und Entwicklungsumgebung für den Galileo Public Regulated Service

Nutzung des PRS wird durch die Verschlüsselung der
Signale kontrolliert. Da aufgrund der erforderlichen
Sicherheitsmaßnahmen eine Erzeugung von PRS Signalen
in den bestehenden Testumgebungen nicht möglich ist,
wurde von der Raumfahrtagentur des Deutschen
Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) aus Mitteln des
Bundesministeriums für Wirtschaft (Förderkennzeichen
50NA0811) eine Machbarkeitsstudie zur Realisierung
einer PRS Testumgebung initiiert und im Oktober 2008
begonnen. Die Studie wird von einem Konsortium
bestehend aus IfEN GmbH, IABG mbH, WORK
Microwave GmbH, EADS Astrium GmbH und der
Universität der Bundeswehr München unter der Führung
des Instituts für Erdmessung und Navigation
durchgeführt.
EINLEITUNG
Bei den Testumgebungen für den OS standen die neue
Signalstruktur und die Positionierungsgenauigkeit im
Vordergrund. Im Gegensatz zum OS wird beim PRS auf
dessen Mehrwert zum OS Wert gelegt. Der Mehrwert im
PRS liegt vor allem in der
• strengen Zugangskontrolle durch das Schlüsselmanagement,
• Kontinuität und Störsicherheit aufgrund der höheren
Bandbreite und
• Verfügbarkeit des PRS bei selektivem Jammen der
anderen Dienste.
Die Entwicklung, Realisierung und Betrieb einer
Testumgebung für den PRS stellen gegenüber den
Testumgebungen für andere Dienste neben höheren
technischen Herausforderungen auch gesetzliche
Anforderungen an die Sicherheit. Deshalb unterliegen
bestimmte PRS relevante Informationen bzw. deren
Umsetzung im Rahmen eines PRS Testbeds der amtlichen
Geheimhaltung. Die Machbarkeitsstudie soll u.a.
überprüfen, wie ein Testsystem konstruiert sein muss, um
den Schutz der Informationen zu gewährleisten.
Abb. 1: Galileo Signalplan [3]
In dieser Studie werden grundsätzlich drei Hauptziele
verfolgt:
a) Die Schaffung einer Experimentalumgebung, um
Erfahrungen mit den PRS Signalen zu gewinnen und
dadurch zukünftige Vorschläge zur Weiterentwicklung
von PRS erarbeiten zu können. Die Weiterentwicklung
des PRS ist insbesondere deshalb von
Interesse, da sich durch die internationale Zunahme
und Weiterentwicklung von verschiedenen GNSS
ein erheblicher Abstimmungs- und Anpassungsbedarf
bzgl. der gemeinsamen Nutzung der für die
Satellitennavigation freigegebenen Frequenzbänder
entsteht.
b) Weiterhin soll die Testumgebung die Entwicklung,
Test und Zertifizierung von PRS Empfängern unter
realistischen Bedingungen unterstützten. Zu testen
ist u.a. die Robustheit von PRS Signalen gegenüber
Jamming und Interferenzen. Die Evaluierung der
PRS Empfänger unter verschiedenen Einsatzbedingungen
und auf typischen Plattformen aus den
sicherheitsrelevanten Anwendungsbereichen sind
ebenfalls wichtige Aspekte bei der Realisierung
einer PRS-Testumgebung.
c) Letztendlich bietet ein PRS GATE auch eine
Umgebung für die Entwicklung, den Test und die
Zertifizierung von PRS Anwendungen. Hierbei
spielen die Einbindung in internationale und
nationale PRS-Managementstrukturen (z.B. zur
Verwaltung der Nutzergruppen und Empfänger,
Schlüsselmanagement, Ausführen verschiedener
Sicherheitsfunktionen, usw.) eine wesentliche Rolle.
Im Gegensatz zu den anderen Galileo-Diensten ist
eine Nutzung des PRS nicht durch eine Auswertung
des Signal in Space (SiS) alleine möglich, da die
Einbindung in das internationale und nationale
Management für die Entschlüsselung und Auswertung
des SiS erforderlich ist. Hierbei sind Abstimmungen
auf europäischer Ebene und eine nationale
Umsetzung der europäischen Rahmenvorgaben
erforderlich.