Programm Antigua Wildeiche teilmassiv Wohnlandschaft - WIR in Hille
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lassenschaft, die den f<strong>in</strong>anziellen Ru<strong>in</strong> mit<br />
beschleunigten. Es kam, wie es kommen<br />
musste: die Güter von Gut Neuhof wurden<br />
1647 unter den Gläubigern verteilt,<br />
die jedoch wegen der hohen, auf dem Besitz<br />
lastenden Schulden ke<strong>in</strong>eswegs voll<br />
befriedigt werden konnten. Wilhelm<br />
Klampr<strong>in</strong>g, Amtsschreiber zu Uchte,<br />
kaufte später Teile des Gutes Neuhof zurück,<br />
das dann bereits e<strong>in</strong> Jahr nach se<strong>in</strong>em<br />
Ankauf erneut durch den Verkauf an<br />
Caspar v. Schorlemer den Besitzer wechselte<br />
und bis zum erneuten Verkauf 1698<br />
verpachtet und bewirtschaftet wurde.<br />
Johann Georg Voigt setzt 1698 neue<br />
Maßstäbe<br />
Neue Maßstäbe für Gut Neuhof setzte<br />
Johann Georg Voigt, Amtmann zu Rickl<strong>in</strong>gen<br />
und Neustadt, der 1698 den Adelssitz<br />
erwarb. Zweihundertdreiunddreißig<br />
Jahre, bis 1931, blieb er danach <strong>in</strong> Familienbesitz.<br />
Nach den Plänen des hannoverschen<br />
Hofbauschreibers Brand Westermann<br />
ließ Voigt umfangreiche bauliche<br />
Veränderungen vornehmen. Vorhandene<br />
Gebäude wurden abgerissen und - wie Dr.<br />
Bernd-Wilhelm L<strong>in</strong>nemeier mitteilt - „<br />
e<strong>in</strong>e repräsentative Neuanlage im Stil des<br />
norddeutschen Barock errichtet, wie es<br />
sie <strong>in</strong> dieser architektonischen Qualität bis<br />
dah<strong>in</strong> im M<strong>in</strong>dener Land nicht gab.“<br />
In diese Zeit fällt auch der Bau des<br />
1995 wiederhergestellten Pavillons mit<br />
herrlichem Blick über die Weser, der heute<br />
– wie uns Hans-Joachim Gutsche <strong>in</strong><br />
unserem Gespräch wissen lässt- als Besprechungsraum<br />
genutzt wird. Im Jahre<br />
1931 erwarb der Fabrikbesitzer Gustav<br />
W<strong>in</strong>del das Anwesen, der auch das unweit<br />
gelegene Rittergut Schlüsselburg gekauft<br />
Das repräsentative, ehemalige Herrenhaus von Gut Neuhof heute<br />
hatte. In der nationalsozialistischen Zeit<br />
war Gut Neuhof <strong>in</strong> den Jahren 1934 bis<br />
1936 Arbeitslager für Mädchen im „Landjahr“,<br />
ab 1940 dann „Wehrertüchtigungslager“.<br />
Nach dem Krieg wurden hier<br />
Flüchtl<strong>in</strong>ge untergebracht.<br />
Neugestaltung von Gut Neuhof nach<br />
1976<br />
Mit dem Ankauf von Gut Neuhof durch<br />
Jutta Hockemeyer im Jahre 1976 – wie<br />
der H<strong>in</strong>weistafel am E<strong>in</strong>gangstor der heutigen<br />
Anlage zu entnehmen ist - wurde<br />
zunächst das alte Herrenhaus stilgerecht<br />
restauriert und dann zum Pflegeheim umgebaut.<br />
Das lange Zeit brach liegende<br />
Anwesen mit dem nun im alten Glanz<br />
wiedererstrahlten Herrenhaus erhielt nicht<br />
nur optisch e<strong>in</strong> „neues Gesicht“, es wurde<br />
auch nach und nach durch den Umbau der<br />
angrenzenden Wirtschaftsgebäude als<br />
Gesamtkomplex zur Größe der heutigen,<br />
bee<strong>in</strong>druckenden E<strong>in</strong>richtung für psychisch<br />
Kranke und Suchtkranke. Bewohner<br />
und Mitarbeiter des „E<strong>in</strong>gliederungshauses<br />
Gut Neuhof“ bemühen sich heute geme<strong>in</strong>schaftlich,<br />
den Charakter des ehemaligen<br />
ländlichen Herrensitzes <strong>in</strong>mitten<br />
des weitläufigen Areals zu erhalten.<br />
Dass das gelungen ist, davon können<br />
sich <strong>in</strong>teressierte Besucher bei Besichtigungen<br />
überzeugen, die meist <strong>in</strong> der<br />
Presse rechtzeitig bekanntgegeben werden<br />
Wer sich detaillierter über Gut Neuhof<br />
<strong>in</strong>formieren möchte, dem sei das von Dr.<br />
Bernd-Wilhelm L<strong>in</strong>nemeier verfasste,<br />
lesenswerte Buch mit dem Titel „E<strong>in</strong> Gut<br />
und se<strong>in</strong> Alltag- Neuhof an der Weser“<br />
empfohlen. Se<strong>in</strong>en Recherchen ist es<br />
heute zu danken, dass die Daten der<br />
geschichtsträchtigen Vergangenheit von<br />
Gut Neuhof nicht verloren<br />
gehen, sondern der Nachwelt<br />
erhalten bleiben. Die dem<br />
Verfasser dieser Zeilen<br />
überreichten Unterlagen<br />
stützen sich zum Teil auch<br />
auf die akribische, wissenschaftlich<br />
fundierte Untersuchung<br />
von Dr. Bernd-<br />
Wilhelm L<strong>in</strong>nemeier und auf<br />
se<strong>in</strong>e freundlicherweise<br />
gegebenen sachdienlichen<br />
H<strong>in</strong>weise.<br />
Text und Fotos: Günter Böker<br />
Der im Jahre 1995 wiederhergestellte, heute als<br />
Besprechungsraum genutzte Pavillon, das<br />
ehemalige „Lusthaus“ des Herrenhauses ,<br />
mit herrlichem Ausblick auf die Weser.<br />
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