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Titel - Warendorf

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2<br />

Top-Thema<br />

In der Oststraße mit ihren wie an<br />

einer Perlenschnur aufgereihten<br />

stattlichen Bürgerhäusern ist die<br />

Fassade mit der Hausnummer 45<br />

eher unscheinbar und wenig attraktiv.<br />

Doch öffnet sich die Tür,<br />

erwartet den Besucher ein Kleinod:<br />

das Haus Schmeddinghoff -<br />

Museum, Tagungsstätte und Ferienwohnung<br />

zugleich.<br />

Vor gut einem Jahr war der letzte<br />

Eigentümer, Tischlermeister Antonius<br />

Schmeddinghoff, gestorben,<br />

nur wenige Monate nach seinen<br />

Schwestern Maria und Änne,<br />

mit denen er ein Leben lang zusammengewohnt<br />

hatte. In guter<br />

Nachbarschaft hatte sich Dieter<br />

Rüschenbeck bis zuletzt um die<br />

Geschwister Schmeddinghoff gekümmert,<br />

und die hatten dem<br />

Mann, der auch als Bogenvater<br />

der Nachbargemeinschaft Oststraße<br />

viel für den Zusammenhalt<br />

im Viertel getan hat, das Haus<br />

vermacht.<br />

Editorial<br />

Liebe Leser,<br />

mit der 20. Ausgabe der „Drachenköppe“ halten Sie nun ein Heft in<br />

den Händen, das Sie über den Jahreswechsel begleiten soll. Zwischen<br />

zwei Beiträgen, die das neue kleine Museum „Haus Schmeddinghoff“<br />

und die kulinarische <strong>Warendorf</strong>er Spezialität „Brotbällchen“<br />

vorstellen, haben wir für Sie wieder ein breites Spektrum an<br />

Themen rund um diese schöne Stadt berücksichtigen können. Dabei<br />

liegt der Schwerpunkt der Veranstaltungen natürlich in den letzten<br />

sechs Wochen des zu Ende gehenden Jahres, angefangen vom<br />

6. Kneipen-Livemusikfestival „Honky Tonk“ über das weit über die<br />

Grenzen des Kreises hinaus bekannte und beliebte „Weihnachts-<br />

Wäldchen“ bis hin zu den zahlreichen kulturellen Veranstaltungen,<br />

darunter ein außergewöhnliches Weihnachtskonzert mit Justus<br />

Frantz und der Philharmonie der Nationen in Freckenhorst. Aber es<br />

sind ja nicht nur diese Events, die <strong>Warendorf</strong> und seine Ortsteile<br />

auch in der „dunklen“ Jahreszeit ins Land leuchten lassen. Es ist die<br />

Atmosphäre und Gastfreundlichkeit, mit der diese Stadt Bürger und<br />

Besucher gleichermaßen immer wieder verwöhnt. Genießen Sie die<br />

„Marke WAF“ und kommen Sie gut ins neue Jahr! Peter Wild<br />

Ihre Weihnachtsgastronomie auf dem Marktplatz<br />

Wohnen wie Erb-Onkel Tönne<br />

Dass Rüschenbeck mit dem historischen,<br />

denkmalgeschützten<br />

Haus (Baujahr 1813, das Hinterhaus<br />

mit der Werkstatt von<br />

„Onkel Tönne“, wie ihn Dieter<br />

Rüschenbeck nannte, wird sogar<br />

auf 1545 datiert) auch eine<br />

wahre Schatztruhe geerbt hatte,<br />

fand der Mann, der schon als<br />

Nachbarskind hier ein- und ausgegangen<br />

war, erst bei Aufräumarbeiten<br />

heraus: Auf dem<br />

Dachboden schlummerte der<br />

künstlerische Nachlass von<br />

Gymnasialprofessor Anton<br />

Schmeddinghoff, einem Onkel<br />

der verstorbenen Geschwister.<br />

Der in <strong>Warendorf</strong> geborene und<br />

zuletzt in Bocholt tätige Priester<br />

und Lehrer hatte gemalt,<br />

vornehmlich Porträts und Landschaften,<br />

wobei er sich dem<br />

Stil des Historismus verbunden<br />

fühlte. Seine Kunstmappen<br />

waren seit 1942 offenbar unbeachtet<br />

im Haus gelagert.<br />

Zusammen mit Architekt und<br />

Nachbar Ludger Hunkemöller<br />

und dem Vorsitzenden der Altstadtfreunde,<br />

Laurenz Sandmann,<br />

hat Dieter Rüschenbeck<br />

nach dem Tod der früheren<br />

Eigentümer ein Konzept entwickelt,<br />

das den Nachlass der<br />

Familie Schmeddinghoff würdigt<br />

und gleichzeitig die Öffentlichkeit<br />

daran teilhaben lässt. Während<br />

in den oberen Geschossen<br />

Wohnungen vermietet wurden,<br />

Dieter Rüschenbeck will dafür sorgen,<br />

dass der Name Schmeddinghoff nicht in<br />

Vergessenheit gerät. Im Haus fand er<br />

viele Zeichnungen von Professor<br />

Anton Schmeddinghoff. Bild: G. Wild<br />

ist im Erdgeschoss ein kleines<br />

Museum entstanden. Geschichtlich<br />

wertvolle Möbel, zumeist<br />

aus dem Zeitraum um 1900,<br />

aus dem gesamten Haus wurden<br />

zusammengetragen und in<br />

der Wohnung neu arrangiert,<br />

sodass sich historische Wohnkultur<br />

förmlich atmen und greifen<br />

lässt. Mehr als 30 Bilder<br />

des künstlerisch hochbegabten<br />

Professors hat Rüschenbeck<br />

aufgehängt.<br />

Der neue Eigentümer möchte,<br />

dass das Kleinod auch öffentlich<br />

zugänglich wird. So sollen<br />

Tagungen und tageweise Anmietungen<br />

möglich sein, die<br />

Bogengemeinschaft Oststraße<br />

kann sich hier versammeln. Die<br />

140 Quadratmeter große Heimstatt<br />

kann sogar als Ferienwohnung<br />

gemietet werden, wobei<br />

direkt gegenüber der Service<br />

der Seniorenwohnanlage „Hansehof“<br />

genutzt werden kann.<br />

Des Weiteren bietet der Gebäudekomplex<br />

den geschmackvollen<br />

Rahmen für Wechselausstellungen.<br />

So wird am<br />

27. November, aus Anlass des<br />

140. Geburtstags von Professor<br />

Anton Schmeddinghoff, eine<br />

Werkschau mit Ikonenbildern<br />

vom Reminald Müller (Gelsenkirchen)<br />

eröffnet, die bis zum<br />

13. Dezember in der ehemaligen<br />

Schreinerei zu den Öffnungszeiten<br />

zu besuchen ist.

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