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Geologischer Wanderführer - AlpCity

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<strong>Geologischer</strong> WanderwegAusgangspunktDie Wanderung beginnt im Kurpark der Gemeinde.Unterhalb des großen Felsblockes vor dem Rathaussteht das erste Schild.GEO 1:Felsblock am RathausNN-Höhe 750 mAus dem Bayerischen Schneekar unter dem Zugspitzgipfelging vor rund 3700 Jahren ein riesigerBergsturz nieder. Die ausgebrochene Felsmasse stürztein das Eibsee-Becken und das Loisachtal brandeteam Gegenhang des Kramer-Gebirgsstockes bis etwa100 m hoch. Am Bergrücken Zirmerskopf—Höhenrainwurde ein großer Teil der Sturzmasse nachOsten bis zum Westrand des Talkessels von Garmisch-Partenkirchen abgelenkt; als gleitungsfördernder Horizontwirkte dabei eine späteiszeitliche Seeton-Decke.Die Bergsturzmasse nimmt eine Fläche von rund15 km 2 ein; ihre Mächtigkeit schwankt zwischen wenigenMetern und über 50 m. Die Reichweite der Sturzbahnbeträgt rund 10 km, das Volumen der Sturzmasserund 300–400 Mio. m 3 . Damit handelt es sich umden größten Bergsturz der Bayerischen Alpen. DieBergsturzmasse weist ein unruhiges Kleinrelief auf. Eshandelt sich um eine stark gegliederte, von einem teilweiseintensiven Wechsel von hügeligen Aufragungenund dazwischen liegenden Senken gebildete Felstrümmerlandschaft.Diese verleiht – im Zusammenwirkenmit zwischengestreuten Auen (See- und Bachablagerungen)– dem Ortsbereich von Grainau sein vielfältiges,typisches Gepräge. Auch der Hügel, auf dem dasRathaus steht, stellt ein Relikt des seinerzeit katastrophalenEreignisses dar. Die eindrucksvollen Blöckebestehen aus hellem Wettersteinkalk. Der große Block,vor dem der Wanderer steht, lässt auch erahnen, mitwelcher Wucht die Massen zu Tale donnerten.Gehen Sie nun auf die Waxensteinstraße und gehennach rechts rund 100 Meter in Richtung Untergrainau.Links neben der Hütte des Minigolfplatzes sehen Sieden Brücklesbach hervortreten.GEO 2:Brücklesbach-UrsprungNN-Höhe 744 mVor dem Rathaus liegt ein Felsblock, der vor rund 3700 Jahren vonder Zugspitze herabstürzte.Hier, am Ostfuß des bewaldeten Hinterbichel-Rückens,tritt ein Grundwasserstrom aus der Bergsturzmassezutage. Unter dem Pflaster der Waxensteinstraßeliegen fünf Quellen; ihre Schüttung ist sehrgleichmäßig und auf 50–100 l/s zu veranschlagen. DieWassertemperatur betägt 7-10° (im Winter niedrig, imSommer hoch). Mit hoher Wahrscheinlichkeit handeltes sich um den unterirdischen Abfluss des 22 m höhergelegenen Badersees (GEO 4), worauf nicht nur die Lagegegebenheiten,sondern auch der saisonale Temperaturgang(siehe Diagramm auf der folgenden Seite)hindeuten: Das den Badersee speisende, gleichmäßigtemperierte Grundwasser unterliegt beim Durchströmendes Sees im Sommer einer leichten Erwärmung,im Winter dagegen einer Abkühlung.

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