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1,50 EuroChon-Jie-InMagazinBewegung für das LebenNr. 14, Dezember 2004


Liebe Leserinnen, liebe Leser,das Chon Jie In-Magazin, dessen 14. Ausgabe Sie geradelesen, enthält überwiegend Themen aus dem Jahr 2004,die von Mitgliedern der International <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>Association bzw. des Chon Jie In e. V. oder dem Herausgeberfür bedeutsam und „druckreif“ gehalten wurden.Beim Zusammentragen der Artikel gab es durch das Redaktions-bzw. Produktionsteam keine Einschränkung und keineBevorzugung. Auf diese Weise entsteht natürlich eineGewichtung der einzenen Themen, über die man unterschiedlicherMeinung sein kann. Ob diese Vorgehensweisebei wachsender Dojang- bzw. Mitgliederzahl weiterhin möglichist, wird sich zeigen.Wir haben uns nach schwierigem Beginn im Frühsommersehr über den Schwung gefreut, den das Magazin-Projektwieder gewonnen hat. Es war reges Interesse zu spüren. Sowerden hoffentlich viele LeserInnen schon beim erstenDurchblättern den Eindruck gewinnen, dass genug geschehenist, das allemal wert ist, im Zusammenhang dokumentiertzu werden. Damit ist auch die Rolle der Redaktion klar -wir haben ganz einfach „mitgemacht“. Und wenn es darumgeht, so etwas wie eine Gesamt-Tendenz in den Beiträgendieser Magazin-Ausgabe zusammenzufassen, dann vielleichtso wie auf Seite 30: „Fokus auf die Zukunft“.Schön, dass sich Jan Rathje wieder mit Phantasie an dieGestaltung des Heftes gemacht hat, herzlichen Dank allen,die sich der Mühe ausgesetzt haben, etwas zu Papier zubringen und/oder Bildmaterial zu liefern; ein besondersgroßes Dankeschön an all jene, durch deren Inserat dasErscheinen dieses Heftes überhaupt erst möglich war!Übrigens gilt 2005 in Korea als „Jahr des Hahns“ ...Thomas Süßmilch, Detlef Gollaschim Dezember 2004Inhalt1 Impressum und InhaltChon Jie In - Direktion/<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> - Leitung2 - 3 Grußwort von Sonsanim Ko. Myong<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> in Theorie & Praxis4 - 7 Su-Technik für Weißgürtel8 - 9 Danprüfung10 - 11 Das MeridiansystemAus den Dojangs12 Dojang Hamburg 113 Frühlingsfest im Dojang Chur14 Kreta Urlaub/ Dojang Bad Belzig15 Kup Prüfung im Dojang Bad Belzig16 Rock für die Krebshilfe16 Dojang Frankfurt17 Ehrung der belgischen Dojangs18 Eröffnung im Dojang AachenVeranstaltungen 200419 Kyosanim-Lehrgang in der Schweiz19 Dieburger in Berlin20 Kinder und Jugendlehrgang21 Pfingstlehrgang in Groß-Bieberau22 - 23 Motorradreise24 - 25 Danprüfung25 - 26 Sommerzeltlager in Tübingen27 Vorankündigung Sommerzeltlager 200528 - 29 KoreareiseChon Jie In e.V.30 - 31 CJI e.V.- Rückblick aufs JahrPatenschaften - Soziale Projekte32 Sambia33 Ohlystift34 - 35 Casa Verde, Peru36 Spenden - Information36 - 37 Chon Jie In Haus HamburgChon Jie In - Akademie:38 - 39 Ki Do In Bob - Gesundheitstraining<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Nachrichtenund Verschiedenes40 - 41 Ki Hap42 Buchtipp42 Homepage Award43 Kurz und Knapp46 Portrait Christine Ehmler47 Portrait Martin Backes48 Portrait Jochen Blume49 PersönlichesINHALTImpressum:2004Ausgabe 14 erscheint am 18.12.2004, Herausgeber: Ko. MyongAnschrift: Chon Jie In Magazin, International <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> Association, Liebigstr. 27, 64293 Darmstadt,Tel. 06151 / 29 47 03, Fax: 06151 / 29 47 33, Mail: magazin@shinsonhapkido.orgRedaktion: Detlef Gollasch, Produktion: Thomas Süßmilch und Jan RathjeDruck: Spenglers Druckwerkstatt GmbH, Im Pfützgarten 7, 64572 Büttelborn, Tel.: 06152-56021, Fax: 06152-56022, Auflage: 2.000 ExemplareKonto: Volksbank Darmstsdt, Stichwort “Magazin”, Blz.: 508 900 00, Konto: 107 64 408Wir bitten um Verständnis, dass an uns geschickte Beiträge mit sehr stark persönlichem Inhalt nicht in jeden Fall im Magazin veröffentlicht werden können.Die hier abgedruckten Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben. Fehler oder Pannen, die trotz aller Sorgfalt immer möglich sind,bitten wir zu entschuldigen.1MAGAZIN NO. 14 .2004


GRUSSWORTFür das Jahr 2005 -neues Leben, neue Energieund neue Hoffnung!Gedanken von Sonsanim Ko. MyongLiebe Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder der<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Familie, liebe Danträgerinnen undDanträger,unsere Veranstaltungen zum 20jährigen Jubiläumvon <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> liegen schon ein ganzes Jahrzurück. Eine große Zahl von Menschen hat seitAnfang der 80er Jahre durch ihre Arbeit dazu beigetragen,dass die Entwicklung, wie wir sie gemeinsamerlebt haben, möglich war. 1983 wurde „Kung JungMusul <strong>Hapkido</strong>“ als Kampfkunst in Europa begonnen,1993 kam es zur Namensänderung in„<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>“ und der Schwerpunkt verlagertesich in Richtung Heilkunst, bis 2003 gab es dieWeiterentwicklung im Sinne einer Bewegung für dasLeben. „Bewegung für das Leben“ bedeutet, dassnicht nur besonders talentierte Leute mit uns trainieren,sondern dass das Training und das gesamteAusbildungsprogramm für alle geeignet ist und imAlltag für jeden Bedeutung haben kann.Aber die Wurzel hat sich mit den Jahren nicht geändert- es ist einfach eine Entwicklung geschehen,indem wir <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> gelebt und praktizierthaben. Die Wünsche und Erfahrungen von uns allenkonnten dazu beitragen. <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>, wie wir esheute kennen und üben, ist also nicht durch eine ausgedachteTheorie entstanden, sondern ist aus demLeben heraus geboren und gewachsen.Der „Graswurzel-Gedanke“ (das Prinzip des Nicht-Aufgebens „Min-Cho Sasang“) und die Chon Jie In-Idee („Himmel, Erde, Menschen sind eins“) stammenzwar ursprünglich aus Korea, aber in der heutigenForm gehören sie genauso nach Europa und in dieganze Welt - damit wir zusammen glücklich sind,Spaß und Freude haben, um das Leben zu genießenund Gesundheit und Frieden zu fördern. Deshalb ist derBegründer von <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> eigentlich auch nicht Ko.Myong sondern wir alle sind in Wirklichkeit „Gründer". Ich habezwar persönlich alles dafür gegeben und investiert aber trotzdembin ich ein Teil dieser Gemeinschaft und tue einfach dasBeste, um meine Aufgaben so gut wie möglich zu erfüllen.Oft frage ich mich, warum die Menschen immer wieder dabeisind, warum sie weitermachen und zum Beispiel zum Trainingkommen. Ich denke, dass einfach irgend etwas in den vergangenen20 Jahren ihnen geholfen hat, so dass ihre Lebensqualitätbesser wurde und sich gesteigert hat. Besonders dieFamilie und das Familienleben haben im Zusammenhang mit<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> einen hohen Stellenwert: Unser persönlichesGlück kommt aus der Familie; umgekehrt können die Familiendann glückliche Gemeinschaften sein, wenn wir einzelnenMenschen glücklich sind.Die heutige Gesellschaft ist aber leider oft so wie der dunkleBereich hinter einem Bühnen-Vorhang. Die Menschen versteckendort ihre persönliche Wahrheit und lügen, weil Angst da ist,die Wahrheit zu sagen. Das Leben, das man hinter dem Vorhanglebt, sieht natürlich auch irgendwie aus wie eine Formvon Wahrheit - aber ist es doch nur scheinbar!Die dunklen und materiellen Kräfte nehmen zu und sindmanchmal sogar Gegenstand des Glaubens geworden. Abererst wenn der Vorhang des Lebens sich ganz öffnet, kann dasLicht wirklich wahrgenommen werden. Dann erst sehen wirdie Wahrheit und die Sonne ist da. Das, was die Helligkeit verdunkelt,muss man also „öffnen“, um das wahre Herz zu sehen.Unser <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> ist über all die Jahre ständig gewachsen.Mit dem Aufbau und der Verbreitung haben wir - und als Leiternatürlich besonders ich - eine große Verantwortung übernommen.Verwaltung und Bürokratie war dabei nie unser Ziel. Aberwir müssen klar sehen, dass unsere Arbeit für die vielen Menschenohne professionelle Organisation nicht mehr zu schaffen ist.Sehr vieles wurde bisher ehrenamtlich, zusätzlich zur täg-lichenBerufsarbeit und auf Kosten der privaten Familien und Freizeiterledigt. Seit 21 Jahren arbeite ich für <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> und gebemein Wissen weiter. Viele haben mich hierbei unterstützt und oftwaren wir am Rand der Erschöpfung. Jetzt müssen wir mehrdarauf achten, unsere Aktiven und Helfer zu schützen. Sie sollenauch nicht in gleicher Weise wie ich Opfer bringen müssen.2CHON JIE INMAGAZIN NO. 14 .2004


<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> soll Spaß machen, die Gesundheit und dasWohlbefinden fördern. Unsere Association als Dachverbandaller <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Schulen muss auf eine gesunde undfinanziell gesicherte Basis gestellt werden. Wir wollen keineÜberbelastung von Einzelnen, sondern eine Verteilung derAufgaben auf mehrere Schultern auch mit bezahlten Kräften.Für meine Nachfolger, für alle, die <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> zu ihremBeruf machen wollen und auch für mich müssen die täglichenBedürfnisse des Lebens gesichert sein. Wir möchten normalleben können, ohne ständige Angst um unseren Alltag und dieFortführung dieser Arbeit.Um mit <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> auch in Zukunft klar und stabil weiterleben zu können, ist jetzt Folgendes besonders wichtig:GRUSSWORT1. <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> bedeutet, einen Weg derMenschlichkeit zu gehen.2. Wenn Entscheidungen anstehen, müssen wir deutlichja oder nein sagen und nicht unnötig viel darüberdiskutieren.3. Anstehende Arbeit muss erledigt werden. Wir teilensie und müssen reduzieren, wenn es nötig ist. NeueIdeen können deshalb nicht immer verwirklichtwerden. Einnahmen aus Lehrgängen und Veranstaltungenmüssen wir sorgfältig kalkulieren, weil sieunsere Arbeit langfristig sichern.Es ist mir besonders wichtig, das <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Wissen zuschützen, damit die nötige Sicherheit und Kraft für die Zukunftgegeben ist. Auch Dojang-Beiträge und Lizenzgebühren helfen,unsere ‚Lehrmethode' auf ein stabiles Fundament zu stellen.Außerdem möchte ich an diejenigen, die viel für <strong>Shinson</strong><strong>Hapkido</strong> gearbeitet haben und die trotz mancher Schmerzengeblieben sind, meinen besonderen Dank richten, meine Zeitmit ihnen teilen und für finanzielle Unterstützung sorgen.Zur Weiterentwicklung von <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> gehört auch derChon Jie In-Gedanke. Das heißt auch, dass jeder seinen persönlichenSchwerpunkt finden kann. Egal ob es darum geht, in derHauptsache z. B. Selbstverteidigung und Bewegungskunst zutrainieren, eine Praxis als Heilpraktiker/in zu betreiben oder einfachnur Sozialprojekte zu unterstützen. In unserem Magazinsollen daher nicht nur spezielle <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Angelegenheitenvorkommen, sondern auch Chon Jie In-Themen. All diesbeinhaltet der Name „Chon-Jie-In Magazin“. Die Aufgaben derInternational <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> Association e.V. und des Chon-Jie-In e.V. müssen aber klar getrennt und unterschieden werden.Wie jeder Neuanfang ist dies eine Zeit, die sicher auch mitProblemen verbunden ist. Aber nach jedem Sturm gibt eswieder Ruhe, neue Kraft und Hoffnung!Hier ist ein Geleitwort, das ich aufgeschrieben habe, damit esuns alle, die mit <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> verbunden sind, im Jahr 2005begleiten kann:Klar und aufrecht lebendie Wahrheit klar und deutlich sehenklar und unverfälscht hörenklar und geradlinig denken und fühlenklar, direkt und ehrlich sprechenklar und aufrichtig handelnMensch und Natur sind eins, Körper und Geist sindeins; deswegen ist auch unsere Bewegung und dasHerz eins. Alles was wir sind und was wir tun, mussHerzlichkeit haben, sonst ist es wie tot. Mit diesemHerzen sollten wir fühlen und uns bewegen.Die Verbindung von Herz, Bewegung und Handeln(aktiv etwas Positives tun) macht eigentlich dasLeben mit <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> aus. Wenn man so lebtund trainiert, ändert sich das Leben. So ist <strong>Shinson</strong><strong>Hapkido</strong> nicht nur eine koreanische Kampfkunst sondernkann ein Verbindungsglied werden zu einerfriedlichen Welt. Auch darin besteht der Chon Jie In-Gedanke. Das Jahr 2005 können wir sehr gut mitdieser Idee beginnen. Wir können uns darauf verlassen,dass Himmel, Erde, Menschen (und alleLebewesen) eins sind. Und auf die obenbeschriebene Weise können wir ein kleines Stückdazu beitragen, dass eine friedlichere Welt entstehenkann.Ich wünsche Ihnen allen ein glückliches, strahlendes,gesundes und leuchtendes Leben.IhrKo. MyongDirektor desChon Chie In-Hauses WebernPräsident der International <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>Association e. V.BEWEGUNGMAGAZIN NO. 14 .20043


THEORIE & PRAXISSu - situationsbezogene VerteidigungstechnikenDieser Beitrag behandelt einen Ausschnitt des offiziellen <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> Lehr- und Ausbildungsprogramms.Im <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> wird eine Vielzahl von situationsbezogenenVerteidigungstechniken, koreanisch „Su“genannt, unterrichtet. Bis zum ersten Dan sind es 171verschiedene Techniken, die der Selbstverteidigungdienen. Ihr Ziel ist aber nicht alleine die Verteidigunggegen einen Angriff. Das Training dieser Technikenbeinhaltet auch psychologische und gesundheitlicheAspekte.Hierbei geht es darum, mit der PartnerIn, ähnlicheiner tänzerischen Bewegung, zu einer harmonischenaber dennoch dynamischen Einheit zusammenzufinden.Durch gegenseitige Rücksichtnahme unddie Harmonie der Bewegung werden die Kontaktängstezwischen den PartnerInnen abgebaut. Aufder gesundheitlichen Ebene wird der Körper "massiert"und der Energiefluss im Körper angeregt.Unabhängig von der angestrebten Harmonie derPartnerInnen bleibt, aufgrund der Dynamik derBewegungen, der Selbstverteidigungsaspekt erhalten.Die Technik entfaltet ihre Wirkung, wenn sichdie PartnerIn, an der sie ausgeführt wird, gegen dieBewegung sperrt und sich dadurch der Energie derBewegung aussetzt.Auf der Weißgürtelstufe werden insgesamt sechs Su-Techniken unterrichtet, an denen einige wesentlicheBewegungsprinzipien von <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> aufgezeigtwerden. Hierbei geht es insbesondere darum,nicht gegen die Kraft einer AngreiferIn zu arbeiten,sondern die Kraft aufzunehmen, in die eigeneentspannte Bewegung umzulenken und mit einerkurzen Spannung die eigentliche Technik auszuführen.Die gesamte Technik soll aus einer Körperbewegung,insbesondere aus einer Bewegung derHüfte heraus erfolgen und nicht auf die Extremitäten,d.h. die Arme und Beine, beschränkt sein.Die ersten drei Techniken dienen dazu, eine amHandgelenk festgehaltene Hand aus dem Griff der PartnerIn zubefreien. Sie heißen auf koreanische „Son Baegi Sul“ (Handlösetechniken).Bei weiteren drei Techniken soll der festgehalteneÄrmel der Anzugjacke (Dobok-Jacke) aus dem Griff der PartnerInbefreit werden. Sie heißen auf koreanisch “Ott Baegi Sul”(Anzuglösetechniken).GrundformJede der sechs Techniken beginnt aus einer Grundform heraus.Die nachfolgenden Bilder zeigen beispielhaft die Grundform fürdie Handlösetechniken (Son Baegi Sul). Die Grundform und dieTechniken werden immer für eine Körperseite erläutert. Sie solltenaber grundsätzlich auf beiden Seiten geübt werden.Vor Beginn der Technik stehen sich beide PartnerInnengegenüber und grüßen sich.Eine PartnerIn, die AngreiferIn, geht auf die andere PartnerInzu und fasst sie am Handgelenk. Die AngreiferIn geht zurück indie „flache Reiterstellung“ (Gima Pyong Jahse) und zieht ihrePartnerin zu sich heran. Hierbei gibt sie einen Energieschrei(Kihap). Die freie Hand der AngreiferIn ist zur Energiehand(Son Sallyeora) gespreizt und wird auf Augenhöhe in Richtungder angegriffenen PartnerIn gehalten.Die angegriffene PartnerIn folgt zuerst entspannt der ziehendenBewegung der AngreiferIn, bewegt aber dann ihrerseitsplötzlich ihren Körper nach hinten in Gima Pyong Jahse undzieht die AngreiferIn leicht nach vorne. Hierbei gibt auch sieeinen Kihap und spreizt die freie Hand auf Augenhöhe inRichtung der Angreiferin (Son Sallyeora).Aus dieser Ausgangssituation beginnen die dreiHandlösetechniken (Son Baegi Sul).Die Ausgangssituation der Anzuglösetechniken (Ott Baegi Sul)unterscheidet sich lediglich dadurch, dass die AngreiferInanstatt des Handgelenks den Ärmel der Dobok-Jacke fasst.4Son Baegi Sul - HandlösetechnikenIl Su - erste TechnikAusgangssituation: Die AngreiferIn hält mit linksdas rechte Handgelenk ihrer PartnerIn gefasst(siehe Grundform).Um sich aus dem Griff der AngreiferIn zu befreien,geht die angegriffene PartnerIn mit rechts einenSchritt auf die AngreiferIn zu. Hierbei bewegt sie diegehaltene Hand nach innen und dreht sie in einehorizontale Position (siehe Detailbilder). Diese Bewegunglöst den Griff der AngreiferIn und veranlasstMAGAZIN NO. 14 .2004sie, die gehaltene Hand wieder nach außen, in die ursprünglichePosition zu ziehen. Die nach außen gerichtete Bewegungder AngreiferIn wird von der angegriffenen PartnerIn aufgenommenund die gehaltene Hand in einer kreisförmigenBewegung bis nach oben vor ihren eigenen Körper gedreht.Hier fasst die linke Hand der angegriffenen PartnerIn die linkeHand der AngreiferIn (siehe Detailbild). Der Daumen greift indie Daumen-Zeigefingerbeuge und die anderen Finger umfassendie Mittelhand. Die rechte, noch gehaltene Hand derangegriffenen PartnerIn liegt in der Handgelenkbeuge derAngreiferIn. Die angegriffene PartnerIn kann zuerst, durch


leichtes Vorrutschen mit gleichzeitigem Absenken ihres Körpergewichts,einen Handgelenkhebel an der linken Hand derAngreiferIn (siehe Detailbild) erzeugen und im Anschluss mitder rechten Handfläche die linke Hand der AngreiferIn diagonalan deren Kopf vorbeischieben (siehe Detailbild). Die Schiebebewegungkann aber auch direkt, ohne vorherigen Handgelenkhebel,ausgeführt werden. Zur Verstärkung dieser Bewegungrutscht die angegriffenen PartnerIn mit dem rechtenFuß in Richtung der Schiebebewegung nach vorne. EigentlicheIntention der Schiebebewegung (im Selbstverteidigungsfall) istes, mit der geschobenen Hand das Gesicht der AngreiferIn zutreffen. Um die Bewegung mit einer Falltechnik(Nakbop) verbinden zu können, führt die Bewegungaber diagonal am Kopf der AngreiferIn vorbei. DieAngreiferIn dreht sich und fällt mit einer Vorwärtsfallbewegung(Jeon Bang Nakbop) zu Boden. NachAbschluss der Technik steht die AngreiferIn wiederauf, beide PartnerInnen stehen sich in Gima PyongJahse gegenüber und geben einen Kihap.THEORIE & PRAXISIj Su - zweite TechnikAusgangssituation: Die AngreiferIn hält mit links das rechteHandgelenk ihrer PartnerIn gefasst(siehe Grundform).Um sich aus dem Griff der AngreiferIn zu befreien, geht dieangegriffene PartnerIn mit rechts einen Schritt zurück und ziehtdie AngreiferIn auf sich zu. Dies veranlasst die AngreiferIn, ihrePartnerIn wieder zu sich zu ziehen. Die ziehende Bewegung derAngreiferIn wird von der angegriffenen PartnerIn aufgenommenund sie geht mit dem rechten Fuß einen großen Schrittnach vorne, zwischen die Beine der AngreiferIn. Dieser Schrittbringt die angegriffene PartnerIn sehr nahe an denKörper der AngreiferIn und ermöglicht ihr einen erstnach vorne zum Solar Pexus und dann nach obenzum Kinn der AngreiferIn gerichteten Ellenbogenstoß(Palkup Chigi). Die AngreiferIn geht einenSchritt zurück, fällt mit einer Rückwärtsfallbewegung(Hu Bang Nakbop) zu Boden und rollt weiter bis inden Stand. Nach Abschluss der Technik stehen sichbeide PartnerInnen in Gima Pyong Jahse gegenüberund geben einen Kihap.5MAGAZIN NO. 14 .2004


THEORIE & PRAXISSam Su - dritte TechnikAusgangssituation: Die AngreiferIn hält mit links dasrechte Handgelenk ihrer PartnerIn gefasst(siehe Grundform).Um sich aus dem Griff der AngreiferIn zu befreien,geht die angegriffene PartnerIn mit rechts einenSchritt auf die AngreiferIn zu. Hierbei bewegt sie diegehaltene Hand nach innen und dreht sie in eine horizontalePosition (siehe Detailbilder der ersten Handlösetechnik).Diese Bewegung löst den Griff derAngreiferIn und veranlasst sie, die gehaltene Handwieder nach außen, in die ursprüngliche Position zuziehen. Die nach außen gerichtete Bewegung derAngreiferIn wird von der angegriffenen PartnerInaufgenommen und die gehaltene Hand, zusammenmit einem Schritt des rechten Fußes neben dieAngreiferIn, nach hinten hinter die AngreiferIngeführt. Die angegriffene PartnerIn setzt diese Bewegungdurch eine weiteren Schritt mit dem linken Fuß hinter dieAngreiferIn fort, dreht sich dann um und taucht unter demArm der AngreiferIn durch. Mit der Körperdrehung führt sie dienach hinten bewegte Hand in eine wieder nach vorne gerichteteKreisbewegung. Bei dieser Bewegung dreht die angegriffenePartnerIn die Daumenseite ihrer gehaltenen Hand(Yok Sudo) in Kreisrichtung nach vorne (siehe Detailbild) undlockert dadurch den Griff der AngreiferIn bzw. löst ihre Handaus dem Griff. Die angegriffene PartnerIn setzt dieKreisbewegung bis vor ihren eigenen Unterbauch fort. Durchden Schwung der Kreisbewegung verliert die AngreiferIn dieBalance, macht mit dem linken Fuß einen kleinen Schritt nachvorne und rollt mit einer Vorwärtsrolle (Hou'e Jeon Nakbop) bisin den Stand. Nach Abschluß der Technik stehen sich beidePartnerInnen in Gima Pyong Jahse gegenüber und geben einenKihap.Ott Baegi Sul - AnzuglösetechnikenIl Su - erste TechnikAusgangssituation: Die AngreiferIn hält mit links denrechten Ärmel der Dobok-Jacke ihrer PartnerIngefasst(siehe auch Grundform).Um sich aus dem Griff der AngreiferIn zu befreien,geht die angegriffene PartnerIn mit dem linken Fußeinen Schritt auf die AngreiferIn zu. Hierbei bewegt sieihre gehaltene Hand mit einer kleinen nach innen gerichtetenKreisbewegung bis nach oben. Mit der linken Hand holt sie zueinem Handkantenschlag (Sudo Chigi) aus und schlägt mit SudoChigi von oben nach unten auf die Daumen-seite desHandgelenks der sie festhaltenden Hand. Gleichzeitig bewegtdie angegriffene PartnerIn ihre rechte, gehaltene Hand nachoben. Durch den nach unten gerichteten Schlag und die gleichzeitigeAufwärtsbewegung der gehaltenen Hand wird denÄrmel der Dobok-Jacke aus dem Griff der AngreiferIn gelöst.Nachdem der Griff gelöst ist, rutscht die angegriffene PartnerInmit dem linken Fuß auf die AngreiferIn zu und greift diese ihrerseitsmit einem Handgelenkrückenschlag (Samagui Sondung)zur Schläfe (siehe Detailbild) an.Die AngreiferIn fällt mit Seitwärtsfalltechnik (Chuk BangNakbop) zu Boden und rollt weiter bis in den Stand. NachAbschluss der Technik stehen sich beide PartnerInnen in GimaPyong Jahse gegenüber und geben einen Kihap.6MAGAZIN NO. 14 .2004


Ij Su - zweite TechnikAusgangssituation: Die AngreiferIn hält mit links den rechtenÄrmel der Dobok-Jacke ihrer PartnerIn gefasst(siehe auch Grundform).Um sich aus dem Griff der AngreiferIn zu befreien, geht dieangegriffene PartnerIn mit dem linken Fuß diagonal einenSchritt auf die AngreiferIn zu und steht dabei mit Ihrem Körpersehr dicht an dieser. Hierbei bewegt die angegriffene PartnerInihre gehaltene Hand mit einer kleinen nach innen gerichtetenKreisbewegung bis nach oben. Mit der linken Hand holt sie zueinem Handkantenschlag (Sudo Chigi) aus und schlägt vonoben nach unten auf die Daumenseite des Handgelenks der siefesthaltenden Hand. Gleichzeitig bewegt die angegriffenePartnerIn ihre rechte, gehaltene Hand nach oben. Durch dennach unten gerichteten Schlag und die gleichzeitigeAufwärtsbewegung der gehaltenen Hand wird denÄrmel der Dobok-Jacke aus dem Griff der AngreiferIngelöst. Nachdem der Griff gelöst ist, dreht die angegriffenePartnerIn den Blick zur AngreiferIn und stößtmit den rechten Ellenbogen (Palkup Chigi) zu derenSolar Plexus. Die AngreiferIn geht einen Schritt zurück,fällt mit einer Rückwärtsfallbewegung (Hu BangNakbop) zu Boden und rollt weiter bis in den Stand.Nach Abschluss der Technik stehen sich beidePartnerInnen in Gima Pyong Jahse gegenüber undgeben einen Kihap.THEORIE & PRAXISSam Su - dritte TechnikAusgangssituation: Die AngreiferIn hält mit links den rechtenÄrmel der Dobok-Jacke ihrer PartnerIn gefasst(siehe auch Grundform).Um sich aus dem Griff der AngreiferIn zu befreien, geht dieangegriffene PartnerIn mit rechts einen Schritt auf die AngreiferInzu. Hierbei bewegt sie die gehaltene Hand nach innen.Diese veranlasst die AngreiferIn, die gehaltene Hand wiedernach außen, in die ursprüngliche Position zu ziehen. Die nachaußen gerichtete Bewegung der AngreiferIn wird von der angegriffenenPartnerIn aufgenommen und die gehaltene Hand,zusammen mit einem Schritt des rechten Fußes neben dieAngreiferIn, nach hinten hinter die AngreiferIn geführt. DieseBewegung setzt sie durch einen weiteren hinten übergesetztenSchritt mit dem linken Fuß bis hinter die AngreiferIn fort. Dieangegriffene PartnerIn dreht sich nach außen umund führt mit dieser Körperdrehung die nach hintenbewegte Hand in eine wieder nach vorne gerichteteKreisbewegung. Bei dieser Bewegung dreht dieangegriffene PartnerIn die Klein-Finger-Seite ihrergehaltenen Hand (Sudo) in Kreisrichtung nach vorne(siehe Detailbild) und „wickelt“ dadurch die Handder Angrei-ferIn fest an ihre eigene Hand. Die angegriffenePartnerIn setzt die Kreisbewegung bis vorihren eigenen Unterbauch fort. Durch den Schwungaus der Kreisbewegung verliert die Angrei-ferIn dieBalance, macht mit dem rechten Fuß einen kleinenSchritt nach vorne und rollt mit einer Vorwärtsrolle(Hou'e Jeon Nakbop) bis in den Stand. Nach Abschlussder Technik stehen sich beide PartnerInnen inGima Pyong Jahse gegenüber und geben einen Kihap.Autor: Bu Sabumnim Joachim Krein (3.Dan, 2. Ki)Mit Genehmigung des Präsidenten derInternational <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> AssociationAusführende: Bu SabumnimElke Stender (3. Dan, 3. Ki) und Joachim KreinFotos: Anna Gavras und Stefan SchottMAGAZIN NO. 14 .20047


THEORIE & PRAXIS8Danprüfung -eine Stufe der innerenEntwicklungDie meisten Menschen, die zum <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>kommen, bringen den Wunsch mit, irgendwann einmalDanträgerIn zu werden. Die Frage, welchen Wegman hierfür durchlaufen muss und wie lange mandazu braucht, tauchte in den vielen Jahren, in denenich AnfängerInnen unterrichte, immer wieder auf. Daes nicht sehr interessant ist, jeder AnfängerInnengruppevon den zu absolvierenden Gürtelstufen undder hierfür benötigten Zeit zu erzählen, dachte ichmir eines Abends, als ich wieder einmal mit dieserFrage konfrontiert wurde, eine kleine Geschichte aus.Ich erzählte von der Danprüfung, wie schwer sie seiund dass man hier eine Vielzahl von Brettern zerschlagenund zertreten müsse. Dies wussten natürlichschon alle und so erzählte ich weiter, dass, wennman beabsichtigt, irgendwann einmal Danprüfungzu machen, man als AnfängerIn nach Korea fliegenund dort einen Baum pflanzen müsse. Diesen Baummüsse man jedes Jahr pflegen, bis der Baumstammeinen Durchmesser erreicht hat, dass man aus ihmdie Bretter machen kann, die man für die Bruchtestsbei der Danprüfung benötigt. Mit meinen Händenzeigte ich die Größe der Bretter, ca. 35 mal 35Zentimeter. Da ich meine Geschichte sehr überzeugendvortrug und mit einigen Details ergänzte,glaubten sie die AnfängerInnen und es wurde sehrstill im Raum. Angesichts dieser Abmessungen undder hierfür benötigten Wachstumszeit des Baums,konnte sich jeder der Anwesenden ausmalen, wielange es dauern würde.Diese Geschichte ist natürlich erfunden, aber imGrunde beschreibt sie den Weg zur Danprüfungbesser, als man es mit Gürtelstufen und Jahreszahlentun kann. Beginnend mit der AnfängerInnenzeitwachsen Körper, Lebensenergie und mentale StärkeJahr für Jahr. Wie bei einem Baum werden dieWurzeln größer und wachsen tiefer in die Erde. DerStamm des Baumes wird kräftiger und erhält mitjedem Jahr einen neuen Jahresring, der, je nach demob es ein gutes oder ein schlechtes Jahr war, breiteroder schmaler ist. Die Baumkrone strebt demHimmel entgegen und zeigt stolz, wie viel Kraft derBaum gesammelt hat. Wenn der Baum auf furchtbaren Bodenwächst, wird er irgendwann Früchte tragen und so seineEnergie mit der Natur teilen.Nach einer langen Entwicklung haben die SchülerInnen irgendwanndiese Stufe erreicht und sie sind bereit, ein Fest auszurichtenund Ihre LehrerIn von den herangereiften Früchtenkosten zu lassen. Dies ist die Zeit der Danprüfung.Den Ablauf der Danprüfung und was man hierbei alles am theoretischenKenntnissen und praktischem Können zeigen muss,kann man jedes Jahr in den Kurzberichten zur Danprüfungnachlesen oder sich von PrüfungsteilnehmerInnen berichtenlassen. Die Prüfung besteht aus einer schriftlichen Theorieprüfung,die oftmals mehr als 10 Stunden dauert, und einerdreitägigen praktischen Prüfung. Fast alle Prüflinge bringen diegeforderten theoretischen Kenntnisse mit und sind auch technischsehr gut vorbereitet. Dies ist aber nur die Grundlage zumBestehen der Danprüfung. Im Verlauf der Prüfung lernen dieTeilnehmerInnen sehr schnell ihre körperlichen aber insbesondereauch ihre mentalen Grenzen kennen. Auch noch so guteTechnikerInnen haben ihre Schwächen, die irgendwann in derPrüfung zu Tage treten. Dies fordert die Bereitschaft nichtaufzugeben und das Bestmögliche zu zeigen. Wenn dann aberMut und Kraft schwinden, fällt man leicht in ein Loch, aus demman alleine nicht so leicht wieder herauskommt.Im Verlauf der Danprüfung entwickeln sich die PrüfungsteilnehmerInnenaber mehr und mehr zu einer Gemeinschaft.Auch wenn sie sich vor Beginn der Prüfung oftmals kaum kannten,unterstützen sich im Verlauf der Prüfung zunehmendgegenseitig und sprechen sich Mut zu. Sie sind füreinander daund lernen, ihre innere Kraft mit anderen zu teilen. Sie wachsenzu einer Gruppe, einer neuen Ki-Generation, zusammen.Gemeinsam schaffen sie es, die Strapazen der Danprüfung zuMAGAZIN NO. 14 .2004


irgendwann die Achtung vor den älteren Generationverlieren sollten, werden sich diese fragen, warum sie<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> aufgebaut haben und wo dieWurzel von <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>, die fünf LehrmethodenVertrauen, Achtung, Geduld, Bescheidenheit undLiebe, geblieben sind. Die fünf Lehrmethoden würdensehr bald durch ein Leistungsprinzip ersetzt seinund nur noch den Jungen und Starken einen Platzbieten. Dann hätte <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> seine Seele verloren.THEORIE & PRAXISBu Sabumnim Joachim Krein, Dojang Darmstadt 1bewältigen und die Prüfung mit einer Erfahrung für ihr Lebenund - so bleibt für die TeilnehmerInnen zu hoffen - mit demschwarzen Gürtel, als Symbol ihrer Inneren Reife,abzuschließen. Im Jahr 2004 hat die 18. Ki-Generation ihreDanprüfung abgelegt.Die Ki-Generation steht aber für mehr als nur die Tatsache,dass man einmal gemeinsam die Danprüfung absolviert hat.Sie bildet ein System, in dem, unabhängig von Dangrad undvon technischem Können, jüngere DanträgerInnen die älterenDanträgerInnen, aufgrund der von diesen geleisteten Arbeit,achten.Auch heute trainiert z.B. noch ein Danträger der 1. Ki-Generation,Kyosanim Martin Backes aus Belgien, aktiv <strong>Shinson</strong><strong>Hapkido</strong>. Wenn man weiß, dass zwischen der zweiten und derdritten Ki-Generation einige Jahre keine Danprüfung stattgefundenhat, kann man sich leicht ausrechnen, dass MartinBackes mehr als 20 Jahre beim Aufbau von <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>mitgeholfen hat. Ohne ihn gäbe es vermutlich in Belgien kein<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>. Martin Backes ist 68 Jahre alt. Wie soll er mitden teilweise zwanzigjährigen DanträgerInnen der 18. Ki-Generation körperlich mithalten? Wenn die jüngeren DanträgerInnenden Geist von <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> wirklich verstandenhaben, achten sie ihn wegen seiner Erfahrung und der Arbeitdie er für <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> geleistet hat. Beides spiegelt sich inder Ki-Generation wieder. Wie in jeder Familie gibt es auch im<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> manchmal unterschiedliche Auffassungenzwischen den Generationen. Einen Menschen zu achten heißtnicht mit allem einverstanden zu sein, was dieser tut. Es fordertaber die Bereitschaft, diesem Menschen zuzuhören und seineErfahrung als möglichen Weg zu akzeptieren, auch wenn mansich selbst für einen anderen Weg entscheidet. Wenn die jüngerenGenerationen, aufgrund ihres technischen Könnens,9MAGAZIN NO. 14 .2004


THEORIE & PRAXISDas Meridian-System<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> ist eine Kampfkunst, die IhrenSchülerInnen ein vergleichsweise sehr umfangreichestheoretisches Wissen vermittelt. Die in den Prüfungsprogrammenenthaltenen Theorieunterlagen sindaber im Umfang begrenzt, so dass ein tieferesVerständnis nur mit Hilfe weiterer Literatur möglichwird. Oftmals ist aber gerade dieses tiefergehendeVerständnis der Zusammenhänge die besteMöglichkeit, die theoretischen Hintergründeaufzunehmen und verinnerlichen.An dieser Stelle sollen einige einfache Zusammenhängedes Merdian-Systems erläutert werden, umdamit den fortgeschrittenen SchülerInnen dasVerständnis der Theorie zu erleichtern.Meridiane sind anatomisch (d. h. im rein schulmedizinischenSinn) nicht nachweisbare Energiebahnen,die den Körper durchziehen. In ihnen fließt dieLebensenergie „Ki“ und reguliert die Körperfunktionen.Insgesamt gibt es im Körper 12 Hauptmeri-dianedie jeweils spiegelbildlich in den beidenKörperhälften verlaufen. Obwohl alle 12 Hauptmeridianesowohl in der rechten wie auch der linkenKörperhälfte vorhanden sind, spricht man von nur 12Hauptmeridianen.Daneben gibt es noch 8 weitere Meridiane, dieSondermeridiane. 6 von ihnen haben keine eigenenPunkte sondern durchlaufen bestimmte Punkte derHauptmeridiane. 2 Sondermeridiane, der Sonnenundder Schatten-Meridian, haben eigene Punkteund einen eigenen Verlauf. Sie liegen genau auf derKörpermitte, einer an der Körpervorderseite, eineran der Körperrückseite, und teilen ihn in die linkeund rechte Hälfte.10 der 12 Hauptmeridiane sind Organen zugeordnet.Dies sind Lunge, Dickdarm, Magen, Milz, Herz,Dünndarm, Blase, Nieren, Gallenblase und Leber. Diebeiden verbleibenden Meridiane, Dreierwärmer undHerzbeutel/Pericard, haben Sammelfunktionen undsind keinem Organ direkt zugeordnet. Die Organe imvorgenannten Sinn sind nicht nur die uns aus derwestlichen Medizin bekannten Organe. Sie bezeichnenvielmehr Funktionskreise, die diesen Organen inder traditionellen asiatischen Medizin, aufgrundempirischer Erfahrungen, zugeordnet wurden. Sosteht zum Beispiel der Funktionskreis Lunge nicht nurfür das Organ Lunge, sondern beinhaltet die kompletteAtem- und Riechfunktion, d.h. Lunge inklusiveder Atemwege, des Mundraums und der Nase.In der Meridianlehre hat die Lebensenergie "Ki" einezentrale Aufgabe. Sie kommt im menschlichenKörper in verschiedenen Formen vor, wobei alleEnergieformen aus einem Um- und einem Yang-Anteil bestehen. Manche dieser Energien sind angeboren,andere werden von außen, über Nahrungund Atemluft aufgenommen oder von den einzelnenOrganen erzeugt. Die von einem Organ erzeugteEnergie wird entweder an die Umgebung abgegebenoder, über den dem Organ zugeordnetenMeridian, dem nächstfolgenden Organ zugeführt.Dort regt sie neuerlich die Energieerzeugung an.Die Organe sind zwecks Energieaustausch über die Meridianeuntereinander verbunden. Die 12 Hauptmeridiane durchlaufenin 3 Kreisläufen zu je 4 Meridianen den Körper. Die Lebensenergie„Ki“ durchflutet in diesen drei Kreisläufen ununterbrochenden Körper.Die drei Kreisläufe (Umläufe) sind hintereinander geschaltetund bestehen, wie bereits erläutert, aus je 4 Meridianen. Dererste Meridian jedes Umlaufs ist einem inneren (Um-) Organzugeordnet und verläuft vom Rumpf (Brustkorb) zur Hand. Derzweite Meridian jedes Umlaufs ist einem äußeren (Yang-) Organzugeordnet und verläuft von der Hand zum Kopf. Der dritteMeridian jedes Umlaufs ist wieder einem äußeren (Yang-)Organ zugeordnet und verläuft vom Kopf zum Fuß. Der vierteund letzte Meridian jedes Umlaufs ist einem inneren (Um-)Organ zugeordnet und verläuft vom Fuß zurück zum Rumpf(Brustkorb). Damit ist dergesamte Körper durchlaufenund der Umlauf abgeschlossen.Der letzte Meridiandes 3. Umlaufs gibt seineEnergie wieder an denersten Meridian des 1.Umlaufs weiter und schließtso den Kreislauf.Die Lebensenergie „Ki“ fließtsomit vom Rumpf zur Hand,dann zum Kopf, vom Kopfzum Fuß und wieder zurückzum Rumpf. Von hier fließtsie in den nächsten Umlauf.Ein Energieumlauf benötigt 8Stunden. Innerhalb einesTages durchfließt die Lebensenergie„Ki“ einmal die 3Umläufe und damit alle 12Hauptmeridiane.Der Verlauf der Meridiane innerhalb der Umläufe ist in dernachfolgenden Tabelle noch einmal schematisch dargestellt.Insgesamt wird der Körper von den 12 Hauptmeridianen aufdiese Weise dreimal, d.h. in drei Umläufen, durchlaufen.Die beiden zusätzlichen Meridiane, Sonnen- undSchattenmeridian, verlaufen, wie bereits erwähnt, an derKörpervorder- und -rückseite, genau in der Körpermitte. DerSonnenmeridian beginnt zwischen After und Steißbeinspitze,verläuft entlang des Rückgrats nach oben, führt über dieSchädelmitte ins Gesicht und endet am Oberkiefer. DerSchattenmeridian beginnt vor dem After in der Dammregion,verläuft vorne entlang der Körpermitte nach oben und endetam Unterkiefer.10MAGAZIN NO. 14 .2004


OrganeIn der nachfolgenden Tabellen ist aufgelistet, welches Organ(Funktionskreis) in welchem Umlauf und an welcher Stelle innerhalbdieses Umlaufs liegt. Zusätzlich ist aufgeführt, ob es sichbei dem Organ um ein Um-Organ (inneres, bzw. Speicherorgan)oder ein Yang-Organ (äußeres, bzw. Hohlorgan) handelt. DieAufstellungzeigt auch noch einmal, dass das erste Organ innerhalbeines Umlaufs ein Um-Organ, das zweite und dritte ein Yang-Organ und das vierte wieder ein Um-Organ ist.Meridianname: Lage - Adjektiv - Um/Yang - Organ - Meridian (Gyeong)Beispiel : Su Tae Um Pae Gyongo Pae heißt Lunge und ist das erste Um-Organ(Speicherorgan) im ersten Umlauf.o Das erste Organ eines Umlaufs verläuft imArm; vom Rumpf zur Hand.o Das Um der Organe des 1. Umlaufs wird mitdem beschreibenden Adjektiv großes (Um),auf koreanisch Tae (Um) ergänzt.d.h.Lage des Meridians - im Arm - Subeschreibendes Adjektiv - großes (Um) - Tae (Um)Um/Yang - Speicherorgan - Um (Organ)Organ (Funktionskreis) - Lunge - PaeBezeichnung für Meridian - Meridian - GyeongTHEORIE & PRAXISAdjektive von Um- und Yang in den einzelnen UmläufenWie oben erläutert, werden die einzelnen Organe(Funktionskreise) mit den Worten Um und Yang genauerbeschrieben. Nach traditioneller asiatischer Vorstellung produzieren,regulieren und speichern die Um-Organe(Speicherorgane) die Grundsubstanzen, wie z.B. Ki und Blut. DieYang-Organe (Hohlorgane) nehmen den Teil der Nahrung, die inGrundsubstanzen umgewandelt werden soll, auf, spalten ihn aufund absorbieren ihn. Weiterhin transportieren sie die unbrauchbarenTeile und scheiden sie aus.Die Bezeichnungen Um und Yang werden zusätzlich mit einembeschreibenden Adjektiv ergänzt. Hierbei gibt es grundsätzlichdrei Adjektive - „großes“, „kleines“ und „absolutes“ (bzw. „leuchtendes“)Um bzw. Yang. Die beiden Um eines Umlaufs, d.h. jeweilsdas des ersten, im Arm verlaufenden und das des vierten,im Bein verlaufenden Meridians eines Umlaufs, werden mit demselben Adjektiv bezeichnet. Dasselbe gilt für die beiden Yangeines Umlaufs, d.h. das des zweiten, im Arm verlaufenden unddas des dritten, im Bein verlaufenden Meridians eines Umlaufs.Die nachfolgende Tabelle zeigt, mit welchen Adjektiven Um undYang in den einzelnen Umläufen bezeichnet werden.Ohne die Kenntnis dieses doch recht überschaubarenMeridiansystems lesen sich die im Theorieprogramm zum1. Kup aufgeführten Meridian-Namen im wahrsten Sinnedes „Volksmundes“ wie „chinesisch“, bzw. in diesem Fall„koreanisch“ .Bu Sabumnim Joachim Krein, Dojang Darmstadt 1MeridiannameDer Meridianname setzt sich zusammen aus derAneinanderreihungooooder Lage des Meridians (im Arm oder im Bein)dem Um/Yang-beschreibenden Adjektivder Angabe, ob es sich um ein Um-Organ (Speicherorgan)oder ein Yang-Organ (Hohlorgan) handeltdem Organ (Funktionskreis)und der koreanischen Bezeichnung für Meridian.11MAGAZIN NO. 14 .2004


AUS DEN DOJANGSNeuer Dojang ... neueHoffnung ... ein neuesZuhause ...Nach fast einem Jahr auf der Suche nach neuenRäumen haben wir im Januar 2004 endlich ein neuesZuhause im Hamburger Stadtteil Altona/Ottensengefunden. Mitten im Herzen des Stadtteils werdenwir uns in Zukunft gemeinsam mit anderen Künstlern,Werkstätten, sozialen Einrichtungen und einigenBüros einen Hinterhof teilen.Am Anfang war es ein bisschen unwirklich, als klarwar, dass es jetzt endlich soweit sein sollte und dieSuche vorbei sein wird. Denn die Verhandlungen fürdiesen Raum liefen bereits seit November 2003 undwir hatten uns eigentlich nach langem hin und herund einigen schlaflosen Nächten für ein „Nein“entschieden. Doch manchmal ist es eben so, dassman erst einmal „Nein“ sagen muß, damit ein "Ja"daraus wird.Zu Beginn standen wir immer wieder in den nochleeren Räumen und haben geplant, überlegt undgeträumt, wie es dort wohl einmal in der Zukunftaussehen könnte, wie wir alles finanzieren und obwir das Wagnis eingehen sollen. Aber, uns allen warschnell klar, dass wir das wollten und dass wir nureins nach dem anderen tun können, auch wenn derWunsch nach mehr da war.Im Februar 2004 hatten wir dann mit den Abrissarbeitenbegonnen und viele fleißige und hochmotivierteMenschen kamen, um mit anzupacken undzu helfen.Allen Schülern und Lehrern war spätestens dann klar,daß nun etwas ganz Neues begonnen hatte und dieZeit zum Ärmel hochkrempeln gekommen war.gegeben haben. Jetzt schaue ich zurück auf ein Jahr vollerHochs und Tiefs, wo wir uns alle immer wieder neu sortierenmussten, Hürden und Schwierigkeiten wollten überwundenwerden, Zweifel kamen und gingen, immer wieder neueEntscheidungen und ganz viel Geduld ...Aber, unsere Gemeinschaft ist gewachsen, wir haben bis jetztsehr viel geschafft und ich kann an dieser Stelle nur sagen, dassich sehr stolz auf alle Menschen im Dojang bin, weil sie anetwas glauben und für dieses Vertrauen möchte ich allendanken.Busabumnim Lidija Kovacic, Dojang Hamburg 112Wir trainierten im Februar parallel zum Bauen nochweiter in der Aikido-Schule in Altona, wo wir inunserer Übergangszeit sehr freundlich aufgenommenwurden. Und nach einigen sehr wilden Arbeitswochenhatten wir es tatsächlich geschafft, am 8.März 2004 unser erstes Gemeinschaftstraining imneuen Dojang stattfinden zu lassen. Ich kann michnoch genau erinnern, was für eine Stimmung undwieviel Energie an diesem Trainingsabend da war. Eswar unglaublich und wunderschön und dafürmöchte ich allen danken, die bis dahin ihr BestesMAGAZIN NO. 14 .2004


„Klein aber fein“ -Frühlingsfest im Dojang ChurWir trafen uns - wie zu jedem Frühlingsfest - am 08.05.2004 um8.00 Uhr morgens. Durch die Vorbereitungen des Vorabendsmussten wir "nur" noch alle Matten und sonstigen Materialienzur Rheinau Schule im Churer Rheinquatier bringen. Im Rheinquatierin Chur leben besonders viele Familien unter anderemauch Familien, die zu den randständigen Personen in der Gesellschaftgehören. Ja, auch das gibt es in der Schweiz, insbesonderebei kinderreichen Familien.Am Schulhaus angelangt, errichteten wir einen Dojang in derTurnhalle und bauten die Getränke- und Essensstände auf. Vonunseren zahlreichen Kindern und Jugendlichen wurde bald festgestelltund bedauert, dass in diesem Jahr keine Tombola undkein Wettbewerb dazu gehörte. Dennoch sollte es ein schönesFest werden. Das Motto in diesem Jahr hätte gut „klein aberfein“ lauten können.AUS DEN DOJANGSSo richtig los ging der Festbetrieb gegen 12.00 Uhr. Nach undnach kamen alle VorführungsteilnehmerInnen mit Familienanhang,Freunden oder Ehemaligen. Bald füllte sich der Platzvor der Schule und es wurde schon hier und da am Salatbuffetoder am Grillstand degustiert. (Danke Anke für die superleckerenBratlinge!) Das Fest war also im Fluss.Die Vorführung war durch Flyer und Annoncen angekündigt.Umgekleidet und aufgewärmt versammelten sich alle 35VorführungsteilnehmerInnen im Geräteraum der Turnhalle.Alle? Oh Schreck, da fehlt doch ein Schüler aus der Spezialgruppevon Menschen mit Behinderung. Er konnte wohl nichtrechtzeitig gebracht werden. Und nun, was tun? KurzeUmplanung: So sprang ich kurzer Hand auf Nachfrage vonBarbara, der Leiterin der Gruppe, für die Su-Übungen ein. MeinPartner kannte mich schon aus einer vorhergehenden Vorführungen.Dann war ja alles klar. Aus der Turnhalle tönte schondas erste ausgewählte Musikstück, aufgelegt von unserem jungenDJ Dani, welches uns in Bewegung Richtung Dojang versetzte.Einen riesigen Applaus verdienten sich die TeilnemerInnender Spezialgruppe bei ihren souverän durchgeführten Bruchtests.Alle durchschlugen die Bretter bzw. Metallscheiben. Derlanganhaltende Applaus von den Zuschauern belohnte ihrenMut und machte sie ganz stolz. Das sind so Momente, wo ichmit den Tränen ringe. Wie schön!Besonders spannend und ruhig wurde es als Mladen, der jungeBraun-Schwarz-Gurt, mit verbundenen Augen mit Dwimyo DoraDollyo Chagi eine Zigarre aus dem Mund seines Kyosanims JürgCadetg wegfegte. Auch die Gruppen der Kinder und Jugendlichengaben ihr Bestes. Ladina - die junge Rot-Braun-Gürtelin -war die grosse Unterstützung für Mladen, der die Kindergruppeübernommen hat. Hier zeigten auch die Kleinsten schon„Böckli-Falltechniken“. Die drei Jugendlichen Rot-Braun-Gürtelzeigten eine Affenhyong-Kombination und gestaunt wurde vorallem beim Überfliegen von sechs Personen beim Nakbop-Teil.Gestaunt wurde vor allem, weil bei Davide noch locker zweiweitere Personen darunter gepasst hätten - in Höhe und Breite!Weitere Highlights waren die gelungene Sang Bang Cho-SugiSul Bruchtests von Barbara und der Fächerhyonglauf vonKyosanim Thomas Müller. Sichtlich Spass hatten die Zuschauerund Teilnehmer mit Mladen und Kyosanim Jürg Cadetg beim„Besenkampf“, der durch ein Kind beendet wurde.Auch wenn wir ab und zu improvisieren mussten, war es docheine gelungene Vorführung, wie uns später die ZuschauerInnenmitteilten. Unsere Umplanungen wurden von keinem bemerkt.Nach der Stunde Vorführung stand natürlich draußen Kaffee,Bild oben: Sonja und Kyosanim Jürg Cadetg (links)Tee und Kuchen bereit, welcher großen Anklangfand und noch viele zu einem längeren Aufenthalteinlud. Passend dazu schickte die Sonne wärmendeStrahlen herab, wodurch der Ein und die Andere vomFleece ins T-Shirt wechselte. Nebenbei versorgteneinige HelferInnen die Matten und Vorführungsmaterialien,so dass am Abend nicht mehr all zu vielzu tun blieb. Unbemerkt verstrich die Zeit beimWiedersehen, Austauschen und Genießen der„gluschtigen Grilliersachen“. Mit dem aufkommendenWind am Abend packten alle Übriggebliebenenmit an und das Frühlingsfest vom Dojang Churneigte sich zum Ende.Julia Czernawski für den Dojang ChurMAGAZIN NO. 14 .200413


AUS DEN DOJANGS14Zwei Wochen <strong>Shinson</strong><strong>Hapkido</strong> und Urlaub auf KretaZum vierten Mal lud Bu Sabumnim Lidija Kovacic nachKreta ein, um eine Woche gemeinsam in und mit derNatur zu trainieren. Sie ist Leiterin des Dojangs Suyangin Hamburg. Zum ersten Mal aus unserem Dojang BadBelzig waren Jutta, Anke und Rocco dabei.Mensch, war das toll. Wir hatten richtig viel Spaß, obwir uns nun zum Training, zum gemeinsamenStrandnachmittag oder in der Taverne trafen. Wir, daswaren zehn Frauen und drei Männer von 20 bis 50Jahren und vom 3. Dan bis zum 8. Kup aus vier verschiedenenDojangs. Lidija hatte Lehrgangstagebücherfür alle vorbereitet und mit einigen grundlegendenFragen zum <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> einen geistigenBogen gespannt. Die gemeinsame Meditation morgensam Strand, das Training und vor allem dasErlebnis unseres unkomplizierten, lustigen undherzlichen Miteinanders machte die Gemeinschaft füralle spürbar.Wir hatten 3 Bungalows zur Verfügung, in denen sichschnell kleine „Familien“ bildeten. Dort wurde gemeinsamgekocht (oder gemeinsam essen gegangen) undKarten geschrieben, geplaudert, gelacht undMittagsschläfchen gehalten. Denn es war noch vorSonnenaufgang, wenn wir uns schweigend zurMeditation am Strand trafen und für manche wurdees südländisch spät, bevor man ins Bett kam.Der Weg am Morgen zum Strand ging durch eineaufwachende Natur mit Farben und Formen undDüften, die alle Sinne belebten. Am Strand war dieSonne noch von den Bergen verdeckt, aber wenn wirim Halbkreis vor dem Meer saßen, konnten wir ihreWärme im Rücken spüren. Fast alle Tage wehte der Wind in stürmischenBöen, so dass wir wahrlich „in“ der Natur saßen, derSand flog uns geradezu um die Ohren.Im Anschluss ein weiches Ki-Do-In-Bop, viel Berührung mit sichund den anderen, viel atmen; eine echte Öffnung in den Taghinein. Zurück in den Bungalows gab es Frühstück, schlafen,baden, plaudern, lesen, spielen und shopping in den entzückendenGeschäften von Paleohora, einer der schönsten EckenKretas. Manchmal trafen wir uns auch mittags, um die neu gelerntenTechniken zu festigen und zu vertiefen. Denn vomAbendtraining brachten wir jedes Mal viel Neues mit: Kranichlauf2.Teil, die Su-Übungen zum 7. Kup, Sugi-Sul und eine Reihevon Partnerübungen, die wir aus unserem Training noch nichtkannten.Training im Sand ist auch etwas ganz eigenes: Fallen ist einVergnügen, aber die Füße werden ganz schön schwer mit derZeit. Von Mal zu Mal wurden die Bewegungen sicherer. Langsambaute Lidija die Intensität des Trainings auf und erst die letzen 2Tage ließ sie die Energie von uns ganz frei. Freikampf mit 5Partnern gleichzeitig, gesprungene Tritte auf die Pratzen und Su-Übungen mit freiem Fall: wir konnten fast nicht genug bekommen.Es war schon dunkel, als wir wieder im Kreis saßen zumEnde des Trainings.Die vielen Gespräche bündelten sich in der Mitte der Woche, alswir alle für einen Abend zum Thema „Was bedeutet <strong>Shinson</strong><strong>Hapkido</strong> für mich?“ zusammen kamen. Es war schön zu sehen,welchen Zugang die Einzelnen zu diesem Weg hatten undwelche Strecke sie schon gegangen sind. Für mich war es besondersbeeindruckend, welche Energie die Menschen von Anfangan eingesetzt haben und wie weit die Eintrittspforte inzwischenfür uns (Neulinge) geworden ist. Die Woche war lang und voll,aber der Abschied kam dann trotzdem viel zu schnell. Ich glaube,wir gingen alle in vieler Hinsicht reicher aus diesem Lehrgang heraus.Freundschaft ist entstanden, eine Verbindung mit einemgemeinsamen Horizont und dem Wunsch sich wiederzusehen.Zum Glück gibt es den Herbstlehrgang in Hamburg, der vomDojang Suyang ausgerichtet wird. Bis dahin: "efcharisto" und„adio“ an alle, die dabei waren, und besonders an Bu SabumnimLidija.Rocco Hammes, Dojang Bad BelzigMAGAZIN NO. 14 .2004


Erste Kup-Prüfung imDojang Bad BelzigEigentlich war es für viele von uns schon das zweite Mal, dasswir zur Kup-Prüfung antreten wollten. Aber zum ersten Mal hattenwir die Aufgabe, den Rahmen dafür zu gestalten, selbst indie Hand genommen.Nach der Prüfung ist vor der Prüfung: Das hatten die „Gelbgurte“unter uns schon im letzten Jahr in Tübingen gemerkt.Neben dem Training und einigen Lehrgängen wurde auch zuHause geübt. Das Feuer der Begeisterung mit der Tugend derGeduld in Einklang zu bringen war nicht so einfach. In denWochen vor der Prüfung nahm die Spannung also für alleBeteiligten wieder zu. Für die Gelbgurte lag die Herausforderungvor allem in den vielen neuen Techniken, die es zuzeigen galt. Für die Gruppe der Weißgurte lag noch davor dieAufgabe, untereinander das Gefühl von Gemeinsamkeit zu finden.Für alle galt es, eine gemeinsame Energie für den Tag derPrüfung zu finden.Weil fast alle SchülerInnen diese Prüfung mitmachen wollten,blieb kaum jemand frei für die Gestaltung der Feier selbst. Auchdiese Aufgabe wurde zusammen gemeistert. Am Morgen des19.6. hatten wir alle Hürden, außer der Prüfung selbst, genommen:Die Aula der Grundschule im Weitzgrunder Weg war vorbereitetund geschmückt, unsere nagelneuen Matten lagen daund Prüfer, Prüflinge und Freunde hatten sich eingefunden.Beate und Jürgen hielten den Raum für die Gäste. Hinter denPrüfungstischen nahmen Kyosanim Ralf und die beidenKyosanims Markus Kerck aus Berlin und Bettina Dosch ausHamburg Platz, wir nahmen Aufstellung und Bettina eröffnetedie Prüfung.Dann gab es eine Welle von Bewegung und Energie, fünfStunden lang folgten wir den Anweisungen der Prüfer/In. Nachund nach löste sich die Anspannung, die Bewegungen kamenimmer mehr aus der Körpererinnerung. Nicht alles klappte aufAnhieb, manch einer zeigte eine Übung mehrmals, bis diePrüferInnen oder auch man selbst einverstanden waren.Einige Überraschungen hatte Kyosanim Ralf eingebaut, ungewöhnlicheJahsen oder den Hyong im Zeitraffer. Zum Ende derPrüfung wurde dann so manche Son- und Ott-Baegi Sul bei derAusführung verwechselt und nicht jedes „Kihap“ kam mit dergewünschten Power. Aber mit Geduld und Humor kamen allezu einem guten Ende. Die theoretische Prüfung zeigte, dass alleSchülerInnen sich diesmal sehr gut vorbereitet hatten: zufriedeneGesichter bei Prüfern und Prüflingen.Noch ein kurzes Verschnaufen und dann, zur großen Freude:Alle hatten ihre Prüfung bestanden. Zum ersten Mal konntenwir unsere Gürtel innerhalb des Dojangs „vererben“.Nach dem Aufräumen und Putzen ging es zur Feier ins „See-Cafe“. Reden, lachen, essen, ein herzlicher Dank an die Prüfer-Innen und ein „Gut gemacht“ an alle. Das war ein voller, schönerTag. Bald ist Sommerpause und dann heißt es wieder: Nachder Prüfung ist vor der Prüfung."Ich springe übers Feuer/undbin ein Neuer"Sommerausflug: Wir, die <strong>Hapkido</strong>-Schüler des „OhSang“-Dojang Aachen trafen uns zum Kennenlernen.Der alljährliche Ausflug steht jedes Mal unter einembestimmten Thema - 2004 war es das Element Feuer.Im Innenhof des Hauses der Eltern von Tim, unseremeifrigen Gelbgurt, wurde ein Lagerfeuer entfachtund wir gruppierten uns zwischen Bierbänken undFahrrädern.Die jüngeren Schüler waren trotz vorhergehendenTrainings noch fit und spielten Fußball auf engstemRaum, sogar ohne die Einrichtung besonders schwerwiegendzu demolieren. Die Erwachsenen unterhieltensich am Lagerfeuer und verzehrten zwischendurchein paar von den zahlreichen mitgebrachtenSpeisen.Das Wetter, das sich bis dahin gut gehalten hatte,veränderte sich schlagartig, als wir zum Höhepunktdes Abends schritten, dem Stockbrot-Rösten undFeuerspringen:Ein plötzlicher heftiger Sommerplatzregen überraschteuns, konnte uns aber nicht davon abhalten,mit dem Programm fortzufahren. Das Stockbrotwurde zwar ein bisschen verwässert, aber das Feuerhielt sich gut genug, um getreu dem Motto „Ichspringe übers Feuer/und bin ein Neuer“ zu „fliegen“.Der Regen wich anscheinend angesichts der zwargenässten aber immer noch guten Stimmung undunser Abend wurde noch schön.Als sich die „<strong>Hapkido</strong>ler“ wieder verstreut hatten,waren neue Kontakte geknüpft worden und dieTrainingsgemeinschaft war sich einig, dass man sichauch sonst gut verstände.AUS DEN DOJANGSRocco Hammes, Dojang Bad BelzigRuben Arslan, Jugendgruppe Dojang Aachen15MAGAZIN NO. 14 .2004


AUS DEN DOJANGSUnterstützer unterstützenWas hat ein Rockkonzert und <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> gemeinsam?Auf den ersten Blick wohl recht wenig.Wenn jedoch die Initiatoren mit ihrer Aktion einenguten Zeck verfolgen, dann kommt man sich, wie indiesem Fall schnell näher. Über Kontakte zu einemder Musiker wurde der Dojang Darmstadt umUnterstützung bei der Durchführung der Veranstaltunggebeten. Im Gegenzug wurde <strong>Shinson</strong><strong>Hapkido</strong> auf allen Plakaten, Anzeigen und auf denEintrittskarten aus Sponsor mit aufgeführt. AmAbend des Konzerts, am 30.10.2004 übernahmenwir mit insgesamt 9 Personen die Einlasskontrolleund Aufsicht in der restlos ausverkauften Böllenfalltorhalleund stellten einen Notarzt (dessen Diensteaber nicht von Nöten waren) zur Verfügung.Die Stimmung während des ganzen Abends wareinfach toll. Die Halle war gefüllt mit lauter„Junggebliebenen“ die die Musik ihrer Jugendgenossen und in fröhlichen Stimmung feierten -feel the rhythm.Bleibt zu erwähnen, dass noch während des Abendsauf der Bühne ein Scheck über 30.000 Euro an dieVorsitzende der Kinderkrebshilfe überreichtwerden konnte.Also ein voller Erfolg - und eine schöne Erfahrungdazu.Kyosanim Thomas Süßmilch, Dojang Darmstadt 1Dojang Frankfurt: Aktionstag inWebernUm 11 Uhr trafen wir uns wie verabredet bei „Mac“ zumamerikanischen Frühstück! Etwas gestärkt ging's im Konvoi inden schönen Odenwald nach Webern. Im Chon Jie In-Haus wurdenwir von Hanol herzlich begrüßt. Wir zogen unsere Schuheaus und gingen als erstes in den Son Dojang im ausgebautenDachboden und meditierten gemeinsam. Danach sagte dieNatur uns „hallo“, es kam eine Art Blizzard, ein kleiner Schneesturmin das Tal gefegt; vom Fenster des Son Dojang aus wardas ein schöner Anblick!Wir wollten aber draußen an der Elektrik etwas arbeiten, dieAußenbeleuchtung war defekt und die Wasserpumpe hatteeinen Tag vorher den Geist aufgegeben. Mutig gingen Kresimirund Rene im dichten Schneetreiben zu Werk. Ruven, Ludgerund ich zogen los, um Feuerholz zu sammeln. Wir entfachtenein schönes Lagerfeuer zum Aufwärmen und für später zumGrillen! Alle anderen säuberten den Son Dojang und den Wegvon oben nach unten, nach unserem <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> Motto:Wir hinterlassen alles sauberer als wir es angetroffen haben!Thomas Werder, der Koordinator für das Chon Jie In-Haus,hatte auch noch die eine oder andere Aufgabe für jeden zuvergeben!Inzwischen taute der Schnee schon wieder weg, der kleineSturm hatte sich verzogen. Jetzt kamen die Kartoffeln ins Feuer,später die Spießchen, Würste und Steaks auf den Grill. Der Tischim Chon Jie In-Café wurde gedeckt. Da die Arbeiten aber sichnoch etwas hinzogen, wir aber schon eine Lösung für die elektrischenProbleme finden wollten, waren die meisten Kartoffelnam Ende eher Kohle. Dafür war der Nudelsalat lecker undpasste auch zum Tsatsiki. Wir luden Hanol und Thomas natürlichzum Essen ein, es schmeckt immer sehr lecker, wenn dieFrankfurter ihre mitgebrachten Spezialitäten teilen.Unser geplanter Spaziergang wurde trotz der fallenden Lux-Werte am Abend realisiert! Für einige war das schon fast wiedas Dschungelcamp! Wir mussten da über matschige Wege mitechten Pfützen, herumliegenden Holz-Knüppeln, Steinen undBrombeerranken in kalter, mystischer Abenddämmerung einenHang hoch und wieder runter laufen! Als wir ankamen, freutenwir uns über die wieder funktionierende Außenbeleuchtung. Inder Dunkelheit, die eingesetzt hatte, wies das Licht uns denWeg durch den dunklen Wald! Nach diesem Abenteuer verabschiedetenwir uns und fuhren zurück ins heimatliche Frankfurt!16MAGAZIN NO. 14 .2004Detlef Fischer, Dojang Frankfurt


Außergewöhnliches Engagement -Ehrung beim Ministerium derdeutschsprachigen Gemeinschaft inBelgienFür ihr mindestens 25-jähriges Engagement und ihre außergewöhnlicheAusdauer erhielten am 4. November 2003 folgendeLehrer verschiedener belgischer Dojangs die Verdienstmedaillein Silber der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens:Kyosanim Martin Backes, Kyosanim Arthur Hoenen, KyosanimDora Hoenen, sowie Bu Sabumnim Kurt Brück.Noch lange bevor Sonsanim Ko. Myong <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> inseiner heutigen Form gründen sollte, entdeckte KyosanimMartin Backes <strong>Hapkido</strong> und gründete den ersten Verein im ostbelgischenElsenborn. Diese vielseitige Kampfsportart wurdedurch den jungen Koreaner Suhu in unserem Raum bekannt.Nach dem Umzug des Herrn Suhu nach Deutschland wurde dasTraining durch den großen Einsatz einiger Schüler ohne Lehrerfortgesetzt.Es sollte einige Jahre dauern, bis die ersten Kontakte mitSonsanim Ko. Myong aufgenommen wurden und Herr Backesden ersten <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Verein in Belgien gründen würde.Im Jahre 1982 legte er die 1. Dan-Prüfung vor Sonsanim Ko.Myong ab und gehört somit der 1. Ki-Generation des <strong>Shinson</strong><strong>Hapkido</strong> an. Es folgten nach weiteren drei Jahren ArthurHoenen, Dora Hoenen und Kurt Brück.25 Jahre sind eine lange Zeit. Wie allen Sportlern und auchVereinsmitgliedern bekannt sein dürfte, steht und fällt jederVerein mit einigen wenigen überaus engagierten Personen.Viele Vereine entstehen, blühen mehr oder weniger lange undverschwinden wieder. Bekannterweise liegt dies zumeist daran,dass aus vielen verschiedenen auch persönlichen Gründen dielangjährige Fortführung eines Vereins mit außergewöhlichemEngagement verbunden ist. Im vorliegenden Fall ist dies meinesErachtens von besonderer Bedeutung, da es sich bei oben genanntenPersonen sowohl um die aktiven Leistungsträger derVereine als auch um die Vorstandsmitglieder bzw. Vereinspräsidentenhandelt. Von Arbeitsteilung kann hier also kaumdie Rede sei. Wie in wenigen anderen Vereinen üblich, wurdeden Aktiven der Rücken frei gehalten und Verwaltungaufgabenwurden kaum durch andere übernommen. Mir scheint, dies istnicht untypisch für <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>, was wiederum belegt,dass es dabei um mehr geht als „nur“ Bewegung und Sport.Die Politik übergibt Preise, Medaillen und viele gute Worte.Was können wir geben? Ich glaube, wir können unsereAnerkennung insbesondere durch unsere Anwesenheit unterBeweis stellen. Unsere Vereine sind ständig gewachsen.Von links nach rechts: Kurt Brück, Arthur Hönen,derMinisterpräsident der DeutschsprachigenGemeinschaft in Belgien Karlheinz Lambertz, MartinBackes und Dora HönenInsbesondere durch den steten Zuwachs an Kindernwird offenkundig, dass sie sich wohl und geborgenfühlen und sie einen Raum/Rahmen gefundenhaben, in dem sie loslassen dürfen. Für viele von unsbedeuten die gemeinsamen Stunden Ruhe, Gelassenheitund gleichzeitig körperliche Aktivität. Mitanderen Worten, jeder darf so sein wie er ist, ohneDruck, ohne Pflichtleistung, sich bewegen zu müssen.Danke an Euch, für diese Möglichkeit, die Ihr unsbietet. Auch Danke an die Partner/innen der Geehrten.Denn ein Leben mit diesen bedeutet einLeben mit <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>. Das ist sicherlich nichtselbstverständlich und nicht einfach. Wir sind unsbewusst, dass es in all den Jahren sicher Zeiten desZweifels gab, ob Ihr deren Engagement weiterhinmittragen, vielleicht „ertragen“ wollt.Die Mitglieder der Dojangs Eupen und ElsenbornEhrenpreisverleihung -20 Jahre <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>Im Rahmen der Internationalen <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Jahresabschlussfeier im Dezember 2003 in Darmstadtwurden für ihre besonderen persönlichen Verdiensteausgezeichnet:Jochen BlumeUwe BujackMartha KellerJoachim KreinJochen LiebigThomas SafarikJosef SchmittElke StenderMartina VetterHelga WagnerAUS DEN DOJANGS17MAGAZIN NO. 14 .2004


AUS DEN DOJANGSHeimat des HerzensEröffnung des Dojang Aachen am 6. November„Ein Dojang hat drei Schätze ...“ so heißt es in derDantheorie und dies war auch das Thema der Redezum Baubeginn im September vergangenen Jahres.Also begaben wir uns auf Schatzsuche. Inzwischen istaus der Theorie ein Stück Praxiserfahrung geworden.Zu Anfang und während des Projekts „Wir baueneinen Dojang“ standen viel Skepsis und viele Ängste.Reicht das Geld? Sind wir genug Menschen, um alldie Arbeit des Umbaus zu bewältigen?14 Monate des Planen und Bauens. Eine Zeit vollerÄrger, Hoffnung, Tränen und Gelächter, voller Auseinandersetzungmit diversen Bauproblemen, mitden Mitmenschen und letzten Endes: mit sich selbst.Kurzum - Training pur.Der 6. November war der große Tag, an dem wir mitvielen Gästen feiern wollten: die Zeit derErfahrungen, das neue Zuhause und auch uns selbst.Mehr als 20 Jahre hatte die <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Gruppein den Sporthallen der Stadt Aachen, zuletzt an biszu sechs verschiedenen anderen Orten, trainiert. Mitder Zeit reifte der Wunsch nach „eigenen“ Dojangräumen.Der Schritt war gewaltig: 500 Quadratmeterauf einer Etage einer ehemaligen Tuchfabrik, zuletztgenutzt von einem Hersteller für Auto-Matten.Wochenlanger Abriss von Kabeln und Rohren, Schuttin rauhen Mengen - ein Programm, das den meistenDojangbauerInnen wohlbekannt sein dürfte ...Aus dem Schutt sind gewachsen - und wachsen noch:ein Behandlungsraum, der Dae Dojang mit einer 176Quadratmeter großen Mattenfläche auf einemSchwingfußboden, ein großzügiger Son Dojang mitParkettfußboden - das ganze eingebettet in einewunderschöne alte Fabrikhalle mit 16 großenStahlfenstern. Zum Eingangsbereich mit einemNatursteinboden aus Flusskieseln gehört auch ein schönes Cafemit angrenzendem Büro. An den Duschen und Umkleiden imZwischen-bereich bauen wir noch, der Steingarten als Vorraumzum eigentlichen Dojang ist jedoch schon fertig.Sind das die anfangs gesuchten Schätze ? Nein, sicherlich nicht.Und erst recht nicht sind es Werte, die sich in eine äußere Formfassen oder gar besitzen lassen.Die fünf Lehrmethoden, die Menschen, die Do lernen undsuchen, Do. Aus der Theorie über die drei Schätze ist ein StückPraxiserfahrung geworden. Achtung, Geduld und Abschied vonErwartungen wurden in den letzten Monaten zu wichtigen(und hoffentlich immer seltener verlegten) Werkzeugen in derBaustellenkiste. Menschen haben sich und andere besser kennenlernen können. Vielleicht haben wir dabei ein Stück„Lassen“ gelernt, Vertrauen, und ein wenig lieben - wenn daskein Schatz ist!Für die Zukunft möchten wir gerne GastgeberInnen sein undden Dojang pflegen: als Ort für <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Training undLehrgänge, als Ort der Einkehr und des Innehaltens, als Raum,der Menschen die Möglichkeit gibt, sich selbst und anderen zubegegnen und ihren Weg zu finden. Diesen Dojang gebauthaben zu können, erfüllt mich aus ganzem Herzen mit tieferDankbarkeit. Ein großes Danke an all die Menschen, die - jedeRauf seine/ ihre Art - dazu beigetragen haben, dass dieserDojang wachsen und werden konnte. Dank an alle, die an dieIdee geglaubt haben und all jene, die mit Ihrem Interesse unterstützt,geholfen und mitangepackt haben: SchülerInnen, Eltern,Geschwister, Freunde und Bekannte, HerzensgefährtInnen,Kollegen und Fremde, die sich einfach haben „anstecken“ lassenund last but not least: Sonsanim Ko.Dank an all unsere Gäste und Danke an Do ....Kyosanim Christoff Guttermann, Dojang Aachen18MAGAZIN NO. 14 .2004


Panorama der Urner Berglandschaft16. Internationaler <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>Kyosanim-Lehrgang SüdMorschach, Schweiz, April 2004:Herrliches Wetter und eine schneebehangene Berglandschaftbegrüßten alle Teilnehmer des Lehrgangs, der erstmalig in derSchweiz durchgeführt wurde. Das Zentrum „Mattli“ welches ineine Traumlandschaft eingebetet ist, oberhalb dem KurortBrunnen gelegen, über dem Vierwaldstättersee, mit Blick in dieverschneiten Urner Alpen, trug sicher auch zum Gelingen einestollen und erfahrungsreichen Lehrgangs unter der Gesamtleitungvon Sonsanim Ko. Myong bei. Das nette und hilfsbereiteTeam vom „Mattli“ verköstigt uns mit ausgezeichneterVerpflegung, so dass wir uns die drei Tage voll unserer <strong>Shinson</strong><strong>Hapkido</strong> Aus- und Weiterbildung widmen konnten.Ein schöner Seminarraum bot uns Platz, das erstmals neu überarbeiteteund erweiterte Kyosanim-Ausbildungsprogrammdurchzuarbeiten und Fragen zu Theorie und Praxis zu klärenund weiterzulernen. Ein großes Erlebnis war der Sonnenaufgangam Sonntagmorgen, hinter einem paradiesischenWintergebirge, blieb uns doch die Sicht am Tage zuvor verborgen,da die Alpen von einem dichten Wolkenband verhangenwaren. Ob wohl unsere morgendliche Meditation dies ermöglichte?Das bleibt sicherlich für immer ein Geheimnis derNatur! Eine Geschichte ist auch das Gruppen-Abschlussfoto„barfuß“ im eiskalten Schnee, wenn man weiß, wie lange manstehen bleiben „sollte“ bis alle Ihre <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Erinnerungsfotosgeschossen haben ...Dieburger schnuppern"Berliner Luft"Wir sind stolz - Anna, Gaby P., Gaby K. - dass wir ausDieburg den langen Weg zum Frühjahrslehrgang inDojang Berlin gefunden haben und wurden reichlichbelohnt.Die Berliner empfingen uns sehr herzlich. Wir hattendas Glück, im schönsten Raum des Dojangs zuschlafen. Bei der Ankunft versuchten die Berlinersogar, den Aufzug für uns in Gang zu bringen. Wiemanche wissen, befindet sich der „Dojang Berlin“fast „in den Wolken“. Die Treppenstufen zu zählengaben wir schnell auf. Die fantastische Aussicht morgensnach der Meditation entschädigte uns für jedeeinzelne Stufe.Das Training war sehr lehrreich und hat vor allemsehr viel Spaß gemacht. Auch die Gemeinschaftinnerhalb des Dojangs war sehr angenehm. DasGemeinschaftstraining mit Sonsanim Ko. Myong,wie auch seine warmherzigen Worte zum Ende derVeranstaltung haben uns sehr berührt. Wir sind mitleeren Händen nach Hause gefahren und haben dennochviel mitgenommen.VERANSTALTUNGENEin herzliches Danke möchte ich Sonsanim Ko. Myong aussprechen,für seinen unermüdlichen Einsatz, uns Lehrer mitvollem Elan weiter auszubilden, um für Mensch und NaturPositives zu tun. Sind doch alle mit positivem Ki geladen undein bisschen Wehmut wieder zufrieden nach Hause gereist.Thomas Werder, SchweizBu-SabumnimGaby Pilz, Anna Gavras,Dojang Darmstadt und DieburgGruppenfoto im Schnee - man beachte Jurij´s :-)MAGAZIN NO. 14 .200419


VERANSTALTUNGEN20„Spannend“, „chaotisch“,„crazy“ und „super organisiert“- Kinder- und Jugendlehrgangin DarmstadtNach ungefähr fünf, sechs Jahren, in denen ich mitdem Training auch mal pausiert hatte, sah ich inunserem Dojang den Aushang zum Kinder- undJugend-Speziallehrgang 2004 in Darmstadt. Soforterinnerte ich mich an die schönen Erinnerungen,Erlebnisse und vor allem an die Leute, die ich schonso lange nicht gesehen hatte. Kurz entschloss ich,mich einzutragen und fragte noch einige andere ausmeinem Dojang, ob sie nicht mitkommen wollten.Weil sich sonst keiner angemeldet hatte fuhr micham Freitag meine Mum direkt nach der Schule nachDarmstadt. Ich freute mich riesig wieder alle zusehen, besonders Sonsanim, dem ich als erstesbegegnete als ich um die Ecke der TU-Halle ging.Nachdem ich alle Sachen weggetan und meineGruppe gefunden hatte, ging's gleich weiter mitdem Training draußen. Es dauerte auch nicht langeund man glaubte, man würde alle in der Gruppeschon länger kennen. Alle waren erstaunlich offen.Es war aber interessant, die Eindrücke von heuteund die Erinnerungen von damals zu vergleichen.Am nächsten Morgen um sechs Uhr riss mich der„schöne“ Glockenschlag aus meinem Schlaf.Verschlafen wurde eine halbe Stunde meditiert,bevor es zum Frühstück ging. Schon morgens wurdefleißig angefangen, uns Kinder (Teenies) zu „quälen“.Beim Laufen durch die Halle bekamen viele dickeBlasen an den Füßen - „wie ich diesen Boden hasse“.Als es Pause gab, war es immer lustig anzusehen,wie groß der Ansturm an dem Tisch mit Wasserwar. Was mir aber am meisten gefallen hat, war derUmgang miteinander. Ich fühlte mich fast wie inAsien. Der Höhepunkt war aber die Nachtwanderung,die sehr chaotisch war und insofern spannendund crazy, als dass wir einen kleinen Jungen inunserer Gruppe hatten, der furchtbare Angst hatteund die finsteren „Gestalten“ mit <strong>Hapkido</strong> verjagenwollte. Das schlimmste war aber, dass unsere Schuheund Hosen voller Dreck und völlig durchnässt waren.Nach dem üblichen Aufsteh- und Trainingsprogrammam nächsten Tag war es leider soweit - wir musstenpacken. Beim gemeinsamen Grillen, das die Küchen-Crew malwieder super organisiert und vorbereitet hatte, stellte sich jedeGruppe noch einmal mit einem kleinen Sketch vor. Es war eingemütliches und lustiges Beisammensein.Und wie es immer ist, man muss sich verabschieden, wenn mansich am besten versteht. Es waren schöne aber kurze drei Tage,die ich sehr genossen habe, und ich freue mich schon auf dennächsten Lehrgang, den ich besuchen werde.Schöne GrüßeAnna Schmidt, 16, Dojang SimmernUnerwartete UnterbrechungMein 4. Jugendlehrgang im Jahr 2004 verlief eigentlich ganznormal: Frühes Aufstehen, viel Training, Spaß und sehr anstrengend- bis zur Nachtwanderung, die immer am Samstagabendstattfindet ...Bei der Vorbereitung hatte ich plötzlich das Gefühl, dass ich aufdem rechten Ohr nichts mehr höre, so ähnlich wie wenn manviel Wasser im Ohr hat. Auf der Nachtwanderung fing mein Ohrplötzlich an zu schmerzen. Ich traute mich kaum irgendetwaszu tun, weil es sich bei jeder Bewegung anfühlte, als ob irgendjemandmein Trommelfell mit einer Nadel durchstechen würde.Während wir gerade über eine Wiese liefen, hörten wir plötzlichvon hinten Geschrei und kurz danach wurden wir klitschnass.Ein „Monster“ hatte uns von hinten einen Eimer mitWasser über den Kopf gekippt. So ging es die ganze Zeit weiter.Mal wurden wir mit Gummiknüppeln attackiert, ein anderesMal wurde einer aus der Gruppe von einem "Gorilla" entführt.Da die Schmerzen immer stärker wurden, haben mich meineTeammitglieder auf dem Rest der Wanderung abwechselndgetragen. Die Kyosanims tippten auf eine Mittelohrentzündung.In der TU wurde dann mein Vater angerufen. Er holte mich ab.Mit einem Zwiebelsäckchen versorgt habe ich mich zuhause insBett gelegt. Am nächsten Morgen waren die Schmerzen fastverschwunden. Nach einem sehr ruhigen Frühstück habe ichmich entschlossen, zum Jugendlehrgang zurückzufahren undbeim Abschlusstraining zuzugucken. Doch als ich mich auf dieBank setzen wollte, kam Sonsanim auf mich zu und sagte mir,dass ich beim Training nicht zugucken sondern mitmachen soll.Also: Dobok an und ab ins Gruppentraining. Am Schluss habeich mich gefreut, das Ende doch noch miterlebt zu haben!Moritz Elxnat, Dojang DarmstadtMAGAZIN NO. 14 .2004


Von fremden und eigenenGeschichten, oder: Wenn Kühejoggen gehen ...Pfingstlager in Groß BieberauObwohl ich schon seit mehreren Jahren <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>trainiere, habe ich es bis jetzt noch nie geschafft, an einemPfingstlehrgang teilzunehmen. Geschichten darüber habe ichfreilich schon viele gehört: Darüber, dass statt geschlafen nurmeditiert, den ganzen Tag durchgehend trainiert wird und übereinen Morgenlauf, an dessen Ende sich eine Stiege mit mindestenseintausend Stufen befindet. All diesem „<strong>Hapkido</strong>-Latein“zum Trotz habe ich mich dieses Mal aber angemeldet und stehedoch tatsächlich Pfingstsamstag im Odenwald und harre, nochmit einem leichten Rattern des Nachtzuges im Ohr, der Dinge,die da kommen mögen.(allerdings ohne deren Besitzer darin) und wirerfahren, dass Rainer Maria Rilke erstaunlich gut miteinem Chang Bong umgehen kann (Bei einer freienForm wird uns nämlich eine Kombination ausStocktechniken und dem Vortrag eines Gedichtes desbesagten Lyrikmeisters präsentiert.)Als ich Montagabend, als Teil eines großen Haufensvon Gepäck, Stöcken und erschöpften Teilnehmernam Darmstädter Bahnhof liege, denke ich an meineeigene Pfingstlager-Geschichte und worüber ich nunselbst erzählen kann: über drei Tage intensivesTraining, viel erlebte Gemeinschaft, über im strömendenRegen Sich am Boden Wälzen und tatsächlichSpaß daran haben und über eine Stiege mit mindestenszweitausend Stufen.Lars Schäfer, Dojang WienVERANSTALTUNGENDie nächsten Tage sind bestimmt von der klaren Struktur deshallenden Gongs: Tatsächlich wird früh aufgestanden zumMeditieren, bis dahin darf aber geschlafen werden. Nach derMeditation folgt ein Lauf durch die Natur, an dem sich, angeregtvon unserem Enthusiasmus, spontan ein paar Einheimischebeteiligen: Eine Gruppe Kühe galoppiert neben unsam Weidezaun entlang, wobei sie laut muht, was wohl als KiHap zu verstehen ist. Jeder, der beim Joggen schon einmalKühe als Trainingspartner und Schrittmacher hatte, weiß,welch ein Erlebnis das ist. Beeindruckend sind auch die Atemübungenzwischen wehenden Ähren, der Blick über dieumliegende Gegend und ein zweihundertfaches Ki Hap (diesmalvon uns), das einmal über das Tal und als Echo zurück zuuns schallt. (Ich persönlich habe übrigens einige Zeit gebraucht,um zu verstehen, dass es drüben auf dem Gegenhang nichtnoch eine zweite Trainingsgruppe gibt.) Und dann schließlichdie berühmt-berüchtigte Stiege, die mit etwas Ki aber durchauszu bewältigen ist.Tagsüber wird wirklich viel trainiert, allerdings auch mal mitPausen. Abends beenden dann Vorträge, Diskussionen undgemeinsames Beisammensein den Tag.Aufgrund des tollen Einsatzes des Organisationsteams, dasunermüdlich aufgebaut, gekocht, gegrillt, uns trainiert, hinteruns hergeputzt, uns Snacks und Ausrüstung verkauft, uns mitder nötigen „Mode-Ration“ versorgt und dann alles wiederabgebaut hat, klappt alles wie am Schnürchen. Allen diesenlieben Leuten sei hier herzlich gedankt.Das Lager schließt am letzten Tag mit dem <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Festival, bei dem uns Kraniche, Affen und Drachen beehren,eine unglaubliche Menge an Schlafsäcken überflogen wirdMAGAZIN NO. 14 .200421


VERANSTALTUNGENMotorradtour mit VollwaschgangTradition entwickelnd starten wir vom Dojang Cham aus amFreitag, 18. Juni, um 17.30 h unsere diesjährige Alpenrundfahrt.Vom Start weg sind dabei Gast Hausi Scherer (ex-Präsident desMoto Cross Club Cham) Bu Sabumnim Marcel Mayer, und derSchreibende. Bei warmem Wetter entlang des Zugersees bisnach Rickenbach SZ, wo sich Kyosanim Corina Capeder nahtlosals „Um-Anteil“ in die Gruppe einfügt. Und schon sind wir imersten Pass drin, die Ibergeregg (1406 m.ü.M) über die wir zumSihlsee vorstoßen.Gemäss Reglement von „Moto-Sport Schweiz/Pässefahrten“haben wir somit 281 Punkte auf unserem Konto. Die erstenRegentropfen ignorieren wir ganz einfach und nehmen dieSattelegg (1190 müM, 130 Pte) unter den Gummi ... KyosanimOliver Schicht hatte inzwischen über Mobiltelefon versucht, unszu erreichen, was aber nicht klappte. So nehmen wir dann an,dass er sich, von Zürich her kommend, etwas vor uns befindet,und verabreden uns am Etappenziel. Den Kerenzerberg(740/111) passieren wir bei passablem Wetter. Bei Bad Ragazmüssen wir den Regen dann definitiv zur Kenntnis nehmen undCorina und Hausi überziehen ihre Lederkombis mit der Gummihautder Regenkombis. Über die neue Rheinbrücke bei Mastrils,kurz auf die Autobahn bis Chur, von da führt der Weg hinaufbis Tschiertschen und zuletzt zum Berggasthaus Furgglis(1666/0).Oliver ist zu unserer Verwunderung noch nicht eingetroffen. Erwar die ganze Zeit etwa 15 Minuten hinter uns gefahren, undhatte dann am Schluss bei einbrechender Dunkelheit zwischenden Kühen hindurch versucht, auf dem Wanderweg zu uns zugelangen. Aber schlussendlich fand er doch auf den richtigenWeg und hinauf zu dampfender Gerstensuppe, Fleisch- undKäseplatte. Wir haben eine zuvorkommende Bewirtung durchHermine und Hermann, zwei Schlafräume (hier Schnarcher, daSchwarzgurte), ein prima Morgenessen und nach siebenStunden Schlaf einen Himmel, der viel versprechend aussieht.22Runter bis fast nach Chur, rauf zur Lenzerheide (1549/433),hinunter stechen bis nach Alvaneu (700) im Schlepptau einrasender Velofahrer, der sich uns hinten anhängt.Munitionsdepots der Schweizer Armee für friedlich Pausennutzend, nehmen wir fünf das Dach der diesjährigen Tour zumZiel. Der Albulapass. Für Corina und mich der Liebling der Pässe.Vegetation bis weit hinauf, Landschaft sanft und trotzdem sehrhoch hinauf führend (2312/531). Inzwischen sind wir gute zweiStunden unterwegs, es ist frisch geworden und glücklicherweisehat niemand etwas gegen den empfohlenen Caféhalt amMAGAZIN NO. 14 .2004


Hospiz. Dafür schlagen unsere Motorradfahrerherzen plötzlichhöher. Draußen vor dem Fenster erscheint eine uralte Moto-Guzzi, dann noch eine, dann in der Folge der nächsten halbenStunde weitere 30 zum Teil uralten Motos. Marcel flippte ausbei zwei „Indian“.Hausi zeigte uns die offenen Ventile bei einer Nimbus. Ich hättemeine vierjährige BMW am liebsten eingetauscht gegen einBMW-Kraftrad aus deutschen Armeebeständen mit speziellerKennzeichnung „Gau Danzig“, Tarnlicht, Spaten am vorderenHolm, Funkgerät usw. Wir waren mitten drin im Raid Engadina,ein Treffen von Oldtimer-Enthusiasten. Trotz all der Prunkstückelösen wir uns, um in das Engadin zu gelangen, einmal eineSchleife durch St. Moritz Dorf und weiter entlang dem SanktMoritzer See, Silvaplaner- und dem Silser See zum Malojapass(1815/780). Unser Timing stimmt perfekt. Der Hunger ist daund wir sind in Chiavenna, einer Stadt mit Ursprung imRömischen Reich, mal unter der Herrschaft des Bischofs vonComo, mal unter demselben von Chur stehend, hat sie viel vonihrem Reiz bis in die heutige Zeit erhalten können. Wissend,dass nicht immer das was außen glänzt wichtig ist, entscheidenwir, unser Mittagsmahl in einer bescheiden wirkenden Pizzeriaeinzunehmen.Der Entscheid war richtig. Zwei Stunden später zieht es unsbereits wieder nordwärts, hinauf zum Splügenpass. Dies ist derfahrerisch anspruchsvollste Streckenteil. Die Kehren sind extremeng, und wer nicht schwindelfrei ist, dem empfiehlt Hausi, dasAuge auf der Straße zu halten. Dunkel werdende Wolken lassennichts Gutes erahnen. Den Grenzposten auf dem Splügen(2113/824) passieren wir bei einsetzendem Regen. Wir fahrendas Hinterrheintal hinunter bis Zillis mit seiner romanischenKirche, die weit herum berühmt ist für ihre 153 Deckengemäldeauf Holztafeln, die am besten mit den bereitliegenden Handspiegelnbetrachtet werden können. Die Bilder zeigen Szenenaus dem alten Testament und sind in Restauration. 2005 werdensie in neuem Glanze erstrahlen.Weiter im „Schiff“ bis Chur, wo wir von Corinas Mutter mitKaffe und Kuchen verwöhnt werden. Nochmals stellt Petrus füruns den Wasserhahn ab, um ihn dann 50 Kilometer vor unsererRückkehr aber wirklich volle Pulle aufzudrehen. Mir scheint, erwolle uns alle nach Hause spülen. Müde, gesund und unfallfreihaben wir die Tour überstanden und ich bin überzeugt, dassalle wieder dabei sein wollen im nächsten Juni. Die nächste Tourist in meinem Kopf schon vorgezeichnet und ich lade dengeneigten Leser ein, sich bei mir zu melden, falls auch Du mitfahrenwillst (ogeiger@bluewin.ch).VERANSTALTUNGENOtto Geiger, Dojang Baar, Schweiz23MAGAZIN NO. 14 .2004


VERANSTALTUNGEN24Danprüfung 2004 - einGeschenkSchon die Vorbereitung zur Danprüfung war für unseine sehr spannende und intensive Zeit. Fast täglichesgemeinsames Training, häufige Telefonate und gemeinsameTheoriestunden, in denen wir beispielsweiseüber unsere Einstellung sprachen oder warumwir Danprüfung machen wollten … In der Zeit, diewir miteinander verbrachten, hatten wir viel Spaßund unterstützten uns gegenseitig, wenn sich Motivationslöcherauftaten oder Zweifel sich einstellten.Wir wussten nicht, was uns erwartet. Das Mysterium„Danprüfung“- wie würde es sein?Doch schon die Theorieprüfung war ein Erlebnis derbesonderen Art: Die Atmosphäre in dem Raum, indem 27 Menschen ihr Wissen und vieles von sichselbst preisgaben, war hochkonzentriert und überausfriedvoll. Sonsanim, in seiner herzlichen und warmenArt, war mit uns im Raum - nicht um zu beaufsichtigen,sondern um zu unterstützen und zu ermutigen.Und, was viele vor uns schon erlebt und auch erzählthatten, geschah tatsächlich:Nämlich, dass man schrieb und schrieb und schrieb,ohne auch nur den Blick vom Blatt zu heben, geschweigedenn, sich zu lange mit Toilette, essen undtrinken aufzuhalten. Nach diesem erfüllten Wochenendekonnten wir uns aufs körperliche Trainingkonzentrieren: Der Kopf war frei! Vordergründig wardas Gefühl, dass sich alles ohne Anstrengung ineinanderfügt. Beispielsweise plötzlich von der Arbeit freizu bekommen, und so doch mit aufs Pfingstcamp zukönnen … oder unsere gemeinsame freie Kreation,die aus vielen verschiedenen Bedürfnissen zu einemGanzen gewachsen ist, in dem sich jede und jederwieder finden konnte - die Magie des Augenblicks.Jetzt war es endlich so weit! Wir waren auf demWeg nach Darmstadt zur praktischen Danprüfung.Auf dem Weg ins Unbekannte, begleitet vonVorfreude und leichter Nervosität. Mit 2 Autos reistenwir zu sechst aus Tübingen an: 3 Männer, 3Frauen- der Um-und-Yang-Konvoi. Gerne wären wirmit einem Van gefahren, so eng waren wir in den letztensechs Monaten zusammengewachsen. InDarmstadt angekommen, war es schön, bekannteGesichter zu sehen. Pfingsten, verschiedeneLehrgänge und die vielen Jahre auf den Sommer-camps hatten uns jetzige Braun-Schwarzgürtel einander nähergebracht.Wir waren eine bunt gemischte Gruppe, in der sich die Vielfaltder Menschen, die <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> trainieren, widerspiegelte.Wir saßen alle im selben Boot, es gab kein Zurück mehr, nurnoch vorwärts, Vertrauen haben und nicht aufgeben. Als esendlich losging, wir auf der Matte standen, legte sich mit derBewegung die Nervosität. Sein Bestes zu geben, dabei soentspannt wie möglich und freudig dabei zu sein, darum ginges jetzt. Alles zu zeigen, was man in den vielen Jahren gelernthat. Es herrschte höchste Konzentration, die Energie war spürbar,alle waren hundertprozentig dabei. Bewegungslehre,Unterrichten, Techniken aller Art … die Zeit flog!Trotz verschiedener Zipperlein, wie Übelkeit, Kopf- undKnochenschmerzen und dem gelegentlich auftretenden Gefühl,womöglich nicht zu bestehen ... es gab nicht einen Moment desAufgebens oder des Zweifels. Der Umgang mit Schwachstellenwar stets respektvoll. Sonsanim gab immer wieder eine Chance,so konnte man auch Dinge, die einen im Vorfeld ängstigten,ohne Druck und Zwang meistern. Spannend war, zu beobachten,wie Sonsanim kleine Korrekturen vornahm und sich dadurchdie Bewegung in kürzester Zeit verbesserte. Er fand immer dierichtigen Worte und seine Augen schienen alles wahrzunehmen.Er unterstützte uns mit großem Wohlwollen undführte uns sanft und klar durch die Prüfung.Wunderschön war der 3. Tag, nachdem die Kyokpa-Bruchtestsgeschafft waren und die freien Kreationen gezeigt wurden. Inden freien Kreationen zeigte sich, was in den Tagen vorherschon immer wieder deutlich geworden war: Menschen bewegtensich, frei von Angst, Scham oder dem Gefühl, nicht zugenügen. Die innere Schönheit wurde sichtbar! Letztendlichsind alle durchgegangen, niemand hat aufgegeben. Unddiejenigen von uns, die nicht bestanden haben, erhalten imDezember eine erneute Chance. Das Zusammenwachsen derPrüfungsgruppe, die herzliche Versorgung durch die 17. Ki-Generation, die tatkräftige und motivierende Unterstützungder Bu-Sabumnims und nicht zuletzt Sonsanims großes Herzmachten die Danprüfung zu einem Geschenk. Danke!Alexandra Görgen und Claudia Litzbarski, Dojang TübingenMAGAZIN NO. 14 .2004


Herzlichen Glückwunsch zurbestandenen Danprüfung!Zum 3. DanHorst BastigkeitChristian SchmittZum 2. DanAndrea KrausSybille GleichNils LandmannThomas SüßmilchNorbert TeufelbauerZum 1. Dan, 18. Ki-GenerationAnders RasmussenKlaus RittgasserCharlotte FischerPaul EschenhagenAlexandra GörgenAstrid LindemannMartin KöpnickMelanie HalmesSeverin LemppHans SchallClaudia LitzbarskiMladen PericLennart FahrholzJonas BurkhalterThorsten WindischAnja SiemsglüssChristoph Hennes"Wieso in die Toskana reisen?"20. Internationales <strong>Shinson</strong><strong>Hapkido</strong>-Sommerzeltlager inTübingenSommer, Süden, Sonne - Tübingen liegt zwar nicht inder Toskana, was die Temperaturen auf dem 20.internationalen <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> Sommercampanging, hätte das jedoch durchaus der Fall sein können.Kein einziger Regentag machte uns Organisatorendas Leben schwer, der Himmel blieb strahlendblau.„Das schönste Sommercamp auf dem ich je war“, soder glückliche Kommentar einer Teilnehmerin undMutter eines Kleinkindes. Auf Nachfrage, was denReiz des Sommercamps ausgemacht habe: „DieSonne - und der Bach“. In der Tat war die Steinlachbestimmt seit Jahren nicht so frequentiert wie indieser Woche. Scharen spielender Kinder und hinund wieder ganze Trainingsgruppen suchten daskühle erfrischende Nass auf. „Wieso in die Toskanareisen oder ans Meer, wenn's an der Steinlach auchso schön ist“ - so ähnlich kommentierte denn auchdie hiesige Presse. Und auch die Bewohner der"Gartenstadt" am anderen Ufer sahen dem Treibeneher freudig zu. Dass die anfänglichen Ängste undBefürchtungen der Anwohner schnell zerstreutwaren, lag natürlich auch an der freundlichen,höflichen Art, mit der die <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> Sommercamp-Teilnehmer/innenihnen begegnet sind. Dafürvon uns Tübingern herzlichen Dank. Dank auch anSonsanim und die Danträger/innen, die trotz hoherTemperaturen für schönste <strong>Hapkido</strong>-Trainingsgesorgt haben.Das Motto für uns Tübinger war, das Sommercampmöglichst einfach und kostenneutral zu gestalten.Ein gängiges Klischee besagt, dass der Schwabe alssolcher erstens gern schafft und zweitens gern spart.Insofern brachten wir für diese Aufgabe besteVoraussetzungen mit. Von manchen Besuchern bekamenwir auch gerade in Bezug darauf sehr positiveRückmeldungen. „Es ist alles da, was man braucht,nicht zuviel und nicht zuwenig, einfach und klar“lauteten einige Kommentare. Dass es manchmalEngpässe gab, bitten wir zu entschuldigen. WirTübinger/innen waren jedenfalls mit Herz und Handdabei, das Sommercamp zu einem schönen Ereigniszu machen und den Gästen eine Wohlfühl-Atmosphäre zu bieten. Das ist uns, denke ich, gelungen.Das finden übrigens auch die Stadtverwaltungund der Turnverein Derendingen, auf deren Geländewir waren. Wir sind herzlich eingeladen wieder zukommen. Ist das nicht schön!VERANSTALTUNGENKyosanim Eva Eckstein, Dojang TübingenMAGAZIN NO. 14 .200425


VERANSTALTUNGENDas 20. Internationale <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> Sommerzeltlagerim Spiegel der Presse26MAGAZIN NO. 14 .2004


Urlaub für die ganze Familie, Gesundheit und Fitness für Jung und Alt,Internationale Begegnung und Kulturaustausch.Das dritte Mal bedeutet Glück!21. Internationales <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Sommerzeltlagerin Tömmerup/Dänemark vom 22. bis 29. Juli 2005VORANKÜNDIGUNGGesamtleitung: Sonsanim Ko. MyongVeranstalter: International <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> Association e.V.Ausrichter: <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> Dänemark, Dojang TømmerupKontakt: Michael Eibye, (0045) 59 52 91 02, oder: (0045) 59 52 91 02Mail: kalundborg1@shinsonhapkido.orgLiebe <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Familie,es ist eine große Freude, dass wir euch zum dritten Mal zumSommercamp in Tømmerup einladen können. Das dritte Malauf dem selben Platz - das bedeutet Glück! Wir hoffen, dassalle, die die Möglichkeit dazu haben, auch kommen.Die Umgebung von Tømmerup ist sehr schön, Meer und Strandsind nicht sehr weit. Tømmerup ist ein kleines Städtchen fünfKilometer östlich von Kalundborg (der westlichsten Stadt aufder Insel Seeland). Hier gibt es eine ruhige und besondereNatur. Die Entfernungen in Dänemark sind nicht so groß. In nureiner Stunde könnt Ihr zum Beispiel mit dem Auto Kopenhagenerreichen.Der Dojang Tømmerup ist einer kleiner Dojang mit sehr vielenKindern. Das gibt uns allen bestimmt viel Energie, und es wirdgroßen Spaß machen!Die <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Familie Dänemarkmit Kyosanim Michael Eibyeund allen dänischen Danträgern27MAGAZIN NO. 14 .2004


VERANSTALTUNGEN28Koreareise 2004„Auf der Suche nach der Wurzel von Hanol“ habenwir im Ost-, im Süd- und im Westmeer gebadet, beiRegen und Sonnenschein Berge bestiegen, inTempeln, Kirchen und in der freien Natur meditiert,weit ausgestreckt in weichen Decken sowie auf engstemPlatz im Schlafsack geschlafen und vom edelstenbis zum einfachsten Essen gekostet. Unsere Reisewurde begleitet von guten Wünschen und Gebeten.Es war als reisten wir unter einer schützenden Hand -der Taifun hatte sich entweder schon beruhigt oderkam, als wir schon weg waren. Auf dem Gipfel derReise, in der Hälfte der Zeit, als wir nach Cheju-Do,der Insel im Süden, fliegen wollten, hatte der Taifunvor uns Seoul erreicht, und alle Flüge in den Südenwurden gestrichen. Wir fuhren dennoch zum Flughafen,und unser Flug war der erste, der wiederzugelassen wurde, und startete planmäßig. DasWetter schien auch zu unseren Stimmungen undBedürfnissen zu passen: Wir saßen mit romantischemRegen unter dem Dachvorsprung unserer traditionellkoreanischen Herberge in Jeonju, erklommen mitsanfter Brise die nicht enden wollenden Stufen zueinem Felsen-Tempel im Sanbang-San und waren zurVollmondzeit am Woljul-San (dem Gebirge desaufgehenden Mondes), wo wir den schönsten undklarsten Vollmond erblickten, wie ihn selbst dieGastgeberinnen nie zuvor gesehen hatten.Alles schien wie zufällig zusammenzupassen, um unsso viel Kraft wie irgend möglich zu schenken: DieKraft der Meere, der Berge, der Sonne, des Windes,des Regens, des Lehmbodens, des Sandes, der Steineund der Kräuter und Mineralien in den Thermalbädern,die verschiedenen Qualitäten des Essens undTrinkens und die unterschiedlichen Charaktere derMenschen, die wir trafen und in denen sich unserBemühen spiegelte: Palkeun Eolgul (strahlendesGesicht), DdaDdedhan Miso (warmes Lächeln) undHyangkiroun Mogsori (duftende Stimme). Wie unterschiedlichdie vielen Reiseeindrücke wirkten, beschreibendie Worte, die einige Teilnehmer/innen aufdem Rückflug aufzeichneten:Im Flugzeug, 23:41 Uhr koreanische Zeit, in 20Minuten werden wir landen, unten wird es plötzlich17:00 Uhr nachmittags sein. Genauso unwirklich wiedieses Zeitphänomen fühlt es sich an, wenn ich darandenke, dass die Reise damit vorbei sein soll. Und gleichzeitigweiß ich, dass sie in einer anderen Form vielleicht erst beginntoder vielmehr weitergeht. Darauf freue ich mich.Korea: Ein Land der Energien. So spürbar, dass alleine dieBesuche energetischer Orte für mich wie Whirlpool-Bäder wirkten,die mein Herz reinigten und es mich wieder spüren ließen.Die Reise: Ich habe ganz tief in meinen inneren See geschautund Herrliches gefunden. Mit der Unterstützung der Gruppekonnte ich ebenso gut meine alten Verletzungen ertragen sowie meine (Reise-)Ungereimtheiten einfach geschehen lassen.Ich fahre zurück mit unbändiger Energie, Liebe, unvergesslichenEindrücken, neuen Freunden und viel Kraft für ein neues Leben.Werde heute Abend wohl einen Baum ausreißen und ein Pferdstehlen ...(…) Wundervoll. Ein großes Geschenk. Ich kann mich nicht erinnern,31 Tage am Stück so intensiv gelebt zu haben. Da warenMenschen, mit denen ich zusammen weinen konnte, wenn ichtraurig war, die mir während des Fliegens die Hand hielten, weilsie meine Aufregung spürten; die mich Yeey lehrten, wenn ichzu unachtsam war; Menschen, die mich umarmen konnten, umTrauer und Freude zu teilen; Menschen, die einander auch ohneWorte verstanden; (…) Eine tolle Familie! Kamsahamnida!Viele Themen, Wünsche, Ängste und Fragen im Gepäck bin ichgestartet, auf eine Reise, von der ich schon so viel gehört hatte.Doch keiner konnte einem erzählen, was wirklich passiert. Eswar eine Reise durch meine Schalen zu meinem Kern, eine Reisezum Göttlichen, eine Reise zur Liebe, die in allen wohnt (daswar in Korea sehr spürbar und überhaupt nicht schwierig zuerkennen). (…) Danke.(…) Nun bin ich gut satt, aber so leicht verdaulich satt, wie daskoreanische Essen: Üppig gefüllter Teller mit zudem üppiggefüllten Schüsseln, jede mit ihrem eigenen Geschmack,ergänzen sich einander und sind gut zu verdauen. Man nimmtnicht zu, sondern verliert Stück für Stück „Päckchen“ für„Päckchen“. (…) Auf jeden Fall bin ich sehr dankbar und fühleFreude. Sarangae nanum, idneun goseull, hananim gyeseo,gyeshidoda.(…) Sanfte, weiche Landschaften, die in der Hektik Ruhe geben.Strahlende Menschen, die Kraft geben und Hoffnung. (…)Danke! PS: Man sollte hin und wieder mal auf Sonsanim hören!Ich war auf der Suche nach der unendlichen Kraftquelle, aufder Suche nach tieferem Glauben, wollte mein Herz berühren.Und Sonsanim hat mir dabei geholfen - manchmal mit derStreitaxt, hatte ich das Gefühl - (…). Er hat in einer Runde, wojede/r „ein Engelchen“ sein wollte, den Part des „Teufels“ übernommen,hat uns gestört und irritiert wenn wir zu selbstzufriedenwurden und uns immer weiter getrieben, raus aus denMasken, weiter auf dem Weg zu uns selbst. Il ShimKamsahamnida.Vollbepackt mit Bildern verschiedenster Art und wunderbarenErinnerungen mache ich mich auf den Heimweg und fragemich, wie lange es dauern wird, bis ich sie annähernd verdauthabe. Herzlichen Dank für eine schöne Zeit und die einmaligeGemeinschaft!(…) Für mich war es eine sehr bewegende Reise, und ich glaube,dass sie mir fürs Leben sehr weitergeholfen hat, trotz Höhenund Tiefen, Freude und Trauer. Diese Reise ging mir direkt insHerz.Vielen Dank für diese Reise. Sie ist ein großes Geschenk. VielenDank an <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>.Das Koreareise-TeamBild linke Seite Mitte (links im Bild): Sabumnim Park Hyun-Soo,der <strong>Hapkido</strong>-Meister von Sonsanim Ko. MyongMAGAZIN NO. 14 .2004


Impressionen von der Koreareise 2004


CHON JIE IN e.V.30Fokus auf die Zukunftgerichtet - Chon Jie In e. V.2004An einem sonnigen Oktobernachmittag lasse ich nocheinmal das Jahr Revue passieren. Bald sind schon dieKoffer gepackt, mit denen ich dann nach Webernreise, um dort einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.Nach zwei Jahren Vorstandsarbeit, werde ichnun direkt vor Ort meine Arbeit tun. Was hat sich ineinem Jahr alles getan:Im letzten Magazin konnten wir auf über zehn JahreVereinswesen zurückblicken. Jetzt ist unser Fokusauf die zukünftigen Jahre gerichtet. Die Visionenwerden immer mehr Gesicht bekommen. Ein wichtigerSchritt in diese Richtung ist bestimmt auch derAuszug von Familie Ko aus dem Hause in Webern.Was das alles fühlbar genau bedeuten wird, wird sichSchritt für Schritt erst zeigen. Aber sicherlich ist esauch ein Symbol dafür, dass wir mit der jetzt - vonSonsanim - geschaffenen Basis, ein Stück selbständigerweitergehen werden. So ist es auch neu in derCJI-Geschichte, daß es eine bezahlte 20-Stunden-Stelle vor Ort gibt. Das bedeutet, das Arbeitsvolumenkann nicht mehr nur in ehrenamtlicherVorstandsarbeit geleistet werden. In Zukunft soll sichauch die Organisationsstruktur soweit ändern, daßeine kontinuierliche Ansprechbarkeit vor Ort vorhandenist. Das ist u.a. für die Abwicklung der Seminareunabdinglich, aber auch für alle weiteren Kontakteund Arbeitsbereiche, die sich aus der CJI-Tätigkeitergeben.Der Hauskauf ist von dem Vorstand in dem vergangenenJahr entsprechend vorbereitet worden. Dasses noch nicht zu dem konkreten Kauf/Verkaufgekommen ist, liegt u.a. an den Mühlen der Behördenund an noch zu schaffenden rechtlichenVoraussetzungen, die durch Sonsanimin in die Wegegeleitet werden, und so hoffen wir guten Mutes aufeine Kaufaktion in den nächsten Wochen.Auf dem letzten wunderschönen Sommerlehrgang inTübingen wurde auf einer Mitgliederversammlungdes CJI-Vereins der Vorstand (nebst Kassenwart) entlastetund ein neuer Vorstand gewählt: Uwe Dallwitz(9.Ki Köln), 1. Vorsitzender und Detlef Fischer (5. Ki,Offenbach) Stellv. Vors. haben sich aus der Vor-standsarbeitverabschiedet. An dieser Stelle sei ihnen nochmals fürdie viele ehrenamtliche Tätigkeit und ihr Engagement für denVerein gedankt. Es haben sich für die beiden Stellvertreterpostenneu wählen lassen: Andrea Kraus (12. Ki) ausDarmstadt, Abteilung Soziale Projekte und Katrin Lang aus Köln,Abteilung Konzeption. Armin Hoffmann (12. Ki) ist weiterhin alsKassenwart geblieben, jedoch mit der Option, jederzeit aus demVorstand gehen zu können, sobald sich eine geeignete Nachfolgegefunden hat. Die Vorstandsarbeit hat gezeigt, dass es für dieArbeit des Kassenwarts unbedingt Erfahrung und entsprechendesKnow-how braucht. Ulla Bettmer (12. Ki), AbteilungKommunikation wurde für den 1. Vorsitz gewählt. Auch an dieserStelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass es für den Vorstandungemein entlastend wäre, wenn noch tatkräftigeUnterstützung aus den Reihen der Mitglieder kommen würde. Soist jede/r gerne gesehen für kontinuierliche und/oder punktuelleMitarbeit! So z.B. wartet die Kassenwartstelle auf eineNeubesetzung und bei der Organisation von Festen, Veranstaltungengibt es immer wieder Aufgaben, die einmalig oderwiederkehrend getan werden könnten ... Außer „tatkräftiger“Hilfe, sind wir auch auf Informationen angewiesen, wie z.B.Sponsoringkontakte, Pressekontakte, preiswerte Realisierung vonWerbemitteln ...und, und, und - und was euch noch einfällt, -woran wir nicht gedacht haben.Nun aber wieder zurück zu dem was alles war: Ende 2003 fuhrAhra Ko nach Sambia, lebte und arbeitete dort in dem vom CJI-Verein mit unterstützten Projekt „Stump Mission“ . Nach zweieinhalbMonaten kam sie tief beeindruckt und mit jeder MengeErfahrungen wieder nach Hause zurück. Dazu schreibt sie selberan anderer Stelle in diesem Magazin. Zu Beginn des Jahres, EndeJanuar - mittlerweile schon traditionell - das Treffen der ISHA inWebern. Dieses Treffen ist ein intensives Arbeitswochenende derInternationalen <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> Association e.V.. Ende Mai fand- auch schon traditionell - der 3. Meditationslehrgang mitSonsanim Ko. Myong statt. Ein wunderschöner Tag derMeditation in und mit der Natur. Abgerundet wurde dieser Tagmit einem „wahnsinnigen“, leckeren, koreanischen Buffet. ImJuni folgte das obligatorische Frühjahrsfest mit Sonne, Wind, nurwenig Regen, und hohem Besuch: der koreanische GeneralkonsulDr. Young-Won Kim und ein enger Mitarbeiter, sowie die stellvertretendeBürgermeis-terin von Groß-Bieberau und derGemeindevorsteher von Webern genossen sichtlich die herzlicheAtmosphäre des Festes und wollten viel über unsere Arbeit wissen.Für das Frühjahrsfestwurde auch die Kunst-Galerie geöffnet. Langfristigwollen wir diese Galerie erweitern, speziell auch zu den Festen.Wenn ihr künstlerisch tätig seid und Interesse habt, dortauszustellen (und zu verkaufen…) so lasst es uns bitte wissen.MAGAZIN NO. 14 .2004


möchtet, könnt ihr das auf vielfältige Art und Weisetun: durch euer zahlreiches Erscheinen, tatkräftigeMitarbeit z.B. beim Auf- und Abbau, Tresendiensteund durch Spenden. Alle Erlöse gehen direkt anHansan Chon. Ihr könnt dazu eure Kyosanims kontaktenoder direkt den CJI-Vorstand. Last but notleast beginnt im Chon-Jie-In-Haus Webern am29.12.04 ein fünftä-giger Schweige-Meditationslehrgang mit Sonsanim als Leiter.CHON JIE IN e.V.Auch musikalische Darbietungen sind erwünscht. Nachdem amSonntagnachmittag der letzte Rest vom rauschenden Festaufgeräumt und gesäubert war, wurde auch schon die nächsteVeranstaltung vorbereitet: Am Montagmorgen reisten dieTeilnehmerInnen der Intensivausbildung „12- SchülerInnen-Seminar“ an. Für eine Woche lebten, lernten und arbeiteten siemit Sonsanim im Haus Webern. Innerlich ganz tief bewegt, wurdeam Ende der Woche wieder geputzt, geräumt, gepackt und in dershinsonhapkidotypischen Photo-Jahse ein letztes Erinnerungsfotogeschossen. Im Sommer kam Schwester Rhee aus Hansan Chon aufeinen kurzen Besuch vorbei und danach ging's in die„Sommerpause“. Einige verweilten für vier Wochen in Korea undbesuchten auch dort wieder obligatorisch das Hansan Chon-Zentrum (ein von Diakonie-Schwestern geleitetes Zentrum fürunterschiedliche soziale Arbeit: Arbeit mit Tuberkulosekranke,mit Obdachlosen, mit sozial schwach gestellten Menschen).Bei diesem Besuch konnte auch der Spendenerlös aus demJahresabschlussfest 2003 nebst vielen anderen mitgebrachtenGeschenken überreicht werden.Große Dankbarkeit und Freude über diese enge Zusammenarbeitmit der Chon Jie In-bzw. der <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Familie wurde demeuropäischen Besuch entgegengebracht. Zwei Tage halfen dieKorea-Reisenden auf einem Charity-Basar der Hansan Chon-Gemeinde, verkauften mitgebrachte Sachen und zeigten an beidenTagen eine kleine <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Vorführung. Mit Spaß,Freude und Gesang gingen diese zwei Tage wie im Fluge vorbeiund beim Abschied kullerten ein paar Tränen ob der großen innigenHerzlichkeit.Im Dezember folgt das traditionelle Weihnachts-/bzw.Jahresabschlußfest, das vom CJI-Verein mitgestaltet wird. Dazuein kleiner Aufruf: wenn ihr diese Arbeit gerne unterstützenSo, nun habe ich hoffentlich nichts vergessen zuberichten und möchte an dieser Stelle im Namen desCJI-Vorstandes und Vereins danke sagen für alleUnterstützung, all die Arbeitseinsätze vor Ort, imGarten und im und ums Haus herum, auch währendder Feste und Lehrgänge. Ebenso danke für dieideelle und finanzielle Unterstützung und ganzgroßen Dank an Sonsanim Ko. Myong für die kontinuierliche,intensive Unterstützung.In Vertretung für den alten und neuen Vorstand,herzlichstUlla Bettmer1. Vorsitzende des Chin Jie In e.V.P.S.: Bitte schon mal vormerken: Am 16. Januar, um14.00 Uhr, findet im CJI-Haus Webern die nächsteMitgliederversammlung statt! Wir freuen uns wieimmer auf zahlreiches Erscheinen!Wie wird man Mitglied im Chon Jie In e. V.?Wir senden Ihnen auf Anfrage gerne ausführlicheInformationen über Beitrittsmöglichkeiten alsordentliches Mitglied oder Fördermitglied.Wir informieren über alle Veranstaltungen im CJI-Haus Webern auf Wunsch per E-Mail oder Post:Chon Jie In e. V.Brandauer Weg 3164397 ModautalTel: 06167/912830/31Fax: 06167/912834www.chon-jie-in.orgE-Mail (Verein): verein@chon-jie-in.orgE-Mail (CJI-Haus Webern): info@chon-jie-in.orgMAGAZIN NO. 14 .200431


SOZIALE PROJEKTECHON JIE IN e.V.Apchagi ist international!Der alltägliche Hospitalalltag in Sambia: Malaria,Unterernährung und Geschlechtskrankheiten. Erst einMonat ohne Licht, Bett und Klospülung macht einemklar, wie verwöhnt man doch zuhause mit demalltäglichen Luxus ist.Es war Dezember und das Gefühl, das kalteDeutschland zu verlassen und dabei ins warme Afrikazu fliegen, erfüllte mich ironischer Weise mit einemkalten Schauer. Aufregung und Neugier auf dasUnbekannte begleiteten meinen 14-stündigen Flug.Die Wetterverhältnisse bei meiner Ankunft: ca. 28Grad, also angenehme Bedingungen um drei Monatein Afrika zu arbeiten.Die Stump Mission in Sambia besitzt ein Grundstücketwa zehn Kilometer außerhalb von Lusaka, derHauptstadt Sambias. Auf diesem Gelände lebenunter anderem drei koreanische Pfarrer mit Familieund die Missionare Herr Huh und Frau Jeong. DieStump mission wird schon seit vielen Jahren erfolgreichvon der <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Association unterstütztund gleich in der ersten Woche hatte ichGelegenheit, in alle Projekte hineinzuschnuppern.Da ist einmal das Haus für Streetkids, welches denStraßenkindern eine warme Mahlzeit, einenZufluchtsort und Bibelstunden bietet. Die Aufgabenvon Pfarrer Aaron und den unterstützendenMissionaren reichen also von Wände streichen, überTrost spenden, bis zu 50 Frikadellen kochen. EineUnterrichtseinheit <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> nach der nachmittäglichenBibelstunde waren im Programm und eshat allen wirklich unglaublichen Spaß gemacht.Dabei musste ich feststellen, dass das fehlendeenglische Vokabular alles andere als hinderlich ist,denn wir haben uns im wahrsten Sinne mit Händenund Füßen verständigt. Ein Apchagi ist also dochinternational!Ein weiteres Projekt liegt mitten in der Savanne amEnde eines kaum begehbaren Weges. Ein kleinesDorf, mittlerweile ausgestattet mit einemKindergarten, einer Schule und einem Hospital.Dieses Projekt ist vor zehn Jahren in die Wege geleitetworden und trägt mittlerweile seine Kostenalleine.Das heißt, die Kindergartenkinder leisten ihrenBeitrag zum Erhalt der Schule mit einer Schulgebührin Höhe von 5000 Kwacha (ca. 1 US $). DieseGebühr kann auch in Naturalien erbracht werden,z.B. dienen ein Huhn oder auch ein Backstein dazu,die Lehrerin zu bezahlen und anstehende Kosten zudecken.Der alltägliche Hospitalalltag bestand meist ausMalaria, Unterernährung und vielen Arten vonGeschlechtskrankheiten. Ich habe mit den Menschenauf dem Land gelebt und erst einen Monat ohneLicht, Bett und Klospülung machen einem klar, wieverwöhnt man doch zuhause mit dem alltäglichenLuxus ist.Neuigkeiten, ein halbes Jahr nach meiner Rückkehrim April: Die Missionare möchten den Streetkids einfestes Zuhause bieten und bauen nun einKinderheim ...32Ahra Ko, Dojang Darmstadt 1MAGAZIN NO. 14 .2004


Bekannte Gesichter beimBesuch im OhlystiftAm 25. April fand unter dem Motto „Alt und Jung“in diesem Jahr unser traditioneller Besuch im AltersheimGräfenhausen (Ohlystift) statt. Wir hattenwieder „ausspioniert“, mit welchem Geschenk maneine besondere Freude machen kann. Ein Fernsehersollte es sein, nachdem ein älteres Modell seinenGeist aufgegeben hatte! Die Mittel für die Seniorensind ja immer begrenzt, was die Kostenträger angehtund so konnten wir helfen, die Lücke zu schließen.Unser weihnachtlicher Hofbasar, geleitet und organisiertvon Kyosanim Beate Klein, hatte diefinanziellen Voraussetzungen dafür geschaffen. Eshatte sich wieder eine kleine Gruppe von ca. 20Personen zusammengefunden, die den Nachmittagzusammen mit den Bewohnern verbringen wollten.Wir wurden von der Leiterin dort, Schwester Doris,die wir von Anfang an kennen, und allen anderenjedes Mal wieder fröhlich begrüßt. Wir habeneigentlich das ganze Jahr über Kontakt und sehenuns auch zu anderen Gelegenheiten, so dass mansagen kann, dass sich eine intensive freundschaftlicheVerbindung entwickelt hat. Wir nehmen Anteil wennjemand stirbt, den wir kennen und freuen uns auch,bekannte Gesichter wieder zu sehen. Es wurdewieder ein Programm zusammengestellt, das denalten Leuten richtig Freude machte. Wir hattennatürlich auch Spaß daran, dass wir sie erheiternkonnten.Als erstes spielte Dorothee Flaig auf der Geige eineSonate, begleitet von Monika Hölzle-Wiesen - immerwieder ein Genuss für alle Anwesenden. Ute Süßsang danach zwei Lieder. Der Klang ihrer wunderschönenStimme berührt die Seele und fand Eingangin die Herzen. Am Klavier wurde sie begleitet vonEgon Daub, der sich extra für unseren Besuch Zeitgenommen hatte.SOZIALE PROJEKTECHON JIE IN e.V.Geschickt untermalte er auch musikalisch die fröhlichenAkrobaten Lea und Raffael aus derKindergruppe von Kyosanim Rufus Meier, die mitihren artistischen Kunststücken erfreuten. Kindererwecken Gefühle der Hoffnung bei den Leuten, diedort ihren Lebensabend verbringen. Völlig ungeplantwollte unsere süße Nina Klein (4), die den Dojangund seine Atmosphäre schon im Bauch ihrer Mutterkennen gelernt hatte und ihr sonniges Wesen geerbthat, auch ein Lied vortragen, das sie freudig undohne sich im Text zu verheddern, zum Besten gab.Wir stellten sie auf einen Stuhl und sie sang! Es folgtenweitere drei Lieder von Ute Süß, bevor wir allezusammen bekannte Volkslieder sangen. DorotheeFlaig stellte wieder eine Auswahl zusammen, dieallen gefallen hat. Mitreißend danach der Sitztanz,der charmant präsentiert wurde von Bu SabumnimMartina Vetter. Ein gelungener Nachmittag fanddanach sein Ende.Christine Ehmler, Dojang Darmstadt 133MAGAZIN NO. 14 .2004


CHON JIE IN e.V.SOZIALE PROJEKTE34„Was man hegt und pflegt,das wächst ...“.... so auch Casa Verde, „Das Grüne Haus“,Sozialprojekt in Arequipa, Peru.Der Chon Jie In e. V. und die <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>Association unterstützen Volker Nack und sein Team.Volker, Sozialarbeiter und selbst <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Lehrer und seine Frau Dessy leiten das Unternehmen,das längst über die Betreuung von Straßenkindernhinausgeht. Regelmäßig veröffentlichen die beidendie „Casa Verde-Nachrichten“, einen Projektbericht,der Interessenten und Unterstützer an der aktuellenEntwicklung teilhaben lässt. Trotz des Prinzips ‚Hilfezur Selbsthilfe' ist eine solche Entwicklung nurmöglich, wenn über Kinder- und Projektpatenschaftensowie Dauer- bzw. regelmäßige Spenden-Beiträge eine kontinuierliche Aufbauarbeit in derCasa Verde und ihrem Umfeld gesichert werdenkann. Hier eine Zusammenfassung der Casa Verde-Nachrichten von der zweiten Jahreshälfte 2004:Inzwischen sind 31 Kinder in der Casa Verde zuhause.Sie leben unterschiedlich lange dort, je nachdem,wie der familiäre Hintergrund beschaffen ist.Manchmal, wie im Falle der beiden „Nesthäkchen“Luis und Carlitos, geht es darum, den leiblichenEltern die Möglichkeit zu schaffen, die persönlicheund wirtschaftliche Situation so zu verbessern, dassein Familienleben und die Rückkehr (in diesem Fallzur Mutter) überhaupt möglich sind. Nachdem Luisund Carlitos die Casa Verde wieder verlassen hatten,überzeugen sich Volker und sein Team durch Besuchedavon, dass die Entwicklung der Kinder zur Zufriedenheitweitergeht. Die sozialpflegerischenAufgaben gehen also weit über die eigentlicheBetreuung im Haus hinaus.Dies gilt auch für Maßnahmen, die getroffen werden,um ältere Kinder bzw. Jugendliche auf dieSelbständigkeit und eine berufliche Zukunft vorzubereiten,wie Handarbeitsunterricht und die Vermittlungexterner Praktika in Auto- und Computerwerkstätten,im Zoo, in Cafes usw. Einerseits soll derAlltag im Haus die normale Schulbildung stützen undsinnvolle Freizeitmöglichkeiten anbieten.PraktikantInnen übernehmen die Hausaufgaben-Betreuung sowie Spiel-, Sport und Bastelangebotemit den Kindern.Andererseits kommt denjenigen Einrichtungen großeBedeutung zu, die ein positives Loslösen vom GrünenHaus vorbereiten: „Casa Trampolin“ ist der symbolischeName für Folgeprojekte für Jungen undMädchen ab zwölf Jahren, die in betreute Außenwohngruppenhinüberwechseln.Weiterhin sind Aktivitäten von Bedeutung, welchedie Gesamtarbeit wirtschaftlich unterstützen bzw.helfen, sie absichern: die Bäckerei, der kleinen Ladenin der Stadt, ein Café.Im Rahmen von „Mujeres Creativas“ produzierenFrauen aus dem Umfeld der Casa Verde Alpaka-Waren und Kunsthandwerk und verfügen so überein Einkommen. Derselbe Ansatz „Hilfe zurSelbsthilfe“ gilt bei der Arbeit mit Alpaca-Bauern.Technische Unterstützung zielt darauf ab, ihreZugangschancen zum Verkaufsmarkt zu verbessern.MAGAZIN NO. 14 .2004Grundgedanke: der Armut bereits dort zu begegnen, wo sieentsteht und nicht ausschließlich ihre Folgen zu lindern.Aufgrund der täglichen Erfahrung mit Kindern, die sexuellerGewalt ausgesetzt waren, organisiert Volker mit seinem pädagogisch-psychologischenTeam Seminare mit nahmhaftenReferenten in Arequipa und sogar Lima und will dies aufandere Regionen des Landes ausweiten.Volker beschließt die Casa Verde-Nachrichten mit einerVorstellung eines der Kinder, um deutlich zu machen „ ... dasshinter jedem Bericht, hinter jedem Ereignis und hinter jedergenannten Zahl immer auch ein Schicksal steht, das ein Gesichtund einen Namen hat:Der elfjährige Edgar kam vor 13 Monaten zu uns. Sein Vaterhatte die Familie verlassen und seinen Sohn niemals anerkannt.Edgar lebte mit seiner Mutter und seinem Bruder in einerElendssiedlung. Seine Mutter ernährte die Familie mehr schlechtals recht durch den Verkauf von Kräutergetränken auf derStraße. Wohl bedingt durch die eigene Geschichte und diedaraus resultierende psychische Instabilität löste die Mutterinnerfamiliäre Probleme mit Gewalt - zum Teil mit extremerGewalt. In den ersten Wochen hatte Edgar eine grosse Angst,wenn unsere Köchin das Messer herausholte und er gerade inder Küche war. Er war mehrmals von seiner Mutter mit demMesser verletzt worden. In der Casa Verde reagierte Edgar mitRückzug, Aggression, enormen Schulschwierigkeiten und konstantemBettnässen. Auch heute noch, nach über einem Jahrunter ständiger psychologischer Behandlung halten einige derSymptome an. Fortschritte machen sich langsam bemerkbar,sind aber immer noch sehr instabil. Es wird sicher noch viel Zeit,Liebe und Geduld bedürfen bis Edgar zumindest einen Teil seinerGeschichte verarbeitet hat und beginnen kann, wiederVertrauen in sich und andere zu haben.“Zum Schluss dankt das Casa Verde-Team von Herzen allenUnterstützern, denn sie helfen, dass Edgar und die anderenKinder in eine glücklichere und erfolgreiche Zukunft blickenkönnen.„Nicht nur Zahlen sind wichtig“ -Interview der Redaktionmit Volker NackWelche Bedeutung hat <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> im Rahmen von CasaVerde für die Kinder/für dich?In Casa Verde und seinen verwandten Projekten bemühe ich


mich, <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> als den Boden unseres alltäglichenHandelns zu vermitteln. Dies drückt sich zum einen in regelmäßigemTraining aus, an dem alle Kinder, Jugendlichen undmanche Erzieher teilnehmen. Das ist nicht immer einfach, danicht immer alle Lust haben zu trainieren. Lasse ich es vollkommenfreiwillig, so wird das Ganze zu unverbindlich; „drücke“ ichzu sehr, so verursacht der entstehende Druck eine Atmosphäreder Zwanghaftigkeit, die sowohl meinen als auch den Prinzipienvon <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> entgegenstehen - die Konsequenz ist eineGradwanderung, die manchmal recht viel Kraft kostet. Ich seheaber viele positive Ergebnisse, die direkt mit dem Training von<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> zusammenhängen. Darüber hinaus versucheich einfach als Vorbild das zu leben, was ich in <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>gelernt habe - und das ist wahrscheinlich noch wichtiger. Fürmich selbst bedeutet <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> hier eine Quelle derKraft und das Vertrauen und den Glauben nicht zu verlieren.Manchmal auch eine Orientierungshilfe wenn es um schwierigeEntscheidungen geht.Ich bin allen aus dem <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> dankbar für die Müheund für das Interesse für Casa Verde. Und es sind nicht immernur Zahlen (Spenden), die wichtig sind, sondern das Wissen,nicht alleine zu stehen.Wie steht es inzwischen um die offizielle Anerkennung EuresProjektes?Das „Instituto de Apoyo y Desarrollo Social - Blansal“ und damitnatürlich verbunden sein Hauptprojekt Casa Verde sind vonallen wichtigen staatlichen Einrichtungen anerkannt und injedes nur mögliche und notwendige Register eingeschrieben.Zwei Beispiele: Register des Wirtschafts- und Finanzministeriums- Gemeinnützigkeit - Anerkennung seit 2004. Register desFrauen- und Kinderministeriums - Anerkennung seit 2000.Warum ist das Thema sexueller Missbrauch sowichtig?Weil ein hoher Prozentsatz der Kinder mit denen wirarbeiten, sexuelle Gewalt erfahren haben und wir umdie Bedeutung und den „gewaltigen“ Einfluss wissen,den die Erfahrung der sexuellen Gewalt auf denWerdegang der Kinder hat. Darüber hinaus wird dasThema, obwohl als Problem im Lande allgegenwärtig,kaum und wenn dann weitestgehend inadäquatbehandelt. Es gibt zum Beispiel nahezu keine psychologischenFachkräfte, die Erfahrung im Umgang, odergar in Therapieformen mit Opfern sexueller Gewalthaben. Mittlerweile haben wir uns auf diesem Gebietauch über die regionalen Grenzen Arequipas hinauseinen Namen gemacht. Wir wollen dieses Themaauch weiterhin verstärkt behandeln und planen zurZeit gerade die Einrichtung eines Hilfs-Beratungs- undWeiterbildungszentrums zum Thema sexuelle Gewaltgegen Kinder.Was sind Deine/Eure Haupt-Tätigkeiten?Evaluierung und Kontrolle, Haushaltsplanung, Jahresplanung(inhaltlich) Neue Impulse geben für bestehendeProjekte, Erarbeitung neuer Projekte, Personalplanung-kontrolle-motivationetc., Kontakte zuSpendern, Werbung - Public Relations, Strategien zurVermarktung von Produkten (Bäckerei, Café, Kunsthandwerketc.), Kontakte zu anderen Institutionen,Ansprechpartner und „Papa“ für die Casa-Verde-Kinder sein, <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> ... Es wird uns seltenlangweilig. Unser Arbeitstag ist sehr unterschiedlichund abwechslungsreich.SOZIALE PROJEKTECHON JIE IN e.V.Wie geschieht die Auswahl der PraktikantInnen?Die Auswahl der Praktikanten geschieht nach Eingang ihrerBewerbungsschreiben. In der Regel akzeptieren wir nicht mehrals zwei PraktikantInnen zusammen. Sie sollten in der Regeletwa ein Jahr bleiben. Spanisch-Kenntnisse werden erwartetund ansonsten wähle ich aus nach Art der Vorstellung, nachInteressen und Fähigkeiten und nach dem wirklichen Interesseder Bewerber. Zukünftig wollen wir uns aufgrund der Fülle derBewerbungen ein wenig mehr auf die Qualitäten bzw.Vorbildungen der BewerberInnen konzentrieren, um dasPraktikum für alle Beteiligten noch fruchtbarer zu machen. Diessoll aber nicht heißen, daß SchülerInnen keine Chance mehrhaben. Wir haben bisher eigentlich nur gute Erfahrungengemacht.Wie geht es Dir und Deiner Familie?Trotz der immer sehr langen Arbeitstage: ganz gut.Allerdings ist es eigentlich nicht möglich, genug Zeitfür unsere eigenen Kinder zu finden oder beispielsweisemal Urlaub zu machen.Wann kommst Du mal wieder nachEuropa/Deutschland?Ich denke wohl im Mai, werde dies aber gut mit den„Casa Verde ArbeiterInnen“ in Deutschland koordinieren.Danke Volker, für das Gespräch.MAGAZIN NO. 14 .200435


CHON JIE IN e.V.SOZIALE PROJEKTEWir unterstützen:- seit 1986 die Arbeit der Diakonia Sisterhood inKorea/Asien („Han San Chon“)- seit 1986 Begegnungen der Generationen inEuropa („Alt und Jung“)- Seit 1992 soziale und medizinische Hilfe inSambia/Afrika („Stump Mission“)- Seit 1998 Hilfe für Straßenkinder inPeru/Südamerika („Casa Verde“)Spendenaktionen des ChonJie In e. V. im Jahr 2004:2.000,- Euro aus Spendengeldern der International<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> Association gingen andie Stump Mission in Sambia für den Kauf vonMedikamenten2.000,- Euro aus dem Erlös der <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Show beim 20. Internationalen Sommerzeltlagerin Tübingen gingen an den FördervereinCasa Verde in PeruIm Rahmen des Projektes „Alt und Jung“ wurden von der International <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>Association Geschenkaktionen durchgeführt,Senioren-Feiern organisiert sowie Miete undArbeitsleistung erbracht3.180,- Euro aus eigenen Aktivitäten des ChonJie In e.V. wurden bei der Koreareise 2004 vomChon Jie In e. V. an Schwester Rhee zur Unterstützungder Diakonie in HanSan Chon/Südkorea überreicht.Der Chon Jie In e. V. garantiert diesen Projekten inZukunft eine jährliche Zuwendung von mindestens €2.000,-.Soziale Projekte imChon Jie In e. V.Der Chon Jie In e. V. und die International <strong>Shinson</strong><strong>Hapkido</strong> Association e.V. wollen für die Mitmenschenin der näheren Umgebung und anderswo etwas tun.Entstanden sind diese Aktivitäten aufgrund derInitiative von Sonsanim Ko. Myong. Er unterstütztesoziale und medizinische Hilfe in Korea und Sambia,nahm Kontakt zu einem Seniorenheim in Gräfenhausenauf und engagierte sich in der Beratung vonEltern und Jugendlichen. Inzwischen hat der Chon JieIn e. V. die Koordination übernommen. Aber ohnedie Hilfe der vielen Menschen von <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>,die in den Dojangs in ganz Europa unterstützendtätig sind, können wir unsere Hilfsleistungen nichtdurchführen.Chon Jie In-Haus Hamburg -Einweihung am 8. Mai 2004Bisher war an dieser Stelle schon öfter vom Bau des Chon Jie In-Hauses Hamburg die Rede, von Arbeit und Chaos und gemeinsamemBauen. Doch wir können uns nun beruhigen: DieBauarbeiten sind fertig gestellt, und am 8. Mai konnten wirendlich das Haus einweihen. Es war ein schönes Fest, mit allemdrum und dran:Einer stimmungsvollen Trommelzeremonie, gemütvollen Reden,vielen Grüßen, die von Herzen kamen, gutem Essen und Trinkenund einer prima Party. Es gab sogar zahlreiche Einlagen, vonSängerinnen, Musikanten und Tänzerinnen, darunter auchzahlreiche Neuentdeckungen, auf die wir uns schon beimMusikabend auf dem Sommerlager freuen.An dieser Stelle möchte ich allen danken, die in den letztenJahren so beharrlich - vom ersten Spatenstich bis zu diesem Fest- so toll zusammengearbeitet haben.Der passende Rahmen wurde durch den 815. Hafengeburtstaggeboten: 1 Million Besucher am Hafenrand (Paraden, Party undFeuerwerk) und einige hundert darüber (das Chon Jie In- Hausliegt ca. 50 Meter über der Hafenrandstrasse). Natürlich warSonsanim unser Ehrengast, er hatte ja die Grundidee zu diesem„Haus für das Leben“ vorangetrieben, dazu gesellten sich einigekommunale Vertreter und andere Honoratioren. Bei dieserGelegenheit wurde auch die neue Solaranlage auf dem Dacheingeweiht, die in den nächsten Jahren unseren Strom produzierenwird.36Chon Jie In e. V.,Abtlg. Soziale ProjekteSpenden-Konto:Volksbank DarmstadtBLZ: 508 900 00Konto: 3688704Stichwort:„Sambia“, „Alt und Jung“,„Casa Verde“, „Han San Chon“MAGAZIN NO. 14 .2004


Es waren aber auch aus anderen Städten und Dojangs zahlreicheGäste da: aus Aachen, Berlin, Bremen, Eutin, Hannover,Semmerin, Darmstadt, Seligenstadt und Belgien. Und der E-Postkasten quoll über mit guten Wünschen. Als sichtbaresZeichen dieser Anteilnahme gibt es nun einiges zu bewundern,besonders die vielen Pflanzen für unseren Garten, die wirgeschenkt bekommen haben. Kommt und staunt, wie sehr siegewachsen sind. Am deutlichsten fällt aber unser neues Eingangsschildins Auge, eine Kalligraphie, in Korea geschriebenund in Holz geschnitzt. Möge sie unser Haus schützen und allenGästen eine offene Tür bieten. Darauf steht, in Koreanisch undDeutsch: „Chon Jie In, ein Haus für das Leben!“Aber, was heißt dies eigentlich? Die bloßen Steine können nichtgemeint sein (auch wenn man inzwischen jeden einzelnenkennt). Eine genaue Antwort können wir noch nicht geben.Aber vielleicht steckt sie ja in den Dingen, die in Zukunft indiesem Haus passieren werden, nicht nur im Training, sonderndarüber hinaus, mit den Menschen, die dieses Haus besuchenwerden, und mit der Umgebung dieses Hauses.Wenn ich im Fernsehen die ständigen Bilder von Zerstörung inKrisengebieten sehe, mit zerstörtem Leben und zerstörtenHoffnungen auf ein Leben in Würde, dann ist für mich dieTatsache, in Gemeinschaft etwas aufzubauen, Friedensarbeit,um so mehr, als diese Arbeit nicht für uns allein ist, sondern füralle, die Frieden und Freiheit suchen. Schutz und Hoffnung zuhaben, ist vielleicht schon genug der Antwort auf die Frage:Was heißt Chon Jie In-Haus!! Ich wünsche uns viel Kraft aufdiesem Weg.Uwe Bujack, Leiter des Chon Jie In Hauses HamburgDie Sonne ist da, wir nutzen sie -Sonnenstrom fürs Chon Jie In-HausHamburgFür eine Solarstromanlage braucht man ein geeignetes Süddach(haben wir), ein kleines Plätzchen für den Wechselrichter, derden von der Anlage produzierten Gleichstrom in Wechselstromumwandelt (der brummt jetzt in unserer Küche), und Geld oderlangen Atem im Förderungsdschungel (wir atmen immer nochaus).Methoden der Stromerzeugung die Umwelt schädigen.Die Atomkraft birgt gefährliche Unfallrisikenund hinterlässt Jahrtausende lang strahlenden Müll,und die Verbrennung fossiler Energien wie Kohle undÖl schädigt durch Emission unser globales Klima undfördert den Klimawandel. UmweltfreundlicheAlternativen sind deshalb dringend nötig. Wir wolltenim Chon-Jie-In-Haus schon mal an derEnergiewende mitbasteln und fingen im Frühsommer2003 an, uns kundig zu machen und eineSolarstromanlage zu planen:Angebote einholen, Förderanträge schreiben, Verhandlungenmit unserer Bank und Vorstellung desProjekts auf unserem Vereinsplenum standen auf derTagesordnung. Ein Förderprogramm, das wir insAuge gefasst hatten, lief im letzten Sommer aus,dafür hat uns die HEW, der örtliche Energieversorger,eine Förderung zugesagt, und als zum 1.Januar 2004 die gesetzliche Einspeisevergütungerhöht wurde, haben wir zugeschlagen und eine 4,8KW-Photovoltaik-Anlage gekauft.Als das Dach eisfrei war, haben wir sie montierenlassen; seit 15. März läuft die Anlage und hat indiesem Sommer - der ja bekanntlich nicht der tollsteSommer aller Zeiten war - schon 3.000 Kilowattstundenproduziert (das entspricht in etwa demJahres-Stromverbrauch einer dreiköpfigen Familie).Die Geschichte ist noch nicht ganz beim Happy Endangelangt, denn es stellte sich heraus, dass das ChonJie In-Haus Hamburg wegen seiner Lage auf einemehemaligen Krankenhausgelände ein absoluterSonderfall ist, denn das Krankenhaus hat ein eigenesStromnetz. Für uns war diese Sonderstellung Anlass,uns noch mit Mittelspannungs- und Niederspannungsebeneund dem Unterschied vonEinspeisezähler und Bezugszähler mit Leistungsmessungzu befassen, aber nach umfänglicherKorrespondenz zwischen Hausverwaltung, HEWund der Installationsfirma haben wir jetzt zu einerzufrieden stellenden Regelung gefunden.Und wenn die Sonne weiter scheint und die Anlageweiter ordentlich vor sich hinbrummt, wird sie ab2017 auch ein paar Cent fürs Chon Jie In-HausHamburg abwerfen.Sonnige Grüße!CHON JIE IN e.V.Und warum haben wir uns in diesen Förderungsdschungelhineinbegeben? Ganz einfach, weil die herkömmlichenKyosanim Rotraud Hänlein, Dojang Hamburg 5MAGAZIN NO. 14 .200437


CHON JIE IN - AKADEMIEChon Jie In - AKademie:Myong Sang Ki Do In Bop(Chon Jie In-Gymnastik)von Ko. MyongDas unter dem Begriff „Ki Do In Bop“ zusammengefassteÜbungsprogramm für die Gesundheit soll vorsorgenund Genesungsprozesse in Gang setzen.Die richtige Umgang mit den Bewegungsformen ist:klar und einfach, spielerisch und tänzerisch zugenießen. Das zugrundeliegende Prinzip: Himmel,Erde, Menschen sind eins. Der angestrebte Effekt:äußerlich und innerlich zu heilen. Heilen bedeutet:bewusst wieder aufzustehen.Akupressur-MassageVor und/oder nach den Übungen empfiehlt sich eineMassage, die man an den eigenen Händen sehr gutselbst durchführen kann. Die Finger am Anfang gutschütteln, jeweils etwas ziehen und massieren, ebenfallsbesonders die Mitte der Handflächen - auch malmit etwas Druck - bearbeiten (mit der Einstellung,den Händen Zuwendung und Liebe zu schenken).Übung 1 - die Himmelsenergie aufnehmenLocker und entspannt stehen. Einatmen und die Arme/Händeüber dem Kopf dicht zusammenbringen, so dass Zeige- undMittelfinger fast zusammentreffen. Diese Position ein paarAugenblicke halten.Die Vorstellung/das Empfinden soll so sein, dass der Anfangspunktdes Dickdarmmeridians in den Spitzen der Zeigefingerund der Endpunkt des Lungenmeridians am Daumenendejeweils in Kontakt kommen („innerer Kontakt“, so als ob Stromfließen würde).Diese Übung wirkt auf Atemwege/-organe undVerdauungsorgane.38Seniorengruppe im Dojang Darmstadt mit Kyosanim Beate KleinMAGAZIN NO. 14 .2004


Übung 2 - die Erdenergie aufnehmenLocker und entspannt stehen. Einatmen und die Arme/Händebis zur Brusthöhe führen, dann mit abgewinkelten Händennach unten an den Körperseiten entlang strecken, dabei ausatmenund so ein paar Augenblicke halten. Der Meridianpunkt,auf den sich die Konzentration richten sollte, ist P 8 auf demHerzbeutelmeridian (an der Innenhandfläche) .Diese Übung wirkt allgemein gegen Müdigkeit/Erschöpfungund stärkt im Besonderen Magen und Herz.Übung 3 - die Natur (alle Lebewesen, die Menschen)umarmenLocker und entspannt stehen. Einatmen und dieArme/Hände bis zur Brusthöhe führen, dann beideHände mit allen zehn Fingern nahe zusammenbringen,bis sich die Finger fast berühren.Die Vorstellung/das Empfinden soll diesmal so sein,dass die Meridian-Endpunkte in allen Fingerspitzenjeweils in Kontakt kommen („innerer Kontakt“, so alsob Strom fließen würde).CHON JIE IN - AKADEMIEP 8Übung 1 bis 3 lassen sich sehr gut zu einer einzigen harmonischen Bewegungsfolge kombinieren, die man mehrmals hintereinanderausführen kann. Mit der Akupressur-Massage und Lockerung jeweils am Anfang und Ende ergibt sich einschönes kleines Komplett-Programm.39MAGAZIN NO. 14 .2004


VERSCHIEDENES40Ki Hap - Schrei für dich selbstEine Studie über ein stimmgewaltiges Merkmal von<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong><strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> ist eine lautstarke Kampfkunst.Auf der Suche nach dem Besonderen dieser gezieltdosiert herausgebrüllten Energie habe ich mitBremerinnen, Hamburgerinnen und Sonsanim Ko.Myong gesprochen und erzähle von meinen eigenenErfahrungen. Entstanden ist im Folgenden aus vielenStimmen ein überraschend farbiges Mosaik, in demsich ein nahezu mystischer Wesenszug <strong>Shinson</strong><strong>Hapkido</strong>s widerspiegelt.Die Dojangs in vielen Städten müssen sich mitruhegestörten NachbarInnen auseinandersetzen.In Bremen etwa dürfen wir am Wochenende garkein Ki Hap mehr geben. Wir trösten uns damit,dass es „nur“ unser Gastdojo einer Aikido-Schule ist.Für den eigenen Dojang werden wir wohl irgendwannaußerhalb eines Wohngebietes einengeeigneten Ort finden müssen. Langfristig aufdas Ki Hap zu verzichten, würde uns allerdingsniemals einfallen. Selbstverständlich gehört es zuuns.„Hou!“ - heimelige UrschreieAm Ki Hap kann ich inzwischen erkennen, welchevon uns gerade trainiert. Vertreten ist etwa eingelassenes „Tse!“, das sich auch zu einem „Tseeee!“verlängern kann - allerdings erst bei Trittkombinationenaus mindestens drei Tritten. Ein scheinbar inSicherheit wiegendes „Te!“ formt sich mit einigemkraftvollen Effet zu einem tiefen „Toh“ und istgefährlich effektiv. Und es gibt ein schrilles,alarmierendes „Hey“ und ein schlangenhaftes „Ssah“,das im gleichen Moment zubeißt. Beeindruckend istauch ein donnergrollendes „Hoh“, das für den Freikampfvorbehalten wird. Unsere Kyosanim RuthArens zögert nicht, die Macht des Ki Haps zu veranschaulichen.Bei Prüfungen insbesondere macht sieihrem Ärger über zu leises, zu fragendes, zu abwartendesKi Hap Luft und mit einem unvermittelten„HOU!“ bläst sie wieder neues Ki vom Tisch aus aufdie lahmen Matten.„Toh!“ - Ki-Hap macht stärker„Ki-Hap ist ein Urschrei, ein Schrei direkt aus derNatur, vom Dunkel ins Licht - wie der Schrei einesNeugeborenen,“ sagt Sonsanim Ko. Myong im Gespräch überdas Ki Hap auf dem Sommercamp in Tübingen. Ki Hap sei eineder Möglichkeiten, die Verbindung von Mensch und Naturdirekt zu fühlen. Diese Verbindung sei viel mehr als der reineEnergieschrei, der eine Kampftechnik unterstützt: „<strong>Shinson</strong> istim Ki Hap. Deshalb ist Ki Hap ein Teil der Lehre von der Einheitvon Mensch und Natur.“Die Kraft dieser Energiequelle wird besonders dann deutlich,wenn sie fehlt. So erzählt Insa Götz, dass sie sich aufgrund einerErkältung mit ihrem Ki Hap zurückhält. Sie ist Lehrerin undmöchte ihre Stimme schonen: „Aber das fühlt sich überhauptnicht gut an, denn ich komme nicht richtig in Kontakt mit mir.Ich habe längst nicht so viel Power“, sagt die Blaugurt-Trägerinaus Bremen. Alexia Glaveris aus Hamburg beispielsweise kannbei den vier Atemtechniken Gibon Danjeon Hohupbop mitihrem „Toh!“ Energie tanken: „Das ist wie eine Gegenbewegung.Ich schicke etwas nach draußen und bekomme gleichzeitigetwas zurück. Das beeindruckt mich immer wieder.“"Taah!" - Bis der Himmel ein Echo gibtBeeindruckend ist auch das Ki-Hap in der Gruppe. „Das gemeinsameKi Hap im Training genieße ich jetzt sehr,“ sagt SanneSteup aus Bremen, „voller Energie sagen wir damit: Das sindwir!“. Ich kann daraus inzwischen viel Kraft schöpfen. Früherhabe ich mich eher davor erschreckt." Mal ehrlich, wohl jederund jede aus der <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Familie auf Sommercampskennt die erste Schocksekunde über das Ki Hap aus 800 Kehlen.Ein Gedonner, das durch Mark und Bein geht. Alljährlichdirigiert Sonsanim Ko. Myong einige Ki Haps „gen Himmel“,und erst, wenn die umliegenden Hügel, Bäume und sogar dieErde das Echo widerhallen, ist er zufrieden. Und alle, die dabeiwaren, sind stolz darauf - manche auch „high“. Oder beidesgleichzeitig.„Hah!“ - Es ist erlaubt, laut zu sein<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> will den Weg frei machen für das, wasjede/jeder für sich finden könnte: „Die Wurzel, die Ursprungswurzel,die eigene Natur fühlen. Himmel, Erde undMensch sind eins,“ ist Sonsanim Ko. Myong überzeugt.Der Charakter des Ki Haps scheint einen Teil des Wesensdes/der Ki Hap-Gebenden zu offenbaren. Die Lauten und dieLeisen dürfen endlich ihre Stimmen erheben. Alexia Glaverissagt von sich, sie sei eher offensiv und sehr präsent und habe inihrem Leben oft die Erfahrung gemacht, dass sie aneckt mitihrer Art. „Im <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> darf ich endlich hingebungsvolllaut sein. Es ist erwünscht, dass ich so bin, wie ich bin,“ freutsich die Blaurotgurt-Trägerin aus Hamburg.Das Lautsein entdecken, ist die andere Seite derselben Medailleund ist meine eigene Erfahrung dazu. Das erste Kiap habe ichMAGAZIN NO. 14 .2004


mich getraut beim Chong Kwon: meine Faust flog mit einemtiefen „Hah“ nach vorn. Vor meinem eigenen Ki Hap habe ichmich tatsächlich erschrocken: „Wer ist das denn?“, fragte ichmich erstaunt. Mit einem Blick zur Seite habe ich mich vergewissert,dass dieser dunkle, laute Schrei wirklich von mir war. Dieandere Faust flog mit einem noch lauteren „Hah!“ nach vorn.Ich genoss dieses Gefühl von Kraft. Die nächste Faust und nocheine und wieder eine: „Hah, Haaah!“.Eine machtvolle Quelle in meinem Innern tat sich plötzlich aufund überrollte meine Stimmbänder und schoss hinaus in dieRichtung, wo meine Faust traf. Und sie traf mich „mitten rein“".Mein Atem bewegte einen Strudel heftiger Gefühle. Die Quellewurde genährt von einer Aggression, mit der ich nicht gerechnethatte. Von einer Wut, die ich nicht kennen wollte. Von einerKraft, die erstaunliche Reserven zu versprechen schien. Innerlichbegrüßte ich diese Mächte, die endlich einen Kanal hinaus, heraufund hinein in mein Herz gefunden hatten. Noch etwasunsicher und mit Tränen musste ich Hallo sagen zu einer Frau,die mir bis dahin verschlossen war.VERSCHIEDENES„Hejochah!“ - Außen und Innen Bewegung herbeischreienDie Bremerin Brigitte Lange gibt zu, dass sie jahrelang gesuchthat, „bis ich in etwa die Tonlage gefunden habe, die ich gernemag.“ Noch immer hat sie es nicht immer leicht: „Mein Ki Hapist oft sehr hoch und kieksig. Besonders dann, wenn ich hochtrete. So als ob mich meine Stimme in die Höhe schicken will.“Die Bewegung mit dem Ki Hap zu koordinieren ist schon schwergenug, aber die Steigerung ist, mit dem Ki Hap die Bewegungenzu verändern und zu beeinflussen. „Mein Ki Hap hilft mir,meine Zielgenauigkeit zu fokussieren“ beschreibt CordulaCaspary ihre Erfahrung. „Mit einem kurzen harten Ki Hap treteich auf den Punkt und mit einem langgezogenen und stimmlichabfallenden Ki Hap ist der Tritt eher geschoben,“ sagt dieBraungurt-Trägerin aus Bremen.Die äußeren Bewegungen können genauso gelenkt werden wiedie Inneren. Stimmungen und Seelenzustände können vor demeigenen Ki Hap nicht verborgen werden. Es hört sich tief undsicher an oder eben eng und eher hoch. Laut und übermütigoder leise, träge oder traurig. Ein Ki Hap kann Spiegel sein, aberauch Quelle für neuen Mut und neue Kraft.Sonsanim Ko.Myong findet, jeder und jede trägt dieseKraftquelle in sich. In anderen Kampfsportarten werde vielWert darauf gelegt, dass sich die SchülerInnen auf den/dieLehrerIn fixieren. Diese Fixierung bedeute aber für die Schüler-Innen eine künstliche Grenze in Ihrer Erfahrung des (eigenen)Do. Sonanim Ko. Myong möchte als Lehrer und Meister zurSeite treten: „Damit gebe ich den Weg/Do/Gott für meineSchüler und Schülerinnen frei,“ sagt er und unterstützt seineMeinung mit einer öffnenden Geste seiner Hände.Kinder und Jugendliche sind da ganz direkt. Mit meiner Frage,wie denn ihr Ki Hap sei, konnte die dreizehnjährige ArvinaCaspary nichts groß anfangen: „Vielleicht habe ich mein Ki Hapnoch nicht gefunden,“ vermutet die Weißgurt-Trägerin ausBremen, „Ich habe halt einfach geschrien.“Sonja Höstermann, Dojang Bremen41MAGAZIN NO. 14 .2004


VERSCHIEDENES42Offizielle <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>HomepageHomepage-Award - „www.shinsonhapkido.ch“wurde preisgekröntEine aktuelle und repräsentative Informationsplattformaufzubauen, das war die Aufgabe, diedas Schweizer Homepage-Team sich im Frühjahr2001 gestellt hat. Der Ausgangspunkt war lokal -am Anfang stand die Überarbeitung des SchweizerInternet-Auftritts für das Sommerzeltlager 2002 inCham. Schon 2003 konnte jedoch ein internationalangepasstes Format als offizielle <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>Homepage unter der neutralen Domain www.shinsonhapkido.organs Netz gehen.Groß war nun die Freude, als Anfang Oktober diesenJahres eine Expertengruppe des Schweizer Budo-Verbandes die oben genannten Ergebnisse mit dem„Swiss Budo-Award“ ausgezeichnet hat. Besondersbemerkenswert, dass in allen Kriterien (Design,Innovation, Übersichtlichkeit, Funktionalität,Schnelligkeit, Navigation) fürwww.shinsonhapkido.org nur Bestnoten gegebenwurden. Das Homepage-Team fühlt sich bestätigt:„Wir sind auf einem guten Weg. Der Preis macht unsMut und Freude, mit Elan weiterzuarbeiten.“ Es gehtschließlich darum, <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> in der Schweizund international bekannter zu machen.Anerkennung zollen auch die User: Über 240.000„Klicks“ aus mehr als 50 Ländern sprechen für sich.Dies, obwohl die Inhalte bisher nur in deutscherSprache aufgeschaltet sind. Damit zeichnen sich abermöglicherweise schon die nächsten Schritte inRichtung Perfektionierung ab. Die große Nachfrageverlangt irgendwann eine Englisch-Version. Ist dochdie International <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> Association e.V.mittlerweile in neun Ländern präsent.Ohne Einsatz von Zeit, Mühe und Know-how ist dasalles freilich nicht zu haben. Analysieren, überarbeitenund teilweise mit externer professioneller Unterstützungweiterentwickeln - dafür wurden bishernicht weniger als 700 Arbeitsstunden investiert. Dakommt der Homepage-Preis als kleine Anerkennunggerade recht. Gratulation!Die RedaktionDie ausführliche und ungekürzte Projekt-Darstellungdes Schweizer Homepage-Teams ist nachzulesenunter: http://www.shinsonhapkido.org/aktuell_d.htmlMAGAZIN NO. 14 .2004BuchtippEin Stern im fernen Osten. Der koreanische Gelehrte Yul-Gok.Von Yang-Sook Gründel„Korea hat nicht nur Autos und Mobiltelefone zu bieten, daswird oft vergessen“, sagt Yang-Sook Gründel, die 1970 - damalszwanzigjährig - als frisch examinierte Krankenschwester insferne Deutschland reiste, wo sie unter anderem in Berlin undspäter im Südwesten Arbeit und ein dauerhaftes Zuhause fand.Nach der Heirat mit einem Deutschen stand alles im Zeichen derFamilie. Ende der 90er Jahre - die drei Kinder waren erwachsen -nutzte sie den gewonnenen Freiraum, um ihre „europäisch orientierte“Bildung auf geisteswissenschaftlichem Gebiet auszubauen.Theologie und Psychologie belegte sie unter andereman der Mainzer Universität, parallel dazu knüpfte sie an das an,was ihr von der philosophischen Tradition der koreanischenHeimat präsent war und was sie - eher für den Hausgebrauch -schon an ihre Kinder weitergegeben hatte.Sie beschäftigte sich u. a. auf Reisen in die Heimat intensiv mitder konfuzianischen Überlieferung, lernte altchinesisch und widmetesich schließlich einer zentralen Figur der koreanischenGeistesgeschichte: dem Philosophen und Pädagogen Yul-Gok,einer bedeutenden Persönlichkeit, deren Wirkungsgeschichtebis ins moderne Korea reicht (Er ist u.a. auf dem 5.000 Won-Geldschein abgebildet). Seine Biographie hat Yang-SookGründel nun für deutsche LeserInnen zugänglich gemacht.Dabei versteht sie sich als „Brücke“ zwischen Ost und West. Esgeht ihr nicht darum, die aus heutiger Sicht allzu direkt-dogmatischenLebensregeln Yul-Goks eins zu eins in unsere heutigeLebenswelt zu transportieren. Vielmehr ist sie der Meinung,dass ein vorurteilsfreies Kenntnisnehmen der Aussagen Yul-Goksgeeignet ist, Nachdenklichkeit anzuregen und unsere modernenAlltagsgewohnheiten zu hinterfragen. Dem Pädagogen,Politiker und Dichter, der auch als Erzieher des koreanischenKönigs versuchte, positiv Einfluss auf die Geschicke seinesLandes zu nehmen, ging es mit seiner „handhabbarenPhilosophie“ letztlich um die Balance zwischen Körper undGeist. Spätestens hier dürften <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-InteressierteAnknüpfungsmöglichkeiten finden.Das Buch ist im Selbstverlag erschienen. Zu beziehen über:Yang-Sook GründelPariser Str. 8855286 WörrstadtISBN 3-00-013843-9Verkaufspreis: 9,00 €Von jedem verkauften Exemplar gehen 3,00 € an die Unicef-Aktion „Afrikas Aids-Kinder brauchen Hilfe“Die Redaktion


VorankündigungKoreareise 2006Eine Studien-, Ferien- und Besuchsreise mit Aktivprogramm insLand der Morgenstille - ca. 20. August - 18. September 2006.Das Programm umfasst u. a.erstmals einen Besuch in Nordkorea am„Diamantberg“die 30 Jahre-Jubiläumsfeierlichkeiten derkoreanischen Musik- und Tanzgruppe„Poong Ryu Hoe“ - mit der ersten großenMusik- und <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Show in SeoulInteressierte erhalten nähere Informationen über ihre <strong>Shinson</strong><strong>Hapkido</strong>-Lehrerinnen und -Lehrer.Skifahren, Snowboarden, Winterwandern, MyongSang-Meditation unter der Leitung von Sonsanim Ko.Myong und Rahmenprogramm. Die Organisation hatGisela Tschan vom Dojang Cham übernommen.Anmeldeschluss war allerdings bereits EndeNovember 2004.Über die Möglichkeit der Nachmeldung kann mansich informieren bei:Gisela Tschan, Fax: +41 (0)41 / 780 56 45, Mail:gisela.tschan@shinsonhapkido.chFrisches Wasser ......macht frohen Mut!Auch im Jahr 2005 wird wieder eine <strong>Shinson</strong>VERSCHIEDENESDie International <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> Associatione.V. hat ein spezielles Spenden-Konto fürsoziale Zwecke eingerichtet:International <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> Association e.V.Volksbank DarmstadtBLZ 508 900 00Konto 107 644 24IBAN DE52 5089 0000 0010 7644 24BIC DAVODE55Oben genanntes Konto ist auch die Adresse für zielgerichteteSpenden aus den <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>-Dojangs, die dieSozialprojekte des Chon Jie In e. V.unterstützen sollen („Sambia“, „Alt und Jung“, „Casa Verde“,„Diakonia“)!Korea im BuchHier wird Kultur groß geschrieben: Das Schwerpunkt-Land derin aller Welt bekannten Frankfurter Buchmesse im Herbst 2005wird erstmals Korea sein.<strong>Hapkido</strong>-Segelreise stattfinden.Einzelheiten werden rechtzeitig bekannt gegeben.Ausschreibung folgt.Der Kyosanimlehrgang Nord - es war der 17. - fanderstmals im Chon Jie In-Haus Hamburg statt.Winterurlaub und MeditationVom 21. bis 25. Januar 2005 findet in Pontresina/Engadin ineinem der schönsten Hochtäler der Schweizer Alpen ein ChonJie In-Winterurlaub statt.MAGAZIN NO. 14 .200443


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VERSCHIEDENESIntensiv-Ausbildungsseminarin Webern - Juni 2004„Man muss die Dinge selber fühlen und erfahren,denn nur von Worten kann man nicht lernen“, dies inetwa waren einige der Eingangsworte von Sonsanimzum ersten Ausbildungsseminar in Webern.Vom 6. - 11. Juni hatten wir - 6 Frauen und 6 Männer- die große Gelegenheit, fünf Tage intensiv von undmit unserem Lehrer Sonsanim Ko. Myong zu lernen.Das Seminar fand im Chon-Jie-In Haus in Webernstatt und die Tage waren angefüllt mit Meditieren,Vorträgen, Spazierengehen, Diskussionen, gemeinsamKochen und Essen und viel Zeit für uns selbst. Alldies machte die Woche für jede/n auch zu einerintensiven Selbsterfahrung. Thema des Seminars wardas intensive Studium der technischen und geistigenHintergründe von <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong>: Wie ist das allesentstanden, welche Gedanken hatte Sonsanim beider Entwicklung, wie nehmen wir die Techniken,aber auch die philosophischen Grundgedanken wahr,welchen tieferen Sinn haben sie. Und: was könnenwir zu ihrer Verbreitung tun.Die Tage vergingen wie im Flug und haben uns allein tiefen (und nicht immer leichten) Kontakt mit unsselbst, mit <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> aber auch miteinandergebracht. Ich denke, wir alle haben die Zeit zutiefstgenossen und sind inspiriert und dankbar wiedernach Hause gefahren.Kyosanim Ruth Arens, Dojang BremenPortrait:Christine Ehmler, 60 (1. Dan, 11. Ki-Generation)Trainingsbeginn im März 1983. Damit gehöre ich wohl wirklichzu den „Dinosauriern“. Zuerst mal richtig schöne Gymnastikgemacht und dann von Gürtel zu Gürtel (siehe Bild) trainiert,gehofft, gebangt. Jede Menge Spaß am Training und Umgangmit den Leuten gehabt. 21 Jahre immer wieder mal „Zoff“ mitSonsanim. Trotzdem bin ich geblieben, weil mich derGrundgedanke, der Spaß am Training und die Liebe zu <strong>Shinson</strong><strong>Hapkido</strong> gehalten hat.Bei einem Herbstspaziergang kam mir die Idee zu einem Basar.Sonsanim fand sie ganz hervorragend und wir haben allezusammen diesen Basar aufgebaut. 12 Jahre lang habe ich ihnorganisiert, um ihn dann an meine liebe Freundin Beateabzugeben. Viele Jahre habe ich mich um das Salatbuffet beimPfingtslager gekümmert, auch schon mehrmals die Tombola fürHanSanChon gestaltet und vieles mehr. Unterstützung hatte ichimmer wieder von meiner Schwester Martha, die imHintergrund gewirkt und oft die Fäden in der Hand hatte. Siegehört genauso zum „Urgestein“.Zum „schnell gewachsenen Holz“ gehöre ich auf keinen Fall. DieDan-Prüfung konnte ich dann erst 1997 machen. Im Rückblickeine glückliche Zeit, denn ich hatte viel Unterstützung durch„die Jungs“ aus Darmstadt, die zu meiner Ki-Generationgehören. Wir haben sehr viel zusammen trainiert, viel Schweißdabei vergossen und wahnsinnig viel Quatsch gemacht undgelacht.Heute trainiere ich mit Sonsanim beim Dan-Training im DojangDarmstadt montags und unterrichte seit mehr als zehn Jahrendie Ki Do In Bob-Gruppe donnnerstags. AnGemeinschaftprojekten beteilige ich mich noch - je nachMöglichkeit - gerne. Das Projekt „Alt und Jung gemeinsam“habe ich für die nächste Zeit übernommen. Zum Inhalt gehörtbeispielsweise der Kontakt zum Altersheim Gräfenhausen.Christine Ehmler, Dojang Darmstadt 146MAGAZIN NO. 14 .2004


Portrait:Martin Backes, 68 (2. Dan, 1. Ki-Generation)Ich bin geboren in Amel am 25.10.1936. Bis zu meiner Heirat am15.8.1966 war ich bei meinen Eltern zu Hause.Seit dem 14. Lebensjahr im Berufsleben, dazu 18 Monate in derArmee - es waren schöne aber auch harte Jahre. 1967 war inBütgenbach eine kleine Gruppe und dort wurde <strong>Hapkido</strong> unterrichtet.Es gab dort drei „Lehrmethoden“: Respekt, Gehorsamund die dritte war: „Vogel friss oder stirb“ ...Am 19.4.1981 gab es einen Lehrgang in Jülich. Von Belgien ausfuhren wir zu dritt dorthin und trafen dort Sonsanim Ko.Myong; nach einer offenen und herzlichen Aussprache erklärteer sich bereit, einmal nach Belgien zu kommen. Und dann finges von Neuem an. Wir hatten, wie wohl alle anderen auch, dasunwahrscheinliche Glück, einen Meister getroffen zu haben, deruns langsam aber sicher die fünf Lehrmethoden von <strong>Shinson</strong><strong>Hapkido</strong> übermittelt und gelehrt hat. Im Dojang war er hartund fair, unter der harten Schale jedoch war ein Herz aus Gold.Am 13.8.1983 war die erste Danprüfung in Belgien. Seitdemsind 21 Jahre vergangen - eine Zeit mit unzähligen frohen aberauch traurigen Stunden, Erlebnissen, die wohl unvergesslichbleiben.1994, am 26.6. durfte ich dann im Dojang Darmstadt diePrüfung zum zweiten Dan machen. Zum Schluss einDankeschön an Sonsanim Ko. Myong, der in all diesen Jahrennicht nur ein Lehrer war, sondern mir wie ein Bruder jederzeitgeholfen und zur Seite gestanden hat.VERSCHIEDENESKyosanim Martin BackesDojang Elsenborn47MAGAZIN NO. 14 .2004


VERSCHIEDENESWie die Startbedingungen umgesetzt? Wie auf die Ereignissedes Lebens reagiert?„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertriebenwerden kann.“ (Jean Paul). War es immer ein Paradies?Erinnerung glättet.Meine Vita: Geboren 1925 in Hannover. Nach der Schule mit 14Jahren auf eine NS-Lehrerbildungsanstalt. Als Soldat dreimalverwundet; russische Gefangenschaft 1945 bis 48.Nach dem Erkennen meines unmenschlichen Denkens konnteund wollte ich kein Lehrer mehr werden. Wollte statt dessenmit Bildern meinen klitzekleinen Beitrag zum Verbessern derWelt durch Aufklärung beitragen.Stationen waren: fünf Jahre Deutsche Presseagentur; elf JahreSpringer-Verlag, sieben Jahre Stern, dann elf Jahre Professor fürKommunikationsdesign. Im eigenen Studio habe ich Werbungfotografiert und für Illustrierte und Magazine mehr als 1000Titel produziert. Buchillustrationen und eigene Bücher warenbesonders schöne Aufgaben.48Portrait:Jochen Blume, 77 (Danträger,1. Ki-Generation)Der bekannte Fotograf und langjährige Professor ander Hamburger Fachhochschule und Akademie fürPublizistik war seit den 50er Jahren mit seinen Bildernauf vielen (Titel-) Seiten großer Zeitschriften wiebeispielsweise dem „Stern“ vertreten. Sein BildJ. F. Kennedys, 1963 in Berlin vor dem SchönebergerRathaus ging um die Welt.Dem zurückhaltenden und bescheidenen Blumeist jeder Rummel um seine Person unangenehm.Trotzdem war der Senior-Danträger schließlichfreundlicherweise bereit, per (Steck-) Brief etwasvon sich zu erzählen:„Alt werden ist kein Verdienst“. Die Frage ist:Was hat man aus seinem Leben gemacht?MAGAZIN NO. 14 .2004In den 70ern habe ich mit Taekwondo angefangen bei MeisterPark. War 1983 im Sommercamp der Europäischen Taekwondo-Auswahl in Seoul. Als Meister Ko. in den Dojang kam und neueTechnik lehrte, war ich sofort von ihm begeistert und wurdesein Schüler. Neben dem Erlernen von Technik waren für michdie Begegnungen und Gespräche mit Ko. Myong dasWichtigste. Sie haben mich beeinflusst und geprägt. Danke!Mit Befriedigung sehe ich meine Arbeit am Buch „Bewegungfür das Leben“. Ein neues Buch mit einer besonderen Art vonvisueller Darstellung wäre eine Aufgabe, die mich reizen würde.So, nun genug von mir - mit herzlichen Grüßen ...Jochen Blume„Ich bin ein Berliner.“ Sophia Loren, 1964


12PERSÖNLICHES43123456Hallo ihr Lieben,ich heiße Anton Elias ("Toni") Dengler und wurde amMittwoch, dem 20. Oktober.2004 um 17:56 Uhr im Marienhospitalgegen meinen Willen aus meinem behaglichen 1-Zimmerappartement geholt. Zur Zeit bin ich 48 cm großund 2950 Gramm schwer. Mein großer Bruder Leo findetes sehr komisch, dass ich für seine Babykleidung zweiNummern zu klein bin und von mir darin nicht viel zusehen ist.Viele GrüßeAnton, Leo & Birgit und Marcus Dengler (7. Ki)Dies ist Lara, Tochter von Sandra Helbig und JensSchweigert (16. Ki), geb. am 2. August 2004Christine Ehmler (11. Ki) ist am 6.7.2004 60 Jahre altgeworden"Wir haben beide unseren Nachnamen behalten ..."Frauke Simmerling (13. Ki) und Nils Bahl (10. Ki) haben am9. Juli 2004 geheiratet.Meike (geb. Pflanz) und Nils Landmann (10. Ki)Kirchliche Trauung: 11. September 2004, Standesamt16.04.04Weitere Bilder gibts auch noch unter www.hochzeitvonmeikeundnils.deMascha (geb. Marzen) (13. Ki) und Karsten von Berg5Kurz vor Schluss gemeldet:Susanne Resin, 16. Ki, ist inzwischen mit "Fabian" verheiratet,Bärbel Kutter, 14. Ki, hat Zwillinge auf die Weltgebrachtund Roland Justen, 10. Ki, ist Vater von Zwillingengeworden ...Wir gratulieren!649MAGAZIN NO. 14 .2004


<strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> DojangsLand Stadt / Dojang Bemerkung, Dojang-Adresse, Dojangleitung/Kontakt, Telefon, Telefon 2 / Fax, E-MailZentrumdojangLiebigstraße 27, 64289 Darmstadt, Sonsanim Ko. Myong, info@shinsonhapkido.orgA Wien 1 Pfeilgasse 42a, A-1080 Wien, Laszlo Martos, 1-8775183 auch Fax, wien1@shinsonhapkido.orgA Wien 2 Jörgerstr. 42-44, 3. Stk., A-1170 Wien, Arturo Umana, 1-4032733, Fax: 1-4818320, wien2@shinsonhapkido.orgB Amel Turnsportzentrum Amel, Kurt Brück, 080-642624, Fax: 080-642546, amel1@shinsonhapkido.orgB Elsenborn Sporthalle Herzebösch, Martin Backes, 080-446629 auch Fax, elsenborn1@shinsonhapkido.orgB Eupen Arthur Hönen, 080-444287 auch Fax, eupen1@shinsonhapkido.orgB St. Vith Dora Hönen, 080-330903, stvith1@shinsonhapkido.orgCH Cham Zugerstr. 44, 6330 Cham, Thomas Werder, 041-7802626, Fax: 041-7805645, cham1@shinsonhapkido.orgCH Chur Pulvermühlestr. 82, 7000 Chur, Jürg Cadetg 081-2851810, Fax: 081-2851619, chur1@shinsonhapkido.orgCH Fribourg Bonnstr. 26, 3186 Düdingen, Stefan Barth 079-7246126, fribourg1@shinsonhapkido.orgCH Zug Oberneuhofstr. 13, 6340 Baar, Marcel Mayer, 079-4701323, Fax: 041-7631668, zug1@shinsonhapkido.orgCH Zürich Sektion von Zug, Imfeldstr. 90, 8037 Zürich, Marcel Mayer, 079-4701323, Fax: 041-7631668, sek.zuerich1@shinsonhapkido.orgD Aachen, Oh sang In der Kulturfabrik, Oranienstrasse 9, 52066 Aachen, Christoff Guttermann, 0241-9435774 auch Fax, aachen1@shinsonhapkido.orgD Bad Belzig Rosa-Luxemburg-Str. 28c, 14806 Belzig, Ralf Bodenschatz, 033849-51915, Fax 033849-54875 badbelzig1@shinsonhapkido.orgD Bad Emstal Schulsporthalle, 34308 Bad Emstal, Egidio Pantaleo, 05624-1067, bademstal1@shinsonhapkido.orgD Berlin Paul-Linke-Ufer 41, 10999 Berlin, Horst Bastigkeit, 030-61280596 auch Fax, berlin1@shinsonhapkido.orgD Bremen Ruth Arens, 040-43274311, bremen1@shinsonhapkido.orgD Buchholz Sektion von Hamburg 5, Klaus Elpel, 04181-281252, sek.buchholz1@shinsonhapkido.orgD Darmstadt 1, Liebigstr. 27, 64293 Darmstadt, Joachim Krein, 06151-997978, Fax: 06151-294733, darmstadt1@shinsonhapkido.orgD Darmstadt 2, Bessungen Bessunger Knabenschule, Ludwigshöhstr. 42, 64285 Darmstadt, Detlef Gollasch, 06151-41707, darmstadt2@shinsonhapkido.orgD Darmstadt-TU Sektion von Darmstadt 1, Hochschulsportzentrum, 64287 Darmstadt, Jurij Menzel, 0163-246824, sek.darmstadt-tu1@shinsonhapkido.orgD Dieburg TV-Halle (Halle des Turnvereins Dieburg), Alexander Schuckmann, dieburg1@shinsonhapkido.orgD Duisburg (off. Name: Essen) Sektion von Aachen, Claubergstr. 1, 47051 Duisburg, Detlef Wesselmann, 0208-662055, Fax: 0241-607085, sek.essen1@shinsonhapkido.orgD Erbach Turnhalle Erlenbach, 64711 Erbach, Günther Lust, 0175-4620694, erbach@shinsonhapkido.orgD Eutin Plönerstr. 89 c, 23701 Eutin/Neudorf, Torsten Weiß, 04521-778485, Fax: 04521-3998, eutin1@shinsonhapkido.orgD Frankfurt Bleichstr. 8-10, 60313 Frankfurt, Detlef Fischer, 069-83836032 auch Fax, frankfurt1@shinsonhapkido.orgD Griesheim Sterngasse, Hegelsberghalle, 64347 Griesheim, Martina Vetter, 06151-710112, griesheim1@shinsonhapkido.orgD Hamburg 1 Suyang e.V. Friedensalle 44, 22764 Hamburg, Lidija Kovacic, 040-891398 auch Fax, hamburg1@shinsonhapkido.orgD Hamburg 2 Wandsbek Stephanstr. 5, Wandsbek-Barmbek, Thorsten Neumann, 040-6938729, hamburg2@shinsonhapkido.orgD Hamburg 5 Oh Haeng e.V. Seewartenstr. 10/8, 20459 Hamburg, Uwe Bujack, 040-43183318, Fax: 040-43183319, hamburg5@shinsonhapkido.orgD Hamburg Altona-Altstadt Sektion von Hamburg 5, Ronald Ockelmann, 040-43183318, 040-8904438, sek.altona1@shinsonhapkido.orgD Hamburg-Eimsbüttel Sektion von Hamburg 5, Lutterothstr. 43, 22527 HH, Uwe Bujack, 040-43183318, Fax: 04043183319, sek.eimsbüttel1@shinsonhapkido.orgD Hamburg-Nord Sektion von Hamburg 5, Haus der Jugend, Langenhorn, Susanne Huper, 040-43183318, 040-39908374, sek.nord1@shinsonhapkido.orgD Hannover Fitnesscenter - Am breiten Graben, 31558 Hagenburg, Karsten Bendlin, 05033-971888, hannover1@shinsonhapkido.orgD Hasselroth-Gondsroth Hauptstr. 51, 63594 Gondsroth, Horst Heinzinger, 06024-80429, hasselroth1@shinsonhapkido.orgD Karlsruhe Sektion von Darmstadt 1, Trainingsmöglichkeit in 75334 Conweiler,Infos: Tobias Münch, 07082-920951, sek.karlsruhe1@shinsonhapkido.orgD Köln Kartäusergasse 24, 50678 Köln, Uwe Dallwitz, 0221-7393272, koeln1@shinsonhapkido.orgD Lübeck Sektion von Hamburg 5, Ina Marino, 02351- 4324963, sek.luebeck1@shinsonhapkido.orgD Lüneburg Sektion von Hamburg 5, Joachim Blank, 02351- 4324963, sek.lueneburg1@shinsonhapkido.orgD Offenbach Seligenstädter Str. 107, 63073 Offenbach-Bieber, Armin Schippling, 069-89906086 auch Fax, offenbach1@shinsonhapkido.orgD Paderborn Sektion von Darmstadt 1, Info unter: 06151-997978, sek.paderborn1@shinsonhapkido.orgD Seeheim Sektion von Darmstadt 1, Tannenbergschule, Weedring, 64342 Seeheim, Rufus Meyer, 06151-784777, sek.seeheim1@shinsonhapkido.orgD Seligenstadt Am Sandborn 14, 63500 Seligenstadt, Josef Schmitt, 06182-782244, 0173-3260502, seligenstadt1@shinsonhapkido.orgD Semmerin Dorfstr. 10, 19300 Semmerin, Christoph Albinus, 038755-40050, semmerin1@shinsonhapkido.orgD Simmern Auf der Schlicht, 55429 Simmern, Trainingsmöglichkeit, Info: Albrecht Neumüller, 06761-13105D Tübingen Sieben-Höfe-Str. 91, 72072 Tübingen, Jochen Liebig, 07071-763979, Fax: 07071-763140, tuebingen1@shinsonhapkido.orgDK Arhus/Risskov Groennegade 77b, 8000 Aarhus, Morten Hoegh, 20628899, Fax: 32950014, aarhus1@shinsonhapkido.orgDK Holbaek Budohalle, Borgmestergardsvej 18b, Frank Larsen, 5940 0177, holbaek1@shinsonhapkido.orgDK Hvidovre Sektion von Holbaek, Strandmarkens Fritidscenter, Lok.2.2.Sal, Enghavevej 2, Frank Larsen 5940 0177, sek.hvidovre1@shinsonhapkido.orgDK Kobenhavn SØlvgades skole, SØlvgade 16, Rasmus Mackeprang, 3288-3125, kobenhavn@shinsonhapkido.orgDK Kalundborg/Tommerup Tommerupvej 6, 4400 Kalundborg, Michael Eibye, 5952 9102, kalundborg1@shinsonhapkido.orgDK Roskilde Sonderlundsvej 58, 4000 Roskilde, Jorgen Christiansen, 59437817, roskilde1@shinsonhapkido.orgE Maspalomas, Gran Canaria Avnd. T.O. Neckermann 22-24, Vojko Poljasevic, 928-763366, Fax: 928-768339, maspalomas1@shinsonhapkido.orgNL Utrecht Albert-Schweitzer-School, 3581 RX Utrecht, Johannes D. Heinzerling, 302715727, Fax: 302318088, utrecht1@shinsonhapkido.orgPER Arequipa Calle 7 de Junio 141, La Tomilla-Cayma, Volker Nack 0051-54-458085, arequipa1@shinsonhapkido.orgS Vallentuna/Stockholm Sektion von Darmstadt, Trainingsmöglichkeit, Info: Lutz Rabe, 0046 8 51178469, sek.vallentuna1@shinsonhapkido.orgStand 29.10.2004International <strong>Shinson</strong> <strong>Hapkido</strong> Association e.V., Liebigstr. 27, 64293 Darmstadt, Tel: 06151-29 47 03, Fax: 06151-29 47 33E-Mail: info@shinsonhapkido.org, Internet: http://www.shinsonhapkido.orgBankverbindung: Volksbank Darmstadt, BLZ 508 900 00, Konto 107 64 408Ländervorwahlen: Belgien 0032, Dänemark 0045, Deutschland 0049, Holland 0031, Österreich 0043, Peru 0051, Schweiz 0041, Schweden 0046, Spanien 0034

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