arbeitsschwerpunkte für die nächsten Jahre:<br />

Angebote der Schulinternen Lehrerfortbildung als Halbtagesveranstaltungen nachmittags im<br />

<strong>Berufskolleg</strong> bzw. in außerunterrichtlicher Zeit freitags - samstags als 2-Tages-Veranstaltungen<br />

in einer Tagungsstätte (Schlosshotel Friedewald).<br />

Teilweise werden diese Veranstaltungen in Kooperation mit den <strong>Berufskolleg</strong>s AHS <strong>und</strong> Technik<br />

durchgeführt.<br />

Dadurch entstehen arbeitsfähige Gruppen <strong>und</strong> externe Moderatoren werden bezahlbar.<br />

Über die Fachstelle für Suchtprävention <strong>und</strong> Koordination beim Schulträger Kreis <strong>Siegen</strong>-<br />

Wittgenstein <strong>und</strong> weitere Kooperationspartner werden externe Referenten mit eingeb<strong>und</strong>en; so<br />

auch Moderatoren <strong>des</strong> Dez. 46 der Bezirksregierung Arnsberg.<br />

Folgende Veranstaltungen sind derzeit geplant, auf Wunsch der Kolleg/innen werden weitere<br />

Themen angeboten:<br />

1. Förderung der sozialpädagogischen Kompetenz für Lehrkräfte, die in schwierigen Lern-<br />

situationen arbeiten / Beratungsteam in Bildungsgängen<br />

2. Beobachtungskompetenz als Gr<strong>und</strong>lage individueller Förderung<br />

3. „Diagnose- <strong>und</strong> Fördersystem Schriftsprachkompetenz“<br />

4. Unterrichtsentwicklung - Prozessorientierte Bildungsgangarbeit<br />

5. Konzentrationstraining<br />

6.Schülerzentrierte Gesprächsführung, auch als Vorbereitung eines Reflexionsraum-Konzeptes.<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

8. Weltoffenheit<br />

8.1 „Welten öffnen“ – Kulturelle Bildung<br />

Leitung: StR Dr. Kleber<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Im Schuljahrsverlauf gibt das BKWV seinen Schülern zahlreiche Möglichkeiten der Teilnahme<br />

an aktiver bzw. passiver kultureller Bildung in all ihren Facetten. Dies geschieht zum einen<br />

durch die Inanspruchnahme von Angeboten externer Kulturschaffender auf regionaler <strong>und</strong> überregionaler<br />

Ebene. Zum anderen fördern Unterricht <strong>und</strong> verschiedenste Projekte die kulturelle<br />

Kreativität der Schülerschaft selbst <strong>und</strong> sorgen damit für die Nutzung vorhandenen Potentials<br />

innerhalb der Einrichtung.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

1. Theater<br />

Zur guten Tradition gehören seit vielen Jahren die Theaterfahrten der Mittel- <strong>und</strong> Oberstufenschüler<br />

<strong>des</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasiums <strong>und</strong> der Fachoberschule zum Schauspielhaus Düsseldorf.<br />

Neben dem Besuch einer aktuellen Inszenierung besteht aufgr<strong>und</strong> der guten Kontakte zum<br />

Schauspielhaus dort auch die Möglichkeit zum berühmten „Blick hinter die Kulissen“. Dabei ergeben<br />

sich immer wieder aufschlussreiche Gespräche mit Schauspielern, Dramaturgen <strong>und</strong><br />

Regisseuren.<br />

Selbstverständlich nutzen die Schüler mit ihren Kursleitern auch das Angebot <strong>des</strong> inzwischen<br />

fertig gestellten Apollo-Theaters in <strong>Siegen</strong>. Besuch <strong>und</strong> Besichtigung der heimischen Spielstätte<br />

gehören zum festen Jahresprogramm <strong>des</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasiums.<br />

Bereits mehrmals nutzten die Schüler der ein- <strong>und</strong> zweijährigen Berufsfachschule sowie <strong>des</strong><br />

Berufsgr<strong>und</strong>schuljahres die Möglichkeit zum Besuch <strong>des</strong> Medien- <strong>und</strong> Kulturhauses Lÿz.<br />

Theaterbesuche bieten den Schülern Impulse für eigene schauspielerische Aktivitäten <strong>und</strong> Produktionen.<br />

In der Vergangenheit existierte am BKWV eine eigene Theater-AG, die auf erfolgreiche<br />

Aufführungen auch außerhalb der Schule zurückblicken kann. Inzwischen können die Teilnehmer<br />

<strong>des</strong> Literaturkurses ihr Können im Programm der Abschluss- oder Weihnachtsfeiern<br />

unter Beweis stellen. Dabei greifen sie auf vorgefertigte Inszenierungen zurück, entwickeln aber<br />

auch beachtliches Potential bei der Inszenierung eigener Stücke oder Szenen.<br />

Die Nutzung der hauseigenen Infrastruktur mit Aula <strong>und</strong> Bühne ermöglicht die Verpflichtung von<br />

professionellen Theatergruppen an unsere Schule. Bereits dreimal zu Gast am BKWV war in<br />

der Vergangenheit das Neue Tendenztheater Neuss ein Jugendtheater, das u.a. aktuelle politisch-gesellschaftliche<br />

Fragestellungen zielgruppenorientiert aufbereitet.<br />

Sofern finanzielle <strong>und</strong> organisatorische Gründe nicht im Wege stehen, könnte überlegt werden,<br />

einer „eingekauften“ Theaterinszenierung einmal jährlich einen festen Platz im Schuljahresverlauf<br />

zu geben. Damit erhielte eine noch breitere Schülerschaft die Möglichkeit zum Theaterbesuch.<br />

Die Idee ist nicht neu, könnte aber an unserer Schule gewinnbringend als Alternative oder im<br />

Wechsel mit der Verpflichtung von Theaterensembles eingesetzt werden: Gesprächskonzerte.<br />

Klassische Musik wird am praktischen, hörbaren Beispiel erklärt. Nicht mit einem ganzem Orchester,<br />

sondern mit einem kleinen Ensemble. Vielleicht ein Gesangs-Solist mit Klavierbegleitung?<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

2. Musik<br />

Obwohl kein eigenes Unterrichtsfach, wird der Schulalltag am BKWV immer wieder mit musikalischen<br />

Aktivitäten bereichert. Dazu trägt etwa die Lehrerband bei, die in lockerer Zusammensetzung<br />

existiert <strong>und</strong> gelegentlich von Schülern ergänzt wird.<br />

Auftritte talentierter Schüler mit Gesangsdarbietungen bzw. instrumentalen Aufführungen gehören<br />

zum festen Bestandteil der Weihnachts- <strong>und</strong> Abschlussfeiern.<br />

Dem vielstimmigen Gesang verpflichtet fühlt sich seit vielen Jahren der Lehrerchor, der in der<br />

Vergangenheit viele schulische Veranstaltungen musikalisch umrahmt hat. Er versteht sich als<br />

Bindeglied zwischen aktiven <strong>und</strong> ehemaligen Lehrerkollegen <strong>und</strong> erfreut insbesondere die Pensionäre<br />

gerne mit einem flotten Ständchen.<br />

Auch im Rahmen von Projekttagen für die Vollzeitbildungsgänge werden musikalische Akzente<br />

gesetzt. So bot ein Projekt der Höheren Handelsschule im Rahmen der Projekttage „miteinander<br />

umgehen – miteinander lernen“ einen Gospelworkshop an. Ergebnisse dieses Projekts sind<br />

auf der kommenden Weihnachtsfeier zu hören.<br />

3. Literatur<br />

Literatur als Unterrichtsgegenstand <strong>des</strong> allgemein bildenden Faches Deutsch bietet zahlreiche<br />

Wege der Wissensvermittlung, etwa im Rahmen von Autorenlesungen. Insbesondere heimische<br />

Autoren haben den Schülern <strong>des</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasiums in den vergangenen Jahren Einblicke<br />

in die Entstehung von Lyrik <strong>und</strong> Prosa geben können.<br />

An eine breite Schülerschaft aller Bildungsgänge wandte sich der Tag <strong>des</strong> Vorlesens, der 2007<br />

erstmals an unserer Schule begangen wurde. Von der Stiftung Lesen als b<strong>und</strong>esweiter Vorlesetag<br />

ins Leben gerufen, lasen heimische Prominente einen ganzen Morgen lang eigene oder<br />

ausgewählte Texte zu Themen aus Sport, Religion <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>.<br />

Es wäre wünschenswert, wenn der jährlich stattfindende Vorlesetag einen festen Platz im<br />

Schulkalender findet. Ablauf <strong>und</strong> inhaltliche Ausgestaltung <strong>des</strong> Tages sind variabel. Denkbar ist<br />

beispielsweise die Verpflichtung eines einzelnen überregional bekannten Autors. Ebenso könnten<br />

Schüler im Rahmen einer Projektarbeit diesen Tag vorbereiten.<br />

4. Ausdrucksmalerei<br />

Zwar bietet das BKWV kein Unterrichtsfach „Kunst“ an. Gleichwohl verschönern zahlreiche<br />

„Gemälde“ das Schulgebäude. Hierbei handelt es sich um die Arbeitsergebnisse der Vollzeitbildungsgänge<br />

Höhere Handelsschule <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasium, die im Rahmen ihrer Projekttage<br />

„miteinander umgehen – miteinander lernen“ entstanden sind.<br />

5. Medien<br />

Der kompetente Umgang mit Medien zählt heute zu den Schlüsselqualifikationen im Berufsleben.<br />

Schüler <strong>des</strong> BKWV erwerben diese Fähigkeiten u.a. im Fachunterricht Informationswirtschaft.<br />

Daneben stärken einzelne in verschiedene Unterrichtsfächer eingeb<strong>und</strong>ene Projekte die<br />

Medienkompetenz. So erstellten zuletzt Schüler der zweijährigen Berufsfachschule ein Hörbuch<br />

über ihre Studienfahrt nach Berlin oder stellten kleine Publikationen zu den Themen Weihnachten<br />

bzw. Ostern zusammen. Im Rahmen der Projekttage der Höheren Handelsschule dokumentierten<br />

Schüler in einem Videofilm den Ablauf dieser Tage. Schulinterne Wettbewerbe appellieren<br />

ebenfalls an die Medienkreativität, beispielsweise die Aktion, die „Schule in Bildern“ zu portraitieren<br />

oder die zahlreichen außerunterrichtlichen Aktivitäten in einem Videofilm darzustellen.<br />

Arbeitsplan:<br />

1. Organisation/Durchführung „Tag <strong>des</strong> Vorlesens“ am 13. November 2009<br />

2. Vorbereitung/Durchführung der Ausstellung <strong>des</strong> B<strong>und</strong>esarbeitsministeriums „In die Zukunft<br />

gedacht – Bilder <strong>und</strong> Dokumente zur deutschen Sozialgeschichte“ vom 11.01. bis<br />

05.02.2010 in der Aula <strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

3. Vorbereitung/Durchführung eines Bücherflohmarkts zum Tag <strong>des</strong> Buches im Mai 2010<br />

4. Prüfung einer Kooperationspartnerschaft mit dem Apollo-Theater <strong>Siegen</strong> bzw. mit dem<br />

Medien- <strong>und</strong> Kulturhaus Lÿz<br />

5. Prüfung der Teilnahme am Projekt <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> NRW „Kultur <strong>und</strong> Schule“<br />

6. Sponsorensuche: Kontaktaufnahme mit der Stiftung für Kunst <strong>und</strong> Kultur der Sparkasse<br />

<strong>Siegen</strong>,<br />

7. gezielte Ansprache heimischer <strong>Wirtschaft</strong>sunternehmen<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

8.2 Leonardo da Vinci Projekt<br />

Leitung: OStR Helle<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Austauschprojekt im Rahmen <strong>des</strong> EU-Mobilitätsprogramms<br />

„Lebenslanges Lernen – Leonardo Da Vinci“ mit der spanischen Partnerschule<br />

I.E.S. Ciudad Escolar in Madrid, einer berufsbildenden Einrichtung. Die Zusammenarbeit beider<br />

Schulen begann im Jahre 2001. In der Folge wurden bisher (Stand 2009) vier themenbezogene<br />

Projekte mit jeweils zweijähriger Dauer durchgeführt, das fünfte Projekt mit dem Titel “Berufspraxis<br />

<strong>und</strong> Berufsausbildung in Europa“ läuft aktuell von 2009 bis 2011. Insgesamt konnten bisher<br />

42 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>des</strong> BKWV am Austauschprogramm teilnehmen.<br />

Das Projekt stellt eine Maßnahme zur Förderung der grenzüberschreitenden Mobilität der Schüler<br />

<strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s dar. Zielgruppe <strong>des</strong> Projektes sind angehende kaufmännische Assistenten<br />

<strong>und</strong> Assistentinnen Fremdsprachen. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung von jährlich jeweils 6<br />

Schülern der beiden o.g. Bildungseinrichtungen in die entsprechenden Partnerschaftsorte. Die<br />

Teilnehmer absolvieren ein vierwöchiges Betriebspraktikum in ausgesuchten Betrieben. In einer<br />

Vorbereitungsphase werden die Teilnehmer durch verschiedene Aktivitäten auf den Auslandsaufenthalt<br />

vorbereitet. Die Unterbringung <strong>und</strong> Verpflegung der Teilnehmer erfolgt in den Familien<br />

der Austauschschüler. Die fachliche Begleitung <strong>und</strong> soziale Betreuung während <strong>des</strong> Auslandspraktikums<br />

wird durch die jeweiligen Partnereinrichtungen gewährleistet. Das Auslandspraktikum<br />

wird anschließend zertifiziert (EUROPASS) <strong>und</strong> anhand von anzufertigenden Praktikumsberichten<br />

reflektiert. In den lokalen Presseorganen <strong>des</strong> Siegerlan<strong>des</strong> <strong>und</strong> auf der Schulhomepage<br />

wird regelmäßig über das Projekt berichtet. Das Projekt wird mit Mitteln aus der EU<br />

finanziert.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Das Partnerschaftsprojekt mit der spanischen I.E.S. Ciudad Escolar soll langfristig weitergeführt<br />

<strong>und</strong> intensiviert werden. Es sollen weitere Austauschprojekte durchgeführt werden, um einer<br />

möglichst großen Zahl an Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern den Praxisaufenthalt in Madrid zu ermöglichen.<br />

Sie sollen neben den berufspraktischen Kenntnissen weitere Fortschritte im Bereich der<br />

Fremdsprachen erlangen sowie ihre interkulturelle Kompetenz erweitern.<br />

Arbeitsplan:<br />

Konkret geht es in den nächsten zwei Jahren um die Umsetzung <strong>des</strong> aktuellen Leonardo-<br />

Projektes „Berufspraxis <strong>und</strong> –ausbildung in Europa“. Hierzu wurde von der zuständigen Nationalen<br />

Agentur im Juni 2009 eine Förderzusage für den Zeitraum 2009-2011 gegeben. Im Rahmen<br />

dieses Projektes werden im Frühjahr 2010 <strong>und</strong> 2011 je 6 angehende kaufmännische Assistenten<br />

Fremdsprachen <strong>des</strong> BKWV zu je vierwöchigen Betriebspraktika nach Madrid reisen. Der<br />

Aufenthalt wird vom zuständigen Projektkoordinator <strong>des</strong> BKWV, Patrick Helle, vorbereitet. Die<br />

Betreuung der Schüler in Madrid erfolgt durch die Partnerschule, der I.E.S. Ciudad Escolar<br />

Madrid, namentlich durch die dortige Projektkoordinatorin Loreto Astrain. Als Gegenbesuch erwartet<br />

das BKWV im Mai/Juni 2010 <strong>und</strong> 2011 jeweils 6 spanische Austauschschüler, die dann<br />

entsprechend in <strong>Siegen</strong>er Unternehmen 4-wöchige Praktika durchführen werden. Der Aufenthalt<br />

wird von Projektkoordinator Patrick Helle betreut. Die Evaluation <strong>des</strong> gesamten Projektes erfolgt<br />

im Rahmen der im Projektantrag beschriebenen Evaluationsinstrumente (Fragebogen, Teilnehmerberichte,<br />

Praktikumsberichte, etc.). Für das Jahr 2011 ist aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> 10-jährigen Bestehens<br />

der Partnerschaft ein spezielles Treffen mit einer Feier anvisiert.<br />

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<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

8.3 Zusatzqualifikation Europakauffrau / -kaufmann<br />

Leitung: StD Dr. Boller<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Mit dem bildungspolitischen Projekt „Europaschule in NRW“ erfuhr die Vorbereitung auf das Leben<br />

<strong>und</strong> Arbeiten im vereinten Europa <strong>und</strong> der globalisierten Welt seit 2007 vom Ministerium für<br />

Schule <strong>und</strong> Weiterbildung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> NRW eine entscheidende Aufwertung. <strong>Berufskolleg</strong>s sind<br />

aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> Stellenwerts der Bildungsgänge der APO-BK Anlage A besonders gefordert: Die<br />

meisten Aktivitäten, die auf umfassende Partizipation an der globalisierten Welt vorbereiten,<br />

werden in Vollzeitbildungsgängen umgesetzt, die Einbeziehung der Schüler, die sich in einem<br />

dualen Ausbildungsverhältnis befinden, bleibt vielfach Desiderat.<br />

Mit der Zusatzqualifikation zum Europakaufmann, die parallel zur beruflichen Erstausbildung<br />

erfolgt <strong>und</strong> keine Ausbildung nach dem BBiG oder der HwO ist, wurde ein lan<strong>des</strong>weit einzigartiges<br />

Curriculum geschaffen, das der wachsenden Bedeutung von Außenhandelsgeschäften sowie<br />

dem zunehmenden Stellenwert berufsbezogener Fremdsprachenkenntnisse Rechnung<br />

trägt.<br />

Das Konzept der Zusatzqualifikation basiert auf drei extern geprüften bzw. zertifizierten Bausteinen,<br />

auf deren Gr<strong>und</strong>lage das BKWV ein schulisches Zeugnis ausstellt, in dem die Qualifizierung<br />

zum Europakaufmann ausgewiesen wird.<br />

Den Kern der Zusatzausbildung bildet das Fach Außenhandel, für das eigens ein Curriculum<br />

konzipiert wurde, das die Bedürfnisse der heimischen Region (Exportquote > 40 %) in besonderem<br />

Maß berücksichtigt. Die Auszubildenden weisen ihre Kenntnisse abschließend in einer IHK-<br />

Prüfung „Zusatzqualifikation Außenhandel“ nach. Inhalte sind neben den Gr<strong>und</strong>lagen <strong>des</strong> Außenhandels<br />

<strong>und</strong> <strong>des</strong> internationalen Marketings primär die Außenhandelskalkulation, -risiken<br />

<strong>und</strong> –finanzierung.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Mit Beginn <strong>des</strong> Schuljahres 2009/2010 startete der Bildungsgang mit insgesamt 20 Teilnehmern.<br />

Vorausgegangen ist diesem im Vergleich zu anderen <strong>Berufskolleg</strong>s quantitativ sehr<br />

hochwertig anzusehenden Start eine umfangreiche Planungs- <strong>und</strong> Entwicklungsarbeit, die sich<br />

v.a. durch eine bemerkenswerte Pressearbeit, einen entsprechenden Internetauftritt sowie insbesondere<br />

ca. 200 Anschreiben an die Betriebe der Region manifestierte. Zudem waren die für<br />

den Start eines Bildungsgangs üblichen organisatorischen Belange (z.B. Entwicklung von Anmeldeformularen<br />

<strong>und</strong> –modalitäten, Informationsveranstaltungen) zu bewältigen.<br />

Arbeitsplan:<br />

Vorrangiges Ziel <strong>des</strong> neuen Bildungsgangs ist die Etablierung <strong>des</strong> Angebots als feste Institution<br />

am BKWV. Zu diesem Zweck sind konstante bzw. steigende Schülerzahlen wünschenswert,<br />

welche nur erreicht werden können, wenn es gelingt, in der nahen Zukunft die betriebliche Anerkennung<br />

dieser Zusatzqualifikation sicherzustellen. Dies bedarf nicht nur einer guten Bildungsgangarbeit,<br />

sondern vielmehr auch mannigfaltiger persönlicher Gespräche mit Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildungsbeauftragten hiesiger Unternehmen, der Kammer, der Universität (Zöbis) sowie<br />

anderer in die Ausbildung involvierter Institutionen. Zur Gewährleistung einer Bildungsgangarbeit<br />

ist die fortlaufende Verbesserung der erstellten didaktischen Jahresplanung ein weiterer<br />

wesentlicher Arbeitsschwerpunkt der nächsten zwei Jahre für alle fünf im Bildungsgang eingesetzten<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen.<br />

104


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

8.4 Europaschule<br />

Leitung: OStR’in Dr. Irle<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Die Projektgruppe Europaschule konstituierte sich im November 2008 mit dem Ziel, die Bildungsangebote<br />

um gezielte Förderung der sprachlichen <strong>und</strong> kulturellen Kompetenz der Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler zu erweitern. Nachdem im Mai 2007 die Bezeichnung Europaschule durch<br />

das MSW <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> NRW unter Berücksichtigung b<strong>und</strong>esweiter Kriterien festgelegt <strong>und</strong> ein<br />

einheitliches Verfahren zur Zertifizierung von Schulen aller Schulformen zu „Europaschulen in<br />

NRW“ vorgestellt worden war, wurde festgestellt, dass der größte Teil der dafür erforderlichen<br />

Kriterien am BKWV seit Jahren als erfüllt betrachtet werden kann. Die Erfüllung weiterer Kriterien,<br />

deren übergeordneten Ziele die Vorbereitung der Schüler auf Leben <strong>und</strong> Arbeiten im vereinten<br />

Europa, die Förderung der Mehrsprachigkeit sowie die Stärkung interkultureller Kompetenzen<br />

sind, tritt vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Zunahme globaler Handelsbeziehungen als Postulat<br />

an das BKWV heran, das in einer Region mit hoher Exportquote einen Beitrag zur Standortsicherung<br />

zu leisten sucht.<br />

Europaschulen sind Schulen, die bestimmte Standards in der interkulturellen Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> der methodischen Innovation erfüllen. Gemessen wird der Grad der Zielerfüllung anhand<br />

eines b<strong>und</strong>esweit einheitlichen Kriterienkatalogs, der seit Beginn <strong>des</strong> Schuljahres 2009/10 als<br />

weitgehend erfüllt betrachtet werden kann.<br />

1. Erweitertes Fremdsprachenangebot: In den Bildungsgängen der APO-BK Anlagen C 3, C<br />

5 <strong>und</strong> D 27 ist die Wahrnehmung eines über die Vorgaben <strong>des</strong> Lehrplans hinausgehen<strong>des</strong><br />

Fremdsprachenangebots obligatorisch.<br />

2. Bilinguale Angebote: In den Bildungsgängen der APO-BK Anlagen C 10 <strong>und</strong> D 29 wird<br />

für alle Schüler obligatorisch ein bilinguales Modul im Differenzierungsbereich angeboten.<br />

3. Projektorientierte Partnerschaften: Seit dem Schuljahr 2001/02 nimmt primär der Bildungsgang<br />

„Kaufmännische Assistenten Fremdsprachen“ (APO-BK Anlage C 3) am europäischen<br />

Bildungsprogramm „Leonardo da Vinci“ teil. Seit dem Schuljahr 2009/10 besteht<br />

eine multilaterale Schulpartnerschaft <strong>des</strong> europäischen Programms „Comenius“, an<br />

dem primär Schüler <strong>des</strong> Bildungsgangs der APO-BK Anlage D 27 teilnehmen.<br />

4. Austauschprogramme: Neben einem Austauschprogramm mit einer Schule in Frankreich<br />

(Lycée Oehmichen, Châlons) besteht eine Kooperation mit einer Schule in Spanien (Ciudad<br />

Escolad, Madrid).<br />

5. Teilnahme an europäischen Projekten <strong>und</strong> Wettbewerben: Im Schuljahr 2008/09 nahm<br />

die Unterstufe <strong>des</strong> Bildungsgangs der APO-BK Anlage D 27 erfolgreich an einem E-<br />

Twinning-Projekt teil, die Teilnahme an weiteren Projekten ist geplant.<br />

6. Ermöglichung von Praktika im europäischen Ausland: Die Möglichkeit zu weltweiten<br />

Praktika ist nicht nur gr<strong>und</strong>sätzlich gegeben, sondern im Bildungsgang der APO-BK Anlage<br />

D 27 über die Vorgaben <strong>des</strong> Lehrplans hinaus obligatorisch.<br />

7. Vertiefte Auseinandersetzung mit europäischen Inhalten im Unterricht: Wesentlicher<br />

Baustein <strong>des</strong> Europacurriculums ist der Stoffverteilungsplan <strong>des</strong> Fachs Politik. Dem<br />

Thema EU kommt überdies im Fremdsprachenunterricht besondere Bedeutung zu. Auch<br />

im Fach <strong>Wirtschaft</strong>sgeographie finden europäische Inhalte über die Vorgaben <strong>des</strong> Lehrplans<br />

hinaus besondere Berücksichtigung. Eine vertiefte Auseinandersetzung mit den<br />

Themen <strong>des</strong> innergemeinschaftlichen Warenverkehrs erfolgt im Fach Außenhandel, das<br />

Kern der Zusatzqualifikation zum Europakaufmann ist.<br />

8. Seit vielen Jahren gilt Weltoffenheit als Leitziel <strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s. Im Rahmen der Vorbereitung<br />

auf die Zertifizierung zur Europaschule ist die Umsetzung dieses Ziels in sämtli-<br />

105


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

chen Bildungsgängen <strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s avisiert.<br />

9. Evaluation <strong>des</strong> Profils als Europaschule <strong>und</strong> <strong>des</strong>sen Entwicklung: Internationale Kontakte<br />

sowie Angebote, die in besonderem Maße geeignet sind, Schüler auf das Leben <strong>und</strong> Arbeiten<br />

im vereinten Europa vorzubereiten, werden kontinuierlich durch die Presse begleitet.<br />

10. Die konsequente Fortbildung von Kollegen in europarelevanten Bereichen war bereits in<br />

den letzten Jahren Anliegen der primär im Fach Politik / Geschichte eingesetzten Kollegen.<br />

Angebote zum Erwerb internationaler Sprachzertifikate: Seit mehreren Jahren wird bildungsgangübergreifend<br />

auf den Erwerb <strong>des</strong> Business English Certificate der Universität Cambridge<br />

vorbereitet, seit dem Schuljahr 2008/09 auf das KMK-Zertifikat Spanisch. Seit dem Schuljahr<br />

2009/10 wird auch im Fach Französisch auf den Erwerb <strong>des</strong> KMK-Zertitikats vorbereitet. Ein<br />

internationales Zertifikat kann mit dem EUROPASS Mobilität erworben werden, der den Schülern<br />

nach der Teilnahme am Leonardo-Projekt ausgestellt wird <strong>und</strong> Auslandsaufenthalte ebenso<br />

dokumentiert wie die erworbenen Kompetenzen.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Ziel der Entwicklung hin zur Europaschule ist es, möglichst vielen Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

Angebote zugänglich zu machen, die ihre sprachlichen <strong>und</strong> interkulturellen Kompetenzen stärken<br />

<strong>und</strong> sie zum Handeln als mündige Bürger im vereinten Europa qualifizieren. In diesem<br />

Rahmen erscheint insbesondere die Einbindung der Schüler notwendig, die sich in Fachklassen<br />

<strong>des</strong> dualen Systems der Berufsausbildung nach dem BBiG oder der HwO befinden (Bildungsgänge<br />

der APO-BK Anlage A).<br />

Folgende Ziele werden mittelfristig angestrebt:<br />

• Implementierung bilingualer Module im Differenzierungsbereich <strong>des</strong> Bildungsgangs Industrie.<br />

• Öffnung der Teilnahmemöglichkeiten am europäischen Bildungsprogramm „Leonardo da<br />

Vinci“ für Schüler in einem Ausbildungsverhältnis zum Industriekaufmann.<br />

• Aufbau einer Schulpartnerschaft mit einer berufsbildenden Schule im skandinavischen<br />

Raum; Zielgruppe: Schüler, die sich in Fachklassen <strong>des</strong> dualen Systems der Berufsausbildung<br />

befinden.<br />

• Regelmäßige Teilnahme an europäischen Projekten mit dem Ziel der Überführung von<br />

virtuellen Partnerschaften in Comenius-Projekte.<br />

• Engagement bei der Teilnahme an europäischen Wettbewerben.<br />

• Die Schüler, die sich in der Zusatzqualifikation zum Europakaufmann befinden, erhalten<br />

durch Vermittlung der IHK <strong>Siegen</strong> die Möglichkeit, an einer dreiwöchigen berufsbezogenen<br />

Schulung am European College Business and Management in London teilzunehmen.<br />

• Die Teilnahme von Kollegen verschiedener Fachbereiche an Europa-FELS-Fortbildungen<br />

soll in den kommenden Jahren auf- <strong>und</strong> ausgebaut werden.<br />

• Vorbereitung <strong>des</strong> Antrags auf Akkreditierung für Vergabe <strong>des</strong> Exzellenzlabels CertiLingua:<br />

Im Differenzierungsbereich <strong>des</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasiums müssen bilinguale Angebote<br />

geschaffen werden, um die Kriterien für die Vergabe <strong>des</strong> Labels an ausgewählte Schüler<br />

zu erfüllen bzw. die Vergabeberechtigung zu erwerben.<br />

• Vorbereitung der an der Zusatzqualifikation zum Europakaufmann teilnehmenden Schüler<br />

auf die „IHK-Zusatzqualifikation Fremdsprache Englisch“ ab dem Schuljahr 2010/11.<br />

• Vorbereitung auf den Erwerb <strong>des</strong> ECDL (Europäischer Computerführerschein) im Rahmen<br />

<strong>des</strong> Faches Informationswirtschaft.<br />

Umsetzung <strong>und</strong> Sichtbarmachung der Präsenz <strong>des</strong> europäischen Gedankens am BKWV durch<br />

visuelle Impulse im Schulgebäude.<br />

106


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Arbeitsplan:<br />

Vorhaben/Ziel Verantwortlichkeit Zeitplan Evaluation<br />

Bilinguale Module im Irle ab Schuljahr über Bildungsgang-<br />

Bildungsgang Industrie<br />

2010/2011 konferenz<br />

Teilnahmemöglichkeiten Helle ab Schuljahr über Bildungsgang-<br />

europäisches Bildungsprogramm<br />

für Industriekaufleute<br />

2010/2011 konferenz<br />

Aufbau einer Schulpart- Sterman ab Schuljahr Fachkonferenz Engnerschaft<br />

mit berufsbildender<br />

Schule im skandinavischen<br />

Raum<br />

2010/2011 lisch, Presse<br />

Regelmäßige Teilnah- Gil ab Schuljahr Schülerbefragung<br />

me an europäischen<br />

Projekten<br />

2009/2010<br />

Engagement bei euro- Bender, A. ab Schuljahr Schülerbefragung<br />

päischen Projekten<br />

2010/2011<br />

Berufsbezogene Schu- IHK <strong>Siegen</strong>, Irle ab Schuljahr<br />

lung von Schülern, die<br />

Zusatzqualifikation zum<br />

Europakaufmann absolvieren<br />

2010/2011<br />

Teilnahme an Europa- Plügge, Nimmer- ab Schuljahr Fachkonferenz Eng-<br />

FELS-Fortbildungen mann, Bender, A. 2010/11<br />

lisch, Presse<br />

Vorbereitung Antrag- Funke, C., Irle ab Schuljahr Schülerbefragung<br />

stellung Exzellenzlabel<br />

Certilingua<br />

2009/10<br />

IHK-Zusatzqualifikation Frettlöh ab Schuljahr<br />

Fremdsprache Englisch<br />

2010/11<br />

Vorbereitung auf ECDL Förster (Fachkonfe- ab Schuljahr<br />

renz IT)<br />

2009/10<br />

Präsenz <strong>des</strong> europäi- Michel-Schultheiß, ab Schuljahr<br />

schen Gedankens am<br />

BKWV<br />

Heinemann, Helle 2009/10<br />

107


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

8.5 Comenius-Partnerschaftsprojekt „Umwelt <strong>und</strong> Tourismus in europäischen Regionen“<br />

Leitung: StR Dr. Kleber<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Mit dem Schuljahr 2009/10 nimmt unsere Schule mit zwei Klassen <strong>des</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasiums<br />

erstmals an einem Comenius-Partnerschafts-Projekt der Europäischen Union aus dem Programm<br />

für „Lebenslanges Lernen“ teil.<br />

Hierbei handelt es sich um eine multilaterale Partnerschaft mit dem Liceul Teoretic “Ady Endre”<br />

Oradea/Rumänien <strong>und</strong> dem JÁSZ-NAGYKUN-SZOLNOK MEGYEI NAGY LÁSZLÓ SZAKKÉP-<br />

Zİ ISKOLA, GIMNÁZIUM ÉS KOLLÉGIUM in Kunhegyes/Ungarn.<br />

Das übergreifende Ziel dieses gemeinsamen Projektes liegt darin, den beteiligten Schülern <strong>und</strong><br />

Lehrern Einblicke in die Kultur, das Sozial- <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sleben <strong>und</strong> die Lebensweisen unterschiedlicher<br />

Regionen in Ost- <strong>und</strong> Westeuropa zu ermöglichen. Durch die gemeinsame Arbeit<br />

an einem für alle Beteiligten relevanten Thema sollen Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiede herausgearbeitet<br />

werden. Ein tieferes Verständnis für die jeweilige Problematik, Lebenssituation,<br />

Besonderheiten <strong>und</strong> Strukturprobleme in den Partnerländern soll hergestellt werden. Am Beispiel<br />

dieser drei Regionen soll die Vielfalt Europas bewusst werden.<br />

Ein wichtiges themenspezifisches Ziel liegt in der Schaffung bzw. Stärkung eines Bewusstseins<br />

für die Verantwortung aller europäischen Bürger für den Schutz <strong>und</strong> Erhalt der Umwelt. Die<br />

Schüler sollen erkennen, dass Umweltprobleme nicht an der Grenze Halt machen, sondern von<br />

grenzübergreifender Natur sind. Entsprechend ist auch die Wahrung der Umwelt eine gemeinsame<br />

Aufgabe aller Bürger. Da der Tourismus in allen beteiligten Partnerregionen eine Rolle<br />

spielt, soll dieser Bereich im zweiten Projektjahr im Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />

Die Schüler sollen anhand dieses Themengebietes konkrete Perspektiven für umweltgerechtes<br />

Handeln erforschen.<br />

Für die aktive Projektmitarbeit erhalten die Schüler abschließend das Zertifikat EUROPASS. In<br />

den lokalen Presseorganen <strong>des</strong> Siegerlan<strong>des</strong> <strong>und</strong> auf der Schulhomepage wird regelmäßig über<br />

das Projekt berichtet. Unsere Schule übernimmt dabei die koordinierende Funktion für die<br />

Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung <strong>des</strong> Projekts. Da die thematische Bearbeitung nicht ausschließlich<br />

lehrplangerecht im regulären Unterricht durchzuführen ist, erhalten die involvierten Schüler<br />

neben der regulären St<strong>und</strong>entafel wöchentlich eine St<strong>und</strong>e zusätzlichen Projektunterricht. Soweit<br />

möglich, werden auch die thematisch betroffenen Fachlehrer punktuell in das Projekt eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Das Comenius-Partnerschaftsprojekt ist ergebnisorientiert <strong>und</strong> hat einen zeitlich befristeten<br />

Rahmen bis Juli 2011. Die entstandene Zusammenarbeit könnte anschließend in eine klassische<br />

Schulpartnerschaft mit den Schulen in Ungarn <strong>und</strong> Rumänien münden. Da die ungarische<br />

Schule ebenfalls über einen Berufsschulzweig verfügt, ist zum anderen auch eine anschließende<br />

Kooperation im Rahmen eines Leonardo-Projekts vorstellbar. Damit würde der Kreis der interessierten<br />

Schüler erweitert, die dann neben der Anwendung ihrer berufspraktischen Kenntnisse<br />

- auch im Sinne <strong>des</strong> Schulprogramms - ihre Sozial-, Handlungs- <strong>und</strong> interkulturelle Kompetenz<br />

festigen bzw. erwerben können. Diese anvisierten Entwicklungsziele sollen während der jetzt<br />

laufenden Zusammenarbeit mit den Partnerschulen eruiert <strong>und</strong> konkretisiert werden.<br />

108


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Arbeitsplan:<br />

11/2009<br />

Anbindung der Partnerschulen (Lehrer/Schüler) an das Onlineportal SIWIWISSEN.<br />

Einrichtung von „Internetzeitung/Homepage“ für das Projekt auf der Gr<strong>und</strong>lage von SIWIWIS-<br />

SEN.<br />

09/2009<br />

Untersuchung der Umweltbedingungen <strong>und</strong> der Umweltsituation in den jeweiligen Partnerregionen,<br />

z.B. Land/Boden, Wasser, Luft, Energie, Abfall<br />

Aktivitäten: Auswertung von Veröffentlichungen von Stadt/Kreis/Verbänden, Fotodokumentation,<br />

Expertengespräche in Umweltämtern/Umweltverbänden<br />

Zwischenprodukt: Umweltbericht mit Daten (Schaubilder/Statistiken/Fotos), Präsentation der<br />

Ergebnisse in „Internetzeitung“<br />

12/2009<br />

Umweltschutzmaßnahmen/Umweltpolitik in den Partnerregionen, gesetzliche Normen/Umweltpolitische<br />

Programme, beispielhafte Umweltschutzprojekte<br />

Umweltschutz in der Schule<br />

Aktivitäten: Auswertung von komunalpolitischen Umweltprogrammen, Expertengespräche mit<br />

Mitarbeitern von Umweltbehörden, Umweltgruppen/-verbänden, Erk<strong>und</strong>ungen vor Ort, Untersuchungen<br />

zur Situation in der Schule, Darstellung ausgewählter Projekte in der Internetzeitung<br />

Zwischenprodukte: Darstellung ausgewählter Umweltprojekte, Bericht zur Umweltsituation in der<br />

Schule mit Verbesserungsvorschlägen (Maßnahmenkatalog), Präsentation der Ergebnisse in<br />

„Internetzeitung“<br />

06/2010<br />

Einwöchiges Projekttreffen in <strong>Siegen</strong>: Austausch der Zwischenergebnisse; Zwischenevaluation<br />

08/2010<br />

Umwelt <strong>und</strong> Tourismus: Einführung<br />

10/2010<br />

Bestandsaufnahme zum touristischen Angebot in den Partnerregionen: Beschreibung <strong>des</strong> touristischen<br />

Angebotes in der Region, Entwicklung <strong>des</strong> Tourismus<br />

01/2011<br />

Untersuchung zu umweltgerechten Tourismusangeboten: Erk<strong>und</strong>ung beispielhafter Angebote<br />

(Ökotourismus), geplante Projekte/Perspektiven <strong>des</strong> Ökotourismus<br />

Aktivitäten: Expertengespräche, Erk<strong>und</strong>ungen vor Ort<br />

03/2011<br />

Produktion von Filmen über das (öko)touristische Angebot in den jeweiligen Regionen<br />

06/2011<br />

Einwöchiges Projekttreffen in Oradea (Rumänien): Zusammenführung der Projektergebnisse;<br />

Präsentationen; Schlussevaluation<br />

Die Evaluation <strong>des</strong> Projektes ist als Selbstevaluation geplant. Während <strong>des</strong> Projektes sind wöchentliche<br />

Treffen der beteiligten Lehrkräfte an den jeweiligen Schulen geplant. Die Ergebnisse<br />

der Evaluationsgespräche innerhalb der jeweiligen Schule werden regelmäßig auch an die anderen<br />

beteiligten Schulen weitergegeben.Insbesondere die Treffen während <strong>des</strong> Projektes bieten<br />

die Möglichkeit, sowohl auf Schülerseite als auch auf Lehrerseite eine intensive Evaluation<br />

durchzuführen.<br />

109


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

9. Qualitätssicherung<br />

Leitung: L. i. A. Hirsch<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Im Laufe <strong>des</strong> Schuljahres 2008/2009 sind verschiedene Veranstaltungen unter Beteiligung aller<br />

Lehrkräfte durchgeführt worden, mit der Zielsetzung das hohe Qualitätsniveau in der Schul- <strong>und</strong><br />

Unterrichtsentwicklung auch weiterhin zu gewährleisten <strong>und</strong> gemeinschaftlich weiterzuentwickeln.<br />

Insbesondere wurden Aspekte zum Qualitätsverständnis von Schule <strong>und</strong> Unterricht erörtert,<br />

Instrumente zur Unterstützung der Bildungsgangarbeit - auch im Hinblick auf die Weiterentwicklung<br />

der didaktischen Jahresplanungen - eingeführt <strong>und</strong> die Bedeutung von Evaluation<br />

für die Steuerung von Qualitätsentwicklungsprozessen fokussiert.<br />

Im Rahmen einer Selbstevaluation sind die Bildungsgänge <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasium, Industriekaufleute<br />

<strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sfachschule mit Hilfe eines standardisierten <strong>und</strong> wissenschaftlich anerkannten<br />

Verfahrens (SEIS) einer umfassenden Qualitätsanalyse unterzogen worden, um Daten<br />

<strong>und</strong> Entscheidungsgr<strong>und</strong>lagen zu liefern, die es erlauben, Entwicklungsmöglichkeiten systematisch<br />

zu planen <strong>und</strong> einen gezielten Erfahrungsaustausch zu fördern.<br />

Dafür war es zu anfänglich notwendig, die betreffenden Vertreter der Bildungsgänge mit dem<br />

Evaluationsinstrument SEIS vertraut zu machen, was in verschiedenen Fortbildungsveranstaltungen<br />

unter Leitung <strong>des</strong> Kompetenzteams <strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> erfolgte.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der guten Erfahrungen wurde in der Schulkonferenz sowie in den Bildungsgangkonferenzen<br />

entschieden, die Evaluation auf alle Bildungsgänge <strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s auszudehnen, um<br />

verlässliche Daten für den weiteren Entwicklungsprozess zu gewinnen.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Nach einer Vielzahl von Sitzungen, in denen 23 SEIS-Koordinatoren, verantwortlich für die jeweiligen<br />

Bildungsgänge, unter Leitung <strong>des</strong> Schulkoordinators Herrn Hirsch auf ihre Aufgaben<br />

umfassend vorbereitet wurden, fiel dann zu Beginn <strong>des</strong> 2. Halbjahres <strong>des</strong> Schuljahres<br />

2009/2010 der Startschuss für eine umfassende Datenerhebung in allen Bildungsgängen <strong>des</strong><br />

<strong>Berufskolleg</strong>s.<br />

Insgesamt sind in einem Erhebungszeitraum von 2 Monaten circa 2.800 Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler, circa 1.200 Ausbildungsbetriebe <strong>und</strong> circa 450 Eltern sowie alle Lehrer <strong>und</strong> Lehrerinnen,<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter mittels Online- bzw. Papierfragebögen zur Qualität unserer<br />

Arbeit befragt worden. Am 23.04.2010 ist die Datenerhebung geschlossen worden <strong>und</strong> die<br />

Fragebögen wurden zur Auswertung an den Datendienstleister übermittelt.<br />

Die Ergebnisse werden in Form einer umfassenden Auswertung den Mitgliedern der Bildungsgangkonferenzen<br />

gegen Ende dieses Schuljahres zur Verfügung stehen <strong>und</strong> bilden die Basis für<br />

die Maßnahmenplanungen der Bildungsgänge für das Schuljahr 2010/11 <strong>und</strong> auch nachfolgender<br />

Schuljahre.<br />

110


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Arbeitsplan:<br />

Schwerpunkt der Arbeit im Schuljahr 2010/2011 wird sein, die Maßnahmenplanungen der Bildungsgänge<br />

im Sinne einer gemeinsamen Schul- <strong>und</strong> Unterrichtsentwicklung aufeinander abzustimmen<br />

<strong>und</strong> die Umsetzungen in den Bildungsgängen zu unterstützen.<br />

Des weiteren ist die durchgeführte Selbstevaluation in verfahrenstechnischer wie auch inhaltlicher<br />

Hinsicht einer Nachbetrachtung zu unterziehen, um auch in Zukunft die Steuerung der<br />

Weiterentwicklung unserer Unterrichts- <strong>und</strong> Schulqualität mittels Evaluation erfolgreich zu fördern.<br />

Im darauffolgenden Schuljahr ist zu entscheiden, in welcher Form, die Wirksamkeit der ergriffenen<br />

Maßnahmen zu überprüfen ist.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt wird die Auseinandersetzung mit einem Feedback-System sein, mit<br />

dem die Lehrkräfte wichtige Informationen von den Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler über deren Wahrnehmung<br />

<strong>des</strong> Unterrichts erhalten können, um diese Rückmeldungen in die Reflexion <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />

ihres Unterrichts einzubeziehen <strong>und</strong> mit den Schülern ins Gespräch zu kommen.<br />

Gedacht ist an das von der Lan<strong>des</strong>regierung unterstützte Feedback-System SEfU "Schüler als<br />

Experten für Unterricht".<br />

111


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

10. Soziale Verantwortung<br />

10.1 „Helfende Hände“: Soziales Engagement am BKWV<br />

Leitung: StD’in Gleim<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Der Einsatz für Bedürftige in unserer Gesellschaft hat am BKWV schon eine gewachsene Tradition.<br />

Seit mehr als einem Jahrzehnt engagieren sich Schüler <strong>und</strong> Lehrer in verschiedensten Projekten<br />

<strong>und</strong> konnten so bereits mehr als 15.000 Euro zusammentragen. Nutznießer dieser Projekte<br />

waren in der Vergangenheit unter anderem hilfebedürftige Familien, die Initiatoren einer<br />

Knochenmarkspendeaktion, ein Straßenkinderprojekt, ein Kinder- <strong>und</strong> Jugendtreff in <strong>Siegen</strong>,<br />

das Kinderhospiz in Olpe oder die Kindervilla Dorothee in Kreuztal. Eine Würdigung seines Engagements<br />

erfuhr das BKWV durch die Auszeichnung der Bezirksregierung Arnsberg mit dem<br />

Preis für den „Einsatz für soziale Projekte“ im Jahr 2001.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Aufbauend auf diesem F<strong>und</strong>ament empfiehlt es sich, die vielfältigen sozialen Aktivitäten, die im<br />

Verlaufe eines Schuljahres durchgeführt werden, stärker zu strukturieren. Dabei stehen unter<br />

Berücksichtigung der Leitziele unserer Schule, junge Menschen zu einer weltoffenen, sozialverantwortlichen<br />

<strong>und</strong> handlungskompetenten Lebensgestaltung zu befähigen, folgende Zielsetzungen<br />

im Vordergr<strong>und</strong>:<br />

Kontinuität<br />

• regionale <strong>und</strong> globale soziale Verantwortung<br />

• breit gestreutes Engagement innerhalb der Schülerschaft, vor allem im Bereich der Vollzeitbildungsgänge<br />

Für die Umsetzung dieser Zielsetzungen eignen sich drei Aktions-Schwerpunkte:<br />

1. „Aktion Tagwerk - Dein Tag für Afrika“<br />

Beteiligte Klassen: Unterstufen HH, GY, FSA<br />

Um Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern die Möglichkeit zu geben, sich an Sozial-Aktionen zu beteiligen,<br />

wurde im Jahr 2002 die Idee zur Aktion Tagwerk entwickelt.<br />

Dem Projekt liegt die Idee zugr<strong>und</strong>e, das freiwillige <strong>und</strong> eigenverantwortliche Handeln der Teilnehmer<br />

zu fördern <strong>und</strong> gleichzeitig das Thema „Afrika“ zum Unterrichtsgegenstand zu machen.<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sollen so unter anderem für die vielfältigen Probleme der Entwicklungsländer<br />

sensibilisiert <strong>und</strong> sich ihrer globalen Verantwortung für Mitmenschen bewusst<br />

werden. Verschiedene Unterrichtsmaterialien sind in ausreichender Zahl vorhanden, um sie etwa<br />

in den VWL- oder Politikunterricht zu integrieren. Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler suchen sich<br />

selbst für einen Tag eine bezahlte Beschäftigung anstatt in die Schule zu gehen. Den erarbeiteten<br />

Lohn spenden sie für Bildungs- <strong>und</strong> Hilfsprojekte in Afrika.<br />

2. Tombola/Waffelverkauf<br />

Beteiligte Klassen: GY U, GY M (Unter- <strong>und</strong> Mittelstufe <strong>des</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasiums)<br />

Seit zehn Jahren erfreut sich die Tombola am BKWV großer Beliebtheit. Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler der GY M tragen aus der <strong>Siegen</strong>-Wittgensteiner <strong>und</strong> Sauerländer Geschäftswelt jährlich<br />

112


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

r<strong>und</strong> 500 gespendete Preise zusammen. Stets engagieren sich hier auch Lehrer sowie die <strong>Verwaltung</strong>sangestellten.<br />

Die Organisation <strong>und</strong> Durchführung der Tombola liegt ausschließlich in der Hand der beteiligten<br />

Klassen. Die Hauptpreise werden traditionell im Rahmen der Weihnachtsfeier ausgelost.<br />

Ergänzt werden die vorweihnachtlichen Aktivitäten durch den Kuchen- <strong>und</strong> Waffelverkauf, für<br />

den die GY U verantwortlich zeichnet.<br />

Der Erlös kam bisher unterschiedlichen sozialen Einrichtungen der Region zugute. Um zukünftig<br />

eine dauerhafte <strong>und</strong> effektive Unterstützung leisten zu können, wird der Fokus unserer Hilfe<br />

künftig längerfristig auf ein einzelnes Projekt gelegt. Vorstellbar ist beispielsweise die kontinuierliche<br />

Förderung von Projekten <strong>des</strong> Vereins „Fre<strong>und</strong>eskreis humanitäre Hilfe in Indien <strong>und</strong> Ghana“.<br />

Dessen Zweck ist die „Entwicklungshilfe durch die Förderung, Unterstützung <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />

Initiierung von Maßnahmen <strong>und</strong> Projekten für Menschen, die in Entwicklungsländern in<br />

Armut leben, durch humanitäre Hilfe im Bereich Ges<strong>und</strong>heit, Bildung, <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

zu verbessern“.<br />

Zielgruppe der humanitären Hilfsmaßnahmen in Ghana sind überwiegend Kinder, die in Lebanin-Ashaiman,<br />

einem Vorort der südghanaischen Hafenstadt Tema, leben. In diesem Stadtteil<br />

wohnen überwiegend arme Menschen, aus deren Familien die hilfebedürftigen Kinder stammen.<br />

Durch die Unterstützung aus Deutschland wird vielen Kindern Kinderarbeit erspart <strong>und</strong> der<br />

Schulbesuch ermöglicht.<br />

Die Spenden dienen zur Förderung folgender Hilfsmaßnahmen in Ghana:<br />

• Bau einer Kindertagesstätte, eines Kindergartens, einer Primarschule <strong>und</strong> einer Sek<strong>und</strong>arschule<br />

(Junior Secondary School). „Alles unter einem Dach“ für r<strong>und</strong> 350 Kinder<br />

• Finanzierung der Einrichtung (Tische, Stühle, Bänke etc.)<br />

• Beschaffung von Kinderspielzeug, Kinderkleidung, Lehr- <strong>und</strong> Lernmitteln <strong>und</strong> Zuschüssen<br />

für Lebensmittel (die Kinder erhalten täglich eine Mahlzeit)<br />

• Bezahlung der Lehrer/innen <strong>und</strong> Erzieher/innen<br />

Unterstützt werden kann die Tombola- <strong>und</strong> Kuchenaktion vor Weihnachten durch einen zusätzlichen<br />

Spendenaufruf an das Kollegium <strong>und</strong> die anderen Schüler der Schule.<br />

3. Weihnachtspakete<br />

Beteiligte Klassen: Oberstufen HH, FSA, GY, FOS 12/13<br />

Gemeinsam mit den Tafeln in Südwestfalen rief das WDR-Studio in <strong>Siegen</strong> Weihnachten 2007<br />

erstmals die Aktion „Weihnachtskiste“ ins Leben. Spender waren aufgefordert, Kisten mit haltbaren<br />

Lebensmitteln abzugeben. Damit wurden dann bedürftige Familien in <strong>Siegen</strong> zu Weihnachten<br />

beschenkt. die Oberstufe <strong>des</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasiums beteiligte sich an der Aktion <strong>und</strong> trug<br />

Spendengüter für insgesamt 18 Kartons zusammen.<br />

Für eine erneute Aktion kann der Kreis der mitwirkenden Schüler ohne großen organisatorischen<br />

Aufwand erheblich erweitert werden. Neben der Schülerschaft lässt sich hier auch das<br />

Lehrerkollegium für eine Mitarbeit gewinnen.<br />

Mit einer künftig kontinuierlichen Beteiligung an diesem Projekt zugunsten der <strong>Siegen</strong>er Tafel<br />

wird das BKWV auch seiner Verantwortung für gesellschaftliche Missstände in der Region gerecht.<br />

Arbeitsplan:<br />

Alle oben genannten Aktionen sind fester Bestandteil der Aktivitäten innerhalb <strong>des</strong> Schuljahres<br />

<strong>und</strong> werden darum jährlich - mit unterschiedlichen Akteuren - durchgeführt. Der Erlös aus der<br />

Aktion „Dein Tag für Afrika“ soll im Schuljahr 2009/10 ebenfalls dem von der Schule unterstützten<br />

Entwicklungshilfeprojekt für Ghana zugute kommen.<br />

113


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

11. Öffentlichkeitsarbeit<br />

Teilnehmer: StR Richter, StR Dr. Kleber, StR Spork<br />

Bericht über bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Der Bereich der Öffentlichkeitsarbeit war bis zum Schuljahr 2008/2009 in die Bereiche Schulzeitung<br />

„Blickpunkt <strong>Berufskolleg</strong>“, „Corporate Identity“, „Pressearbeit“ <strong>und</strong> „Internetpräsenz“ unterteilt.<br />

Die schuleigene Zeitung „Blickpunkt <strong>Berufskolleg</strong>“ wurde eingestellt.<br />

Die Arbeitsgruppe „Corporate Identity“ hat sich im Schuljahr 2007/2008 nach ihrer Auflösung im<br />

Schuljahr 2002/2003 noch mal mit dem Themenbereich Außendarstellung <strong>und</strong> den Schwerpunkten<br />

Logo der Schule <strong>und</strong> Aktualisierung der Flyer beschäftigt. Nach verschiedenen Sondierungsgesprächen<br />

mit Werbeagenturen <strong>und</strong> Freelancern bezüglich einer Umgestaltung <strong>und</strong> Veränderung<br />

der Außendarstellung durch ein neues Logo <strong>und</strong> Informationsmaterial wurde der Arbeitskreis<br />

aufgelöst, da der finanzielle Rahmen der Aktion für die Schule derzeit nicht zu bewältigen<br />

ist. Die beiden Schwerpunkte „Pressearbeit“ <strong>und</strong> „Internetpräsenz“ sind als Tätigkeitsbereiche<br />

übrig geblieben.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Bei einer Schule dieser Größe finden die vielfältigsten Aktionen, Projekte <strong>und</strong> kulturellen Ereignisse<br />

statt. Zur Vermittlung <strong>und</strong> Darstellung nach Außen dient die Zusammenarbeit mit der örtlichen<br />

Presse <strong>und</strong> öffentlichen Stellen. Dies umfasst die Einladung zu Aktivitäten an der Schule,<br />

das Bereitstellen von Informationsmaterial <strong>und</strong> in der Nacharbeit die Zusendung von Artikeln<br />

<strong>und</strong> Fotos zur Veröffentlichung. Diese Vorgänge sollen weiter optimiert werden. Dazu ist es<br />

notwendig den Bedarf <strong>und</strong> die Interessenschwerpunkte der örtlichen Presse zu ermitteln <strong>und</strong><br />

eine Vorgehensweise zu vereinbaren, von der beide Seiten profitieren. StR Richter war im Dezember<br />

2008 zu Besuch in der Lokalredaktion der <strong>Siegen</strong>er Zeitung. Das Gespräch fand mit<br />

Herrn Hoffmann statt, dem Leiter der Lokalredaktion. In diesem Gespräch wurden technische<br />

Fragen der Übermittlung <strong>und</strong> der inhaltliche Interessenschwerpunkt besprochen. Folgende Vereinbarung<br />

wurde getroffen:<br />

Inhaltlich: Für die <strong>Siegen</strong>er Zeitung sind Themen interessant, die eine überregionale Bedeutung<br />

haben. Themen, die lediglich unsere Schule betreffen, haben für die <strong>Siegen</strong>er Zeitung keine<br />

Relevanz. Eine Relevanz kann aber vorher telefonisch über die Lokalredaktion geklärt werden.<br />

Technisch: Die <strong>Siegen</strong>er Zeitung benötigt Fotos immer auch als Einzeldatei, da das Schreibprogramm<br />

keine Fotos erkennt.<br />

Um die inhaltliche Qualität der Berichte zu steigern, fand eine Beratung durch den Pressesprecher<br />

<strong>des</strong> <strong>Kreises</strong> <strong>Siegen</strong>-Wittgenstein statt. Herr Manges erklärte den Kollegen StR. Richter <strong>und</strong><br />

Dr. Thomas Kleber den Aufbau <strong>und</strong> gestalterische Mittel bei der Erstellung der Artikel. Des Weiteren<br />

überprüfte er die bisherige Pressearbeit <strong>und</strong> gab Anregungen zur Optimierung, wie die<br />

Besuche in Redaktionen.<br />

Seit dem Schuljahr 2009/10 wird der Internetauftritt <strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s über ein Content-<br />

Management-System abgewickelt. Hierzu war eine arbeitsintensive Migrationsarbeit notwendig,<br />

die sich aber auf Dauer auszahlen wird. Die Pflege <strong>und</strong> Aktualisierung der neuen Homepage ist<br />

114


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

dadurch erleichtert <strong>und</strong> deutlich vereinfacht worden. In Zusammenarbeit mit den Kollegen ist<br />

beispielsweise das Einstellen neuer Pressemitteilungen <strong>und</strong> das Einscannen von Presseartikeln<br />

jetzt problemlos online möglich <strong>und</strong> benötigt nicht mehr wie bisher Extra-Software <strong>und</strong>/oder<br />

Programmierkenntnisse. In Zukunft sollen die Inhalte der Homepage weiter ausgebaut werden,<br />

um den Internetauftritt <strong>des</strong> <strong>Berufskolleg</strong>s für Interessierte, Schüler <strong>und</strong> Kollegen interessanter<br />

<strong>und</strong> abwechslungsreicher erscheinen zu lassen.<br />

Arbeitsplan:<br />

Im Verlauf dieses Schuljahres sollen weitere Treffen mit den Redaktionen stattfinden. Geklärt<br />

werden dabei vor allem inhaltliche Schwerpunkte, die Aufbereitung der Artikel, Betreuung der<br />

Presse an der Schule <strong>und</strong> Fragen der Übermittlung. Dies wird in einem Protokoll festgehalten<br />

<strong>und</strong> dokumentiert. Folgende Redaktionen werden dazu von StR Richter angesprochen:<br />

- Westfälische R<strong>und</strong>schau<br />

- <strong>Siegen</strong>er Wochenanzeiger<br />

- IHK-<strong>Siegen</strong><br />

- Siegerlandkurier<br />

Im Bereich der Homepage wird - gemeinsam mit den am Projekt beteiligten Kollegen - an den<br />

Seiten <strong>und</strong> Inhalten der Projekte „Comenius“ <strong>und</strong> „Leonardo“ gearbeitet. Inhaltlich sollen diese<br />

Seiten sowohl von unserer Schule als auch durch die Mitarbeit von den Partnerschulen mit Leben<br />

gefüllt werden.<br />

115


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

12. Arbeitskreise<br />

12.1 Gender Mainstreaming<br />

Leitung: OStR’in Helbig<br />

2.1 Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Im Schulprogramm 2005 wurde dieses Thema noch nicht berücksichtigt.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Gender 5 -Mainstreaming 6 (GM) verfolgt das Ziel, durch Einbindung der Chancengleichheit in<br />

sämtliche Konzepte <strong>und</strong> Maßnahmen Ausgewogenheit <strong>und</strong> Gerechtigkeit für Frauen <strong>und</strong> Männer<br />

zu erreichen. Das bedeutet, die Veränderung <strong>des</strong> Verhältnisses der Geschlechter zueinander<br />

zu berücksichtigen <strong>und</strong> nicht mehr die Situation der Frauen allein zu sehen. Dabei soll die<br />

Förderung der Chancengleichheit nicht auf Sondermaßnahmen für Frauen beschränkt werden,<br />

sondern sämtliche allgemeine <strong>und</strong> politische Konzepte <strong>und</strong> Maßnahmen umfassen. 7<br />

Die Zielsetzung von GM ist es, mehr Geschlechtergerechtigkeit durch den Abbau von geschlechtsspezifischen<br />

Benachteiligungen zu erreichen. Dies soll geschehen unter Berücksichtigung<br />

der Lebensrealität beider Geschlechter. GM gibt den Anstoß in den verschiedenen gesellschaftlichen,<br />

sozialen <strong>und</strong> kulturellen Kontexten über die „gerechte“ Chancen- <strong>und</strong> Rollenverteilung<br />

in Bezug auf beide Geschlechter nachzudenken.<br />

Daraus folgt, dass alle am Schulleben unseres <strong>Berufskolleg</strong>s Beteiligten angehalten sind, Mitverantwortung<br />

für die Umsetzung von GM zu übernehmen:<br />

• GM soll auf allen wichtigen Planungs- <strong>und</strong> Entscheidungsebenen berücksichtigt werden.<br />

• Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrer sollen über Wissen im Bereich der geschlechtsspezifischen Identitätsentwicklung<br />

verfügen. (Angebot von Fortbildungen)<br />

• Der Unterricht soll inhaltlich, methodisch <strong>und</strong> didaktisch so gestaltet werden, dass er<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern gleichermaßen gerecht wird. Die Aufmerksamkeit muss sich<br />

auch richten auf das Sprachverhalten <strong>und</strong> die Wortwahl bei Jungen <strong>und</strong> Mädchen.<br />

• Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sollen sich mit geschlechtsspezifischen Rollenbildern auseinandersetzen<br />

<strong>und</strong> diese reflektieren.<br />

• Gr<strong>und</strong>sätzliches Vertrauen in die eigene Stärke <strong>und</strong> Lernfähigkeit soll gestärkt werden<br />

mit dem Ziel, das eigene Leben in Beruf <strong>und</strong> Gesellschaft so gestalten zu können, dass<br />

die jeweilige Lebensplanung von Frauen <strong>und</strong> Männern unter Nutzung der individuellen<br />

Begabungen, Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten gleichberechtigt verwirklicht werden kann.<br />

Arbeitsplan:<br />

Da die Arbeitsgruppe erst seit dem Schuljahr 2008/09 besteht, soll in einem ersten Schritt das<br />

5<br />

Gender = englischer Begriff für die gesellschaftlich, sozial <strong>und</strong> kulturell geprägten Rollen bzw. Verhaltensweisen von<br />

Frauen <strong>und</strong> Männern<br />

6<br />

Mainstreaming = etwas in den Mittelpunkt der Betrachtung stellen <strong>und</strong> somit zur zentralen Gr<strong>und</strong>lage für Entscheidungsprozesse<br />

machen<br />

7<br />

Aus: Frauenförderplan für die öffentlichen Schulen im Regierungsbezirk Arnsberg<br />

116


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Kollegium befragt werden. Die Handlungsfelder Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, Sprache <strong>und</strong> Didaktik<br />

folgen in weiteren Schritten.<br />

• Anonyme Befragung aller Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen zur Zufriedenheit mit dem gewählten<br />

Beruf <strong>und</strong> den bestehenden Arbeitsbedingungen unter dem Aspekt „Vereinbarkeit von Familie<br />

<strong>und</strong> Beruf“<br />

• Feststellen von geschlechtsspezifischen Bedürfnissen der Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

• Benennen von konkreten Verbesserungsvorschlägen<br />

• Ausgabe der Fragebögen am 20. November <strong>und</strong> Rückgabe bis 04.12.2009<br />

• Auswertung der Fragebögen<br />

• Erstellen einer To-Do-Liste nach Priorität (in Zusammenarbeit mit Schulleitung)<br />

117


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

12.2 Gewaltprävention <strong>und</strong> Werteerziehung<br />

Leitung: Dr. Nebling<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Der Arbeitskreis wurde im Nov./Dez. 1997 gegründet. Er verstand sich als Reaktion auf:<br />

1. die zunehmenden Vorfälle von Gewalttaten an Schulen,<br />

2. die zunehmende Intensität von Gewalttaten mit rechtsradikalem, rassistischem Hintergr<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> die neuen Formen rechtsradikaler Propaganda an Schulen <strong>und</strong><br />

3. die ersten Amokläufe von Schülern, die seinerzeit noch ein vor allem amerikanisches<br />

Phänomen waren.<br />

Als Arbeitsgemeinschaft „Erziehung gegen Gewalt“ verstand sie sich zunächst als Initiative gegen<br />

Rassismus <strong>und</strong> alle Spielarten rechter Gewalt. Zeitzeugen der Shoa wurden zu ganztägigen<br />

Veranstaltungen in die Schule eingeladen (z.B. Adolf Burger, jetzt bekannt aus „Die Fälscher“),<br />

Begegnungen wurden organisiert <strong>und</strong> durchgeführt, Projekte im Unterricht <strong>und</strong> bei<br />

Klassenfahrten fanden statt (so etwa Dachau - München, Buchenwald – Weimar, Prag – Theresienstadt),<br />

die sich gegen das Vergessen <strong>und</strong> Verharmlosen der rechten Barbarei richten sollten.<br />

Nach den Terrorschlägen in den USA <strong>und</strong> den entsprechenden Reaktionen schien es wichtig,<br />

eine noch aktivere Rolle gegen jede Form <strong>des</strong> Rassismus <strong>und</strong> der Gewalt in unserer Schule zu<br />

übernehmen. Der Leitgedanke war, zusammen mit den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern den <strong>des</strong>truktiven<br />

Charakter von ethnisch-kulturellen Ressentiments <strong>und</strong> religiösen oder ähnlichen ideologischen<br />

F<strong>und</strong>amentalismen klar <strong>und</strong> deutlich herauszuarbeiten sowie gleichzeitig die selbstverständliche<br />

Bereitschaft <strong>und</strong> Fähigkeit zur konstruktiven Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlicher<br />

kultureller Herkunft <strong>und</strong> Prägung zu stärken. In Anlehnung an die Rede vom<br />

„Kampf der Kulturen“ wurde das Projekt „Dialog der Kulturen“ entwickelt.<br />

Die nachhaltige Bekämpfung von Rassismus <strong>und</strong> Gewalt <strong>und</strong> deren ideologischen Wurzeln ist<br />

keine Marginalie für die Entwicklung von (auch beruflichen) Handlungskompetenzen, sondern<br />

betrifft diese im Kern. Insofern bestanden <strong>und</strong> bestehen unsere Initiativen in der Verwirklichung<br />

<strong>und</strong> Weiterentwicklung der Leitgedanken unseres Schulprogramms. Die Arbeit an einer weltoffnen,<br />

toleranten, im besten Sinn sowohl liberalen wie werteorientierten Haltung gegenüber allen<br />

Menschen ist die notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche zeitgemäße Ökonomie.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt war die Entwicklung <strong>und</strong> Durchführung von Fragebogenaktionen.<br />

1997 wurde mit einem selbstentwickelten Fragebogen die Einschätzung von Gewalt an (<strong>und</strong> im<br />

Umfeld) unserer Schule zu ersten Mal stichprobenartig erhoben, 2007/2008 zum letzten Mal.<br />

Gleichzeitig wurde versucht, neuere Forschungsergebnisse zur Kenntnis zu nehmen, die zur<br />

Entwicklung geeigneter Interventionsstrategien geeignet sein konnten. Dabei ging es zunächst<br />

um die Schärfung der Beobachtung von Vorgängen in Klassen, die Indikatoren für Gewaltpotentiale<br />

sind <strong>und</strong> die Bereitstellung adäquater Kurzzeit-Interventionen, wenn diese angezeigt erschienen,<br />

um etwa in Einzel- oder Gruppengesprächen im Klassenverband solche Vorgänge<br />

aufarbeiten zu können.<br />

Im Jahr 2008 wurde die Arbeitsgruppe im Rahmen der Planungen zum Schulprogramm von außen<br />

in „Gewaltprävention <strong>und</strong> Werteerziehung“ umbenannt. Das Desiderat Werteerziehung<br />

wird anerkannt, gleichwohl zeigt dieser knappe(!) Bericht eher die Notwendigkeit zu deutlicher<br />

Schwerpunktbildung an, so dass eine Erweiterung um so einen großen Themenschwerpunkt<br />

problematisch erscheint.<br />

118


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Unterricht<br />

Im Zusammenhang mit dem Projekt „Dialog der Kulturen“ wurden fächerübergreifende Projekte<br />

zunächst in der GOst in den Fächern Religion/Politik (Stichworte: Israel, Naher Osten, islamischer<br />

<strong>und</strong> christlicher F<strong>und</strong>amentalismus, Kampf der Kulturen – Kultur-Erdteile) durchgeführt.<br />

Ähnliche Projekte wurden seit 2001 auch in anderen Bildungsgängen durchgeführt, hier aber<br />

schwerpunktmäßig im Vollzeitbereich. Die Integration <strong>des</strong> Berufsschulbereichs erwies sich bisher<br />

zeitlich wie organisatorisch ungleich schwieriger.<br />

Ähnliche Projekte wurden im Themenschwerpunkt „rechte Gewalt“ durchgeführt. Hier fanden in<br />

größerem Umfang entsprechende Exkursionen statt. Außerdem wurden Kontakte zur Kripo <strong>Siegen</strong><br />

aufgebaut, mit der ein regelmäßiger Austausch stattfand, insbesondere im Zusammenhang<br />

mit jugendlichen Straftätern mit Migrationshintergr<strong>und</strong>. Es wurden Kontakte zum Ausländeramt<br />

hergestellt, als ein Abschiebeverfahren in einer Schulklasse zu Solidarisierungen mit den betroffenen<br />

Mitschülern führte. Nicht nur wegen der erheblichen medialen Präsenz dieses Vorgangs<br />

ergab sich ein sehr umfangreicher Diskussion- <strong>und</strong> Aufarbeitungsbedarf. Der Kontakt zur islamischen<br />

Gemeinde dagegen erwies sich bisher als nur kurzfristig produktiv.<br />

Bündelung der Projekte in Ausstellungen oder Präsentationen<br />

In einigen Unterrichtsreichen dieser Art wurden Wandzeitungen, Plakate oder andere Präsentationsformen<br />

erarbeitet (etwa zum Thema kulturelle Differenz als Chance gegenseitiger Bereicherung)<br />

, die beispielsweise an Aktionstagen von den SchülerInnen anderen Lerngruppen<br />

präsentiert <strong>und</strong> mit ihnen diskutiert wurden. Solche Präsentationen fanden in Einzelfällen auch<br />

außerhalb der Schule statt.<br />

Projekte<br />

Zu den wesentlichen Projekten gehört die regelmäßige Beobachtung der Gewaltsituation in der<br />

Schule. Die engagierte Beobachtung der Klassen <strong>und</strong> der Interaktionen in ihnen sowie die Beachtung<br />

einiger wichtiger Regeln bei diesen Beobachtungen können im Vorfeld verhindern,<br />

dass sich Situationen mit gravierendem Gewaltpotential aufbauen. An der Umsetzung in ein<br />

Kurzzeit-Interventionskonzept für solche Fälle (sofern nicht bereits durch die AG Beratung abgedeckt)<br />

wird seit einigen Jahren gearbeitet, teilweise wurde diese Konzept bereits mehrfach<br />

erprobt.<br />

In der Lehrerkonferenz am 21.08.2008 wurde der Bericht über die Arbeit der Sicherheitsbeauftragten<br />

<strong>und</strong> der Notfallordner mit den Notfallplänen für die Schulen in NRW vorgestellt. Die beiden<br />

Präsentationen sind im Lehrerordner Laufwerk L im Schulnetz hinterlegt. Als ein Ergebnis<br />

dieser Präsentationen ergab sich die Notwendigkeit zu Bildung eines schuleigenen Krisenmanagements<br />

sowie eines Krisenteams. Am 12.06. 2008 kam das Krisenteam zu seiner konstituierenden<br />

Koordinationssitzung zusammen. Es wurden die Handlungsfelder, die Aufgaben <strong>und</strong> die<br />

Rollenverteilung im Krisenteam vorgestellt.<br />

Arbeitsplan:<br />

1. Die Arbeitsgruppe wird in ihrer nächsten Sitzung entscheiden müssen, welche thematischen<br />

Schwerpunkte sie weiterhin setzen will <strong>und</strong> welche Projekte sie konkret weiter<br />

entwickelt will. Hierzu gehört die Entscheidung, ob „Werteerziehung“ ein Thema dieser<br />

AG sein soll oder ob hierzu eine eigene AG eingerichtet werden muss.<br />

2. Die Arbeitsgruppe muss Personalentscheidungen fällen: Wer übernimmt die Verantwortung<br />

für den Arbeitskreis, wer übernimmt die Verantwortung für bestimmte Arbeitsbereiche<br />

der AG <strong>und</strong> wie sollen diese Arbeitsbereiche zukünftig genau aussehen.<br />

119


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

3. Wer übernimmt die Weiterentwicklung bestehender Unterrichtsreihen/Projekte <strong>und</strong> wie<br />

kann eine angemessene Dokumentation sichergestellt werden.<br />

4. Bereits geleistete Projektarbeit muss – sofern für die Weiterentwicklung relevant – ebenfalls<br />

dokumentiert werden.<br />

5. Bestehende Kontakte müssen erneuert, gepflegt <strong>und</strong> ausgebaut werden .Auch hier müssen<br />

konkrete Verabredungen getroffen werden.<br />

6. Angestrebt wird eine Neustrukturierung <strong>des</strong> Arbeitskreises, <strong>des</strong>sen Resultat die vorgenannten<br />

konkreten Verabredungen sein müssen, also: Wer übernimmt welche Aufgaben?<br />

Richtschnur dabei soll sein: Welche Aktivitäten haben sich als sinnvoll <strong>und</strong> effektiv<br />

erwiesen? Müssen sie modifiziert oder ersetzt werden durch andere? Anders gesagt:<br />

Verfahren zur Evaluation sind abhängig vom Arbeitsbereich, also anders im Evaluieren<br />

von Unterricht als bei der Beurteilung von Interventionsstrategien im Bereich der Gewaltprävention<br />

im engeren Sinn.<br />

7. Die genannten Vorhaben müssen Schritt für Schritt umgesetzt werden. Angesichts der<br />

Komplexität dieser Aufgabe dürfte hier ein Zeitrahmen von min<strong>des</strong>tens zwei Jahren notwendig<br />

sein.<br />

8. Wichtig: Auch die erreichten Zwischenergebnisse in bestimmten Teilbereichen sollten<br />

dokumentiert werden, um so sich auch (selbst)-kritisch über den erreichten Stand der Arbeit<br />

austauschen zu können.<br />

120


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

12.3 Integration von Schülern/Schülerinnen mit körperlichen Einschränkungen<br />

Leitung: OStR’in Helbig<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Im Schulprogramm 2005 ist dieses Thema noch nicht berücksichtigt.<br />

Bei allen baulichen Maßnahmen wurden jedoch immer schon die Belange von Schülern/Schülerinnen<br />

mit körperlichen Einschränkungen, insbesondere von Rollstuhlfahrer/innen,<br />

berücksichtigt (Aufzüge, Rampen, behindertengerechte Toiletten). Mitschüler übernehmen die<br />

evtl. notwendige weitere Unterstützung.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Ziel ist der kontinuierliche Aufbau von Unterstützung zur Integration von Schülern/Schülerinnen<br />

mit körperlichen Einschränkungen in den Schulalltag.<br />

Arbeitsplan:<br />

• Befragung aller Betroffenen (durch die Klassenlehrer/-innen) zur Erhebung von Ideen <strong>und</strong><br />

Anregungen<br />

• Benennen von konkretem Bedarf<br />

• Klassenlehrer/-innen führen die Befragung durch <strong>und</strong> geben die Rückmeldung an die Teilnehmer<br />

der Gruppe (s. o.)<br />

• Ausgabe der Fragebögen an die Klassenlehrer/-innen <strong>und</strong> Rückgabe bis Ende der<br />

3. Schulwoche<br />

• Auswertung der Fragebögen<br />

• Erstellen einer To-Do-Liste nach Priorität (in Zusammenarbeit mit Schulleitung, Schulträger<br />

<strong>und</strong> Hausmeister)<br />

• Erneute Abfrage bei den Schülern/Schülerinnen in der letzten Oktoberwoche (durch die<br />

Klassenlehrer/-innen), ob die Situation problemgerecht gelöst wurde<br />

121


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

12.4 „Planspiel Börse“ der Sparkassen<br />

Leitung: StR Leicher<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Das Planspiel Börse ist ein jährlich stattfinden<strong>des</strong> Börsenlernspiel der Sparkassen. Es soll<br />

Schülern <strong>und</strong> Auszubildenden spielerisch den Umgang mit der Börse vermitteln <strong>und</strong> den Erwerb<br />

von Wissen r<strong>und</strong> um das Thema <strong>Wirtschaft</strong> ermöglichen.<br />

Die Teilnehmer können aus einer Liste von 175 Wertpapieren ihre Auswahl treffen. Ziel <strong>des</strong><br />

Spiels ist es, über einen Zeitraum von ca. zwei Monaten das Startkapital in Höhe von 50.000<br />

Euro durch geschickte An- <strong>und</strong> Verkäufe zu vermehren. Durch den Einsatz <strong>des</strong> Internets können<br />

die Aufträge der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler genauso professionell wie in der Realität <strong>des</strong><br />

echten Börsengeschäfts abgewickelt werden. Gespielt wird in Gruppenstärken von 4 bis 7<br />

Schülern.<br />

Eine zusätzliche Spielvariante stellt der Euro-Stoxx- Tipp dar. Hier schätzen die Spielgruppen<br />

den Stand <strong>des</strong> EURO STOXX 50, der als Index die 50 größten <strong>und</strong> umsatzstärksten Aktien der<br />

Währungsunion umfasst, zum Ende <strong>des</strong> Planspiels.<br />

Mit der Teilnahme am Planspiel Börse erhalten die Schüler durch einen jährlich wechselnden<br />

Themenschwerpunkt zusätzliche Informationen aus einem ausgewählten Bereich. So lautet das<br />

Jahresthema <strong>des</strong> diesjährigen Planspiels „Energie <strong>und</strong> Nachhaltigkeit“.<br />

In einer globalisierten Welt, in der permanent ein Austausch von Kapital, Waren, Dienstleistungen<br />

<strong>und</strong> Informationen stattfindet, gehören Kenntnisse über Handel <strong>und</strong> <strong>Wirtschaft</strong> zur Allgemeinbildung.<br />

Nur wer weiß, wie Märkte funktionieren, versteht die globalen Zusammenhänge,<br />

erkennt, welche Faktoren <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> Finanzwelt beeinflussen, <strong>und</strong> kann bei der eigenen<br />

Geldanlage <strong>und</strong> Absicherung selbst die Chancen, aber auch die Risiken, abschätzen.<br />

Wie wichtig der Erwerb von Planungs- <strong>und</strong> Entscheidungskompetenzen <strong>und</strong> nicht zuletzt Eigenverantwortung<br />

für den zuvor erwähnten Vermögensaufbau <strong>und</strong> die Altersvorsorge ist, haben die<br />

Folgen der aktuellen Finanzkrise in Form von massiven Vermögensverlusten, auch den Privatanlegern,<br />

aufgezeigt.<br />

Im Hinblick auf den schulischen Unterricht hilft das Planspiel Börse, den Unterrichtsstoff in den<br />

Fächern Volkswirtschaftslehre <strong>und</strong> Allgemeine <strong>Wirtschaft</strong>slehre mit Leben zu füllen <strong>und</strong> die<br />

Fachkompetenz der Schüler zu erhöhen.<br />

Da das Planspiel Börse als Gruppenspiel durchgeführt wird, trägt es weiterhin zur Stärkung der<br />

Sozialkompetenz <strong>und</strong> Teamfähigkeit der Schüler bei. Zusätzlich lernen die Schüler unterschiedlichste<br />

Medien als Gr<strong>und</strong>lage für ihre Entscheidungen zu nutzen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der europaweiten Ausrichtung <strong>des</strong> Planspiels Börse eröffnet das Internet Kommunikationsmöglichkeiten<br />

mit Schulen <strong>und</strong> Schülern unserer Nachbarstaaten über Diskussionsforen<br />

oder im Chat.<br />

Die drei besten Börsen-Teams verbringen drei gemeinsame Tage in Berlin <strong>und</strong> werden dabei<br />

von einem Kamerateam <strong>des</strong> Fernsehsenders n-tv begleitet. Weiterhin winken den Teilnehmern<br />

Geldpreise auf b<strong>und</strong>esweiter <strong>und</strong> regionaler Wertungsebene.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Das Planspiel Börse erfreut sich in unserer Schule von Jahr zu Jahr steigender Beliebtheit. In<br />

den letzten fünf Jahren konnte die Zahl der teilnehmenden Teams auf 25 mehr als verdoppelt<br />

werden. In diesem Jahr konnten erstmals nicht alle unserer „spekulationswilligen“ Schüler am<br />

Planspiel Börse teilnehmen, obwohl die Sparkasse <strong>Siegen</strong> das Depot-Kontingent für unser <strong>Berufskolleg</strong><br />

durch nicht abgerufene Kontingente anderer Schulen kurzfristig aufgestockt hat. Dennoch<br />

nehmen in diesem Jahr ca. 150 Schüler unseres <strong>Berufskolleg</strong>s am Planspiel Börse teil.<br />

Die Teilnehmergruppen stammen aus den unterschiedlichsten Bildungsgängen (Berufsschule,<br />

122


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

FOS, GYM, Handelsschule). Im Vorfeld <strong>des</strong> Planspiels Börse 2008 wurde vom Planspiel-<br />

Verantwortlichen unserer Schule erstmals eine Einführungsveranstaltung angeboten <strong>und</strong> durchgeführt.<br />

Im Rahmen dieser Veranstaltungen werden verschiedene Arten von Wertpapieren erläutert<br />

<strong>und</strong> mögliche Anlagestrategien vorgestellt. Weiterhin wird ein „Musterdepot“ online eröffnet.<br />

Im vergangenen Jahr konnten sich drei Teams unseres <strong>Berufskolleg</strong>s auf regionaler Ebene unter<br />

den ersten 20 platzieren, wobei unsere besten „Börsen-Spekulanten“ einen hervorragenden<br />

vierten Platz belegten. Bei der Siegerehrung im Medien- <strong>und</strong> Kulturhaus Lyz, die in ein interessantes<br />

Rahmenprogramm eingebettet war, konnten die Siegerteams Geldpreise entgegen<br />

nehmen.<br />

Arbeitsplan:<br />

Im Gliederungspunkt „Bericht über die Entwicklungsarbeit“ wurde die besondere Bedeutung <strong>des</strong><br />

Planspiels unter anderem im Hinblick auf Kompetenzerwerb bzw. -zuwachs herausgestellt. Ziel<br />

sollte <strong>des</strong>halb sein, das Interesse der Schüler am Planspiel Börse noch mehr zu wecken, damit<br />

die erfreuliche Entwicklung der Teilnehmerzahlen fortgesetzt werden kann. Um dies zu erreichen,<br />

müssen zuvor noch mehr Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen für das Börsen-Planspiel begeistert<br />

werden. Hierzu bietet das Planspiel selbst eine interessante Variante, indem es auch „Lehrer-<br />

Teams“ eine Teilnahmemöglichkeit eröffnet.<br />

Unterstützend könnte eine „Info-Plattform Planspiel Börse“ auf dem Lehrerlaufwerk eingerichtet<br />

werden, die beispielsweise über Wertpapier-Basiswissen, Termine <strong>und</strong> Organisatorisches informiert.<br />

Unter dem Titel „Schüler im Börsenfieber – 20 Ideen für ihren Unterricht“ bietet die Sparkassenorganisation<br />

ein Begleitheft zum Planspiel Börse an. Einige dieser Ideen könnten sicherlich als<br />

Lernsituationen im Unterricht eingesetzt werden.<br />

Da das Planspiel Börse nur einmal jährlich für einen begrenzten Zeitraum von ca. zwei Monaten<br />

angeboten wird <strong>und</strong> zudem die Teilnehmerzahl begrenzt ist, sollte unseren Schülern zusätzlich<br />

ein Unternehmens-Planspiel angeboten werden, das einen ähnlichen Kompetenzzuwachs wie<br />

das Planspiel Börse hervorruft.<br />

123


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

12.5 Umweltgruppe<br />

Leitung: StR’in Brüggemann/StR’in Thiemann<br />

Bericht über die bisherige Entwicklungsarbeit:<br />

Der Arbeitskreis Umwelt wurde im Schuljahr 2008/2009 gegründet. Trotz Sondierungs- <strong>und</strong><br />

Gründungsphase konnten wir in diesem Schuljahr schon einige Konzepte <strong>und</strong> Projekte verwirklichen.<br />

Unterrichtskonzepte<br />

Als Unterrichtspilot wurde in der HHO3 eine fächerübergreifende Unterrichtsreihe (<strong>Wirtschaft</strong>sgeografie,<br />

Physik <strong>und</strong> VWL) zum Klimawandel durchgeführt <strong>und</strong> evaluiert. Die Unterrichtsreihen<br />

werden zur freien Verwendung in allen Bildungsgängen auf dem Schullaufwerk L eingestellt.<br />

Das Ziel dieser Reihen ist es, die Schüler für das Thema Klimawandel zu sensibilisieren, die<br />

physikalischen Zusammenhänge zu erforschen, die Schüler über energieeffizientes Verhalten<br />

aufzuklären <strong>und</strong> ihr Wissen über persönliche Handlungsmöglichkeiten aufzubauen <strong>und</strong>/oder zu<br />

verstärken.<br />

Energetische Maßnahmen am <strong>und</strong> im Schulgebäude<br />

Es haben mit der Kreisverwaltung <strong>Siegen</strong>-Wittgenstein Gespräche über energetische Maßnahmen<br />

am <strong>und</strong> im Schulgebäude stattgef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die Kreisverwaltung hat die Umweltgruppe<br />

über die Vorhaben zur energetischen Sanierung <strong>des</strong> Schulgebäu<strong>des</strong> informiert. Auf Gr<strong>und</strong> der<br />

Gespräche wurden Thermostate mit Temperaturfühlern zunächst im Lehrerzimmer zu Testzwecken<br />

eingesetzt.<br />

Einige Aspekte dieser Gespräche wurden mit den Schülern im Physikunterricht thematisiert<br />

(z.B. eine Unterrichtsreihe zur Notwendigkeit von Wärmedämmung <strong>und</strong> zu Einsetzmöglichkeiten<br />

regenerativer Energieträger).<br />

Projekttage Umwelt<br />

In der vorletzten Schulwoche fanden Projekttage zum Thema Klimawandel statt. Im Bildungsgang<br />

BF2 wurde in zwei Durchgängen vom Verein für soziale Arbeit <strong>und</strong> Kultur mit der Kampagne<br />

„Heiße Zeiten“ ein Rollenspiel durchgeführt.<br />

In der Mittelstufe <strong>des</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sgymnasiums stellte die Organisation German Watch im Vergleich<br />

alter Satellitenbilder mit aktuellen Aufnahmen (live über Satellit) die weltweiten Auswirkungen<br />

der Klimaerwärmung vor. Diese Aufnahmen bildeten die Basis für eine Diskussion mit<br />

den Schülern. Beide Projekttage wurden mit den Schülern evaluiert.<br />

Entwicklungsbericht:<br />

Unterrichtskonzepte<br />

Die in der HHO3 durchgeführte Unterrichtsreihe wird auf Basis der Evaluation modifiziert als<br />

fächerübergreifende Reihe im Bildungsgang HH <strong>und</strong> auch in anderen Bildungsgängen weitergeführt.<br />

Dabei sollen in den Fächern <strong>Wirtschaft</strong>sgeografie <strong>und</strong> Physik Gr<strong>und</strong>kenntnisse in der Unterstufe<br />

erarbeitet werden. Eine globale volkswirtschaftliche Betrachtung erfolgt im Anschluss in<br />

der Oberstufe im Fach VWL.<br />

124


<strong>Berufskolleg</strong> <strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Verwaltung</strong> – Schulprogramm 2010<br />

Energetische Maßnahmen am <strong>und</strong> im Schulgebäude<br />

Im Physikunterricht wird eine Unterrichtsreihe zum Thema „Energieflüsse in der Schule“ entwickelt.<br />

Diese soll helfen energetische Schwachstellen <strong>des</strong> Schulbetriebs auf zu zeigen <strong>und</strong> Gegenmaßnahmen<br />

zu entwickeln. Thermostate mit Fühlern sollen in allen Klassen eingebaut werden.<br />

Projekte<br />

Die Zusammenarbeit mit German Watch wird fortgeführt <strong>und</strong> ausgeweitet. Außerdem sollen<br />

Kontakte zu anderen Organisationen (z. B. B<strong>und</strong> für Umwelt <strong>und</strong> Naturschutz Deutschland e.V.)<br />

aufgebaut werden.<br />

Thematische Unterrichtsgänge<br />

Eine Plattform mit Kontaktdaten zur Durchführung von Unterrichtsgängen bei regionalen Unternehmen<br />

zur Vorstellung von Produktions- <strong>und</strong> Vertriebswegen für regenerative Energieformen<br />

wird eingerichtet.<br />

Recyclingprojekte<br />

Die Möglichkeiten wieder verwertbare Ressourcen in der Schule zu sammeln, um den Schülern<br />

den Wert dieser Ressourcen zu verdeutlichen <strong>und</strong> dem Phänomen „Wegwerfgesellschaft“ entgegen<br />

zu wirken, sollen überprüft werden.<br />

Arbeitsplan:<br />

• Unterrichtsreihe Physik entwickeln <strong>und</strong> auf Laufwerk L einstelllen (Harald Kaluza, Schuljahr<br />

2009/2010)<br />

• Kontaktdaten regionaler Unternehmen zur Durchführung von Betriebsbesichtigungen<br />

sammeln <strong>und</strong> auf Laufwerk L einstellen (Christine Thiemann, Schuljahr 2009/2010 <strong>und</strong><br />

folgende)<br />

• Weiterentwicklung der Unterrichtsreihen Physik (Harald Kaluza), <strong>Wirtschaft</strong>sgeografie<br />

<strong>und</strong> VWL (Claudia Brüggemann) auf Basis der Evaluationen (Schuljahr 2009/2010 <strong>und</strong><br />

folgende)<br />

• Organisation unterschiedlicher Projekte zu Klima <strong>und</strong> Energie mit Partnerorganisationen<br />

(Stella Roßmann, Christine Thiemann, Schuljahr 2009/2010 <strong>und</strong> folgende)<br />

• Einrichtung einer Sammelstelle für wieder verwertbare Ressourcen (Arbeitskreis, Schuljahr<br />

2009/2010)<br />

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