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B e g e g n u ng e n - Evangelische Pfarrgemeinde Leoben

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Christen im Aufbruchdie repressiven Versuche des Staateszur Wiedererrichtu<strong>ng</strong> eines katholischenÖsterreich („Gegenreformation“) als Alternativezum allgemein ersehnten Anschlussan das nationalsozialistische„Deutsche Reich“. Die Eva<strong>ng</strong>elische Kircheerschien vielen als ein Hort der Freiheitund wurde so zum Sammelbeckenvon politisch Unzufriedenen - „Fluchtkatholiken“ebenso wie Deutschnationalenund Nationalsozialisten. Das bestimmteihren Charakter: Die Zeitschrift „DerSäemann“ verbreitete nationalsozialistischesGedanke<strong>ng</strong>ut, viele Pfarrämterwaren so etwas wie „Agenturen des Anschlusses“,die meisten Pfarrer glühendeAntisemiten – die Eva<strong>ng</strong>elische Kirchekam in den Ruf einer „Nazi-Kirche“.Nur wenige wandten sich gegen einederartige Verkündigu<strong>ng</strong> einer protestantisch-deutschenLeitkultur („Kulturprotestantismus“)– so z.B. der RamsauerPfarrer J. R. Koch.<strong>Leoben</strong> schwamm voll im Strom derZeit: Pfarrer Paul Spanuth, zusammenmit seinen Söhnen entschiedener Anhä<strong>ng</strong>erder NS-Bewegu<strong>ng</strong>, prägte nichtnur die <strong>Leoben</strong>er Gemeinde, sondernals Senior und „Fast-Bischof“ die gesamteKirche. Kurator war RechtsanwaltWilhelm Dantine, deutschnationalerBurschenschaftler und großdeutscherAbgeordneter im Stmk. Landtag, ebenfallsan der Leitu<strong>ng</strong> der Gesamtkirchebeteiligt.Als allerdi<strong>ng</strong>s der „Anschluss“ am 13.März 1938 tatsächlich vollzogen wurde,wich nach Auskunft Pfarrer Otto Bünkers(Vater des jetzigen Bischofs) dieBegeisteru<strong>ng</strong> allmählich einer herbenErnüchteru<strong>ng</strong>…Wie lernfähig sind wir heute? Ist für unsdie Kirche noch immer eher ein Vehikelfür politische Ziele (Verteidigu<strong>ng</strong> einerspeziellen „Leitkultur“, eines „christlichenAbendlandes“) – oder nehmen wirdie Botschaft Christi ernst und bemühenuns um ein Leben der Nächstenliebe,der Toleranz und der Gastfreundschaftanderen Menschen gegenüber? HBWann und wo?18. März 201019.00 Uhrim Gemeindesaal(Jahnstraße 1)Was gehen uns dieanderen an?Vortrag von Christa SchraufIn der Vortragsreihe von „Christen imAufbruch“ sprach die Rektorin der Eva<strong>ng</strong>el.Diakonie Mag a. Schrauf in derLou<strong>ng</strong>e des <strong>Leoben</strong>er Museums. Ihretheologisch begründete Kernsätze waren:Religion und Kirche dürfen nicht für ethischeoder nationalistische Zwecke missbrauchtwerden. Die Kirche kann unddarf nicht an die Stelle des Staates treten.Wohl aber schärft der christlicheGlaube die Mitverantwortu<strong>ng</strong> für Politik.Kirche ist niemals nur Selbstzweck,sondern will ausstrahlen auf den Alltagder Welt. Wir haben als Christen denAuftrag, der Stadt Bestes zu suchen ineinem Frieden, der niemanden ausschliesst.Besonderes Bemühen hat denenzu gelten, die an den Rand geratensind und Mühe haben, in die Mitte zurückzufinden.Als wichtigen Mahner zitiertesie Bonhöffer:„Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andereda ist“ .HSWGroße Podiums diskussionam 18. MärzIn der anonymen Gemeindebefragu<strong>ng</strong> des letzten Jahres haben Sie Ihre Ansichtenund Ihre Kritik zu verschiedenen Bereichen der eva<strong>ng</strong>elischen Kirche kundtun können.Diskutieren Sie nun unter dem Motto Keine Zukunft ohne Ziel!mit prominenten Persönlichkeiten (Sup.Int. Hermann Miklas, Pfarrerin Karin E<strong>ng</strong>ele,Pfarrer Thomas und Pfarrerin Julia Moffat, Dipl.-I<strong>ng</strong>. Uwe Eck, Kurator Horst-Sigbald Walter und anderen) über die Frage, wie die Gemeindearbeit besser, ansprechenderund effektiver gestaltet werden kann.• Genügt Ihnen eine Kirche als Servicebetrieb für gewisse Dienstleistu<strong>ng</strong>en (Christmette,Taufe, Hochzeit, Begräbnis...)?• Wie müsste eine „Kirche für Sie“ aussehen – eine Kirche, die Ihre religiösen undspirituellen Bedürfnisse befriedigt?• Unter welchen Umständen würden Sie auch Ihre Kinder in die Gemeinde schicken?• Wie kann die Kirche für Jugendliche und Studenten attraktiver werden?• Was würden Sie sich von einem eva<strong>ng</strong>elischen Pfarrer / einer Pfarrerin erwarten?• Wie könnten die Gottesdienste ansprechender gestaltet werden?• Welche A<strong>ng</strong>ebote und Aktivitäten vermissen Sie?• Was könnte man für konfessionell gemischte Familien tun?• Soll sich die Kirche sozial mehr e<strong>ng</strong>agieren und auch vom christlichen-moralischenStandpunkt her mehr zu öffentlichen Themen Stellu<strong>ng</strong> nehmen (z.B. zurProblematik der Migration)?• Oder passt eh alles???Begegnu<strong>ng</strong>en3

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