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Sand im Getriebe der Vergärung? - Schu AG

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Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

<strong>Sand</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Getriebe</strong> <strong>der</strong> <strong>Vergärung</strong>?<br />

Dipl.-Biol. Kirsten <strong>Schu</strong><br />

EcoEnergy<br />

Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

Walkenried<br />

zur Veröffentlichung:<br />

September 2007<br />

Ersatzbrennstoffe und Biomassen<br />

Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. habil. Karl J. Thomé-Kozmiensky<br />

Prof. Dr.-Ing. Michael Beckmann<br />

TK Verlag, Neuruppin


Inhalt<br />

Seite 2 von 18<br />

Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

1 Einleitung..............................................................................................................3<br />

2 Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Vergärung</strong>stechnologie...........................................................4<br />

3 Bio- und Restabfallvergärung .............................................................................5<br />

4 Aufbereitungstechnik ..........................................................................................6<br />

4.1 Abfallvorbehandlung ....................................................................................6<br />

4.2 Störstoffabscheidung ...................................................................................7<br />

4.2.1 Störstoffabscheidung vor und nach Trockenvergärung........................7<br />

4.2.2 Störstoffabscheidung vor und nach Nassvergärung .............................9<br />

4.2.3 Störstoffabscheidung bei Waschverfahren...........................................13<br />

4.3 Weiterentwicklung <strong>der</strong> Nassmechanischen Trennung ............................15<br />

5 Literaturverzeichnis ...........................................................................................17<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Störstoffabscheidung bei <strong>Vergärung</strong>sverfahren............................................................................. 6<br />

Abbildung 2: Entwicklung <strong>der</strong> Trockenvergärung mit Störstoffabscheidung..................................................... 7<br />

Abbildung 3: Trockenvergärung mit Störstoffabscheidung am Beispiel des Valorga-Steinmüller Konzeptes8<br />

Abbildung 4: Trockenvergärung mit Störstoffabscheidung Bühler Kompogas®............................................... 9<br />

Abbildung 5: Entwicklung <strong>der</strong> Nassvergärung mit Störstoffabscheidung........................................................ 10<br />

Abbildung 6: Aufbereitung bei <strong>der</strong> Nassvergärung mit dem BTA-Verfahren.................................................... 11<br />

Abbildung 7: Prinzipien <strong>der</strong> Störstoffabscheidung bei <strong>der</strong> Nassvergärung...................................................... 12<br />

Abbildung 8: Aufbereitung bei <strong>der</strong> Nassvergärung WAASA- und WABIO-Verfahren ...................................... 13<br />

Abbildung 9: Entwicklung <strong>der</strong> Perkolations- ,Hydrolyse- und Waschverfahren............................................... 14<br />

Abbildung 10: Aufbereitung und Verweilzeiten bei Wasch- und Perkolationsverfahren ................................. 15<br />

Abbildung 11: Das NMT-Verfahren........................................................................................................................ 16


Seite 3 von 18<br />

Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

1 Einleitung<br />

<strong>Vergärung</strong>sverfahren haben sich neben <strong>der</strong> Kompostierung in den letzten 20 Jahren zunehmend<br />

etabliert. Die vergorenen Substrate reichen von Klärschlamm bis zu Restabfall. Der<br />

technische Aufwand steigt dabei in Abhängigkeit vom Störstoffanteil:<br />

Verfahren zur Abscheidung von Störstoffen wie <strong>Sand</strong>, Kies, Glas, Steine und Kunststoffe werden<br />

<strong>im</strong> Zusammenhang mit <strong>Vergärung</strong>sverfahren von Bio- und Restabfall vorrangig zum<br />

<strong>Schu</strong>tz von Anlagentechnik eingesetzt. Dies trifft vor allem auf Nassvergärungsverfahren, in<br />

letzter Zeit vermehrt auch für Trockenvergärungsverfahren zu.<br />

Bei <strong>der</strong> <strong>Vergärung</strong> von Suspensionen mit Feststoffanteilen, also <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Restabfallvergärung,<br />

stoßen die bisher etablierten Verfahren <strong>der</strong> Störstoffabtrennung jedoch vielfach an<br />

ihre Grenzen und es kommt sehr häufig zu Störungen. Die Bildung von Schw<strong>im</strong>mschichten ist<br />

ein weiteres, typisches Problem von Nassvergärungsverfahren, von dem auch die in letzter<br />

Zeit entstandenen <strong>Vergärung</strong>sanlagen für nachwachsende Rohstoffe (NAWARO) betroffen<br />

sind. Mit <strong>der</strong> Ausweitung von Problemen durch <strong>Sand</strong>ablagerungen und Schw<strong>im</strong>mschichtbildung<br />

in <strong>Vergärung</strong>sanlagen ist die <strong>Vergärung</strong> von Suspensionen mit Feststoffanteilen generell<br />

als geeignete Verfahrenstechnik kritisch zu hinterfragen.<br />

Diese Beobachtungen waren <strong>der</strong> Ausgangspunkt für diesen Beitrag. Wir haben daher die zurzeit<br />

<strong>im</strong>plementierten Verfahren <strong>im</strong> Hinblick auf Störstoffabtrennung untersucht und eine Darstellung<br />

des Status Quo <strong>der</strong> Störstoffproblematik unternommen. Als Ergebnis <strong>der</strong> Bestandsaufnahme<br />

steht die Erkenntnis, dass zur Lösung dieser Probleme zunächst die Zielstellung<br />

<strong>der</strong> Störstoffabtrennung zu hinterfragen ist. Um es mit Einstein zu sagen:<br />

„Probleme kann man niemals mit <strong>der</strong> gleichen Denkweise lösen,<br />

durch die sie entstanden sind.“<br />

Störstoffe vor <strong>der</strong> <strong>Vergärung</strong> zum <strong>Schu</strong>tz <strong>der</strong> Anlagentechnik abzuscheiden, ist eine maschinentechnische<br />

Anfor<strong>der</strong>ung und entspringt we<strong>der</strong> einer energetischen noch abfall- o<strong>der</strong> emissionstechnischen<br />

Motivation. Im Rahmen einer produktorientierten Sichtweise <strong>der</strong> Abfallwirtschaft<br />

kann man demgegenüber folgende energetische, abfallwirtschaftliche und emissionstechnische<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Restabfallbehandlung formulieren, denen auch die Restabfallvergärung<br />

genügen muss:<br />

Energetische Anfor<strong>der</strong>ungen an die Biomassebehandlung<br />

Ein grundlegendes Problem bei <strong>der</strong> Biomassevergärung ist die einseitige Zielstellung <strong>der</strong> Max<strong>im</strong>ierung<br />

<strong>der</strong> Biogaserzeugung anstatt einer Trennung <strong>der</strong> Stoffströme für die Verbrennung<br />

bzw. Verwertung und <strong>Vergärung</strong> aus ökonomischer Sicht.<br />

Statt nur die Max<strong>im</strong>ierung des Biogasertrags zum Maßstab zu nehmen, ist daher eine Betrachtung<br />

des energetischen Gesamtwirkungsgrades sinnvoll. Dies hätte zur Konsequenz,<br />

dass möglichst nur die vergärbaren Anteile in die <strong>Vergärung</strong> gehen und Stoffströme zur<br />

Verbrennung und Verwertung vorher abgetrennt werden.<br />

Bei fast allen <strong>Vergärung</strong>sverfahren ist die Behandlung des größten Anteils <strong>der</strong> Organik zwingend<br />

vorgesehen. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass <strong>der</strong> energetische Wirkungsgrad einer<br />

<strong>Vergärung</strong> gegenüber einer Verbrennung von dem Parameter „anaerobe Abbaubarkeit“ und<br />

dem Parameter „Trockensubstanzgehalt“ abhängt. Die Verbrennung von trockenem Holz hat<br />

einen höheren energetischen Wirkungsgrad als die <strong>Vergärung</strong> von trockenem Holz. Es ist ebenso<br />

einsichtig, dass die <strong>Vergärung</strong> von nassen organischen Gewerbeabfällen mit hohen<br />

Biogasausbeuten einen höheren energetischen Wirkungsgrad aufweist als die Verbrennung<br />

dieser nassen Fraktion. Überspitzt formuliert würde niemand ernsthaft eine Verbrennung von<br />

Gülle o<strong>der</strong> eine <strong>Vergärung</strong> von Holz vorschlagen.


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Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

Organik, die weitestgehend von Inertstoffen und löslicher Organik befreit ist und mittels einfacher<br />

Schneckenpressen auf Trockensubstanzgehalte > 50 % TS entwässert werden kann, ist<br />

bereits für die energetische Verwertung in einer Verbrennungsanlage geeignet. Liegt <strong>der</strong> Anteil<br />

anaerob abbaubarer Organik unter 50 % wie z. B. bei Rechengut, ist aus wirtschaftlicher<br />

und energetischer Sicht für diesen Stoffstrom die energetische Verwertung durch thermische<br />

Prozesse wie Verbrennung o<strong>der</strong> Vergasung, mit o<strong>der</strong> ohne vorhergehende Trocknung, einer<br />

anaeroben Behandlung durch <strong>Vergärung</strong> vorzuziehen.<br />

Abfalltechnische Anfor<strong>der</strong>ungen an die Biomassebehandlung<br />

Im gesamten abfallwirtschaftlichen Kontext sollte die stoffliche Verwertung Vorrang haben, wie<br />

es auch in <strong>der</strong> Novelle <strong>der</strong> Abfallrahmenrichtlinie gefor<strong>der</strong>t ist. Die „drei V“ <strong>der</strong> Abfallwirtschaft<br />

(Vermeiden, Verwerten, Verbrennen) werden zukünftig durch eine 5-stufige Abfall-Hierarchie<br />

(Vermeiden, Wie<strong>der</strong>verwenden, stoffliche Verwertung, energetische Verwertung, Beseitigen)<br />

abgelöst. Aus den Biomassen können sowohl die Inertstoffe, wie <strong>Sand</strong>, Kies, Glas und Steine,<br />

als auch die Faserstoffe bzw. <strong>der</strong> Kompost stofflich verwertet werden. Eine Min<strong>im</strong>ierung von<br />

Schadstoffen, Störstoffen und biologisch leicht abbaubarer Organik ist Voraussetzung für die<br />

Verwertung von Kompost und Faserstoffen.<br />

Für eine Trennung <strong>der</strong> Stoffströme vor <strong>der</strong> Behandlung spricht weiterhin, dass die meist gelöst<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Feinmineralik vorliegenden Schadstoffe bei <strong>der</strong> biologischen Behandlung in die<br />

Biomasse eingebaut werden. Die Qualität <strong>der</strong> erzeugten Produkte, ob Kompost o<strong>der</strong> Brennstoff,<br />

leidet entsprechend. Gelöste Schadstoffe und Salze werden daher besser durch mechanische<br />

Entwässerung vor einer Behandlung abgetrennt als durch Behandlung und anschließende<br />

Trocknung.<br />

Kompostierungsverfahren generell und auch die meisten <strong>Vergärung</strong>sverfahren sind nicht zur<br />

Schadstoffmin<strong>im</strong>ierung geeignet. Zudem sollte ein Kompost frei von verschleißenden Stoffen<br />

wie <strong>Sand</strong> sein, damit z. B. durch eine Pelletierung eine verbesserte Logistik und Lagerung<br />

möglich ist. Die energetische Verwertung in Kraftwerken, vor allem zur Mitverbrennung in<br />

hocheffizienten mo<strong>der</strong>nen Kohlekraftwerken, stellt ebenfalls vergleichbare Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen,<br />

wobei vor allem Schwermetalle, Chlor und Ascheanteile wesentliche Qualitätskriterien<br />

darstellen. Eine Deponierung ist nur noch möglich, wenn <strong>der</strong> Stand <strong>der</strong> Technik keine wirtschaftlich<br />

zumutbare Verwertungsmöglichkeit zulässt. Verwertbare organische Fraktionen sollten<br />

daher nicht biologisch behandelt werden.<br />

Emissionstechnische Anfor<strong>der</strong>ungen an die Biomassebehandlung<br />

Der Anspruch <strong>der</strong> Emissionsmin<strong>im</strong>ierung gilt auch für die Biomassebehandlung. Elektrische<br />

Energie als Eigenbedarf des Behandlungsprozesses und <strong>der</strong> Verbrauch von Erdgas für Abluftbehandlungssysteme<br />

erhöhen die CO2-Emissionen ebenso wie die weitgehend ungenutzte<br />

Energie des biologischen Abbaus aus Kompostierungsprozessen. Ein weiterer Aspekt ist das<br />

Ziel <strong>der</strong> Min<strong>im</strong>ierung <strong>der</strong> Geruchsemissionen, dies wird vor allem bei <strong>der</strong> Kompostierung zur<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung. Restmüllkompostierung ist auch aus diesen Gründen nicht die Technologie<br />

<strong>der</strong> Wahl.<br />

In einem Forschungsprojekt, durchgeführt in den Jahren 2004 bis 2006, konnte Eco-Energy,<br />

geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Deutschen Bundesstiftung Umwelt und unter wissenschaftlicher Begleitung<br />

durch die Universität Duisburg-Essen, eine Technologie zur Biomassebehandlung entwickeln,<br />

die eine <strong>Vergärung</strong>stechnologie von Suspensionen mit Feststoffanteilen und eine Kompostierung<br />

überflüssig macht.<br />

2 Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Vergärung</strong>stechnologie<br />

Im Jahr 1776 wurde erstmals die Entstehung von Sumpfgas <strong>im</strong> Schlamm von Seen entdeckt,<br />

1821 identifizierte Faraday Methan als Kohlenwasserstoff und Avogadro die chemische Formel<br />

für Methan (CH4). Erst Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts fanden Wissenschaftler heraus, dass<br />

die Methanbildung auf <strong>der</strong> Tätigkeit von Mikrobakterien basiert. Versuche zur Biogasgewin-


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Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

nung aus Klärschlamm führten in Deutschland in den zwanziger Jahren zur Biogasnutzung <strong>im</strong><br />

technischen Maßstab.<br />

Durch die Klärschlammfaulung kann <strong>der</strong> zu entsorgende Klärschlammanteil erheblich gesenkt<br />

werden und zudem ist ausgefaulter Klärschlamm für die landwirtschaftliche Verwertung wesentlich<br />

besser geeignet. Die Energieerzeugung ist bis heute nicht die wirtschaftliche Motivation<br />

<strong>der</strong> Klärschlammfaulung, son<strong>der</strong>n die prozesstechnischen Vorteile zur Reduzierung <strong>der</strong><br />

Entsorgungskosten. Anfang <strong>der</strong> 50er Jahre wurden landwirtschaftliche Biogasanlagen zu Demonstrationszwecken<br />

gebaut, aber schon Ende <strong>der</strong> 50er Jahre wurden diese Anlagen wie<strong>der</strong><br />

stillgelegt, das Interesse flaute durch das billig angebotene Heizöl wie<strong>der</strong> ab. Erst die Ölkrise<br />

in den 70er Jahren belebte das Interesse an <strong>der</strong> Biogastechnik neu.<br />

Nach <strong>der</strong> Etablierung <strong>der</strong> Klärschlammvergärung entstanden in den 80er Jahren des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

einige Versuchs- und Demonstrationsanlagen zur <strong>Vergärung</strong> von Feststoffen. Zum<br />

Durchbruch für die <strong>Vergärung</strong>stechnik in Deutschland kam es jedoch mit dem Stromeinspeisungssgesetz,<br />

<strong>im</strong> erweiterten Sinne allerdings noch zur Abfallbehandlung. Die eingesetzten<br />

Substrate beschränkten sich auf Gülle und Co-Substrate, die geeignet waren, zusammen mit<br />

Gülle o<strong>der</strong> Klärschlamm eingesetzt zu werden wie Futterreste, verdorbene Silage, nicht marktfähige<br />

Kartoffeln, Fette usw.<br />

In <strong>der</strong> Zeit von 1992 bis 1995 wurden 5 <strong>Vergärung</strong>sanlagen nur für kommunale Bioabfälle –<br />

keine Co-<strong>Vergärung</strong> - in Betrieb genommen. 1996 wurden erste Versuche zur Restabfallvergärung<br />

in Quarzbichl zur Trockenvergärung, in Münster zur Nassvergärung und in Kahlenberg<br />

zur Perkolation durchgeführt.<br />

Die erste Restabfallvergärungsanlage als Teilstrom-Trockenvergärung wurde 1997 in Bassum<br />

für Restabfall und Klärschlamm in Betrieb genommen. Bis 2004 waren insgesamt 35.000 t/a<br />

<strong>Vergärung</strong>skapazität für Restabfall installiert.<br />

Durch das EEG (ErneuerbareEnergienGesetz) von 2000 und die Novellierung 2004 vor allem<br />

für die beson<strong>der</strong>e För<strong>der</strong>ung von NAWAROS (Nachwachsenden Rohstoffen) erfuhr die <strong>Vergärung</strong>stechnologie<br />

einen gewaltigen Aufschwung, auf den die junge Technologie nicht <strong>im</strong> vollen<br />

Umfang vorbereitet war.<br />

Zwischen 2005 und 2006 gingen insgesamt 11 Restabfallvergärungsanlagen mit einer Gesamtdurchsatzleitung<br />

von fast 1 Mio. t/a in Betrieb, davon 5 Nassvergärungs-, 3 Trockenvergärungs-<br />

und 3 Perkolationsverfahren. Seit 2006 kann man eine Häufung von Problemen <strong>im</strong><br />

Betrieb <strong>der</strong> Anlagen beobachten, die zu Verlängerungen von Inbetriebnahme bzw. Probebetrieb<br />

über häufige Stillstände, Umbauten und Probleme mit <strong>der</strong> Outputqualität bis zu Firmenverkäufen,<br />

Aufgabe des Geschäftszweigs und sogar Insolvenzen führten und führen.<br />

3 Bio- und Restabfallvergärung<br />

Die Bio- und Restabfallvergärung ist eine sehr junge Technologie und noch in <strong>der</strong> Entwicklungsphase.<br />

Viele Firmen, die in den letzten 10 Jahren Anlagen bzw. Prozesstechnik geliefert<br />

haben, sind aufgrund <strong>der</strong> Risiken des problematischen Produktes Abfallvergärung insolvent<br />

o<strong>der</strong> haben den Tätigkeitsbereich aufgegeben. Die Firmen MAT Müll- und Abfalltechnik<br />

GmbH, Geotec, farmatic biotech energy ag, Hese Umwelt GmbH und Horstmann GmbH & Co.<br />

KG hatten aus Gründen, die direkt mit den technischen Risiken des Produktes in Zusammenhang<br />

stehen, Insolvenz angemeldet. Firmen wie Noell (Anaergie-Verfahren), Bühler (Kompogas),<br />

Thyssen (WAASA), Lurgi/ML (Methakomp), Paques (Prethane-Biopaq), und AN biotec<br />

(Aquatherm) u.v.m haben den Bereich Mechanisch-Biologische Abfallbehandlung geschlossen.<br />

Firmen wie Envital Umweltsysteme GmbH, Herhof Umwelttechnik GmbH und Babcock<br />

Borsig Power Environment (Steinmüller-Valorga und DBA-WABIO) hatten aus an<strong>der</strong>en Gründen<br />

Insolvenz angemeldet. Der Bereich Umwelttechnik <strong>der</strong> Linde-KCA und Linde-BRV wurden


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Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

jüngst an STRAB<strong>AG</strong> verkauft und die Firmen erwägen, Restabfall-Nassvergärungsanlagen<br />

zurzeit nicht mehr anzubieten.<br />

4 Aufbereitungstechnik<br />

4.1 Abfallvorbehandlung<br />

<strong>Vergärung</strong>sverfahren werden in <strong>der</strong> Regel nach einer mechanischen Vorbehandlung eingesetzt,<br />

in <strong>der</strong> das Material vorzerkleinert, auf ca. 80 mm gesiebt und von Metallen befreit wird.<br />

Die weitere Vorbehandlung richtet sich dann nach dem jeweiligen Verfahren.<br />

Die <strong>Vergärung</strong>sverfahren lassen sich einteilen in trockene und nasse Verfahren, bei denen<br />

Feststoffe in die <strong>Vergärung</strong> eingetragen werden, und Waschverfahren mit anaerober Abwasserreinigung.<br />

Zu den Waschverfahren werden auch Perkolations-, Hydrolyse- und Separierverfahren<br />

gezählt, die ein mit leicht abbaubarer Organik angereichertes Abwasser erzeugen.<br />

Abbildung 1 gibt einen Überblick über die Schritte <strong>der</strong> Störstoffabscheidung bei Trocken- und<br />

Nassvergärung sowie bei Waschverfahren.<br />

Grobaufbereitung<br />

< 80 mm (< 40–120 mm)<br />

Trocken<br />

Nass<br />

Waschverf.<br />

< < 300 300 mm mm<br />

Trockene<br />

Störstoffabscheidung<br />

Nasse<br />

Störstoffabscheidung<br />

Trockene<br />

Störstoffabscheidung<br />

Siebtrommel<br />

Fe/NE-Metall<br />

Trockenvergärung<br />

Nassvergärung<br />

Perkolation,<br />

Hydrolyse<br />

UASB,<br />

Festbett<br />

Mechanische<br />

Entwässerung<br />

Mechanische<br />

Entwässerung<br />

> 80 mm<br />

20% – 50%<br />

Nasse<br />

Störstoffabscheidung<br />

Nasse<br />

Störstoffabscheidung<br />

Abbildung 1: Störstoffabscheidung bei <strong>Vergärung</strong>sverfahren<br />

Energetische Verwertung<br />

Kompostierung<br />

/ Trocknung<br />

Kompostierung<br />

/ Trocknung<br />

Kompostierung<br />

/ Trocknung<br />

Recycling<br />

Trockene<br />

Störstoffabscheidung<br />

Trockene<br />

Störstoffabscheidung<br />

Trockenen Verfahren ist teilweise eine trockene Störstoffabtrennung vorgeschaltet, die Störstoffe<br />

werden ansonsten mit in die <strong>Vergärung</strong> eingetragen. Die Störstoffabtrennung wird dann<br />

auf die Entwässerung des Gärrestes und eventuell eine weitere trockene Störstoffabscheidung<br />

nach <strong>der</strong> Trocknung des Gärrestes verlagert.<br />

In <strong>der</strong> Nassvergärung ist die Abtrennung von Störstoffen zur Vermeidung von Sed<strong>im</strong>entation,<br />

Schw<strong>im</strong>mdeckenbildung und Anlagenverschleiß vor <strong>der</strong> <strong>Vergärung</strong> in jedem Fall erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Waschverfahren, zu denen auch Hydrolyse- und Perkolationsverfahren zählen, können ebenfalls<br />

mit einer trockenen Störstoffabscheidung ausgestattet sein, bei Waschverfahren wird nur<br />

die flüssige Fraktion vergoren, nachdem <strong>der</strong> <strong>Sand</strong> abgeschieden wurde. Auch <strong>der</strong> Gärrest<br />

muss nach <strong>der</strong> biologischen Trocknung bzw. Rotte nochmals von Störstoffen befreit werden.


4.2 Störstoffabscheidung<br />

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Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

4.2.1 Störstoffabscheidung vor und nach Trockenvergärung<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> trockenen <strong>Vergärung</strong>sverfahren ist in Abbildung 2 anhand eines Zeitstrahls<br />

dargestellt. Es gibt grundsätzlich zwei Verfahrenstypen: Kompogas/BRV mit horizontalem<br />

Reaktor und Dranco und Valorga mit vertikalem Reaktor.<br />

Kompogas und BRV haben bisher, von Versuchsanlagen abgesehen, keine Restmüllvergärungsanlagen<br />

in Deutschland errichtet.<br />

Mit dem Dranco-Verfahren sind die meisten für Restabfallvergärung in Deutschland gebauten<br />

Anlagen als Teilstromvergärung ohne Gärrestaufbereitung, wie Bassum, Hille und Münster,<br />

ausgeführt. Die Anlage Kaiserslautern wurde für Bioabfall erstellt und später auf Restabfall<br />

umgestellt. Nach dem Valorga-Verfahren ist die Anlage in Hannover von Hese errichtet worden.<br />

1984 Gent, B<br />

Test Plant<br />

1984 La Buisse, F<br />

1994 Bachenbülach, CH<br />

1991 Rümlang, CH<br />

1986 Bogor, INA<br />

Dranco (OWS)<br />

1996 Kempten, D<br />

1996 Otelfingen, CH<br />

1995 Samstagern, CH<br />

1997 Braunschweig, D<br />

2005 Martinique<br />

2005 Rioja, E<br />

1997 S<strong>im</strong>mern, D<br />

1997 Lustenau, A<br />

1999 Kyoto, JPN 2001 Roppen, A<br />

1999 Alzey-Worms, D 2003 Weissenfels, D<br />

2005 Dietikon, CH<br />

2006 Pratteln, CH<br />

1997 München, D 1999 Frankfurt, D 2004 Kyoto, JPN 2006 Aarberg, CH<br />

1998 Nie<strong>der</strong>uzwil, CH 2000 Volketswil, CH 2004 Passau, D 2006 Ottenbach, CH<br />

Kompogas (Bühler)<br />

Kompogas / BRV BRV (BRV)<br />

Kompogas (Schmid)<br />

BRV (Linde)<br />

2008<br />

Botarell, E<br />

2007 Lille, F<br />

2008 Jinshan, CHN<br />

2008 Mon<strong>der</strong>cange, LUX<br />

1994 Baar, CH 1999 Heppenhe<strong>im</strong>, D<br />

2002 Hoppstädten, D<br />

1993 W<strong>im</strong>mis, CH<br />

1996 Ravensburg, D<br />

1996 Quarzbichl, D<br />

2001 Valladolid, E<br />

2000 Lemgo, D<br />

2006 Western Isles, GB<br />

2005 Hille, D<br />

1989 Florida, USA<br />

1999 Kaiserslautern, D<br />

2005 Münster, D<br />

Demo.Plant<br />

1999 Villeneuve, CH<br />

1992 Brecht, B<br />

2005 Terrassa, I<br />

1997 Bassum, D<br />

1990 Graz, A<br />

2003 Rom, I<br />

2006 Nüstedt, D<br />

Demo. Plant 1993 Salzburg, A<br />

1997 Aarberg, CH<br />

Demo. Plant 2000 Brecht II, B<br />

2004 Leonberg, 2006 Vitoria, E<br />

D<br />

2006 Alicante, E<br />

1988 Amiens, F<br />

1994 Tilburg, NL<br />

Valorga Valorga (Steinmüller) Valorga (Urbaser)<br />

2000 Mons, B<br />

2006 Calais, F<br />

1998 Engelskirchen, D 2000 Genf, CH<br />

2001 La Coruña, E 2004 Barcelona, E<br />

2002 Varennes, F Ecoparque II<br />

2003 Bassano, I 2005 Leicester, GB<br />

1999 Freiburg, D 2003 Cadiz, E 2005 Hannover, D<br />

2007 Peking, CHN<br />

2007 Shanghai<br />

1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />

Abbildung 2: Entwicklung <strong>der</strong> Trockenvergärung mit Störstoffabscheidung<br />

In den Projekten Hille (Dranco), Barcelona Ecoparque II (Valorga) und dem spanischen Rioja<br />

(Kompogas) sind Probleme mit Sed<strong>im</strong>enten beobachtet worden. In den Projekten Rioja und<br />

Hille wurde die Kapazität <strong>der</strong> Schwerstoffabscheidung daraufhin verdoppelt bzw. nachgerüstet,<br />

um eine höhere Abscheideleistung zu erzielen. Der <strong>Vergärung</strong>sanlage in Kaiserslautern<br />

(Dranco) war bisher eine Kugelmühle vorgeschaltet, die Glas und Steine zerkleinerte und somit<br />

die für die Trockenvergärung relevanten Sed<strong>im</strong>entationsprobleme beseitigte. Aktuell wird<br />

diese durch eine VM-Presse (Vezzani) ersetzt.<br />

Allgemein werden bei <strong>der</strong> Trockenvergärung <strong>Sand</strong>, Steine, Glas, Hartkunststoffe und Folien in<br />

den Gärbehälter zusammen mit <strong>der</strong> Biomasse < 40 mm bis 60 mm eingetragen. Bei zu hohen<br />

Stein, Kies und Glasanteilen <strong>im</strong> Abfall werden Hartstoffabschei<strong>der</strong> eingesetzt, um die <strong>Vergärung</strong><br />

und spätere Entwässerung zu schützen. Eine effektive Hartstoffabscheidung aufgrund<br />

<strong>der</strong> Konsistenz des Inputs mit 25 % bis 55 % Feuchte bei hohen Glas- und Kiesanteilen <strong>im</strong><br />

Restabfall ist nicht möglich.


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Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

Mit Ausnahme <strong>der</strong> Teilstrom-Trockenvergärungsanlagen, bei denen <strong>der</strong> Gärrest nicht entwässert<br />

wird, wird bei den Trockenvergärungsverfahren das <strong>Sand</strong>problem auf die Entwässerung<br />

verlagert. In Hannover (Valorga) wurde eine 3-stufige Separationsanlage zur Gärrest und Prozesswasseraufbereitung<br />

installiert. Schneckenpressen zur Entwässerung <strong>der</strong> Gärreste leiden<br />

allgemein sehr unter <strong>der</strong> hohen Störstofflast. Die meisten Betriebsprobleme <strong>der</strong> Trockenvergärung<br />

entspringen <strong>der</strong> unzureichenden Funktion <strong>der</strong> Separationsanlage nach <strong>der</strong> <strong>Vergärung</strong><br />

trotz einer aufwendigen Aufbereitung des Restabfalls vor <strong>der</strong> <strong>Vergärung</strong>.<br />

100.000 t/a Restabfall<br />

< 60 mm<br />

Ballistischer<br />

Sichter<br />

Trockene<br />

Störstoffabscheidung<br />

Schneckenpressen<br />

Verän<strong>der</strong>t nach: Firmenprospekt BBP Steinmüller Valorga, 2001<br />

Trocken-<br />

<strong>Vergärung</strong><br />

3 Fermenter á 4.200 m³<br />

VibrationssiebeHydrozyklon<br />

Nasse Störstoffabscheidung<br />

Prozesswasser<br />

Kompressor<br />

Zentrifuge<br />

3-stufige Gärrestentwässerung<br />

Kompostierung/<br />

Trocknung<br />

Fackel<br />

Kessel Prozesswassertank<br />

Bandfilterpresse<br />

Trockene<br />

Störstoffabscheidung<br />

BHKW<br />

Rottehalle<br />

Abwasser<br />

Abbildung 3: Trockenvergärung mit Störstoffabscheidung am Beispiel des Valorga-Steinmüller Konzeptes<br />

Am Beispiel einer Bühler Kompogas Anlage ist in Abbildung 4 gezeigt, dass auch für Bioabfall<br />

zur Entwässerung des Gärrestes eine <strong>Sand</strong>abscheidung erfor<strong>der</strong>lich ist. Nach <strong>der</strong> <strong>Vergärung</strong><br />

wird <strong>der</strong> Gärrest zunächst in einer Schneckenpresse entwässert, das Prozesswasser ist jedoch<br />

<strong>im</strong>mer noch mit <strong>Sand</strong> beladen. In <strong>der</strong> Bioabfallvergärungsanlage Braunschweig wurde<br />

daher 1998 zum <strong>Schu</strong>tz <strong>der</strong> Zentrifuge eine <strong>Sand</strong>abscheidung in <strong>der</strong> Separationsanlage für<br />

die Gärreste nachgerüstet.


Biofilter<br />

Bioabfall Biogas<br />

Kompostierung<br />

Wärmetauscher<br />

Rückführung<br />

Schneckenpresse<br />

Gärrest<br />

Zentrifuge<br />

Seite 9 von 18<br />

Fermenter<br />

Abwasser<br />

Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

Nachgerüstet:<br />

<strong>Sand</strong>fang<br />

Verän<strong>der</strong>t nach: Firmenprospekt Bühler Kompogas<br />

Abbildung 4: Trockenvergärung mit Störstoffabscheidung Bühler Kompogas®<br />

4.2.2 Störstoffabscheidung vor und nach Nassvergärung<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Nassvergärung haben sich eine Reihe von Verfahren etabliert, die auf zwei<br />

verschiedenen Aufbereitungsprinzipien aufbauen. Der Auffaserungsgrad <strong>der</strong> Organik <strong>im</strong> Mischer<br />

als erstem Aggregat <strong>der</strong> nassen Aufbereitung ist dabei sehr unterschiedlich. Es werden<br />

Verfahren mit sehr hoher Auffaserung wie die Pulpertechnologie, entwickelt von BTA, und<br />

Verfahren mit geringer Auffaserung, wie das WABIO Verfahren, entwickelt von Outokumpu<br />

Ecoenergy Oy in <strong>der</strong> Demonstrationsanlage Vaasa, Finnland, unterschieden.<br />

Verfahren, die mit einem Pulper arbeiten, beruhen auf dem 1986 in Garching von BTA entwickelten<br />

Prinzip. Hier wird das zu vergärende Material in einem Pulper zu einer Suspension<br />

vermischt und durch die eingetragene Mischenergie gleichzeitig selektiv zerkleinert und aufgefasert.<br />

Das BTA-Verfahren ist ein Batch-Verfahren. Von den Firmen Linde, Horstmann, Haase<br />

und AMB teilweise in Zusammenarbeit mit Lohse wurde das Verfahren für Restabfall zu kontinuierlichen<br />

Verfahren weiterentwickelt.<br />

Restabfall wurde erstmals 1989 großtechnisch zusammen mit Klärschlamm in Vaasa, Finnland<br />

nach dem WABIO-Verfahren nass vergoren. Der Abfall wurde auf < 50 mm gesiebt und in<br />

einem einfachen Rührbehälter batchweise angemischt, Leichtstoffe durch einen Sk<strong>im</strong>mer<br />

ausgetragen und grobe Steine > 5 mm abgeschieden. Die zweite Stufe <strong>der</strong> Störstoffabscheidung<br />

sollte <strong>im</strong> Gärbehälter, <strong>der</strong> einen stark konischen Boden und eine Einrichtung zum<br />

Schw<strong>im</strong>mschichtaustrag aufwies, durchgeführt werden.


1986 Garching, D<br />

Test Plant<br />

Pulpertechnologie<br />

Geringe<br />

Auffaserung<br />

BTA BTA (MAT)<br />

1989 Vaasa I, FIN<br />

(1991 Helsingør, DK)<br />

(1993<br />

Baden-Baden, D)<br />

1992 Kaufbeuren, D<br />

„Biostab“<br />

WAASA WAASA<br />

1996 Wels, A<br />

1996 Rügen, D<br />

1994 Vaasa II, FIN<br />

1999 Radeberg, D<br />

1999 Fürstenwalde, D<br />

(LindeKCA)<br />

(LindeKCA)<br />

BTA BTA<br />

Biostab Biostab<br />

1995 Dietrichsdorf,D 2000 Newmarket, KAN<br />

1996 Karlsruhe, D 2001 Mertingen, D 2003 Ieper, B<br />

1996 Schwabach,D 2002 Sidney, Aus 2003 Ko-Sung, Korea<br />

1997 Erkhe<strong>im</strong>, D 2002 Toronto, KAN 2003 Alghoba, Libya<br />

(1997 München, D) 2002 Verona I, I 2003 Mülhe<strong>im</strong> (Ruhr), D<br />

1998 Wa<strong>der</strong>n-L, D 2002 Villacidro, I 2003 Pamplona, E<br />

2007 Ecoparque I, E<br />

1997 Münster<br />

1999 Boden<br />

(Horst (Horst mann)<br />

BTA BTA<br />

1999 Nordhausen, D<br />

2001 Pulawy, Pl<br />

Seite 10 von 18<br />

2002 Barcelona, E<br />

Ecoparque I<br />

2003 Madrid, Madrid, E<br />

Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

2005 Hita, JPN<br />

2005 Lissabon, P<br />

2005 Burgos, E<br />

2005 Camposampiero, I<br />

2005 Salto del Negro, E<br />

2003 Palma, E<br />

2003 Avila, E<br />

2004 Lanzarote,E<br />

2005 Gescher, D<br />

2005 Västeras,S 2006 Ecoparque III, E<br />

2005 Deißlingen, D 2006 Krosno, Pl<br />

2005 Volkenschw.,D 2006 Tuleda,E<br />

2008 Wien, A<br />

2008 Jaén, E<br />

2008 Voghera, I<br />

2008 Gran Canaria, E<br />

2008 Alicante, E<br />

1999 Groningen, NL Vagron<br />

2002 DeWierde, NL SBI Friesland<br />

Citec Citec<br />

(Avecon/Citec→Thyssen)<br />

1998 Kil, S<br />

Lohse (Linde KCA)<br />

(Omrin)<br />

WAASA (Citec)<br />

2003 Pinerolo, I<br />

2003 Jönkoping, S<br />

BTA<br />

Biostab (Ros Roca)<br />

2005 Schaumburg,D 2006 Wiefels, D<br />

Horstmann<br />

Haase<br />

Lohse (AMB)<br />

2006 Dei<strong>der</strong>ode, D<br />

Citec<br />

Umbau<br />

Vaasa und Kil<br />

2004 Laihia, FIN<br />

WABIO WABIO (Outokumpu EcoEnergy) WABIO Skanska Infra<br />

1996/97 Münster, D Versuchsanlage 2004 Walkenried, D Pilotanlage<br />

DBA- DBA- WABIO (Babcock)<br />

1994 Bottrop, D NMT (EcoEnergy)<br />

1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />

Abbildung 5: Entwicklung <strong>der</strong> Nassvergärung mit Störstoffabscheidung<br />

2006 Lübeck, D<br />

2006 León, E<br />

2006 Schw. Elster, D<br />

2008 3 x Manchester, GB<br />

2008 Malta<br />

In <strong>der</strong> Versuchsanlage von BTA in Garching, wurden erstmals 1986 Versuche zur Nassaufbereitung<br />

und <strong>Vergärung</strong> durchgeführt, die Abscheidung erfolgte batchweise und auch hier wurde<br />

ein <strong>Sand</strong>austrag am Gärbehälter vorgesehen.


BTA-Verfahren<br />

Bioabfall<br />

< 80 mm<br />

Plastik, Holz,<br />

Leichtstoffe<br />

Steine,<br />

Kies<br />

<strong>Sand</strong>,<br />

Kies<br />

Zentrifuge<br />

Abwasser<br />

Biogas<br />

Gärbehälter<br />

Zur<br />

Kompostierung<br />

Seite 11 von 18<br />

Lohse Pulper<br />

Vicentini Pulper<br />

(Keramische Industrie)<br />

Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

Pulper Technologie<br />

PAMA Pulper,<br />

Freiberg<br />

T.C.I.<br />

Turbomixer<br />

Lohse<br />

„kontinuierlich“<br />

Verän<strong>der</strong>t nach: BTA Technologies Quelle: Herstellerinformationen<br />

Abbildung 6: Aufbereitung bei <strong>der</strong> Nassvergärung mit dem BTA-Verfahren<br />

Zur Vermeidung von Sed<strong>im</strong>entation und Schw<strong>im</strong>mdeckenbildung in <strong>der</strong> Nassvergärung wurden<br />

zahlreiche Verfahrensvarianten zur Störstoffentfrachtung entwickelt.<br />

Der Wassergehalt des Abfalls wird über Kreislaufwasserzugabe in einem Mischer soweit erhöht,<br />

dass durch Schw<strong>im</strong>m-Sink-Trennung eine Abscheidung erfolgen kann. Um die Anlagengröße<br />

zu min<strong>im</strong>ieren, werden die Störstoffe in mehreren Stufen mit sinkendem Trockensubstanzgehalt<br />

abgeschieden.<br />

Die letzte Stufe <strong>der</strong> Störstoffabscheidung stellt meist ungewollt die <strong>Vergärung</strong> dar. Durch anaeroben<br />

Abbau <strong>der</strong> Organik hat die Suspension <strong>im</strong> Gärbehalter einen um ca. 50 % niedrigeren<br />

Trockensubstanzgehalt und entsprechend niedrigere Viskosität als die zugeführte Frischsuspension<br />

(Abbildung 7).<br />

Die nicht genügende Beachtung dieses verfahrenstechnischen Zusammenhangs ist in vielen<br />

aktuellen Großprojekten Ursache <strong>der</strong> Problematik. Die Nassaufbereitung vor <strong>der</strong> <strong>Vergärung</strong><br />

wurde in allen jüngsten deutschen Projekten weit unterschätzt. Insolvenzen und Firmenverkäufe<br />

sind nur eine <strong>der</strong> Folgen einer nicht ausgereiften Technologie. Die Aufbereitungstechnik<br />

in den Projekten Wiefels, Sachsenhagen, Südnie<strong>der</strong>sachen, Schwarze Elster und Lübeck<br />

wurde bzw. wird umgebaut bzw. zusätzlich Abscheidestufen installiert. Im Projekt Barcelona<br />

Ecoparque I wird die komplette Aufbereitungstechnik ausgetauscht und die Gärbehälter umgebaut.<br />

Nach erfolgreicher Umsetzung wird das Vorgehen auf das Projekt Madrid übertragen.<br />

Bei Trockensubstanzgehalten von < 5 % <strong>im</strong> Gärbehälter hat gerade bei Restabfall die Suspension<br />

nur noch ein sehr geringes Haltevermögen, Mischeinrichtungen sind meist für die<br />

Vermeidung <strong>der</strong> Schw<strong>im</strong>m-Sink-Trennung <strong>im</strong> Gärbehälter unterd<strong>im</strong>ensioniert.<br />

Eine Eindickung <strong>der</strong> Suspension vor <strong>der</strong> <strong>Vergärung</strong> kann das Haltevermögen <strong>der</strong> Suspension<br />

erhöhen. Bei Bioabfall ist dies <strong>im</strong> Vergleich zu Restabfall nicht ohne Flockungshilfsmittel möglich.<br />

Eine Eindickung wird vor allem bei <strong>der</strong> Pulpertechnologie durch die hohe Auffaserung<br />

erschwert. Hohe Faserdichten sind maßgeblich für die Viskosität <strong>der</strong> Suspension verantwortlich.


Abfall<br />

Siebung/<br />

Zerkleinerung<br />

TS-<br />

Gehalt<br />

Mischer<br />

Steine<br />

<strong>Sand</strong>abscheidung<br />

Seite 12 von 18<br />

Leichtstoffe<br />

Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

<strong>Vergärung</strong><br />

45 – 20 % TS 20 – 14 % TS 14 – 7 % TS 7 – 3 % TS<br />

Viskosität und Dichte<br />

Abbildung 7: Prinzipien <strong>der</strong> Störstoffabscheidung bei <strong>der</strong> Nassvergärung<br />

Schw<strong>im</strong>mschicht ?<br />

<strong>Sand</strong> Feinsand?<br />

Verfahren mit geringer Auffaserungsenergie wie das WABIO- o<strong>der</strong> WAASA-Verfahren können<br />

daher bei höheren Trockensubstanzgehalten Störstoffe abscheiden. Das Verfahren wurde als<br />

Co-<strong>Vergärung</strong> von Klärschlamm und Restabfall als Batchverfahren konzipiert. Zur Aufbereitung<br />

und Störstoffabtrennung wird nur geringe Mischenergie eingetragen, so dass keine Auffaserung<br />

erfolgt. Das WAASA-Verfahren wurde in den nie<strong>der</strong>ländischen Projekten Groningen<br />

und De Wierde zu einem dreistufigen kontinuierlichen Störstoffabscheideverfahren ausgebaut,<br />

es gibt jedoch Probleme mit Sed<strong>im</strong>entation und Schw<strong>im</strong>mdeckenbildung. Der Patentinhaber<br />

des WAASA-Verfahrens, die schwedische Firma CiTec, wird das Verfahren aufgrund <strong>der</strong> Störstoffproblematik<br />

zur <strong>Vergärung</strong> von Suspensionen mit Feststoffanteilen nicht mehr weiter führen<br />

und hat die Anlagen Vaasa (FI) und Kil (S) so umgebaut, dass nur noch eine weitgehend<br />

von Feststoffen befreite Suspension bzw. das Presswasser in die <strong>Vergärung</strong> bzw. anaerobe<br />

Abwasserreinigung gelangt.


Steine<br />

Kies<br />

Geringe<br />

Auffaserungsenergie<br />

Leichtstoffe,<br />

Plastik, Holz<br />

<strong>Sand</strong><br />

Seite 13 von 18<br />

Abwasser<br />

Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

Bioabfall<br />

Gärbehälter<br />

< 80 mm<br />

Aufbereitungs-<br />

Biogas<br />

WABIO<br />

Aufbereitungsbehälter<br />

behälter Patentanmeldung 1992<br />

Patentanmeldung<br />

1993<br />

Verän<strong>der</strong>t nach: DBA-WABIO<br />

WAASA-Prozess<br />

Aus: Patentanmeldung WAASA-Prozess<br />

Mixseparator<br />

Twin Reaktor<br />

Schneckenpresse<br />

Verän<strong>der</strong>t nach: CITEC<br />

Patentanmeldung<br />

1996<br />

Abbildung 8: Aufbereitung bei <strong>der</strong> Nassvergärung WAASA- und WABIO-Verfahren<br />

Aus: Patentanmeldung WABIO<br />

Die Anlage Bottrop nach dem WABIO-Verfahren war die erste Anlage für reinen Bioabfall in<br />

Deutschland. Das Verfahren sollte in <strong>der</strong> Versuchsanlage in Münster für Restabfall noch modifiziert<br />

werden, wurde aber aufgrund <strong>der</strong> Insolvenz <strong>der</strong> Firma Babcock nicht weitergeführt. Heute<br />

sind keine weiteren Bio- o<strong>der</strong> Restabfallvergärungsanlagen mit dem Verfahren bekannt.<br />

Das Verfahren wurde von <strong>der</strong> Firma Ecoenergy weiterentwickelt und seit 2004 in einer Versuchsanlage<br />

betrieben.<br />

4.2.3 Störstoffabscheidung bei Waschverfahren<br />

Der Ansatz, möglichst alle Störstoffe vor <strong>der</strong> <strong>Vergärung</strong> abzuscheiden, führte zu mehren parallelen<br />

Verfahrensentwicklungen. Wasch-, Perkolations- und Hydrolyse-Verfahren haben als<br />

gemeinsames Merkmal die <strong>Vergärung</strong> <strong>der</strong> gelösten Stoffe in UASB- o<strong>der</strong> Festbettreaktoren.<br />

Waschverfahren überführen die gelöste Organik in eine von Feststoffen befreite Flüssigphase.<br />

Mit Technologien <strong>der</strong> anaeroben Abwasserreinigung wird die Flüssigphase mit Abbauleistungen<br />

von ca. 95 %, abhängig vom refraktären CSB, gereinigt und Biogas erzeugt. Verfahrensabhängig<br />

werden unterschiedliche Lösungswirkungsgrade erzielt. Abhängig vom Löseverfahren<br />

erfolgt vor o<strong>der</strong> nach dem Löseverfahren eine Störstoffentfrachtung.<br />

Vor <strong>der</strong> Fest-Flüssig-Trennung wird bei festen Abfällen meist ein Hydrolyse- o<strong>der</strong> Perkolationsverfahren<br />

durchgeführt.<br />

Ein zweistufiges BTA-Verfahren mit Hydrolyse wurde 1991 in Helsingör gebaut. Im zweistufigen<br />

BTA Verfahren mit Hydrolyse wird die Flüssigphase vergoren, die vergärbaren Stoffe<br />

werden <strong>im</strong> Hydrolyse-Reaktor mit Prozesswasser ausgewaschen. Die Feststoffe werden hier<br />

nach Entwässerung in die Hydrolyse geführt.<br />

Die Firma Paques hat zur selben Zeit ein Hydrolyse-Verfahren entwickelt. Weiter zu nennen<br />

sind das Aquatherm-Verfahren <strong>der</strong> Firma AN Biotec, 1995 sowie das IMK-Verfahren in Herten<br />

1995 bzw.1998. Die Perkolationsverfahren ZAK und ISKA wurden seit 1996 entwickelt.


Seite 14 von 18<br />

Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

Das Verfahren <strong>der</strong> Firma Citec wurde von einem Nassvergärungsverfahren zu einem Waschverfahren<br />

geän<strong>der</strong>t. Das Verfahren <strong>der</strong> Firma EcoEnergy ist ebenfalls als Waschverfahren<br />

konzipiert.<br />

Bei dem Prethane-Biopaq-Verfahren <strong>der</strong> Firma Paques, installiert 1992 in Breda (NL), wurde<br />

erstmalig ein UASB-Reaktor zur <strong>Vergärung</strong> des Waschwassers aus <strong>der</strong> Hydrolyse von Marktabfällen<br />

eingesetzt. Eine bereits <strong>im</strong> Jahr 1996 genehmigte Anlage in Leiden für 75.000 t/a<br />

Restabfall wurde nicht realisiert. Die Störstoffentfrachtung wurde als zu risikoreich beurteilt.<br />

Eine Anlage nach dem Aquatherm-Verfahren <strong>der</strong> Fa. AN biotec in Gan<strong>der</strong>kesee wurde 1995<br />

aufgebaut. Das Aquatherm-Verfahren beruhte auf <strong>der</strong> Beobachtung, dass <strong>im</strong> Hydrolysereaktor<br />

<strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> organischen Stoffe <strong>im</strong> Prozesswasser schon in den ersten Stunden ausgetragen<br />

wurde. Der Hydrolysebehälter wurde daraufhin durch eine Waschschnecke ersetzt, die<br />

mit 80°C warmem Prozesswasser gespült wurde. Die Verweilzeit zur Hydrolyse konnte so von<br />

2-4 Tagen auf 6 Stunden reduziert werden. In die <strong>Vergärung</strong> gelangte das Waschwasser, die<br />

Feststoffe wurden entwässert und kompostiert.<br />

1996 wurde in Herten eine Bioabfallvergärungsanlage nach dem IMK-Verfahren, ähnlich dem<br />

Aquatherm Verfahren, in Betrieb genommen. Die Erwärmung wurde durch eine aerobe Hydrolyse,<br />

die Waschung innerhalb <strong>der</strong> dreitägigen Aufenthaltszeit täglich durch Abpressung, Wie<strong>der</strong>befeuchtung<br />

und Mischung erreicht. Zur Hydrolyse wird <strong>der</strong> Feststoff <strong>im</strong> Batchbetrieb 3mal<br />

gewaschen und mit einer Schneckenpresse entwässert. Zur <strong>Vergärung</strong> gelangt hier ebenfalls<br />

das Prozesswasser. Eine Herausfor<strong>der</strong>ung stellte <strong>der</strong> Verschleiß an den Schneckenpressen<br />

und Pumpen dar. Das Prozesswasser wird <strong>im</strong> Kreislauf gereinigt. Das IMK-Verfahren wird seit<br />

1998 in Herten großtechnisch zur <strong>Vergärung</strong> und Kompostierung von Bioabfall eingesetzt.<br />

Perkolation / Hydrolyse<br />

Waschverfahren<br />

BTA 1986<br />

Garching, D<br />

Versuchsanlage<br />

1989 Vaasa I, FIN<br />

BTA 1991<br />

Helsingør, DK<br />

WAASA WAASA<br />

1994<br />

Bottrop, D<br />

1994 Vaasa II, FIN<br />

AN 1995<br />

Aquatherm<br />

Gan<strong>der</strong>kesee, D<br />

1999 Groningen, NL<br />

Vagron<br />

(Omrin)<br />

1996/97 Münster, D<br />

Versuchsanlage<br />

BTA 1993<br />

Baden-Baden 1996<br />

Versuchsanlage<br />

IMK, 1995<br />

Paques, 1992<br />

Herten, D<br />

Versuchsanlage<br />

BTA 1997<br />

München, D<br />

Breda, NL<br />

Paques, 1995 IMK, 1998<br />

Leiden, NL Herten, D<br />

2004 Walkenried, D<br />

Pilotanlage<br />

2000 Kahlenberg, D<br />

2006 Kahlenberg, D<br />

Pilotanlage<br />

ZAK (Wehrle Werk)<br />

2000 Buchen, D<br />

Pilotanlage<br />

2005 Buchen, D<br />

2005 Heilbronn, D<br />

2004 Sydney, AUS<br />

1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />

Citec Citec<br />

(Avecon/Citec→Thyssen)<br />

WAASA (Citec)<br />

Citec<br />

WABIO WABIO (Outokumpu EcoEnergy) WABIO Skanska Infra<br />

DBA- DBA- WABIO (Babcock)<br />

1998 Kil, S 2003 Pinerolo, I<br />

2003 Jönkoping, S<br />

2002 DeWierde, NL SBI Friesland<br />

ISKA (ISKA)<br />

Abbildung 9: Entwicklung <strong>der</strong> Perkolations- ,Hydrolyse- und Waschverfahren<br />

2004 Laihia, FIN<br />

NMT (EcoEnergy)<br />

Umbau<br />

Vaasa und Kil<br />

In Kahlenberg wurden 1996 Versuche zur Perkolation aufgenommen, 2000 wurde eine Demonstrationsanlage<br />

gebaut und 2006 eine Großanlage für einen Durchsatz von 100.000 t/a.<br />

Das Verfahren stellt eine Mischung aus dem Aquatherm- und dem IMK-Verfahren dar. In einer<br />

großen Paddelmischschnecke wird <strong>der</strong> gesiebte und über einen ballistischen Sichter von groben<br />

Steinen befreite Restabfall eingetragen, kontinuierlich gemischt und gewaschen. Das


Seite 15 von 18<br />

Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

Waschwasser wird vor dem Eintrag in die <strong>Vergärung</strong> in einer dreistufigen nassmechanischen<br />

Trennanlage gereinigt. Der Feststoff wird nach <strong>der</strong> Perkolation mit einer Schneckenpresse<br />

entwässert. Die Feststoffe werden wie be<strong>im</strong> Trockenstabilatverfahren biologisch getrocknet<br />

und - auch entsprechend dem Trockenstabilatverfahren - nach einer Trennung in fünf Fraktionen<br />

über Luftherde von Steinen, Glas und Kies gereinigt. Das Verfahren besteht aus einer<br />

Abfallaufbereitung wie vor und nach einer Trockenvergärung, einer aufwendigen Kreislaufwasserbehandlung<br />

wie bei einer Nassvergärung und einer zusätzlichen Brennstoffaufbereitung<br />

wie bei einem Trockenstabilatverfahren, es scheint aber den Aufwand zu rechtfertigen.<br />

Das ISKA-Verfahren ist mit dem ZAK-Verfahren 1996 gemeinsam gestartet, nach den ersten<br />

Versuchen hat ISKA eine Demonstrationsanlage in Buchen gebaut und nicht wie das ZAK-<br />

Verfahren auf Verwertung, son<strong>der</strong>n auf Beseitigung des Abfalls auf einer Deponie gesetzt.<br />

Nach dem ISKA-Verfahren wurden in Deutschland zwei Großanlagen gebaut, Buchen und<br />

Heilbronn. Die Anlagen Buchen und Heilbronn werden nach Ankündigung <strong>der</strong> EnBW 2007<br />

geschlossen.<br />

Aquatherm<br />

AN Biotec<br />

< 80 mm<br />

IMK<br />

< 80 mm<br />

Fasern<br />

Verweilzeit: 6h<br />

Verweilzeit: 3d<br />

1-stufige<br />

Abscheidung<br />

<strong>Sand</strong><br />

UASB<br />

Abwasser<br />

Biogas<br />

Schlamm<br />

Kompostierung<br />

UASB<br />

Abwasser<br />

Biogas<br />

Schlamm<br />

Kompostierung<br />

BTA<br />

Steine<br />

<strong>Sand</strong><br />

Perkolation<br />

< 120 mm<br />

Ballistischer<br />

Sichter<br />

<strong>Sand</strong>abscheidung<br />

Kompostierung<br />

/ Trocknung<br />

Verweilzeit: 3d - 4d<br />

Plastik,<br />

Holz<br />

Hydrolyse<br />

Verweilzeit: 2d – 3d<br />

40°C<br />

2-stufige <strong>Sand</strong>abscheidung<br />

Trockene Störstoffabscheidung<br />

Abbildung 10: Aufbereitung und Verweilzeiten bei Wasch- und Perkolationsverfahren<br />

FestbettReaktor<br />

UASB<br />

Abwasser<br />

Biogas<br />

Schlamm<br />

Kompostierung<br />

Abwasser<br />

Biogas<br />

Schlamm<br />

Deponierung/<br />

Verbrennung<br />

4.3 Weiterentwicklung <strong>der</strong> Nassmechanischen Trennung<br />

Ausgehend von den Erfahrungen mit dem DBA-WABIO-Verfahren und <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> bisherigen<br />

Erfahrungen mit <strong>Vergärung</strong>sverfahren entwickelt EcoEnergy seit 2000 ein eigenes dreistufiges<br />

Verfahren zur nassmechanischen Trennung mit dem Ziel, die vergärbaren Bestandteile<br />

in das Prozesswasser zu überführen und verwertbare Inertstoff- und Organikfraktionen zu<br />

erzeugen.<br />

Durch eine dreistufige Inertstoffabscheidung mit <strong>der</strong> Erzeugung von drei Fraktionen Organik,<br />

die kaskadenförmig gewaschen werden, gelingt es, Organikfraktionen zu erzeugen, die frei<br />

von abrasiven <strong>Sand</strong>partikeln sind. Zudem liegen die organischen Fraktionen getrennt nach<br />

den Korngrößen 100 µm bis 10 mm, 10 mm bis 30 mm und 30 mm bis 80 mm vor. Die organischen<br />

Fraktionen werden einzeln mit Schneckenpressen entwässert. Die separate Verpressung<br />

<strong>der</strong> Einzelfraktionen verhin<strong>der</strong>t, dass aufgrund <strong>der</strong> Kraftübertragung über grobe harte<br />

Bestandteile, die Presskraft nicht gleichmäßig für die Entwässerung zur Verfügung steht.


NMT Verfahren<br />

< 80mm<br />

2 stufige<br />

Abscheidung<br />

Kies<br />

<strong>Sand</strong><br />

Steine<br />

> 70°C<br />

Verweilzeit: 10 min<br />

Plastik<br />

Holz<br />

Siebung<br />

Trocknung/<br />

Pelletierung<br />

Abbildung 11: Das NMT-Verfahren<br />

UASB<br />

Abwasser<br />

55°C<br />

Biogas<br />

Schlamm<br />

BIOFLUFF Pellets<br />

Fuel<br />

Fertilizer<br />

®<br />

BIOFLUFF ®<br />

BIOFLUFF ®<br />

BIOFLUFF Pellets<br />

Fuel<br />

Fertilizer<br />

®<br />

BIOFLUFF ®<br />

BIOFLUFF ®<br />

Seite 16 von 18<br />

Steine<br />

Kies<br />

<strong>Sand</strong><br />

Waschwasser<br />

Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

Abfall<br />

< 80 mm<br />

1. Stufe<br />

2. Stufe<br />

3. Stufe<br />

UASB<br />

Plastik, Holz<br />

Siebung<br />

Trocknung/<br />

Pelletierung<br />

BIOFLUFF ®<br />

BIOFLUFF ®<br />

Biogas<br />

Wasser<br />

Schlamm<br />

Eine zusätzliche Beson<strong>der</strong>heit des NMT-Verfahrens ist die Aufwärmung des Kreislaufwassers<br />

auf > 65 °C, um die Zellwände für einen besseren Aufschluss bei <strong>der</strong> mechanischen Entwässerung<br />

zu destabilisieren. Diese Instabilität gerade bei Temperaturen zwischen 65 °C und<br />

75 °C hängt mit <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Zellwände zusammen. Zellwände sind <strong>im</strong> Wesentlichen aus<br />

Fibrillen aufgebaut. Fibrillen bestehen aus schwer biologisch abbaubarer Zellulose, eingebettet<br />

in eine Matrix aus Hemizellulosen, Lignin und Pektin.<br />

Die Fibrillen und teilweise auch die Matrix sind untereinan<strong>der</strong> über intermolekulare Wasserstoffbrückenbindungen<br />

verbunden. Wasserstoffbrückenbindungen werden bei Temperaturen<br />

> 65 °C instabil und es genügen dann bereits geringe Scherkräfte um die Zellen aufzubrechen.<br />

Es gelingt uns <strong>im</strong> Verfahren, mit einer einfachen Schneckenpresse inertstofffreie Organikfraktionen<br />

mit einem TS-Gehalt von 60% zu erzeugen. Durch die Temperatur in Verbindung mit<br />

<strong>der</strong> Scherwirkung in den Schneckenpressen werden die Zellwände zerstört und das Zellwasser<br />

in die lösliche Fraktion überführt. Dadurch können sehr hohe Trockensubstanzgehalte realisiert<br />

werden.<br />

Im Verfahren kann mit einer Verweilzeit von 10 min ein schadstoffreduziertes, hygienisiertes<br />

Material erzeugt werden.<br />

Neben dem Vorteil <strong>der</strong> hohen Lösung von leichtabbaubarer Organik durch die Thermo-<br />

Mechanische-Zelllyse (TMZ) wird auch die native Organik quasi zerlegt auf Fasergrößen<br />

< 5 mm. Fossile Organik lässt sich in <strong>der</strong> Korngröße nicht durch die Thermo-Mechanische-<br />

Zelllyse beeinflussen. Durch eine Siebung bei ca. 5 mm nach <strong>der</strong> Pressung können die Hartkunststoffe<br />

und Kunststofffolien von <strong>der</strong> nativen Organik getrennt werden.<br />

Eine weitgehende Entwässerung <strong>der</strong> Inertfraktion ist auch ohne Trocknung möglich. Die Inertstoffe<br />

werden <strong>im</strong> Verfahren soweit mit Kreislaufwasser und Frischwasser gereinigt, dass<br />

sie einer Verwertung zugeführt werden können.


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Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

Der Schadstoffgehalt in den Biomassefraktionen ist verfahrensbedingt gering. Chlor ist durch<br />

die Kunststoffabtrennung nicht als PVC enthalten und kann nur als Salz gelöst <strong>im</strong> Wasser vorhanden<br />

sein. Durch den hohen Entwässerungsgrad ohne thermische Trocknung werden lösliche<br />

Schadstoffe mit dem Press- und Waschwasser, je nach Waschwasseraufbereitungs- und<br />

Presskonzept, zu 50 % bis 90 % ausgetragen.<br />

Die Schadstoffe gelangen in die <strong>Vergärung</strong> des Kreislaufwassers und werden dort in den anaeroben<br />

Schlamm eingebunden und zur Entsorgung ausgetragen.<br />

In einem Versuch konnte nachgewiesen werden, dass 65 % bis 80 % des Biogasertrages, <strong>der</strong><br />

bei einer Vollstromvergärung erreicht worden wäre, auch bei dem NMT-Verfahren mit einer<br />

Hochleistungsvergärung entsteht.<br />

Die getrocknete und gesiebte organische Fraktion (BioFluff®) wird entsprechend dem vorgesehenen<br />

Verwertungsweg konfektioniert. BioFluff® ist eine schadstoffreduzierte, trockenstabilisierte,<br />

aufgefaserte Biomasse und als Rohstoff vielseitig einsetzbar. Für eine Verwertung als<br />

Trockendünger ist eine Pelletierung, zur direkten energetischen Verwertung eine Brikettierung<br />

o<strong>der</strong> Pelletierung vorgesehen. BioFluff® kann ebenso werkstofflich weiter zu Dämmstoffen,<br />

Baustoffen o<strong>der</strong> Filterstoffen aufbereitet o<strong>der</strong> sogar zu Ethanol vergoren werden. Eine Pelletierung<br />

o<strong>der</strong> Brikettierung ist in den meisten Anwendungen aus Transportgründen wegen <strong>der</strong><br />

geringen Dichte von BioFluff® erfor<strong>der</strong>lich.<br />

In dem Forschungsprojekt Nassmechanische Trennung von Abfällen (NMT-Verfahren), geför<strong>der</strong>t<br />

durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und mit wissenschaftlicher Begleitung durch<br />

die Universität Duisburg-Essen, konnte EcoEnergy zeigen, dass mit den aufgezeigten biologischen,<br />

physikalischen und maschinentechnischen Möglichkeiten Kompostierungsverfahren<br />

und die <strong>Vergärung</strong> von abscheidbaren Feststoffen in Zukunft nicht mehr technisch begründbar<br />

sind.<br />

5 Literaturverzeichnis<br />

[1] Archer, E.; et al.: Mechanical-Biological-Treatment – A Guide for Decision Makers. Processes,<br />

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In: Wiemer, Kern (Hrsg.): Hersteller- und Dienstleisterkatalog 1997/98. Witzenhausen:<br />

M.I.C. Baeza-Verlag, Firmenpräsentation <strong>im</strong> Rahmen des 9. Kasseler Abfallforums, 1.<br />

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MBA-Anlagen – Ergebnisse <strong>der</strong> ASA-Umfrage. In: Wiemer, Kern (Hrsg.): Bio- und Sekundärrohstoffverwertung<br />

– stofflich, energetisch. 2006, S. 575-584<br />

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Vorbehandlung nach dem VM-Press-Verfahren. In: In: Wiemer, Kern (Hrsg.): Bio- und<br />

Sekundärrohstoffverwertung II – stofflich, energetisch. 2007, S. 651-657<br />

[5] Hasenkamp, P.: Umsetzung <strong>der</strong> mechanisch-biologischen Abfallbehandlung in <strong>der</strong> Praxis,<br />

Modell Münster - Aufbruch in eine neue Konzeption. In: Wiemer, K.; Kern, M.<br />

(Hrsg.): Bio- und Restabfallbehandlung. M.I.C. Baeza-Verlag, Witzenhausen, Fachbuchreihe<br />

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und Vergleich mit <strong>der</strong> Kompostierung. Diplomarbeit, Universität Pa<strong>der</strong>born, Höxter, Juni<br />

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10.04.2007


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[8] Mata-Alvarez, J.: Digestión anaerobia de residuos sólidos urbanos - Implementación a<br />

nivel industrial. In: Miniforo iberoeka, 19.-21.04.2006<br />

[9] Ministerium für Umwelt und Verkehr BW: Hohe Kompostqualität ist möglich. In: Heft 2<br />

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[10] Nie<strong>der</strong>sächsisches Umweltministerium: Bericht vom MBA-Workshop am 6.9.2006 in<br />

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http://cdl.nie<strong>der</strong>sachsen.de/blob/<strong>im</strong>ages/C29408791_L20.pdf Stand: 10.04.2007<br />

[11] Rettenberger, G.: Demonstrationsanlage nach dem ZAK-Verfahren, wissenschaftliche<br />

Begleitung – Endbericht. Juni 2005, Download:<br />

http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/17038/ projekt14bericht.pdf?command=downloadContent&filename=projekt14bericht.pdf,<br />

Stand:<br />

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[12] Schalk, P.: Das BIOPERCOLAT®-Verfahren - ein Baustein für variable und wirtschaftliche<br />

Abfallkonzepte. In: Bilitewski, B.; Werner, P.; Weltin, D. (Hrsg.): Anaerobe biologische<br />

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[13] <strong>Schu</strong>, K.; <strong>Schu</strong>, R.: <strong>Sand</strong> <strong>im</strong> <strong>Getriebe</strong> <strong>der</strong> <strong>Vergärung</strong>? In: Kühle-Weidemeier (Hrsg.):<br />

Internationale Tagung MBA 2007, Tagungsband, Göttingen, Cuvillier Verlag, 2007, S.<br />

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[14] <strong>Schu</strong>, R.: Zukunftsfähige MBA-Konzepte – Vision 2020. In: Thomé-Kozmiensky, Beckmann<br />

(Hrsg.): Energie aus Abfall, Band 1. Neuruppin: TK Verlag, 2006, S. 265-298<br />

[15] <strong>Schu</strong>, R.: Verfahren und Vorrichtung zur Trennung von fossiler und nativer Organik aus<br />

organischen Stoffgemischen. Patentanmeldung 2006, AZ 10 2006 042 161.2<br />

[16] <strong>Schu</strong>, R.: Zukunftsfähige MBA-Konzepte – Vision 2020. In: Thomé-Kozmiensky, Beckmann<br />

(Hrsg.): Energie aus Abfall, Band 1. Neuruppin: TK Verlag, 2006, S. 265-298<br />

[17] <strong>Schu</strong>, R.: Verfahren und Vorrichtung zur nassmechanischen Behandlung eines Stoffgemisches,<br />

insbeson<strong>der</strong>e von Abfall je<strong>der</strong> Art. Patentanmeldung 2003, DE 103 54 627 A1<br />

[18] <strong>Schu</strong>, R.: Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung von Abfall. 1998 EP 0 909 586<br />

A1, Anmeldung 1998<br />

[19] Westphal: Das Aquathermverfahren <strong>der</strong> AN biotec. In: Wiemer, K.; Kern, M. (Hrsg.):<br />

Hersteller- und Dienstleisterkatalog 1997/98. M.I.C. Baeza-Verlag, Witzenhausen, Firmenpräsentation<br />

<strong>im</strong> Rahmen des 9. Kasseler Abfallforums, 1. Auflage 1997, S. 9 – 15<br />

Anschrift des Verfassers<br />

Dipl.-Biol. Kirsten <strong>Schu</strong><br />

Geschäftsführung<br />

EcoEnergy Gesellschaft für Energie- und Umwelttechnik mbH<br />

Bei dem Gerichte 9<br />

D-37445 Walkenried<br />

Telefon +49 5525 20 96 11

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