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magazin nr. 15winter 20<strong>13</strong>Gesundheit : brementitelthema :::::::::::::::::::: (K)eine Frage des Alters Medizin gegen die Zeichen der Zeit :· S. 05spezial ::::::::::::::::::::::::::: Saubere Sache Hygienemanagement der <strong>Freie</strong>n <strong>Kliniken</strong> <strong>Bremen</strong> :· S. 15DIAKO EV. DIAKONIE-KRANKENHAUS :::::ST. JOSEPH-STIFT ::::::::::::::::::::::::::::ROLAND-KLINIK :::::::::::::::::::::::::::::ROTES KREUZ KRANKENHAUS ::::::::::::::


schwerpunktegesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>editorialAlter ist relativ:·Es ist erstaunlich, wie sich das Alter gewandelt hat. Nichtzuletzt dank der modernen Medizin, die es ermöglicht,auch die späten Lebensjahre aktiv zu gestalten – vielfachtrotz Gelenk verschleiß, poröser Knochen und verkalkterGefäße. Wie Mediziner in den vier <strong>Freie</strong>n <strong>Kliniken</strong> <strong>Bremen</strong>diese Alterszeichen therapeutisch begleiten und einenbewegten Lebensstil in jedem Alter unterstützen, erfahrenSie im Titelthema.Krankenhaushygiene bewegt Menschen und Medien. DiesesHeft zeigt Ihnen, wie professionelles Hygienemanagementin den vier <strong>Freie</strong>n <strong>Kliniken</strong> <strong>Bremen</strong> funktioniert.Klar ist: Ohne Regeln, Kontrolle und Kommunikationkann kein Reinheitsgebot bestehen. Gesundheit:<strong>Bremen</strong>ist ein Projekt von DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus,St. Joseph-Stift, Roland-Klinik und Rotes Kreuz Krankenhaus.Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. ·:medizinische schwerpunkteDie <strong>Freie</strong>n <strong>Kliniken</strong> <strong>Bremen</strong>:: Zentrum für Hämatologie und Onko logie/Stammzelltransplantation/Tumorchirurgie:: Gelenk- und Wirbelsäulenzentrum,Therapie von Sportverletzungen, Unfall -chirurgie, Endoprothetik-Zentrum derMaximal versorgung:: Interdisziplinäres Bauchzentrum (Visze ralchirurgie/Gastroenterologie/Onkologie/Zertifiziertes Darmkrebs zentrum):: Frauenklinik/Zertifiziertes Brust zentrum/Gynäkologie und Geburtshilfe:: Klinik für Urologie und Kinderurologie:: Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin/SpezielleSchmerz therapie:: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde:: Nierenerkrankungen/Dialyse:: Zentrum für Strahlentherapie und Radioonkologie:: Palliativmedizin:: Ambulantes OP-Zentrum:: Gesundheitsimpulse:: Frauenklinik: Zertifiziertes Brustzentrum /Beckenbodenzentrum / Gynäkologie /Geburtshilfe / 24-Stunden-Kinderarzt (inKooperation mit Klinikum <strong>Bremen</strong>-Mitte):: Augenklinik:: Zentrum für Geriatrie und Frührehabilitation/Osteologisches Zentrum (DVO):: Hals-Nasen-Ohren-Klinik/Schlaflabor:: Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie/Tumor chirurgie/minimalinvasive Chirurgie:: Darmkrebs zentrum/Bauchzentrum:: Innere Medizin / Gastroenterologie /Dia betologie / onkologische Tagesklinik:: Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin/zertifizierteSchmerztherapie:: Klinik für Naturheilverfahren:: Institut für Radiologische Diagnostik:: Ambulantes OP-Zentrum:: Therapiezentrum für Physikalische Thera pie,Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie:: physicum – Angebote für Körper und Geistam St. Joseph-Stift:: Zentrum für Hand- und RekonstruktiveChirurgie:: Zentrum für Endoprothetik, Fußchirurgie,Kinder- und Allgemeine Orthopädie:: Zentrum für Schulterchirurgie,Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie:: Wirbelsäulenzentrum:: Anästhesiologie und Schmerztherapie:: Ambulantes OP-ZentrumDIAKO Ev. Diakonie-Krankenhausgemeinnützige GmbHGröpelinger Heerstraße 406–40828239 <strong>Bremen</strong>Telefon 0421-6102-0E-Mail info@diako-bremen.dewww.diako-bremen.deKrankenhaus St. Joseph-Stift GmbHSchwachhauser Heerstraße 5428209 <strong>Bremen</strong>Telefon 0421-347-0E-Mail info@sjs-bremen.dewww.sjs-bremen.deRoland-Klinik gemeinnützige GmbHNiedersachsendamm 72/7428201 <strong>Bremen</strong>Telefon 0421-8778-0E-Mail info@roland-klinik.dewww.roland-klinik.deWas ist was?:::::Angiografie röntgenologische Darstellung von Blutgefäßen:::::Anästhesiologie Einsatz von Betäubungsverfahren:::::ArthroskopieGelenkspiegelung:::::Computertomografie spezielle Röntgentechnik:::::Diabetologie Therapie von Diabetes:::::Dialyse apparative Blutwäsche:::::Endoprothetik Einsetzen künstlicher Gelenke:::::Frührehabilitation Aufbaumaßnahmen nach klinischer Therapie:::::Gastro entero logie Therapievon Krankheiten des Magen-Darm-Trakts und angrenzenden Organen:::::Geriatrie Altersmedizin:::::Hämatologie Therapie von Blutkrankheiten:::::Onkologie Krebstherapie:::::Orthopädie Therapie von Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen:::::Osteologie spezielle Knochentherapie:::::PhlebologieVenentherapie:::::Radiologie Diagnostik und Therapie mit Strahlen:::::Stent Prothese zur Aufweitung einer verengten Arterie:::::ViszeralchirurgieOperieren der Bauchorgane u.a.:::::Zertifiziertes Brustzentrum ausgewiesenes Zentrum zur Behandlung von Brustkrebs


gesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>inhalt03In dieser Ausgabe:: Chirurgische Klinik: Viszeral- undUnfallchirurgie/zertifiziertes regionalesTraumazentrum:: Medizinische Klinik: Nieren- und Hochdruckerkrankungen/Dialyse,Gastro enterologie, Diabetologie,Kardiologie mit Herzkatheterlabor:: Gefäßzentrum <strong>Bremen</strong> mit MVZ am RKK:Gefäßchirurgie und Phlebologie,Radiologische Gefäßdiagnostik mitStent-Verfahren:: Rheumazentrum mit Klinik für Inter -nis tische Rheumatologie, Osteologieund Klinik für Orthopädie und operativeRheumatologie, Endoprothetik:: Klinik für Anästhesie und Intensiv medizin:: Klinik für Schmerzmedizin – BremerSchmerzzentrum:: Ambulantes OP-Zentrum0405060809101214151618192022232324neues aus den klinikentitelthema(K)eine Frage des AltersAlles andere als 08/15 – Endoprothetik für das KnieStarkes Becken für aktive Frauen – BeckenbodenzentrumRheuma: Gefahr für das Herz – Rheumatoide ArthritisGelenkschmerzen kennen kein Alter – Endo prothetikzentrumKünstliche Hornhaut rettet Augenlicht – Boston-KeratoprotheseNach Wirbelbruch schnell wieder auf den Beinen – Kyphoplastiespezial: hygienemanagementSaubere SacheDer eigene Anspruch wächst stetig – Fragen an KlinikhygienikerPenibel sein – Hygienefachkräfteausserdem:Klare Bilder vom Brustkrebs – Neues MammografieverfahrenGebündelte Kompetenzen gegen den Krebs – Onkologisches ZentrumHoffnung bei Lebermetastasen – RadiofrequenzablationProminente antwortenHaaks gesunde WeltTermine und VeranstaltungenDIAKO Ev. Diakonie-KrankenhausGröpelingenKrankenhaus St. Joseph-StiftSchwachhausenRotes Kreuz Krankenhaus <strong>Bremen</strong>gemeinnützige GmbHSt.-Pauli-Deich 2428199 <strong>Bremen</strong>Telefon 0421-5599-0E-Mail info@roteskreuzkrankenhaus.dewww.roteskreuzkrankenhaus.deSie können ›Gesundheit:<strong>Bremen</strong>‹ auch aufwww.freieklinikenbremen.de lesen oderals <strong>PDF</strong>-Datei <strong>herunterladen</strong>. Auf Wunschschicken wir Ihnen gerne ein Exemplar zu.Kontakt: text+pr, Telefon 0421-56517-28E-Mail info@freieklinikenbremen.dewww.freieklinikenbremen.deRotes Kreuz KrankenhausNeustadtRoland-KlinikNeustadt


04neues aus den klinikengesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>DIAKOFünf Jahre DarmkrebszentrumMit einer Fortbildungsveranstaltunghat das Darmkrebszentrum <strong>Bremen</strong>West sein fünfjähriges Bestehenbegangen. Seit Mai 2008 ist die Einrichtungdurch die Deutsche Krebsgesellschaftals einziges Darmkrebszentrumim Bundesland <strong>Bremen</strong>zertifiziert. Seit dieser Zeit haben dieFachdisziplinen mit Partnern imambulanten und stationären Bereichgezeigt, dass eine interdisziplinäre,berufsgruppen- und sektorenübergreifendeBetreuung von Patienten mitDarmkrebserkrankungen einen deutlichenFortschritt darstellt. Das Kompetenzzentrumwird maßgeblichgebildet durch die klinischen VerantwortungsbereicheViszeralchirurgie,Gastroenterologie, Onkologie undStrahlentherapie. ·:DIAKOZielkonzeption ›DIAKO 2015‹Die Umsetzung des jüngsten Investitionsvorhabens›DIAKO 2015‹ istein weiterer Meilenstein, der garantiert,dass das DIAKO weiterhin alsein auch wirtschaftlich erfolgreicherKrankenhausträger agieren kann.Das gesamte Bauvorhaben ist miteinem Finanzvolumen in Höhe von32,5 Millionen Euro projektiert. BisSeptember 2015 wird die Gesamtkapazitätder operativen Einheiten aufinsgesamt zwölf modernste OP-Säleerweitert; die Zentrale Notaufnahmesowie die Liegendwagenzufahrtwerden patientenorientiert komplettneu gestaltet und erhalten einedirekte Anbindung an die mit ihr engkooperierenden Bereiche Radiologie,Labor und OP. ·:Rotes Kreuz KrankenhausNeues Ambulantes OP-ZentrumIm Forum K am Rotes Kreuz Krankenhausist ein hochmodernes AmbulantesOP-Zentrum mit drei Sälen entstanden.Neben den Klinik ärztenkönnen auch niedergelassene Ärzteunterschiedlicher FachrichtungenRäume, Equipment, Personal und dieAnnehmlichkeiten des stilvollenneuen OP-Zentrums nutzen. Erreichbarist das Ambulante OP-Zentrumunter 0421-5599-525. Ärzte, die sichfür eine eigene Nutzung interessieren,wählen bitte 0421-5599-321. ·:St. Joseph-StiftAusgezeichnet im Demografie-AtlasIm September 20<strong>13</strong> hat das Projekt›Demogra-fitte Pflege‹ erfolgreich ambundesweiten Ideenwettbewerb ›Landder demografischen Chancen‹ desBundesministeriums für Bildung undForschung teil genom men. Aus den101 besten Ideen zur Lösung der demografischenHerausforderungen inder Arbeitswelt entstand der ›Demografie-Atlas‹,in dem das St. Joseph-Stift mit drei Beiträgen zu finden ist.Ziel der Klinik ist die Förderungeiner Unternehmenskultur, in der einAltern im Krankenhaus möglichund gewünscht ist. ·:Roland-KlinikZweifach zertifiziertDas Zentrum für Endoprothetik, Fußchirurgie,Kinder- und AllgemeineOrthopädie der Roland-Klinik wurdeals ›Endoprothetikzentrum derMaximalversorgung‹ zertifiziert. Dasbedeutet: Patienten können sichersein, dass bei jedem endoprothetischenEingriff ein erfahrener Hauptoperateurdabei ist und dass alle Ärzte desZentrums besondere Expertise aufdem Gebiet des künstlichen Gelenkersatzesvorweisen. Zudem beteiligtsich die Roland-Klinik am neuen Endoprothesenregisterfür Deutschland.Auch das Zentrum für Hand- undRekonstruktive Chirurgie wurde ausgezeichnet:Es erhielt die Rezertifizierungzum Hand-Trauma-Center.Damit bleibt das Zentrum einesvon nur 26 Hand-Trauma-Centernin Deutschland und das einzige in<strong>Bremen</strong>. ·:St. Joseph-StiftMaskottchen JosephinchenDie fröhliche kleine Raupe Josephinchenist das neue Maskottchendes St. Joseph-Stift. Als Symbol kommtsie vor allem in der Geburtshilfeund bei Mütter- und Babykursen desphysicum zum Einsatz. Als flauschigesKuscheltier ist sie aber fürjeden Patienten und Besucher desSt. Joseph-Stift auch für zu Hause zuerwerben. ·:


gesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>(k)eine fragedes AltersErste Fältchen, ein paar graue Haare – bevor die Zeichen der Zeit augenscheinlich werden,verändern sich Prozesse im Körper. Die Knochenmasse nimmt ab, Ablagerungenverhärten die Gefäße, das Bindegewebe erschlafft, Gelenke verschleißen – das ist natürlichund allein kein Fall für die klassische Altersmedizin. Spezialisierte Stellen wie die Klinikfür Geriatrie und Frührehabilitation des St. Joseph­ Stift kommen erst ins Spiel, wenn mehrfacheLeiden besondere Behandlung erfordern.Dennoch: Mit dem Alter steigt das Risiko für viele Erkrankungen. Die stillen Begleiterspäter Jahre – Osteoporose, Arteriosklerose und Arthrose – können zur Herausforderungwerden. Je älter wir werden, desto langsamer heilen Verletzungen, desto belastender sindOperationen. Früher nahmen Ärzte ab einem gewissen Patientenalter von manchenBehandlungen Abstand.Der medizinische Fortschritt hat dies gründlich geändert: Minimalinvasive Chirurgie,individuelle Kunstgelenke und fortschrittliche Diagnoseverfahren eröffnen früherkaum denkbare Chancen.


06 titelthema: (k)eine frage des alters rkkgesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>Alles andere als 08/15Im Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK) hat sich die Klinik für Orthopädie undoperative Rheumatologie auf verschleißbedingte Erkrankungen der Gelenkespezialisiert.:·Die Klinik für Orthopädie und operative Rheumatologieim Rotes Kreuz Krankenhaus versorgt Patienten mitRheuma und verschleißbedingten Schäden (Arthrose) anGelenken von Knie, Fuß, Hand, Schulter und Hüfte.Die fast 30-jährige Erfahrung des Chefarztes Dr. IngoArnold in der operativen Rheumatologie kommt allenPatienten zugute, die im RKK einen Gelenkersatz bekommen– egal, ob mit oder ohne Rheuma: »Die Rheumaorthopädiestellt sehr hohe Ansprüche an das technischeVerständnis und die operativen Fähigkeiten des Arztes«,weiß der Vater zweier Töchter, »Sie ist die hohe Schule desGelenkersatzes.« Warum? Früher sorgten große Pro -thesen mit für die Stabilität im Knie. Heute sind die Kunstgelenkeindividueller und viel kleiner, die Operationenwerden immer schonender. Neben dem Einsatz des künstlichenGelenkes erfordert deshalb vor allem das komplizierteModellieren und Ausgleichen aller Bänder, Kapselnund Muskeln um das Knie herum ein hohes Maß anErfahrung. Möglich ist das nur durch Fingerfertigkeit undKnow-how bei der Wiederherstellung dieser Weichteile.Ziel ist die bestmögliche Annäherung an die natürlicheBiomechanik des Gelenkes.Volle Konzentration: Dr. Ingo Arnold, Chefarzt der Klinik fürOrthopädie und operative Rheumatologie, bei der Arbeit im OP.INDIVIDUALITÄT IST BEIM KNIEERSATZ TRUMPFWenn alle Möglichkeiten der nicht operativen Behandlungsmethodenausgeschöpft und auch die Hüft- oderKniegelenkspiegelungen allein nicht mehr Erfolg versprechendsind, wird der Einsatz eines künstlichen Gelenksunvermeidlich. Den richtigen Zeitpunkt dafür einschätzenzu können, ist maßgeblich für den Operationserfolg.»So wie jeder Patient verschieden ist, dürfen auch die Behandlungund das Implantat nicht von der Stange sein«,betont der 54-Jährige. Ihm ist es wichtig, seinen Patientendie Behandlungsoptionen und zu erwartenden Ergebnissevorab zu erklären. »Auch ein Laie sollte in der Lage sein,diese für sein Leben wichtige Entscheidung informiert zutreffen«, findet der leidenschaftliche Jogger. Gerade beiKnie- und Hüftproblemen warteten die Menschen oftviel zu lange. »Das kann sich rächen. Ähnlich wie Knorpelzellen,die sich nur sehr langsam regenerieren können,haben auch die Satellitenzellen in den Muskeln eine sehrempfindliche Struktur. Durch zu viel Schonung nimmtdie Muskulatur ab und es dauert viel länger, nach der OPwieder fit und beweglich zu werden«, erklärt Dr. Arnold.DER ›AIRBAG‹ IST GLEICH NEBENANVersorgt werden im RKK auch Patienten, deren Implantatausgewechselt werden muss – ob durch erschlaffteBänder, durch Infektionen oder weil es nach 15 bis20 Jahren verschleißbedingt erneuert werden muss. Dabeikommt den Operateuren die fächerübergreifende,enge Zusammenarbeit mit Ärzten der anderen <strong>Kliniken</strong>und Abteilungen im Rotes Kreuz Krankenhaus zugute.»Auch wenn sich die Operationszeiten halbiert haben unddie Komplikationsraten sinken: Für viele Patienten istzum Beispiel eine Intensivstation im Krankenhaus ihrerWahl sehr wichtig – als eine Art ›Airbag‹«, sagt Arnold.»Für uns Orthopäden bedeutet der Schulterschluss mit derIntensivmedizin und der Kardiologie, dass wir auchschwer kranke Patienten mit künstlichen Gelenken versorgenund komplexe Eingriffe mit der entsprechendenNachbetreuung vornehmen können.« ·: dw


gesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>rkk 09Hat das Rheuma die Herzkranzgefäße schonin Mitleidenschaft gezogen? ProfessorDr. Karl- Christian Koch (links) und ProfessorDr. Jens Gert Kuipers prüfen die Röntgenbilderim Herzkatheter labor auf Hinweise.Rheuma: Gefahrfür das Herz Rheuma kann aufs Herz schlagen. Im Rotes Kreuz Krankenhaus betreuenund behandeln Kardiologen und Rheumatologen Patienten mit entzündlichemGelenkrheuma gemeinsam.:·Gelenkbeschwerden begleiten Hartmut Ruhland* seitJahren. Morgens kommt er nicht gut aus dem Bett, seineGelenke sind steif und die Finger schlecht durchblutet.Rheumatoide Arthritis heißt die entzündliche Form vonRheuma, die ihn und mehr als 800000 Deutsche plagt.Dass diese Erkrankung Mitschuld an seinem Herzinfarkttragen soll, kann Ruhland erst gar nicht glauben. DochRheumapatienten mit Herzproblemen wie ihn gibt esviele. Was steckt dahinter und wie kann man sich schützen?»Chronische Entzündungen betreffen gerade bei derRheumatoiden Arthritis nicht nur die Gelenke. Sie ziehendie zarten Wände des Gefäßsystems in Mitleidenschaft,begünstigen die Ablagerung von Plaques und verengen dieGefäßwände«, erläutert Professor Dr. Karl-ChristianKoch, Leitender Arzt der Kardiologie im Rotes Kreuz Krankenhaus.So kann die Rheumaerkrankung auch dieFunktion innerer Organe wie Lunge, Niere und Herz beeinträchtigen.Leistungsschwäche, Schwindel oder Atemnotsind häufig erste Anzeichen für degenerierte Herzgefäße.Unentdeckt kann dies zu Herzrhythmusstörungen, zerstörtenHerzklappen oder sogar zum Herzinfarkt führen.Patienten mit Rheumatoider Arthritis haben, ebensowie Diabetiker, ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko fürHerzinfarkt und Schlaganfall.FRÜHZEITIG UND REGELMÄSSIG UNTERSUCHEN LASSENIm Rotes Kreuz Krankenhaus arbeiten Kardiologen undRheumatologen deshalb eng zusammen. »Eine Rheumadiagnosebei einem Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemenlässt uns sofort hellhörig werden«, betont Professor Koch.Die Patienten werden dann gegebenenfalls von beiden Fachrichtungengemeinsam beobachtet und überwacht.Studien haben gezeigt, dass sich durch die Entzündungsprozesseschon nach zwei bis fünf Jahren Schäden inden Blutgefäßen entwickeln können. Wichtig ist deshalbdie frühzeitige und konsequente Behandlung desRheumas. Die gute Nachricht: »Hierfür stehen Basismedikamentezur Verfügung, welche die Entzündungsprozesseim Körper stoppen können«, erklärt Professor Dr. JensGert Kuipers, Chefarzt der Klinik für internistische Rheumatologieim RKK. Auch eine Ultraschalluntersuchungdes Herzens, die Echokardiografie, kann Hinweiseauf eine Gefährdung des Herz-Kreislauf-Systems geben.»Achten Sie mit Ihrem Arzt gemeinsam auf regelmäßigekörperliche Untersuchungen, Blutdruck-, BlutzuckerundBlutfettwerte sowie regelmäßige EKG-Kontrollen«,empfiehlt Koch. Wichtig für die Herzgesundheit ist außerdem– nicht nur für Rheumapatienten – eine gesundeErnährung: viel Fisch, Obst und Gemüse, nicht rauchenund viel Bewegung. ·: dw* Name von der Redaktion geändert.Kurz & knapp: Gefährliche SchmerzmittelEine aktuelle Studie zeigt, dass bekannteSchmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenacdas Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungenansteigen lassen können. Das hängt mit demWirkprinzip dieser sogenannten nichtsteroidalenAntirheumatika (NSAR) zusammen.Sie hemmen ein bestimmtes Enzym. Das lässtdie Schmerzen weniger werden, beeinflusstaber auch viele andere Prozesse im Körper.Bei Dosierung und Dauer der Einnahme dieserMedikamente sollten sich Patienten striktan die Empfehlung ihres Arztes halten.


10 titelthema: (k)eine frage des alters roland-klinikgesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>Gelenkschmerzenkennen kein AlterPatienten mit Gelenkverschleiß werden immer jünger, aber auch immerälter. Künstlicher Gelenkersatz kann zwar in jedem Alter Abhilfeschaffen, ist jedoch in der Roland-Klinik bewusst nicht immer das Mittelder ersten Wahl.:·Stellt man sich den typischen Arthrose-Patienten vor, soerscheint vor dem inneren Auge schnell eine ältere Personum die 70 Jahre. Die Realität sieht aber etwas anders aus,wie Dr. Bertram Regenbrecht, Chefarzt im Zentrum fürEndoprothetik, Fußchirurgie, Kinder- und AllgemeineOrthopädie der Roland-Klinik, beobachtet: »Unsere Patientenfür den Gelenkersatz werden immer jünger, aber auchimmer älter.« Das habe einerseits damit zu tun, dass ältereMenschen heute immer fitter und länger mobil blieben.Andererseits handele es sich bei Gelenkverschleiß um eineZivilisationskrankheit, die vermehrt bereits jüngereMenschen treffe. »Als Mediziner sind wir vor allem dazuaufgefordert, genau hinzuschauen, ob eine Endoprothesewirklich die beste Wahl ist«, so Regenbrecht. Denn auch dieHaltbarkeit von künstlichen Gelenken ist begrenzt:Die Standzeit beträgt rund 20 Jahre. Wer also vor dem50. Lebensjahr ein Kunstgelenk erhält, muss es im Regelfalleinmal operativ ersetzen lassen.Christian Meinert* hatte Glück im Unglück: Der 32-Jährige klagte über starke Schmerzen in der Hüfte,die ihn buchstäblich auf Schritt und Tritt begleiteten.Vor allem spürte der Hobbyfußballer diese nach demTraining. Schnell schien die Diagnose klar: Arthrose imrechten Hüftgelenk. »Mein Arzt sagte mir, ich kämewahrscheinlich um eine OP und ein künstliches Gelenknicht herum«, erinnert sich Meinert. Er sprach beiDr. Regenbrecht in der Roland-Klinik vor. »Bei HerrnMeinert lag eine Arthrose-Erkrankung nahe. Sie waraber nicht Ursache seiner Schmerzen«, so Regenbrecht.Er diagnostizierte das sogenannte ›Impingement-Syndrom‹:Knöcherne Fehlbildungen im Bereich des Gelenks leitenHüftkopf und Gelenkpfanne bei Bewegung fehl. Diesestoßen in der Folge schmerzhaft aufeinander. Wird dieFehlbildung nicht entfernt, kommt es zu einer dauerhaftenSchädigung und vorzeitiger Arthrose.Um eine OP kam Christian Meinert daher nicht herum,wohl aber um die Endoprothese. Ihm halfen die Orthopädenmit einer Hüftarthroskopie, bei der sie das störendeKnochenstück minimalinvasiv entfernten und so dennormalen Bewegungsablauf des Gelenks wiederherstellten.Nach etwa einem halben Jahr konnte Meinert wiederungebremst beim Fußballtraining mitkicken – ohne Hüftschmerz.»Hätte sich allerdings schon eine Arthrose entwickelt,hätten wir tatsächlich ein künstliches Hüftgelenkeinsetzen müssen«, betont Chefarzt Regenbrecht.KURZSCHAFTPROTHESEN HABEN SICH BEWÄHRTIst schon in jungen Jahren ein künstliches Gelenk unumgänglich,greift der Chirurg auf spezielle Implantatezurück. »Bei Arthrose-Patienten, die noch ein langes Lebenmit dem Gelenkersatz vor sich und eine gute Knochenstrukturhaben, empfiehlt sich eine sogenannte Kurzschaftprothese.Dafür müssen wir nur wenig gesundesKnochenmaterial zur Befestigung in Anspruch nehmen«,erläutert Regenbrecht. Der Vorteil: Die Endoprothesekann zu einem späteren Zeitpunkt sehr viel besser aus-


gesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>11Die Hüftarthroskopie erlaubt Oberarzt Dr. Ulrich Stosberg einendirekten Blick auf erkrankte Gelenke. Durch den minimalenSchnitt können auch notwendige Korrekturen durchgeführt werden.Dr. Bertram Regenbrecht, Chefarztim Zentrum für Endoprothetik,Fußchirurgie, Kinder- und AllgemeineOrthopädie (rechts)getauscht und durch eine neue ersetzt werden. Eine besonderszuverlässig lange Standzeit haben erfahrungs -gemäß zementfreie Titanimplantate mit einer Keramik-Gleit paarung, wie sie auch Dr. Regenbrecht gern verwendet.»Wenn möglich – und das muss von Patient zuPatient genau untersucht werden –, greifen wir auf dieseForm des Gelenkersatzes zurück. Wir haben damitsehr gute Erfahrungen gemacht – bei jüngeren, aber auchbei sehr viel älteren Patienten«, so Regenbrecht.»Als Endo prothetikzentrum der Maximalversorgung sindwir auf entsprechende Fälle eingestellt. Wir sehen esdarüber hinaus jedoch als unsere Verpflichtung an, stetsgenau zu prüfen – egal ob an Hüfte, Knie, Sprunggelenkoder Füßen –, ob eine Endoprothese das Mittel der Wahlist oder ob es Alternativen gibt.« Am Kniegelenk geltees zum Beispiel zu prüfen, ob eine operative Korrektureventueller Fehl stellungen eine Prothese vermeiden kannoder ob mit einer minimalinvasiv eingesetzten Teilprothesedas Ziel der Schmerzfreiheit erreicht werdenkönne.ENDOPROTHESE TROTZ HOHEN ALTERSMarianne Schüler* kam nicht ganz so glimpflich davon.Die 74-Jährige hatte bereits so einiges versucht:Krankengymnastik, Injektionen, Schmerztabletten, Zähnezusammenbeißen. Ihre Schmerzen blieben. In beidenHüftgelenken, rechts wie links. Dabei hatte sie sich ihrenRuhestand aktiv und mit vielen Reisen vorgestellt. Daranwar aber nicht zu denken. Sie musste sich schließlich einerOperation unterziehen. »Bei Frau Schüler fanden wirleider nicht die Knochenstruktur vor, wie wir sie uns gewünschthätten«, erinnert sich Regenbrecht. Die Knochender Patientin waren bereits durch eine leichte Osteoporoseetwas in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Ärztegriffen daher bei beiden Hüftgelenken auf Implantatezurück, die sie tiefer im Knochen verankern mussten.»Ansonsten hätten wir keinen festen Halt und keine optimaleStandzeit erzielen können«, erklärt Regenbrecht.Allerdings sei es auch hier möglich, auf zementfreieProthesen zurückzugreifen, die sich bewährt haben undsehr gute Langzeitergebnisse vorweisen.Im Abstand von etwa anderthalb Jahren führten dieMediziner der Roland-Klinik die Operationen am r echtenund linken Hüftgelenk bei Marianne Schüler durch.Nach jeweiliger erfolgreicher Reha im Anschluss bewegtsich die Rentnerin heute wieder beschwerdefrei – und kannim Ruhestand endlich so durchstarten, wie sie es sichvorgestellt hatte. ·: yb* Name von der Redaktion geändert.Kurz & knapp: StandzeitenWeil künstliche Gelenke nicht ewig halten,gelten für Endoprothesen sogenannteStandzeiten. Diese fallen nach Art und Ortdes Gelenks unterschiedlich lang aus. In derRegel halten künstliche Hüft- oder Kniegelenke15 bis 20 Jahre. Ein sorgsamer Umgangdes Patienten mit sich und seinem Implantatverlängert die Standzeit, Unfälle oderzu starke Belastung können sie verkürzen.


12titelthema: (k)eine frage des altersst. joseph-stiftgesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>Künstliche Hornhaut rettet AugenlichtWenn eine Spenderhornhaut abgestoßen wird, droht transplantiertenPatienten die Blindheit. Eine künstliche Hornhaut kann das Sehvermögenretten. Im St. Joseph-Stift wird sie eingesetzt.LinseBoston-Keratoprothese Typ 1als HornhautersatzIrisHornhaut:·Wenn die Hornhaut des Auges schwer erkrankt und dieSicht eingeschränkt ist, wird oft eine Hornhauttransplantationnötig. Viele Menschen mit Hornhauterkrankungenprofitieren von Transplantationen, die mit menschlichenSpenderhornhäuten durchgeführt werden. DieseArt der Transplantation ist die am meisten verbreiteteMethode bei schwerwiegenden Hornhauttrübungen.In vielen Fällen scheitert diese Behandlung aber schnell:Die Spenderhornhaut wird abgestoßen, wächst nichtein und trübt sich erneut.Seit Jahren wird deshalb versucht, die getrübte Augenhornhautdurch künstliches Material zu ersetzen. DieVersuche scheiterten bislang daran, die Hornhaut auskörperfremdem Material an der Oberfläche des Auges fürlängere Zeit zu fixieren. Der Durchbruch gelang schließlichin den USA mit der Boston-Keratoprothese. DieMethode wird in Europa nur in wenigen spezialisiertenZentren durchgeführt, unter anderem von ChefarztDr. Andreas Mohr in der Augenklinik des St. Joseph-Stift.Diese künstliche Hornhaut besteht aus durchsichtigemKunststoff (Plexiglas), der sowohl hervorragende optischeEigenschaften hat als auch vom menschlichen Gewebe gutvertragen wird. Deshalb gibt es auch keine Abstoßungsreaktionen.Die Keratoprothese besteht aus drei Teilen undhat zusammengesetzt in etwa die Form eines Zylindersmit verstärkten Enden. Sie wird während einer etwa einein-halbstündigen Operation in ein Loch in der Hornhauteingebracht und so dauerhaft befestigt. Die farblose Prothesekann später mit einer farbigen Kontaktlinsekombiniert werden, damit das ›neue‹ Auge optisch demalten gleicht.Dr. Mohr kann auch Patienten Hoffnungen machen,bei denen andere Verfahren erfolglos blieben: »Die künstlicheHornhaut kann auch eingesetzt werden, wenn zuvoreine Standard-Hornhauttransplantation gescheitert istoder wir ein Scheitern bereits im Vorfeld absehen können.Damit können wir Patienten, die bislang keine weitereOption hatten, eine neue Chance für ihr Augenlicht geben.«Da viele Patienten vorher bereits mehrfach operiertwurden, ist eine engmaschige Nachsorge empfehlenswert.Die Prothese hält viele Jahre und kann eine normaleSicht wiederherstellen, wenn das Auge sonst nicht geschädigtist. Das Besondere: Die Operation ist reversibel.Das bedeutet, sie kann jederzeit sowohl rückgängiggemacht als auch wiederholt werden. Damit ist das Risikofür eine permanente Erblindung weit niedriger alsbei anderen Methoden mit biologischem Spendermaterial.Zum jetzigen Zeitpunkt muss eine derartige Prothesewegen der Kostenerstattung von der Krankenkasse genehmigtwerden. ·: rie


gesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong><strong>13</strong>Die Hand vor AugenDr. Andreas Mohr kontrolliert die Keratoprothesevon Anneliese Friedrich. Ihre Augenmüssen vieles erst wieder neu lernen.Anneliese Friedrich erblindete mehrmals fast vollständig. Nach vielen erfolglosenOperationen hat ihr eine künstliche Hornhaut ein wenig vom Augenlichtzurückgegeben. In Gesundheit:<strong>Bremen</strong> berichtet sie von ihrem Weg.:·Schon von klein auf war ich auf demlinken Auge schwer kurzsichtig.Das hat man damals aber nicht behandelt,so war es eben. Im Laufe derJahre kamen dann die Probleme mitder Hornhaut hinzu – auf beidenSeiten. Vor etwa 30 Jahren bekam ichdann meine erste neue Hornhauteingepflanzt. Der Augenchirurg versprachbis zu 60 Prozent Sehfähig -keit nach der OP, am Ende waren esnoch vielleicht 20 Prozent. Dadurch,dass sich mein Körper gegen dieneue Hornhaut wehrte und das Transplantatschließlich abstieß, wurdenauch diese 20 Prozent nach und nachweniger. Den Vorschlag, in derSehschule noch etwas für die Augenzu tun, bekam ich von den Ärztenerst im Er wachsenenalter, als nur nochwenig zu erreichen war. Und so habeich in den letzten drei Jahrzehntendrei Hornhautverpflanzungen hintermir, die jedes Mal zur Folge hatten,dass ich noch weniger gesehen habe.Außerdem musste ich bei den natürlichenHorn häuten jahrelang Cortisonnehmen. Wahrscheinlich ist dadurchauch ein Diabetes bei mir ausgelöstworden. Bevor ich zu Dr. Mohr insSt. Joseph-Stift kam, konnte ich nurnoch hell und dunkel erkennen – unddas monatelang. Für meinen Mannwar das eine wirklich große Belastung.Als ich in die Augenklinik desSt. Joseph-Stift kam, war ich an meinemTiefpunkt. Zu der Abstoßungsreaktiondiagnostizierte Dr. Mohrauch noch eine Augengrippe bei mir.Die ganze Situation hat mich sehrmitgenommen. Dr. Mohr hat schnellfestgestellt, dass in meinem Falleine künstliche Hornhaut, eine Keratoprothese,die einzige Lösung ist.Im Gegensatz zu einer natürlichenHornhaut wird diese nämlich nichtvom Körper abgestoßen. Am Anfangwar ich kurz enttäuscht, weil ichmir mehr erhofft hatte. Aber das Augemuss erst mal wieder in Schwungkommen.Der erste Erfolg nach der Operationwar, als ich meine eigene Handwieder sehen konnte – leider zunächstnur in Weiß. Inzwischen sehe ichsie wieder in Hautfarben, und im Fernsehenerkenne ich jetzt zum Teilschon wieder Figuren. Mein ›neuesAuge‹ lernt und arbeitet also. Kürzlichhat mir mein Hausarzt die Tafel mitden Zahlen und Buchstaben gezeigt.Die erste Reihe konnte ich tatsächlicherkennen! Das war ein tolles Gefühl.Dr. Mohr und sein Pflege- und Ärzteteamhaben sich gut um mich gekümmertund sogar bei der Krankenkassefür mich gekämpft, die die neueHornhaut erst nicht zahlen wollte.Mein Ziel ist es nun, die Augen weiterzu trainieren, um mich so selbstständigwie möglich in meinen eigenenvier Wänden zu bewegen. ·: rie


14 titelthema: (k)eine frage des alters diako gesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>Von Stationsleiterin Petra Bartelsist keine Hilfe mehr nötig:Helga Koschitzki (Mitte) ist nachder Operation wieder gut zuFuß. Dr. Martin Lewandowski,Chefarzt für Unfallchirurgieund Wirbelsäulenchirurgie,stabi lisierte ihren gebrochenenWirbel mit einer schonendenOpera tionsmethode.Nach Wirbelbruchschnell wiederauf den BeinenWenn die Knochen der sensiblen Wirbelsäule brechen, ist von UnfallchirurgenFingerspitzengefühl gefragt. Im DIAKO setzen die Operateureauf kleine Schnitte.:·Es war im Urlaub am großen Staudamm des Yangtse inChina. Helga Koschitzki (72) fuhr mit der Rolltreppeden Damm hinauf und drehte sich noch einmal, um einenBlick auf einen der längsten Flüsse der Welt zu werfen.»Das hätte ich nicht tun sollen, denn ich bemerkte nicht,dass die Treppe oben angekommen war, stolperte rückwärtsund fiel ungebremst auf den Rücken.« Diagnose:Bruch des ersten Lendenwirbels. Im chinesischen Krankenhauswurde ihr gesagt, dass keine stationäre Behandlungnötig sei und sie sich nur möglichst nicht bewegensolle. Unter Schmerzen liegend oder im Rollstuhl beendetedie Bremerin die zehntägige Flusskreuzfahrt.Mit einem Liegendtransport flog sie von Peking viaFrankfurt nach <strong>Bremen</strong>, wo sie am 1. Juli im DIAKOEv. Diakonie-Krankenhaus von Dr. Martin Lewandowski,Chefarzt für Unfall- sowie Wirbelsäulenchirurgie, operiertwurde. »Den instabilen Bruch konnten wir mit einemminimalinvasiven Eingriff stabilisieren.« Dr. Lewandowskierläutert, dass es besonders bei älteren Menschen häufigzu Verletzungen der Wirbel komme – oft aufgrund vonOsteoporose. Auch weil bei Patienten mit Begleiterkrankungengroße Rückenoperationen oft nicht möglich sind,setzt das DIAKO auf minimalinvasive Operationen, mit demVorteil, dass die Operation blutungsarm und ohneMuskeldurchtrennungen verläuft – und damit wesentlichschonender für die Patienten ist.Bei einem Wirbelbruch mit geringer Instabilität bietet sichnach Aussage des erfahrenen Unfallchirurgen eineKyphoplastie an: Dabei wird der verletzte Wirbel punktiertund ein Ballon in den Wirbelkörper eingeführt, derBallon gedehnt und dann mit Knochenzement ausgefüllt.Eine schnelle und effektive Methode zur dauerhaftenStabilisierung des Wirbels und Schmerzbefreiung, soDr. Lewandowski.Bei instabilen Brüchen des Wirbels, bei Osteoporoseund der Gefahr, dass der Wirbel weiter zusammenbricht,empfiehlt der Unfallchirurg die Versteifung des Wirbels.Noch vor zehn Jahren mussten die Mediziner bei diesemkomplexen Eingriff einen großen Schnitt wählen. Anschließendlagen die Patienten noch lange Zeit im Gipsbett.»Wegen der Belastungen wurde dieser Eingriff beiälteren Menschen selten vorgenommen. Heute können wirauch diese Operation mit kleinen Schnitten machen«,erläutert Dr. Lewandowski. Unter Röntgen kontrolle werdenDrähte punktgenau in den verletzten Wirbelbereich eingeführt.Über diese Drähte werden hohle Schrauben exaktan die Wirbel geführt und dort mit Zement in denKnochen eingeklebt. »So können wir sehr schonend deninstabilen Teil der Wirbelsäule abstützen.« Diese Methodewar auch bei Helga Koschitzki erfolgreich. »Keine vierTage nach der OP konnte ich wieder weitgehend schmerzfreigehen«, bestätigt die reiselustige Bremerin. ·: hai


gesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>spezial: hygienemanagement 15saubere SacheMRSA, EHEC, EBSL – kaum ein medizinisches Thema beherrscht die Medien so sehrwie multiresistente Keime. ›Killerkeime im Krankenhaus‹ – Schlagzeilen wiediese verunsichern. Dabei ist es im Grunde ganz simpel, sich und andere zu schützen:konsequente Hygiene ist das A und O.Um optimale hygienische Standards zu halten, scheuen Krankenhäuser weder Anstrengungennoch Kosten. Schließlich geht es um die Sicherheit der Patienten und – das wirdhäufig vergessen – auch der Mitarbeiter in den <strong>Kliniken</strong>. Ein professionelles Hygienemanagement,verlässliche Regeln und Abläufe sind zur Sicherheit aller unabdingbar.Die entsprechenden Strukturen haben die <strong>Freie</strong>n <strong>Kliniken</strong> <strong>Bremen</strong> geschaffen, und zwarüber die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Hausinterne Kampagnen und regelmäßigeSchulungen sensibilisieren Mitarbeiter und Angehörige. Screening-Projekte identifizierenKeimbefall schon vor dem Klinikaufenthalt. Der Austausch im Bremer MRSA-Netzwerkvermittelt neueste Erkenntnisse: All das sind nur einige Beispiele für die Anstrengungen der<strong>Freie</strong>n <strong>Kliniken</strong> <strong>Bremen</strong>, die tückischen Keime einzudämmen.Hygiene ist im Krankenhaus ein Querschnittsthema für alle Beschäftigten. Beispielhaft fürdie mehr als 2500 Mitarbeiter der vier <strong>Freie</strong>n <strong>Kliniken</strong> zeigt Ihnen Gesundheit:<strong>Bremen</strong>vier spezielle Perspektiven auf Krankenhaushygiene und stellt Ihnen exemplarisch die Arbeiteiner Hygienefachkraft vor.


16 spezial: hygienemanagement gesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>Der eigene Anspruch wächst stetigMultiresistente Keime begegnen uns häufiger als vermutet – in billigemFleisch, schmutzigem Wasser oder auf der Haut. Für Gesunde harmlos,sind sie für Menschen mit schwachem Immunsystem hochgefährlich.Doch nirgendwo stehen multiresistente Keime so scharf unter Beobachtungwie im Krankenhaus. Für die <strong>Freie</strong>n <strong>Kliniken</strong> <strong>Bremen</strong> gilt: Ebenso wichtigwie ausführliche Richtlinien und deren konsequente Umsetzung ist dieKommunikation untereinander.:·Professor Dr. Karsten JaegerHygiene beschäftigt die <strong>Kliniken</strong> nicht erst, seitdem dasThema Konjunktur in den Medien hat. Welche Instanzensind in <strong>Kliniken</strong> mit Hygiene beschäftigt?Professor Dr. Karsten Jaeger, Ärztlicher Direktor imSt. Joseph-Stift, sieht Hygiene als Teamaufgabe:Die Frage müsste heißen: Welche nicht? Hygiene ist einQuerschnittsthema für alle Mitarbeiter – vom OP-Pfleger bis zur ehrenamtlichen Demenzbegleiterin sindalle in hygienischer Händedesinfektion geschult.Rechtlich trägt der Ärztliche Direktor eines Krankenhausesdie Verantwortung für die Hygiene und entscheidet überdie zugrunde liegenden Strukturen. Dann gibt es Hygienefachkräfte,Pflegekräfte mit zweijähriger Zusatzausbildung,die tagtäglich mit der Umsetzung und Einhaltungvon Hygienestandards im Haus beschäftigt sind. Fürjede Abteilung sind jeweils ein speziell geschulter hygienebeauftragterArzt und eine Pflegekraft verantwortlich.Sie kennen die Besonderheiten ihrer Fachrichtung.Die Anforderungen in der Intensivmedizin sind andere alsin der Geburtshilfe oder im OP.Viermal im Jahr findet über die Routineaufgaben hinauseine Hygienekommission statt, in der alle beteiligtenMitarbeiter und ein Krankenhaushygieniker zum Beispielüberprüfen, wie sich der Desinfektionsmittelverbrauchpro Patient entwickelt. Rechtliche Anforderungen, strukturelleVeränderungen und Neuigkeiten werden dannausgetauscht und die Umsetzung für das Haus geplant.Wobei sich nicht nur der rechtliche Rahmen immerwieder ändert, auch der eigene Anspruch an die Hygienearbeitwächst stetig!Routinen sind gut, können aber auch zur Gewöhnung führen.Wie bleibt das Thema Hygiene beim Personal präsent?Frauke Gutzeit, Pflegedienstleitung im DIAKO, weiß, dassHygiene ohne Kommunikation nicht funktioniert:Die Beachtung der Hygienestandards ist bei uns alltäglicheSelbstverständlichkeit, Händedesinfektion vor undnach jedem Patienten geübte Praxis. Gleiches gilt für dasTragen von Handschuhen bei der Blutabnahme odereiner Schutzschürze bei engen pflegerischen Kontakten.Schon seit Jahren sind verschiedene Fortbildungenwie Händehygiene, Maßnahmen zur Isolierung oder beimultiresistenten Erregern für Pflegende Pflicht.Natürlich achten wir stets darauf, dass die eingeübtenRoutinen nicht zur Gewöhnung führen.Die Pflegedienstleitung stellt zudem den Informationsflusszwischen der Hygiene und den Stationen sicher.Wir sensibilisieren die Kolleginnen und Kollegen an derBasis, arbeiten eng mit den Hygienefachkräften zu sammen(die gerade Hygienebeauftragte auf den Stationen ausbilden),sind Mitglied in der Hygienekommission und habenso einen guten Überblick über das ›Hygiene geschehen‹im Haus. Aktuelles erörtern wir im Rahmen eines monatlichenJour fixe mit der leitenden Hygienefachkraft.Frauke Gutzeit


gesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>17Michael BojarraWeitere Berührungspunkte bestehen bei der Auswertungder jährlichen Begehungen der patientenversorgendenBereiche, die von der leitenden Hygienfachkraft durchgeführtwerden. Zeigt sich dabei, dass ein Problem häufigerauftritt, laden wir sie zu unseren Leitungsbesprechungenein, um das Thema dort näher zu erörtern. Hilfreich istauch, dass unsere Hygienefachkräfte jährlich den Aktionstag›Saubere Hände‹ organisieren und immer für Beratungenzur Verfügung stehen – und zwar auf Augenhöhe.Torsten GermeierSkalpelle, Klemmen & Co. – auch die medizinischen Gerätschaftenmüssen hygienisch lupenrein sein. Was ist sterilund wo muss es so sein?Hygienefachkraft Torsten Germeier unterstützt die Leitungder Zentralen Sterilgutversorgung bei der Bereitstellungvon keimfreiem medizinischen Gerät in der Roland-Klinik:Grundsätzlich müssen alle Materialien, die mit der vomChirurg gesetzten Wunde in Kontakt kommen, steril sein.Es dürfen daran keine vermehrungsfähigen Keime oderihre Dauerformen, die Sporen, existieren. Dafür sorgen wirin der Zentralen Sterilgutversorgung. Sowohl fabrikneueals auch im ›Umlaufbestand‹ befindliche Operationsinstrumentedurchlaufen vor und nach jedem Gebrauch eineaufwendige, erprobte Aufbereitung. Hier trifft das Sprichwort›Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser‹ uneingeschränktzu.In vielen Einzelschritten wird die Sterilität der Instrumentehergestellt und immer wieder von einem speziellausgebildeten Mitarbeiter überprüft. Ein Beispiel: Nachdemein Instrument per maschinellem Desinfektionsverfahrenbei 93 Grad Celsius von Keimen gereinigt wurde, erfolgt diemanuelle Funktionsprüfung unter der Lupenlampe.Im Anschluss werden die Instrumentensets zusammengestellt,wieder kontrolliert und zur Weiterverfolgungcodiert. Mit der Sterilisierverpackung gehen die Instrumentein die Dampfsterilisation bei <strong>13</strong>4 bis <strong>13</strong>6 Grad Celsiusüber mindestens fünf Minuten. Der komplette Ablauf wirdschließlich dokumentiert. Was diesen Prozess durchlief,bleibt für maximal sechs Monate steril.Grundsätzlich hält Sterilität in nicht keimarmer Um -gebung nur noch kurz an. Daher sollten Verbandswechselund vergleichbare Tätigkeiten im Patientenzimmer sorasch als möglich vorgenommen werden.Die Anforderungen an die Krankenhaushygiene wachsenstetig weiter. Wie richten sich die Häuser darauf ein?Michael Bojarra, Facharzt für Innere Medizin im Rotes KreuzKrankenhaus, bildet sich zum Krankenhaushygieniker weiter:Mehr Zeit, mehr Know-how, mehr Kontrolle: Bis 2016 mussnach den Vorgaben der Bundesregierung jede Klinikeinen hauptamtlichen Krankenhaushygieniker beschäftigen.Die Qualifikation können Ärzte über eine zweijährigeberufsbegleitende Fortbildung erreichen, die ichim Frühjahr 2015 abschließe. Im RKK gehören wirdamit zu den Ersten, die diese neuen personellen Strukturenumsetzen. Wir konzentrieren uns auf die Analysewissenschaftlicher Erkenntnisse zur Infektionspräventionund setzen diese in die hygienischen Strukturen undProzesse im RKK um. Von der Beratung der Geschäftsführungüber die Fortbildung der Mit arbeiter bis zurBegehung und Kontrolle aller Bereiche des Hauses bin ichin allen hygienerelevanten Belangen weisungsbefugt.Leitlinien für den Umgang mit Medikamenten und Geräten,Standards in der täglichen Arbeit als Arzt oderPflegekraft nützen nur, wenn wir sie immer wieder aktualisierenund weiter verbessern. Ein wichtiges Anliegenist uns die Prävention und Kontrolle antibiotika resistenterInfektionserreger. Wir erfassen und bewerten zumBeispiel den Gebrauch von Antibiotika im RKK statistisch.Diese Zahlen helfen – vor allem im bundesweiten Vergleich–, Zusammenhänge zwischen Medikamentengabenund dem Auftauchen von multiresistenten Erregern herzustellenund Präventionsstrategien zu entwickeln. ·: lms


18spezial: hygienemanagementgesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>Penibel seinAls Fachkrankenschwester für Hygiene und Infektionsprävention lässtAnette Pogge Keime und Kollegen nicht aus dem Blick – ein vielseitiger Jobmit guten Karriereaussichten.:·Das Expertenwissen der Hygienefachkräfte wird von Ärzten undPflegekräften sehr geschätzt. Hier beantwortet Anette Poggedie Frage eines Kollegen.Geht es um die Medienberichte über multiresistente Keime,kann Anette Pogge kaum an sich halten: »Mich ärgert, dassdie Debatte so unsachlich und emotionsgeladen geführtwird«, sagt die erfahrene Hygienefachkraft. »Die Anstrengungenund Aufwendungen der Krankenhäuser gegenmultiresistente Keime fallen völlig unter den Tisch.« Ausgerechnetim Land <strong>Bremen</strong>, das eine der ersten KrankenhaushygieneverordnungenDeutschlands auf den Wegbrachte. Seit 1990 sind alle Bremer Krankenhäuser gesetzlichverpflichtet, speziell ausgebildete Hygienefachkräftezu beschäftigen. Wie viele, ist abhängig von der Bettenzahl.»Es passiert unglaublich viel«, weiß Pogge als Frau derersten Stunde genau. Vor 18 Jahren schloss sie die erstestaatlich anerkannte, zweijährige Weiterbildung zurFachkrankenschwester für Hygiene und Infektionspräventionab: 720 Theoriestunden und 30 Wochen Praxis, woes zuvor nur Fortbildungen gab. Seit 1996 kümmert sichAnette Pogge im DIAKO Ev. Diakonie- Krankenhausum alle hygienischen Sachfragen, ähnlich wie die anderenacht Kollegen der <strong>Freie</strong>n <strong>Kliniken</strong> <strong>Bremen</strong>.»Das Spektrum ist wahnsinnig groß«, so die leitendeHygienefachkraft. Gemeinsam mit zwei Kolleginnenentwickelt und aktualisiert Pogge für ihr Haus Hygienestandards,Verfahrensanweisungen und Desinfektionspläne.Deren Einhaltung kontrollieren sie auf systema tischenBegehungen und Audits aller patientenversorgendenBereiche. Hygienefachkräfte geben ihr Wissen an Ärzteund Pflegekräfte in verpflichtenden Schulungen weiter.Sie erfassen und werten hygienerelevante Daten aus undpräsentieren die Ergebnisse in den Stationen und derzentralen Hygienekommission der Klinik. In Arbeitskreisen,wie zum Beispiel dem MRSA-Netzwerk Land <strong>Bremen</strong>,tauschen sie sich mit Fachkollegen aus.In Fragen zur Hygiene und Infektionsprävention beratenPogge und ihre Kolleginnen Ärzte und Pflegekräfte,beispielsweise bei der Gestaltung von Isolierungsmaßnahmen,aber auch Patienten und Angehörige. »Von der Reinigungskraftbis hin zur Verwaltungsangestellten, die fragt,welches Desinfektionsmittel angeschafft werden soll –alle Berufsgruppen im Krankenhaus haben auf ihre Weisemit Hygienefragen zu tun. An der Schnittstelle sorgeich dafür, dass die verschiedenen Sachverhalte zusammenkommen«,erläutert Anette Pogge. Manchmal fühle siesich wie eine Detektivin: »Wenn ein Patient MRSA-Keimebei der Sanierung zu Hause einfach nicht loswird,suche ich die Fehler im Detail.« Sie schätzt die Mischungaus Wissensvermittlung und analytisch-statistischerArbeit. »Man muss sich gut organisieren können undpenibel sein«, sagt Pogge und spricht damit stellvertretendfür alle Kollegen in den <strong>Freie</strong>n <strong>Kliniken</strong> <strong>Bremen</strong>.DER BEDARF IST GROSSKrankenhaushygiene bleibt ein wichtiges Thema, weißdie engagierte 51-Jährige: »Der Bedarf an Hygienefachpersonalist auch künftig groß, die Karriereaussichten gut.«Im geschäftsführenden Bundesvorstand der Vereinigungder Hygienefachkräfte der Bundesrepublik Deutschland e.V.setzt sie sich ein für verbesserte Qualifizierungsmöglichkeiten,leitet Kurse im 2012 eingerichteten StudiengangHygienemanagement: »Nur mit fundiert ausgebildetemFachpersonal werden wir den wachsenden Herausforderungenin der Hygiene angemessen begegnen können.« ·: lms


gesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>fortschritt und wissenst. joseph-stift19Der Unterschied istdeutlich: Auf derklassischen Mammografieaufnahme(links) ist ein Tumorerkennbar. Bei derTomosynthese-Mammografie(Mitte,ausgesuchte Schicht)ist der Tumor nichtnur deutlich abgegrenzt,es sind auchAusläufer, sogenannte›Krebsfüßchen‹,erkennbar.Professor Dr. FelixDiekmann (rechts)hat an der Entwicklungdes Verfahrensmitgewirkt.Klare Bilder vom BrustkrebsGleich zwei moderne Verfahren können Brustkrebs früher und besserentdecken als die klassische Mammografie. Im St. Joseph-Stift werden siebereits eingesetzt.:·Auf der Suche nach bösartigen Veränderungen der Brustgilt die Mammografie in Kombination mit Ultraschallin Deutschland als ›Goldstandard‹. Mittlerweile gibt esjedoch zwei Verfahren, die dem klassischen Verfahrenüberlegen sind: Die Tomosynthese- und die Kontrastmittel-Mammografie. Warum? Professor Dr. Felix Diekmann,Chefarzt der Radiologischen Diagnostik im St. Joseph-Stift,erläutert: »Die herkömmliche Mammografie, so unverzichtbarsie auch ist, hat zwei große Schwächen: Zum einensind die Kontraste zwischen Drüsengewebe und Tumorenschwach. Daher ist manches veränderte Gewebe nichtvon gesundem zu unterscheiden. Auf der anderen Seitezeigen die Bilder das komplette Gewebe auf einer Ebene.Durch die Überlagerung verschiedener Gewebestrukturenkann man bestimmte Veränderungen nicht erkennen.«So kommt es, dass selbst erfahrene Diagnostiker rund25 Prozent aller Brusttumore in der Mammografie nichtfinden können.Für beide Probleme gibt es inzwischen technische Ab -hilfe: Um die Kontraste zu erhöhen, kann man Kontrastmittel-Mammografiendurchführen. Bei diesem Verfahrenwird ein jodhaltiges Kontrastmittel gespritzt. Es reichertsich in bösartigen Tumoren an und macht verändertes Gewebeund neue Blutgefäße, die auf einen Tumor hindeuten,genau abgegrenzt sichtbar. Trotz einer nur geringenzusätzlichen Strahlenbelastung – sie entspricht in etwaeiner normalen Mammografie – wird dieses Verfahrenbisher fast ausschließlich bei Patientinnen eingesetzt,die bereits an Krebs erkrankt sind oder bei denen anderestrahlungsfreie Verfahren (zum Beispiel Kernspintomografie)nicht durchführbar sind.Um der Überlagerungen Herr zu werden, setzt ProfessorDiekmann auf die Tomosynthese-Mammografie. Dabeiwird eine Reihe niedrig dosierter Aufnahmen aus verschiedenenWinkeln gemacht. Aus den neun Bildern wirddann eine 3D-Darstellung der Brust rekonstru iert. Diesist insbesondere für Frauen mit sehr dichtem Brust gewebesinnvoll. Aber auch die Tumor ausdehnung kann so voreiner Operation besser abgeschätzt werden. »Man kann essich bildlich etwa so vorstellen: Bei einer normalenMammografie ist es, als ob man in einen gläsernen Suppentopfnur von oben hineinschaut«, erläutert der Radiologe.»Bei der Tomosynthese blickt man aus unterschiedlichenWinkeln, auch von der Seite, hinein.« In umfangreichenStudien wurde belegt, dass mithilfe der Tomosynthese über30 Prozent mehr bösartige Tumore gefunden wurden alsmit einer herkömmlichen Mammografie.»Wir sind froh, als eines der ersten Brustzentren inDeutschland beide Verfahren einzusetzen. Unseren Patientinnenkönnen wir so die jeweils am besten geeigneteMethode anbieten«, so Diekmann, der an der Entwicklungbeider Verfahren beteiligt war. ·: rie


20gesundheit und gesellschaft diako gesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>Bereiten die Gründung eines OnkologischenZentrums im DIAKO vor (von links): ProfessorDr. Stephan Freys, Dr. Susanne Feidicker,Professor Dr. Ralf Ulrich Trappe und ProfessorDr. Karl-Heinz Pflüger.Gebündelte Kompetenzengegen den KrebsDas DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus behandelt fast sämtliche Krebserkrankungen.Die Klinik im Bremer Westen bereitet die Gründung eineszertifizierten Onkologischen Zentrums vor.:· Das DIAKO ist eine von zwei onkologischen Schwerpunktklinikenin <strong>Bremen</strong> und wird diesen Schwerpunkt2014 weiter ausbauen. Professor Dr. Ralf Ulrich Trappe trittzum 1. Januar 2014 die Nachfolge von Professor Dr. Karl-Heinz Pflüger als Chefarzt der Klinik für Hämatologie undOnkologie an. Professor Trappe hat für die Onkologieim Bremer Westen genaue Ziele gesteckt: »Da wir bis aufminimale Ausnahmen im DIAKO alle Arten von Tumorerkrankungenauf höchstem Niveau behandeln, werdenwir uns so bald wie möglich als Onkologisches Zentrumzertifizieren lassen.« Im DIAKO sind mit dem Brustunddem Darmkrebszentrum bereits seit einigen Jahrenzwei zertifizierte Organkrebszentren angesiedelt.Damit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für dieGründung eines Onkologischen Zentrums erfüllt.Der 40-jährige Professor Trappe hat sich sowohl alsHämatologe als auch als internistischer Onkologeeinen internationalen Ruf erworben. Sein wichtigstesForschungsthema sind Lymphome (Veränderungender Lymphknoten). Die Lymphome stellen zwei Drittel derhämatologischen Erkrankungen, ein weiteres Dritteldie Leukämie (Blutkrebs). Seit 2005 steht Professor Trappeeiner der weltweit hoch angesehenen deutschen Lymphomstudiengruppenvor und ist seit 2009 im Vorstand ihrerDachorganisation, dem Kompetenznetz MaligneLymphome, tätig. Zuletzt setzte er 2012 mit einer Studiezur Immunochemotherapie neue Therapiestandardsin der Behandlung von Patienten mit Lymphomen.Das Verfahren konnte die Überlebenschancen von Patienten,die nach einer Organtransplantation an Krebserkranken, deutlich steigern.PRAXIS UND FORSCHUNG VEREINTNach seiner Ausbildung an der Berliner UniversitätsklinikCharité war Professor Trappe zuletzt als ständigerVertreter des Klinikdirektors der Internistischen Onkologieim Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel tätig.Mit seiner breiten klinischen Expertise in den TherapieschwerpunktenGastrointestinale Tumore (Speiseröhre,Magen, Darm, Pankreas, Galle, Leber), Lungentumore,HNO-Tumore, Hoden-Tumore und Sarkome ergänzt ProfessorTrappe hervorragend das bisherige Spektrumam DIAKO. Gemeinsam mit den ärztlichen Kollegen ausder Chirurgie, der Gynäkologie, der Urologie und derHNO-Klinik im DIAKO können so die unterschiedlichstenTumorerkrankungen behandelt werden. Möglich istzudem eine Hochdosis-Chemotherapie bei Erkrankungendes Blutes und der blutbildenden Organe.


gesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>21Das Fundament für die Bildung eines OnkologischenZentrums hat Trappes Vorgänger Professor Dr. Karl-HeinzPflüger gelegt, der die Klinik für Hämatologie undOnkologie im DIAKO seit Mitte 1995 leitet. Bereits 1996führte er die Stammzelltransplantation am DIAKOein und begleitete zahllose nationale und internationaleStudien. Aktuell sind es knapp 30 Studienprotokollezu den unterschiedlichsten Fragestellungen in der Hämatologieund Onkologie. Internationale Anerkennungerfuhr unter anderem eine Studie zur Behandlung vonDickdarmkrebs, an der das DIAKO beteiligt war.Professor Pflüger: »Bis dahin war es üblich, dass bei Enddarmkrebszunächst operiert und dann mit ChemoundStrahlentherapie nachbehandelt wurde. Wir konntennachweisen, dass die Heilungschancen besser sind,wenn der Tumor zunächst mit Chemo- und Strahlentherapievorbehandelt, dann operiert und anschließend nachbehandeltwird. Heute ist diese Abfolge in allen DarmkrebszentrenStandard – natürlich auch bei uns im DIAKO.«VERSCHIEDENE DISZIPLINEN, EIN ZIELUnabdingbare Voraussetzung für die Entwicklungneuer Behandlungsmethoden ist nach Ansicht ProfessorTrappes eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit,die bereits seit Mitte der 1990er-Jahre im DIAKO geübtePraxis ist und unter anderem in den regelmäßigen Tumorkonferenzenihren Ausdruck findet. »Von der inter -dis zi plinären Zusammenarbeit profitieren insbesonderedie Patienten«, bestätigt Dr. Susanne Feidicker, Chefärztinder Frauenklinik. Ihre Klinik liefert einen weiterenwichtigen Baustein zur Etablierung eines OnkologischenZentrums im DIAKO. Denn die Frauenklinik betreibtdas Brustzentrum und ist seit diesem Jahr als Ausbildungsklinikfür Gynäkologische Onkologie anerkannt.Für Professor Dr. Stephan Freys, Chefarzt der Chirurgieund Leiter des Darmkrebszentrums <strong>Bremen</strong> West, ist derweitere Ausbau der Onkologie bis hin zur Gründung eineszertifizierten Onkologischen Zentrums ein logischerSchritt: »Wir haben mit Professor Schmidt in der Frauenklinikund Professor Pflüger Pionierarbeit im DIAKOgeleistet. Unsere onkologische Kompetenz haben wir in denvergangenen Jahren konsequent ausgebaut, Organkrebszentrengegründet und 2008 das von Professor Ulrich Carlgeleitete Zentrum für Strahlentherapie und Radioonkologieangesiedelt. Damit sind die entscheidenden Voraussetzungenfür die Anerkennung eines zertifiziertenOnkolo gischen Zentrums geschaffen, wie sie der nationaleKrebsplan festlegt.« ·: hai


22 fortschritt und wissenst. joseph-stiftgesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>PrivatdozentDr. Wolfgang Sendtsetzt die Radiofrequenzablationgegen Lebermetastasenein.Die bösartigenGeschwülste werdenmit einer dünnenElektrode zielgenauausgeschaltet(siehe Skizze rechts).LebertumorDoppelhohlkammerelektrodemit KühlkreislaufTemperatureffektGesundes GewebeHoffnung bei LebermetastasenAuch für Lebermetastasen, die früher als inoperabel galten, gibt esheute Behandlungsmöglichkeiten. Im St. Joseph-Stift kombiniert man dieverschiedenen Verfahren.:·Bei vielen Krebserkrankungen finden sich im VerlaufMetastasen in anderen Organen. Besonders in der Leberkommt es häufig zu den bösartigen Tochtergeschwülsten.Sie entstehen nicht aus Leberzellen selbst, sondern sindTumorzellverbände anderer Gewebe. Diese gelangen überden Blutkreislauf in die Leber und wachsen dort weiter.Mit modernen Verfahren sind die Chancen gut, auch dietückischen Tochtergeschwülste zu bekämpfen.Die Aussicht auf Heilung besteht immer dann, wenn esgelingt, die Metastasen vollständig aus der Leber zu entfernen.Dabei spielen weder die Anzahl der Geschwülstenoch das Alter der Patienten eine Rolle, solange ausreichendLebergewebe verbleibt. »Mittels moderner Verfahrenkönnen wir größere Lebermetastasen zunächst verkleinern,um sie dann operativ zu entfernen«, erklärt PrivatdozentDr. Wolfgang Sendt, Chefarzt der Klinik für Allgemein-und Viszeralchirurgie im St. Joseph-Stift <strong>Bremen</strong>.Lange galten Eingriffe an der Leber als heikel. Heutesind sie sicher durchführbar. Größere Blutverlusteoder Infektionen der Leber kommen äußerst selten vor undauch Wiederholungseingriffe bei erneuten Lebermetastasensind möglich. Die Ergebnisse von 350 Patientenmit Leberoperationen der vergangenen Jahre im St. Joseph-Stift zeigen: Die Heilungschancen sind nach einem wiederholtenEingriff ebenso hoch wie bei einem Ersteingriff.RISIKOARMES VERFAHRENHäufig jedoch liegen die Metastasen an verschiedenenStellen der Leber verteilt. Bei rein operativer Entfernungbliebe zu wenig Lebergewebe übrig. Dieses Problem umgehtdie Radiofrequenzablation, bei der die Metastasendirekt im Körper zerstört werden. »Im St. Joseph-Stiftsetzen wir dieses Verfahren seit Jahren nicht nur kombiniertmit Leberteilentfernungen erfolgreich ein,sondern unter bestimmten Bedingungen auch alleindurch die Haut. Dabei wird eine Nadelelektrode,die nur so dünn wie eine Bleistiftmine ist, unter Computertomografie-Kontrollebis in die Mitte der Metastasevorgeschoben. Dann wird ein hochfrequenter, für denPatienten ungefährlicher Strom angelegt, der dasMetastasengewebe rund um die Drähte auf bis zu 120 GradCelsius erhitzt und so ›verkocht‹. Das körpereigeneAbwehrsystem baut die abgestorbenen Tumorzellen danngefahrlos ab. Metastasen von bis zu mehreren Zenti meternDurchmesser können wir so zerstören«, erläutert Sendt.Die Risiken des Verfahrens sind gering. Das Erhitzen derElektrode beim Zurückziehen verhindert, dass bösartigesGewebe entlang des Stichkanals verschleppt wird.Die operative Entfernung der Metastasen bleibt jedochdie erste Wahl. Dies gilt insbesondere für Darm- undBrustkrebspatienten mit Lebermetastasen. Neuere Studienhaben gezeigt, dass auch bei Magenkrebs eine Entfernungerwogen werden sollte. Leider können nicht Tochtergeschwülstealler Krebserkrankungen behandelt werden.»Hier ist es ratsam, sich im Zweifel eine Zweitmeinungeinzuholen und sich an eine Klinik mit hinreichenderErfahrung in der Leberchirurgie zu wenden«, so Sendtweiter. ·: rie


gesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>prominente antworten23Wie halten Sie sich fit, Herr Eichin?Wie fit fühlen Sie sich gerade?Das hängt vom Wochenende ab. Wennwir drei Punkte holen, fühle ich michimmer gut.Ihr berufliches Leben dreht sich ganzum den Sport. Ist Sport für Sieüberhaupt noch ein gesundes Freizeitvergnügen?Ich komme ja aus dem Fußball und Eishockey,da kann man schon mal einenanderen Eindruck gewinnen. Als Freizeitvergnügendient Sport aber immerauch der Gesundheit. Leider habe ichsehr wenig Zeit, um privat Sport zu treiben.Trotzdem bemühe ich mich schon,es dann und wann einrichten zu können.Denn Sport ist mir sehr wichtig.Nach der aktiven Karriere haben Siedas Fußballfeld gegen den Schreibtischgetauscht. Was ist Ihnen an derUmstellung am schwersten gefallen?Am schwierigsten war es, die Ernährungumzustellen. Wenn man Profifußballerist, konsumiert man natürlich Kohlenhydratein ganz anderen Mengen. Wennman dann nach der Karriere wenigerSport treibt, sind es genau diese Kohlehydrate,die einem ganz schnell gefährlichwerden können.Das Bundesliga-Geschäft ist vollerHöhen und Tiefen. Wie halten Sie dieseelische Balance?Am meisten Entspannung finde ich imKreise meiner Familie, die mir sehrwichtig ist. Grundsätzlich hilft es, wennman das Geschäft ›Profifußball‹ auchnicht zu sehr an sich heranlässt und zuernst nimmt. Es handelt sich am Endeum ein Spiel.Was tun Sie für Ihre Gesundheit?Ich ernähre mich bewusst gesund undversuche, so gut es geht, Sport zu treiben.Das reicht von Laufen, Schwimmen,ein bisschen Krafttraining bis hin zu dereinen oder anderen Fußballrunde mitKollegen.Profisportler müssen sich an strikteErnährungs- und Trainingsplänehalten. Welche Regeln aus Ihrer aktivenZeit befolgen Sie noch?Ich trinke, um ehrlich zu sein, keine Softdrinkswie Limonade, Cola oder soetwas. Ich trinke meistens nur Wasser.Außerdem versuche ich, mich fettarmzu ernähren.Die wichtigsten Quellen für Ihr Wohlbefinden?Die wichtigsten Quellen für mein Wohlbefindensind die Familie und der Sport.Thomas Eichin, geboren 1966 in Freiburg,spielte 15 Jahre lang als Abwehrspielerin der Bundesliga. Er beendete die Fußballerkarriere1998 und bildete sich zum Sportmanagerweiter. Nach erfolgreichen Jahren alsGeschäftsführer der Kölner Haie kehrteEichin im Dezember 2012 zum Fußball zurück.Er ist seitdem als Geschäftsführer Sportbei Werder <strong>Bremen</strong> tätig.haaks gesunde weltMut zur MußeDer Dezember ist da und mit ihm die Gelegenheit, wiederheftig über den Vorweihnachtsstress zu schimpfen: Überden nervigen Einkaufsmarathon durch überfüllte Geschäftsstraßenund über volle Parkhäuser. Als hätte man nicht soschon genug an den Hacken!Stress zu Hause, bei der Arbeit – und nicht zu vergessender Freizeitstress. Alle fünf Minuten der Blick aufs Smartphone.Und wie das Klagen über den Stress das Selbstwertgefühlhebt! Wo er nicht ist, machen wir ihn uns selbst,können gar nicht genug davon haben.Ist uns bewusst, wie sehr Stress auch dazu dient, uns vonuns selber abzulenken? Nicht mehr zu spüren, wer wir wirklichsind, unguten Gefühlen auszuweichen?Der französische Philosoph Blaise Pascal schrieb vor gut350 Jahren: »Das ganze Elend des Menschen kommt daher,✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶Gesundheit:<strong>Bremen</strong>verlost fünfmal das Buch›Die Kunst sich selbst zu auszuhalten‹von Michael Bordt. Schreiben Sieunter dem Stichwort ›Mut zur Muße‹ eineE-Mail an info@freieklinikenbremen.deoder eine Postkarte an<strong>Freie</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>Bremen</strong>, c/o text+pr,Contrescarpe 8, 28203 <strong>Bremen</strong>.Einsendeschluss ist der1. Februar 2014. Der Rechtswegist ausgeschlossen.dass er nicht ruhig in seinem Zimmer bleiben kann.« Dassich etwas nicht spüren und mich damit nicht auseinandersetzenwill, bringt das Verdrängte nicht zum Verschwinden.Es hat körperliche Wirkungen und kann uns krank machen.Vielleicht lohnt es sich, den Mut zur Muße aufzubringen indiesen Tagen. Es könnte eine echte Entdeckungsreisewerden. Wenn wir mehr über uns zu erfahren beginnen,bedrängt es uns weniger unbewusst und wirkt schondadurch heilsam. Insoweit möchte ich Ihnen vor Weihnachtenein Büchlein empfehlen, das für den Entstressungsversucheine gute Hilfe sein könnte. Es ist von Michael Bordtund heißt ›Die Kunst sich selbst auszuhalten‹. Ich probieredas gerade.Klaus Haak war lange Jahre TV-Journalist bei Radio <strong>Bremen</strong> undarbeitet heute als Gesundheitsberater.✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶ ✶


24 termine und veranstaltungen bis mitte mai 2014 gesundheit : bremen nr. 15 winter 20<strong>13</strong>DIAKO-GesundheitsimpulseFür (werdende) Eltern und Kinder:Rund um die Geburt – Informationsveranstaltungmit Besichtigung vonKreißsaal und Mutter-Kind-Station;Geburtsvorbereitung; Wassergymnastik/Yogafür Schwangere; Rückbildung;Beckenbodengymnastik; Baby- undKleinkindschwimmen; Singen – toben–turnen; Spielkreise; Stillcafé; Entspannungstrainingfür Kinder von 10 bis 14;Kinder lernen Erste Hilfe u.a.Weitere Kurse: Nordic Walking (55+);Shibashi; Yoga und Lachyoga; Zumba;Kochen; Aqua-Aerobic; Aqua Zumba;Wassergymnastik; Beckenboden-Workshopim Wasser; Wassergymnastik fürRheumapatienten, Fitness und Wassergymnastikfür übergewichtige Frauen;Beckenbodengymnastik; Hanteltraining;Fit mit dem FLEXI-BAR; Fit-Mix;Grundkurs Kinaesthetics; Gerätetraining;Pilates; Wirbelsäulengymnastik;Feldenkrais; Autogenes Training; Burnout-Präventionu.a.Vorträge Jeweils 18 Uhr: 28.1. Lachyoga;30.1. Chirurgie bei krankhaftem Übergewicht;6.2. Prostata; <strong>13</strong>.2. Rückenschmerzen– hilft mir eine Operation?;20.2. Sodbrennen – Chirurgische Therapie;25.2. Verdauung mit Ayurveda;6.3. Zielgerichtete Krebstherapie;<strong>13</strong>.3. Prostatakrebs; 25.3. Demenz; 27.3.Patientenverfügung; 29.4. Wechseljahrsbeschwerdennaturheilkundlichbehandeln; 8.5. Schilddrüsenvergrößerung;27.5. Traditionelle ChinesischeMedizin mit Qi GongBildungsurlaube: 27.–31.1. Mit Stressumgehen; 24.–28.2. Autogenes Training;10.–12.3. Ausstieg aus demHamsterrad; 17.–19.3. Alexander-Technik;5.–9.5. Muskelentspannung;Sprechstunden: Übergewichtige; ÜbergewichtigeKinder; Übersäuerung u.a.Anmeldung: 0421 - 61 02 - 21 01 undwww.diako-bremen.deInterdisziplinäres BauchzentrumInfos, Anmeldung: 0421 - 61 02 - 25 92 undwww.diako-bremen.deDIAKO Ev. Diakonie-KrankenhausSt. Joseph-StiftElternschule: Geburtsvorbereitungskursefür Frauen/Paare; Fitness &Kondition; Geburtsvorbereitende Akupunktur;Yoga für Schwangere; Rückbildungsgymnastik(auch mit Kind);Säuglingspflege; Babymassage; MeinBaby lernt essen; Musikgarten; StillcaféInfos, Anmeldung: 0421 - 347 -<strong>13</strong> 88und www.sjs-bremen.deKursangebot physicum proFamily:Qigong für Schwangere; Entspannungfür Schwangere und Mütter; Wassergymnastikfür Schwangere; Rückbildungstrainingim Wasser; Fit nach derGeburt; Fit nach der Rückbildung;Trageberatung; Baby-/Kleinstkindschwimmen;Erste Hilfe für Babys/Kleinkinder;DELFI ® ; Singen und Bewegungfür Babys; Zeitmanagement für ElternInfos, Anmeldung: 0421 - 347 -<strong>13</strong> 85 undwww.sjs-bremen.deKursangebote physicum proMove:Aquafitness; Hatha-Yoga in den Wechseljahren;Qigong für Rücken undGelenke; Gelassen mit Qigong; Bauch-Oberschenkel-Po-Gymnastik;Callanetics; Fitness und Gymnastik;Alexander-Technik; Progressive Muskelentspannung;Präventives Nackentraining;Rücken- und Wirbelsäulengymnastik;Beckenbodentraining;Pilates mit Schwerpunkt Beckenboden;Tanz/Bewegung zur Burnout-PräventionInfos, Anmeldung: 0421 - 347 -16 53 undwww.sjs-bremen.deVortragsreihe ›Medizin am Mittwoch‹22.1. Früherkennung von Brustkrebs;5.2. Chemotherapie – Nebenwirkungen;19.2. Schnarchen; 5.3. Demenz; 19.3.Darmkrebs; 2.4. BrustkrebsInfos, Anmeldung: 0421 - 347 -1936 undwww.sjs-bremen.deJeden Do. 18:30 UhrKreißsaal führung ohne AnmeldungSt. Joseph-StiftVorträge in der Roland-KlinikJeweils 17:30 Uhr15.1. Knie – Gelenkerhalt und Gelenkersatz;29.1. Bremer Integrierte Rückentherapie;12.2. Wirbelsäulen-OPs –Muss es immer eine Versteifung sein?;26.3. Bandscheibe – konservative undoperative Behandlung; 14.5. Hüfte –Gelenkerhalt und GelenkersatzAnmeldung jeweils am Tag vor derVeranstaltung ab 9 Uhr: 0421- 8778 - 330Bewegungszentrum activo, Roland-KlinikKältekammer kennenlernenInfos, Anmeldung: 0421 - 55 99 - 361Rotes Kreuz KrankenhausJeden Di. 15:30 Uhr, Mi. 8:30, 9, 9:30, 14:30,15, 15:30 Uhr, Do. 14:30, 15:30 UhrWasser-FitnessInfos: 0421 - 55 99 - 316Rotes Kreuz Krankenhaus19.12. 15:30 UhrWeihnachtsfeier mit dem Saxofonquartett›Four in tune‹Café K im Rotes Kreuz Krankenhaus26.1. 11:30 UhrMusikalische Matinee und Brunchbuffetzur aktuellen KunstausstellungInfos, Anmeldung: 0421 - 55 99 - 321Café K im Rotes Kreuz Krankenhaus14.5. 16 UhrPatientenakademie SchmerzChronischer Schmerz: Diagnose undBehandlungInfos, Anmeldung: 0421 - 55 99 - 277Forum K im Rotes Kreuz Krankenhaus,TagungszentrumFür Ärzte8.1. 16 –17:30 Uhr›not only‹ Doctor’s DayMöglichkeiten und Grenzen ›sozialerSoftware‹ im KrankenhausInfos, Anmeldung: 0421 - 55 99 - 281Forum K im Rotes Kreuz Krankenhaus,TagungszentrumIMPRESSUMIdee + Redaktion: Christina Müller, LisaSchmees, text+pr, www.mueller-text-pr.deAutorinnen und Autoren dieser Ausgabe:Yvonne Bries (yb), Ingo Hartel (hai),Silvia Rievers (rie), Lisa Schmees (lms),Dorothee Weihe (dw)Abbildungsnachweis:Ingo Hartel (S. 04, 14), Erwin Liauw (S. 07, 12),Silke Meiners (S. 04), St. Joseph-Stift (S. 19),Milena Tsochkova (S. 15), Ingo Wagner (S. 06,07), Dorothee Weihe (S. 04), Werder <strong>Bremen</strong>(S.23), Nikolai Wolff (S. 01, 05, 08–11, <strong>13</strong>,16–22), Tristan Vankann (S. 23)Gestaltung: oblik / visuelle kommunikation,www.oblik.deKonzept: Beate Hoffmann, Imke Zimmermann,Bremer Medienbüro,www.bremer-medienbuero.deDruck: Müller Ditzen AGGesundheit :<strong>Bremen</strong> erscheint zweimalim Jahr.

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