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Kapitel Versorgung einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie

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1 <strong>Versorgung</strong> <strong>einer</strong> <strong>perkutanen</strong> <strong>endoskopischen</strong> <strong>Gastrostomie</strong>1.2.6Mögliche KomplikationenWichtig!Praxistipp Die häufigste Komplikation ist die Entzündung an der Eintrittsstelle, dieauch mal in eine Bauchdeckenphlegmone oder Septikämie übergehenkann. Durch eine korrekte <strong>Versorgung</strong> der Eintrittsstelle nach den beschriebenenPrinzipien kann ihr meist gut vorgebeugt werden.Bei <strong>einer</strong> anhaltenden Entzündung sollte ein Wundabstrich durchgeführtwerden. Gegebenenfalls benötigt der Pflegekunde systemisch einAntibiotikum. Bei fehlender Mobilisation der Sonde über Wochen und Monate drohtdas Einwachsen der inneren Halteplatte in die Magenschleimhaut (Buried-Bumper-Syndrom).Diese muss dann operativ entfernt werden.Eine Mobilisation der Sonde bei jedem Verbandswechsel, also mindestensalle drei Tage, beugt dem Einwachsen vor. Wird die Sonde nach der Mobilisation zu fest herausgezogen, drückt dieinnere Halteplatte zu stark in die Magenschleimhaut. Es droht ein Druckschadenan der Magenschleimhaut. Die Sonde darf nur so weit herausgezogenwerden, bis die innere Halteplatte einen leichten Widerstand bietet. Gelangt Mageninhalt in die Bauchhöhle, droht die Gefahr <strong>einer</strong> Peritonitis,die lebensbedrohlich ist. Diese Gefahr kann minimiert werden,wenn Bauch- und Magenwand fest miteinander verwachsen sind undsich dadurch ein dichter Kanal bildet. Deshalb werden innere und äußereHalteplatte in den ersten 24 Stunden sehr eng gegeneinander fixiertund auch im Verlauf miteinander verbunden, wenn auch etwas wenigerfest (siehe Handlungsanleitung). Bei der <strong>Versorgung</strong> mit einem Verband besteht die Gefahr, dass der Pflegekundeauf das Verbandsmaterial, besonders auf den Kleber, eine allergischeReaktion zeigt. Der Wechsel zu einem anderen, hypoallergenenProdukt kann die Situation verbessern. Ab ca. vier Wochen nach derAnlage ist ein Verband nicht mehr zwingend notwendig. Hypergranulationen („wildes Fleisch“) entstehen, wenn täglich Manipulationen,Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen durchgeführt werden.Die Wunde „Stomakanal“ reagiert darauf häufig mit verstärkter Bildungvon Granulationsgewebe. Ständiges Verätzen der Hypergranulationstellt einen zusätzlichen Wachstumsreiz dar. Werden die oben beschriebenenPrinzipien beachtet, entsteht seltener eine Hypergranulation.1.31.3.1DurchführungDiese Regeln gelten Regeln der Kommunikation: Information des Pflegekunden, Beobachtungder Eintrittsstelle und der Sonde Regeln des aseptischen Verbandswechsels: Hautdesinfektion, sterileMaterialien, Non-touch-Technik Regeln der hygienischen Händedesinfektion: Einwirkzeit, Standardeinreibeverfahren Regeln der Unfallverhütung: Eigenschutz vor Kontamination mit Sekreten,Mikroorganismen Dokumentationspflichten: Dokumentation der durchgeführten Maßnahme,Situation der Eintrittsstelle und der Sonde18MENSCH UND MEDIEN

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