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Gesund und munter durch die kalte Winterzeit. Ganz natürlich dank ...

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schönerleben<br />

Wie Frauen<br />

Kraft tanken<br />

Frauen sind oft doppelt eingespannt: Im Beruf<br />

<strong>und</strong> in der Familie. Deshalb sind regelmässige<br />

AuszEitEn wichtig. Fünf Frauen erzählen, wie<br />

sie ihre Batterien aufladen.<br />

TExT: TATJAnA STOCKER FOTOS: SIGGI BuCHER<br />

Einfach einmal raus <strong>und</strong> für sich allein<br />

sein. Jede Frau kennt Zeiten, in<br />

denen sie das dringende Bedürfnis<br />

hat, sich auszuklinken. Aus dem Alltag <strong>und</strong><br />

den Verpflichtungen, <strong>die</strong> Beruf, Familie <strong>und</strong><br />

Partnerschaft mit sich bringen. Das muss<br />

nicht heissen, dass man gleich allein verreist.<br />

Es gibt auch andere Kurzreisen, von<br />

denen man gestärkt zurückkommt.<br />

Die fünf Frauen, von denen im Folgenden<br />

<strong>die</strong> Rede ist, haben jede für sich etwas gef<strong>und</strong>en,<br />

was ihnen hilft, den Alltag zu bewältigen:<br />

Die Künstlerin <strong>und</strong> gelernte Bäuerin<br />

Regula Farner kommt beim Gärtnern<br />

zur Ruhe. Die Hausfrau Emmi Erni schöpft<br />

Kraft im Gebet, <strong>die</strong> Psychologin Heidimaria<br />

Stauber wird gelassener <strong>durch</strong>s Meditieren.<br />

Barbara Hutzl-Ronge, Astrologin <strong>und</strong> Buchautorin,<br />

tankt am liebsten in der Natur auf<br />

<strong>und</strong> Tanya Birri, Musikerin <strong>und</strong> Unternehmerin,<br />

mit Singen bei Vollmond.<br />

Jede hat sich bewusst einen Freiraum<br />

geschaffen, der ihr erlaubt, eine Zeit lang<br />

für sich zu sein <strong>und</strong> <strong>die</strong> Tür hinter sich zu<br />

schliessen. Das ist wichtig, denn Frauen<br />

haben <strong>die</strong> Tendenz, r<strong>und</strong> um <strong>die</strong> Uhr für andere<br />

da zu sein, nur für sich nicht. Wenn es<br />

dann tatsächlich einmal um sie selbst gehen<br />

soll, schrecken viele zurück, haben Ausflüchte:<br />

«Der Mann, <strong>die</strong> Kinder, ich kann<br />

doch nicht …»<br />

Die Zürcher Psychologin Eva Zeltner er<strong>munter</strong>t<br />

Frauen dazu, sich auf <strong>die</strong> eigenen<br />

Bedürfnisse zu konzentrieren <strong>und</strong> sich regelmässig<br />

zum Auftanken zurückzuziehen.<br />

Weil sie sonst Gefahr laufen, «dass sie sich<br />

überfordern <strong>durch</strong> <strong>die</strong> Mehrfachbelastung<br />

von Kind, Haushalt <strong>und</strong> Beruf». Und wer<br />

erst noch alles perfekt machen will, ist<br />

schnell am Anschlag. Das wirkt sich negativ<br />

auf viele Bereiche des Lebens aus: auf <strong>die</strong><br />

Beziehung zu den Kindern, zum Partner,<br />

auf Fre<strong>und</strong>schaften <strong>und</strong> zuletzt auf <strong>die</strong> eigene<br />

psychische <strong>und</strong> physische <strong>Ges<strong>und</strong></strong>heit,<br />

gerade auch den Schlaf. «Zeit für sich selbst<br />

zu nehmen trägt zur inneren Ausgeglichenheit<br />

bei <strong>und</strong> macht uns auch geduldiger <strong>und</strong><br />

umgänglicher anderen gegenüber», sagt<br />

Eva Zeltner.<br />

Ob man nun den Garten umgräbt oder<br />

spazieren geht: Wichtig ist, dass es eine Tätigkeit<br />

ist, in der man ganz aufgeht <strong>und</strong> in<br />

<strong>die</strong> man sich richtig vertiefen kann. Mögliche<br />

Störfaktoren schliesst man besser vor-<br />

erde <strong>und</strong> pflanzen:<br />

Regula Farner findet ihr<br />

inneres Gleichgewicht beim<br />

Gärtnern im «Labyrinth»,<br />

einem Platz in Zürich, der<br />

von Frauen gepflegt wird.<br />

gartenarbeit Regula Farner, 44, Musikerin, Huttwil BE<br />

«Einmal in der Woche fahre ich<br />

mit dem Zug aus dem Emmental<br />

in <strong>die</strong> Stadt Zürich, um zu<br />

gärtnern. Zu Hause habe ich<br />

zwar auch einen Garten <strong>und</strong><br />

habe als freischaffende Künstlerin<br />

<strong>und</strong> vierfache Mutter mehr als<br />

genug zu tun, aber <strong>die</strong> Arbeit im<br />

‹Labyrinth› ist etwas Besonde-<br />

res. Der öffentliche Frauenplatz<br />

liegt mitten in der Stadt <strong>und</strong> ist<br />

doch ein geschützter Ort, eine<br />

Oase, wohin man sich zurückziehen<br />

<strong>und</strong> wo man anderen<br />

begegnen kann. Die Arbeit mit<br />

der Erde <strong>und</strong> den Pflanzen ist für<br />

mich eine Quelle der Ruhe <strong>und</strong><br />

des Friedens. In den 16 Jahren,<br />

seit es das ‹Labyrinth› gibt, ist<br />

vieles gewachsen, hat es vielen<br />

Menschen einen Boden gegeben,<br />

auch den Alkoholabhängigen,<br />

<strong>die</strong> neben dem Garten<br />

einen Treffpunkt haben. Es ist<br />

ein respektvolles Miteinander, im<br />

Wissen um <strong>die</strong> Verschiedenheit<br />

unserer Leben. Die Begeg-<br />

nungen mit den Menschen, der<br />

Austausch von Ideen <strong>und</strong><br />

Erfahrungen, inspiriert mich.<br />

Dass ich mit meiner Gartenarbeit<br />

<strong>und</strong> meiner Musik zur Gastfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

eines öffentlichen<br />

Platzes beitragen kann,<br />

beglückt, bestärkt <strong>und</strong> ermutigt<br />

mich.»<br />

46 SCHWEIZER FAMILIE 2 I 2007 SCHWEIZER FAMILIE 2 I 2007 47


schönerleben<br />

her schon aus: Das Telefon bleibt für einmal<br />

ausgeschaltet, <strong>die</strong> Türe zu – <strong>und</strong> <strong>die</strong> Familie<br />

weiss, dass das Mami nun eine Zeit lang<br />

nicht erreichbar ist.<br />

Auch wenn es egoistisch tönen mag:<br />

Man sollte sich dabei von nichts <strong>und</strong> niemandem<br />

ablenken lassen. Insbesondere<br />

auch nicht von den eigenen Ge<strong>dank</strong>en <strong>und</strong><br />

Problemen, <strong>die</strong> man ständig herumwälzt –<br />

gerade dann, wenn man sich eigentlich erholen<br />

sollte. In der freien Zeit sollten wir<br />

wirklich frei sein, das ist das oberste Gebot.<br />

«Wer beim Spazieren an den Ärger im Büro<br />

oder <strong>die</strong> liegen gebliebene Hausarbeit<br />

denkt, kann genauso gut daheim bleiben»,<br />

sagt Heidy Helfenstein, Psychologin <strong>und</strong><br />

Leiterin des «Heidy Helfenstein Institut für<br />

Persönlichkeitsentfaltung» in Luzern <strong>und</strong><br />

Zürich (n www.hhip.ch).<br />

In ihre Entspannungs- <strong>und</strong> Meditationskurse<br />

kommen viele Frauen, <strong>die</strong> ständig unter<br />

Strom stehen <strong>und</strong> erst wieder lernen<br />

müssen, einen Gang herunterzuschalten.<br />

Die Schwierigkeit liege darin, gegen den<br />

Psychostress anzugehen, dem Ge<strong>dank</strong>enkarussell<br />

Einhalt zu gebieten. Denn: «Allein<br />

schon das Denken an etwas Unangenehmes<br />

löst Stresshormone aus.»<br />

lieber öfter als länger<br />

Natürlich gelingt es nicht immer, Stress zu<br />

vermeiden. Aber wir sollten zumindest versuchen,<br />

möglichst viele stressfreie Inseln in<br />

unseren Alltag einzubauen. Im Wissen, dass<br />

zu viel negativer belastender Stress auf <strong>die</strong><br />

Dauer krank macht, Körperzellen schneller<br />

altern lässt <strong>und</strong> das Immunsystem angreift.<br />

Eine neue Stu<strong>die</strong> der Uni-Klinik Heidelberg<br />

zeigt: Je grösser <strong>und</strong> anhaltender der Stress,<br />

desto stärker werden auch unsere Zellen<br />

geschädigt.<br />

Darum ist es wichtig, dass man sich tagsüber<br />

immer wieder Zeit nimmt, <strong>und</strong> sei es<br />

auch nur für ein paar Minuten. Und einfach<br />

einmal nichts tut, nur dasitzt <strong>und</strong> an nichts<br />

denkt. «Mehrmals täglich zwei Minuten<br />

entspannen bringt mehr als einmal täglich<br />

eine St<strong>und</strong>e», rät Heidy Helfenstein. So könne<br />

der Stress- oder Ärgerpegel gar nicht erst<br />

gebet Emmi Erni, 62, ehemalige Lehrerin, Oberrohrdorf AG<br />

«Ich beginne jeden Morgen<br />

mit einem Gebet.<br />

Ich ziehe mich in mein<br />

Zimmer zurück, knie auf<br />

einen Holzschemel,<br />

schliesse <strong>die</strong> Augen <strong>und</strong><br />

lege einen kleinen Goldtopas<br />

auf mein Herz.<br />

Dann spreche ich das<br />

‹Topas-Morgengebet› der<br />

heiligen Hildegard von<br />

Bingen. Es ist ein kurzes<br />

Gebet, das Gott in seiner<br />

grossen Güte <strong>dank</strong>t <strong>und</strong><br />

um Schutz <strong>und</strong> Segen<br />

bittet. Laut der heiligen<br />

Hildegard ist der Topas<br />

<strong>dank</strong>t Gott: Emmi Erni<br />

schöpft Kraft <strong>und</strong><br />

<strong>Ges<strong>und</strong></strong>heit aus ihrem<br />

Morgengebet.<br />

der wirksamste Stein,<br />

er hat sogar <strong>die</strong> Kraft,<br />

negatives abzuwenden.<br />

Das Gebet ist für mich<br />

wie eine Krankheitsprophylaxe<br />

im seelischen<br />

Bereich. Es stärkt mich,<br />

schenkt mir Kraft, Freude<br />

<strong>und</strong> Zuversicht. Seit über<br />

zwanzig Jahren lebe ich<br />

nach der Philosophie der<br />

heiligen Hildegard, <strong>und</strong><br />

es geht mir besser denn<br />

je. Früher kränkelte ich<br />

oft, litt an Allergien <strong>und</strong>,<br />

als junge Mutter, an einer<br />

akuten Polyarthritis. Erst<br />

bei einem naturarzt fand<br />

ich Hilfe. Als ich später<br />

<strong>die</strong> hildegardsche Lehre<br />

entdeckte, begriff ich,<br />

dass Krankheiten auch<br />

mit der Seele zu tun haben.<br />

Mit Wickeln, Bädern<br />

<strong>und</strong> hildegardscher Kost<br />

pflegte ich meinen Körper<br />

ges<strong>und</strong>, <strong>und</strong> meine<br />

Seele bekam <strong>durch</strong> <strong>die</strong><br />

Schriften der Mystikerin<br />

neue nahrung. Sie sind<br />

für mich eine unerschöpfliche<br />

Quelle der Weisheit<br />

– <strong>und</strong> eine Wegleitung<br />

<strong>durch</strong>s Leben.»<br />

Mehr klarheit:<br />

seit Heidimaria<br />

stauber meditiert, ist<br />

sie konsequenter<br />

geworden <strong>und</strong> sagt<br />

auch mal nein.<br />

auf ein kritisches Mass anwachsen. Und man<br />

hat abends nicht das Gefühl, man sei total<br />

erschöpft <strong>und</strong> müsse sein ganzes Leben umkrempeln,<br />

weil es so nicht weitergehen könne.<br />

Das ist auch nicht nötig: Es sind <strong>die</strong> kleinen<br />

Pausen zwischen<strong>durch</strong>, <strong>die</strong> den kleinen,<br />

aber wesentlichen Unterschied machen.<br />

stress macht alt<br />

Was man tut oder wie lang man es tut,<br />

spielt dabei keine Rolle. «Für jede Frau<br />

stimmt etwas anderes, jede soll ihre persönliche<br />

Kraftquelle finden», sagt Heidy Helfenstein.<br />

Ob Gärtnern, Singen, Beten, Meditieren<br />

oder Wandern zu Kraftorten, wie es<br />

<strong>die</strong> fünf porträtierten Frauen tun – ausschlaggebend<br />

ist, dass man sich regelmässig<br />

Zeit dafür nimmt.<br />

Wer immer auf Hochtouren läuft, riskiert,<br />

dass seine Ressourcen irgendwann<br />

aufgebraucht sind <strong>und</strong> sich Körper oder<br />

Seele bemerkbar machen. «Wir werden nervös,<br />

gereizt, ungeduldig <strong>und</strong> ruhen nicht<br />

mehr in uns selber», sagt Eva Zeltner. Das<br />

meditation Heidimaria stauber, 57, Psychologin/therapeutin, zumikon zH<br />

«Früher, als berufstätige<br />

Familienfrau, bin ich im<br />

Wald laufen oder in <strong>die</strong><br />

Berge fotografieren gegangen,<br />

wenn ich eine<br />

Auszeit für mich brauchte.<br />

Inzwischen meditiere<br />

ich regelmässig, morgens<br />

<strong>und</strong> meist auch abends,<br />

jeweils eine halbe St<strong>und</strong>e.<br />

Ich setze mich auf<br />

mein Kissen, eine Kerze<br />

brennt, <strong>und</strong> vor meinen<br />

halb geschlossenen<br />

Augen ist der Garten. Ich<br />

achte auf mein Atmen,<br />

atme ein <strong>und</strong> aus.<br />

«Wer seine Bedürfnisse<br />

kennt, läuft weniger<br />

Gefahr, irgendwann<br />

auszubrennen.»<br />

Heidy Helfenstein, Psychologin<br />

Ge<strong>dank</strong>en kommen <strong>und</strong><br />

gehen wieder.<br />

Das tönt ganz einfach,<br />

aber bei mir hat es Jahre<br />

gebraucht, bis ich auf<br />

<strong>die</strong>se Weise meditieren<br />

konnte. Meditation ist wie<br />

das Schälen einer Zwiebel:<br />

Man entdeckt immer<br />

tiefere Schichten der<br />

eigenen Person. Aus<br />

<strong>die</strong>ser Stille <strong>und</strong> Tiefe<br />

schöpfe ich Kraft <strong>und</strong><br />

Energie. Das heisst nicht,<br />

dass ich im Alltag immer<br />

gelassen bin <strong>und</strong> mich<br />

nicht stressen lasse.<br />

Doch ich bin konsequenter<br />

geworden, sage<br />

lieber mal eine Einladung<br />

ab <strong>und</strong> mache nur noch<br />

eine Sache zur gleichen<br />

Zeit. Wenn ich bügle,<br />

bügle ich. Dabei Musik zu<br />

hören wäre schon zu viel.<br />

nur so kann ich in der<br />

Kraft sein. Es ist nicht<br />

immer einfach, genau<br />

hinzuschauen <strong>und</strong> sich<br />

zu fragen: Was brauche<br />

ich wirklich? Jetzt, in<br />

<strong>die</strong>sem Augenblick? <strong>und</strong><br />

genau das dann auch<br />

zu tun.»<br />

könne zu innerer Leere <strong>und</strong> emotionaler<br />

Gleichgültigkeit, ja bis zu depressiven Verstimmungen<br />

<strong>und</strong> Burnout führen. Doch so<br />

weit muss es nicht kommen: «Wer seine Bedürfnisse<br />

kennt <strong>und</strong> achtsam mit sich selber<br />

umgeht, läuft weniger Gefahr, irgendwann<br />

auszubrennen», sagt Helfenstein.<br />

48 SCHWEIZER FAMILIE 2 I 2007 SCHWEIZER FAMILIE 2 I 2007 49


schönerleben<br />

«Wenn ich um den<br />

See wandere, erlebe<br />

ich, wie reich wir<br />

beschenkt wurden.»<br />

Barbara Hutzl-Ronge<br />

natur Barbara Hutzl-Ronge, 43, Buchautorin, zürich<br />

«Die natur ist für mich<br />

der beste Ort, um aufzutanken.<br />

Besonders kraftvoll<br />

finde ich Plätze, <strong>die</strong><br />

sagenumwoben <strong>und</strong><br />

zugleich alte Kultorte<br />

sind. Der Pfäffikersee ist<br />

mir deshalb sehr lieb. Er<br />

ist ein dem Menschen<br />

wohlgesonnener Ort,<br />

altes, fruchtbares Kulturland,<br />

das voller Geschichten<br />

steckt. Drei Ahnfrauen,<br />

so erzählt <strong>die</strong><br />

Sage, haben einst den<br />

Menschen den See, das<br />

Ried <strong>und</strong> das Wiesland<br />

50 SCHWEIZER FAMILIE 2 I 2007<br />

vererbt. Wenn ich um den<br />

See wandere, erlebe ich,<br />

wie reich wir beschenkt<br />

wurden. Dann schaue ich<br />

zur Kirche nach Seegräben<br />

hinüber, <strong>die</strong> auf einem<br />

Platz steht, der schon in<br />

vorchristlicher Zeit als<br />

heilig galt. Abseits der<br />

ausgetretenen Pfade gibt<br />

es Wege, <strong>die</strong> ins Ried hineinführen,<br />

Plätzchen, wo<br />

Moos, Erika <strong>und</strong> Birken<br />

wachsen. Ich suche mir<br />

einen Ort, an dem mir<br />

wohl ist, setze mich hin<br />

<strong>und</strong> packe meine Ther-<br />

kraftort: Der<br />

Pfäffikersee ist ein<br />

mystischer Ort.<br />

Hier tankt Barbara<br />

Hutzl-Ronge immer<br />

wieder auf.<br />

moskanne aus. Ich lasse<br />

<strong>die</strong> Landschaft auf mich<br />

wirken, sie tief in meine<br />

Seele sinken. Es gibt<br />

so viele kraftvollen Orte.<br />

Sie liegen an Seeufern<br />

<strong>und</strong> bei Quellen, auf<br />

Hügeln <strong>und</strong> in Höhlen,<br />

bei alten Bäumen <strong>und</strong><br />

sagenhaften Steinen. In<br />

meinem Buch ‹Magisches<br />

Zürich› habe ich<br />

sie beschrieben. So kann<br />

sich jeder selber auf den<br />

Weg machen, seinen<br />

ganz persönlichen Kraftort<br />

finden.»<br />

Die kleinen Alltagsrituale helfen uns dabei,<br />

das Wesentliche nicht aus den Augen zu<br />

verlieren. Es sind Momente des Sich-Ausklinkens<br />

<strong>und</strong> zugleich der Konzentration.<br />

Vertraute Abläufe, <strong>die</strong> uns Sicherheit <strong>und</strong><br />

Geborgenheit geben. Und das Gefühl, gut in<br />

uns selbst aufgehoben zu sein.<br />

Distanz relativiert probleme<br />

Wie immer wir unsere Pausen oder kleinen<br />

Rituale gestalten: Sie helfen uns dabei, den<br />

Alltag besser zu bewältigen, «weil sie uns zu<br />

unseren Sorgen Distanz gewinnen lassen<br />

<strong>und</strong> dazu beitragen, dass wir uns als Person<br />

nicht zu wichtig nehmen», sagt Zeltner. Und<br />

egal, wie sehr wir uns gerade noch über<br />

jemanden geärgert haben: Alltagsrituale<br />

unterstützen uns, negative Gefühle beiseite<br />

ZEIT FüR EInE AuSZEIT<br />

n Wer meint, keine Zeit zu haben, hat<br />

sich für andere Prioritäten in seinem<br />

Leben entschieden – oder unterwirft sich<br />

einem von aussen auferlegten Tempo.<br />

n Delegieren Sie <strong>die</strong> Dinge, <strong>die</strong> Ihnen <strong>die</strong><br />

Zeit stehlen. Wieso führen Sie den H<strong>und</strong><br />

Ihrer Tochter aus, nur weil der Teenager<br />

neue Interessen hat?<br />

n Planen Sie jeden Tag 15 Minuten ein,<br />

<strong>die</strong> Sie nur für sich haben. Egal, was Sie<br />

dann tun: Tun Sie nur das, was Sie gern<br />

tun. Oder sitzen Sie einfach nur da <strong>und</strong><br />

schauen Sie aus dem Fenster.<br />

n Wenn Sie auf der Suche nach Ihrer<br />

Kraftquelle sind: überlegen Sie, was Ihnen<br />

Spass gemacht hat, als Sie noch<br />

nicht tausend Pflichten erfüllen muss ten.<br />

Haben Sie fürs Leben gern genäht?<br />

Waren Sie eine begeisterte Tänzerin? Entscheiden<br />

Sie sich für das, was Sie schon<br />

beim Ge<strong>dank</strong>en daran fröhlich stimmt.<br />

n Jeder Körper hat seinen Biorhythmus.<br />

Beobachten Sie eine Woche lang, zu<br />

welcher Tageszeit Sie sich in Hochform<br />

fühlen <strong>und</strong> wann Sie am liebsten eine<br />

Pause einlegen möchten. Erledigen Sie<br />

Wichtiges <strong>und</strong> Anstrengendes in Ihren<br />

Fit-Phasen. Damit Sie Ihre Pausen umso<br />

mehr geniessen können.<br />

zu legen, Gelassenheit zu üben <strong>und</strong> wieder<br />

in Einklang mit uns selbst zu kommen.<br />

Allerdings: Es braucht eine gute Portion<br />

Disziplin <strong>und</strong> Durchsetzungskraft, sich<br />

immer wieder abzugrenzen. Umso mehr,<br />

wenn das Umfeld dafür wenig Verständnis<br />

zeigt. «Von seinem Weg sollte man sich<br />

deswegen nicht abbringen lassen», betont<br />

Heidy Helfenstein. «Niemand kennt Ihre<br />

Bedürfnisse so gut wie Sie selbst.»<br />

gesang tanya Birri, 34, Musikerin <strong>und</strong> unternehmerin, zürich<br />

«Kraft tanken kann ich<br />

am besten beim Singen.<br />

Ich singe überall, mit<br />

meinen Schülerinnen,<br />

allein im Auto, manchmal<br />

auch noch abends nach<br />

dem Heimkommen.<br />

Singen gibt mir Kraft, ich<br />

brauche den Gesang wie<br />

<strong>die</strong> Luft zum Atmen.<br />

Wenn ich singe, bin im<br />

Einklang mit mir selbst.<br />

Einmal im Monat, bei Vollmond,<br />

singe ich zusammen<br />

mit anderen Frauen<br />

an einem kraftvollen Ort.<br />

Das kann eine Kirche<br />

sein, eine Höhle, eine<br />

Waldlichtung, eine Burgruine<br />

oder ein Amphitheater,<br />

einfach ein Ort<br />

mit einer mystischen<br />

Ausstrahlung. Wenn wir<br />

dann von Fackeln umgeben<br />

im Kreis stehen <strong>und</strong><br />

zu singen <strong>und</strong> zu trommeln<br />

beginnen, ist das<br />

ein unbeschreibliches<br />

Gefühl, eine Wahnsinnsenergie,<br />

<strong>die</strong> da entsteht.<br />

Jede singt für sich <strong>und</strong> ist<br />

doch ein Teil des <strong>Ganz</strong>en.<br />

Wie <strong>und</strong> was jede singt,<br />

spielt überhaupt keine<br />

Ein schlechtes Gewissen brauchen wir<br />

deswegen längst nicht zu haben, weil der<br />

Gewinn schliesslich auch den Menschen<br />

um uns zugute kommt. Wenn wir in ein bis<br />

zwei St<strong>und</strong>en gestärkt zurückkehren. Wie<br />

nach einer kurzen Reise. Bereit für neue<br />

Herausforderungen.<br />

buch: «magisches zürich. Wanderungen zu orten der<br />

Kraft», barbara hutzl-ronge, at-verlag, 39.90 fr.,<br />

Wanderungen mit der autorin: n www.hutzl-ronge.ch<br />

Rolle. Es geht darum, in<br />

sich hineinzuhören <strong>und</strong><br />

sein Innerstes auszudrücken.<br />

Ich vergesse alles<br />

um mich herum, auch <strong>die</strong><br />

Kälte macht mir nichts<br />

aus. Wenn wir nach einer<br />

guten St<strong>und</strong>e wieder<br />

auftauchen, könnte ich<br />

Bäume ausreissen. Meist<br />

feiern wir dann noch<br />

weiter <strong>und</strong> kosten <strong>die</strong><br />

Stimmung aus. Der Mond<br />

spielt dabei eine wichtige<br />

Rolle: Seine Energie<br />

unterstützt mich im<br />

täglichen Leben.»<br />

heilsaMe töne: tanya<br />

Birri singt überall. Einmal<br />

im Monat mit anderen<br />

Frauen zusammen – bei<br />

Vollmond.<br />

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