Um den Monte Rúvolo und den Monte Minardo
Um den Monte Rúvolo und den Monte Minardo
Um den Monte Rúvolo und den Monte Minardo
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98 Osten/<strong>Monte</strong> Etna/Bronte<br />
�� <strong>Um</strong> <strong>den</strong> <strong>Monte</strong><br />
<strong>Rúvolo</strong> <strong>und</strong> <strong>den</strong><br />
<strong>Monte</strong> <strong>Minardo</strong><br />
Wenige Kilometer südöstlich der<br />
Pistazienstadt Bronte liegen einige<br />
der schönsten Nebenkrater<br />
des Ätnas. Die Anfahrt auf der basaltgepflasterten<br />
Straße ist ein<br />
vielversprechender Auftakt.<br />
►► Von Bronte kommend, endet die basaltgepflasterte Straße vor<br />
der ehemaligen Casermetta 1, einem steingemaueren Gebäude der<br />
Forstleute, nördlich des <strong>Monte</strong> <strong>Minardo</strong>. Links vom versperrten Tor<br />
ist ein Durchlass für Fußgänger, von rechts stößt die Fahrspur vom<br />
<strong>Monte</strong> <strong>Minardo</strong> dazu – später unser Rückweg. Nach Osten sehen wir<br />
über <strong>den</strong> Krater des <strong>Monte</strong><br />
Die besten Pistazien<br />
Bronte ist bekannt für Pistazien.<br />
Araber haben im Mittelalter <strong>den</strong><br />
exotischen Baum heimisch gemacht.<br />
Von der vielfältigen kulinarischen<br />
Verwendbarkeit der grünen<br />
Früchte überzeugt man sich am<br />
besten vor Ort. Pistazien zum Mitnehmen<br />
kauft man z. B. bei<br />
Evergreen, Viale J. F. Kennedy (im<br />
Gewerbegebiet), ♠ 095 7724121,<br />
www.pistacchiobronte.it<br />
<strong>Rúvolo</strong> auf die Gipfelzone des<br />
Ätnas, <strong>und</strong> in diese Richtung<br />
verläuft auch die einspurige<br />
Sandpiste, der wir über die Ebene<br />
Piano delle Ginestre folgen.<br />
Die Hochebene verdankt ihren<br />
Namen dem Ätna-Ginster (Genista<br />
aetnensis), der hier in baumhohen<br />
Exemplaren wächst. Vor<br />
uns breitet sich eine überraschend<br />
vielgestaltige Landschaft<br />
aus. Ältere, längst be-<br />
waldete Flankenkrater wie der <strong>Monte</strong> <strong>Minardo</strong> <strong>und</strong> der <strong>Monte</strong> <strong>Rúvolo</strong><br />
wechseln sich mit jungen Schlackekegeln wie <strong>den</strong> schwarzen Monti<br />
Nespole oder dem rötlichen <strong>Monte</strong> Rosso ab.<br />
Ein orientierender Blick aufs GPS-Gerät vor einem Pagghiaru
Tour 13 �� 99<br />
An der beschilderten Gabelung 2 halten wir uns links (die Forststraße<br />
rechts in Richtung „M. Egitto, M. Lepre, M. <strong>Rúvolo</strong>“ kürzt ab).<br />
Die Piste steigt an der Ostflanke des <strong>Monte</strong> <strong>Rúvolo</strong> leicht an, die<br />
nächsten bei<strong>den</strong> Abzweige rechts lassen wir unbeachtet. Durch ein<br />
Gatter verlassen wir das umzäunte Forstgebiet, linker Hand taucht der<br />
Hauptkamm des Nébrodi-Gebir-<br />
ges auf.<br />
Nach Überschreitung des Scheitelpunkts<br />
erreichen wir die nächste<br />
beschilderte Gabelung 3. Links<br />
führt ein Weg zu <strong>den</strong> Mandre<br />
Vecchie, einer alten Schafweide<br />
inmitten ausgedehnter Lavafelder.<br />
Wir setzen die <strong>Um</strong>r<strong>und</strong>ung des<br />
<strong>Monte</strong> <strong>Rúvolo</strong> gegen <strong>den</strong> Uhrzeigersinn<br />
nach rechts fort.<br />
Während die Piste im Eichenschatten<br />
sanft ansteigt, kommen<br />
zur Linken nach <strong>und</strong> nach die<br />
Gipfelkrater des Ätnas, die<br />
schwarzen Schlackekegel der<br />
Monti Nespole, der rötliche<br />
<strong>Monte</strong> Nuovo <strong>und</strong> die bewaldeten<br />
Monti Tre Frati zum Vorschein.<br />
An der nächsten Gabelung<br />
4 führt links ein beschilderter<br />
Weg zum <strong>Monte</strong> Lepre.<br />
Wir halten uns aber rechts <strong>und</strong><br />
biegen kurz darauf am beschilderten<br />
Abzweig 5 links in Richtung<br />
Monti Tre Frati ab.<br />
Die Piste quert <strong>den</strong> breiten<br />
Lavafluss von 1763, nach Westen<br />
reichen die Blicke bis weit ins<br />
Landesinnere. Vorbei an einer<br />
kleinen Marienkapelle führt der<br />
Weg in <strong>den</strong> Eichenmischwald am<br />
Fuße der Monti Tre Frati. Auf<br />
einer Lichtung 6 kreuzen sich<br />
mehrere Wege. Dem Schild „M.<br />
Tre Frati, Case Zampini“ folgend,<br />
steigen wir links auf. Bald<br />
schließt sich der Wald dichter um<br />
uns.<br />
Auf der nächsten Lichtung 7<br />
gabelt sich der Weg. Hier an der<br />
Kreuzung haben Forstleute einen ►<br />
Länge/Dauer: 12,1 km, ca. 2:55 Std.<br />
Charakter: eine kinderfre<strong>und</strong>liche<br />
R<strong>und</strong>wanderung um die schönsten<br />
Nebenkrater des Ätnas auf sandigen<br />
bzw. geschotterten Forststraßen.<br />
Sonnige Abschnitte <strong>und</strong><br />
schattige Waldpassagen wechseln<br />
sich ab.<br />
Markierung: Hinweisschilder an<br />
<strong>den</strong> meisten Wegkreuzungen helfen,<br />
die Wanderung beliebig zu verkürzen<br />
oder zu verlängern.<br />
Ausrüstung: feste Wanderschuhe,<br />
Sonnenschutz.<br />
Verpflegung/Unterkunft: Wasser<br />
mitnehmen. Köstliches Pistazieneis<br />
<strong>und</strong> Tavola calda (Schnellimbiss) in<br />
der Caffetteria Luca am nördlichen<br />
Ortsrand von Bronte an der Durchfahrtsstraße,<br />
Via Messina 273,<br />
♠ 095 7724188. Für ein Picknick kann<br />
man z. B. in <strong>den</strong> Supermärkten an<br />
der SS 284 einkaufen. Das Hotel La<br />
Fucina di Vulcano an der SS 284<br />
wenige Kilometer nördlich von<br />
Bronte bietet ein tolles Panorama,<br />
prima Zimmer <strong>und</strong> lokale Pistazienspezialitäten,<br />
Contrada Difesa,<br />
♠ 095 693730, www.fucinadivulca<br />
no.it. Einfacher, aber ebenfalls mit<br />
guter Küche das Hotel Parco<br />
dell’Etna am westlichen Ortsrand<br />
von Bronte, Via Alberto Dalla<br />
Chiesa, ♠ 095 691907, www.parco<br />
delletna.com.<br />
Hin & zurück: kein Busverkehr! In<br />
Bronte am nördlichen Ortsrand auf<br />
Höhe des Euro-Spin-Supermarkts<br />
von der SS 284 nach Osten abbiegen,<br />
auf dem Viale Kennedy vorbei<br />
am Gewerbegebiet in Südrichtung<br />
aus dem Ort <strong>und</strong> nach 7,5 km am<br />
Ende der basaltgepflasterten<br />
Straße an der Casermetta 1 (Gebäude<br />
der Forstleute) parken. Das<br />
Hotel Parco dell’Etna organisiert für<br />
seine Gäste <strong>den</strong> Transfer zum Ausgangspunkt<br />
1 der Wanderung,<br />
Preis vorab vereinbaren.<br />
Tour 13
100 Osten/<strong>Monte</strong> Etna/Bronte<br />
1353 m<br />
1300 m<br />
1200 m<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4 5 6<br />
7<br />
1100 m<br />
1087 m<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
8 9<br />
10 11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15 16<br />
1100<br />
Piano dei<br />
Grilli<br />
0:15<br />
1<br />
Casermetta<br />
1200<br />
1100<br />
0:35<br />
Le Mandre<br />
Vecchie<br />
P i a n o d e l l e G i n e s t r e<br />
1200<br />
0:20<br />
► Pagghiaru errichtet, einen binsengedeckten Unterstand, wie ihn<br />
früher Köhler <strong>und</strong> Hirten nutzten. Den Pagghiaru zur Linken, halten<br />
wir uns halbrechts. Von rechts stößt kurz darauf ein weiterer Weg<br />
dazu, <strong>und</strong> nach weiteren 50 m geht es an der Gabelung 8 in Richtung<br />
Casa Zampini nach rechts durch schönen Steineichenwald.<br />
Auf Höhe der Casa Zampini stoßen wir auf eine querende Forststraße<br />
9. Die Forstbehörde nutzt das große Steinhaus, ein Vordach bietet<br />
auch Wanderern bei Regen Schutz. Statt auf breiter Forststraße abzusteigen,<br />
wählen wir <strong>den</strong> rechts davon verlaufen<strong>den</strong> alten Wirtschaftsweg,<br />
<strong>den</strong> anfangs ein Holzgeländer begleitet. Auf altem Steinpflaster<br />
geht es durch ein Gatter <strong>und</strong> in Serpentinen im Eichenmischwald<br />
rasch bergab.<br />
Von oben stoßen wir erneut auf die Forststraße 10, der wir nach<br />
rechts weiter bergab folgen. Kurz darauf mündet links eine weitere<br />
Forststraße ein 11. Geradeaus weiter kommen wir an einem Pagghiaru<br />
in einem Espenhain vorbei. Auf einer Lichtung stößt von rechts die<br />
Bronte<br />
18<br />
500 m<br />
19<br />
<strong>Monte</strong> <strong>Minardo</strong><br />
1304<br />
17<br />
16<br />
Bosco<br />
Prato Fiorito<br />
2<br />
3<br />
Parco dell’Etna<br />
1200<br />
0:15<br />
1300<br />
<strong>Monte</strong> <strong>Rúvolo</strong><br />
1412<br />
<strong>Monte</strong><br />
Peloso<br />
1271<br />
13<br />
10<br />
14 12<br />
11<br />
<strong>Monte</strong> Sellato<br />
15<br />
1299<br />
5<br />
4<br />
1300<br />
0:25<br />
Marienkapelle<br />
Lava von 1763<br />
6 7<br />
9<br />
1400<br />
1400<br />
0:25<br />
Monti Tre Frati<br />
1376<br />
8<br />
Casa<br />
Zampini<br />
<strong>Monte</strong><br />
Lepre<br />
Monti Nespole,<br />
<strong>Monte</strong> Rosso
Aufstiege 440 m<br />
Abstiege 440 m<br />
17 18<br />
19<br />
9 10 11 12,1 km<br />
0:30<br />
0:10<br />
2:55 Std.<br />
1<br />
Tour 13 �� 101<br />
Piste 12 von <strong>den</strong> Monti Tre Frati dazu.<br />
Geradeaus weiter, nach ca. 30 m biegen<br />
wir links 13 ab.<br />
Die Forstpiste führt im Sattel zwischen<br />
<strong>Monte</strong> Peloso <strong>und</strong> <strong>Monte</strong> Sellato bergab.<br />
Von links stößt eine Fahrspur 14 vom<br />
Prato Fiorito dazu. Geradeaus geht es<br />
weiter sanft bergab, linker Hand hinter<br />
dem Zaun aufgelassene Obsthaine. Kurz<br />
darauf streifen wir eine Lichtung mit einem weiteren Pagghiaru, von<br />
rechts mündet eine Forstpiste 15 ein. Der Weg setzt sich geradeaus<br />
fort <strong>und</strong> wenige Minuten später biegen wir rechts ab auf <strong>den</strong> mit „M.<br />
<strong>Minardo</strong>“ bezeichneten Weg 16.<br />
Im Schatten von Steineichen geht es sanft bergauf. Unzählige Alpenveilchen<br />
überziehen <strong>den</strong> Waldbo<strong>den</strong> im Herbst. Einen Abzweig rechts 17<br />
lassen wir unbeachtet. Der Weg<br />
fällt dann wieder leicht ab <strong>und</strong><br />
führt aus dem Steineichenwald auf<br />
eine ginsterbestan<strong>den</strong>e Ebene.<br />
An einem versperrten Gatter 18<br />
lässt sich seitlich ein Durchlass<br />
öffnen. Außen am Zaun entlang,<br />
schlagen wir auf dem Hauptweg<br />
einen weiten Rechtsbogen um<br />
<strong>den</strong> <strong>Monte</strong> <strong>Minardo</strong>.<br />
Noch einmal geht es durch ein<br />
Gatter, jetzt wieder innerhalb der<br />
Forstumzäunung. Nach einem<br />
Die Anfahrt auf der basaltgepflasterten<br />
Straße ist ein guter Auftakt<br />
letzten kurzen Anstieg stoßen wir auf eine querende Piste 19, der wir<br />
nach links zurück zu unserem Ausgangspunkt 1 folgen. Im Frühsommer<br />
ist die Fläche des Piano dei Grilli ein einziges Blütenmeer. ■<br />
Ein britisches Herzogtum am Fuße des Ätnas<br />
13 km nördlich von Bronte liegt am Fuße der Monti Nébrodi die<br />
Normannenabtei Maniace, seit dem 19. Jh. auch als Castello di Nelson<br />
bekannt. Bourbonenkönig Ferdinand IV. hatte <strong>den</strong> britischen Admiral<br />
Nelson 1799 zum Herzog von Bronte ernannt als Dank für die blutige<br />
Niederschlagung der Parthenopäischen Republik in Neapel. Den<br />
dazugehörigen Besitz hat Nelson nie betreten. Seine Erben hingegen<br />
verewigten sich bei der brutalen Niederschlagung der Bauernaufstände<br />
1860 unrühmlich in <strong>den</strong> Geschichtsbüchern. 1981 verkaufte Alexander<br />
Nelson Hood, 4. Viscount Bridport <strong>und</strong> 7. Herzog von Bronte das<br />
Schloss <strong>und</strong> die zugehörigen Ländereien an die Kommune Bronte. Die<br />
Abteikirche aus dem 12. Jh., das Schloss <strong>und</strong> der englische Garten sind<br />
tägl. 9–13 <strong>und</strong> 14.30–17 Uhr, im Sommer bis 19 Uhr zu besichtigen,<br />
Eintritt 3 €, ¢ 095 690018, www.comune.bronte.ct.it.