Der Guichet virtuel – ein Projekt von Bund, Kantonen und ... - E-Geo.ch
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Für die Raumentwicklung<br />
sind die <strong>Geo</strong>informationen<br />
<strong>ein</strong> unerlässli<strong>ch</strong>es Mittel,<br />
um die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Interessen aufzuzeigen <strong>und</strong><br />
auf<strong>ein</strong>ander abzustimmen.<br />
Seite 14<br />
Erste unters<strong>ch</strong>riebene Charta<br />
e-geo.<strong>ch</strong> seitens der Kantone:<br />
Betriebskommission LIS/GIS-<br />
Obwalden unter dem<br />
Vorsitz <strong>von</strong> Regierungsrat<br />
Hans Wallimann (2. <strong>von</strong><br />
links). Seite 11<br />
1<br />
Inhalt Januar 2003<br />
2 Editorial<br />
Alain Buogo, Leiter der Koordinationsstelle für <strong>Geo</strong>information kogis/cosig<br />
3 Zum Start des Impulsprogramms «e-geo.<strong>ch</strong>»<br />
Dr. Alfred Markwalder, Mitglied der Departementsleitung vbs<br />
4 <strong>Geo</strong>informationen: <strong>ein</strong> politis<strong>ch</strong>es Thema?<br />
Dr. Eri<strong>ch</strong> Gubler, Präsident Interdepartementale gis-Koordinationsgruppe gkg-kogis<br />
6 Das Impulsprogramm e-geo.<strong>ch</strong> verbindet <strong>und</strong> fördert die Aktivitäten<br />
Alain Buogo, Leiter der Koordinationsstelle für <strong>Geo</strong>information kogis/cosig<br />
8 <strong>Geo</strong>informationen für die Wirts<strong>ch</strong>aft: <strong>Geo</strong>daten s<strong>ch</strong>affen Standortvorteile <strong>und</strong> sind Wirts<strong>ch</strong>aftsförderung<br />
Peter Kofmel, Nationalrat fdp/so,Partner bdo Visura<br />
10 e-geo.<strong>ch</strong> <strong>und</strong> <strong>Gui<strong>ch</strong>et</strong> <strong>virtuel</strong>: <strong>Der</strong> <strong>Gui<strong>ch</strong>et</strong> <strong>virtuel</strong> <strong>–</strong> <strong>ein</strong> <strong>Projekt</strong> <strong>von</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong>, <strong>Kantonen</strong> <strong>und</strong> Gem<strong>ein</strong>den<br />
Dr. Hanna Muralt Müller, Vizekanzlerin, <strong>B<strong>und</strong></strong>eskanzlei, Bern<br />
11 Zusammenarbeit Kanton, Gem<strong>ein</strong>den, Private: LIS/GIS Kanton Obwalden <strong>Geo</strong>information Zentrals<strong>ch</strong>weiz<br />
Hans Wallimann, Regierungsrat Obwalden<br />
12 <strong>Geo</strong>informationen in grossen Gem<strong>ein</strong>den: Die Baukoordination in der Stadt Bern<br />
Hans-Peter Wyss, Stadtingenieur, Tiefbauamt der Stadt Bern<br />
13 Praxisbeispiel aus <strong>ein</strong>er kl<strong>ein</strong>en Gem<strong>ein</strong>de<br />
Jean-Luc Chollet, Gem<strong>ein</strong>derat Ollon<br />
14 <strong>Der</strong> Einsatz <strong>von</strong> <strong>Geo</strong>informationen in der <strong>B<strong>und</strong></strong>esverwaltung<br />
Prof. Dr. Pierre-Alain Rumley, Direktor <strong>B<strong>und</strong></strong>esamt für Raumentwicklung are<br />
15 Praxisbeispiel aus der Wirts<strong>ch</strong>aft: Ents<strong>ch</strong>eidungsgr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Standortplanungen<br />
Dr. Martin Messerli, Ges<strong>ch</strong>äftsleitung KGroup S<strong>ch</strong>weiz Kiosk ag<br />
16 Die S<strong>ch</strong>weiz im internationalen Verglei<strong>ch</strong><br />
Prof. Dr. Christine Giger, Assistenzprofessorin für <strong>Geo</strong>informationssysteme, eth Züri<strong>ch</strong><br />
17 SIK-GIS unterstützt e-geo.<strong>ch</strong><br />
Dr. Tobias Ledergerber, Leiter Arbeitsgruppe sik-gis<br />
18 SOGI unterstützt e-geo.<strong>ch</strong><br />
Siegfried Heggli, Präsident sogi
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Alain Buogo,<br />
Leiter der Koordinationsstelle für<br />
<strong>Geo</strong>information KOGIS<br />
Sie halten die erste Nummer des Newsletter<br />
e-geo.<strong>ch</strong> in Ihren Händen. Damit mö<strong>ch</strong>ten<br />
wir Sie in Zukunft regelmässig über das Impulsprogramm<br />
e-geo.<strong>ch</strong> informieren.<br />
Sowohl in der Politik, der Wirts<strong>ch</strong>aft wie au<strong>ch</strong> im<br />
Privatleben benötigt <strong>ein</strong> grosser Teil der Aufgaben,<br />
mit denen wir tägli<strong>ch</strong> konfrontiert werden, Informationen<br />
mit <strong>ein</strong>em Bezug zum Raum oder zu<br />
Ereignissen in diesem Raum. <strong>Geo</strong>informationen<br />
als <strong>ein</strong> Modell der Realität vermitteln den Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Bürgern in ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>er, lei<strong>ch</strong>t verständli<strong>ch</strong>er<br />
<strong>und</strong> umfassender Art wesentli<strong>ch</strong>e<br />
Informationen über unsere natürli<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> konstruierte<br />
Umwelt <strong>und</strong> tragen zu <strong>ein</strong>er na<strong>ch</strong>haltigen<br />
Entwicklung bei. Sie unterstützen Unternehmen<br />
in den Berei<strong>ch</strong>en Logistik <strong>und</strong> Marketing. Sie ver<strong>ein</strong>fa<strong>ch</strong>en<br />
den Zugang zu Wissen <strong>und</strong> bieten Hilfestellungen<br />
für Lösungen der tägli<strong>ch</strong>en Aufgaben.<br />
Aufgr<strong>und</strong> ihrer praktis<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> strategis<strong>ch</strong>en<br />
Bedeutung stellen <strong>Geo</strong>informationen <strong>ein</strong>en eigenständigen<br />
Berei<strong>ch</strong> bei der Entwicklung der heutigen<br />
Informationsgesells<strong>ch</strong>aft <strong>und</strong> <strong>ein</strong> wesentli<strong>ch</strong>es<br />
Element unserer nationalen Infrastruktur dar,<br />
verglei<strong>ch</strong>bar mit dem Verkehrs- <strong>und</strong> Kommunikationsnetz.<br />
<strong>Geo</strong>informationen entspre<strong>ch</strong>en den<br />
Anforderungen <strong>ein</strong>er modernen Wirts<strong>ch</strong>aftsentwicklung.<br />
e-geo.<strong>ch</strong> <strong>–</strong> <strong>ein</strong>e Initiative des interdepartementalen<br />
Koordinationsorgans für <strong>Geo</strong>information <strong>und</strong><br />
geographis<strong>ch</strong>e Informationssysteme des <strong>B<strong>und</strong></strong>es<br />
(kogis) <strong>–</strong> hat zum Ziel, den Aufbau <strong>ein</strong>er nationalen<br />
<strong>Geo</strong>daten-Infrastruktur zu fördern <strong>und</strong> die<br />
Aktivitäten in diesem Berei<strong>ch</strong> zu koordinieren.<br />
Weil die öffentli<strong>ch</strong>e Verwaltung den grössten Teil<br />
der <strong>Geo</strong>basisdaten <strong>und</strong> deren Applikationen<br />
finanziert, reiht si<strong>ch</strong> e-geo.<strong>ch</strong> ganz natürli<strong>ch</strong> in<br />
den Rahmen der <strong>virtuel</strong>len Verwaltung (eGovernment)<br />
<strong>ein</strong>. Um die vers<strong>ch</strong>iedenen <strong>Geo</strong>informationen<br />
<strong>von</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong>, <strong>Kantonen</strong> <strong>und</strong> Gem<strong>ein</strong>den zu<br />
verknüpfen, den Zugang zu ver<strong>ein</strong>fa<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> die<br />
Verwendung zu fördern, werden Basisdienstleistungen<br />
zur Verfügung gestellt. Die <strong>B<strong>und</strong></strong>esverwaltung,<br />
die Kantone <strong>und</strong> Gem<strong>ein</strong>den, die<br />
wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Akteure <strong>und</strong> Fors<strong>ch</strong>ungsstellen,<br />
die in der Erhebung, der Verwaltung, der Verarbeitung,<br />
der Verbreitung <strong>und</strong> der Verwendung <strong>von</strong><br />
<strong>Geo</strong>informationen tätig sind, werden <strong>ein</strong>geladen,<br />
diese gem<strong>ein</strong>samen Ziele zu unterstützen <strong>und</strong> si<strong>ch</strong><br />
bei der Umsetzung zu engagieren. Jedermann<br />
kann dur<strong>ch</strong> s<strong>ein</strong>e aktive Haltung dazu beitragen,<br />
die Entwicklung <strong>ein</strong>er nationalen <strong>Geo</strong>dateninfrastruktur<br />
voranzutreiben.<br />
Die erste Nummer des Newsletter e-geo.<strong>ch</strong> fasst<br />
die Referate der Informationsveranstaltung<br />
e-geo.<strong>ch</strong> vom 14.November 2002 zusammen, zu<br />
der die Direktionen der <strong>B<strong>und</strong></strong>esämter <strong>und</strong> die<br />
Regierungsräte der Kantone <strong>ein</strong>geladen wurden.<br />
An dieser Veranstaltung haben si<strong>ch</strong> mehr als 80<br />
Personen mit der Rolle <strong>und</strong> der Bedeutung der<br />
<strong>Geo</strong>informationen in der heutigen Informationsgesells<strong>ch</strong>aft<br />
im Zeitalter <strong>von</strong> eGovernment aus<strong>ein</strong>andergesetzt.<br />
Jeder Neubeginn, wie bes<strong>ch</strong>eiden<br />
au<strong>ch</strong> immer er ausfällt, weist gewisse Unsi<strong>ch</strong>erheiten<br />
auf. Wel<strong>ch</strong>e Form <strong>und</strong> Ausri<strong>ch</strong>tung soll<br />
man ihm geben? Wel<strong>ch</strong>e Aufmerksamkeit wird<br />
ihm ges<strong>ch</strong>enkt? Wel<strong>ch</strong>e Auswirkungen werden<br />
damit erzielt? Diese Fragen müssen Sie beantworten<br />
<strong>und</strong> wir teilen Ihre Antworten sehr gerne mit<br />
Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser. Unser Newsletter<br />
e-geo.<strong>ch</strong> soll si<strong>ch</strong> zu <strong>ein</strong>er e<strong>ch</strong>ten Plattform <strong>ein</strong>es<br />
nationalen Gedankenaustaus<strong>ch</strong>s entwickeln <strong>und</strong><br />
die Informationsfülle, die unsere <strong>Geo</strong>informationen<br />
bilden, <strong>und</strong> die zahlrei<strong>ch</strong>en Erfahrungen,<br />
wo Sie <strong>ein</strong>er der Akteure sind, optimal ausnutzen.<br />
Zögern Sie deshalb ni<strong>ch</strong>t, uns Ihre Kommentare<br />
zukommen zu lassen oder s<strong>ch</strong>reiben Sie selber<br />
<strong>ein</strong>en Beitrag.<br />
Viel Vergnügen beim Lesen!<br />
e-geo.<strong>ch</strong> <strong>–</strong> die nä<strong>ch</strong>sten S<strong>ch</strong>ritte<br />
17. März 2003: Ro<strong>und</strong>table e-geo.<strong>ch</strong><br />
April 2003: Aufstarten des Index e-geo.<strong>ch</strong> zur<br />
periodis<strong>ch</strong>en Messung des Erfolgs <strong>von</strong> e-geo.<strong>ch</strong><br />
Juni 2003: <strong>B<strong>und</strong></strong>esratsents<strong>ch</strong>eid zum Impulsprogramm<br />
e-geo.<strong>ch</strong><br />
Ans<strong>ch</strong>liessend:<br />
<strong>–</strong> Kick-off e-geo.<strong>ch</strong> in Bern zum offiziellen<br />
Programmstart<br />
<strong>–</strong> Themenspezifis<strong>ch</strong>e Workshops<br />
<strong>–</strong> Themenspezifis<strong>ch</strong>e Arbeitsgruppen<br />
Ro<strong>und</strong>table vom 17. März 2003, 9.30 Uhr in Bern<br />
Diskussion des Umsetzungskonzeptes e-geo.<strong>ch</strong> mit<br />
den Partnern des Impulsprogramms<br />
Eingeladen werden:<br />
<strong>–</strong> Kantonsvertreter: Departementvorsteher <strong>und</strong><br />
gis-Fa<strong>ch</strong>stellen<br />
<strong>–</strong> Vertreter <strong>von</strong> Städten <strong>und</strong> Gem<strong>ein</strong>den<br />
<strong>–</strong> Economiesuisse <strong>und</strong> Gewerbeverband<br />
<strong>–</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong>esämter<br />
<strong>–</strong> sik-gis, sogi<br />
Ablauf:<br />
<strong>–</strong> Präsentation Umsetzungskonzept e-geo.<strong>ch</strong><br />
<strong>–</strong> Feedbackgesprä<strong>ch</strong>e in Gruppen<br />
<strong>–</strong> Feedback im Plenum<br />
<strong>–</strong> gem<strong>ein</strong>samer Networking-Lun<strong>ch</strong><br />
Immer aktuell informiert<br />
über das Impulsprogramm<br />
e-geo.<strong>ch</strong><br />
<strong>Der</strong> Newsletter e-geo.<strong>ch</strong><br />
ers<strong>ch</strong><strong>ein</strong>t viermal pro Jahr<br />
jeweils in <strong>ein</strong>er deuts<strong>ch</strong>en<br />
<strong>und</strong> <strong>ein</strong>er französis<strong>ch</strong>en<br />
Ausgabe. <strong>Der</strong> Newsletter<br />
kann über das Internet oder<br />
mittels Antworttalon auf der<br />
Ums<strong>ch</strong>lagrückseite<br />
abonniert werden.<br />
Die S<strong>ch</strong>werpunktthemen der<br />
nä<strong>ch</strong>sten Ausgaben sind:<br />
2/03: Vertriebs- <strong>und</strong><br />
Tarifierungsstrategie für<br />
<strong>Geo</strong>daten<br />
3/03: <strong>Geo</strong>daten-Standards,<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>esratsents<strong>ch</strong>eid zum<br />
Impulsprogramm<br />
Ihre M<strong>ein</strong>ung zu e-geo.<strong>ch</strong><br />
interessiert<br />
<strong>Der</strong> Newsletter soll aber<br />
au<strong>ch</strong> der Kommunikation<br />
zwis<strong>ch</strong>en den am Impulsprogramm<br />
Beteiligten dienen.<br />
Die Leserinnen <strong>und</strong> Leser<br />
sind aufgefordert, ebenfalls<br />
Beiträge <strong>und</strong> Inputs zu<br />
liefern. Ri<strong>ch</strong>ten Sie Ihre <strong>–</strong><br />
kürzeren oder längeren <strong>–</strong><br />
Texte an info@e-geo.<strong>ch</strong>.<br />
2<br />
Newsletter e-geo.<strong>ch</strong><br />
1 · 1/2003
3<br />
GEOINFORMATIONEN: TEIL DER NATIONALEN INFRASTRUKTUR<br />
Zum Start des Impulsprogramms «e-geo.<strong>ch</strong>»<br />
Dr. Alfred Markwalder,<br />
Mitglied der Departementsleitung<br />
VBS<br />
Die volle Wirkung<br />
wird die neue<br />
Strategie aber nur<br />
entfalten können,<br />
wenn es gelingt,<br />
die Aktivitäten des<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>es mit jenen<br />
der Kantone <strong>und</strong><br />
der Gem<strong>ein</strong>den zu<br />
koordinieren.<br />
<strong>Geo</strong>informationen stellen heute <strong>ein</strong>en wi<strong>ch</strong>tigen<br />
Teil der Infrastruktur <strong>ein</strong>es Landes dar, der für das<br />
optimale Funktionieren der Gesells<strong>ch</strong>aft <strong>von</strong><br />
grosser Bedeutung ist. In der Zeit des eGovernments<br />
<strong>und</strong> der Informationsgesells<strong>ch</strong>aft werden<br />
sie immer wi<strong>ch</strong>tiger. Das äussert si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> darin,<br />
dass der Markt für <strong>Geo</strong>informationen jährli<strong>ch</strong> um<br />
10% wä<strong>ch</strong>st. Viele Ents<strong>ch</strong>eidungen in Politik,<br />
Wirts<strong>ch</strong>aft <strong>und</strong> Gesells<strong>ch</strong>aft lassen si<strong>ch</strong> nur mit<br />
zweckmässigen <strong>Geo</strong>informationen f<strong>und</strong>iert erläutern<br />
<strong>und</strong> begründen. Wie sollen sonst die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>sten<br />
Interessen in unserem di<strong>ch</strong>t<br />
besiedelten Raum gebührend gegen <strong>ein</strong>ander<br />
abgewogen werden? Wie soll sonst die Stimmbürgerin<br />
oder der Stimmbürger beurteilen<br />
können, ob er <strong>ein</strong>er Sa<strong>ch</strong>vorlage zustimmen oder<br />
sie ablehnen soll.<br />
Au<strong>ch</strong> in der Wirts<strong>ch</strong>aft spielen <strong>Geo</strong>informationen<br />
<strong>ein</strong>e ständig wa<strong>ch</strong>sende Rolle. Standort-<br />
Ents<strong>ch</strong>eide werden auf der Basis dieser Informationen<br />
getroffen genau so wie <strong>ein</strong>e Versi<strong>ch</strong>erung<br />
das S<strong>ch</strong>adenrisiko anhand <strong>ein</strong>er Gefahrenkarte<br />
beurteilt oder der Disponent s<strong>ein</strong>e Fahrzeugflotte<br />
zum Einsatz bringt.<br />
<strong>Der</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong>esrat hat das vbs im Februar 1998<br />
beauftragt, die notwendigen Massnahmen <strong>ein</strong>zuleiten,<br />
um die Produktion <strong>und</strong> die Verwendung<br />
<strong>von</strong> <strong>Geo</strong>informationen in der <strong>B<strong>und</strong></strong>esverwaltung<br />
zu fördern <strong>und</strong> zu koordinieren. Seit dem 1. Januar<br />
2000 ist die Ges<strong>ch</strong>äftsstelle kogis operationell. Sie<br />
ist aus nahe liegenden Gründen dem <strong>B<strong>und</strong></strong>esamt<br />
für Landestopographie (swisstopo) angegliedert<br />
worden, hat aber <strong>ein</strong>e relativ grosse Unabhängigkeit.<br />
Gesteuert wird die Ges<strong>ch</strong>äftsstelle <strong>von</strong> der<br />
Interdepartementalen gis-Koordinationsgruppe<br />
(gkg), die aus zwölf Vertretern aus allen Departementen<br />
<strong>und</strong> vor allem jenen Ämtern besteht, die<br />
den grössten Bedarf an <strong>Geo</strong>informationen haben.<br />
Vorsitzender der gkg ist der Direktor der<br />
swisstopo.<br />
In den zwei<strong>ein</strong>halb Jahren ihres Bestehen hat si<strong>ch</strong><br />
kogis <strong>ein</strong>en guten Ruf weit über das vbs hinaus<br />
erworben. Waren anfängli<strong>ch</strong> die Ämter eher<br />
reserviert <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>euten die Einmis<strong>ch</strong>ung <strong>von</strong><br />
kogis in den Ents<strong>ch</strong>eidungsprozess beim Aufbau<br />
neuer Systeme, ist heute die Zusammenarbeit mit<br />
allen Departementen <strong>und</strong> Ämtern gut. Die<br />
vers<strong>ch</strong>iedenen Angebote werden allgem<strong>ein</strong> gerne<br />
in Anspru<strong>ch</strong> genommen.<br />
Die gkg hat si<strong>ch</strong> primär mit den strategis<strong>ch</strong>en<br />
Fragen bes<strong>ch</strong>äftigt <strong>und</strong> dem <strong>B<strong>und</strong></strong>esrat vor <strong>ein</strong>em<br />
Jahr <strong>ein</strong>en Vors<strong>ch</strong>lag für <strong>ein</strong>e <strong>Geo</strong>daten-Strategie<br />
vorgelegt, die darauf abzielt, den <strong>ein</strong>fa<strong>ch</strong>en <strong>und</strong><br />
kostengünstigen Zugang zu gr<strong>und</strong>legenden<br />
<strong>Geo</strong>informationen für jedermann si<strong>ch</strong>erzustellen.<br />
Zurzeit wird intensiv an <strong>ein</strong>em Umsetzungskonzept<br />
gearbeitet. Dieses soll na<strong>ch</strong> <strong>ein</strong>em <strong>ein</strong>gehenden<br />
Vernehmlassungsverfahren dem<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>esrat im nä<strong>ch</strong>sten Jahr vorgelegt werden. Es<br />
wird als Gr<strong>und</strong>lage dienen für den Aufbau <strong>ein</strong>er<br />
Erste unters<strong>ch</strong>riebene Charta e-geo.<strong>ch</strong> seitens <strong>B<strong>und</strong></strong>:<br />
Die Ges<strong>ch</strong>äftsleitung der swisstopo mit Direktor<br />
Eri<strong>ch</strong> Gubler (unterste Reihe, 1. <strong>von</strong> re<strong>ch</strong>ts) übergibt die<br />
Charta dem Leiter der Koordinationsstelle KOGIS,<br />
Alain Buogo.<br />
Nationalen <strong>Geo</strong>daten-Infrastruktur <strong>und</strong> zur<br />
Formulierung <strong>ein</strong>er neuen Tarifierungs- <strong>und</strong><br />
Vertriebspolitik für die <strong>Geo</strong>daten des <strong>B<strong>und</strong></strong>es.<br />
Die volle Wirkung wird die neue Strategie aber<br />
nur entfalten können, wenn es gelingt, die<br />
Aktivitäten des <strong>B<strong>und</strong></strong>es mit jenen der Kantone<br />
<strong>und</strong> der Gem<strong>ein</strong>den zu koordinieren. Ebenso wie<br />
beim <strong>Gui<strong>ch</strong>et</strong> Virtuel sollte es für den Benützer<br />
mögli<strong>ch</strong> s<strong>ein</strong>, über <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>zige Einstiegsseite<br />
sowohl Informationen aus der <strong>B<strong>und</strong></strong>esverwaltung<br />
<strong>und</strong> aus kantonalen <strong>und</strong> kommunalen Quellen zu<br />
beziehen.<br />
I<strong>ch</strong> freue mi<strong>ch</strong> deshalb besonders, dass <strong>ein</strong>e ganze<br />
Reihe <strong>von</strong> Regierungsräten an der Tagung<br />
teilgenommen haben. Vers<strong>ch</strong>iedene liessen si<strong>ch</strong><br />
au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> ranghohe Mitarbeiter vertreten. I<strong>ch</strong><br />
werte das als gutes Signal <strong>und</strong> bin zuversi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>,<br />
dass <strong>B<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong> Kantone gem<strong>ein</strong>sam wesentli<strong>ch</strong>e<br />
S<strong>ch</strong>ritte unternehmen werden hin zu <strong>ein</strong>er<br />
modernen, leistungsfähigen Dienstleistung zum<br />
Wohle aller.
NATIONALE GEODATENINFRASTRUKTUR<br />
<strong>Geo</strong>informationen: <strong>ein</strong> politis<strong>ch</strong>es Thema?<br />
Volkswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er<br />
Nutzen<br />
Mehrwert für<br />
Verwaltung<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>, Kantone,<br />
Gem<strong>ein</strong>den<br />
Organisationen<br />
Privatwirts<strong>ch</strong>aft,<br />
Wissens<strong>ch</strong>aft etc.<br />
Bürger<br />
Dr. Eri<strong>ch</strong> Gubler,<br />
Präsident Interdepartementale<br />
GIS-Koordinationsgruppe<br />
GKG-KOGIS<br />
Im Juni 2001 hat der <strong>B<strong>und</strong></strong>esrat die <strong>Geo</strong>daten-<br />
Strategie genehmigt <strong>und</strong> <strong>ein</strong> Konzept zur S<strong>ch</strong>affung<br />
<strong>von</strong> geeigneten Rahmenbedingungen für die<br />
Marktentwicklung der <strong>Geo</strong>daten in Auftrag<br />
gegeben. <strong>Der</strong> Zugang zu gr<strong>und</strong>legenden <strong>Geo</strong>informationen<br />
soll für alle erlei<strong>ch</strong>tert <strong>und</strong> günstiger<br />
gestaltet werden. Inzwis<strong>ch</strong>en ist das Konzept<br />
ausgearbeitet worden. Es sieht <strong>ein</strong> ganzes Bündel<br />
<strong>von</strong> Massnahmen vor, die unter dem Begriff<br />
Nationale <strong>Geo</strong>daten-Infrastruktur (ngdi)<br />
zusammengefasst werden können.<br />
Es handelt si<strong>ch</strong> um <strong>ein</strong> komplexes Gebilde, das aus<br />
ganz vers<strong>ch</strong>iedenen Elementen besteht, die geeignet<br />
vernetzt <strong>und</strong> auf<strong>ein</strong>ander abgestimmt werden<br />
müssen. Ähnli<strong>ch</strong>e <strong>Projekt</strong>e laufen zur Zeit in<br />
vers<strong>ch</strong>iedenen Ländern. Die usa, Australien <strong>und</strong><br />
Kanada sind bedeutend weiter, in der eu läuft <strong>ein</strong><br />
ähnli<strong>ch</strong>es <strong>Projekt</strong> unter dem Namen inspire.<br />
Ein wesentli<strong>ch</strong>es Element <strong>und</strong> das grösste Kapital<br />
dieser Infrastruktur stellen die <strong>Geo</strong>informationen<br />
selber dar. Im Vordergr<strong>und</strong> stehen dabei die <strong>von</strong><br />
öffentli<strong>ch</strong>en Institutionen oder in deren Auftrag<br />
erhobenen Informationen. Diese so genannten<br />
<strong>Geo</strong>basisdaten umfassen <strong>ein</strong> weites Spektrum an<br />
Informationen.<br />
Die s<strong>ch</strong>önsten Daten nützen nur wenig, wenn<br />
sie ni<strong>ch</strong>t bekannt <strong>und</strong> zugängli<strong>ch</strong> sind. Deshalb<br />
kommt den Metainformationen <strong>ein</strong>e grosse<br />
Bedeutung zu.<br />
Über <strong>ein</strong>e allgem<strong>ein</strong> bekannte Internet-Seite soll<br />
<strong>ein</strong> K<strong>und</strong>e si<strong>ch</strong> innert kurzer Zeit <strong>ein</strong>e umfassende<br />
Übersi<strong>ch</strong>t über die verfügbaren <strong>Geo</strong>informationen<br />
ma<strong>ch</strong>en können. Dabei wird ni<strong>ch</strong>t unters<strong>ch</strong>ieden<br />
zwis<strong>ch</strong>en Daten des <strong>B<strong>und</strong></strong>es, der Kantone <strong>und</strong><br />
Gem<strong>ein</strong>den. <strong>Der</strong> Fokus liegt auf der lei<strong>ch</strong>ten<br />
Zugängli<strong>ch</strong>keit. Idealerweise soll der Besu<strong>ch</strong>er der<br />
Webseite glei<strong>ch</strong> die gewüns<strong>ch</strong>ten Informationen<br />
auswählen <strong>und</strong> bestellen oder herunterladen<br />
können.<br />
Die ngdi setzt voraus, dass die Informationen<br />
problemlos zwis<strong>ch</strong>en den vers<strong>ch</strong>iedenen Instan-<br />
Wirkung Nationale <strong>Geo</strong>dateninfrastruktur<br />
NGDI<br />
Lei<strong>ch</strong>ter Zugang<br />
Optimales Angebot<br />
Breitere <strong>und</strong> stärkere<br />
Nutzung<br />
Preiswerter Bezug<br />
Transparente Preise<br />
Gr<strong>und</strong>legende<br />
<strong>Geo</strong>informationen<br />
Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e<br />
Infrastruktur<br />
Standards<br />
Metainformationen<br />
Netzwerk<br />
e-geo.<strong>ch</strong><br />
Re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e<br />
Gr<strong>und</strong>lagen<br />
zen vers<strong>ch</strong>oben <strong>und</strong> zusammengefügt werden<br />
können. Das ist nur mögli<strong>ch</strong>, wenn alle Informationen<br />
in wohl definierten Strukturen <strong>und</strong><br />
Formaten verfügbar sind. Da hat die Amtli<strong>ch</strong>e<br />
Vermessung mit der Amtli<strong>ch</strong>en Vermessungss<strong>ch</strong>nittstelle<br />
<strong>und</strong> mit dem Datenstandard interlis<br />
wertvolle Vorarbeit geleistet.<br />
Eine ngdi benötigt au<strong>ch</strong> <strong>ein</strong>e te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Infrastruktur.<br />
Auf ihr laufen die Applikationen, mit<br />
wel<strong>ch</strong>en Metainformationen <strong>und</strong> <strong>Geo</strong>daten direkt<br />
bezogen werden können.<br />
Tarifierungs- <strong>und</strong> Vertriebsmodelle<br />
Die ngdi ist darauf auszuri<strong>ch</strong>ten, die Wirkung der<br />
<strong>Geo</strong>daten zu steigern. Das heisst konkret, <strong>ein</strong>e<br />
breitere <strong>und</strong> intensivere Nutzung der <strong>Geo</strong>informationen<br />
zu ermögli<strong>ch</strong>en. Dazu tragen <strong>ein</strong><br />
lei<strong>ch</strong>ter Zugang <strong>und</strong> <strong>ein</strong> optimales Angebot bei.<br />
Es bleibt aber au<strong>ch</strong> <strong>ein</strong>e Frage der Preise <strong>und</strong> der<br />
Preistransparenz. kogis hat <strong>ein</strong>e Studie in Auftrag<br />
gegeben, die si<strong>ch</strong> mit Tarifierungs- <strong>und</strong> Vertriebsmodellen<br />
befasst. Die Tarifierungsvarianten gehen<br />
vom heutigen Zustand bis zur kostenlosen Abgabe<br />
der Daten. Zum heutigen Zeitpunkt ist die Situation<br />
sehr un<strong>ein</strong>heitli<strong>ch</strong>. swisstopo errei<strong>ch</strong>t bei<br />
Karten <strong>und</strong> bei <strong>ein</strong>igen Datensätzen <strong>ein</strong>en sehr<br />
hohen Kostendeckungsgrad, allerdings «nur»<br />
dank grossen Bezügen der <strong>B<strong>und</strong></strong>esverwaltung, für<br />
die diese Daten ja au<strong>ch</strong> hergestellt werden. Für<br />
viele «private», zahlende K<strong>und</strong>en sind sie aber zu<br />
teuer <strong>und</strong> werden deshalb für gewisse Anwendungen<br />
ni<strong>ch</strong>t <strong>ein</strong>gesetzt. Die Amtli<strong>ch</strong>e Vermessung<br />
hingegen errei<strong>ch</strong>t nur geringe Kostendeckungsgrade,<br />
die zudem <strong>von</strong> Kanton zu Kanton sehr<br />
vers<strong>ch</strong>ieden sind.<br />
Drei Modelle sind ausser dem Status quo denkbar.<br />
Beim Modell «Partial Return on Investment»<br />
(pri) decken die Einnahmen <strong>ein</strong>en bestimmten<br />
Prozentsatz, z.B. 30% der Vollkosten. Das würde<br />
bei swisstopo <strong>ein</strong>e markante Preissenkung<br />
bedingen, ist aber für die Amtli<strong>ch</strong>e Vermessung<br />
<strong>ein</strong>deutig zu ho<strong>ch</strong>, viel höher als die gegenwärtigen<br />
Tarife. Das Modell Marginal Cost (mc) deckt<br />
Die NGDI ist darauf<br />
auszuri<strong>ch</strong>ten, die Wirkung der<br />
<strong>Geo</strong>daten zu steigern.<br />
Gr<strong>und</strong>legende<br />
<strong>Geo</strong>dienste<br />
Aus- <strong>und</strong><br />
Weiterbildung<br />
Fors<strong>ch</strong>ung<br />
Tarifierungs- <strong>und</strong><br />
Vertriebsstrategie<br />
Die s<strong>ch</strong>önsten<br />
Daten nützen nur<br />
wenig, wenn sie<br />
ni<strong>ch</strong>t bekannt <strong>und</strong><br />
zugängli<strong>ch</strong> sind.<br />
4<br />
Newsletter e-geo.<strong>ch</strong><br />
1 · 1/2003
5<br />
nur die Grenzkosten, also die zusätzli<strong>ch</strong>en Kosten,<br />
die vom betreffenden K<strong>und</strong>en verursa<strong>ch</strong>t werden.<br />
Mit Public Domain (pd) wäre <strong>ein</strong> praktis<strong>ch</strong><br />
kostenloser Bezug, z.B. via Internet verb<strong>und</strong>en.<br />
<strong>Geo</strong>datenmarkt<br />
Eine zweite Studie analysiert den <strong>Geo</strong>datenmarkt<br />
in der S<strong>ch</strong>weiz. Die wesentli<strong>ch</strong>sten Aussagen sind:<br />
Das aktuelle Marktvolumen beläuft si<strong>ch</strong> auf ca.<br />
200 Mio. Fr. pro Jahr, inkl. Datenveredelung,<br />
Software <strong>und</strong> Dienstleistungen. Wi<strong>ch</strong>tigste<br />
Anwendungsberei<strong>ch</strong>e sind Planung, Kartografie,<br />
Vermessung, Navigation sowie Marketing <strong>und</strong><br />
Vertrieb. Das Marktpotential wird aus vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Gründen bei weitem ni<strong>ch</strong>t ausges<strong>ch</strong>öpft.<br />
Wesentli<strong>ch</strong>e Hindernisse sind: Die Datensätze<br />
sind ni<strong>ch</strong>t <strong>ein</strong>fa<strong>ch</strong> genug verfügbar oder zu teuer,<br />
sie sind zum Teil no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t flä<strong>ch</strong>endeckend<br />
vorhanden (z.B. Amtli<strong>ch</strong>e Vermessung). <strong>Der</strong><br />
Markt wä<strong>ch</strong>st unter den derzeitigen Verhältnissen<br />
jährli<strong>ch</strong> um ca. 10%.<br />
Die Studie wagt au<strong>ch</strong> <strong>ein</strong>e Prognose, wie si<strong>ch</strong> der<br />
<strong>Geo</strong>datenmarkt entwickeln würde, wenn die<br />
Daten lei<strong>ch</strong>t erhältli<strong>ch</strong> wären <strong>und</strong> die Preise deutli<strong>ch</strong><br />
gesenkt würden.<br />
Ein grosses Wa<strong>ch</strong>stumspotential wird in den<br />
nä<strong>ch</strong>sten Jahren erwartet bei Navigation/Logistik,<br />
Marketing/Vertrieb <strong>und</strong> bei Informationssystemen.<br />
Die Studie enthält <strong>ein</strong>e grobe<br />
S<strong>ch</strong>ätzung. Sie geht bei heutiger, unveränderter<br />
Preis- <strong>und</strong> Abgabepolitik <strong>von</strong> <strong>ein</strong>em jährli<strong>ch</strong>en<br />
Wa<strong>ch</strong>stum <strong>von</strong> 10% oder 20 Mio. Fr./Jahr aus.<br />
Beim Vertriebsmodell mc wird mit <strong>ein</strong>em<br />
Wa<strong>ch</strong>stum <strong>von</strong> 20‒30% oder 40‒60 Mio. Fr./Jahr<br />
gere<strong>ch</strong>net. Bei pri würde das Wa<strong>ch</strong>stum irgendwo<br />
dazwis<strong>ch</strong>en liegen.<br />
Die Studie s<strong>ch</strong>ätzt au<strong>ch</strong> den mögli<strong>ch</strong>en Nutzen<br />
<strong>ein</strong>er Low-Cost-Strategie für die Volkswirts<strong>ch</strong>aft<br />
<strong>und</strong> kommt zu positiven Ergebnissen. Mehr<br />
Produkte, höherer Bekanntheitsgrad, häufigere<br />
Verwendung, erhöhter Nutzen der <strong>Geo</strong>daten,<br />
höhere Unternehmensgewinne, höhere Steuererträge<br />
des <strong>B<strong>und</strong></strong>es <strong>und</strong> der Kantone <strong>von</strong> ges<strong>ch</strong>ätzt<br />
je 1,5‒3 Mio. Fr./Jahr. Zudem entstände <strong>ein</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
quantifizierbarer Nutzen <strong>von</strong> mehreren Mio.<br />
Fr./Jahr. Am stärksten <strong>von</strong> der neuen Tarifpolitik<br />
betroffen wären gewisse Kantone <strong>und</strong> swisstopo.<br />
Zur Zeit ist no<strong>ch</strong> <strong>ein</strong>e ganze Reihe <strong>von</strong> Fragen<br />
ungeklärt. So ist die Akzeptanz der vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Modelle no<strong>ch</strong> offen. Wel<strong>ch</strong>e Haltung werden das<br />
federführende Departement vbs <strong>ein</strong>nehmen,<br />
wel<strong>ch</strong>e die Eidg. Finanzverwaltung, wel<strong>ch</strong>e der<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>esrat <strong>und</strong> letztli<strong>ch</strong> das Parlament? Was sagen<br />
die mitbetroffenen Kantone dazu? Wie reagieren<br />
die K<strong>und</strong>en, wie potentielle Konkurrenten?<br />
Wie we<strong>ch</strong>seln wir allenfalls zur neuen Strategie,<br />
auf <strong>ein</strong>en bestimmten Zeitpunkt oder in mehreren<br />
Stufen? Wel<strong>ch</strong>e gesetzli<strong>ch</strong>en Gr<strong>und</strong>lagen müssen<br />
no<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>affen werden?<br />
Mitglieder:<br />
Departementsvertreter<br />
Vorsitz:<br />
Landestopographie<br />
Einbettung:<br />
Landestopographie<br />
Unterstellung:<br />
Vorsitzender GKG<br />
Marktanalyse<br />
Datenerfassung<br />
Na<strong>ch</strong>führung<br />
Die Organisation <strong>von</strong> KOGIS.<br />
Planung 95 Mio.<br />
Kartografie/Vermessung<br />
40 Mio.<br />
Analyse des <strong>Geo</strong>datenmarktes: aktuelles Marktvolumen na<strong>ch</strong><br />
Anwendungsberei<strong>ch</strong>en, total ca. Fr. 200 Mio./Jahr (Quelle: Infras).<br />
Zukünftige Marktentwicklung na<strong>ch</strong><br />
Anwendungsberei<strong>ch</strong>en (Quelle: Infras).<br />
Interdepartementale<br />
GIS-Koordinationsgruppe (GKG)<br />
«verabs<strong>ch</strong>iedet» Verwaltungsrat<br />
Jahresplan Leistungsauftrag<br />
Ges<strong>ch</strong>äftsstelle<br />
Koordination GI+GIS (KOGIS)<br />
«vollzieht» Ges<strong>ch</strong>äftsleitung<br />
Kosten-/Nutzenanalyse<br />
Metadaten<br />
Modellierung<br />
Strategie GI+GIS<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong><br />
Ausbildung<br />
Dienstleistungen GI+GIS<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>esstellen<br />
Navigation/Logistik<br />
30 Mio.<br />
Marketing/Vertrieb 20 Mio.<br />
Informationssysteme 15 Mio.<br />
Anwendung Hauptanforderungen Zukünftige Marktentwicklung<br />
ohne mit<br />
Kartografie/Vermessung Flä<strong>ch</strong>endeckendes Angebot<br />
Datenstandards harmonisieren<br />
Planung Datenebenen integrieren<br />
Produkte standardisieren<br />
LBS-Systeme entwickeln<br />
Navigation/Logistik Aktualisierung der Daten gewährleisten<br />
LBS-Systeme entwickeln<br />
Marketing/Vertrieb Flä<strong>ch</strong>endeckendes, günstiges Angebot<br />
Datenebenen integrieren<br />
Informationssysteme Aktualisierung gewährleisten<br />
LBS-Systeme entwickeln
ZUSAMMENARBEIT ALLER GEODATEN-AKTEURE<br />
Das Impulsprogramm e-geo.<strong>ch</strong> verbindet <strong>und</strong> fördert die Aktivitäten<br />
Alain Buogo,<br />
Leiter der Koordinationsstelle für<br />
<strong>Geo</strong>information KOGIS/COSIG<br />
<strong>Geo</strong>informationen sind die Bes<strong>ch</strong>reibung <strong>von</strong><br />
Objekten, Ereignissen <strong>und</strong> lokalisierbaren Phänomenen,<br />
die si<strong>ch</strong> alle auf die Erdoberflä<strong>ch</strong>e beziehen.<br />
Erst die Kenntnis der exakten geografis<strong>ch</strong>en<br />
Position verleiht ihnen ihre eigentli<strong>ch</strong>e Bedeutung<br />
<strong>und</strong> erlaubt es, sie räumli<strong>ch</strong> auszuwerten. Dieser<br />
Raumbezug kann si<strong>ch</strong> in vers<strong>ch</strong>iedenen Formen<br />
ausdrücken, die bekannteste ist na<strong>ch</strong> wie vor die<br />
Karte oder der Plan. Satellitenbilder, Luftaufnahmen,<br />
digitale Karten oder dur<strong>ch</strong> Koordinaten,<br />
geo-codierte Adressen, Strassen- <strong>und</strong> Namensverzei<strong>ch</strong>nisse<br />
referenzierte Objekte bilden <strong>ein</strong>ige<br />
dieser Formen <strong>von</strong> <strong>Geo</strong>daten. Heute können sie<br />
verlustfrei dupliziert <strong>und</strong> mit grosser Ges<strong>ch</strong>windigkeit<br />
ausgetaus<strong>ch</strong>t werden <strong>und</strong> lassen si<strong>ch</strong> mit<br />
anderen Informationen kombinieren, um daraus<br />
wieder neue Informationen zu generieren.<br />
Im Rahmen <strong>ein</strong>er Studie, wel<strong>ch</strong>e dur<strong>ch</strong> die europäis<strong>ch</strong>e<br />
Kommission in Auftrag gegeben wurde,<br />
hat man den Wirts<strong>ch</strong>aftsbeitrag <strong>von</strong> <strong>Geo</strong>informationen<br />
in der eu, das heisst den Teil des Volks<strong>ein</strong>kommens,<br />
wel<strong>ch</strong>er in der Industrie <strong>und</strong> vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
anderen Einsatzgebieten auf den Einsatz<br />
dieser Informationen zurückzuführen ist, im Jahr<br />
1999 auf ungefähr 50 Milliarden S<strong>ch</strong>weizerfranken<br />
ges<strong>ch</strong>ätzt (0,5% bip). Von den 15 Milliarden Franken,<br />
die jährli<strong>ch</strong> für die Informationen des öffentli<strong>ch</strong>en<br />
Sektors investiert wurden (Produktion <strong>und</strong><br />
Aktualisierung), fallen mehr als 7 Milliarden auf<br />
<strong>Geo</strong>informationen. Zudem legt diese Studie au<strong>ch</strong><br />
deutli<strong>ch</strong> die Hindernisse dar, die <strong>ein</strong>e wirkli<strong>ch</strong>e<br />
Entwicklung dieses Binnenmarktes der Informationen<br />
des öffentli<strong>ch</strong>en Sektors <strong>und</strong> damit au<strong>ch</strong><br />
der <strong>Geo</strong>informationen verhindern:<br />
<strong>–</strong> s<strong>ch</strong>wierige Datensu<strong>ch</strong>e<br />
<strong>–</strong> Fehlen gem<strong>ein</strong>sam angewendeter Normen<br />
<strong>–</strong> Spra<strong>ch</strong>barrieren<br />
<strong>–</strong> Widerstand der öffentli<strong>ch</strong>en Dienststellen<br />
<strong>–</strong> überhöhte Preise<br />
<strong>–</strong> mangelnde Transparenz in der Preisgestaltung<br />
<strong>–</strong> inkonsistente Preisgestaltung zwis<strong>ch</strong>en den<br />
vers<strong>ch</strong>iedenen Partnern<br />
<strong>–</strong> Auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong>keitsverträge <strong>und</strong> Urheberre<strong>ch</strong>tss<strong>ch</strong>utz<br />
behindern die Wiederverwendung<br />
In der S<strong>ch</strong>weiz bestehen im Berei<strong>ch</strong> der <strong>Geo</strong>informationen<br />
die glei<strong>ch</strong>en Problemfelder. Eine grosse<br />
Anzahl <strong>von</strong> qualitativ ho<strong>ch</strong>wertigen <strong>Geo</strong>informationen<br />
ist vorhanden, jedo<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>wer zugängli<strong>ch</strong>.<br />
<strong>Der</strong> Wiederbes<strong>ch</strong>affungswert dieses Datens<strong>ch</strong>atzes,<br />
der in der Mehrheit in den vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Dienststellen der Verwaltungen <strong>von</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong>,<br />
<strong>Kantonen</strong> <strong>und</strong> Gem<strong>ein</strong>den gehütet wird, wird auf<br />
mehrere Milliarden Franken ges<strong>ch</strong>ätzt. Die<br />
Wiederbes<strong>ch</strong>affung würde selbst mit dem Stand<br />
der heutigen Te<strong>ch</strong>nologie mit Si<strong>ch</strong>erheit mehrere<br />
h<strong>und</strong>ert Personenjahre benötigen.<br />
Die bestmögli<strong>ch</strong>e Werts<strong>ch</strong>öpfung <strong>ein</strong>es sol<strong>ch</strong>en<br />
Datens<strong>ch</strong>atzes <strong>und</strong> die wirksamste Wiederverwendung<br />
ist die gem<strong>ein</strong>same Umsetzung <strong>ein</strong>er nationalen<br />
<strong>Geo</strong>daten-Infrastruktur. Das erklärte Ziel<br />
<strong>ein</strong>er sol<strong>ch</strong>en Infrastruktur besteht darin, die<br />
Verfügbarkeit <strong>und</strong> den Zugang zu qualitativ guten<br />
<strong>Geo</strong>informationen zu verbessern, wel<strong>ch</strong>e zum<br />
Wirts<strong>ch</strong>aftswa<strong>ch</strong>stum, zur Verbesserung der<br />
Umwelt, zur na<strong>ch</strong>haltigen Entwicklung <strong>und</strong> zum<br />
sozialen Forts<strong>ch</strong>ritt beitragen. Um die Erhaltung<br />
dieser grossen Investitionen zu gewährleisten,<br />
wel<strong>ch</strong>e für die Erstellung <strong>und</strong> die Na<strong>ch</strong>führung<br />
dieser Daten bereitgestellt wurden, <strong>und</strong> um den<br />
Austaus<strong>ch</strong> <strong>und</strong> den Zugang zu Benutzern <strong>und</strong> zur<br />
Öffentli<strong>ch</strong>keit si<strong>ch</strong>erzustellen, sind folgende<br />
Punkte erforderli<strong>ch</strong>:<br />
<strong>–</strong> <strong>ein</strong>e Organisation, wel<strong>ch</strong>e die Zusammenarbeit<br />
zwis<strong>ch</strong>en allen Beteiligten gewährleistet <strong>und</strong><br />
Doppelspurigkeiten verhindert;<br />
<strong>–</strong> die Festlegung <strong>von</strong> «gr<strong>und</strong>legenden» <strong>Geo</strong>informationen,<br />
bei wel<strong>ch</strong>en die Na<strong>ch</strong>führung<br />
gewährleistet ist <strong>und</strong> die Standards <strong>ein</strong>gehalten<br />
werden;<br />
<strong>–</strong> Dienste <strong>und</strong> <strong>ein</strong>e te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Infrastruktur, die<br />
den Besonderheiten der <strong>Geo</strong>daten entspri<strong>ch</strong>t;<br />
<strong>–</strong> <strong>ein</strong>e Regelung, wel<strong>ch</strong>e den Vertrieb, den<br />
Austaus<strong>ch</strong> <strong>und</strong> den Zugang zu <strong>Geo</strong>informationen<br />
erlei<strong>ch</strong>tert;<br />
<strong>–</strong> die Unterstützung der Weiterbildung <strong>und</strong> der<br />
Fors<strong>ch</strong>ung im Berei<strong>ch</strong> der <strong>Geo</strong>matik.<br />
Eine grosse Anzahl<br />
<strong>von</strong> qualitativ<br />
ho<strong>ch</strong>wertigen<br />
<strong>Geo</strong>informationen<br />
ist vorhanden,<br />
jedo<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>wer<br />
zugängli<strong>ch</strong>.<br />
<strong>Geo</strong>informationen:<br />
die Ressource des<br />
21. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />
e-geo.<strong>ch</strong> setzt die Impulse<br />
um die vers<strong>ch</strong>iedensten Daten<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen zu<br />
vernetzen, den Zugang<br />
zu ihnen zu erlei<strong>ch</strong>tern<br />
<strong>und</strong> deren Anwendung zu<br />
begünstigen:<br />
Website www.e-geo.<strong>ch</strong>.<br />
6<br />
Newsletter e-geo.<strong>ch</strong><br />
1 · 1/2003
7<br />
5 e-geo.<strong>ch</strong> setzt die<br />
ents<strong>ch</strong>eidenden Impulse.<br />
Eine nationale <strong>Geo</strong>daten-Infrastruktur<br />
ist k<strong>ein</strong> <strong>ein</strong>engendes Konstrukt,<br />
das klar vors<strong>ch</strong>reibt, was s<strong>ein</strong> sollte.<br />
Vielmehr ist sie <strong>ein</strong> <strong>von</strong> allen für<br />
die Bereitstellung <strong>von</strong> Basisdaten Verantwortli<strong>ch</strong>en<br />
gem<strong>ein</strong>sam entwickeltes,<br />
genutztes <strong>und</strong> fortgeführtes Gefüge,<br />
das sämtli<strong>ch</strong>e Ebenen <strong>–</strong> <strong>von</strong> der lokalen<br />
über die regionale bis zur nationalen <strong>–</strong><br />
<strong>ein</strong>bezieht.<br />
Eine nationale<br />
<strong>Geo</strong>daten-<br />
Infrastruktur ist<br />
k<strong>ein</strong> <strong>ein</strong>engendes<br />
Konstrukt, das<br />
klar vors<strong>ch</strong>reibt,<br />
was s<strong>ein</strong> sollte.<br />
La <strong>ch</strong>arte e-geo.<strong>ch</strong> s’adresse aux services de la Confédération, des cantons et des<br />
communes, aux acteurs économiques et aux unités de re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>e qui saisissent, gèrent et<br />
utilisent des géodonnées. En signant la <strong>ch</strong>arte, ils se déclarent prêts à participer activement <strong>–</strong><br />
en relation avec les stratégies de la Confédération en matière de cyberadministration<br />
(eGovernment) et de l’information géographique <strong>–</strong> à la mise en place des conditions requises<br />
pour l’infrastructure nationale de données géographiques, à l’optimisation des<br />
services et à l’interconnexion des géodonnées, pl<strong>ein</strong>ement orientée vers les utilisateurs:<br />
CRÉ ATION DES CONDITIONS<br />
APPROPRIÉ ES<br />
Weil bis zu 80 Prozent aller politis<strong>ch</strong>en<br />
<strong>und</strong> wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Ents<strong>ch</strong>eide <strong>ein</strong>en<br />
räumli<strong>ch</strong>en Bezug haben, will der <strong>B<strong>und</strong></strong><br />
im Rahmen des eGovernment den<br />
Aufbau <strong>ein</strong>er nationalen <strong>Geo</strong>daten-<br />
Infrastruktur voranbringen, die<br />
vers<strong>ch</strong>iedensten Daten vernetzen, den<br />
Zugang zu ihnen erlei<strong>ch</strong>tern <strong>und</strong> deren<br />
Anwendung begünstigen. Das<br />
Impulsprogramm e-geo.<strong>ch</strong> <strong>–</strong> <strong>ein</strong>e Initiative<br />
des interdepartementalen<br />
Koordinationsorgans für <strong>Geo</strong>information<br />
<strong>und</strong> geografis<strong>ch</strong>e Informations-<br />
systeme des <strong>B<strong>und</strong></strong>es KOGIS <strong>–</strong> wird dur<strong>ch</strong> laufend weiterzuentwickeln.<br />
vers<strong>ch</strong>iedene Aktivitäten <strong>und</strong><br />
Massnahmen gebündelt <strong>und</strong> gefördert. Mit der Unterzei<strong>ch</strong>nung der<br />
Charta e-geo.<strong>ch</strong> kann diese Bereits<strong>ch</strong>aft<br />
<strong>ein</strong>hellig dokumentiert werden.<br />
Wo geplant <strong>und</strong> gebaut wird, sind <strong>Geo</strong>daten<br />
unerlässli<strong>ch</strong>. Ohne Pläne <strong>–</strong> immer mehr<br />
au<strong>ch</strong> in digitaler Form <strong>–</strong> läuft im Büro <strong>und</strong> auf<br />
der Baustelle ni<strong>ch</strong>ts.<br />
Nous voulons créer les conditions appropriées pour<br />
l’infrastructure nationale des géodonnées,<br />
<strong>–</strong> en nous engageant au niveau nous concernant<br />
(fédéral, cantonal ou communal) et dans l’esprit de la<br />
stratégie de la Confédération, pour l’élaboration<br />
d’une stratégie commune en matière d’informations<br />
géographiques,<br />
<strong>–</strong> en procédant conjointement avec la Confédération,<br />
les cantons et les communes et sur la base de modèles<br />
de données harmonisés, à une saisie et à une mise à<br />
jour pérennisées des géodonnées de base,<br />
documentées de façon uniformisée,<br />
<strong>–</strong> en recourant à des normes reconnues pour les métadonnées,<br />
la modélisation des géodonnées et l’é<strong>ch</strong>ange<br />
de données indépendant de tout système informatique,<br />
<strong>–</strong> en promouvant la mise en place de l’infrastructure<br />
te<strong>ch</strong>nique nécessaire,<br />
<strong>–</strong> en procédant à la fixation ou à l’adaptation du cadre<br />
juridique,<br />
<strong>–</strong> en encourageant la formation (initiale et continue)<br />
et la re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>e,<br />
<strong>–</strong> en apportant notre soutien au développement et à<br />
l’introduction d’une stratégie de tarification<br />
et de diffusion commune basée sur la transparence et la<br />
modicité des prix,<br />
<strong>–</strong> en nous engageant pour la diminution des entraves à<br />
une utilisation multiple des informations géographiques<br />
(p. ex.: émoluments, copyright).<br />
Alle Amtsstellen des <strong>B<strong>und</strong></strong>es, aber au<strong>ch</strong><br />
Kantone <strong>und</strong> Gem<strong>ein</strong>den, Wirts<strong>ch</strong>aftsunternehmen<br />
<strong>und</strong> Fors<strong>ch</strong>ungsstellen,<br />
die <strong>Geo</strong>daten erheben, verwalten <strong>und</strong><br />
mit ihnen arbeiten, sind aufgerufen,<br />
si<strong>ch</strong> für die gem<strong>ein</strong>samen Ziele<br />
<strong>ein</strong>zusetzen. Sie alle sollen si<strong>ch</strong> aktiv am<br />
Aufbau der nationalen <strong>Geo</strong>daten-<br />
Infrastruktur beteiligen, indem sie dazu<br />
beitragen, die Voraussetzungen für<br />
elektronis<strong>ch</strong>e Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />
Dienste sowie für <strong>ein</strong>e nutzenorientierte<br />
Vernetzung zu s<strong>ch</strong>affen <strong>und</strong> diese<br />
<strong>Geo</strong>daten für Raum- <strong>und</strong> Umweltplanungen.<br />
Raumentwicklung, Gewässerrevitalisierungen,<br />
ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>smassnahmen usw.<br />
brau<strong>ch</strong>en <strong>von</strong> der Planung bis zur Realisierung<br />
<strong>Geo</strong>daten.<br />
Die Bros<strong>ch</strong>üre bes<strong>ch</strong>reibt<br />
die wesentli<strong>ch</strong>en Punkte des<br />
Impulsprogramms.<br />
Lieu et date: Signature:<br />
OPTIMISATION DU SERVICE<br />
Nous voulons poursuivre l’extension des services<br />
et de la collaboration électronique et faciliter l’accès aux<br />
prestations proposées par l’Etat,<br />
<strong>–</strong> en facilitant, par notre contribution à la mise en place<br />
de l’infrastructure nationale de données<br />
géographiques, l’accès électronique aux informations<br />
géographiques,<br />
<strong>–</strong> en définissant et en mettant à disposition des services<br />
géographiques de base,<br />
<strong>–</strong> en soutenant l’intégration des géodonnées dans les<br />
activités des administrations.<br />
Eine nationale <strong>Geo</strong>daten-Infrastruktur ist k<strong>ein</strong><br />
<strong>ein</strong>engendes Konstrukt, das klar vors<strong>ch</strong>reibt, was<br />
s<strong>ein</strong> sollte. Vielmehr ist sie <strong>ein</strong> <strong>von</strong> allen für die<br />
Bereitstellung <strong>von</strong> Basisdaten Verantwortli<strong>ch</strong>en<br />
gem<strong>ein</strong>sam entwickeltes, genutztes <strong>und</strong> fortgeführtes<br />
Gefüge, das sämtli<strong>ch</strong>e Ebenen <strong>–</strong> <strong>von</strong> der<br />
lokalen über die regionale bis zur nationalen <strong>–</strong><br />
<strong>ein</strong>bezieht.<br />
<strong>Der</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong> will im Rahmen des eGovernment den<br />
Aufbau <strong>ein</strong>er nationalen <strong>Geo</strong>daten-Infrastruktur<br />
voranbringen, die vers<strong>ch</strong>iedensten Daten vernetzen,<br />
den Zugang zu ihnen erlei<strong>ch</strong>tern <strong>und</strong> deren<br />
Anwendung begünstigen. Das Impulsprogramm<br />
e-geo.<strong>ch</strong> <strong>–</strong> <strong>ein</strong>e Initiative des interdepartementalen<br />
Koordinationsorgans für <strong>Geo</strong>information <strong>und</strong><br />
geographis<strong>ch</strong>e Informationssysteme des <strong>B<strong>und</strong></strong>es<br />
(kogis) <strong>–</strong> bündelt <strong>und</strong> fördert die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Aktivitäten <strong>und</strong> Massnahmen. Alle Amtsstellen<br />
des <strong>B<strong>und</strong></strong>es, aber au<strong>ch</strong> Kantone <strong>und</strong> Gem<strong>ein</strong>den,<br />
Wirts<strong>ch</strong>aftsunternehmen <strong>und</strong> Fors<strong>ch</strong>ungsstellen,<br />
die <strong>Geo</strong>daten erheben, verwalten <strong>und</strong> mit ihnen<br />
arbeiten, sind aufgerufen, si<strong>ch</strong> für die gem<strong>ein</strong>samen<br />
Ziele <strong>ein</strong>zusetzen. Sie alle sollen si<strong>ch</strong> aktiv<br />
am Aufbau der nationalen <strong>Geo</strong>daten-Infrastruktur<br />
beteiligen, indem sie dazu beitragen, die<br />
Voraussetzungen für elektronis<strong>ch</strong>e Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> Dienste sowie für <strong>ein</strong>e nutzenorientierte<br />
Vernetzung zu s<strong>ch</strong>affen <strong>und</strong> diese laufend<br />
weiterzuentwickeln.<br />
D É VELOPPEMENT DE RÉ SEAUX<br />
Nous voulons l’intégration électronique des relations<br />
qu’entretiennent les pouvoirs publics avec l’économie et<br />
la société,<br />
<strong>–</strong> en nous déclarant ouverts à la coopération au niveau<br />
fédéral, cantonal ou communal,<br />
<strong>–</strong> en promouvant l’utilisation multiple d’informations<br />
géographiques par une interconnexion entre<br />
les services administratifs pl<strong>ein</strong>ement orientée vers les<br />
utilisateurs,<br />
<strong>–</strong> en facilitant la circulation des géodonnées entre<br />
services.<br />
Le programme d’impulsion e-geo.<strong>ch</strong> est une initiative de l’organe<br />
de coordination interdépartementale pour l’information<br />
géographique et les systèmes d’information géographique de la<br />
Confédération (COSIG), c/o Office fédéral de topographie,<br />
Seftigenstrasse 264, 3084 Wabern<br />
Ver<strong>ein</strong>tes Engagement dur<strong>ch</strong><br />
die Charta e-geo.<strong>ch</strong>.<br />
Unser Wuns<strong>ch</strong> ist, dass si<strong>ch</strong> dies auf <strong>ein</strong>e freiwillige<br />
<strong>und</strong> partners<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Art <strong>und</strong> Weise<br />
umsetzen lässt <strong>und</strong> dur<strong>ch</strong> die Unters<strong>ch</strong>rift auf der<br />
Charta e-geo.<strong>ch</strong> ausdrückt. Diese Charta e-geo.<strong>ch</strong><br />
wurde im Sinne <strong>ein</strong>er langfristigen Vision initiiert.<br />
Die Unterzei<strong>ch</strong>ner der Charta verpfli<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong>,<br />
aktiv geeignete interne <strong>und</strong> externe Massnahmen<br />
zu ergreifen oder zu unterstützen, mit denen der<br />
vernetzte Einsatz <strong>von</strong> <strong>Geo</strong>informationen<br />
gefördert <strong>und</strong> deren grosses volkswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>es<br />
Potenzial ausges<strong>ch</strong>öpft werden kann.<br />
Die wesentli<strong>ch</strong>sten Punkte des Impulsprogramms<br />
e-geo.<strong>ch</strong> finden Sie in der Bros<strong>ch</strong>üre, die unser<br />
Programm e-geo.<strong>ch</strong> begleitet. Exemplare dieser<br />
Bros<strong>ch</strong>üre können bei uns kostenlos bezogen werden.<br />
Für weitergehende Informationsbedürfnisse<br />
mö<strong>ch</strong>ten wir Sie <strong>ein</strong>laden, unsere Internet-Adresse<br />
www.e-geo.<strong>ch</strong> regelmässig zu besu<strong>ch</strong>en.<br />
Das Wi<strong>ch</strong>tigste ist ni<strong>ch</strong>t die<br />
Ersten zu s<strong>ein</strong>, sondern das Ziel<br />
gem<strong>ein</strong>sam zu errei<strong>ch</strong>en!
GEOINFORMATIONEN FÜ R DIE WIRTSCHAFT<br />
<strong>Geo</strong>daten s<strong>ch</strong>affen Standortvorteile <strong>und</strong> sind Wirts<strong>ch</strong>aftsförderung<br />
Peter Kofmel, Nationalrat FDP/SO,<br />
Direktor BDO Visura<br />
Lassen Sie mi<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong> zu Beginn, wie i<strong>ch</strong> das vom<br />
(Miliz-) Parlament her gewohnt bin, m<strong>ein</strong>e hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>ste<br />
Interessenbindung im Berei<strong>ch</strong>e<br />
unseres Themas offen legen: Von 1988 bis 1996<br />
betreute i<strong>ch</strong> als Visura-Mitarbeiter im Mandat die<br />
Ges<strong>ch</strong>äftsstelle der Gruppe der Freierwerbenden<br />
des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Ver<strong>ein</strong>s für Vermessung <strong>und</strong><br />
Kulturte<strong>ch</strong>nik. No<strong>ch</strong> heute bin i<strong>ch</strong> tätig als Berater<br />
des entspre<strong>ch</strong>enden europäis<strong>ch</strong>en Verbandes.<br />
I<strong>ch</strong> kenne mi<strong>ch</strong> also etwas aus im Berei<strong>ch</strong>e der<br />
(amtli<strong>ch</strong>en) Vermessung <strong>und</strong> der Fortentwicklung<br />
Patentierter <strong>Geo</strong>meter hin zu <strong>Geo</strong>daten-<br />
Managern.<br />
Als Verwaltungsrat <strong>ein</strong>er Versi<strong>ch</strong>erungsgesells<strong>ch</strong>aft<br />
wüsste i<strong>ch</strong> gerne <strong>von</strong> «<strong>Geo</strong>information», wo Risiken<br />
lauern, wo wel<strong>ch</strong>e potentiellen Versi<strong>ch</strong>erungsnehmer<br />
wohnen, wie sie si<strong>ch</strong> bewegen, was sie<br />
verdienen usw. Als Präsident <strong>ein</strong>er weltweit tätigen<br />
S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Fleis<strong>ch</strong>import-Gesells<strong>ch</strong>aft<br />
erwarte i<strong>ch</strong> <strong>von</strong> «<strong>Geo</strong>information» Hinweise auf<br />
Bedürfnisse <strong>und</strong> Wohnort potentieller Konsumenten<br />
<strong>und</strong> Informationen über Flugverkehr,<br />
Bahnen <strong>und</strong> Strassen, um die Kosten der Logistik<br />
minim zu halten <strong>–</strong> <strong>und</strong> das, ganz unbes<strong>ch</strong>eiden,<br />
weltweit.<br />
Au<strong>ch</strong> als Mitglied des Verwaltungsrates <strong>ein</strong>er Post-<br />
To<strong>ch</strong>ter, der «data care luzern ag», die si<strong>ch</strong> mit<br />
unserer aller Adressen bes<strong>ch</strong>äftigt <strong>und</strong> die S<strong>ch</strong>weizerinnen<br />
<strong>und</strong> S<strong>ch</strong>weizer in den letzten Monaten<br />
sauber dur<strong>ch</strong>gezählt hat, sehe i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> wiederkehrend<br />
mit allen mögli<strong>ch</strong>en Fragestellung <strong>von</strong> «<strong>Geo</strong>information»<br />
konfrontiert. Als Präsident <strong>ein</strong>er<br />
Fa<strong>ch</strong>ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule wüsste i<strong>ch</strong> gerne <strong>von</strong> «<strong>Geo</strong>information»,<br />
wo m<strong>ein</strong>e potentiellen Studierenden <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>en zuhause sind, wel<strong>ch</strong>e Mögli<strong>ch</strong>keiten si<strong>ch</strong><br />
ihnen bieten, m<strong>ein</strong>e Studienorte zu errei<strong>ch</strong>en,<br />
wel<strong>ch</strong>es ihr «Revierverhalten» ist usw. Als Freizeit-<br />
Mens<strong>ch</strong> habe i<strong>ch</strong> Informationsbedürfnisse als<br />
Hobby-Golfer, als Alpinist, als Skifahrer usw. Und<br />
als Bürger <strong>und</strong> Politiker, dem die Entwicklung<br />
unserer Gesells<strong>ch</strong>aft <strong>und</strong> unserer Umwelt ni<strong>ch</strong>t<br />
egal ist, wüsste i<strong>ch</strong> <strong>von</strong> «<strong>Geo</strong>information» ganz<br />
gerne no<strong>ch</strong> sehr viel mehr über Umwelt, Wald <strong>und</strong><br />
Lands<strong>ch</strong>aft.<br />
Diese Bedürfnissen zeigen, was die Wirts<strong>ch</strong>aft<br />
betrifft: «Wirts<strong>ch</strong>aft» will nutzen können. Gesammelte<br />
<strong>und</strong> perfekt gehortete Daten nützen wenig<br />
bis ni<strong>ch</strong>ts, wenn man ni<strong>ch</strong>t an sie heran kommt <strong>–</strong><br />
<strong>und</strong> wenn man sie ni<strong>ch</strong>t bezahlen kann. Dazu<br />
kommt, dass die Werts<strong>ch</strong>öpfung ni<strong>ch</strong>t in den<br />
gesammelten Daten an si<strong>ch</strong> liegt, sondern in der<br />
Produktion <strong>von</strong> Produkten, die <strong>von</strong> den K<strong>und</strong>en<br />
na<strong>ch</strong>gefragt werden <strong>und</strong> auf der Kombination <strong>und</strong><br />
«Veredelung» gesammelter Daten beruhen.<br />
S<strong>ch</strong>on am 18. Juni 1999 habe i<strong>ch</strong> anlässli<strong>ch</strong> der<br />
Tagung «l+t <strong>und</strong> v+d unter <strong>ein</strong>em Da<strong>ch</strong>» gefordert:<br />
«Aus volkswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t wäre es zu<br />
begrüssen, stünden die Gr<strong>und</strong>lagedaten gratis zur<br />
Verfügung.» I<strong>ch</strong> bekräftige diese Aussage <strong>und</strong><br />
Überzeugung hier <strong>und</strong> heute mit Na<strong>ch</strong>druck. Und<br />
i<strong>ch</strong> freue mi<strong>ch</strong>, dass e-geo.<strong>ch</strong> in diese Ri<strong>ch</strong>tung<br />
zielt. Jeder andere Ents<strong>ch</strong>eid s<strong>ch</strong>iene mir au<strong>ch</strong><br />
abstrus: Wie soll man denn begründen, dass der<br />
Steuerzahler für etwas zahlt, was bereits dur<strong>ch</strong><br />
Steuergelder finanziert worden ist?<br />
Selbstverständli<strong>ch</strong> ist auf der anderen Seite, dass<br />
die Kosten <strong>von</strong> Verwaltung <strong>und</strong> Herausgabe <strong>und</strong><br />
allenfalls <strong>ein</strong>er Veredelung vom Käufer <strong>und</strong><br />
Benutzer zu berappen sind. Diese Tarife oder<br />
besser «Preise» sind so anzusetzen, dass die Daten<br />
genutzt werden, dass k<strong>ein</strong> Grau- oder gar<br />
S<strong>ch</strong>warzmarkt entsteht. Denn nur so lässt si<strong>ch</strong><br />
volkswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Nutzen mit «<strong>Geo</strong>information»<br />
erzielen.<br />
Aus Si<strong>ch</strong>t der Wirts<strong>ch</strong>aft stellt si<strong>ch</strong> in diesem<br />
Zusammenhang die Frage der Zusammenarbeit<br />
zwis<strong>ch</strong>en privaten <strong>und</strong> staatli<strong>ch</strong>en Stellen im<br />
Berei<strong>ch</strong> «<strong>Geo</strong>information». Auf internationalem<br />
Parkett hörte i<strong>ch</strong> kürzli<strong>ch</strong> den Satz: «Having data<br />
means b<strong>ein</strong>g the king.» Aber dieser Satz sei fals<strong>ch</strong>,<br />
m<strong>ein</strong>te der Referent. Ri<strong>ch</strong>tig sei vielmehr:<br />
«Transforming the data for the client’s needs <strong>–</strong> that<br />
makes You a king.»<br />
I<strong>ch</strong> denke, dass e-geo.<strong>ch</strong> <strong>ein</strong> herausragendes<br />
gutes Beispiel werden könnte für das, was wir<br />
«Public-Private-Partnership» zu nennen pflegen.<br />
Das Sammeln <strong>von</strong> «<strong>Geo</strong>information» kann<br />
privat oder staatli<strong>ch</strong> oder gemis<strong>ch</strong>twirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />
erfolgen <strong>–</strong> wi<strong>ch</strong>tig ist eigentli<strong>ch</strong> nur, dass es<br />
sehr effizient <strong>und</strong> wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>ieht; das ist<br />
mal dezentral mal au<strong>ch</strong> zentral der Fall. Da<br />
plädiere i<strong>ch</strong> für das Ablegen aller dogmatis<strong>ch</strong>en<br />
S<strong>ch</strong>euklappen.<br />
Die Philosophie der Datenverwaltung hingegen<br />
muss m<strong>ein</strong>es Era<strong>ch</strong>tens «zentral» erda<strong>ch</strong>t werden.<br />
Daten vers<strong>ch</strong>iedener Provenienz sind ganz <strong>ein</strong>fa<strong>ch</strong><br />
nützli<strong>ch</strong>er <strong>und</strong> s<strong>ch</strong>neller verwertbar, wenn sie in<br />
kompatiblen Formaten vorhanden sind <strong>–</strong> wenn<br />
sie also ohne grösseren Aufwand zusammen<br />
verarbeitet werden können, obwohl sie viellei<strong>ch</strong>t<br />
<strong>von</strong> vers<strong>ch</strong>iedensten Stellen <strong>–</strong> privaten oder staatli<strong>ch</strong>en<br />
<strong>–</strong> erstellt worden sind.<br />
Die Wirts<strong>ch</strong>aft ist sehr direkt <strong>und</strong><br />
in vielfältigsten Formen auf<br />
<strong>Geo</strong>informationen angewiesen.<br />
Insbesondere ist ihr Kerngehalt,<br />
Daten über Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden,<br />
Voraussetzung für erfolgrei<strong>ch</strong>es<br />
Wirts<strong>ch</strong>aften, ja Gr<strong>und</strong>lage<br />
des freiheitli<strong>ch</strong>en Staatsaufbaus<br />
überhaupt.<br />
Da si<strong>ch</strong> umfassend<br />
verstandene<br />
Wirts<strong>ch</strong>aft dem<br />
Prinzip der<br />
Na<strong>ch</strong>haltigkeit<br />
verpfli<strong>ch</strong>tet,<br />
werden <strong>Geo</strong>informationen<br />
insgesamt zu <strong>ein</strong>er<br />
ausserordentli<strong>ch</strong><br />
wi<strong>ch</strong>tigen<br />
Gr<strong>und</strong>lage für<br />
langfristiges<br />
wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>es<br />
Ents<strong>ch</strong>eiden.<br />
8<br />
Newsletter e-geo.<strong>ch</strong><br />
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<strong>Geo</strong>informationen für<br />
Standortanalyse <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>enpotentiale.<br />
Dass e-geo.<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> <strong>ein</strong> ganz tolles Beispiel<br />
abgibt für die Lösung <strong>von</strong> Quers<strong>ch</strong>nittsfunktionen<br />
innerhalb der <strong>B<strong>und</strong></strong>esverwaltung <strong>und</strong> glei<strong>ch</strong>zeitig<br />
zeigt, wie im föderalen Staat die Zusammenarbeit<br />
zwis<strong>ch</strong>en allen politis<strong>ch</strong>en Ebenen <strong>und</strong><br />
sogar der Wirts<strong>ch</strong>aft optimiert werden kann,<br />
r<strong>und</strong>et das positive Bild <strong>von</strong> e-geo.<strong>ch</strong> <strong>und</strong> «<strong>Geo</strong>information<br />
S<strong>ch</strong>weiz» ab.<br />
Kurzum: «<strong>Geo</strong>information» ist unverzi<strong>ch</strong>tbare<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Wirts<strong>ch</strong>aft. Je besser, desto<br />
nützli<strong>ch</strong>er. Oder anders gesagt: «<strong>Geo</strong>information»<br />
ist in der modernen Wirts<strong>ch</strong>aft wi<strong>ch</strong>tiger Teil des<br />
Sets <strong>von</strong> Standortvorteilen.<br />
<strong>Geo</strong>informationen nützen nur,<br />
wenn sie verfügbar <strong>und</strong> bezahlbar<br />
sind. Insofern ist die «Philosophie»<br />
zentral, <strong>ein</strong>heitli<strong>ch</strong> festzulegen;<br />
die Herstellung der Daten kann<br />
dezentral <strong>von</strong> privaten <strong>und</strong>/oder<br />
staatli<strong>ch</strong>en Stellen erfolgen.<br />
Was <strong>von</strong> Steuergeldern finanziert<br />
ist, soll für Steuerzahler gratis s<strong>ein</strong>;<br />
<strong>Geo</strong>basisinformation soll demna<strong>ch</strong><br />
im wesentli<strong>ch</strong>en zu Kosten<br />
der Herausgabe vergütet werden<br />
müssen.<br />
e-geo.<strong>ch</strong> ist sowohl als gutes<br />
Beispiel für Public-Private-<br />
Partnership als au<strong>ch</strong> für die Lösung<br />
<strong>von</strong> Quers<strong>ch</strong>nitts-Funktionen<br />
innerhalb der <strong>B<strong>und</strong></strong>esverwaltung<br />
<strong>und</strong> der Zusammenarbeit zwis<strong>ch</strong>en<br />
den vers<strong>ch</strong>iedenen politis<strong>ch</strong>en<br />
Ebenen der Eidgenossens<strong>ch</strong>aft.
E-GEO.CH UND GUICHET VIRTUEL<br />
<strong>Der</strong> <strong>Gui<strong>ch</strong>et</strong> <strong>virtuel</strong> <strong>–</strong> <strong>ein</strong> <strong>Projekt</strong> <strong>von</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong>, <strong>Kantonen</strong> <strong>und</strong> Gem<strong>ein</strong>den<br />
Dr. Hanna Muralt Müller,<br />
Vizekanzlerin, <strong>B<strong>und</strong></strong>eskanzlei, Bern<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>, Kantone <strong>und</strong> Gem<strong>ein</strong>den s<strong>ch</strong>affen gem<strong>ein</strong>sam<br />
<strong>ein</strong>en elektronis<strong>ch</strong>en Behördens<strong>ch</strong>alter, den<br />
<strong>Gui<strong>ch</strong>et</strong> <strong>virtuel</strong> www.<strong>ch</strong>.<strong>ch</strong>. Ab 2003 sind alle<br />
Gem<strong>ein</strong>den verlinkt: mit eigener Homepage <strong>–</strong><br />
oder als Notlösung <strong>–</strong> mit <strong>ein</strong>em Mini-Hosting.<br />
Gr<strong>und</strong>lage bildet die Strategie des <strong>B<strong>und</strong></strong>esrates für<br />
<strong>ein</strong>e Informationsgesells<strong>ch</strong>aft (www.isps.<strong>ch</strong>).<br />
Die Idee des <strong>Gui<strong>ch</strong>et</strong> <strong>virtuel</strong> besteht darin, <strong>ein</strong>en<br />
na<strong>ch</strong> den Alltagsproblemen <strong>von</strong> Bürgerinnen <strong>und</strong><br />
Bürgern gegliederten direkten Zugang zu staatli<strong>ch</strong>en<br />
Behörden zu s<strong>ch</strong>affen. Ausgangsfrage ist,<br />
wann Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger mit staatli<strong>ch</strong>en<br />
Behörden zu tun haben <strong>und</strong> unter wel<strong>ch</strong>en Sti<strong>ch</strong>wörtern<br />
<strong>–</strong> Heirat, Geburt, Umzug, S<strong>ch</strong>ulen, Militärdienst,<br />
Ausweise wie Identitätskarte <strong>und</strong> Pass,<br />
Steuererklärung, Leben im Ausland, Todesfall etc.<br />
<strong>–</strong> sie si<strong>ch</strong> mit den Behörden in Verbindung setzen<br />
wollen. Die künftigen Benutzerinnen <strong>und</strong> Benutzer<br />
werden <strong>–</strong> ausgehend <strong>von</strong> diesen Begriffen aus<br />
ihrem Alltag oder mit Hilfe <strong>von</strong> Su<strong>ch</strong>mas<strong>ch</strong>inen <strong>–</strong><br />
zu den direkt zuständigen Behörden weitergeführt.<br />
Dies sind in den weitaus meisten Fällen<br />
die Gem<strong>ein</strong>den, zum Teil die Kantone oder au<strong>ch</strong><br />
der <strong>B<strong>und</strong></strong>.<br />
Die Benutzerinnen <strong>und</strong> Benutzer des <strong>Gui<strong>ch</strong>et</strong><br />
<strong>virtuel</strong> sollen si<strong>ch</strong> aber ni<strong>ch</strong>t nur informieren <strong>und</strong><br />
si<strong>ch</strong> besser auf <strong>ein</strong>en Behördengang vorbereiten<br />
können. Sie sollen, falls sie dies wüns<strong>ch</strong>en, diesen<br />
Behördengang au<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong> elektronis<strong>ch</strong> abwickeln<br />
können, inklusive die Bezahlung allfälliger<br />
Gebühren. Einzelne Behörden bieten denn au<strong>ch</strong><br />
bereits heute Transaktionen an (z.B. Formulare,<br />
Reservationen, Steuerbere<strong>ch</strong>nungen etc.). Bereits<br />
ab 2003 sind erste Themen enthalten, bei denen<br />
für die Benutzerinnen <strong>und</strong> Benutzer dieser<br />
«Mehrwert» entsteht. Es sind aber au<strong>ch</strong> Themen<br />
enthalten, bei denen auf Verwaltungsseite Einsparungen<br />
entstehen, insbesondere dadur<strong>ch</strong>, dass<br />
online angelieferte Daten, z.B. in Steuererklärungen,<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr erfasst werden müssen.<br />
<strong>Gui<strong>ch</strong>et</strong> <strong>virtuel</strong><br />
<strong>–</strong> Die bestehende Kompetenzordnung soll bleiben<br />
<strong>–</strong> Synergien der neuartigen Zusammenarbeit<br />
zwis<strong>ch</strong>en <strong>B<strong>und</strong></strong>, <strong>Kantonen</strong> <strong>und</strong> Gem<strong>ein</strong>den im<br />
elektronis<strong>ch</strong>en Behördenverkehr<br />
<strong>–</strong> Verstärkte horizontale Vernetzung auf allen Stufen<br />
<strong>–</strong> Staat als Dienstleister: neuer enger Kontakt<br />
<strong>–</strong> Neue Formen der Zusammenarbeit staatli<strong>ch</strong>er Stellen<br />
mit Privaten<br />
Handel <strong>und</strong> Gewerbe<br />
Versi<strong>ch</strong>erungen<br />
Konsum<br />
Behörden<br />
Steuern<br />
Politis<strong>ch</strong>e Re<strong>ch</strong>te<br />
Bevölkerungss<strong>ch</strong>utz<br />
Militärdienst<br />
Zivilstand<br />
KInder<br />
Ausweise<br />
Staat, Steuern<br />
<strong>und</strong> Politik<br />
Wirts<strong>ch</strong>aft<br />
Familie<br />
Senioren<br />
Privatleben<br />
Wohnen<br />
Gesells<strong>ch</strong>aft<br />
<strong>Gui<strong>ch</strong>et</strong> <strong>virtuel</strong> Arbeit<br />
Mobilität <strong>und</strong> Umwelt<br />
Si<strong>ch</strong>erheit Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
soziale Si<strong>ch</strong>erheit<br />
Justiz <strong>und</strong> Polizei<br />
Umwelt<br />
Leben im Ausland<br />
Öffentli<strong>ch</strong>er Verkehr<br />
<strong>Geo</strong>informationen im <strong>Gui<strong>ch</strong>et</strong> <strong>virtuel</strong><br />
Geplant sind au<strong>ch</strong> <strong>Geo</strong>informationen als Gr<strong>und</strong>angebot<br />
für die Gem<strong>ein</strong>den. Damit können Standort<br />
<strong>von</strong> Gem<strong>ein</strong>deverwaltungen <strong>und</strong> anderer<br />
öffentli<strong>ch</strong>er Institutionen wie S<strong>ch</strong>ulen, Badeanstalten,<br />
aber au<strong>ch</strong> Strassenverzei<strong>ch</strong>nisse, touristis<strong>ch</strong>es<br />
Angebot, bedeutende Denkmäler aber<br />
au<strong>ch</strong> private Einri<strong>ch</strong>tungen dargestellt werden.<br />
Navigations- <strong>und</strong> Su<strong>ch</strong>mögli<strong>ch</strong>keiten helfen den<br />
Benutzerinnen <strong>und</strong> Benutzer des <strong>Gui<strong>ch</strong>et</strong> <strong>virtuel</strong>.<br />
Das Gr<strong>und</strong>angebot dient den Gem<strong>ein</strong>den ebenfalls<br />
beim Aufbau ihrer <strong>Geo</strong>-Informationssysteme.<br />
Die <strong>B<strong>und</strong></strong>eskanzlei hat für die beiden <strong>Projekt</strong>e <strong>–</strong><br />
<strong>Gui<strong>ch</strong>et</strong> <strong>virtuel</strong> + Vote électronique für die Jahre<br />
2000‒04 Fr. 30 Mio. zur Verfügung. <strong>Der</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong><br />
übernimmt für diese Phase die Entwicklungskosten<br />
(Plattform, Web Services). Die Kantone<br />
beteiligen si<strong>ch</strong> ab 2003 zur Hälfte an den<br />
Hostingkosten <strong>und</strong> ab 2005 zur Hälfte an den<br />
Betriebskosten.<br />
Auto/Moto<br />
Tiere<br />
Kir<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> Religion<br />
www.<strong>ch</strong>.<strong>ch</strong>: Inhalte<br />
Soziale Si<strong>ch</strong>erheit<br />
Glei<strong>ch</strong>stellung<br />
Arbeit<br />
Bildung<br />
Kultur<br />
Medien<br />
Internet<br />
Telekommunikation<br />
Ges<strong>und</strong>heit<br />
10<br />
Newsletter e-geo.<strong>ch</strong><br />
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11<br />
ZUSAMMENARBEIT KANTON, GEMEINDEN, PRIVATE<br />
LIS/GIS Kanton Obwalden <strong>und</strong> <strong>Geo</strong>information Zentrals<strong>ch</strong>weiz<br />
Hans Wallimann,<br />
Regierungsrat Obwalden<br />
Wer im Kanton Obwalden <strong>Geo</strong>informationen <strong>–</strong><br />
z.B. Daten der amtli<strong>ch</strong>en Vermessung, der Raumplanung<br />
usw. <strong>–</strong> brau<strong>ch</strong>t, kann si<strong>ch</strong> im Internet<br />
informieren, die Daten besi<strong>ch</strong>tigen <strong>und</strong> bei Bedarf<br />
bestellen. Sowohl Privatpersonen, Ar<strong>ch</strong>itekten<br />
<strong>und</strong> Ingenieure, Werke, Gem<strong>ein</strong>den <strong>und</strong><br />
kantonale Amtsstellen haben Zugriff auf das<br />
lis⁄gis Obwalden.<br />
Das Konzept des lis⁄gis Obwalden geht auf <strong>ein</strong><br />
Konzeptpapier <strong>von</strong> 1999 zurück <strong>und</strong> wurde im<br />
Jahr 2000 vom Regierungsrat genehmigt. Träger<br />
ist <strong>ein</strong>e paritätis<strong>ch</strong>e Kommission aus Vertretern<br />
des Kantons, der Gem<strong>ein</strong>den <strong>und</strong> der Privatwirts<strong>ch</strong>aft,<br />
die Betriebskommission lis⁄gis Obwalden.<br />
Formal ist die Betriebskommission dem Finanzdepartement<br />
unterstellt <strong>und</strong> der Finanzdirektor<br />
ist ihr Präsident.<br />
Zielsetzung des lis⁄gis Obwalden ist die Vernetzung<br />
der zahlrei<strong>ch</strong> vorhandenen <strong>Geo</strong>informationen<br />
<strong>und</strong> deren vermehrte Nutzung in der<br />
Aktualität der amtli<strong>ch</strong>en<br />
Vermessung AV93 <strong>und</strong><br />
Landeskarten am Beispiel<br />
www.sa<strong>ch</strong>seln-geo.<strong>ch</strong>.<br />
Privatwirts<strong>ch</strong>aft, den Gem<strong>ein</strong>den <strong>und</strong> beim<br />
Kanton. Seit zwei Jahren sind die Parzellenpläne<br />
<strong>und</strong> <strong>ein</strong> <strong>virtuel</strong>ler Flug über den Kanton im Internet<br />
auf der Homepage des Kantons öffentli<strong>ch</strong><br />
verfügbar. Mit Passwort konnte au<strong>ch</strong> auf die<br />
Datendrehs<strong>ch</strong>eibe mit weiteren Daten der<br />
amtli<strong>ch</strong>en Vermessung <strong>und</strong> kantonaler <strong>Geo</strong>informationen<br />
zugegriffen werden.<br />
Jetzt werden die Daten <strong>ein</strong>em breiteren Publikum<br />
zugängli<strong>ch</strong> gema<strong>ch</strong>t. Die Gem<strong>ein</strong>den <strong>und</strong> interessierte<br />
Privatpersonen können direkt auf die Daten<br />
der amtli<strong>ch</strong>en Vermessung zugreifen <strong>und</strong> sie<br />
online beziehen. <strong>Der</strong> Umfang der verfügbaren<br />
Daten wird laufend erweitert.<br />
<strong>Geo</strong>information Zentrals<strong>ch</strong>weiz<br />
Die Zentrals<strong>ch</strong>weizer Regierungskonferenz zrk <strong>–</strong><br />
Vollversammlung aller Regierungsräte der<br />
Kantone lu, ur, sz, ow, nw <strong>und</strong> zg <strong>–</strong> verfolgt das<br />
Ziel, gem<strong>ein</strong>same öffentli<strong>ch</strong>e Aufgaben über die<br />
ganze Zentrals<strong>ch</strong>weiz zu koordinieren. Eines der<br />
<strong>Projekt</strong>e betrifft die <strong>Geo</strong>information Zentrals<strong>ch</strong>weiz.<br />
Dazu bestehen drei Arbeitsgruppen:<br />
lis⁄gis-Strategien Zentrals<strong>ch</strong>weiz, Datenmodelle<br />
<strong>und</strong> gem<strong>ein</strong>same amtli<strong>ch</strong>e Vermessungsaufsi<strong>ch</strong>t.<br />
Die Arbeitsgruppe lis⁄gis-Strategien Zentrals<strong>ch</strong>weiz<br />
soll unter Berücksi<strong>ch</strong>tigung der nationalen<br />
<strong>Geo</strong>daten-Strategie (e-geo.<strong>ch</strong>), der kantonalen<br />
gis-Fa<strong>ch</strong>stellen (Kantone Luzern <strong>und</strong> Zug), der<br />
gis-Koordination der kantonalen Verwaltung<br />
S<strong>ch</strong>wyz <strong>und</strong> der paritätis<strong>ch</strong> zusammengesetzten<br />
Organisationen in Uri (lisag), Nidwalden<br />
(lis Nidwalden ag) <strong>und</strong> Obwalden (Betriebskommission<br />
lis⁄gis Obwalden) Vors<strong>ch</strong>läge<br />
erarbeiten, um bei der Bes<strong>ch</strong>affung, Verwaltung,<br />
Nutzung <strong>und</strong> Vermarktung <strong>von</strong> <strong>Geo</strong>informationen<br />
in der Zentrals<strong>ch</strong>weiz Synergien zu erzielen<br />
<strong>und</strong> gegebenenfalls gem<strong>ein</strong>same Infrastruktur<br />
zu nutzen. Damit könnte <strong>ein</strong>e gem<strong>ein</strong>same<br />
Datendrehs<strong>ch</strong>eibe über 186 Gem<strong>ein</strong>den der<br />
Zentrals<strong>ch</strong>weiz realisiert werden.<br />
Das Pilotprojekt Sa<strong>ch</strong>seln-geo (www.sa<strong>ch</strong>selngeo.<strong>ch</strong>)<br />
zeigt, wie die Landeskarte (Pixelkarte<br />
lk25), die amtli<strong>ch</strong>e Vermessung av93 <strong>und</strong> das<br />
Orthofoto den Gem<strong>ein</strong>den <strong>–</strong> z.B. im Rahmen des<br />
<strong>Gui<strong>ch</strong>et</strong> <strong>virtuel</strong> <strong>–</strong> als Gr<strong>und</strong>angebot zur Verfügung<br />
gestellt werden könnte.
GEOINFORMATIONEN IN GROSSEN GEMEINDEN<br />
Die Baukoordination in der Stadt Bern<br />
Hans-Peter Wyss, Stadtingenieur,<br />
Tiefbauamt der Stadt Bern<br />
Die Strassen als Hauptträger des Verkehrs <strong>und</strong><br />
der darunter liegenden Infrastrukturanlagen<br />
müssen gebaut, erweitert, unterhalten <strong>und</strong> <strong>von</strong><br />
Zeit zu Zeit erneuert werden. Dies alles ist stets<br />
mit <strong>ein</strong>er Be<strong>ein</strong>trä<strong>ch</strong>tigung der Lebensqualität der<br />
Strassenbenützer/innen <strong>und</strong> -anwohner/innen<br />
verb<strong>und</strong>en, was in der Folge mangels ausrei<strong>ch</strong>ender<br />
Information letztli<strong>ch</strong> zu Akzeptanzproblemen<br />
führen kann. Fazit: Eine umfassende Baukoordination<br />
sowie <strong>ein</strong>e zielgeri<strong>ch</strong>tete Information <strong>und</strong><br />
Kommunikation ist unabdingbar.<br />
Mit <strong>ein</strong>er zukunftsorientierten, ganzheitli<strong>ch</strong>en<br />
Planung <strong>von</strong> Neuanlagen <strong>und</strong> Werterhaltungsmassnahmen<br />
soll <strong>ein</strong>e transparente <strong>und</strong> effiziente<br />
Koordination aller Bauvorhaben im öffentli<strong>ch</strong>en<br />
Raum erfolgen. Dabei soll dur<strong>ch</strong> das Nutzen <strong>von</strong><br />
Synergien im Berei<strong>ch</strong> der Werterhaltungsplanung<br />
<strong>ein</strong> signifikanter Beitrag zur Kostensenkung <strong>und</strong><br />
glei<strong>ch</strong>zeitig <strong>ein</strong>e verbesserte Information aller<br />
Beteiligten resultieren.<br />
Dies erfordert <strong>ein</strong>e frühzeitige Erfassung der Probleme<br />
aus Si<strong>ch</strong>t der Bevölkerung, aus politis<strong>ch</strong>er<br />
<strong>und</strong> vor allem au<strong>ch</strong> aus finanzieller Si<strong>ch</strong>t, <strong>ein</strong>e<br />
Bereitstellung aussagekräftiger Ents<strong>ch</strong>eidungsgr<strong>und</strong>lagen<br />
zur Steuerung der Investitionen sowie<br />
<strong>ein</strong>e Integration aller Verwaltungs- <strong>und</strong> externen<br />
Stellen (mögli<strong>ch</strong>st verb<strong>und</strong>en mit <strong>ein</strong>er Minimierung<br />
der S<strong>ch</strong>nittstellen).<br />
<strong>Der</strong> Ablauf der Baustellenkoordination gestaltet<br />
si<strong>ch</strong> heute in Bern wie folgt:<br />
<strong>–</strong> Zentrale Erfassung aller Bedürfnisse dur<strong>ch</strong> das<br />
Tiefbauamt<br />
<strong>–</strong> Festlegung des Koordinationsbedarfs<br />
<strong>–</strong> Eruieren des Optimierungspotentials, Beurteilung<br />
der Auswirkungen, Abhängigkeiten,<br />
Handlungsspielräume, Ma<strong>ch</strong>barkeit etc., Abgabe<br />
<strong>von</strong> Empfehlungen<br />
<strong>–</strong> Dur<strong>ch</strong>führung <strong>von</strong> Koordinationsbespre<strong>ch</strong>ungen<br />
(Festlegen: Perimeter, federführende Stellen,<br />
<strong>Projekt</strong>-Team, Zeitpläne etc. )<br />
<strong>–</strong> Genehmigung der rollenden Planung dur<strong>ch</strong> die<br />
Ents<strong>ch</strong>eidungsträger der Verwaltung <strong>und</strong> na<strong>ch</strong>folgend<br />
der Politik<br />
Informatikte<strong>ch</strong>nologie als Prozessunterstützung<br />
Um die vers<strong>ch</strong>iedenen beteiligten Bedarfsstellen<br />
optimal mit<strong>ein</strong>ander zu verknüpfen, bot si<strong>ch</strong> <strong>ein</strong>e<br />
internet-basierte Lösung an. Dabei waren<br />
folgende Anforderungen zu bea<strong>ch</strong>ten:<br />
<strong>–</strong> Effizienz, Datentransparenz<br />
<strong>–</strong> Datenzugängli<strong>ch</strong>keit <strong>und</strong> Anwenderfre<strong>und</strong>li<strong>ch</strong>keit,<br />
k<strong>ein</strong>e zusätzli<strong>ch</strong>en Kosten dur<strong>ch</strong> notwendige<br />
Infrastruktur <strong>und</strong>/oder Ausbildung.<br />
Mit klar definierten Prozessen <strong>und</strong> Zielen ist es mögli<strong>ch</strong>,<br />
<strong>ein</strong>e grosse Anzahl Stellen im öffentli<strong>ch</strong>en Raum<br />
bezügli<strong>ch</strong> der Planungs-, Gestaltungs-, <strong>Projekt</strong>ierungs-,<br />
Bau- <strong>und</strong> Veränderungsvorhaben zu koordinieren<br />
<strong>und</strong> die gegenseitige Akzeptanz unter<strong>ein</strong>ander zu<br />
verbessern. Zusammen mit dem Internet, das als zukunftsweisende<br />
Te<strong>ch</strong>nologie den Prozess sehr wirksam<br />
unterstützt, wird die effiziente <strong>und</strong> transparente<br />
Information <strong>und</strong> Kommunikation innerhalb <strong>und</strong> ausserhalb<br />
der Verwaltung gefördert.<br />
Alle Bedarfsstellen erhalten <strong>ein</strong>en passwortges<strong>ch</strong>ützten<br />
Zugang (Extranet) zur Eingabe der<br />
Bedürfnisse. Die Verantwortli<strong>ch</strong>en der Koordination<br />
verfügen über <strong>ein</strong>en separaten Koordinationszugang<br />
(Intranet). Die Bevölkerung s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />
kann direkt über die Internetseite<br />
www.bern.<strong>ch</strong> im Stadtplan auf das Thema «Baustellen<br />
aktuell» zugreifen <strong>und</strong> so die für sie<br />
relevanten Daten abrufen.<br />
Für die Bevölkerung ergibt si<strong>ch</strong> <strong>ein</strong>e geringere<br />
Belästigung, <strong>ein</strong>e verbesserte Lebensqualität <strong>und</strong><br />
last but not least <strong>ein</strong>e umfassende <strong>Projekt</strong>- <strong>und</strong><br />
Baustelleninformation (www.bern-baut.<strong>ch</strong>).<br />
Für die Verwaltung ergeben si<strong>ch</strong> die Vorteile <strong>ein</strong>es<br />
zentralen Anspre<strong>ch</strong>partners für die Koordination,<br />
<strong>ein</strong>e effiziente <strong>und</strong> transparente Kommunikation<br />
<strong>und</strong> Information, die Vermeidung <strong>von</strong> Doppelspurigkeiten,<br />
<strong>ein</strong>e weitsi<strong>ch</strong>tige Finanzplanung<br />
sowie verbesserte Ents<strong>ch</strong>eidungsgr<strong>und</strong>lagen für<br />
die politis<strong>ch</strong>en Behörden.<br />
Unter dem Motto: «Die Zukunft beginnt mit der<br />
Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> neuen Lösungen <strong>und</strong> Wegen» wurde<br />
in der Stadt Bern der gesamte Koordinationsprozess<br />
im Jahr 2000 erfolgrei<strong>ch</strong> <strong>ein</strong>geführt <strong>und</strong><br />
umgesetzt.<br />
Die Bevölkerung hat Zugriff<br />
auf Informationen über<br />
aktuelle Baustellen in Bern<br />
(Baustelle «Casinoplatz»).<br />
12<br />
Newsletter e-geo.<strong>ch</strong><br />
1 · 1/2003
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EINSATZ VON GEOINFORMATIONEN IN KLEINEN GEMEINDEN<br />
Das Praxisbeispiel der Gem<strong>ein</strong>de Ollon<br />
Jean-Luc Chollet,<br />
Gem<strong>ein</strong>derat Ollon<br />
Das Gem<strong>ein</strong>degebiet <strong>von</strong><br />
Ollon: zwis<strong>ch</strong>en Rhonetal <strong>und</strong><br />
den Gipfeln der Waadtländer<br />
Voralpen.<br />
Ziele<br />
S<strong>ch</strong>wierigkeiten <strong>und</strong> Erwartungen aufzeigen, mit<br />
denen kl<strong>ein</strong>e Gem<strong>ein</strong>den bei der Umsetzung <strong>ein</strong>es<br />
effizienten gis-Systems konfrontiert werden.<br />
Kurzporträt der Gem<strong>ein</strong>de Ollon <strong>und</strong> ihrer<br />
geografis<strong>ch</strong>en Besonderheiten<br />
6500 Einwohner, 5751 ha, 23 Weiler <strong>und</strong> Dörfer<br />
zwis<strong>ch</strong>en 390 <strong>und</strong> 2115 m ü. M., Gem<strong>ein</strong>degebiet<br />
auf 360 Blatt aufgeteilt, ziemli<strong>ch</strong> komplexe<br />
Strassen-, Trinkwasserleitungs- <strong>und</strong> Kanalisationsnetze<br />
sowie unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>werpunkte.<br />
Angesi<strong>ch</strong>ts dieser Ausgangslage drängt si<strong>ch</strong> <strong>ein</strong><br />
effizientes Hilfsmittel für die Gebietsverwaltung<br />
auf.<br />
Das ideale GIS <strong>und</strong> die konkreten Bedürfnisse<br />
Alle Behörden können <strong>von</strong> den Vorteilen <strong>ein</strong>es gis<br />
profitieren:<br />
Die te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Behörde für die Informationen<br />
des Gewerbes, die Entwicklung der vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Zonenpläne sowie das Management ihres<br />
Ers<strong>ch</strong>liessungsstandes.<br />
Die Forstbehörde für die Verwaltung <strong>von</strong><br />
Abholzung <strong>und</strong> Aufforstung sowie für Unterhalt<br />
<strong>und</strong> Kontrolle der Forstwege.<br />
Die Verkehrsbehörde für Verwaltung <strong>und</strong> Unterhalt<br />
der Grünanlagen, Friedhöfe, Beleu<strong>ch</strong>tungen<br />
sowie zur Planung für das Teeren, Kiesen <strong>und</strong><br />
Salzen der Strassen.<br />
Die Behörde für Wasser <strong>und</strong> ara für die<br />
Verwaltung der Leitungen <strong>und</strong> Reservoirs sowie<br />
zur Niveaukontrolle.<br />
Die Baubehörde nutzt es zur Koordination der<br />
vers<strong>ch</strong>iedenen externen Aufträge.<br />
Die Polizeibehörde verwendet es für die Verwaltung<br />
der Signalisation <strong>und</strong> der Anlässe.<br />
Die Umsetzung des gem<strong>ein</strong>deeigenen GIS <strong>–</strong><br />
<strong>ein</strong> Überblick<br />
1996 bes<strong>ch</strong>liesst die Gem<strong>ein</strong>de Ollon den Kauf<br />
des Informatikprogramms <strong>und</strong> der digitalen<br />
<strong>Geo</strong>-Daten des Gem<strong>ein</strong>degebiets.<br />
Die vom Kanton Waadt bereit gestellten Daten<br />
bes<strong>ch</strong>ränkten si<strong>ch</strong> auf <strong>ein</strong>en digitalisierten<br />
Gesamtplan.<br />
In den folgenden Jahren <strong>–</strong> der Kanton lieferte die<br />
edv-Daten sozusagen tröpf<strong>ch</strong>enweise <strong>–</strong> musste die<br />
Gem<strong>ein</strong>de feststellen, dass die ganze <strong>von</strong> ihr auf<br />
der Gr<strong>und</strong>lage der eigenen Unterlagen geleistete<br />
Planungsarbeit <strong>und</strong> die Übernahme der Informationen<br />
no<strong>ch</strong>mals gema<strong>ch</strong>t werden musste.<br />
Fazit: Vor der Entwicklung <strong>ein</strong>es gis müssen<br />
präzise elektronis<strong>ch</strong>e Katasterinformationen vorhanden<br />
s<strong>ein</strong>.<br />
Vielfältige GIS-Anwendungen<br />
der Gem<strong>ein</strong>de: Ho<strong>ch</strong>wassers<strong>ch</strong>utz,<br />
Abwassernetz,<br />
Bevölkerungsinformation.<br />
<strong>Der</strong> Weg zum idealen GIS <strong>und</strong> die S<strong>ch</strong>wierigkeiten in<br />
der Praxis<br />
Die <strong>von</strong> den Vermessungsbüros im Auftrag des<br />
Kantons vorgenommenen digitalen Datenerfassungen<br />
waren sehr langwierig, so dass die Gesamtentwicklung<br />
des gis mangels ausrei<strong>ch</strong>ender<br />
Gr<strong>und</strong>lagen in der Wartes<strong>ch</strong>laufe hing.<br />
Die Erfassung <strong>und</strong> Sammlung <strong>von</strong> Informationen<br />
für die Bestückung der Datenbank begann mit der<br />
Übertragung der Abwasserkanalisationen.<br />
Information <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>ulung der vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Anwender über die Vorteile des gis sowie die<br />
Zusammenarbeit mit den Nutzern ma<strong>ch</strong>en in der<br />
Anfangsphase den Grossteil der Arbeit aus.<br />
Ver<strong>ein</strong>heitli<strong>ch</strong>te Arbeitsmethoden erlei<strong>ch</strong>tern den<br />
Datenaustaus<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en den vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
beauftragten Büros.<br />
Einbindung <strong>und</strong> Verknüpfung mit der Internetsite<br />
der Gem<strong>ein</strong>de (www.ollon.<strong>ch</strong>)<br />
Dank den te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Mögli<strong>ch</strong>keiten des Webs<br />
werden die gis-Daten über die Internetsite der<br />
Gem<strong>ein</strong>de Ollon www.ollon.<strong>ch</strong> abrufbar s<strong>ein</strong>.<br />
Die Internetsite ist die logis<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> notwendige<br />
Ergänzung für die bestmögli<strong>ch</strong>e Nutzung <strong>ein</strong>es<br />
gis.
GEOINFORMATIONEN IN DER BUNDESVERWALTUNG<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>esamt für Raumentwicklung<br />
Prof. Dr. Pierre-Alain Rumley, Direktor<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>esamt für Raumentwicklung ARE<br />
Seit längerer Zeit ist im <strong>B<strong>und</strong></strong>esamt für Raumentwicklung<br />
(are) das räumli<strong>ch</strong>e Informationssystem<br />
infoplan im Einsatz. Ursprüngli<strong>ch</strong><br />
<strong>ein</strong>mal konzipiert als Informationssystem zu<br />
raumwirksamen <strong>Projekt</strong>en, dient es heute für <strong>ein</strong>e<br />
ganze Palette <strong>von</strong> Einsatzberei<strong>ch</strong>en. Das are<br />
verfügt heute entspre<strong>ch</strong>end s<strong>ein</strong>er ausgeprägten<br />
Quers<strong>ch</strong>nittsfunktion in der <strong>B<strong>und</strong></strong>esverwaltung<br />
vermutli<strong>ch</strong> über den breitesten Datensatz <strong>von</strong><br />
<strong>Geo</strong>informationen. Er umfasst über 300 Datensätze<br />
aus den vers<strong>ch</strong>iedensten Berei<strong>ch</strong>en wie<br />
<strong>–</strong> Gr<strong>und</strong>lagedaten (Landeskarten, Relief,<br />
administrative Grenzen)<br />
<strong>–</strong> Siedlung<br />
<strong>–</strong> Ortsbild, Kulturgüter<br />
<strong>–</strong> Forst- <strong>und</strong> Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />
<strong>–</strong> Natur <strong>und</strong> Lands<strong>ch</strong>aft<br />
<strong>–</strong> Bahn, Strasse, S<strong>ch</strong>ifffahrt, Luftfahrt<br />
<strong>–</strong> Elektrizität, Gas, Erdöl<br />
<strong>–</strong> Landesverteidigung<br />
<strong>–</strong> u.a.m.<br />
Die Daten stammen aus den vers<strong>ch</strong>iedensten<br />
Quellen des In- <strong>und</strong> Auslandes, <strong>von</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Kantonen</strong> wie au<strong>ch</strong> <strong>von</strong> halböffentli<strong>ch</strong>en oder<br />
privaten Organisationen (Energie, Tourismus).<br />
Das are verfolgt seit je her <strong>ein</strong>e Politik, wel<strong>ch</strong>e<br />
mögli<strong>ch</strong>st auf bestehenden Datensätzen aufbaut,<br />
sie allenfalls ergänzt <strong>und</strong> nur <strong>ein</strong> Minimum an<br />
eigenen Daten generiert. Letzteres ges<strong>ch</strong>ieht vornehmli<strong>ch</strong><br />
im Berei<strong>ch</strong> der Konzepte <strong>und</strong> Sa<strong>ch</strong>pläne<br />
des <strong>B<strong>und</strong></strong>es. Das are stellt s<strong>ein</strong>e Daten über den<br />
kogis-Datenserver anderen <strong>B<strong>und</strong></strong>esämtern zum<br />
selbstständigen Herunterladen zur Verfügung.<br />
Das are setzt <strong>Geo</strong>informationen in ganz vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Berei<strong>ch</strong>en <strong>ein</strong>:<br />
<strong>–</strong> <strong>Geo</strong>informationen eignen si<strong>ch</strong> sehr gut für die<br />
Bebilderung <strong>von</strong> Publikationen, da si<strong>ch</strong> diese<br />
Daten beliebig kombinieren lassen <strong>und</strong> das<br />
Ers<strong>ch</strong><strong>ein</strong>ungsbild sehr <strong>ein</strong>fa<strong>ch</strong> verändert werden<br />
kann.<br />
<strong>–</strong> <strong>Der</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong> zeigt in s<strong>ein</strong>en Konzepten <strong>und</strong> Sa<strong>ch</strong>plänen<br />
auf, wie er s<strong>ein</strong>e raumwirksamen Aufgaben<br />
auf<strong>ein</strong>ander abstimmt; Karten auf der Basis<br />
<strong>von</strong> <strong>Geo</strong>informationen sind <strong>ein</strong> unerlässli<strong>ch</strong>es<br />
Mittel, um die vers<strong>ch</strong>iedenen Interessen aufzuzeigen<br />
<strong>und</strong> auf<strong>ein</strong>ander abzustimmen.<br />
<strong>–</strong> Aus ähnli<strong>ch</strong>en Gründen erstellen die Kantone<br />
ihre Ri<strong>ch</strong>tpläne zunehmend mit Hilfe <strong>von</strong><br />
<strong>Geo</strong>informationen; v.a. bei deren Na<strong>ch</strong>führung<br />
ergeben si<strong>ch</strong> daraus grosse Vorteile.<br />
<strong>–</strong> Für die tägli<strong>ch</strong>e Arbeit können <strong>Geo</strong>informationen<br />
dynamis<strong>ch</strong> aufgebaut s<strong>ein</strong>; d.h. in<br />
Abhängigkeit vom geografis<strong>ch</strong>en Auss<strong>ch</strong>nitt<br />
werden nur grossräumige oder eben au<strong>ch</strong> kl<strong>ein</strong>räumige<br />
Informationen angezeigt. Auf diese<br />
Weise bleibt der Überblick über die Information<br />
Thematis<strong>ch</strong>e Karten werden<br />
automatis<strong>ch</strong> erstellt <strong>und</strong><br />
Sa<strong>ch</strong>daten räumli<strong>ch</strong> korrekt<br />
platziert.<br />
gewahrt; das <strong>ein</strong>fa<strong>ch</strong>e Anklicken <strong>ein</strong>es Objekts<br />
blendet zudem Sa<strong>ch</strong>informationen <strong>ein</strong>.<br />
<strong>–</strong> Mit Hilfe dieser Sa<strong>ch</strong>informationen (z.B. Bevölkerung,<br />
Flä<strong>ch</strong>e <strong>ein</strong>er Gem<strong>ein</strong>de) lassen si<strong>ch</strong><br />
zudem in wenigen S<strong>ch</strong>ritten übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e<br />
thematis<strong>ch</strong>e Karten erstellen, wel<strong>ch</strong>e regionale<br />
Unters<strong>ch</strong>iede augenfällig ma<strong>ch</strong>en.<br />
<strong>–</strong> Mit <strong>Geo</strong>informationen lassen si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> sehr<br />
komplexe Analysen erstellen. Vor allem mit den<br />
hektarbezogenen Volkszählungsdaten lassen si<strong>ch</strong><br />
bezügli<strong>ch</strong> jeder beliebigen Flä<strong>ch</strong>e «Betroffenheitsbere<strong>ch</strong>nungen»<br />
(z.B. für An- <strong>und</strong> Abflugvarianten<br />
<strong>ein</strong>es Flughafens) erstellen.<br />
Trotz dieser eminenten Vorteile bleibt im Berei<strong>ch</strong><br />
<strong>Geo</strong>informationen no<strong>ch</strong> viel zu tun.<br />
<strong>–</strong> Im Zentrum steht v.a. der erlei<strong>ch</strong>terte Zugang zu<br />
gr<strong>und</strong>legenden <strong>Geo</strong>informationen (Relief,<br />
Grenzen, Infrastrukturanlagen); damit könnte<br />
verhindert werden, dass dieselben Daten mehrfa<strong>ch</strong><br />
erhoben werden, was heute zur Umgehung<br />
lizenzre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er Probleme häufig der <strong>ein</strong>fa<strong>ch</strong>ere<br />
Weg darstellt.<br />
<strong>–</strong> Im Weiteren muss das Auffinden <strong>von</strong> <strong>Geo</strong>informationen<br />
stark ver<strong>ein</strong>fa<strong>ch</strong>t werden. Dabei dürfte<br />
die Metadatenbank <strong>von</strong> e-geo.<strong>ch</strong> <strong>ein</strong> wi<strong>ch</strong>tiger<br />
S<strong>ch</strong>ritt s<strong>ein</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>–</strong> last but not least ist die Erarbeitung <strong>von</strong> <strong>Geo</strong>informationen<br />
<strong>–</strong> wie früher s<strong>ch</strong>on <strong>ein</strong>mal die<br />
Erstellung der Landeskarten <strong>–</strong> <strong>ein</strong>e langfristige<br />
Aufgabe, wel<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t nur Zeit, sondern au<strong>ch</strong><br />
Weitsi<strong>ch</strong>t verlangt. Hier ist wieder <strong>ein</strong>mal die<br />
Politik gefordert.<br />
Wo sind die no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
überbauten, aber ers<strong>ch</strong>lossenen<br />
Gr<strong>und</strong>stücke? Mit<br />
wel<strong>ch</strong>en Ents<strong>ch</strong>ädigungsforderungen<br />
muss gere<strong>ch</strong>net<br />
werden?<br />
14<br />
Newsletter e-geo.<strong>ch</strong><br />
1 · 1/2003
15<br />
PRAXISBEISPIEL AUS DER WIRTSCHAFT<br />
GIS beim kl<strong>ein</strong>flä<strong>ch</strong>igen Retailer<br />
Dr. Martin Messerli,<br />
Ges<strong>ch</strong>äftsleitung KGroup<br />
S<strong>ch</strong>weiz Kiosk AG<br />
Die kgroup (S<strong>ch</strong>weiz) ist <strong>ein</strong>e Division der<br />
Valora. Die Unternehmung betreibt über 1500<br />
eigene Kioske/Shops in Raum Deuts<strong>ch</strong>weiz <strong>und</strong><br />
Tessin <strong>und</strong> beliefert über 6000 private<br />
Kioske/Shops in der S<strong>ch</strong>weiz. In der Distribution<br />
fallen tägli<strong>ch</strong> über 10000 Lieferungen an.<br />
<strong>Geo</strong>informationen <strong>und</strong> gis-Te<strong>ch</strong>nologie kommen<br />
insbesondere in der Standortbewirts<strong>ch</strong>aftung,<br />
in der Logistik <strong>und</strong> im Presseberei<strong>ch</strong> zum Einsatz.<br />
Zur Standortbewirts<strong>ch</strong>aftung mit Hilfe der<br />
gis-Te<strong>ch</strong>nologie wurde <strong>ein</strong>e eigene Applikationen<br />
entwickelt. Sie dient zur Effizienzsteigerung in der<br />
Standortbeurteilung, bei Investitions- <strong>und</strong><br />
Desinvestitionsents<strong>ch</strong>eiden <strong>und</strong> Visualisierung<br />
der Pressedistribution dur<strong>ch</strong> Vernetzen <strong>und</strong><br />
Visualisieren <strong>von</strong> geografis<strong>ch</strong>en, internen <strong>und</strong><br />
soziodemografis<strong>ch</strong>en Daten.<br />
Mit speziell entwickelten Tools wird die Standortbewirts<strong>ch</strong>aftung<br />
erlei<strong>ch</strong>tert. Sie enthalten alle<br />
geografis<strong>ch</strong>en Daten, kombiniert mit soziodemografis<strong>ch</strong>en<br />
Daten wie z.B Kaufkraftstruktur,<br />
Verkaufszahlen <strong>ein</strong>zelner Produkte na<strong>ch</strong><br />
Orts<strong>ch</strong>aft, Umsätze pro Einwohner <strong>und</strong> Umsatzentwicklungen.<br />
Die Applikationen laufen als Extranetlösung:<br />
Alle Daten befinden si<strong>ch</strong> physis<strong>ch</strong> auf dem Server<br />
des Partners Endoxon. Die Kommunikation mit<br />
Valora erfolgt über <strong>ein</strong>e gesi<strong>ch</strong>erte Datenleitung.<br />
Die Benutzer können gesi<strong>ch</strong>erte Abfragen über<br />
Internetverbindung ma<strong>ch</strong>en.<br />
Fazit <strong>und</strong> Nutzen:<br />
<strong>–</strong> ras<strong>ch</strong>ere Grobanalyse <strong>von</strong> Standorten<br />
<strong>–</strong> s<strong>ch</strong>nellere <strong>und</strong> effizientere Standortprüfungen<br />
<strong>–</strong> bessere Ents<strong>ch</strong>eidungsgr<strong>und</strong>lagen bei<br />
Expansions- <strong>und</strong> Desinvestitionsents<strong>ch</strong>eiden<br />
<strong>–</strong> Reduktion des Risikos <strong>von</strong> Fehlinvestitionen<br />
<strong>–</strong> Analyse <strong>und</strong> Visualisierung der Ges<strong>ch</strong>äftstätigkeit<br />
<strong>–</strong> Verkauf <strong>von</strong> Marktdaten im Presseberei<strong>ch</strong><br />
Da wir auf vielfältige <strong>und</strong> lei<strong>ch</strong>t zugängli<strong>ch</strong>e<br />
<strong>Geo</strong>informationen angewiesen sind, kommt das<br />
Impulsprogramm e-geo.<strong>ch</strong> unseren Anliegen<br />
entgegen.<br />
Output des Standortbewirts<strong>ch</strong>aftungstools.<br />
Verkaufszahlen «Bunte» na<strong>ch</strong><br />
Orts<strong>ch</strong>aft.<br />
Presseumsätze pro Einwohner<br />
in der Agglomeration Züri<strong>ch</strong>.<br />
Umsatzentwicklung der<br />
grössten CH-Zeitungen in der<br />
Agglomeration Züri<strong>ch</strong>.<br />
Beispiel mit fiktiven Daten<br />
Beispiel mit fiktiven Daten<br />
Beispiel mit fiktiven Daten<br />
Beispiel mit fiktiven Daten
NATIONALE GEODATEN-INFRASTRUKTUREN WELTWEIT<br />
Die S<strong>ch</strong>weiz im internationalen Verglei<strong>ch</strong><br />
Prof. Dr. Christine Giger,<br />
Assistenzprofessorin für<br />
<strong>Geo</strong>informationssysteme, ETH Züri<strong>ch</strong><br />
Das Impulsprogramm e-geo.<strong>ch</strong> ist international<br />
mit Aktivitäten zu verglei<strong>ch</strong>en, die ebenfalls den<br />
Aufbau <strong>ein</strong>er globalen bzw. nationalen <strong>Geo</strong>daten-<br />
Infrastruktur (ngdi) zum Ziel haben. Ihren<br />
Ursprung haben diese in den Resolutionen der<br />
Konferenz der ver<strong>ein</strong>ten Nationen <strong>von</strong> 1992 in Rio<br />
de Janeiro. Dort wurde unter anderem festgestellt,<br />
dass geografis<strong>ch</strong>e Informationen unverzi<strong>ch</strong>tbar<br />
sind für die Ents<strong>ch</strong>eidungsfindung im Rahmen<br />
<strong>ein</strong>er na<strong>ch</strong>haltigen Entwicklung. Die Notwendigkeit<br />
der Realisierung <strong>ein</strong>er Globalen <strong>Geo</strong>daten-<br />
Infrastruktur (Global Spatial Data Infrastructure<br />
gsdi) wurde erkannt. Daraufhin wurde <strong>ein</strong>e<br />
internationale Organisation ins Leben gerufen<br />
(www.gsdi.org), die jährli<strong>ch</strong> Konferenzen abhält<br />
<strong>und</strong> diverse Vors<strong>ch</strong>läge zur organisatoris<strong>ch</strong>en <strong>und</strong><br />
te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Umsetzung <strong>ein</strong>er <strong>Geo</strong>daten-Infrastruktur<br />
(gdi) über Internet veröffentli<strong>ch</strong>t. Die<br />
globale Infrastruktur wird als <strong>ein</strong> dezentral<br />
organisiertes <strong>und</strong> implementiertes Konstrukt<br />
verstanden, das aus nationalen, regionalen bis hin<br />
zu lokalen Elementen besteht. Auf nationaler<br />
Ebene müssen die ngdi das Konzept <strong>ein</strong>er<br />
globalen gdi unterstützen.<br />
Nationale <strong>Geo</strong>daten-Infrastrukturen<br />
In den usa beruhen die ngdi-Aktivitäten auf<br />
<strong>ein</strong>er Executive Order <strong>von</strong> 1994. Diese Bestimmung<br />
hat unter anderem die Gründung des<br />
Federal <strong>Geo</strong>graphic Data Committee (fgdc)<br />
(www.fgdc.gov) na<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> gezogen, das si<strong>ch</strong> institutionell<br />
mit dem Aufbau der ngdi <strong>und</strong> den dazu<br />
notwendigen organisatoris<strong>ch</strong>en <strong>und</strong> te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en<br />
Massnahmen befasst. Das fgdc hat seitdem die<br />
<strong>Geo</strong>daten- <strong>und</strong> Metadatennormung in den usa<br />
vorangetrieben aber au<strong>ch</strong> massiv auf die weltweite,<br />
internationale Standardisierung in diesem<br />
Gebiet Einfluss genommen. Zudem wurde <strong>ein</strong>e<br />
Reihe <strong>von</strong> lokalen Koordinationsstellen <strong>ein</strong>geri<strong>ch</strong>tet,<br />
es wurden diverse Software-Werkzeuge zur<br />
Bes<strong>ch</strong>reibung <strong>und</strong> zum Management <strong>von</strong> Metadaten<br />
entwickelt <strong>und</strong> Interessierten über Internet<br />
kostenlos bereitgestellt. Öffentli<strong>ch</strong> (mit Hilfe <strong>von</strong><br />
Steuergeldern) erfasste digitale <strong>Geo</strong>daten stehen<br />
in usa kostenlos über Internet zur Verfügung.<br />
In Europa gibt es heute leider immer no<strong>ch</strong> sehr<br />
viele <strong>und</strong> heterogene Aktivitäten in diesem Zusammenhang.<br />
In zwei <strong>von</strong> der eu geförderten <strong>Projekt</strong>en<br />
ginie (<strong>Geo</strong>graphic Information Network<br />
In Europe, www.ec-gis.org/ginie) <strong>und</strong> inspire<br />
(Infrastructure for Spatial Information in Europe,<br />
www.ec-gis.org/inspire) wird versu<strong>ch</strong>t, bestehende<br />
Aktivitäten zu integrieren <strong>und</strong> zu koordinieren.<br />
An der Umsetzung sind <strong>ein</strong>ige der wi<strong>ch</strong>tigsten<br />
Institutionen in Europa beteiligt, zu denen natürli<strong>ch</strong><br />
au<strong>ch</strong> der Europäis<strong>ch</strong>e Da<strong>ch</strong>verband für <strong>Geo</strong>informationen<br />
eurogi (www.eurogi.org) gehört,<br />
dem die sogi für die S<strong>ch</strong>weiz angehört. Folgende<br />
weitere Institutionen sind ausserdem auf Europäis<strong>ch</strong>er<br />
Ebene interessant:<br />
<strong>–</strong> Interservice Committee for <strong>Geo</strong>graphical<br />
Information within the Commission cogi<br />
(www.ec-gis.org/cogi/menu.html)<br />
<strong>–</strong> eurostat, Statistis<strong>ch</strong>er Dienst der eu<br />
(http://europa.eu.int/comm/eurostat)<br />
<strong>–</strong> Joint Resear<strong>ch</strong> Centre (www.ec-gis.org), insbesondere<br />
das Institute for Environment and<br />
Sustainability (http://ies.jrc.cec.eu.int)<br />
<strong>–</strong> e-esdi Environmental European Spatial Data<br />
Infrastructure http://europa.eu.int/comm/<br />
environment/index_en.html)<br />
<strong>–</strong> Euro<strong>Geo</strong>graphics, Nationale Vermessungsverwaltungen<br />
(www.eurogeographics.org)<br />
Viele der hier angegebenen Adressen bieten<br />
wiederum weitere Links zu Organisationen, die<br />
entweder organisations- oder anwendungsspezifis<strong>ch</strong><br />
au<strong>ch</strong> Aktivitäten im Rahmen <strong>von</strong> <strong>Geo</strong>daten-<br />
Infrastrukturen in Europa bieten.<br />
In Deuts<strong>ch</strong>land gibt es ebenfalls sehr viele parallele<br />
Aktivitäten zur gdi. Über den Interministeriellen<br />
Auss<strong>ch</strong>uss für <strong>Geo</strong>Informationswesen<br />
(imagi, www.imagi.de) sowie das <strong>Geo</strong>datenzentrum<br />
(www.geodatenzentrum.de) des <strong>B<strong>und</strong></strong>esamtes<br />
für Kartographie <strong>und</strong> <strong>Geo</strong>däsie<br />
(www.bkg.b<strong>und</strong>.de) lassen si<strong>ch</strong> die meisten Aktivitäten<br />
errei<strong>ch</strong>en. Das Konzept zur Umsetzung<br />
<strong>ein</strong>er ngdi für Deuts<strong>ch</strong>land enthält unter anderem<br />
die folgenden Aspekte: S<strong>ch</strong>rittweise Implementierung<br />
der <strong>Geo</strong>dateninfrastruktur Deuts<strong>ch</strong>land<br />
(gdi-de), Metainformationssystem, Harmonisierung<br />
der Objektartenkataloge, Entwicklung<br />
<strong>von</strong> Normen <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>nittstellen zur Datenintegration,<br />
Aufbau Nationale <strong>Geo</strong>datenbasis. Viele weitere<br />
Aktivitäten in Frankrei<strong>ch</strong>, den Niederlanden,<br />
S<strong>ch</strong>weden, Norwegen, Grossbritannien, Kanada,<br />
Australien, Neu Seeland, Japan usw. müssen hier<br />
leider aus Platzgründen unerwähnt bleiben.<br />
Zur Vorbereitung <strong>ein</strong>es organisatoris<strong>ch</strong>en <strong>und</strong><br />
te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Konzeptes für den Aufbau <strong>ein</strong>er ngdi<br />
S<strong>ch</strong>weiz wurden die beiden eth in Lausanne <strong>und</strong><br />
Züri<strong>ch</strong> <strong>von</strong> kogis beauftragt, <strong>ein</strong>e Vorstudie zu<br />
erstellen. Dabei sollen insbesondere der aktuelle<br />
Stand der Te<strong>ch</strong>nik, der internationale Kontext<br />
aber au<strong>ch</strong> die besonders forts<strong>ch</strong>rittli<strong>ch</strong>en te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en<br />
<strong>und</strong> organisatoris<strong>ch</strong>en Aspekte der S<strong>ch</strong>weiz<br />
berücksi<strong>ch</strong>tigt werden. Die Resultate werden 2003<br />
vorliegen. Bereits heute kann gesagt werden, dass<br />
die wi<strong>ch</strong>tigsten Massnahmen die folgenden<br />
Punkte umfassen müssen: Politis<strong>ch</strong>e Förderung<br />
der ngdi-Idee, Koordination regionaler <strong>und</strong> lokaler<br />
Aktivitäten, digitale Bereitstellung der <strong>Geo</strong>basisdaten,<br />
digitale Bereitstellung <strong>von</strong> Metadaten,<br />
Festlegung <strong>von</strong> Normen zur interoperablen Nutzung<br />
der Daten (Metadaten <strong>und</strong> Dienste), Liberalisierung<br />
des Zugangs zu <strong>Geo</strong>basisdaten<br />
(Nutzungsbedingungen <strong>und</strong> -kosten), Förderung<br />
<strong>von</strong> Initiativen der öffentli<strong>ch</strong>en Verwaltungen in<br />
<strong>Kantonen</strong> <strong>und</strong> Gem<strong>ein</strong>den, Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit<br />
sowie Förderung <strong>von</strong> Fors<strong>ch</strong>ung, Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Ausbildung.<br />
Think global,<br />
act local:<br />
Die NGDI der<br />
S<strong>ch</strong>weiz muss si<strong>ch</strong><br />
harmonis<strong>ch</strong><br />
in europäis<strong>ch</strong>e<br />
<strong>und</strong> globale<br />
Infrastrukturen<br />
<strong>ein</strong>fügen!<br />
16<br />
Newsletter e-geo.<strong>ch</strong><br />
1 · 1/2003
SIK-GIS<br />
Dateninventar<br />
SIK-GIS-<br />
Empfehlungen<br />
1992<br />
17<br />
INTERKANTONALE ZUSAMMENARBEIT<br />
SIK-GIS unterstützt e-geo.<strong>ch</strong><br />
Dr. Tobias Ledergerber,<br />
Leiter Arbeitsgruppe SIK-GIS<br />
Die Arbeitsgruppe <strong>Geo</strong>graphis<strong>ch</strong>eInformationssysteme<br />
der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />
Informatikkonferenz<br />
(SIK-GIS) entstand 1990 <strong>und</strong><br />
befasst si<strong>ch</strong> seitdem mit allgem<strong>ein</strong>en<br />
Belangen <strong>von</strong> GIS<br />
in den öffentli<strong>ch</strong>en Verwaltungen.<br />
Die Initiative<br />
e-geo.<strong>ch</strong> entspri<strong>ch</strong>t <strong>ein</strong>em<br />
Bedürfnis <strong>und</strong> verfolgt vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Zielsetzungen,<br />
denen si<strong>ch</strong> die SIK-GIS seit<br />
ihrer Gründung widmete. Ein<br />
kurzer Rückblick auf die<br />
Tätigkeit der SIK-GIS erklärt,<br />
warum die SIK-GIS die Initiative<br />
e-geo.<strong>ch</strong> begrüsst.<br />
Nationale <strong>Geo</strong>daten-<br />
Infrastruktur<br />
für <strong>ein</strong>fa<strong>ch</strong>e Nutzung<br />
Meta-DB<br />
Web-GIS<br />
<strong>Geo</strong>daten-Server<br />
<strong>Geo</strong>daten-Modelling<br />
<strong>Geo</strong>daten-Standards<br />
<strong>Geo</strong>daten-Management<br />
Index e-geo.<strong>ch</strong><br />
als Forts<strong>ch</strong>rittskontrolle<br />
Inhalte <strong>und</strong> Zielgruppen<br />
<strong>von</strong> e-geo.<strong>ch</strong> <strong>und</strong> SIK-GIS-<br />
Aktivitäten.<br />
Die bestehende gis-Situation in der S<strong>ch</strong>weiz weist<br />
unter vers<strong>ch</strong>iedenen Aspekten gewisse Mängel<br />
<strong>und</strong> Probleme auf, die <strong>ein</strong>e Initiative wie e-geo.<strong>ch</strong><br />
unseres Era<strong>ch</strong>tens sinnvoll ma<strong>ch</strong>en. Mit den sikgis-Empfehlungen<br />
aus dem Jahre 1992 hatte man<br />
auf die grosse Bedeutung der Metadaten <strong>von</strong> <strong>Geo</strong>daten<br />
hingewiesen <strong>und</strong> <strong>ein</strong> Ebenenkonzept für<br />
gis-Daten veröffentli<strong>ch</strong>t, das vers<strong>ch</strong>iedene Kantone<br />
für ihre lokalen gis-Installationen übernommen<br />
haben. Na<strong>ch</strong> der Entwicklung des sik-gis-<br />
Dateninventarprogramms wurde im Jahr 1996<br />
<strong>ein</strong>e gesamts<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Erhebung <strong>von</strong> gis-<br />
Daten dur<strong>ch</strong>geführt, an der si<strong>ch</strong> viele Kantone<br />
beteiligten. Dieses Inventar war das erste s<strong>ein</strong>er<br />
Art in der S<strong>ch</strong>weiz <strong>und</strong> wurde im Jahre 1999<br />
erstmals aktualisiert. Es ist aber festzustellen, dass<br />
es no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t alle Kantone umfasst, <strong>und</strong> heute<br />
leider au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t überall den aktuellsten Stand der<br />
kantonalen gis-Daten wiedergibt. <strong>Der</strong> Vorteil<br />
dieses Inventar ist es, das alle Kantone ihre<br />
gis-Daten na<strong>ch</strong> dem glei<strong>ch</strong>en Datenmodell<br />
bes<strong>ch</strong>reiben. Das sik-gis-Dateninventar wurde<br />
vom <strong>B<strong>und</strong></strong>esamt für Statistik auf das Internet<br />
übernommen. Heute wird es <strong>von</strong> kogis gehostet.<br />
Weitere Arbeiten der sik-gis befassten si<strong>ch</strong> mit<br />
Fragen des re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Regelungsrahmens <strong>von</strong><br />
raumbezogenen Daten. Zu diesem Thema wurde<br />
in unserem Auftrag <strong>von</strong> Prof. Rolf Weber <strong>von</strong> der<br />
Universität Züri<strong>ch</strong> im Jahr 2000 <strong>ein</strong> Beri<strong>ch</strong>t verfasst,<br />
wel<strong>ch</strong>er an <strong>ein</strong>er Tagung am 3. Juli 2000 in<br />
Züri<strong>ch</strong> vorgestellt wurde. Die Themen dieses<br />
Beri<strong>ch</strong>ts betreffen Datens<strong>ch</strong>utz <strong>und</strong> gis, Re<strong>ch</strong>tss<strong>ch</strong>utz,<br />
Urheber- <strong>und</strong> Nutzungsre<strong>ch</strong>te, Kommerzialisierung<br />
<strong>und</strong> Haftung. Ein neuer S<strong>ch</strong>werpunkt<br />
Ausbildungsangebot<br />
für effiziente <strong>und</strong><br />
effektive Nutzung<br />
e-geo.<strong>ch</strong><br />
Aufbau<br />
Betrieb<br />
Koordination<br />
Begleitung<br />
Forum e-geo.<strong>ch</strong><br />
als Impuls-, Erfahrungs<strong>und</strong><br />
Kontaktplattform<br />
Preis-Abgabe-Politik<br />
für <strong>ein</strong>en kostengünstigen<br />
Zugang<br />
Anbieter <strong>und</strong> Benutzer<br />
für öffentli<strong>ch</strong>e,<br />
kommerzielle <strong>und</strong><br />
ni<strong>ch</strong>t-kommerzielle<br />
Zwecke<br />
Charta e-geo.<strong>ch</strong><br />
als Verpfli<strong>ch</strong>tung<br />
SIK-GIS-Studien:<br />
Tarifierungsstrategien<br />
SIK-GIS-Studie:<br />
Regelungs-<br />
Rahmen<br />
unserer Tätigkeit bilden seit zwei Jahren die<br />
Fragen der Tarifierung <strong>von</strong> <strong>Geo</strong>daten, das heisst<br />
der Preisgestaltung <strong>von</strong> <strong>Geo</strong>daten beim Verkauf<br />
an Dritte. Zu diesem Zweck wurden beim Büro<br />
infras zwei Studien in Auftrag gegeben. Unsere<br />
Untersu<strong>ch</strong>ungen laufen parallel zu den etwas<br />
umfassenderen Untersu<strong>ch</strong>ungen, die kogis auf<br />
der Ebene <strong>B<strong>und</strong></strong> vornimmt.<br />
Erwartungen der SIK-GIS an e-geo.<strong>ch</strong><br />
Die sik-gis formuliert <strong>ein</strong>e Anzahl <strong>von</strong> Erwartungen<br />
<strong>und</strong> Anliegen an e-geo.<strong>ch</strong>, die ihrer Ansi<strong>ch</strong>t<br />
na<strong>ch</strong> zum Gelingen beitragen werden. Sie hofft,<br />
dass die hier formulierten Erwartungen <strong>und</strong><br />
Anliegen grosso modo au<strong>ch</strong> etwa jenen der Mehrheit<br />
der Kantone entspre<strong>ch</strong>en. Unsere Anliegen<br />
<strong>und</strong> Erwartungen lassen si<strong>ch</strong> wie folgt zusammenfassen:<br />
Generell: <strong>Der</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong> (kogis) muss vorangehen<br />
<strong>und</strong> insbesondere die Sensibilisierung der Öffentli<strong>ch</strong>keit<br />
<strong>und</strong> der Politik für die gis-Anliegen<br />
erhöhen. Bereitstellung <strong>von</strong> Kommunikations<strong>und</strong><br />
Informationsgefässen, Unterstützung der<br />
Kantone, Einbindung <strong>von</strong> e-geo.<strong>ch</strong> in eGov <strong>und</strong><br />
Kopplung mit <strong>Gui<strong>ch</strong>et</strong> Virtuel.<br />
Tarifierung: Die Harmonisierung der heute sehr<br />
un<strong>ein</strong>heitli<strong>ch</strong>en Tarifierungen innerhalb des<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong>es <strong>und</strong> der Kantone ist auf der Basis <strong>ein</strong>er<br />
Public Domain-/Marginal Cost-Strategie ras<strong>ch</strong><br />
voranzutreiben. <strong>Der</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong> hat dabei <strong>ein</strong>e führende<br />
Rolle zu übernehmen <strong>und</strong> mit der neuen Tarifierungsstrategie<br />
voranzugehen.<br />
Vertrieb <strong>und</strong> Betrieb: Es wird <strong>ein</strong>e Koexistenz <strong>von</strong><br />
nationalen Infrastrukturen <strong>und</strong> Portalen, die der<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong> betreibt, mit den kantonalen gis-Infrastrukturen<br />
geben müssen. Daher muss parallel,<br />
auf Stufe «<strong>B<strong>und</strong></strong>/zentral» <strong>und</strong> «Kantone/dezentral»,<br />
vorangegangen werden. Dem <strong>B<strong>und</strong></strong> kommt<br />
wiederum <strong>ein</strong>e führende Rolle zu.<br />
Vorgehen/<strong>Projekt</strong>leitung: Ähnli<strong>ch</strong> wie beim<br />
<strong>Gui<strong>ch</strong>et</strong> Virtuel soll das Impulsprogramm<br />
e-geo.<strong>ch</strong> mit genügend finanziellen <strong>und</strong> personellen<br />
Mitteln ausgestattet werden, um dem Impulsgedanken<br />
Na<strong>ch</strong>druck verleihen <strong>und</strong> die Kantone<br />
bei ihren zusätzli<strong>ch</strong>en Arbeiten unterstützen zu<br />
können. Sehr wi<strong>ch</strong>tig ist die ras<strong>ch</strong>e Einführung<br />
des iso-basierten Datenmodells für Metadaten, ev.<br />
die Übernahme des sik-gis-Dateninventars <strong>und</strong><br />
die Ergänzung des Inventars mit den heute no<strong>ch</strong><br />
fehlenden <strong>Kantonen</strong>, damit ras<strong>ch</strong> <strong>ein</strong>e volle<br />
Flä<strong>ch</strong>endeckung errei<strong>ch</strong>t wird.<br />
Die Arbeitsgruppe sik-gis ist bereit, ihren Teil an<br />
diesem wi<strong>ch</strong>tigen nationalen Vorhaben e-geo.<strong>ch</strong><br />
zu leisten.
FACHVERBAND FÜ R GEOINFORMATION<br />
SOGI unterstützt e-geo.<strong>ch</strong><br />
Siegfried Heggli, Präsident SOGI<br />
Die S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Organisation für <strong>Geo</strong>-Information<br />
sogi (Organisation Suisse pour l’Information<br />
Géographique osig) ist die nationale Da<strong>ch</strong>organisation<br />
für <strong>Geo</strong>-Information in der S<strong>ch</strong>weiz.<br />
Sie ist die all<strong>ein</strong>ige Vertretung der S<strong>ch</strong>weiz in der<br />
europäis<strong>ch</strong>en gis-Da<strong>ch</strong>organisation eurogi.Die<br />
sogi baut die Brücke zwis<strong>ch</strong>en Produzenten <strong>und</strong><br />
Anwendern <strong>von</strong> <strong>Geo</strong>daten.<br />
Mitglieder sind Berufsverbände wie sia (S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er<br />
Ingenieur- <strong>und</strong> Ar<strong>ch</strong>itektenver<strong>ein</strong>), svvk<br />
(S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er Ver<strong>ein</strong> für Vermessung <strong>und</strong><br />
Kulturte<strong>ch</strong>nik), svgw (S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er Ver<strong>ein</strong> des<br />
Gas- <strong>und</strong> Wasserfa<strong>ch</strong>es), vse (Verband S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er<br />
Elektrizitätsunternehmen), Organisationen<br />
der Verwaltung wie kogis (Koordination der<br />
<strong>Geo</strong>information <strong>B<strong>und</strong></strong>), sik-gis (S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e<br />
Informatikkonferenz, Arbeitsgruppe gis), kkva<br />
(Konferenz der kantonalen Vermessungsämter),<br />
kpk (S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Kantonsplaner Konferenz),<br />
zahlrei<strong>ch</strong>e Firmen aus dem Ver- <strong>und</strong> Entsorgungsberei<strong>ch</strong><br />
(z.B. aew, bkw-fmb,Cablecom,ckw,<br />
Swisscom Fixnet), sbb, zahlrei<strong>ch</strong>e Verwaltungsstellen<br />
aus <strong>B<strong>und</strong></strong>, <strong>Kantonen</strong> <strong>und</strong> Gem<strong>ein</strong>den,<br />
Vermessungs- <strong>und</strong> Planungsbüros, Dienstleister<br />
aus dem GIS-Berei<strong>ch</strong> sowie Einzelpersonen.<br />
Die sogi fördert <strong>und</strong> unterstützt<br />
<strong>–</strong> den Erfahrungsaustaus<strong>ch</strong> <strong>und</strong> die Zusammenarbeit<br />
im Berei<strong>ch</strong> <strong>Geo</strong>information<br />
<strong>–</strong> den interdisziplinären Informationsaustaus<strong>ch</strong><br />
beim Te<strong>ch</strong>nologie<strong>ein</strong>satz<br />
<strong>–</strong> die Information über Bedeutung, Nutzbarkeit<br />
<strong>und</strong> Anwendung <strong>von</strong> <strong>Geo</strong>information<br />
<strong>–</strong> die Verbreitung <strong>und</strong> den Gebrau<strong>ch</strong> <strong>von</strong> <strong>Geo</strong>information<br />
in der S<strong>ch</strong>weiz<br />
<strong>–</strong> den Einsatz <strong>von</strong> leistungsfähigen<br />
Informatikhilfsmitteln <strong>und</strong> -verfahren<br />
<strong>–</strong> die Anwendung <strong>von</strong> Normen <strong>und</strong> Standards im<br />
Berei<strong>ch</strong> <strong>Geo</strong>information<br />
<strong>–</strong> die Ausbildung <strong>von</strong> Datenerzeugern <strong>und</strong> Datenanwendern<br />
Die Haupttätigkeit der Organisation findet in den<br />
Fa<strong>ch</strong>gruppen Veranstaltungen, Koordination<br />
International, Koordination <strong>Geo</strong>information<br />
S<strong>ch</strong>weiz, gis-Te<strong>ch</strong>nologie, Normen <strong>und</strong> Standards<br />
sowie Ausbildungspolitik <strong>und</strong> Weiterbildung statt.<br />
<strong>Der</strong> e<strong>ch</strong>te Nutzen <strong>von</strong> <strong>Geo</strong>information folgt erst<br />
dur<strong>ch</strong> Kombination <strong>und</strong> Analyse <strong>von</strong> fa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong>übergreifenden<br />
Daten, zusammen mit den zugeordneten<br />
attributiven Daten. Jeder Datensatz hat<br />
<strong>ein</strong>en Datenherr, die verantwortli<strong>ch</strong>e Stelle für die<br />
Ersterfassung <strong>und</strong> Na<strong>ch</strong>führung. <strong>Der</strong> S<strong>ch</strong>werpunkt<br />
der Datenerfassung liegt auf Stufe<br />
Gem<strong>ein</strong>de <strong>und</strong> Kanton. <strong>Der</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong> verdi<strong>ch</strong>tet <strong>und</strong><br />
konsolidiert mehrheitli<strong>ch</strong> Daten, die <strong>von</strong> Gem<strong>ein</strong>den<br />
<strong>und</strong> <strong>Kantonen</strong> geliefert werden (z.B.<br />
Datenfluss<br />
Gem<strong>ein</strong>de A Werk C<br />
Gem<strong>ein</strong>de B<br />
Kanton a Kanton b<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong><br />
Volkszählung, Gebäude- <strong>und</strong> Wohnungsregister,<br />
Amtli<strong>ch</strong>e Vermessung).<br />
Die Daten auf Stufe Kanton <strong>und</strong> Gem<strong>ein</strong>de sind<br />
wesentli<strong>ch</strong> detaillierter. Die Informationen<br />
werden auf jeder Stufe gefiltert <strong>und</strong> verdi<strong>ch</strong>tet. Da<br />
ungenaue Daten ni<strong>ch</strong>t genau gema<strong>ch</strong>t werden<br />
können, kann der Datenfluss im wesentli<strong>ch</strong>en nur<br />
<strong>von</strong> der Gem<strong>ein</strong>de zum Kanton <strong>und</strong> dann zum<br />
<strong>B<strong>und</strong></strong> führen. Grossmassstäbli<strong>ch</strong>e Orthofotos<br />
eignen si<strong>ch</strong>, um <strong>Geo</strong>informationen au<strong>ch</strong> denjenigen<br />
Bürgern verständli<strong>ch</strong> zu ma<strong>ch</strong>en, der ni<strong>ch</strong>t<br />
gewohnt sind Pläne zu interpretieren.<br />
gis-Systeme werden heute auf den drei Stufen<br />
Gem<strong>ein</strong>de, Kantone <strong>und</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong> isoliert <strong>ein</strong>gesetzt.<br />
Es gibt nur geringe Koordination zwis<strong>ch</strong>en den<br />
drei Ebenen. Erste neue Lösungsansätze sind nun<br />
im Entstehen. Dazu zählen zum Beispiel die<br />
Koordination <strong>von</strong> kogis innerhalb der <strong>B<strong>und</strong></strong>esverwaltung,<br />
die Lösung mit Kanton <strong>und</strong><br />
Gem<strong>ein</strong>den in den <strong>Kantonen</strong> Genf, Waadt, Uri,<br />
Nid- <strong>und</strong> Obwalden sowie die gem<strong>ein</strong>same<br />
Lösung ig-gis mit den Gem<strong>ein</strong>den <strong>und</strong> den<br />
beiden <strong>Kantonen</strong> St.Gallen <strong>und</strong> Appenzell<br />
Ausserrhoden.<br />
Erwartungen der SOGI an e-geo.<strong>ch</strong><br />
Das Impulsprogramm e-geo.<strong>ch</strong> soll die <strong>Geo</strong>informations-Aktivitäten<br />
in der S<strong>ch</strong>weiz, insbesondere<br />
die Beziehungen zwis<strong>ch</strong>en Gem<strong>ein</strong>den, <strong>Kantonen</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>B<strong>und</strong></strong> beleben. Insbesondere soll dem<br />
<strong>ein</strong>zelnen Bürger im Rahmen <strong>von</strong> eGovernment<br />
<strong>ein</strong> Mehrnutzen erwa<strong>ch</strong>sen. Die politis<strong>ch</strong>en<br />
Ents<strong>ch</strong>eidungsträger auf allen Stufen müssen über<br />
den Nutzen <strong>und</strong> die Bedeutung <strong>von</strong> fa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong>sübergreifender<br />
<strong>Geo</strong>information sensibilisiert<br />
werden. <strong>Geo</strong>daten sollen ni<strong>ch</strong>t mehr nur Bestandteil<br />
<strong>von</strong> Spezialsystemen s<strong>ein</strong>, sondern bilden<br />
Bestandteil der normalen it-Infrastruktur der<br />
Verwaltungen.<br />
Die <strong>Geo</strong>basisdaten, bestehend aus Referenzdaten<br />
<strong>und</strong> thematis<strong>ch</strong>en Fa<strong>ch</strong>daten, sollen mögli<strong>ch</strong>st<br />
ras<strong>ch</strong> definiert werden. Dabei sind die<br />
Anforderungen aller drei Stufen zu berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />
Dazu sind Zusammenarbeitsprojekte<br />
Gem<strong>ein</strong>de D Werk F Massstabsberei<strong>ch</strong>e<br />
Gem<strong>ein</strong>de E 1:100 bis 1:2000<br />
1:5000 bis 1:50 000<br />
Verdi<strong>ch</strong>tung <strong>und</strong> Filterung der<br />
<strong>Geo</strong>informationen.<br />
1:50 000 bis 1:500 000<br />
<strong>Geo</strong>daten sollen<br />
ni<strong>ch</strong>t mehr nur<br />
Bestandteil <strong>von</strong><br />
Spezialsystemen<br />
s<strong>ein</strong>, sondern<br />
bilden Bestandteil<br />
der normalen<br />
IT-Infrastruktur der<br />
Verwaltungen.<br />
18<br />
Newsletter e-geo.<strong>ch</strong><br />
1 · 1/2003
19<br />
Die SOGI kann folgende<br />
mögli<strong>ch</strong>e Beiträge<br />
zu e-geo.<strong>ch</strong> erbringen:<br />
<strong>–</strong> Plattform für die<br />
M<strong>ein</strong>ungsbildung mit<br />
Datenproduzenten <strong>und</strong><br />
Datenanwendern.<br />
<strong>–</strong> Verbreitung <strong>von</strong> Informationen<br />
über e-geo.<strong>ch</strong> an die<br />
Fa<strong>ch</strong>welt.<br />
<strong>–</strong> Bestehende Fa<strong>ch</strong>gruppe für<br />
Mitarbeit in nationalen <strong>und</strong><br />
internationalen Standardisierungsgremien<br />
(ISO, OGC, SNV, …).<br />
<strong>–</strong> Zugriff auf Fa<strong>ch</strong>spezialisten<br />
für die Unterstützung<br />
der Information <strong>und</strong> Ausbildung<br />
in Zusammenhang<br />
mit e-geo.<strong>ch</strong>.<br />
<strong>–</strong> Koordination der notwendigen<br />
Anpassungen<br />
der Ausbildungspolitik <strong>und</strong><br />
Weiterbildung für<br />
Studenten <strong>und</strong> Praktiker.<br />
notwendig <strong>und</strong> entspre<strong>ch</strong>ende Gremien. Für diese<br />
Daten ist ras<strong>ch</strong> die Low-Cost-Strategie zu<br />
implementieren. Die heute wegen der föderalistis<strong>ch</strong>en<br />
Struktur bestehenden zahlrei<strong>ch</strong>en lizenz<strong>und</strong><br />
administrativen Hindernisse für den<br />
<strong>ein</strong>fa<strong>ch</strong>en Datenzugriff müssen eliminiert werden.<br />
Die Verwendung klarer, firmenunabhängiger<br />
<strong>Geo</strong>standards <strong>und</strong> Infrastrukturen zur Gewährleistung<br />
<strong>ein</strong>es freien, transparenten Wettbewerbes<br />
bilden <strong>ein</strong>en wesentli<strong>ch</strong>en Beitrag zur Wirts<strong>ch</strong>aftsentwicklung.<br />
Als Basis für diese Arbeiten sollen<br />
die iso-Normen, die ogc-Standards <strong>und</strong> die<br />
Resultate <strong>von</strong> europäis<strong>ch</strong>en <strong>Projekt</strong>en wie inspire<br />
(Infrastructure for Spatial Information in Europe)<br />
verwendet werden.<br />
Das Impulsprogramm soll au<strong>ch</strong> finanzielle <strong>und</strong><br />
terminli<strong>ch</strong>e Anreize für die ras<strong>ch</strong>e praktis<strong>ch</strong>e<br />
Umsetzung auf allen Stufen geben, insbesondere<br />
für die S<strong>ch</strong>affung <strong>und</strong> Finanzierung der<br />
notwendigen Infrastruktur für <strong>ein</strong>e Nationale<br />
<strong>Geo</strong>daten-Infrastruktur ngdi. Hauptziel soll der<br />
Aufbau <strong>ein</strong>fa<strong>ch</strong>er, resultatorientierter Strukturen<br />
s<strong>ein</strong>, die trotz der Einbettung in die<br />
föderalistis<strong>ch</strong>en Organisation, e<strong>ch</strong>te Chancen<br />
haben, innert vernünftiger Fristen konkrete<br />
Ergebnisse zu erbringen, die au<strong>ch</strong> für den Bürger<br />
<strong>ein</strong>en e<strong>ch</strong>ten Nutzen zeigen.<br />
Unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e<br />
Anforderungen an <strong>Geo</strong>daten:<br />
oben die Si<strong>ch</strong>t des <strong>B<strong>und</strong></strong>es,<br />
unten die der Kantone <strong>und</strong><br />
Gem<strong>ein</strong>den (Gewässernetz<br />
GN200 <strong>und</strong> GN10,<br />
Appenzell/Säntisgebiet).
Impressum Newsletter e-geo.<strong>ch</strong><br />
Auskünfte e-geo.<strong>ch</strong>:<br />
KOGIS <strong>–</strong> COSIG<br />
Koordination der <strong>Geo</strong>information<br />
Coordination de l’information géographique<br />
Coordinazione dell’informazione geografica<br />
Coordination of geographic information<br />
c/o <strong>B<strong>und</strong></strong>esamt für Landestopographie<br />
Seftigenstrasse 264, Postfa<strong>ch</strong><br />
CH-3084 Wabern<br />
Telefon +41 31 963 21 11<br />
Fax +41 31 963 23 25<br />
e-mail info@e-geo.<strong>ch</strong><br />
www.e-geo.<strong>ch</strong><br />
www.kogis.<strong>ch</strong><br />
Antworttalon<br />
Sie können die Antwortkarte faxen (031 963 23 25) oder Ihre Bestellung direkt auf www.e-geo.<strong>ch</strong> <strong>ein</strong>geben.<br />
Immer aktuell informiert über das Impulsprogramm e-geo.<strong>ch</strong>:<br />
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per Post<br />
per E-Mail<br />
Anzahl Exemplare deuts<strong>ch</strong> Anzahl Exemplare französis<strong>ch</strong><br />
Organisation/Firma<br />
Name, Vorname<br />
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Herausgeber: KOGIS<br />
Redaktion: Alain Buogo <strong>und</strong> Rolf Buser, KOGIS;<br />
Thomas Glatthard, Luzern<br />
Konzept: MKR Consulting AG, Bern<br />
Gestaltung: atelier uh!, Gümligen<br />
Druck: Vetter Druck AG, Thun