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Quantifizierung der Effizienz beim Einsatz von GIS in der Stadtplanung

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<strong>Quantifizierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Effizienz</strong><strong>beim</strong> <strong>E<strong>in</strong>satz</strong> <strong>von</strong> <strong>GIS</strong><strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadtplanung</strong>Frank MarkusAutodesk, Ludwigsburg


Übersicht1. Was bedeutet <strong>Effizienz</strong>?2. Nutzungsarten, Grenzen3. Wie entsteht Nutzen und daraus<strong>Effizienz</strong>?4. Wege <strong>der</strong> <strong>Quantifizierung</strong> e<strong>in</strong>es <strong>GIS</strong>5. Kosten-Nutzen vs. Nutzwert vs.Informationswert6. <strong>Effizienz</strong>management und Ergebnis


(1) Was bedeutet <strong>Effizienz</strong> ?• <strong>Effizienz</strong> (v. lat.: efficere = bewirken) ist dasVerhältnis e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> def<strong>in</strong>ierter Qualitätvorgegebenen Nutzens zu dem Aufwand, <strong>der</strong> zurErreichung des Nutzens nötig ist.• Als effizientes Verhalten (e<strong>in</strong>er Software) bezeichnetman e<strong>in</strong> Verhalten, das sowohl tatsächlich zurErreichung des Nutzens führt (Effektivität) als auchden dafür notwendigen Aufwand möglichst ger<strong>in</strong>ghält.Quelle: de.wikipedia.org/wiki/<strong>Effizienz</strong>


(2) NutzenkategorienE<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> die vier Hauptnutzen:1. Nutzen durch erhöhte Produktivität,2. operationeller Nutzen,3. strategischer Nutzen,4. externer Nutzen gegenüber Dritten.


(2) Nutzen durch erhöhte ProduktivitätErhöhte Produktivität kann durch verschiedeneMaßnahmen erreicht werden:• Automatisierung <strong>von</strong> Arbeitsabläufen• Beschleunigung <strong>von</strong> Arbeitsabläufen• Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aufbau- undAblauforganisation• Reduzierung des Aufwands fürPlanerstellung und –pflege• Zusammenfassung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Datenbestand• Durchgängiger Datenfluss


(2) Operationeller Nutzen… durch Erhöhung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit <strong>der</strong>Organisation(se<strong>in</strong>heit) z.B.• Erhöhung <strong>der</strong> Qualität (Vollständigkeit, Lage- undAttributgenauigkeit),• Verbesserung <strong>der</strong> Aktualität,• Verknüpfung <strong>von</strong> Informationen,• rechtzeitige Bereitstellung <strong>von</strong> Information,• Benutzerfreundlichkeit,• Erstellung <strong>von</strong> Thematischen Karten (KLRG,Statistiken),• flexible Ausschnitts- und Maßstabswahl,• Beschleunigung bei Auskunftserteilung.


(2) Strategischer NutzenZu den strategischen Nutzenfaktoren zählen:• Realisierung technologisch bed<strong>in</strong>gter Än<strong>der</strong>ungen,• Vere<strong>in</strong>igung und Vere<strong>in</strong>heitlichung <strong>von</strong>Datenbeständen und DV-Anwendungen,• Optimierung <strong>von</strong> Geschäftsprozessen(Bauabrechnung, Personalkostenaufwand),• Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze(höherer Grad an Motivation und Identifikation),• Erfüllung politischer Auflagen und Zielsetzungen(z.B. Erfüllung <strong>von</strong> Bestimmungen im Bereich des Umweltschutzes),• Schaffung e<strong>in</strong>er effizienten, bürgernahen Verwaltung• Aber auch: Eröffnung neuer Geschäftsfel<strong>der</strong>,(z.B. durch Geodatenvermarktung.


(2) Externer Nutzen gegenüber DrittenExterner Nutzen ergibt sich:• für Ämter, die nicht unmittelbar durch die <strong>GIS</strong>-E<strong>in</strong>führung betroffen s<strong>in</strong>d,• für Bürger, die Nutzen aus e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensivierten, neueno<strong>der</strong> beschleunigt erbrachten Dienstleistung ziehen• für private Organisationen, wie Baufirmen,Ingenieurbüros, Planer, Architekten,• für an<strong>der</strong>e Stellen und staatliche Organisationen(an<strong>der</strong>e Kommunen, Landkreis, M<strong>in</strong>isterien,Regierung) durch horizontale und vertikaleBereitstellung <strong>von</strong> Information.


(2) Problemfeld: Externer Nutzen• Für die Nutzung vieler Dienstleistungen undInformationen <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>eo<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest ke<strong>in</strong>e deckenden Kosten zu zahlen.• Es fehlt e<strong>in</strong> wirtschaftswissenschaftlich begründeterKostenrahmen für "Informationen" =Informationswertanalyse


Exkurs: Informationswertanalyse


(2) Problemfeld: Externer Nutzen• Für die Nutzung vieler Dienstleistungen undInformationen <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>eo<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest ke<strong>in</strong>e deckenden Kosten zu zahlen.• Es fehlt e<strong>in</strong> wirtschaftswissenschaftlich begründeterKostenrahmen für "Informationen" =Informationswertanalyse• Nutzen wird im Rahmen e<strong>in</strong>er Erhebung geschätzt.---------------------------------------------------------------------• Wesentlich für den externen Nutzen ist jedoch, dass<strong>der</strong> externe Nutzen vorhanden ist, unabhängigda<strong>von</strong>, ob die Information tatsächlich bezahlt wirdo<strong>der</strong> nicht.


(3) Wie entsteht e<strong>in</strong> effektiveres Nutzen?• Durch Benutzen: „Der Wert e<strong>in</strong>es (<strong>GIS</strong>-)Produktes wirdvergrößert, <strong>in</strong>dem Nachfrage erzeugt o<strong>der</strong> bestehendeNachfrage durch Anpassung befriedigt wird.“* 1• Durch Zwang/Verän<strong>der</strong>ung: „…öffentlichenDienstleister s<strong>in</strong>d praktisch gezwungen, sichstrategisch neu auszurichten und sich mit Market<strong>in</strong>gund Kundenb<strong>in</strong>dung zu befassen.“* 2• ….. * 1 Born, Vortrag <strong>GIS</strong>net 1999* 2 Frerk, Greve, Kolb, Stahl: Informationswertanalyse, IT Research


(3) Nutzen durch Benutzung:*Metcalfe´sches Gesetz:„Der Nutzen für alle wächst im Quadrat<strong>der</strong> Teilnehmerzahl = (Be)Nutzer“Nutzen (N)N = c.T 2Anzahl <strong>der</strong> Teilnehmer (T)* Robert Metcalfe, Vater des Ethernet, Grün<strong>der</strong> <strong>von</strong> 3com


(4) <strong>Quantifizierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Effizienz</strong>• Erfassung <strong>der</strong> Nutzenaspekte, die für die jeweiligeAbteilung spezifisch s<strong>in</strong>d.• Für die e<strong>in</strong>zelnen Nutzenkategorien erfolgt e<strong>in</strong>eSchätzung <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Erfüllung <strong>der</strong>zeitigerund künftig zu erwarten<strong>der</strong> Aufgaben <strong>der</strong> Abteilung.• Die Angabe des Nutzens kann bezogen auf e<strong>in</strong>enZeitraum o<strong>der</strong> - falls sich e<strong>in</strong>e Arbeitsersparnisleichter ausdrücken läßt - <strong>in</strong> Stunden pro Zeite<strong>in</strong>heiterfolgenWesentlich ist:• für alle Nutzenkategorien erfolgt e<strong>in</strong>e quantifizierbare(monetäre) Schätzung.


(4) <strong>Quantifizierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Effizienz</strong>z.B.: Bereitstellung ALB-Daten


(4) <strong>Quantifizierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Effizienz</strong>Stand: 2000


(5) Gegenüberstellen <strong>von</strong> Nutzen vs. KostenWo entstehen die Kosten?• Projektmanagement• Hard- und Softwarewarekomponenten• Kommunikationskomponenten• HW-Wartung und Pflege, Softwarewartung• Systembetrieb• Daten-Ersterfassung und Fortführung• Schulungsbedarf


(5) Kostenentwicklung e<strong>in</strong>es kommunalen <strong>GIS</strong>Beispiel e<strong>in</strong>er Stadt mit 40.000 E<strong>in</strong>wohner,Client-Server-<strong>GIS</strong> e<strong>in</strong>schl. Fachapplikationenund Intranet Webmap-Server


(5) Problemfeld: Kosten-Nutzen-Analyse• Immer dann, wenn nicht o<strong>der</strong> nur ungenau quantifizierteNutzenaspekte im Vor<strong>der</strong>grund stehen, sollte e<strong>in</strong>eNutzwertanalyse durchgeführt werden,• sie berücksichtigt Qualitätsverbesserungen• bewertet e<strong>in</strong>zelnen Leistungen h<strong>in</strong>sichtlich ihres Beitrags zurErreichung <strong>der</strong> Zielen,• gewichtet e<strong>in</strong>zelne Leistungen gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.• E<strong>in</strong>e Nutzwertanalyse ersche<strong>in</strong>t beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> den Fällens<strong>in</strong>nvoll, <strong>in</strong> denen die re<strong>in</strong>e Wirtschaftlichkeitsrechnung e<strong>in</strong>negatives Ergebnis ausweist, gleichzeitig jedoch deutlich nichtquantifizierbare Nutzen erkennbar s<strong>in</strong>d.


(6) <strong>Effizienz</strong>managementDie Verbesserung <strong>der</strong> <strong>Effizienz</strong> muß nach <strong>der</strong> Systeme<strong>in</strong>führung <strong>in</strong>Form e<strong>in</strong>es Nutzen- und damit <strong>Effizienz</strong>managements geplant,gesteuert und überwacht werden:• Von welchen Informationsprodukten wurden die größtenNutzenpotentiale erwartet? In welchem Maße wurden sieerreicht?• Entspricht die Nutzung <strong>der</strong> Daten den Vorgaben des Sollkonzept?• Wie ist die Durchdr<strong>in</strong>gung <strong>der</strong> <strong>GIS</strong>-Nutzung?• Welche <strong>GIS</strong>-Applikationen/-Webanwendungen werden beson<strong>der</strong>shäufig verwendet?• Welche Auskunft wird <strong>von</strong> welcher Abteilung beson<strong>der</strong>s häufigangefor<strong>der</strong>t?• Welche Defizite verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en höheren Nutzen (z.B.unbefriedigendes Antwortzeitverhalten, ger<strong>in</strong>ge Datenqualität,fehlende Attribute, fehlende Metadaten...)?• Wie lang ist die durchschnittliche Bearbeitungszeit für e<strong>in</strong>eAufgabe?


(6) Ergebnis und ÜberleitungDie Ermittlung <strong>der</strong> <strong>Effizienz</strong> und die Durchführung e<strong>in</strong>erNutzenanalyse br<strong>in</strong>gen folgende Vorteile mit sich:• Daten, Applikationen und Funktionen erfahren e<strong>in</strong>e Priorisierung.• Erfolgversprechende, für viele Abteilungen nützliche<strong>E<strong>in</strong>satz</strong>gebiete werden schneller deutlich.• Anwen<strong>der</strong> werden <strong>in</strong> die Lage versetzt, effizienzbed<strong>in</strong>gten undoperationellen Nutzen monetär zu bewerten.• Dies gilt - wenn auch <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerem Maße - ebenfalls für dietraditionell als nicht monetär bewertbar angesehenen Nutzenstrategischer und externer Art.• Es werden die Nutzengew<strong>in</strong>ne strategischer und externer Artdeutlich, die e<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong> E<strong>in</strong>sparungen aus effizientererBearbeitung und operationeller Arbeitsgestaltung aufzehrenwerden.


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