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1.5 Lehr- und Wanderjahre (1864-1871)<br />

Um 6 Uhr abends stieg ich in Elmshorn <strong>aus</strong> und ging zu meinen Eltern. Das war eine<br />

Freude!<br />

Mutter erzählte dann, daß sie viel Tränen um mich geweint habe, aber nun hatte sie<br />

ihren Jungen wieder, des waren wir alle froh.<br />

Meine Schwester Johanna war damals als Gehilfin in der Armen- und Waisen-Anstalt<br />

in Hameln a.d. Weser.<br />

Nach etwa 14 tägigem Aufenthalt bei meinen Eltern stellte mich der Herr Graf von<br />

Moltke, Bruder des Generalfeldmarschall von Moltke, als Schreiber bei ihm auf<br />

Intendantur und Administratur zu Rantzau bei Barmstedt in Holstein an. Der<br />

Verdienst war aber so niedrig, daß ich mich entschloß, mein Sattlerhandwerk wieder<br />

fortzusetzen und nahm in Barmstedt bei Butenop Arbeit.<br />

Im folgenden Jahr 1865 ging ich auf die Wanderschaft nach Norden zu, bekam aber<br />

schon in Glückstadt bei dem Sattlermeister Gehrt wieder Arbeit. Nachdem ich hier<br />

fast 1 Jahr gewesen war, reiste ich wieder nach H<strong>aus</strong>e, doch nur auf kurze Zeit, denn<br />

im Frühjahr 1866 reiste ich nach Süden zu, doch in Altona bekam ich bei einem<br />

Tapezierer Namens Kraft Arbeit.<br />

Dann im Juni schrieben meine Eltern mir, ich müßte nach H<strong>aus</strong>e kommen, um von<br />

dort <strong>aus</strong> mit anderen nach England zu entfliehen, denn man sprach davon, daß die<br />

Schleswig-Holsteiner von Preußen zum Soldaten einberufen und in Böhmen mit<br />

gegen Österreich fechten sollten. Doch war das nur loses Gerede. Ich wollte<br />

überhaupt auch nicht entfliehen, sondern der Obrigkeit unterthan bleiben, die Gewalt<br />

über mich hat. Wir wurden auch nicht einberufen.<br />

Preußen hat die Östereicher allein besiegt. Ich blieb dann <strong>noch</strong> eine kurze Zeit in<br />

Elmshorn und wanderte dann abermals nach Süden zu. Von Altona nach Harburg,<br />

von da nach Stade, dann nach Bremerförde und Bremen. Hier begab ich mich nach<br />

der ´Herberge zur Heimat´, ( es war etwa 3 Wochen vor Weihnachten), machte mich<br />

mit<br />

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