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herzlich willkommen zum bundesjugendtreffen 2008 ... - Das System

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liebe leute und liebe freunde der ig bce-jugend,wir freuen uns, dass ihr auf dem Weg nach Gnewikow seid und die erste Ausgabeunserer Baustellen-Zeitung in den Händen haltet. Auf den folgenden Seiten möchtenwir euch einige Infos über die nächsten vier Tage geben und euch das Motto, denHintergrund, den Ablauf und die Highlights des diesjährigen Bundesjugendtreffensvorstellen.Die IG BCE-Jugend lädt alle zwei Jahre<strong>zum</strong> Bundesjugendtreffen ein und dieserEinladung folgen (so wie ihr in diesem Jahr)immer etwa 800 Azubis, Studenten und jungeFacharbeiter aus dem gesamten Bundesgebiet. Wirnutzen die vier Tage für spannende Debatten, kreativeWorkshops, gute Live-Acts und für jede Menge Spaß und Party.„Baustelle Zukunft!“ Was soll das?„Baustelle Zukunft“ wird in den nächsten Monaten Slogan und Aufgabe der IG BCE-Jugend sein. Denn:Wie wir in Zukunft leben und arbeiten werden, entscheidet sich heute!Deshalb müssen wir uns lautstark einmischen, wenn die Damen und Herren im Bundestagüber unsere Perspektiven entscheiden. Einfach nur zuzusehen und zu hoffen,dass Merkel und Co. schon dafür sorgen werden, dass es uns in 20 oder 30 Jahrennoch gut geht, wäre ziemlich leichtsinnig. Denn nicht alles, was heute „<strong>zum</strong> Wohlekommender Generationen“ entschieden und verändert wird, hat auch wirklich unserWohl zur Folge. Viel zu oft wird der demografische Wandel als heuchlerisches Alibifür angeblich notwendigen Sozialabbau und das Zurückdrängen gewerkschaftlicherkämpfter Arbeitnehmerrechte benutzt. Deshalb sollten wir an unserer eigenen Zukunftbauen und sie so gestalten, wie wir es für richtig halten. Diesen Anspruchdokumentiert das Motto unseres Bundesjugendtreffens.HintergrundWarum eigentlich alle zwei Jahre ein Bundesjugendtreffen?Jugendtreffen gibt es schon so lange, wie es gewerkschaftliche Jugendarbeit gibt.Denn die Mischung aus politischen Inhalten, verrückten Aktionen und guten Partyserzeugt immer noch das beste Zusammengehörigkeitsgefühl. Und esgibt wohl kaum etwas, das so sehr zusammenschweißt, wievier Tage bei (schlechtestenfalls) strömendem Regen aufeinem Zeltplatz fernab der Zivilisation… ;-)Ablauf & HighlightsWie gewohnt gibt es beim Bundesjugendtreffen auch in diesem Jahr einen guten Mixaus Politik, Party und Aktionen. Am Donnerstag beginnen wir mit Anreise (logisch…;-)) und einer kleinen Willkommens-Party für euch! Der Freitag ist der Tag der Bundesebeneund der Landesbezirke. Neben einer (politischen!) Berlin-Tour werden wirin diversen Tagesbaustellen über die aktuellen Herausforderungen unserer Zeit sprechen.Am späten Nachmittag erwarten wir besondere Gast: den Ministerpräsidentendes Landes Rheinland-Pfalz und SPD-Bundesvorsitzenden, Kurt Beck. Er wird sich ineinem moderierten Gespräch mit Jürgen Ruttgers Ministerpräsident von NRW streiten.Der Samstag steht dann ganz im Zeichen der Bezirke. Hier haben die Bezirksjugendausschüssedie Möglichkeit sich mit tollen Aktionen und Veranstaltungen insrechte Licht zu rücken und ordentlich Eindruck zu machen. Am Sonntag – und auchdas kennen langjährige BJT-Besucher schon – fahren die Busse erst dann in RichtungHeimat, wenn der Platz und die Zimmer sauber sind.Ihr seht, wir haben uns wieder eine Menge einfallen lassen, damit die „Baustelle Zukunft“ein ebenso großer Erfolg wird, wie die inzwischen schon legendären Bundesjugendtreffenaus der Vergangenheit. Ob die Stimmung gut ist und alle Spaß haben,liegt aber in erster Linie an den Teilnehmern – also an euch.Lasst uns also Gnewikow rocken und vier Hammer-Tage haben!In diesem Sinne – alle auf die Baustelle!Eure IG BCE-Jugend1 2


programmablauf und highlightsDonnerstag:· Ab ca. 15:00 Uhr Anreise der Teilnehmer· Zimmer oder Zelte beziehen· Ab 15:00 Uhr Snacks, Geld in Lager-Währung umtauschen· Ab 17:00 Uhr Essen -> Grillen· 19:30 Uhr Eröffnung und Begrüßung im Großzelt „ Weise Worte“· 20:30 Uhr Baustellenparty im Großzelt (Disco)Freitag:· 08:00 Abfahrt Berlin-Tour (Bitte vorher anmelden im Orga-Büro)· 09:00 – 11:00 Brunch (Frühstück)· Ab 11:00 Aktionen der Landesbezirke (z.B. „Großbaustelle Westfalen“ …)· 15:00 Uhr Vorbereitung <strong>zum</strong> Streitgespräch mit Kurt Beck und Jürgen Rüttgers,es werden verschiedene Tagesbaustellen angeboten zu folgenden Themen:Sozialversicherungssysteme,Bildungssystem, Demokratie, Arbeits- und Ausbildungsmarktund Gewerkschaften!· 17:00 Uhr Streitgespräch im Großzelt mit Kurt Beck und Jürgen Rüttgers· 18:30 Abendessen· Ab 20:00 Uhr Kultur, Musik und Party mit verschiedenen Comedy Acts und DJ´s.Samstag:· 09:00 – 11:00 Uhr Brunch· Ab 10:30 Uhr finden die Aktionen der Bezirke statt, mit dabei: Riesen „Baunopoly“,evtl. „Pfälzer Highlandgames“, …· 15:00 Uhr Floßralley· Ab 17:00 Uhr Grillen· Ab 20:00 Uhr Kultur, Musik und Party mit verschiedenen Bands und DJ´sSonntag:· 08:00 – 09:00 Uhr Frühstück (+ Lunchpakete)· 09:00 – 10:30 Uhr Platz aufräumen(Es fährt kein Bus los bevor der Platz nicht sauber ist!)· Ab ca. 10:30 Uhr Abfahrtbaustellenverordnungillegale Drogen sind unerwünschtmutwillige Zerstörungen sind unerwünschtGewaltanwendungen sind unerwünschtfairer Umgang miteinanderstriktes Rauchverbot auf den Mehrbettzimmern, da die Feuermelder sehrempfindlich reagierenkeinen übermäßigen Deo- und Haarspraygebrauch auf den Mehrbettzimmern,da auch hierbei die Feuermelder sehr empfindlich reagierenein Feuerwehreinsatz kostet 1.000 € und wird entsprechend auf dieZimmerbelegung umgelegtfür Müll werden die eingerichteten Mülltonnen benutzt, da das Motto unseresBundesjugendtreffen „Baustelle Zukunft“ lautet und nicht in einer Müllkippeenden sollauch für Zigarettenkippen sind die eingerichteten Aschenbecher aufdem Platz zu benutzendie Rückfahrt in die Heimat beginnt erst, wenn der Platz sauber istwie kann ich auf der ,,baustelle zukunft'' bezahlen???Wie bei jedem Bundesjugendtreffen haben wir auch dieses mal unsere eigene Währung!<strong>Das</strong> heißt, dass ihr so schnell wie möglich euer Geld (Euro) in die „Baustellenwährungder Zukunft“ umtauschen müsst.Die Währung heißt Bob!!!Dies funktioniert so, dass ihr für einen Euro einen Bob erhaltet, 20 Euro sind dann 20Bobs. Mit diesen Bobs kann dann auf dem ganzen Gelände bezahlt werden!Umtauschen könnt ihr an den ausgewiesenen Stellen (Großzelt, Bauwagen, 18-Stunden-Cafe).3 4


infos über gwenikow / neuruppinGweni…. HÄÄ???Wo fährt die IG BCE-Jugend denndieses Jahr mit uns hin? <strong>Das</strong> sindsicherlich so Fragen, die sich einigevon euch schon gestellt haben, alssie gehört haben, wo der Veranstaltungsortdes Bundesjugendtreffens<strong>2008</strong> ist.Gwenikow, das liegt 80 Kilometernördlich von Berlin und gehört zur schönen Fontanestadt Neuruppin.Aber wieso eigentlich Fontanestadt? 1998erhielt Neuruppin anlässlich des 100. Todestagesdes in Neuruppin geborenenDichters und Romanciers Theodor Fontaneden Namen Fontanestadt verliehen.In der von Bürgermeister Jens Peter Golde(„Pro Ruppin“) geführten Stadt leben zurzeitcirka 32.000 Einwohner.Der größte Arbeitgeber Neuruppins sind die Ruppiner Kliniken. Dort arbeiten 1800Mitarbeiter. Aber auch die der chemischen Industrie zugehörigen FeuerlöschgerätewerkeFLN so wie die Kunststoff-verarbeitende Firma Otto gehören zu den großenArbeitgebern der Stadt.So wurde im September des vergangenenJahres ein Bildungsgipfel veranstaltet.Der erste JAZUBI Bildungsgipfel fandam 21. September 2007 in der PfarrkircheNeuruppin statt. Ziel der Fachkonferenzwar es, sich gemeinsam mitden Akteuren aus Wirtschaft, Schule,Verwaltung und Institutionen zu denThemen Fachkräfteentwicklung undFachkräftesicherung in Nordwestbrandenburgauszutauschen.Die Ausbildung von Fachkräften ist eine wichtige Voraussetzung, um die Zukunftsfähigkeitdes Standortes zu gewährleisten. Heute müssen die Fundamente für morgengelegt werden!Nach dem erfolgreichen ersten JAZUBI Bildungsgipfel lud die Ausbildungsplatzinitiativeder Fontanestadt Neuruppin am 7. Dezember 2007 zur Bildungsmesse in diePfarrkirche Neuruppin ein. Dort waren besonders zukünftige AZUBIS und STUDIS,die in diesem Sommer eine Ausbildung oder ein Studium aufnehmen möchten undalle Interessierten eingeladen.Zahlreiche Mitarbeiter regionaler Unternehmen und Fachhochschulen waren auf derMesse um die Fragen der jungen Menschen zu beantworten und sie mit jeder MengeInformationen zu versorgen.In Gwenikow, dem Ort unseresBundesjugendtreffens, das siebenKilometer außerhalb von Neuruppinliegt, leben 389 Einwohner. Andiesem Wochenende kommennoch mal 800 junge Menschendazu, wenn es heißt „BaustelleZukunft“.Gerade in Sachen Ausbildung hatNeuruppin ein vorzeigbares Projektgestartet: JAZUBI – die Ausbildungsinitiativeder Fontanestadt ist einVerein, der jungen Menschen hilft inder Region um Neuruppin eine Ausbildungsperspektivezu geben.Bilder: Internationales Jugenddorf & Hotel Gut GnewikowUnsere Baustelle wird das JugenddorfGut Gwenikow sein, einOrt der Begegnung und Erholung.Gwenikow liegt idyllisch am Rupiner See. Es ist zwölf Hektar groß (das entsprichteiner Fläche von fünfzehn Fußballfeldern !!!) bietet neben der Natur und dem See miteigenem Strand noch viele Sportmöglichkeiten.So könnt Ihr euch also neben den vielen spannenden Baustellen und Diskussionenauch noch mit sportlichen Aktivitäten das Bundesjugendtreffen <strong>2008</strong> versüßen.5 6


future under constructionWollen wir eigentlich einennachsorgenden oder vorsorgendenSozialstaat?Grundgedanke hierbei ist, dasssich Sozialpolitik nicht darauf beschränkendarf, die Auswirkungen sozialer Notlagen abzufedern („Nachsorge“), sondern in erster Liniedarauf abzielen muss, die Entstehung solcher Notlagen vorsorgend zu vermeiden. Kann dieserhohe Anspruch realisiert werden, ohne dass man auch über Bildungspolitik, Erziehung,Gesundheitsvorsorge, Wirtschaft und andere Lebensbereiche redet?Glaubt man den Propheten, die, wenn sie mit jungen Leuten sprechen, gerne warnend denZeigefinger heben, dann wird es für uns nicht möglich sein, später einmal den Lebensstandardzu erreichen, den unsere Eltern heute haben. Früher sei eben alles besser gewesen– sogar die Zukunft, sagen sie. Auch wir, die Jugendlichen, müssten den Gürtel deshalb jetztenger schnallen und hätten in den nächsten Jahren eben auszubaden, dass man in der Vergangenheitüber seine Verhältnisse gelebt habe.Sind unsere Erwartungen und Ansprüche an die Zukunft wirklich so überzogen, wie mancheuns glauben machen wollen? Oder wollten unsere Eltern, als sie in unserem Alter waren,nicht genau das Gleiche? Finanzielle und soziale Sicherheit, Planbarkeit, Stabilität… AllesBegriffe, die häufig fallen, wenn man mit Jugendlichen über ihre Zukunft spricht. Wir wollenuns in Tagesbaustellen anschauen, wo denn die Problemfelder liegen und warum man unssagt, dass wir nur nicht zu viel erwarten sollen von den nächsten 30 oder 40 Jahren…Baustelle SozialstaatDer Begriff Sozialstaat bezeichnet einen Staat, der soziale Sicherheit garantiert und sozialeGerechtigkeit anstrebt, um die Teilhabe Aller an den gesellschaftlichen und politischenEntwicklungen zu gewährleisten. Deutschland nennt sich „Sozialstaat“ aber es gibt Herausforderungen,die gelöst werden müssen, um auch in Zukunft noch einen sozialen Ausgleichsichern zu können:Die Einnahmen der Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung undArbeitslosenversicherung reichen bereits heute nicht mehr aus, um alle Ausgaben zudecken. Für die Zukunft prognostizieren Experten eine noch größere Differenz zwischenEinnahmen und Ausgaben. Wie müssen die Sozialversicherungssysteme also umgebaut werden,damit auch in Zukunft derjenige, der unverschuldet in wirtschaftliche Not gerät, nochaufgefangen werden kann?Wie gerecht ist eigentlich die in Deutschland geltende Grundsicherung (Sozialhilfe und ArbeitslosengeldII)? Welche Rolle spielen verschiedene weitere Transferleistungen wie Kindergeld,Elterngeld, Bafög und Wohngeld, wenn es um soziale Sicherheit geht?Diese Fragen wollen wir während des Bundes-jugendtreffens gemeinsam mit euch diskutierenund Lösungen entwickeln, die den kommenden Generationen nicht ihre Zukunft verbauen.Baustelle BildungssystemBildungssystem bezeichnet das Zusammenspiel aller Einrichtungen und Möglichkeiten desErwerbs von Bildung in einem Staat. Es umfasst das Schulsystem als solches, seine angegliedertenBereiche, das Hochschulwesen und den Bereich der persönlichen Weiterbildung.Während das Schulsystem meist streng reguliert und organisiert ist, verfügt das Bildungssystemauch über weite, nicht eindeutig geordnete Bereiche. Die Bildungssysteme der westlichenNationen versorgen alle Teile ihrer Bevölkerung für die Dauer ihres gesamten Lebensmit Bildung.Soweit die Theorie – in der Realität haben uns die PISA-Studie und der UN-Bildungsberichtfür Deutschland gezeigt, dass Bildungschancen in Deutschland vom Geldbeutel der Elternabhängen. Mit anderen Worten: Reiche Eltern haben schlaue Kinder und arme Eltern habendumme Kinder. Aber ist das wirklich so oder gibt es Ursachen in der Struktur unseres Bildungssystemsdie dafür sorgen, dass es Kinder aus Arbeiterfamilien wesentlich schwererhaben einen universitären Abschluss zu erreichen, als Kinder aus Beamtenfamilien? In unsererTagesbaustelle <strong>zum</strong> Thema Bildungspolitik wollen wir uns das genauer ansehen.Können wir uns eigentlich 16 unterschiedliche Bildungssysteme in Deutschland leisten? Undist es wirklich richtig, die Kinder schon am Ende der vierten Klasse auf spätere Karrierenfestzulegen? Warum haben Jugendliche mit einem sehr guten Hauptschulabschluss kaumChancen auf einen Ausbildungsplatz und welches Bildungssystem werden wir in Zukunfteigentlich brauchen, wenn es immer weniger Facharbeiter gibt?7 8


Diese Fragen wollen wir während des Bundesjugendtreffens gemeinsam mit euch diskutierenund Lösungen entwickeln, die den kommenden Generationen nicht ihre Zukunft verbauen.Baustelle DemokratieDie Demokratie bezeichnete zunächst im antiken Griechenland die direkte Volksherrschaft.Heute wird Demokratie <strong>zum</strong>eist als allgemeiner Sammelbegriff für Herrschaftsformen gebraucht,deren Herrschaftsgrundlage aus dem Volk abgeleitet wird. Demokratie als Herrschaftdes Volkes – eine schöne Vorstellung. Doch kann man noch von der Herrschaft desVolkes sprechen, wenn die Wahlbeteiligung kontinuierlich zurückgeht und viele Menschenden Volksvertretern nicht mehr zutrauen, die Probleme unseres Landes wirklich lösen zukönnen? Wie belastbar ist eine Demokratie, in der führende Demokraten <strong>zum</strong> Beispiel nachdem NPD-Verbot rufen? Und was bedeutet es eigentlich für unsere Demokratie, dass in unseremLand inzwischen viele Menschen leben, die aus anderen Herrschaftssystemen nachDeutschland gekommen sind – kann man Demokratie lernen? Ist man ein guter Demokrat,wenn man alle vier oder fünf Jahre zur Wahl geht oder gehört mehr dazu? Welche Möglichkeitenhat man denn als Einzelner, etwas in diesem Land zu gestalten und zu verändern?Diese Fragen wollen wir während des Bundesjugendtreffens gemeinsam mit euch diskutierenund Lösungen entwickeln, die den kommenden Generationen nicht ihre Zukunft verbauen.Baustelle Arbeits- undAusbildungsmarkt„Gut ist eine Arbeit, die den Ansprüchen der Beschäftigten gerecht wird.“ Aus Sicht der Gewerkschaftenist das wohl die beste Antwort auf die Frage was „gute Arbeit“ ist, aber wiemuss Arbeit sein, damit sie den Ansprüchen der Beschäftigten gerecht wird? Und was istdann eine „gute Ausbildung“? Sicher, der Grundstein dafür, um später „gut“ arbeiten zukönnen – aber was muss Ausbildung heute leisten und welchen Rahmen braucht sie dafür?In einer Zeit von Ausbildungsplatzmangel und Massenarbeitslosigkeit scheint es für vieleMenschen undenkbar, dass man über die Qualität von Arbeit und Ausbildung redet und deshalbfindet diese Debatte auch nicht ihren Weg in die Öffentlichkeit. Allerorts wird lediglichüber die Anzahl fehlender Ausbildungs- und Arbeitsplätze gesprochen. Nur langsam werdenauch prekäre Beschäftigungsverhältnisse oder miese Ausbildungsbedingungen <strong>zum</strong> Themain den Medien.Unter welchen Bedingungen wollen wir, als junge Generation, eigentlich in Zukunft arbeiten?Müssen wir auf globalisierten Märkten wirklich immer flexibler, besser und schnellerwerden? Oder sind es andere Kriterien, die künftig über den Erfolg deutscher Unternehmenentscheiden werden?Diese Fragen wollen wir während des Bundesjugendtreffens gemeinsam mit euch diskutierenund Lösungen entwickeln, die den kommenden Generationen nicht ihre Zukunft verbauen.Baustelle GewerkschaftenGewerkschaften setzen sich seit ihrem Bestehen für höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen,mehr Mitbestimmung, für Arbeitszeitverkürzungen und teilweise auch für weitergehendeGesellschaftsveränderung ein. Sie schließen als Verhandlungspartner von Arbeitgeberverbändenu. a. überbetriebliche Tarifverträge ab und führen dazu Lohnkämpfe,gegebenenfalls auch mit Hilfe von Streiks und Boykotts. Die Gewerkschaften versuchen, inVertretung der Interessen ihrer Mitglieder einen möglichst großen Teil der Unternehmensgewinneals Lohn und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen an die Belegschaft zu verteilen.Soweit die Theorie. Was aber, wenn Gewerkschaften mit zurückgehender Mitgliederzahlnicht mehr für die Mehrheit der Beschäftigten sprechen? Wie stark können Gewerkschaftenin Zukunft sein, wenn sich einzelne Berufsgruppen (Klinikärzte, Piloten, Lokführer) ihre eigenenVerbände gründen und mit diesen bessere Tarifabschlüsse erstreiten, als die großenGewerkschaften das können?Ihr seht also, jede Menge Themen, die streitbare Diskussionen erwarten lassen. Auch deshalblohnt es sich <strong>zum</strong> Bundesjugendtreffen zu fahren, denn es geht um unsere Zukunft. Undwenn wir nicht daran bauen, müssen wir in den nächsten Jahren mit Bauwerken leben, dieuns nicht gefallen… Deshalb:mitbauen undmitgestalten!9 10


lebenslauf kurt beckGeboren am 5. Februar 1949 in Bad Bergzabern.Katholisch, verheiratet, 1 Kind.· 1955 bis 1963 Volksschule· 1963 bis 1968 Ausbildung <strong>zum</strong> Elektro-Mechaniker der Fachrichtung Elektronik· 1969 bis 1972 Realschulabschluss auf dem zweiten Bildungsweg· 1968 bis 1969 Bundeswehrzeit· 1969 bis 1972 berufliche Tätigkeit als Funkelektroniker· 1972 bis 1985 Personalrats- und Bezirkspersonalratsvorsitzender· seit 1972 Mitglied der SPD· seit 1979 Mitglied des Landtags Rheinland-Pfalz· 1985 bis 1991 Parlamentarischer Geschäftsführer· 1989 bis 1994 Ortsbürgermeister in Steinfeld· 1991 bis 1994 Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion· seit 04.12.1993 Vorsitzender der SPD Rheinland-Pfalz· seit 26.10.1994 Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz· seit 26.10.1994 Vorsitzender der Rundfunkkommission der LänderBild: www.kurt-beck.de· 01.01.1999 bis 31.12.2002 Bevollmächtigter der Bundesrepublik Deutschland für kulturelleAngelegenheiten im Rahmen des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit· seit 27.08.1999 Vorsitzender des Verwaltungsrates des Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF)· seit Mai 2006 Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlandslebenslauf jürgen rüttgersBild: www.juergen-ruettgers.de„Ich habe mein ganzes Leben in Nordrhein Westfalen verbracht, es ist meine Heimat, mit der ich michverbunden fühle.“Jürgen Rüttgers, amtierender Landesvater von NRW ist am 26. Juni 1951 in Köln geboren.Seitdem hat er das Bundesland, außer für seine Arbeit oder den Urlaub nicht mehr verlassen.Der Vater von drei Söhnen hat sich früh für Politik interessiert.Bereits 1975, also mit 24 Jahren wird er Ratsmitglied in seiner Heimatgemeinde Pulheim.Zuvor stand aber noch das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Köln auf dem Plan.In den letzten 30 Jahren sind noch einige Mandate dazugekommen.So wurde er 1980 Landesvorsitzender der Jungen Union bevor er 1985 den Vorsitz der CDU im Rhein -Erft Kreis übernahm. In den darauffolgenden Jahren folgte eine 13 Jährige Mitgliedschaft im deutschenBundestag (1987 – 2000) in der Rüttgers das Amt des Bundesministers für Bildung, Wissenschaft, Forschungund Technologie für vier Jahre ausübte.Seit 1999 steht er als Landesvorsitzender an erster Stelle der Nordrhein westfälischen CDU und ist seitdem 22. Mai 2005 Ministerpräsident des Landes NRW.Die wenige Freizeit, die ihm das Amt des Landesvaters lässt, nutzt er mit seiner Familie. Dort machter gerne gemeinsame Radtouren und fährt in den Ferien in das Häuschen nach Frankreich. Außerdemliegt ihm alles Handwerkliche – „das habe ich von meinem Vater. Ich arbeite gerne in Haus und Garten– ein Besuch im Baumarkt ist für mich reine Entspannung.“So ist es auf seiner Homepage zu lesen.Und wenn dann noch Zeit bleibt, liest Jürgen Rüttgers. Sehr großes Interesse hat er an Geschichtsbücher,aber auch Krimis. Sein aktueller Lieblingsautor ist Henning Mankell.„Ich komme aus einfachen Verhältnissen, mein Vater war Elektriker. Aber ich hatte Chancen: Ich machtemein Abitur, ich konnte studieren. Dafür bin ich dankbar, das war nicht selbstverständlich.“ So steht esin der Vita von Jürgen Rüttgers.Auf den ersten Blick scheint es, dass der Ministerpräsident von NRW weiß wo er herkommt, also auchein Arbeiterkind ist.Neue Chancen für Wachstum, Arbeit und Innovation schreibt sich Rüttgers auf seine Fahnen.Anders sieht es schon aus, wenn Jürgen Rüttgers über so heikle Themen wie den Ausstieg aus derSteinkohle spricht. Da kann es ihm nicht schnell genug gehen und so schien es, dass Rüttgers trotzdes Kompromisses im vergangenen Jahr noch alles dafür tut, dass der Ausstieg aus der Kohle für 2014festgelegt wird.Wir sind gespannt, wie der Christdemokrat seine Haltung im Streitgespräch vertreten wird.11 12


das steigerliedmit chemiestropheGlück auf, Glück auf! Der Steiger kommt,und er hat sein helles Licht bei der Nacht,und er hat sein helles Licht bei der Nachtschon angezünd‘t, schon angezünd‘t.Schon angezünd‘t! <strong>Das</strong> wirft sein Schein,und damit so fahren wir bei der Nacht,und damit so fahren wir bei der Nachtins Bergwerk‚ nein, ins Bergwerk‚ nein.Ins Bergwerk‚ nein, wo die Bergleut‘ sein,die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht,die da graben das Silber und das Gold bei der Nachtaus Felsenstein, aus Felsenstein.Der eine gräbt das Silber, der and‘re gräbt das Gold;doch dem schwarzbraunen Mägdelein - bei der Nacht,doch dem schwarzbraunen Mägdelein - bei der Nachtdem sein sie hold, dem sein sie hold.Ade‘, nun ade‘, Herzliebste mein!Und da drunten im tiefen finster‘n Schacht - bei der Nacht,Und da drunten im tiefen finster‘n Schacht - bei der Nachtda denk‘ ich dein, da denk‘ ich dein.Und kehr‘ ich heim <strong>zum</strong> Liebchen mein,dann erschallet des Bergmanns Gruß - bei der Nacht,dann erschallet des Bergmanns Gruß - bei der NachtGlück auf! Glück auf! Glück auf!Wir Bergleut‘ sein kreuzbrave Leut‘denn wir tragen ja das Leder vor dem Arsch - bei der Nacht,denn wir tragen ja das Leder vor dem Arsch - bei der Nachtund saufen Schnaps, und saufen Schnaps.Polystyrol, Polystyrol,aus Ethylbenzol, ja da machen wir Styrolaus Ethylbenzol, ja da machen wir Styrolund polymerisieren, und polymerisieren.Die Chemiker sein‘s, sein‘s kreuzbrave Leut‘!denn sie könnens nicht vertragen wenn aus Säuren Knochen ragendenn sie könnens nicht vertragen wenn aus Säuren Knochen ragenund saufen‘s aus und saufen‘s aus.weitere inoffizielle strophen:Die Strophe der Chemiker:Die Chemiker sein‘s, sein‘s kreuzbrave Leut‘,denn sie brennen aus der Kohle Schnaps und andre Alkohole,denn sie brennen aus der Kohle Schnaps und andre Alkoholeund saufen‘s aus und saufen‘s aus.Die Chemiker sein‘s, sein‘s kreuzbrave Leut‘!Denn sie mischen viele Stoffe, sind den ganzen Tag besoffe‘Denn sie mischen viele Stoffe, sind den ganzen Tag besoffe‘und saufen‘s aus und saufen‘s aus.Die Chemiker sein‘s, sein‘s kreuzbrave Leut‘!Denn sie mixen die Atome, brauchen täglich zehn KondomeDenn sie mixen die Atome, brauchen täglich zehn Kondomeund saufen‘s aus und saufen‘s aus.Die Chemiker sein‘s, sein‘s kreuzbrave Leut‘!denn sie basteln Lümmeltüten um das Schlimmste zu verhütendenn sie basteln Lümmeltüten um das Schlimmste zu verhütenund saufen‘s aus und saufen‘s aus.Die Chemiker sein‘s, sein‘s kreuzbrave Leut‘!denn sie kochen dicke Suppen und vernaschen ihre Puppendenn sie kochen dicke Suppen und vernaschen ihre Puppenund saufen‘s aus und saufen‘s aus.Die Chemieingenieure sein kreuzbrave Leut‘,Denn sie treiben‘s in der Nacht bis es im Reaktor krachtDenn sie treiben‘s in der Nacht bis es im Reaktor krachtund saufen‘s aus, und saufen‘s aus.Die Haufrauen:Die Hausfrauensleut‘ sein kreuzbrave Leut‘,denn sie hacken Petersilie und vermehren die Familie,denn sie hacken Petersilie und vermehren die Familieund saufen auch und saufen auch.13 14

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