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E l t e r n a r b e i t - Freie Waldorfschule Kreuzberg

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<strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong><strong>Kreuzberg</strong> e.V.Öffentliche Schule in<strong>Freie</strong>r TrägerschaftE l t e r n a r b e i tEine Handreichung für ElternHrsg.: AG Elternabend Schuljahrgang 2003 / Klasse bcStand: 2008Anregungen bitte an: gk@fwsk.netwww.waldorfschule-kreuzberg.de


InhaltsverzeichnisA Eine Schule, die sich selbst verwaltet, braucht …B Wo Eltern aller Klassen zusammenarbeitenC Der ElternabendVoraussetzungen für eine gute Zusammenarbeitzwischen Lehrerinnen, Lehrern und ElternD Was die Schule trägtDas Engagement des KollegiumsE Schule, Hort, Dauerpower, SchülerinselF Öffentliche Schulen in <strong>Freie</strong>r TrägerschaftDie Finanzierung der SchuleG Entstehung, Entwicklung und Angebote derSchule. Siehe auch www.waldorfschule-kreuzberg.deH Schulverein der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong><strong>Kreuzberg</strong> e.V. - eine KurzfassungAnhangHinweis auf einen „arte-Film“ über die <strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Kreuzberg</strong>Erstausstrahlung 2004 (Seite 20)2


A Eine Schule, die sich selbst verwaltet,braucht Eltern, die sich engagieren. Die <strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong><strong>Kreuzberg</strong> ist keine „Privatschule“, sie ist eine„Öffentliche Schule in <strong>Freie</strong>r Trägerschaft“, in derHaupt- und Ehrenamtliche eng zusammenarbeiten.Wenn man neu ist an der <strong>Waldorfschule</strong>, kommen einemviele Dinge vertraut und gleichzeitig abweichendvor. Auch Eltern erleben parallel zu ihren neu eingeschultenKindern eine Orientierungsphase. Manchmalscheint das Wissen über die Schule und darüber, waseigentlich wie organisiert ist zu schmal, um wenigstensvernünftige Fragen stellen zu können. Man ist erstaunt,wie dennoch alles einer inneren Ordnung folgt,die die Schule als Ganzes zusammenhält.In vielen Klassen gibt es Eltern mit Kindern in höherenKlassen, die Erfahrung haben und mit praktischen AuskünftenAntworten geben auf Fragen, die man nirgendwonachlesen kann. Keine Handreichung ist soreich und lebendig wie eine erzählte Geschichte.Die Selbstverwaltung der <strong>Waldorfschule</strong> hat für Elternund Lehrer unmittelbare Konsequenzen. Ihre Verantwortungorientiert sich an den jeweiligen Aufgaben.Stärken und Schwächen der beteiligten Menschen werdennicht durch Hierarchien gefiltert. Das macht Verantwortungunausweichlicher, Begegnungen unmittelbarerund das Schulleben menschlicher. Die Schule3


wird auch für Eltern zu einem Ort neuer, bereichenderErfahrungen.Eltern jeder Klasse beteiligen sich an einzelnen Kernaufgaben,deren Vielzahl die Schule insgesamt tragen.Die Aufgaben sind nach Kreisen gegliedert. Jn jedemKreis arbeitet mindestens ein Elternteil mit, das dieKlasse vertritt. Auf den ersten Elternabenden solltegeklärt, vereinbart und gewählt werden, welche Aufgabenvon wem wahrgenommen werden können. Wer eineAufgabe wahrnimmt, übernimmt eine Verpflichtungund Verantwortung für sich und andere.Eine wichtige Aufgabe für das Vertrauensverhältnis vonEltern und Lehrern ist die Elternvertretung. Ein offenesOhr zu haben für Fragen und Anregungen von Lehrernund Eltern, verbunden mit einer guten und gemeinsamenVorbereitung von Elternabenden. (vgl. hierzu weiterPunkt C)4


B Wo Eltern aller Klassen zusammenarbeitenJede Klasse benennt eine Vertretung für jedenKreis und für die Gesamtkonferenz.Festkreis: Organisation von Schulfesten, Weihnachtsbasarund vieles mehr.Finanzkreis: Finanzierung der Schule sichern; Gesprächemit Eltern über Elternbeiträge; Gespräche mit Senatsverwaltungund Sponsoren; Zusammenarbeit mitder Schulverwaltung.Baukreis: Beratung, Planung von Bauvorhaben undRenovierungsarbeiten, Koordination und Anleitung vonElternarbeit bei Baumaßnahmen und Renovierungen.Diese Arbeit ist – ebenso wie reihum die wöchentlicheReinigung der Klasse und des Hortes - ein MUSS für alleEltern, damit Kosten durch Gemeinschaftsarbeit gesenktwerden. Zudem eine gute Möglichkeit, die Elternder Mitschüler in gemeinsamer Aktion kennen zu lernen.Gartenkreis: Planung und Gestaltung der Außenanlagenvon Schule und Hort.Gesamtkonferenz: Gemeinsame Beratung von Elternund LehrerInnen über alle Belange, die die Schule aktuellund in ihrer Weiterentwicklung betreffen.5


CElternabende - Voraussetzungen füreine gute ZusammenarbeitRegelmäßige Elternabende sind ein fester Bestandteildes Schullebens und des Informations- und Erfahrungsaustauschesvon Lehrern und Eltern an der <strong>Freie</strong>n<strong>Waldorfschule</strong>. Sie sind ein fester Ort, an dem alle Fragenvon Eltern und Lehrern angesprochen werden sollen,die alle gemeinsam betreffen. Sie ermöglichen einegemeinsame Urteilsbildung auf vergleichbarer Informationsbasisund verhindern, dass Eltern und Lehrerauf Informationen vom Hörensagen angewiesen sind.Was erfolgreich und mit gutem Willen beginnt, kannnur erfolgreich bleiben, wenn Eltern und Lehrer einandervertrauen, sich regelmäßig austauschen und in derErziehung der Kinder gut zusammenarbeiten.Einige Klassen der Schule haben gute Erfahrungen damitgemacht, Elternabende in einer kleinen Arbeitsgruppezusammen mit der Klassenlehrerin oder demKlassenlehrer vorzubereiten. Bei manchen Themenkann ein Themenpapier mit vorbereitenden Gedankenhelfen, Eltern, Lehrer und Lehrerinnen auf ein gemeinsamesZiel hin vorzubereiten.1. Vorbereitung von ElternabendenDie Themen eines Elternabends werden üblicherweisezwischen Lehrer/in und der Elternvertretung vereinbart.Nicht alle Themen und Probleme können auf einemElternabend mit zum Teil mehr als 30 Anwesenden6


esprochen werden. Der Elternabend kann das direkteGespräch mit der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrerüber das eigene Kind nicht ersetzen.Beispiele für Themen eines Elternabends• Grundlagen der WaldorfpädagogiK (Lehrerinnen,Lehrer, Eltern, ReferentInnen), PädagogischeGrundlagen der Schule als Basis einer gemeinsamenUrteilsbildung von Eltern und Lehrern.• Inhalte und Methoden des Unterrichts• Beschreibung von allgemeinen Beobachtungen anden Kindern: allgemein in der Klasse, in einem bestimmtenFach, aus einem bestimmten Anlass.• Vorbereitung von besonderen Ereignissen (Klassenfahrt,Feste etc.)• Wie gehen Eltern und Lehrer mit Konflikten um?• Berichte aus den Kreisen, Schulleben.Beispiele für nicht geeignete ThemenElternabende sind meistens vergnüglich und angenehm.Aber nicht immer. Es können Konflikte auftauchen,mit denen nicht gerechnet wurde - zwischen Eltern,zwischen Kindern, zwischen Eltern und Lehrern.Nicht alle Themen eignen sich für einen Elternabend:• Eltern sind mit einer Entscheidung eines Lehrers/einerLehrerin nicht einverstanden und möchtenden Elternabend nutzen, um für sich (für daseigene Kind) Unterstützung zu organisieren.7


• Probleme, die das eigene Kind individuell betreffen(direktes Gespräch mit dem Klassenlehrer / derKlassenlehrerin suchen.• Probleme, die das eigene Kind im Verhältnis zu einemanderen Kind betreffen. Hier ist vor allem derDialog zwischen den Eltern gefordert.In solchen Fällen ist ein Einzelgespräch mit der Klassenlehrerinoder dem Klassenlehrer sinnvoll, oder dasdirekte Gespräch mit den Eltern beteiligter Kinder.2. Die Elternvertretunga) Anforderungen und Erwartungen• die Aufgabe als Elternvertretung zeitlich wahrnehmenkönnen;• das Vertrauen der (meisten) Eltern haben;• Gespräche moderieren können;• sich mit dem Regelwerk der Schule vertraut machen(Satzung, Gesprächsleitfaden, Konfliktregelwerk)b) Aufgaben• Tagesordnung mit den Lehrern vorbereiten;• Fragen und Anregungen unterstützen;• Tagesordnungspunkte vorbereiten mit Eltern undLehrern, die für einzelne Themen besondere• Verantwortung tragen. Die Zielsetzung klären, ggf.Leitfragen entwickeln und Zeitrahmen festlegen.8


• Lehrer, Kinder und Eltern vor unsachlicher Kritikschützen;• sich als GesprächspartnerIn anbieten und bei einemKonflikt zuerst für das direkte Gespräch zwischenden Beteiligten werben. Ggf. eine Mediationvermitteln, wenn vorher das direkte Gespräch dernotwendige erste Schritt- stattgefunden hat undnicht erfolgreich war.c) Keine Aufgaben für Elternvertreter/innen:ElternvertreterInnen sind nicht zuständig für dieLösung von Konflikten• zwischen einzelnen Eltern und Lehrern;• zwischen einzelnen Eltern;• zwischen einzelnen Kindern (und Eltern).3. Elternarbeit und KommunikationEine Liste mit den aktuellen Adressen beider Eltern,Telefonnummern (privat und beruflich) sowie Emailadressensind unverzichtbar. Ein Mensch aus der Elternschaftmuss die Adressen aktuell halten. Diese/rsollte auch die Weiterleitung von Informationen fürdie Klasse an alle Eltern mit Email wahrnehmen. Werkeine Emailadresse hat, wird über die Ranzenpost informiert.4. Das „Gelbe Blatt“informiert regelmäßig über alle wichtigen Themen undTermine der Schule und wird über die Ranzenpost analle Eltern verteilt.9


D Was die Schule trägtDas Engagement des KollegiumsDie Selbstverwaltung einer Schule stellt nicht nur höhereAnforderungen an Eltern. Sie gründet insbesondereauch auf ein außerordentliches ideelles und materiellesEngagement von Lehrerinnen, Lehrern und allenhauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.Mitarbeiterkonferenz (Kollegium)Die Mitarbeiterkonferenz trägt vor allem Verantwortungfür alle pädagogischen Fragen. Alle LehrerInnender Schule, Vertreter-Innen Vertreter des Horts und derhauptamtlichen MitarbeiterInnen (GF, Sekretariat,Hausmeister etc), arbeiten in diesem Gremium zusammen.Sie ist in Teilkonferenzen mit eigenverantwortlichenArbeitsfeldern (Delegationen) gegliedert. Die Arbeitstreffender Konferenzen finden wöchentlich statt– u.a. an jedem Donnerstag von 16.00 bis 19.00 Uhr.Hier werden neben pädagogischen auch wirtschaftliche,rechtliche und organisatorische Fragen beraten,die die Schule insgesamt betreffen - und auch Entwicklungsfrageneinzelner Kinder.Schulleitungskonferenz (SLK)VertreterInnen der einzelnen Delegationen der Mitarbeiterkonferenzbilden gemeinsam die Schulleitungskonferenz.10


Rechtskonferenz (RK)Die RK trägt Verantwortung für rechtliche und wirtschaftlichenFragen der Schule. Sie berät, bearbeitetund beschließt alle wirtschaftlichen Erfordernisse,Rechtsgeschäfte und Vereinbarungen des Schulvereinsund arbeitet eng mit dem Schulkollegium und dem Finanzkreisder Schule zusammen. Die RK trifft sich allezwei Wochen zu einem festen Termin von 19.00 bis ca.22.00 Uhr – außer in den Schulferien.Gesamtkonferenz (GK)In der Gesamtkonferenz beraten Eltern und LehrerInnenüber alle Fragen des Schullebens und der Weiterentwicklungder Schule. Die GK berät auf Initiative vonEltern oder LehrerInnen über Themen und offene Fragenan der Schule und erarbeitet Vorschläge. Sie beschließtAnträge und Empfehlungen an die Rechtskonferenzoder an die Mitarbeiterkonferenz. Die Gesamtkonferenzkommt etwa alle sechs Wochen zusammenund dauert von 20.00 bis 22.00 Uhr.11


ESchule, Hort, Dauerpower, SchülerinselDie <strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Kreuzberg</strong> ist eine verlässlicheHalbtagsschule. Wenn Eltern für ihre Kinder eineNachmittagsbetreuung wünschen, beantragen sie beimzuständigen Bezirk des Wohnsitzes ein Hortplatz, dergenehmigt werden muss. Der Hort lädt zu eignen Elternabendenein. Auch Hortgruppen haben eine Elternvertretung.Der Hortbeitrag wird vom Senat des Landes Berlinfestgelegt und ist ebenfalls einkommensabhängig. DasHortessen ist qualitativ sehr hochwertig (Demeter).Dauerpower (e.V.) ist eine Elterninitiative, die eng mitder Schule zusammenarbeitet, auf dem SchulgeländeRäume angemietet hat und Hortplätze für die 5. und 6.Klasse anbietet. Auch diese Plätze müssen beim Bezirksamtbeantragt werden.Die „Schülerinsel“ ist ein Angebot der Schule, entstandenaus der Initiative von Eltern. Sie ist ein freiwilligesAngebot für SchülerInnen ab der 7. Klasse –unterstützt von einer hauptamtlichen pädagogischenFachkraft. Die Schülerinsel begann 2007 und ist zunächstauf ein Jahr befristet, um Erfahrungen zu sammeln.12


FÖffentliche Schulen in <strong>Freie</strong>r Trägerschaft- Die Finanzierung der SchuleBildungspolitik liegt in der Verantwortung der einzelnenBundesländer. In Berlin werden öffentliche Schulenin <strong>Freie</strong>r Trägerschaft ca. 92% der Personalkostenan staatlichen Schulen unterstützt. Alle anderen Kostenjedoch muss die Schule selbst aufbringen – im Gegensatzzu öffentlichen Schulen in staatlicher Trägerschaft.Dies sind Kosten für zusätzliche pädagogischeAngebote, für das Schulgebäude, für die gesamte Ausstattungund für alle Nebenkosten (Energie, Reinigung,Reparaturen, Renovierungen). Ein Teil dieser Kostenwird aus den vom Senat überwiesenen Personalmittelnfinanziert. Dies ist nur möglich, weil sich das Kollegiumder Schule eine eigene Einkommensordnung gibt,deren Einkommenshöhe weit unterhalb der von Lehrerinnenund Lehrern an Staatsschulen liegt.Der Schulbeitrag der ElternEin weiterer Teil der Kosten wird durch den Schulbeitragder Eltern finanziert (ca. 28%). Er ist einkommensabhängig,die Richtwerttabelle wird vom Finanzkreisund der Rechtskonferenz festgelegt. Nach demBescheid über die Aufnahme des Kindes und vor Beginndes 1. Schuljahres findet ein Gespräch der Eltern miteinem Mitglied des Finanzkreises über die Einkommenssituationstatt. Spätere Veränderungen werden in derRegel mit der Klassenvertretung im Finanzkreis beraten.13


G Entstehung, Entwicklung und AngeboteText aus: www.waldorfschule-kreuzberg.deDie <strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Kreuzberg</strong>ist eine bis zum Abitur führende öffentliche Schule infreier Trägerschaft, die von Lehrern und Eltern in einemeingetragenen Verein selbst verwaltet wird. Inden meisten Gremien der Selbstverwaltung arbeitenEltern und teilweise Oberstufenschüler mit. Die Elterntragen ca. 28% der Kosten. Seit 2003 wird die Schuleerweitert. Sie nimmt in jedem Jahrgang differenziertkooperierende Klassen auf: Eine große Waldorfklasse(32-35 Plätze), eine kleine Waldorfklasse (20 Plätze),und zusätzlich bieten wir 6 Kindern sonderpädagogischePlätze an, die als Kleinstklasse mit der kleinenWaldorfklasse in enger Kooperation geführt werden.Die Schule liegt in einem großzügigen Grüngeländemit Spiel-, Garten- und Sportflächen. Sie verfügt übereine moderne Ausstattung an technischen und naturwissenschaftlichenFach- und Praktikumsräumen(u.a. PC/Internet-Raum). Für das kulturelle Leben derSchule steht ein großer Saal mit Bühnentechnik zurVerfügung.14


Entstehung und Entwicklung1985 startete die <strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Kreuzberg</strong> miteiner Klasse und Hort in den umgebauten Pavillonsdes ehemaligen Hauptkinderheims unter der Trägerschaftder Emil-Molt-Schule. 1989/90 entstand dererste Neubau mit Hilfe der Deutschen Klassenlotterie.1996 wurde die erste 12. Klasse verabschiedet, einJahr später das erste Abitur abgenommen.1999 konnte der zweite Neubau mit einem Festsaalvon 450 Plätzen und Fachräumen fertig gestellt werden.Auch hier half die Deutsche Klassenlotterie.Seit 2003 ist die FWSK zweizügig. Mit Beginn differenziertkooperierender Klassen begann auch räumlicheine Erweiterung. Die Schule konnte auf demSchul- und Hortgelände von Senat und Bezirk weitereGebäude in Erbpacht erwerben. Sie will in den nächstenJahren zusätzlich eine Turnhalle bauen.Im Herbst 2005 begannen die Umbauarbeiten in denneu übernommenen Bauten des ehemaligen Hauptkinderheimes,die in den 60er Jahren von Max Tautgestaltet worden waren und unter Denkmalschutzstehen. Die Schule hat zurzeit 514 Schüler und 60LehrerInnen und MitarbeiterInnen. Bis zum Schuljahr2015 kommt jährlich eine weitere Klasse mit 25SchülerInnen hinzu.15


Das Angebot der SchuleDie Waldorfpädagogik wurde von Rudolf Steiner 1919begründet und richtet ihre Aufmerksamkeit auf eineganzheitliche Entwicklung des Menschen. Über dieintellektuelle Ausbildung hinaus werden emotionale,künstlerische und handwerkliche Fähigkeiten sowiesoziale Kompetenzen besonders gefördert. Auchdurch zahlreiche Projekte sowie durch Schauspieleund Veranstaltungen wie Konzerte, Schulfeste undBasare erlernen und erleben die Kinder und Jugendlichenwährend ihrer Schulzeit Verantwortung, Arbeitenim Team, Urteilsvermögen und Kritikfähigkeit.Gemeinsame Aktivitäten von Schülern, Lehrern undEltern sind im Schulleben wichtig.Unterricht, Zeugnisse, Abschlüsse• Epochenunterricht von 8.00 – 9.45 Uhr (täglichüber ca. 3 Wochen im gleichen Fach)• Englisch und Russisch ab der 1. Klasse• Großes Angebot an künstlerisch-handwerklichemUnterricht• Eurythmie und Heileurythmie• Schulorchester und Schulchor• Integrierte Schauspielprojekte in denKlassenstufen 6, 8 und 12• Religionsunterricht in verschiedenen Konfessionen• Förderunterricht / Schularzt16


• Forst-, Landwirtschafts- und Vermessungspraktikum(7./9./10. Klasse)• Sprach- und Sozialpraktikum in Russland in der 10.Klasse• Sozial- oder Industriepraktikum 11. Klasse• Kunststudienreise 12. Klasse• Projekttage in der Oberstufe• Schulgarten mitten in <strong>Kreuzberg</strong>• Hort: Betreuung der Klassen 1 - 6• Schulküche mit Vollwertkost.• Aufbau eines differenzierten Kooperationsmodellsvon drei Klassen eines Jahrgangs seit dem Schuljahr2003/2004Zeugnisse und Abschlüsse:• Differenzierte Beurteilung statt Zensuren(kein Sitzenbleiben)• Sonderschulabschluss• Hauptschulabschluss• Mittlere Reife / Realschulabschluss• Waldorfschulabschluss nach Kl. 12• Abitur im 13. SchuljahrFür die Jüngsten beginnt die Schule mit einer Schuleingangsstufe.Quereinstieg ist in jeder Klassenstufemöglich, sofern es freie Plätze gibt. FehlendeSprachkenntnisse können nachgeholt werden. DerKostendeckungssatz des monatlichen Schulbeitragsbeträgt ca. € 135. Der Schulbeitrag wird nach einerEinkommenstabelle sozial differenziert erhoben.17


H Schulverein der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong><strong>Kreuzberg</strong> e.V. – eine KurzfassungEltern und MitarbeiterInnen der Schule, natürliche undjuristische Personen können Mitglied werden. Die Mitgliedschaftwird schriftlich beantragt. Die Mitgliederversammlungtagt mindestens einmal jährlich, wähltden Vorstand und verabschiedet den Haushalt. DemVorstand gehören mindestens je ein/e hauptamtlicheMitarbeiterIn von Schule und Hort an sowie mindestenszwei weitere Personen. Er wird von der Mitgliederversammlungauf Vorschlag der Rechtskonferenzgewählt. Die Mitarbeiterkonferenz (Kollegium) berätund entscheidet alle pädagogischen Fragen und istnicht weisungsgebunden. Sie leitet den Schul- undHortbetrieb kollegial, entscheidet über die Neuaufnahmeund Entlassung von Schülern und über die Neuaufnahmevon pädagogischen MitarbeiterInnen. In derRechtskonferenz (RK) arbeiten VertreterInnen vonKollegium, Hort, Gesamtkonferenz, Finanzkreis und Geschäftsführungeng zusammen. Die RK berät, bearbeitetund beschließt initiativ oder auf Vorschlag Dritteralle rechtlichen, wirtschaftlichen und finanziellen Vereinbarungender Schule. In der Gesamtkonferenz(GK) beraten Eltern, LehrerInnen, ErzieherInnen undSchulverwaltung Themen, die die Schule und ihre Weiterentwicklunginsgesamt betreffen. (vgl. hierzu auchdas Organigramm auf Seite 23)18


Hinweis auf einen arte Film (2004 / 15 Minuten)SchulgeschichtenDie '<strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong> <strong>Kreuzberg</strong>'Jeden Morgen werden die 400 Schüler der <strong>Freie</strong>n <strong>Waldorfschule</strong>im Berliner Stadtteil <strong>Kreuzberg</strong> per Handschlagvon einem Lehrer begrüßt. Kay Kurum ist einervon ihnen. Er ist 14 Jahre alt und geht in die achteKlasse. Zurzeit hat er keine richtige Lust auf Schule,auch nicht auf Mathematik. Wenn ihn seine KlassenlehrerinKatrin Dehl an die Tafel bittet, zuckt erhilflos mit den Schultern. Doch mit dem Rat seinerMitschüler gelingt es ihm, die Aufgabe zu lösen.Angstfreies Lernen, Verzicht auf Leistungsdruck undFörderung von Teamwork in einer stabilen Klassengemeinschaft,das kennzeichnet die 600 <strong>Waldorfschule</strong>nweltweit. Das Konzept basiert auf den Ideen des PhilosophenRudolf Steiner. Die <strong>Freie</strong> <strong>Waldorfschule</strong><strong>Kreuzberg</strong> wird von Eltern und Lehrern verwaltet unddurch staatliche Zuschüsse und Monatsbeiträge der Elternfinanziert. Die Schüler werden bis zur achtenKlasse von nur einem Klassenlehrer betreut. Viele Fächerwerden in mehrwöchigen Epochen und Intensivkursenunterrichtet. Neben zahlreichen Praktika habendie Schüler auch viele praktische Unterrichtsfächer.Sie lernen im Laufe ihrer Schulzeit rund 20 verschiedenehandwerkliche und künstlerische Fertigkeiten.Auf Zensuren wird bis zur Oberstufe verzichtet. LinaSchuller ist bereits in der zwölften Klasse und willim kommenden Jahr das Abitur an der Schule machen.Vor kurzem haben die Zwölftklässler zum ersten MalGymnasialnoten bekommen. Lina hat noch einigermaßengut abgeschnitten, aber der plötzliche Druck ist e-norm, einige Mitschüler sind vorerst nicht zum Abiturzugelassen. Lina nimmt, wie viele ihrer Mitschüler,Nachhilfe, weil sie befürchtet, im nächsten Jahrnicht mehr mitzukommen. Trotz Mathestress und Übenfür den Eurythmieabschluss lässt sie aber die Bandprobenmit ihren Freundinnen nicht ausfallen.20

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