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kommunikative Figuration - family science

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Medien, Kommunikation und Informationstechnologieim Familienalltag4. Europäischer Fachkongress FamilienforschungBamberg, 7. Juni 2013Uwe Hasebrink, Hans-Bredow-Institut


Empirische Basis: drei ausgewählte Studien• FIM 2011 (Familie, Interaktion & Medien): Tagebucherhebung und Befragungaller Familienmitglieder zur Kommunikation und Mediennutzung in Familien(Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 2011)• EU Kids Online: International vergleichende standardisierteRepräsentativbefragung zu Onlinenutzung und Onlinerisiken von Kindern undJugendlichen in 25 europäischen Ländern (Livingstone et al. 2011, Hasebrink etal. 2012)• Mediensozialisation unter Bedingungen sozialer Benachteiligung: QualitativeLangzeitstudie (bisher vier Erhebungswellen zwischen 2005 bis 2012) (Paus-Hasebrink/Bichler 2008, Paus-Hasebrink et al. 2013)


Medien und Kommunikation: vernachlässigte Perspektiven?• Soziale Zusammenhänge aller Art – z.B. Gruppen, Bewegungen, dieÖffentlichkeit, Institutionen und auch Familien – sind in den letzten Jahrenzunehmend auch im Hinblick auf die Rolle von Medien und Kommunikationbehandelt worden.• Angesichts des beobachtbaren medialen Wandels ist die typischeFragestellung: Welche Folgen haben veränderte Kommunikationsmedien fürden betreffenden sozialen Zusammenhang?• Die Mediatisierungsforschung stellt diese Perspektive in Frage; sie geht von derThese aus, dass angesichts der mittlerweile weit fortgeschrittenenMediatisierung von Kultur und Gesellschaft Medien nicht mehr als von außenhinzukommende Bedingungsfaktoren für Familie oder andere soziale Entitätenangesehen werden können, sondern dass diese vielmehr bereits konstitutiverBestandteil der <strong>kommunikative</strong>n Konstruktion dieser Entitäten sind.


Familie als <strong>kommunikative</strong> <strong>Figuration</strong>• Aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive können Familien als„<strong>kommunikative</strong> <strong>Figuration</strong>“ angesehen werden: Kommunikative <strong>Figuration</strong>ensind musterhafte Interdependenzgeflechte von Kommunikation, die überverschiedene Medien hinweg bestehen und auf einen bestimmten ,thematischenKern‘ ausgerichtet sind, der das <strong>kommunikative</strong> Handeln in der jeweiligenAkteurskonstellation orientiert.• Bezogen auf das „doing <strong>family</strong>“: Die Familienmitglieder stellen mit Hilfe einesbestimmten Sets an Kommunikationsformen und eines bestimmtenMedienensembles eine <strong>kommunikative</strong> <strong>Figuration</strong> her, mit der sie dieAlltagsanforderungen, die sich den einzelnen Mitgliedern wie auch der Familieinsgesamt stellen, bewältigen.


Beschreibungskategorien <strong>kommunikative</strong>r <strong>Figuration</strong>en


Beschreibungskategorien <strong>kommunikative</strong>r <strong>Figuration</strong>en… typische Konstellationvon Akteuren, die durch ihr<strong>kommunikative</strong>s Handelndie <strong>kommunikative</strong><strong>Figuration</strong> konstituierenAkteurskonstellation


Beschreibungskategorien <strong>kommunikative</strong>r <strong>Figuration</strong>enThematische Rahmung… handlungsleitendes /orientierendes Thema der<strong>kommunikative</strong>n <strong>Figuration</strong>,das diese als ein sinnhaftes„Ganzes“ erfassbar macht


Beschreibungskategorien <strong>kommunikative</strong>r <strong>Figuration</strong>enKommunikationsformen… die verschiedenenregelhaften Weisen<strong>kommunikative</strong>nHandelns, die sich zukomplexeren Mustern<strong>kommunikative</strong>r Praxisfügen


Beschreibungskategorien <strong>kommunikative</strong>r <strong>Figuration</strong>enMedienensemble… die Gesamtheit derMedien, über die bzw.mit Bezug auf die eine<strong>kommunikative</strong><strong>Figuration</strong> besteht


Betrachtungsperspektiven <strong>kommunikative</strong>r <strong>Figuration</strong>enBindung… soziokulturelle „Zugehörigkeiten“,die über eine <strong>kommunikative</strong><strong>Figuration</strong> geschaffen werden bzw.in dieser bestehen


Betrachtungsperspektiven <strong>kommunikative</strong>r <strong>Figuration</strong>enRegeln… Regelhaftigkeiten undNormen des Handelns, dieüber eine <strong>kommunikative</strong><strong>Figuration</strong> geschaffenwerden bzw. in dieserbestehen


Betrachtungsperspektiven <strong>kommunikative</strong>r <strong>Figuration</strong>enSegmentierung… soziokulturelle Differenzbildungenund Ungleichheiten, die über eine<strong>kommunikative</strong> <strong>Figuration</strong> geschaffenwerden bzw. in dieser bestehen


Betrachtungsperspektiven <strong>kommunikative</strong>r <strong>Figuration</strong>en… „Chancen der Willensdurchsetzung“,die über eine <strong>kommunikative</strong> <strong>Figuration</strong>geschaffen werden bzw. in dieserbestehenMacht


LiteraturMedienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.) (2011): FIM 2011. Familie,Interaktion & Medien. Untersuchung zur Kommunikation und Mediennutzung inFamilien. Stuttgart: mpfs.Hasebrink, U., Görzig, A., Haddon, L., Kalmus, V. and Livingstone, S. (2011): Patterns ofrisk and safety online. In-depth analyses from the EU Kids Online survey of 9-16 yearolds and their parents in 25 countries. LSE, London: EU Kids Online.Paus-Hasebrink, Ingrid/Bichler, Michelle (2008c). Mediensozialisationsforschung.Theoretische Fundierung und Fallbeispiel sozial benachteiligte Kinder. Innsbruck:StudienVerlag.Paus-Hasebrink, Ingrid/Kulterer, Jasmin/Smahel, David (2013). On the role of media insocially demanding situations. In: Carpentier Reifova, Nico/Schrøder, Kim/Hallett,Lawrie (Hg.) (2013). Tranformation Book (COST Action IS0906 TransformingAudiences, Transforming Societies; part of the ECREA Book Series).


Medien, Kommunikation und Informationstechnologieim Familienalltag4. Europäischer Fachkongress FamilienforschungBamberg, 7. Juni 2012Uwe Hasebrink, Hans-Bredow-InstitutE-Mail: U.Hasebrink@hans-bredow-institut.de

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