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IBU Institut Bauen und Umwelt e.V. - Ytong

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Anhydrit / Gips: gem. DIN 1168; Der eingesetzteSulfatträger dient zur Beeinflussung der Erstarrungszeitdes Porenbetons <strong>und</strong> stammt ausnatürlichen Vorkommen oder wird technisch erzeugt.Aluminium: Aluminiumpulver oder -paste dient alsPorosierungsmittel. Das metallische Aluminium reagiertim alkalischen Milieu unter Abgabe vonWasserstoffgas, das die Poren bildet <strong>und</strong> nach Abschlussdes Treibprozesses entweicht.Wasser: Das Vorhandensein von Wasser ist Gr<strong>und</strong>lagefür die hydraulische Reaktion der Bindemittel.Wasser ist außerdem zum Herstellen einer homogenenSuspension notwendig.Schalöl: Schalöl findet als Trennmittel zwischenForm <strong>und</strong> Porenbetonmasse Verwendung. Eingesetztwerden PAK - freie mineralische Öle unterZusatz von langkettigen Additiven zur Viskositätserhöhung.Damit wird ein Ablaufen in der Formverhindert <strong>und</strong> ein sparsamer Einsatz ermöglicht.2.7 HerstellungDer gemahlene Quarzsand wird mit Kalk, Zement <strong>und</strong>zerkleinertem Porenbeton-Recyclingmaterial, unterZugabe von Wasser <strong>und</strong> Aluminiumpulver oder -paste,in einem Mischer zu einer wässrigen Suspension gemischt<strong>und</strong> in Gießformen gegossen. Das Wasserlöscht unter Wärmeentwicklung den Kalk. Das Aluminiumreagiert im alkalischen Milieu. Dabei bildet sichgasförmiger Wasserstoff, der die Poren in der Masseerzeugt <strong>und</strong> ohne Rückstände entweicht. Die Porenbesitzen meist einen Durchmesser von 0,5 – 1,5 mm<strong>und</strong> sind ausschließlich mit Luft gefüllt. Nach dem erstenAbbinden entstehen halbfeste Rohblöcke, ausdenen maschinell <strong>und</strong> mit hoher Genauigkeit die Porenbetonbauteilegeschnitten werden.Die Ausbildung der endgültigen Porenbetoneigenschaftenerfolgt während der anschließenden Dampfhärtungüber 5 – 12 St<strong>und</strong>en bei etwa 190 °C <strong>und</strong> einem Druckvon ca. 12 bar in Dampfdruckkesseln, den sog. Autoklaven.Hier bilden sich aus den eingesetzten StoffenCalcium-Silikathydrate, die dem in der Natur vorkommendenMineral Tobermorit entsprechen. Die Reaktiondes Materials ist mit der Entnahme aus dem Autoklavabgeschlossen. Der Dampf wird nach Abschluss desHärtungsprozesses für weitere Autoklavzyklen verwandt.Das anfallende Kondensat wird alsProzesswasser genutzt. Auf diese Weise wird Energieeingespart <strong>und</strong> eine Belastung der <strong>Umwelt</strong> mit heißemAbdampf <strong>und</strong> Abwasser vermieden.Porenbeton-Bausteine werden anschließend aufHolzpaletten gestapelt <strong>und</strong> in recycelbareSchrumpffolie aus Polyethylen (PE) eingeschweißt.2.8 <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit während derHerstellungEs gilt das Regelwerk der Berufsgenossenschaften,besondere Maßnahmen zum Ges<strong>und</strong>heitsschutzder Mitarbeiter sind nicht zu treffen.2.9 ProduktverarbeitungDie Verarbeitung von Porenbetonsteinen erfolgt vonHand, bei Bauteilen mit einer Masse über 25 kg sindHebezeuge erforderlich. Das Zerteilen von Bauteilenerfolgt mit Bandsägen oder von Hand mitHartmetall-Sägen, weil diese praktisch nur Grob<strong>und</strong>keinen Feinstaub generieren. SchnelllaufendeWerkzeuge wie z. B. Trennschleifer sind auf Gr<strong>und</strong>der Freisetzung von Feinstaub für die Bearbeitungvon Porenbeton ungeeignet!Die Verbindung der Porenbeton-Bauteile untereinandersowie mit anderen genormten Baustoffenerfolgt mit Dünnbettmörtel nach DIN 1053, T.1; inbesonderen Fällen auch mit Normal- oder Leichtmörtel(11 kg Mörtel / m³). Die Porenbeton-Bauteilekönnen verputzt, beschichtet oder mit einem Anstrichversehen werden. Auch eine Bekleidung mitkleinformatigen Teilen oder die Anbringung vonVormauerschalen nach DIN 1053, T. 1 ist möglich.Es gilt das Regelwerk der Berufsgenossenschaften.Während der Verarbeitung des Bauproduktes sindkeine besonderen Maßnahmen zum Schutz der<strong>Umwelt</strong> zu treffen.2.10 VerpackungAuf der Baustelle anfallende Verpackungen <strong>und</strong> Palettensind getrennt zu sammeln. Die Polyethylen-Schrumpffolien sind recycelbar. Nicht verschmutztePE-Folien <strong>und</strong> Mehrwegpaletten aus Holz werdendurch den Baustoffhandel zurückgenommen(Mehrwegpaletten gegen Rückvergütung im Pfandsystem)<strong>und</strong> von diesem an die Porenbetonwerkezurückgegeben. Diese leiten die Folien an die Folienherstellerzum Recyceln weiter.2.11 NutzungszustandWie unter Punkt 2.7 „Produktherstellung“ ausgeführt,besteht Porenbeton überwiegend ausTobermorit, einem natürlichen Mineral. Außerdemsind nicht reagierte Ausgangskomponenten enthalten,vorwiegend grober Quarz, ggf. Karbonate. DiePoren sind vollständig mit Luft gefüllt.2.12 <strong>Umwelt</strong> & Ges<strong>und</strong>heit während der NutzungPorenbeton emittiert nach derzeitigem Kenntnisstandkeine schädlichen Stoffe wie z.B. VOC.Die natürliche ionisierende Strahlung der Porenbeton-Produkteist äußerst gering <strong>und</strong> erlaubt ausradiologischer Sicht einen uneingeschränkten Einsatzdieses Materials (vergleiche 7.1 Radioaktivität).2.13 Referenz-NutzungsdauerPorenbeton verändert sich nach Verlassen des Autoklavennicht mehr. Bei bestimmungsgemäßerAnwendung ist er unbegrenzt beständig.2.14 Außergewöhnliche EinwirkungenBrandIm Brandfall können keine toxischen Gase <strong>und</strong> Dämpfeentstehen.WasserUnter Wassereinwirkung (z. B. Hochwasser) reagiertPorenbeton schwach alkalisch. Es werdenkeine Stoffe ausgewaschen, die wassergefährdendsein können.2.15 NachnutzungsphaseSortenreine Porenbetonreste können von den Porenbetonherstellernzurückgenommen <strong>und</strong> wiederbzw.weiterverwertet werden. Dies wird für Produktionsbruchbereits seit Jahrzehnten praktiziert.Dieses Material wird entweder zu Granulatproduktenverarbeitet oder als Sandersatz derPorenbetonmischung zugegeben.2.16 EntsorgungGemäß der in Deutschland gültigen Deponieverordnungvom 27.04.2009 ist Porenbeton auf Deponiender Klasse I abzulagern (vgl. 7.2 Auslaugverhalten).Abfallschlüssel nach EAKV: 17 01 01.<strong>Umwelt</strong> Produktdeklaration Xella Baustoffe GmbH – <strong>Ytong</strong> ® -Porenbeton 3

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