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Bonn/Königswinter - Sabine Neumann: Freie Journalistin, Dortmund

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<strong>Bonn</strong>/<strong>Königswinter</strong>: Allerlei geschichtliches und politisches<br />

von <strong>Sabine</strong> <strong>Neumann</strong><br />

Gabriele Kroll nimmt ihren Schlüsselbund, ihr<br />

Handy, ein kleines Messer und steigt die 58 Stufen<br />

zum Konrad-Adenauer-Haus hoch. Rund um das<br />

Wohnhaus von Adenauer grünt und blüht es das<br />

ganze Jahr über. „Konrad Adenauer liebte<br />

besonders seine Rosen,“ weiß Gabriele Kroll zu<br />

berichten; „das sonnige und warme Klima hier ist<br />

auch ideal dafür“. Die gebürtige Rhöndorferin<br />

nimmt ihr kleines Messer, schneidet blaue<br />

Kornblumen und rote Rosen ab, die hier in Hülle<br />

und Fülle bestens gedeihen. „Die sollen unsere Infotheke im Besuchereingang schmücken.“ „Den Alten“ hätte<br />

dies Engagement sicherlich gefreut. Gabriele Kroll ist eine von 20 Besucherführerinnen, die jedes Jahr über<br />

37000 Gäste durch das Konrad-Adenauer-Haus in Rhöndorf führen.<br />

Auf einem vormals als Weinberg genutzten Grundstück entstand am äußersten Westhang des Siebengebirges<br />

in den Jahren 1936/37 ein zweistöckiges Wohnhaus für Adenauers Großfamilie. Es ist umgeben von einem<br />

prächtigen Garten voller Bäume, Sträucher und Blumen, Brunnen und Steinfiguren. Hier wurde zeitweise<br />

auch die „große Politik“ gemacht; Adenauer empfing an diesem Ort gerne Staatsgäste, wie z. B. seinen<br />

französischen Freund Charles de Gaulle. Im Garten stehen auch de Gaulle und Adenauer - sehr wetterfest in<br />

Stein gehauen.<br />

Vom Wohnzimmer im Erdgeschoss hatten der damalige Bundeskanzler und seine Gäste einen unverbauten<br />

Blick ins Rheintal. Adenauers Arbeitszimmer und sein Schlafzimmer befinden sich im ersten Stock. Die<br />

Einrichtung ist seit dem Tod des Altbundeskanzlers im Jahre 1967 unverändert und stammt noch aus der Zeit,<br />

als Konrad Adenauer Oberbürgermeister von Köln war.<br />

Die direkt nach seinem Tod gegründete „Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus“ sorgt nicht nur für die<br />

ständige Pflege des Adenauer-Grabes auf dem Rhöndorfer Waldfriedhof, sondern bewahrt auch das Andenken<br />

an die zahlreichen Verdienste Konrad Adenauers.<br />

<strong>Bonn</strong> hat jungen Charme und ist aber über 2000 Jahre alt<br />

Vieles hat sich seit Adenauers Zeiten in <strong>Bonn</strong> verändert. Nach dem Wegzug der „Promi-Politiker“ nach Berlin<br />

ist es ein wenig ruhig geworden um die einstige Bundeshauptstadt am Rhein. Aber sie hat dadurch von ihrem<br />

weltoffenen Charme so gut wie nichts verloren. Im Gegenteil, diese Stadt zwischen Köln und Koblenz am<br />

linken und rechten Rheinufer gelegen, besticht nach wie vor mit ihrer Eleganz und ihrem jugendlichem Flair.<br />

Dafür sorgen schon die über 28 000 Studenten der 1818 gegründeten Rheinischen Friedrich-Wilhelhelms<br />

Universität (übrigens eine der größten in Deutschland), die sich gerne an Sonnentagen in den Parkanlagen rund<br />

um das Kurfürstliche Schloss, dem heutigen Hauptgebäude der Uni, tummeln. Hier herrscht Leben: Neben<br />

ganz normalen „Picknickstudis“ gibt es auch Jongleure, die federleicht mit Bällen hantieren, verhinderte<br />

Fußballprofis oder Badmintonspieler. Auch Feuerschlucker wurden schon gesichtet. Wer was sehen möchte,<br />

wer die Studentenjugend mal „live“ erleben möchte, der ist hier genau richtig. So wie Julius Müller, Student<br />

im 1. Semester Ernährungswissenschaften. Er spielt mit seiner Freundin Karen Federball und hat offensichtlich<br />

viel Spass dabei. Ein schöner Sonnennachmittag auf einer der begehrten Schattenparkbänke unter alten


Bäumen vergeht hier wie im Fluge und die netten Gespräche gibt es gratis dazu.<br />

<strong>Bonn</strong> ist über 2000 Jahre alt und zählt damit zu den ältesten Siedlungen in Deutschland. Die Römer und<br />

Germanen ließen sich hier nieder, prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens machten es ihnen nach<br />

und wählten <strong>Bonn</strong> als ihren Hauptwohnsitz oder wurden hier geboren, wie z. B.: Ludwig van Beethoven<br />

(unbedingt besichtigen: das eher unscheinbar wirkende Geburtshaus in der <strong>Bonn</strong>gasse), der Komponist Robert<br />

Schumann und Heide Simonis. In <strong>Bonn</strong> wurde bis 1999 die „große Politik“ gemacht; zeitweise sogar im<br />

Pumphaus eines historischen Wasserwerkes, weil das Bundeshaus von 1986-1992 renoviert und umgebaut<br />

werden musste. Die Stadt galt bis 1999 als Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland und war – aufgrund<br />

der deutschen Teilung - von 1949 bis 1990 Hauptstadt.<br />

<strong>Bonn</strong>, Großstadt mit über 320 000 Einwohnern, entwickelte im Laufe der Zeit ein Flair, das man heute in keiner<br />

anderen deutschen Stadt wiederfindet. Allein die unzähligen Botschaften und die innerdeutschen Organisationen<br />

belebten während der Regierungsjahre das Stadtbild. Als der Umzug nach Berlin erfolgen musste, war die<br />

Trauer unter den <strong>Bonn</strong>ern groß: Man hatte sich im Laufe der Jahrzehnte einfach so aneinander gewöhnt!<br />

Da stört(e) auch nicht das „<strong>Bonn</strong>er Reizklima“, denn dafür gibt es auch eine einleuchtende Erklärung: <strong>Bonn</strong> hat<br />

eine hohe Luftfeuchtigkeit! Mit durchschnittlich 35 schwülen Tagen führt sie die Hitliste im Vergleich zu<br />

anderen deutschen Städten an. Wenn wundert es da nicht, wenn der eine oder andere Politiker im <strong>Bonn</strong>er<br />

Bundestag an solchen Tagen mal etwas lauter wurde ...<br />

Einige Institutionen, Politiker und Einrichtungen halten <strong>Bonn</strong> nach wie vor die Treue: Der Bundespräsident und<br />

der Bundeskanzler haben noch einen zweiten Dienstsitz in <strong>Bonn</strong>; für sechs Bundesministerien gilt <strong>Bonn</strong><br />

weiterhin als erste Adresse - die anderen haben diese Stadt als Zweitsitz auserkoren. 16 Organisationen der<br />

Vereinten Nationen und zwei DAX-Unternehmen sitzen in <strong>Bonn</strong>. Eingeweihte munkeln, es könnte am Kölsch<br />

und am Rheinischen Sauerbraten gelegen haben, dass man <strong>Bonn</strong> unbedingt weiterhin die Treue halten wollte....<br />

Seit 1996 darf <strong>Bonn</strong> sich auch die „UN-Stadt am Rhein“ nennen. Das tut sie sogar sehr gerne, denn es schafft<br />

dauerhafte Arbeitsplätze. Über 600 Mitarbeiter arbeiten für 18 Organisationen, Büros und Programme der<br />

Vereinten Nationen; es sollen aber im Laufe der Zeit durchaus noch mehr werden! Auf diese Art und Weise<br />

nutzt man auch die durch den Umzug leerstehende Gebäude im <strong>Bonn</strong>er Regierungsviertel.<br />

Viele Bundesbehörden wie z. B. der<br />

Bundesrechnungshof, die Bundesnetzagentur<br />

oder das Eisenbahnbundesamt haben ihren<br />

Dienstsitz in <strong>Bonn</strong> behalten. Private<br />

Staatsunternehmen wie die Deutsche Telekom,<br />

die Deutsche Post, Tank & Rast und DHL<br />

„wohnen“ in <strong>Bonn</strong>. Die Produkte von Haribo<br />

und Verpoorten Eierlikör - sie alle kommen aus<br />

<strong>Bonn</strong>.<br />

Katzensprung zur Drachenburg<br />

Wer die direkte Nähe zum Siebengebirge sucht<br />

und gerne mal den Drachenfels mit der im Historismus erbauten Drachenburg besuchen möchte, der muß<br />

einmal den Rhein überqueren - am schönsten per Fähre - und gelangt dann dann relativ schnell nach<br />

<strong>Königswinter</strong>. Auf dem Drachenfels soll – laut Nibelungensage - der Drache Fafnir gelebt haben, der von<br />

Siegfried getötet wurde und in dessen Blut er Unverwundbarkeit erlangen sollte. Das klappte aber nicht so<br />

ganz, denn unbemerkt ließ sich auf seinem Körper ein Eichenblatt nieder....


Direkt unter dem Drachenfels befindet sich die Drachenburg. Der Erbauer dieser Burg war der Börsenmakler,<br />

Bankier und spätere Baron Stephan von Sarter (1833-1902). Er ließ innerhalb einer Rekordarbeitszeit von nur<br />

zwei Jahren für 1,7 Millionen Mark die Burg fertigstellen. Die Bauarbeiten der Drachenburg gestalteten sich für<br />

die Arbeiter recht mühsam: Eselkarawanen mussten das schwere Baumaterial täglich den steilen Berg<br />

hochziehen. Die Eile hat sich aber nicht gelohnt, denn Baron Stephan von Sarter wohnte nie in seinem Schloss.<br />

Schloss Drachenburg wurde im Stil des Historismus gebaut, einer Stilrichtung des 19.Jahrhunderts, die sich an<br />

den Baustilen vergangener Epochen orientierte. Die vielen Türmchen, Zinnen und Erker spiegeln die<br />

mittelalterlichen Bauformen wieder. Die reich geschmückte Architektur verdeutlicht dagegen Kultur, Kunst und<br />

Weltanschauung der Kaiserzeit. Das Innere der Drachenburg überrascht den Besucher, denn hier sind die<br />

Erfindungen des 19. Jahrhunderts zu sehen: Gaslampen und eine gut funktionierende zentrale Warmluftheizung<br />

versorgen die Wohnräume mit Wärme und Beleuchtung.<br />

Wer nach so einer interessanten Kulturreise fein speisen und gut schlafen möchte, der ist im Maritim Hotel<br />

<strong>Königswinter</strong> sehr gut aufgehoben. Für interessierte<br />

Gäste gibt es ein eigenes kulturelles Programm: „Auf<br />

den Spuren der <strong>Bonn</strong>er Politik“. Hier kann man<br />

gemütlich bei einem Glas Rheinwein und einem<br />

rheinischen Buffett entspannt den Abend auf der<br />

Terrasse oder im Restaurant ausklingen lassen und über<br />

<strong>Bonn</strong> und die große Politik nachdenken - oder auch<br />

nicht!


Informationen:<br />

„Auf den Spuren der <strong>Bonn</strong>er Republik“<br />

Leistungen:<br />

2x Übernachtung im Comfort-Zimmer inklusive Frühstücksbuffet<br />

ein Obstteller und eine Flasche Wasser zur Begrüßung im Zimmer<br />

ein Leihbademantel auf dem Zimmer<br />

Begrüßungscocktail in der Pianobar<br />

1x Abendessen im Rahmen der Halbpension<br />

1x 5-Gang-Menü „Dinieren wie die Staatsgäste“<br />

1x <strong>Bonn</strong>-Regio-Welcome-Card für 24 Stunden<br />

1x Führung durch das Konrad-Adenauer-Haus<br />

Besuch des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland<br />

Tanz in der Pianobar (freitags und samstags mit Live-Musik)<br />

freie Nutzung des Schwimmbadbereiches mit Finnischer Sauna, Dampfbad und Fitnessbereich<br />

Arrangementpreis pro Person<br />

im Doppelzimmer 219.00€<br />

im Einzelzimmer 255,00€<br />

ganzjährig buchbar in 2011 auf Anfrage und nach Verfügbarkeit<br />

Maritim Hotel <strong>Königswinter</strong><br />

Rheinallee 3<br />

53639 <strong>Königswinter</strong><br />

Telefon: +49 (0) 2223 707-0<br />

Fax: +49 (0) 2223 707-811<br />

Reservierung: +49 (0) 2223 707-819<br />

www.maritim.de<br />

E-Mail: info.kwi@maritim.de<br />

Konrad Adenauer Haus<br />

Konrad-Adenauer-Straße 8c<br />

53604 Bad Honnef-Rhöndorf<br />

Tel. 02224-921-0<br />

Fax: 02224/921-111<br />

www.adenauerhaus.de<br />

Schloss Drachenburg GmbH<br />

Drachenfelsstraße 118<br />

53639 <strong>Königswinter</strong><br />

Tel.: 02223-90197-0<br />

Fax: 02223-90197-78<br />

www.schloss-drachenburg.de

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