Leitfaden Wirtschaftspolitik

LEITFADENFÜR DEN THEMENSCHWERPUNKTWIRTSCHAFTSPOLITIKVor Ihnen steht die Aufgabe, sich mit dem sehr breiten Wissensgebiet der Wirtschaftspolitik zubeschäftigen und die wesentlichsten Komponenten und ihre Wechselwirkung zu verstehen.Sie erinnern sich gewiss noch an die Inhalte der Grundlagen der Volkswirtschaftslehre, welcheals Zugangsvoraussetzung zu Ihrem Studium voll angerechnet werden. In VWL haben Sie sichmit wichtigen Grundlagen vertraut gemacht. Im Fach „Wirtschaftspolitik“ geht es darum, dieseGrundlagen aktivierend und vertiefend zu nutzen, um die Prinzipien der Wirtschaftspolitik,dessen Träger die Institutionen des Staates sind, zu verstehen. Aus diesem Grunde werdenIhnen sowohl im bereitgestellten Skript, als auch im Buch viele Begriffe und Zusammenhängebereits bekannt vorkommen.Wichtig ist, dass Sie erkennen und verstehen, dass Wirtschaftspolitik die aus erkanntenökonomischen und sozialen Gesetzmäßigkeiten abgeleiteten mittel- und langfristigenHandlungen des Staates und seiner Institutionen in Zusammenarbeit und gegenseitigerWechselwirkung mit den Interessenvertretungen der Gesellschaft sind. Es versteht sich dabeivon selbst, dass diese Handlungen auf der aktiven Anwendung der Gesetzmäßigkeitenaufbauen sollten. In der Praxis ist das nicht immer und ausschließlich der Fall, da beipolitischen Entscheidungen oftmals kurzfristige Überlegungen eine wichtige Rolle spielen undsicherlich auch spielen müssen. Auch sind noch nicht alle Gesetzmäßigkeiten ausreichend inihren Grundlagen und Wirkungen bekannt, so dass empirisches Herangehen anEntscheidungen mit Unsicherheiten behaftet ist. Gerade auch Methoden der Ökonometrie, mitdenen Sie sich kurz in einem gesonderten Studienfach vertraut gemacht haben, helfen bei derErkennung und dem besseren Verständnis von Gesetzmäßigkeiten.Generell erwarten wir, dass Sie sich vollständig mit dem bereitgestellten Skript, welches eine„Express-Darstellung“ des Fachgebietes beinhaltet, auseinandergesetzt haben. Das Buchstellte eine breitere, vertiefendere und umfassendere Themendarlegung dar, die einerseits dasVerständnis des Skriptes erleichtern soll, andererseits in einigen Teilen durch das Gedankenhierzu senden Sie bis sieben Tage vor Ihrem Seminar ein.In diesem Leitfaden finden Sie eine Konzentration auf die wichtigsten Seiten der angegebenenPflichtliteratur. Empfehlenswert ist es, auch die anderen Seiten zu lesen, da damit diekomplexen Zusammenhänge und die Breite der Thematik besser empfunden werden kann.Diese sind allerdings für das Seminar keine zwingende Voraussetzung.Die Seiten, die Sie hier als Angabe finden, sind in ihrer Anzahl beschränkt. Damit tragen wir derhohen zeitlichen Belastung neben Ihrer Haupttätigkeit Rechnung. Wenn Ihnen etwas nicht klarsein sollte, dann machen Sie sich bitte eine Notiz und fragen im Seminar Ihren Dozenten odersetzen Sie sich mit ihm per E-Mail in Verbindung. Wir gehen davon aus, dass sowohl das Skriptzum Fach als auch die Literatur alle auftretenden Fragen bereits weitestgehend beantwortet.Viel Spaß und Erfolg!© GOING PUBLIC! Seite - 1

Leitfaden zu „Wirtschaftspolitik“Woche 1 (11 Buchseiten, 3 Skriptseiten):Wirtschaftstheorie und Theorie der WirtschaftspolitikDas Ziel der ersten Etappe des Selbststudiums ist die Herausarbeitung des Verständnisses,dass Wirtschaftspolitik die aktive Anwendung ökonomischer Gesetzmäßigkeiten im Rahmeneines zugrunde gelegten Wirtschaftsmodells ist. Einen zusammenfassenden Einstieg vermitteltdas Skript auf den Seiten 5 bis 7.Für den Interessierten verweisen wir fakultativ auch auf das Skript „Wirtschaftstheorien“,welches eine thesenhafte Abhandlung der Entwicklung der Wirtschaftstheorien beinhaltet.Setzen Sie sich bitte mit den Inhalten des Buches auf den Seiten 19 bis 27 (Punkt 1.3 bis1.6) auseinander.Im Punkt 1.6 ist ein Bezug auf die Bundesrepublik Deutschland gegeben, welchen wir imWeiteren noch öfters benötigen und problemorientiert betrachten werden.Widmen Sie sich bitte den Aufgaben auf Seite 26-27, sie helfen bei der Entwicklung desDenkens in den globalen und teilweise abstrakten Kategorien einer Volkswirtschaft. Sie sindjedoch keine zwingende Voraussetzung für den weiteren Studienablauf.Um zu verstehen, dass Wirtschaftspolitik (wie übrigens alle Handlungen) zielabhängig und mitUnsicherheiten behaftet ist, sollten Sie sich zwingend den Seiten 34 bis 37 des Bucheswidmen. Hier finden Sie eine theoretisch fundierte Begründung des in allen entwickeltenGesellschaften existierenden Problems der Unsicherheit, welche durch die Stärkung desWirkens qualitativer (ordnungspolitischer) Grundsätze im Sinne einer effizientenWirtschaftspolitik versucht wird zu mindern.Seite - 2© GOING PUBLIC!

Leitfaden zu „Wirtschaftspolitik“Woche 2 (22 Buchseiten):Wirtschaftspolitische Anwendungen der MikroökonomikAus dem Bereich der Volkswirtschaftslehre wissen Sie noch, dass sich untermarktwirtschaftlichen Bedingungen (das heißt: Wettbewerbsbedingungen) Marktgleichgewichteeinstellen, welche von den (sich ständig ändernden) Einflussgrößen der Nachfrage und desAngebots abhängen. Ein Gradmesser für das Gleichgewicht ist bei vollständiger Konkurrenz dieHerausbildung des Marktpreises.Unsicherheiten der Wirtschaftspolitik resultieren aus mikroökonomischer Sicht aus fehlendenoder instabilen Marktgleichgewichten. Auf den Seiten 55 bis 63 des Buches sind dieUrsachen des Marktversagens beschrieben.Ein versuchter Ausweg der Wirtschaftspolitik ist die Anwendung von Instrumenten staatlicherPreispolitik, welche eine ihrer „marktuntypischsten“ Auswüchse in der Agrarpreispolitik der EUfindet.Machen Sie sich in diesem Zusammenhang vertraut mit den Seiten 63 bis 67. Arbeiten Sieheraus, dass staatliche Preispolitik nur eine kurz- bzw. mittelfristige Maßnahme derWirtschaftspolitik sein kann, da dadurch das freie Wirken der Marktkräfte (zeitweilig durchausgerechtfertigt) mittel- und langfristig behindert wird.Machen Sie sich mit den Instrumenten der staatlicher Regulierungs- und Deregulierungspolitikvertraut. Diese Instrumente dienen der Behinderung von Marktversagen und sindmarktwirtschaftliche Instrumente des Staates. Lesen Sie dazu die Seiten 74-83 des Buches.Sie sehen, dass der Staat eine aktive Rolle spielen muss. Im Seminar werden wir uns mit dieserProblematik weiter beschäftigen.© GOING PUBLIC! Seite - 3

Leitfaden zu „Wirtschaftspolitik“Woche 4 (23 Buchseiten):Wirtschaftspolitische Ziele und ZielkonflikteWie Sie bereits zu Beginn des Studiums dieses Faches verstanden haben, geht es in derWirtschaftspolitik darum, ein Optimum (Gleichgewicht) unter konkreten gesellschaftlichenGegebenheiten unter Zugrundelegung wirtschaftlicher Gesetzmäßigkeiten zu finden und zuschaffen. Diese Aufgabe ist einerseits mit Unsicherheit behaftet, andererseits stehen (an sichvernünftige und einleuchtende) Ziele der Wirtschaftspolitik zueinander in Widerspruch.Dieser Problematik widmet sich das Buch auf den Seiten 246 bis 253 (Punkte 14.1 bis14.3) Lesen Sie aufmerksam diese Seiten. Sie werden regelmäßig zu dem Schluss kommen,dass bei Zugrundelegung von Grundwerten, die sich in ordnungspolitischen Grundsätzenniederschlagen, Zielkonflikte durch Kompensation verringert werden. Eine vollständigeÜberwindung scheint nur theoretisch möglich.Das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft zielt auf der Verminderung der Zielkonflikte durchgeeignete wirtschaftspolitische Maßnahmen.Das Kapitel 15 des Buches (Seiten 258 bis 274) widmet sich den globalen Instrumentender Verminderung der Zielkonflikte im Sinne des Wirkens auf ein gesamtvolkswirtschaftlichesGleichgewicht. In der Volkswirtschaftslehre haben Sie die Instrumente im Zusammenhang mitdem „Magischen Viereck“ kennen gelernt. Das Lesen dieses Kapitels stellt für Sie deshalbnichts völlig Neues dar, sondern dient als eine zusammenfassende Darstellung derWirtschaftspolitik des Staates.Sie haben sich damit, gewiss erfolgreich, der breiten und schwierigen Problematik derWirtschaftspolitik und ihren theoretischen und teilweise recht abstrakten Grundlagen gewidmet.Sie haben verstanden, dass die vielfältigen Instrumente und Maßnahmen in Abhängigkeit vonden Gegebenheiten zu Zielkonflikten führen können. In Ihrer Tätigkeit als Finanzberater sind Siein hohe Maße von den volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und damit von der konkretenWirtschaftspolitik abhängig. Andererseits hat das Ergebnis Ihrer Tätigkeit wiederumgesamtvolkswirtschaftliche Wirkung. Das Erkennen dieses Zusammenhangs sollte einwesentliches Ziel des Studiums gewesen sein© GOING PUBLIC! Seite - 5