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Grabgestaltung & Denkmal 28.02.2009 Geschichte - Sabine Heins

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Schulung der GästeführerThema:<strong>Grabgestaltung</strong> & <strong>Denkmal</strong><strong>28.02.2009</strong><strong>Geschichte</strong>Schon die frühen Menschen haben ihre Toten in verschiedener Form gewürdigt.Die Bestattungskultur und auch Grabmalgestaltung (Sepulkralkultur) bieten demArchäologen Hinweise auf die vergangenen Kulturen, Spuren von Bestattungenfinden sich schon in der Kulturschicht der Neandertaler. In der Kulturgeschichtedes Menschen diente eine Erdgrube zur Lagerung der sterblichen Überreste.Mesolithische Bestattungen wurden offenbar auch in Steinkisten vorgenommen.Hünengrab bei Reinfeld (Holstein)1


Teilweise sind Gräber die reichsten und vielfältigsten Zeugnisse von Kulturen. Sowurden sie zum wichtigen Gegenstand der archäologischen Forschung.Ein Grab ist die geschlossene, unterirdische teilweise auch unterseeische Stätteoder der Hohlraum, der teilweise mit weiteren gleichen Objekten als Friedhofangelegt ist. Die Ausgestaltung solcher Stätten ist sehr unterschiedlich.Als Depot für tote Körper, für Knochen in Ossarien oder fürTotenasche in Urnen sind sie oberirdisch meist markiert. Dieverbliebenen Überreste des Toten können unterirdisch, aberauch oberirdisch gelagert sein. Soweit der ganze Körpervorhanden ist erfolgte die Lagerung auch in geordneterAusrichtung. Tote wurden auch in kulturabhängigenBedingungen gelagert, Stammesfürsten wurden in edlererUmgebung aufbewahrt, bei seefahrenden Völkern dienten dieBoote der Aufbewahrung.Manche Kulturen der Vorzeit legten Männer- undFrauengräber in getrennten Stätten an.2


Bestattungsformen heuteWeltliche BestattungFalls der Verstorbene keiner Religionsgemeinschaft angehörthat oder eine religiöse Feier zur Bestattung nicht gewünschtwird, kann im Rahmen der Bestattung eine weltlicheTrauerfeier stattfinden, die meist von einem freienTrauerredner oder auch einem Redner einerWeltanschauungsgemeinschaft geleitet wird.Christliche BestattungAngehörige von christlichen Religionsgemeinschaften werden nach ihremTode üblicherweise auf Friedhöfen im Rahmen einesAussegnungsgottesdienstes, einer Begräbnisfeier oder einer kurzenAndacht beigesetzt. Oft erfolgen in der Kirchgemeinde oder im HausTotenwachen, im Leichenzug wird der Tote dann zum Grab getragen.Glockengeläut und letzte Worte sollen die Himmelfahrt der Seelebegleiten und dienen der Trauerbewältigung. Die Unterschiede in denGewohnheiten katholischer und evangelischer Gläubiger sind dabeiwegen der allgemeinen Lebensführung nur noch marginal. Allerdings sindim katholischen Süden Deutschlands, auch in der Schweiz und inÖsterreich Erdbestattungen anteilig noch häufiger.3


Islamische BestattungIm Islam gibt es genaue Regeln für die Begleitung beim Sterben. Die Gebete, dierituelle Waschung des Leichnams und die Beerdigung sind im Ablauf festgeschrieben.Anschließend wird er in Leinentücher gewickelt. In diesen Tüchern, also ohne Sarg,soll er ins Grab gelegt werden. Am Grab soll jede Geschäftigkeit unterbleiben, dieTotenruhe sowie die Vermeidung von Personenkult haben Vorrang. Nahezu jedeForm des Grabschmucks und der Grabpflege haben zu unterbleiben. Für gläubigeMuslime ist die Erdbestattung die einzig mögliche Bestattungsform. Der Tote wird beider Grablegung auf die rechte Seite gelegt und sein Kopf in Richtung Mekkaausgerichtet. Die Feuerbestattung ist im Islam nicht zugelassen.Jüdische BestattungDa der Tote im Grab bis zum jüngsten Tage ruht sind Erdbestattungen vorgeschrieben.Mit dem Tod sind alle Juden wieder gleich, die Kleider sind weiß und der Sarg eine einfacheHolzkiste. Weder mit Musik noch mit Blumen wird die Beerdigung herausgehoben.Gewaschen und bekleidet wird der Tote durch die heilige Bruderschaft. Beim Begräbniswerden Psalmen zitiert .Die Trauernden werden in der sozialen Gemeinschaft gehalten, eserfolgen gemeinsame Essen und es wird Trost gespendet. Für die Einhaltung der Vorschriftengibt es gesonderte jüdische Friedhöfe, auf vielen städtischen Friedhöfen sind gesondertejüdische Grabfelder geschaffen, um die ewige Ruhe zu ermöglichen.4


HindusismusSo wie dieser Begriff für eine Reihe unterschiedlicher religiöser Vorstellungen und Ritualesteht sind die Bestattungsregeln nach Tradition, Familie und Kaste unterschiedlich.Der Tod ist die Reise ins Jenseits, die Reise zu Gott. Der Sterbende soll nicht allein gelassensein, durch ein Mantra soll er Gott hören. Der Körper des Toten wird gewaschen und es wirdein Totengebet gesprochen. Die Leichen der Verstorbenen werden eigentlich öffentlichverbrannt, was nach dem Bestattungsrecht in Mitteleuropa nicht möglich ist. Hindus werdenimmer kremiert, die Verbrennung wird in Europa im Krematorium durchgeführt. DieTotenvorbereitung erfolgt im Krematorium, was eine gesonderte Abteilung erfordert.BuddhismusDer Ritus erfordert, dass der Tote zunächst im Hause aufgebahrt wird, auch wenn erim Krankenhaus verstorben ist. Hier erfolgt die Abschiednahme durch Nachkommen undTrauergäste in gemeinsamen Gesängen und Liedern, wie dem Herz-Sutra. DieAnwesenheit buddhistischer Mönche bei der heimatlichen Abschiedszeremonie mitGebeten und Ritualen wird deshalb in Mitteleuropa oft in nahegelegene Klöster verlegt.Aber auch die Trauerhalle eines Friedhofes ist grundsätzlich geeignet.Der Tote wird verbrannt und die Asche wird beerdigt, also im Wortsinn der Erdeübergeben.5


Arten der BestattungDie folgenden Formen der Bestattung werden in Amerika, Europa und Asien praktiziert. Sargbestattung desLeichnams, typischerweise in der Erde eines Friedhofs oder einer dementsprechenden vorbereiteten Fläche.Die Bestattung erfolgt dabei als Einzelgrab, als Wahlgrab oder in Reihenfolge als Reihengrab in jeweilsgesonderten Stätten oder als Gemeinschaftsgrab, indem mehrere Bestattungsfälle gemeinsam erfolgen. InKrisenzeiten geschehen Bestattungen notfalls auch in einem Massengrab, hierbei ist keinerlei Trennung derBestattungsfälle gegeben. Regional oder vom Kulturkreis bedingt oder für besonders würdige Bestattungen wirdder Sarg in einem ummauerten Grab (sog. Gruft) oder im Mausoleum eingestellt.Feuerbestattung : Dabei wird der Leichnam im Krematorium verascht. Nach der Kremation erfolgt dieBeisetzung der Asche mit oder ohne Urne wiederum in der Erde, gewöhnlich auf einem umgrenzten, dafürvorgesehenen Friedhof. In jüngster Zeit werden schnell abbaubare Urnen auch im Wurzelbereich von Bäumenoder auf Bergwiesen beigesetzt, diese Naturbestattungen sollen den Kreislauf zu neuem Leben befördern. FürUrnen ist aber auch das Einstellen in einer Urnenwand (Kolumbarium) oder in Nischen der Friedhofsmauerzunehmend in Nutzung. Ohne Urne ist das Verstreuen der Asche auf einer ausgewiesenen Aschestreuwiese,auf See, aus einem Ballon. Sonderformen der Nutzung eines Teils der Asche in Nachfolge einerFeuerbestattung sind die Umformung etwaigen amorphen Kohlenstoffs der Asche zum Diamanten, alsErinnerungsstück. In exklusiven Fällen wird auch ein geringer Teil der Asche mit Raketen in den Weltraumbefördert und dort der Ewigkeit übergeben.Die ErdbestattungIn unserem Kulturkreis traditionelle Begräbnisformzentraler Ort der TrauerIndividuelles Grabindividuell gestaltetGestaltung mit Gedenksteinen und StehlenPlatz für mehrere Verstorbene6


Grabpatenschaftbesondere Grabstellen unter <strong>Denkmal</strong>schutzBestattungskulturell wertvollNeubelegungen wieder möglichGrabkammersystemeunterirdische Grabkammermit Rasenfläche abgedecktnur EinzelbelegungDie FeuerbestattungIndividuelles GrabGrabpatenschaftUrnengräber mit einheitlicher GestaltungAnonyme Gräber7


Anonyme GräberBei einer anonymen Bestattung wird an der Beisetzungsstelle auf Wunschdes Verstorbenen auf jeglichen Namenshinweis verzichtet. AufFriedhöfen finden sich deshalb gelegentlich anonyme Grabfelder. Eineanonyme Bestattung ist zudem die günstigste Form der Bestattung.Durch den Wegfall des Sterbegeldes und steigender Lebenshaltungskostensehen sich insbesondere Menschen der unteren Einkommensschichtgenötigt, eine anonyme Bestattung in Anspruch zu nehmen.Die Kirchen äußern Bedenken gegen diese Bestattungsform, da ein festerOrt wichtig für die Angehörigen sei, um Abschied zu nehmen und zutrauern.Menschen suchen neue Wege imUmgang mit Tod und Trauer. Siewollen ihren eigenenVorstellungen über den Todhinaus Geltung verschaffen undArt und Gestaltung ihrer letztenRuhestätte möglichst frei selbstwählen.FriedwaldBestattung unter einen Baum8


SeebestattungUnter Seebestattung versteht man die Bestattung dersterblichen Überreste eines zuvor eingeäschertenVerstorbenen auf See.Historisch alt ist ihr gegenüber die Schiffsbestattung,bei der der Tote feierlich aufgebahrt an Bord einesSchiffes der See überantwortet wird, zum Beispiel beiden Nordgermanen vielfach überliefert.DiamantbestattungDie Diamantbestattung ist eine Bestattungsart bei derein Teil der Asche zum synthetischen Diamanten„veredelt“ wird. Der Diamant ermöglicht denHinterbliebenen eine Erinnerung an den Verstorbenen.Verstreuung der Asche inder NaturWeltraumbestattungDie Weltraumbestattung ist eine Bestattungsart, beidem ein kleiner Teil der kremierten Asche in denWeltraum getragen wird.Am 21. April 1997 brachte eine Pegasus XL erstmals24 Miniurnen ins Weltall. Bislang wird wegen derhohen Transportkosten nach der Kremation nur einTeil der Asche ins Weltall transportiert.9


<strong>Grabgestaltung</strong> und <strong>Denkmal</strong>auf der Bundesgartenschau 2009SÜDLICHER SCHLOSSGARTEN- Landschaftsgarten derzeit verwildert- Rekonstruktion nach mehr als 60 Jahren- Irrgarten- Hippodrom- <strong>Grabgestaltung</strong> und <strong>Denkmal</strong>10


Nutzung des SüdlichenSchlossgartenals ParkplatzStarker Wildwuchs, keine StrukturenCharakterverlustKeine BaumpflegeStraßen und VerkehrswegeTrennung vom Schlossparkbereich11


GrundlagederWiederherstellungLeitbild ist die Gestaltung durch HofgärtnerKlett1850 und 1870 umgesetztVermessung von 1890/91eindeutigsteDokument für die Umsetzung Klett warjedoch auch am Umsetzungsprozesswesentlich beteiligt und ist neben Lenné diewichtigste gestalterische KraftGeboren in Schwerin am 25. Februar 1808,Gymnasium in SchwerinTitel des Hofgärtners 1835,Übertragung der Umgestaltung desgesamten Schlossgartens unterAnregungen und Entwürfen von LennéGestorben am 29. Juli 1882 in Schwerin12


Gestaltung des OstorferBerges durch Mittel desLandschaftsgartens (Wege,Pflanzung, etc.)Aufwendiger Mittelpunkt inForm eines Hippodroms ausPergola und SchmuckbeetenBaum- und Strauchbestand inGruppenUmgebung mit gleicherGestaltungBezüge zur Umgebung inForm von Wegen etc.Freischneiden der BaumkronenAuslichten des WildwuchesWiederherstellung der WegeflächenWiedergewinnung des RaumesWiedergeburt des Parkcharakters13


Panoramabild Hippodrom15 Urnen26 Einzsteller32 Doppelgräber4 Gemeinsamer WegGärtnerischer Wettbewerb14


WechselbepflanzungFrühjahrSommerHerbst<strong>Grabgestaltung</strong>•A - Rahmenpflanzung•B - Bodendecker•C - Wechselbepflanzung15


<strong>Grabgestaltung</strong>A - RahmenpflanzungGrüne Fadenzypresse, Japanischer Schlitzahorn, BerberitzeB - BodendeckerKriechwacholder, Thymian, Fetthenne, Efeu, ImmergrünC - WechselbepflanzungStiefmütterchen, Katzenpfötchen, Hornveilchen16

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