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Rail Magazine.pdf - Igralub

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Übersetzung <strong>Rail</strong> <strong>Magazine</strong> 289 vom November 2011Unbehandelte (links) und mit WRC/System (rechts) konditionierte Schiene. Deutlich sichtbar ist das Wasser auf der Schiene links, während dasWasser auf der rechten Schiene perlt. Die angewandten reibungsverbessernden Mittel geben der Kontaktfläche einen blauen Schimmer.Mit dem Auftragen von HeadLub wird einsubtiles Gleichgewicht zwischen Rutschen undoptimaler Adhäsion erreicht. Pro<strong>Rail</strong> erwartet,mit dem WRC-System auch das Problem der zuglatten Schienen im Herbst (Laubfall) beherrschenzu können. Die Steuerung sorgt auchbei widrigen Witterungsverhältnissen für optimaleAdhäsion. Das hat den Vorteil, dass dieZugführer ihr Fahrverhalten unabhängig von denWitterungsbedingungen nicht anpassen müssen.Die Auswertung der laufenden Versuchemuss diese Annahme noch bestätigen bzw.nachweisen.Ein unter dem Fahrzeug installiertes Mikrofonregistriert die Lärmemissionen. Während derersten Versuchsfahrten zwischen Oktober 2009und März 2010 in Zusammenarbeit mitConnexion konnte in Kurven eine Lärmreduktionvon durchschnittlich 4 dB(A) gegenüber denbereits bestehenden stationären Anlagenregistriert werden. Seit kurzem sind auch dieBetreiber NS Reizigers (seit September 2011)und Veolia Transport (seit 2010 auf der Maas-Linie) am Projekt beteiligt.wendet, um verschiedene Konditionierungs-Regime zu handhaben, wie z.B. ob aufgeraden Strecken wenig gebremst oder beschleunigtwerden soll und der Sinuslauf (Zick-Zack-Bewegung über die Schienen) nur einenbeschränkten Einfluss auf die Lärmemissionhat. Veolia Transport verwendet das WRC-System an vier Fahrzeugen des Typs GTWdes Schweizer Rollmaterial-Herstellers Stadler:die zwei GTW 2/8 352 und 258 fahren auf derMaaslinie zwischen Nijmegen und Roermond,die Fahrzeuge 651 und 652 auf derHeuvellandlijn zwischen Maastricht (Randwijck)und Kerkrade Centrum. Auf derletztgenannten Linie ist die Anlage wegenOrtungs-Problemen z.Zt. noch nicht aktiv. Imvergangenen Jahr war der Zugsverkehrzwischen Maastricht und Heerlen für eineWoche eingestellt, weil die Position der Zügeauf mehreren Streckenabschnitten nicht mehrfestzustellen war. Dieses Problem konnteletztendlich gelöst werden und hatte seineUrsachen in Verschmutzung, Bewuchs undder Verwendung nicht kompatiblerMaterialien.Die Bahnstrecke zwischen Nijmegen undRoermond kennt keine grossen Probleme inBezug auf Lärm, war aber wohl bekanntAnwendungsgebieteBei Connexion wurden die PROTOS-Züge 5031und 5034 auf das WRC-System umgestellt unddie vorhandene Spurkranzschmierung ausserBetrieb genommen. Mikrofone überwachen undregistrieren den Lärm dynamisch. Die bereitsvorhandenen Behälter und Rohrleitungen desDosiersystems wurden gereinigt undanschliessend mit dem KonditionierungsmittelHeadLub befüllt. Auch bei den übrigen dreiPROTOS-Zügen wurden die Spurkranzsystemegereinigt und mit HeadLub befüllt, wobei immernur eine Fahrtrichtung aktiv ist. Hierdurcherreicht man eine homogene Dosierung mit nureinem Schmierstoff. Die mit HeadLub gefülltenBehälter sind mit 10 Litern Inhalt angesichts derniedrigen Dosierung (ca. 0,1 cc pro Impuls), füreinen Zehnwochenbetrieb ausreichend gross.Sandite, eine Mischung von Gel, Sand undMetallteilchen, die von Pro<strong>Rail</strong> normalerweisebei zu glatten Laufflächen aufgebracht wird,kommt auf WRC-Bahnstrecken nicht mehr zumEinsatz.Auf der "Valleilinie", die von Connexionbetriebene Bahnstrecke Amersfoort - Ede-Wageningen, sind die Strecken mit den grösstenLärmemissionen identifiziert. In diesen Bereichenwird das Aufbringen von HeadLubintensiviert. Dies betrifft u.a. den AnschlussBarneveld, die Strecke bei Lunteren und dieHaltestelle Ede Centrum. Die Position der mitdem WRC/System ausgerüsteten Züge wirdmittels GPS ermittelt. Dadurch wird dieKonditionierung ortsspezifisch angesteuert. Einderartiger geografischer Raster wird auch ange-HeadLub-Behälter mit Rohren unter der Kabine eines SGMm-Zuges montiert.Aufnahmemikrofon unter dem Tank eines SGMm-Zuges montiert.IGRALUB AG für Schmiertechnik - Mainaustrasse 15 - CH-8008 ZürichPhone: +41 44 422 0002 – Fax: +41 44 422 0003 - www.igralub.ch - info@igralub.ch - 3 -


Übersetzung <strong>Rail</strong> <strong>Magazine</strong> 289 vom November 2011Grafische Darstellung der Daten, gesammelt während einer Reise mit SGMm 2953 zwischen Zutphen und Nijmegen. Die gelbe Kurve zeigt dieDifferenz zwischen den Motorströme von den Fahrmotoren links und rechts an, ein Indiz für das Auftreten von Schlupf.wegen plötzlich und unvorhersehbarauftretenden Gleitens. Dank des WRC-Systems konnte auch dieses Phänomendeutlich reduziert werden. In einem geschlossenenUmlauf zwischen Nijmegen und Zutphentestet NS Reizigers das WRC-System auf vierSGMm-Züge (2953, 2956, 2960 und 2964).Abweichend von den Anlagen in denPROTOS–Fahrzeugen der Connexxion verfügendiese Züge über vier Spritzdüsen proSeite: zwei zum Aufbringen des Konditionierungsmittelsauf die Laufflächen und zweifür die Spurkränze. Auf diesem Abschnittwurden mehrere Vergleichsmessungendurchgeführt, um den Zustand der Strecke vorund nach der Schienenkonditionierung festzustellen.Die vier Sprinter werden dazuwährend eines Jahres als "Pilot" auf dieserBahnstrecke eingesetzt. Um die Wirkung desWRC-System nachzuweisen, bleiben sowohldie stationären Schmieranlagen wie auch dieSpurkranzschmieranlagen auf den dorteingesetzten Typ 1700-Lokomotiven ausserBetrieb. Somit ist das WRC-System alseinziges Konditionierungssystem auf derStreckenabschnitt aktiv.ZukunftDie Tests zwischen Arnhem und Zutphen sindvon anderer Bedeutung als jene auf derMaaslinie und Valleilinie. Nicht nur kenntArnhem - Zutphen ein weniger homogenesAngebot an Rollmaterial mit jeweilsspezifischen Laufeigenschaften. Auch kann dieKonditionierung durch unterschiedlicheZugfolgen beeinflusst werden (lediglich die vierSGMm Fahrzeuge übernehmen die Konditionierungder Strecke). In den kommendenMonaten sollen die Resultate zeigen, ob dieKonditionierung dieser Strecken beherrschtwerden kann.Deltarail wurde von Pro<strong>Rail</strong> beauftragt,unabhängige Messungen zur Wirkung desWRC-Systems an der Infrastruktur vorzunehmen.Zusammen mit den Resultaten derFahrzeuge soll damit eine allgemeine Schlussfolgerungüber die Wirkung des Systems inBezug auf Lärmreduzierung sowie überVerminderung des Verschleisses an der Infrastrukturund dem Rollmaterial gemacht werden.Im laufenden Jahr 2012 soll auch einmathematisches Modell weiterentwickelt werden,mit welchem die Effekte des WRC-Systems auf Basis von Variablen wie derHomogenität des Fuhrparkes und derZugfolgen anhand von Modellrechnungenvorhergesagt werden können. Die in denFeldtests gesammelten Erfahrungen werdensomit generalisiert, damit die Anwendbarkeitwie auch das Kosten-/Nutzen-Verhältnis desWRC-Systems vorhergesagt werden können.Auch nahm seitens UIC (International Union of<strong>Rail</strong>ways) Ende 2011 eine Arbeitsgruppe ihreAbklärungen zum WRC-System auf. Pro<strong>Rail</strong>wird als Vorsitzender die Pilots zusammen mitExperten und Tribologen in Europa und Chinagenau verfolgen und weiter professionalisieren.Ein Wort des Dankes geht an Dr. Marcel vander Vliet, Dr. Ir. Rolf Dollevoet und DiekeDarnstra (Pro<strong>Rail</strong>), Bert Meerbeek und PeterZorge (Connexxion), Lex Veldhuis (NSReizigers) und Marcel Essers (VeoliaTransport).Der Messkoffer, mit dem die benötigten Daten zur Steuerung und Überwachung derKonditionierung gesammelt und in Echtzeit analysiert werden.Alle Fotos von Pro<strong>Rail</strong> sofern nicht andersangegeben.IGRALUB AG für Schmiertechnik - Mainaustrasse 15 - CH-8008 ZürichPhone: +41 44 422 0002 – Fax: +41 44 422 0003 - www.igralub.ch - info@igralub.ch - 4 -

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