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Bangalore/Indien Hightech-Valley oder Dritte Welt - Fotoundreisen.de

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<strong>Bangalore</strong>/<strong>Indien</strong><strong>Hightech</strong>-<strong>Valley</strong> <strong>o<strong>de</strong>r</strong> <strong>Dritte</strong> <strong>Welt</strong> ?Text und Fotos Frank HoffmannWir sind unterwegs ins südindische Mysore.Hier sollen uns die Tempelanlagen auf <strong>de</strong>mheiligen Chamunda Berg und vor allem <strong>de</strong>rgewaltige Palast von Shrikanthdatta NarsimharajaWo<strong>de</strong>yar – <strong>de</strong>s Maharajas <strong>de</strong>s Thronesvon Mysore erwarten. Hinter uns liegt eineTour durch Tamil Nadu und Kerala – die südindischenBun<strong>de</strong>sstaaten wo <strong>de</strong>r Pfefferwächst. Noch vor 3 Tagen waren wir mit <strong>de</strong>mBoot auf <strong>de</strong>m Periar-See und beobachteten in<strong>de</strong>n grünen Uferzonen Sambarhirsche, Gaur-Büffel, freche Affenhor<strong>de</strong>n und wil<strong>de</strong> Elefantenbei <strong>de</strong>r abendlichen Tränke. Jetzt jedochlan<strong>de</strong>n wir aus Cochin kommend mit einerkleinen Turboprobmaschine auf <strong>de</strong>m Flugplatzvon <strong>Bangalore</strong>.Die Hauptstadt <strong>de</strong>s indischen Bu<strong>de</strong>sstaatesKarnataka mit über 3 Millionen Einwohnernhat viele Namen: Dank <strong>de</strong>s hervorragen<strong>de</strong>nKlimas und wegen ihrer vielen Bäume imStadtbild und zahlreichen Parkanlagen nenntsie sich gern die „Gartenstadt“. Aber mannennt sie auch „Paradies <strong>de</strong>r Pensionäre“ <strong>o<strong>de</strong>r</strong>die „Stadt mit Klimaanlage“. Bei uns in Europakennt man sie heute – wenn überhaupt -als „<strong>Indien</strong>s Kybernetik City“.<strong>Bangalore</strong> entwickelte sich in <strong>de</strong>n letztenJahren von einer verschlafenen Stadt miteinem geruhsamen Lebenswan<strong>de</strong>l zum „Silikon-<strong>Valley</strong><strong>Indien</strong>s“. Außer einheimischenGiganten <strong>de</strong>r Informationsindustrie sind hierauch multinationale Großkonzerne wie Motorola,AT&T, IBM, Siemens, Texas Instrumentsund viele an<strong>de</strong>re angesie<strong>de</strong>lt. Insgesamthaben fast 100 <strong>de</strong>r wichtigsten Software-Firmen ihren Sitz in <strong>Bangalore</strong> genommen.Die Stadt leistet heute einen wesentlichenBeitrag zu <strong>de</strong>n Software-Exporteinnahmen<strong>de</strong>s Subkontinents von allein über 1200 MillionenDollar.In dieser Metropole, die sich sehr schnellihrem neuen Image angepasst hat, gibt esheute m<strong>o<strong>de</strong>r</strong>ne Annehmlichkeiten von Einkaufszentrenüber Sporteinrichtungen bis zuLuxushotels.Sein schnelles Wachstum und <strong>de</strong>r Übergangvom unterentwickelten Marktflecken zur<strong>Hightech</strong>-Metropole Asiens verdankt <strong>Bangalore</strong>einer Gruppe junger Technokraten, die in<strong>de</strong>n achtziger Jahren hier ein erstes Unternehmenfür Informationstechnologie grün<strong>de</strong>ten.Die heutige Software-Industrie am Ort benötigteinen ständigen Nachschub an ausgebil<strong>de</strong>tenjungen Kräften. Deshalb gibt es in


<strong>Bangalore</strong> mehr Forschungs- und Bildungseinrichtungenals an<strong>de</strong>rswo. Im Bun<strong>de</strong>sstaatKarnaka bil<strong>de</strong>t man jährlich über 10tausendIngenieure aus, davon ca. 6000 für <strong>de</strong>n Bereich<strong>de</strong>r Informationstechnologie.Damit <strong>de</strong>r Nachschub an Arbeitskräften sichergestelltist, wur<strong>de</strong> es für alle Collegesdieses Bun<strong>de</strong>sstaates zur Pflicht, dreimonatigeKurse auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Informationstechnikenanzubieten.Außer <strong>de</strong>m bereits in <strong>Bangalore</strong> existieren<strong>de</strong>nSoftware-Technology-Park sollen in dreiweiteren Städten Karnakas, und zwar in Mysore,Mangalore und Dharwad weitere Technology-Parksfertiggestellt wer<strong>de</strong>n.Aber an diese hochtechnischen Themen <strong>de</strong>nkenwir bei unserer Fahrt durch die quirligeHauptstadt Karnatakas nicht – wie sollen wirauch.Sehen wir doch hier in <strong>de</strong>r Innenstadt einganz an<strong>de</strong>res Bild vor uns. Bettler, halbnackteKin<strong>de</strong>r, klapprige von heiligen Kühen gezogeneWägelchen, ein unüberhörbares Hupkonzertvon tausen<strong>de</strong>n stinken<strong>de</strong>n, qualmen<strong>de</strong>nund rostigen Automobilen. Am Straßenran<strong>de</strong>in Fakir mit seinen Schlangen, traumhaftschönen Frauen in Sei<strong>de</strong>nsaris und ganzeFamilien, die in Pappkartons auf <strong>de</strong>m Gehsteigleben.So dicht beieinan<strong>de</strong>r liegen hier zwei <strong>Welt</strong>en.<strong>Dritte</strong> <strong>Welt</strong> <strong>o<strong>de</strong>r</strong> <strong>Hightech</strong>-<strong>Valley</strong> .Wir Besucher können diese Frage kaumbeantworten.

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