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informationen zur stadtentwicklung - Statistik.regensburg.de

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-6-• Das Sicherheitsempfin<strong>de</strong>n ist tageszeitabhängig.• Frauen fühlen sich im öffentlichen Raum unsichererals Männer.• Je älter die Menschen sind, umso unsicherer fühlensie sich im öffentlichen Raum.• Menschen, die in <strong>de</strong>n letzten Jahren Opfer vonDelikten, Straftaten o<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Negativerlebnissen(z. B. Verkehrsunfall, Beleidigungen)im öffentlichen Raum wur<strong>de</strong>n, fühlen sich auch inihrer Wohngegend stärker verunsichert.• Menschen, die ihren Stadtteil als weniger sichero<strong>de</strong>r unsicher beurteilen, neigen zu verän<strong>de</strong>rtemVerhalten im öffentlichen Raum (z. B. Vermeidungsstrategien.Das Sicherheitsempfin<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> zunächst auf dieunmittelbare Wohngegend <strong>de</strong>r Befragten (Stadtteile)bezogen abgefragt. Unsicherheiten im öffentlichenRaum sind sehr stark abhängig von <strong>de</strong>rTageszeit. Während tagsüber 97,7% <strong>de</strong>r Befragtensich in ihrem Stadtteil sehr o<strong>de</strong>r ziemlich sicherfühlen, ist vor allem nach 22 Uhr ein erhöhtes Unsicherheitsgefühl<strong>de</strong>r Befragten erkennbar: 58,6%<strong>de</strong>r Regensburger fühlen sich nachts sehr o<strong>de</strong>rziemlich sicher (Abb. 1). Der Median <strong>de</strong>r Nennungenliegt <strong>de</strong>nnoch für tagsüber bei “sehr sicher”,abends und nachts bei “ziemlich sicher”. Das Sicherheitsgefühl<strong>de</strong>r Regensburger Bevölkerung istim Vergleich <strong>zur</strong> analogen Umfrage in Amberg undStraubing ein<strong>de</strong>utig am besten. Auch im Vergleichzu an<strong>de</strong>ren Studien steht Regensburg diesbezüglichsehr gut da. Während z. B. in Essen, Castrop-Rauxel und Herten bei vergleichbarer Fragestellungdie ‘Unsicheren’ und die ‘Sicheren’ im Dunkelnjeweils ca. 50% ausmachen, überwiegt in Regensburg(ähnlich wie in Bonn) das positive Sicherheitsgefühl.Übertriebene Sorge hinsichtlich<strong>de</strong>s subjektiven Sicherheitsgefühls erscheint in Regensburgnicht zwingend angebracht.Abbildung 1Wie sicher fühlen Sie sich nachts (nach 22 Uhr)in Ihrem Stadtteil ?100%80%60%40%20%0%sehr unsichernicht so sicherziemlich sichersehr sicherFrauenQuelle: Polizeiumfrage Regensburg 1999sehr unsichernicht so sicherziemlich sichersehr sicherMännerFühlen sich abends zwischen 19 und 22 Uhr26,4% <strong>de</strong>r befragten Frauen und 15,8% <strong>de</strong>r Männerin ihrem Regensburger Stadtteil nicht so sichero<strong>de</strong>r sehr unsicher, so steigen diese Anteile nach22 Uhr auf 49,3% bzw. 31,8% an. Diese Unterschie<strong>de</strong>zwischen <strong>de</strong>n Geschlechtern sind statistischsignifikant. Dennoch bleibt festzuhalten, dassauch Männer Kriminalitätsangst haben, sie fühlensich an bestimmten Orten zu bestimmten Zeitenunsicher (vgl. auch Steffen, 1987, S. 22). Es fühlensich vor allem ältere Menschen (Frauen und Männer)in ihren Stadtteilen überdurchschnittlich oftnicht so sicher o<strong>de</strong>r unsicher.Auffallend ist, dass offensichtlichbei vielen Männern in <strong>de</strong>r Altersklassezwischen 40 und 50 Jahren ein verstärktes Unsicherheitsgefühlim öffentlichen Raum einsetzt. EinZusammenhang zwischen Alter und Sicherheitsempfin<strong>de</strong>n(tagsüber, abends und nachts) lässtsich für Frauen und Männer feststellen. Aber diesist nur eine Seite, <strong>de</strong>nn nicht ganz erwartet wur<strong>de</strong>,dass auch bei <strong>de</strong>n Teenagern (16 bis 19 Jahren)ein höheres Unsicherheitsgefühl zu registrierenist. 17,8% dieser jugendlichen Altersgruppe fühlensich abends in ihrem Stadtteil eher unsicher;nachts sind es 38,2%.Einflussfaktoren auf das Sicherheitsempfin<strong>de</strong>nsind nicht nur sozio<strong>de</strong>mographische Merkmale,son<strong>de</strong>rn auch das räumliche Umfeld sowie die individuellenErlebnisse mit Delikten o<strong>de</strong>r Vorkommnissen(”Viktimisierung”) (Abb. 2). Wie Tab. 4 zeigt,ist das Unsicherheitsgefühl z. T. signifikant von früherenNegativerlebnissen abhängig. Beson<strong>de</strong>rsPersonen (Frauen und Männer), die in ihrer jüngstenVergangenheit in Regensburg körperlich angegriffenwur<strong>de</strong>n, fühlen sich auch tagsüber undabends überdurchschnittlich unsicher. Aber auchNegativerlebnisse wie Diebstahl, Raub und Einbruchsind Kriminalitäts<strong>de</strong>likte, die Bürger vermehrtunsicher fühlen lassen. Nachts fühlen sichFrauen, die in <strong>de</strong>n letzten drei Jahren in RegensburgOpfer sexueller Aufdringlichkeit o<strong>de</strong>r sexuellerAngriffewaren (hier kann nicht differenziert wer<strong>de</strong>n,ob dies im öffentlichen o<strong>de</strong>r privaten Raum geschah),in ihrem Stadtteil unsicherer (55,7% fühlensich nicht so sicher o<strong>de</strong>r sehr unsicher) als die übrigenFrauen (48,4%). Deutlich höher ist diese Diskrepanzzwischen Frauen, die in <strong>de</strong>n letzten Jahrenbeleidigt, angepöbelt o<strong>de</strong>r belästigt wur<strong>de</strong>n(65,7% fühlen sich nachts nicht so sicher o<strong>de</strong>r unsicher),und solchen Frauen, <strong>de</strong>nen dies in Regensburgnicht passiert ist (43,5%). Ähnliches gilt fürMänner, die in <strong>de</strong>n letzten drei Jahren in Regensburgkörperlich angegriffen wur<strong>de</strong>n: 54,2% von ihnenfühlen sich nachts in ihrem Stadtteil verunsichert,während dieser Anteil bei Männern, die diesenegativen Erfahrungen in <strong>de</strong>n letzten Jahrennicht machen mussten, bei “nur” 29,8% liegt.

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