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Manfred Dieroff Endziel Galileo - Arbeitskreis Luftverkehr ...

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<strong>Manfred</strong> <strong>Dieroff</strong><br />

<strong>Endziel</strong> <strong>Galileo</strong> (?) –<br />

Navigationsplanung und<br />

Anwendungen bei der Flugsicherung<br />

____________________________________________________________________<br />

<strong>Manfred</strong> <strong>Dieroff</strong><br />

DFS - Deutsche Flugsicherung


90<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

2 Internationale Planungen und Anforderungen................................. 91<br />

Aufgaben der Flugsicherung ................................................................. 91<br />

Internationale Verpflichtungen.............................................................. 92<br />

Europäische Planung von Navigationsdiensten .................................... 93<br />

3 Umsetzung der Planungen................................................................... 95<br />

BRNAV ................................................................................................. 95<br />

Free Routes............................................................................................ 96<br />

Sektorverkleinerung, Reduzierte Vertikalstaffelung............................. 97<br />

4 Gegenwärtige Navigations-Infrastruktur .......................................... 98<br />

Instrumentenlandesysteme .................................................................... 99<br />

5 Transition ............................................................................................ 100<br />

Transitionsplanung für Anflug und Landung...................................... 101<br />

Satellitennavigation in Deutschland.................................................... 102<br />

6 Entwicklung von GALILEO ............................................................. 104<br />

Europäischer Rahmen.......................................................................... 104<br />

GALILEO Dienste............................................................................... 105<br />

Systemkombinationen ......................................................................... 106<br />

Integrität .............................................................................................. 108<br />

Frequenz-Schutz.................................................................................. 109<br />

GALILEO Weltraumsegment ............................................................. 110<br />

7 GALILEO und Deutsche Flugsicherung.......................................... 110<br />

8 Abkürzungsverzeichnis...................................................................... 113


1 Übersicht<br />

Die internationalen Strategien und die daraus resultierenden Planungen<br />

innerhalb Europas und bei der DFS zielen auf eine Einführung der Satellitennavigation<br />

als Ersatz für herkömmliche klassische Navigationsverfahren<br />

ab. Im Rahmen des Vortrages werden die Rahmenbedingungen einer<br />

solchen Entwicklung dargestellt. Die Anforderungen an das europäische<br />

Satellitennavigationssystem GALILEO werden durch den Vergleich mit<br />

bereits bestehenden Systemen und Diensten beschrieben und die Position<br />

der Deutschen Flugsicherung zu GALILEO wird erläutert.<br />

2 Internationale Planungen und Anforderungen<br />

Aufgaben der Flugsicherung<br />

Flugsicherung dient der sicheren, geordneten und flüssigen Abwicklung<br />

des <strong>Luftverkehr</strong>s. Diese im § 27c des <strong>Luftverkehr</strong>sgesetzes festgelegte<br />

Aufgabe wird von der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH wahrgenommen.<br />

Die DFS berücksichtigt bei der Abwicklung des Lufverkehrsaufkommens<br />

die Wirtschaftlichkeit, wobei gleichzeitig die Schonung der Umwelt durch<br />

die Vermeidung unnötigen Fluglärms sowie durch die Minimierung des<br />

Schadstoffausstosses berücksichtigt werden.<br />

91<br />

Die DFS ist in ihrer<br />

Grundstruktur in einen<br />

betrieblichen Teil und einen<br />

technischen Teil<br />

untergliedert. Dabei hat der<br />

betriebliche Bereich die<br />

konkrete Abwicklung des<br />

<strong>Luftverkehr</strong>s zur Aufgabe,<br />

während der technische<br />

Bereich die zur<br />

Aufgabenerfüllung nötige


92<br />

technische Infrastruktur wie z. B. Kommunikations-, Navigations- und<br />

Ortungsanlagen bereitstellt.<br />

Die erwähnten Anforderungen an die Abwicklung des <strong>Luftverkehr</strong>s sind<br />

teilweise widersprechend, und es müssen je nach Aufgabenstellung Kompromisse<br />

bei der Aufgabenerfüllung eingegangen werden.<br />

Internationale Verpflichtungen<br />

Bei der Erfüllung ihrer Aufgaben ist die DFS in ein Netzwerk aus internationalen<br />

Verpflichtungen und Vereinbarungen eingebunden, die letztendlich<br />

im nationalen Bereich ihre Umsetzung finden. Bezogen auf die in diesem<br />

Vortrag angesprochene Navigationsplanung steht die International<br />

Civil Aviation Organisation (ICAO) an erster Stelle. Im Annex 10 zum<br />

Chicagoer Abkommen der ICAO finden sich die so genannten „SARPs“<br />

(Standards and Recommended Practices) zu den in der Luftfahrt verwendeten<br />

Navigationssystemen. Diese SARPs sind Voraussetzung für die<br />

Nutzung des entsprechenden Systems in Deutschland und werden beispielsweise<br />

derzeit für das europäische Satellitennavigationssystem<br />

GALILEO erarbeitet.<br />

Neben den in den erwähnten Annexes veröffentlichten SARPs der ICAO<br />

gibt es eine Reihe von Unterlagen (so genannten „Manuals“), welche die<br />

Grundlage für die Abwicklung des <strong>Luftverkehr</strong>s in Deutschland bilden.<br />

Erwähnenswert ist das Manual „Procedures for Air Navigation Services,<br />

Aircraft Operations“ („PANS OPS“), in dem u. a. Regeln für die Planung<br />

von Flugverfahren aufgestellt sind.<br />

Auf europäischer Ebene bilden die<br />

• ATM 2000+ Strategie von Eurocontrol sowie die<br />

• ECAC (European Civil Aviation Conference) Navigation Strategy<br />

den strategischen Hintergrund für die Infrastruktur-Planungen der DFS.<br />

In Europa spielt die Flächennavigation (Area Navigation, RNAV) inzwischen<br />

eine dominierende Rolle. Hierfür bildet der Eurocontrol RNAV<br />

Standard eine der Grundlagen und dient der Harmonisierung der betrieblichen<br />

Anwendung.


Auf nationaler Ebene existiert der Deutsche Funknavigationsplan (DFNP),<br />

der die internationalen Planungen bezogen auf die nationalen Bedürfnisse<br />

berücksichtigt. Die DFS bringt ihre eigenen, an den internationalen Rahmenbedingungen<br />

ausgerichteten Infrastrukturplanungen in diesen Deutschen<br />

Funknavigationsplan ein.<br />

Die strategischen Ziele von Eurocontrol ergeben sich aus der Notwendigkeit<br />

zur Erhöhung der Kapazität (als Resultat des gestiegenen <strong>Luftverkehr</strong>saufkommens)<br />

bei gleichzeitig mindestens gleich bleibender Sicherheit.<br />

Zur Umsetzung der Forderung an gleich bleibende Sicherheit bei anwachsendem<br />

<strong>Luftverkehr</strong> wird das Konzept des Target Level of Safety (TLS)<br />

verwendet. Hierbei wird festgelegt, dass der flugsicherungsseitig bedingte<br />

Risikoanteil einen festgelegten Wert nicht übersteigen darf. Bei der Einführung<br />

neuer Navigationssysteme wird dieses Navigationssystem als Bestandteil<br />

des Air Traffic Managements betrachtet und damit im Hinblick<br />

auf das mögliche Risiko nach dem TLS bewertet. Aus dem TLS und der<br />

Betrachtung von Navigationsanlagen als Bestandteil des ATM ergeben<br />

sich direkt Integritätsanforderungen für Navigationssysteme. Diese Anforderungen<br />

gelten selbstverständlich auch für GALILEO.<br />

Europäische Planung von Navigationsdiensten<br />

Löst man sich von der technischen Sichtweise und betrachtet die in den<br />

nächsten 10-15 Jahren auf die Flugsicherung zukommenden betrieblichen<br />

Anforderungen, dann sind grundsätzlich 3 Entwicklungsschritte bis 2015<br />

durch die europäischen Planungen vorgezeichnet:<br />

1. Die Einführung von RNAV An- und Abflugverfahren parallel zum<br />

bestehenden Streckenangebot (basierend auf bodengestützten Navigationsanlagen)<br />

sowie RNAV im Streckenbereich. Dabei werden<br />

die an das Navigationssystem gestellten Anforderungen hinsichtlich<br />

der Genauigkeit schrittweise erhöht (von + /-5 NM (Basic Area Navigation,<br />

BRNAV) auf + /-1 NM (Precision Area Navigation,<br />

PRNAV)<br />

2. Die verpflichtende Einführung von RNAV An- und Abflugverfahren<br />

in ausgewählten Flughafennahbereichen sowie Einführung von<br />

„Free Routes“ im Streckenbereich.<br />

3. RNAV als verbindliches Navigationskonzept in allen Flugphasen<br />

93


94<br />

RNAV wird dabei in den Schritten 1 und 2 als zusätzliches Navigationskonzept<br />

angeboten; die konventionelle Infrastruktur bleibt erhalten. Die<br />

Anforderungen an die Integrität der RNAV-Ausrüstung sind in diesem<br />

Fall eingeschränkt. Im Schritt 3 ist die Reduzierung der als Rückfalllösung<br />

vorgehaltenen konventionellen Infrastruktur vorgesehen. Daraus ergeben<br />

sich zwangsläufig höhere Anforderungen an die Integrität der RNAV-<br />

Ausrüstung.<br />

Ziel dieser auf RNAV zielenden Entwicklung ist die Erhöhung der Kapazität<br />

bei gleichzeitigem Abbau konventioneller bodengestützter Infrastruktur<br />

und damit reduzierten Kosten. Es ist vorgesehen, dass GALILEO von<br />

seinem Konzept her hierzu einen entscheidenden Beitrag leistet.<br />

Europaweit ist Schritt 1 dieser eben beschriebenen Transition hin zu<br />

RNAV vollzogen. Seit April 1998 ist die sogenannte „Basic Area Navigation“<br />

(BRNAV, Genauigkeit 5 Nautische Meilen in 95 % der Zeit) eingeführt.<br />

Dabei stehen ausreichende Rückfallmöglichkeiten von RNAV hin<br />

zur konventionellen Navigation zur Verfügung. Seitens Eurocontrol ist in<br />

der strategischen Planung das Entfernungsmeßsystem DME (Distance<br />

Measurement Equipment) als bevorzugter RNAV-Sensor und als Rückfallmöglichkeit<br />

für GNSS gestützte RNAV Operationen vorgesehen.<br />

Eine Entscheidung über die Einführung der so genannten „Precision Area“<br />

Navigation (PRNAV) mit gegenüber BRNAV höheren Genauigkeitsforderungen<br />

(1 Nautische Meile in 95% der Zeit) fällt im Jahr 2003. Dabei bildet<br />

PRNAV den Harmonisierungsstandard für den Flughafennahbereich<br />

(Terminal Area, TMA).<br />

Konsequenterweise wäre der nächste dann folgende Schritt die über die<br />

reine Genauigkeit hinausgehende Erhöhung der Anforderungen an die<br />

Ausrüstung, damit eine Integritätsstufe erreicht wird, die unter Berücksichtigung<br />

der Sicherheitsaspekte (TLS) den Abbau konventioneller Infrastruktur<br />

ermöglicht. Neben der bereits angesprochenen Integrität und der<br />

Genauigkeit sind dabei zusätzlich erhöhte Anforderungen an Kontinuität<br />

und Verfügbarkeit des Navigationssystems zu erfüllen. Die hiermit verbundene<br />

Einführung des sogenannten RNP-Konzeptes (Required Navigation<br />

Performance) soll schrittweise ab 2005 erfolgen und ab 2010 verbindlich<br />

eingeführt werden. Berücksichtigt man einen Zeitraum von 7 Jahren<br />

zwischen offizieller Ankündigung und faktischer Umsetzung, wie er in der<br />

zivilen Luftfahrt angewendet wird, dann bedeutet dies, dass die Entschei-


dung über die Einführung des RNP-Konzeptes im Jahre 2003 erfolgen<br />

muss.<br />

3 Umsetzung der Planungen<br />

Die Steigerung der Kapazität ist treibender Faktor bei den Bemühungen<br />

um Verbesserung der Navigations-Infrastruktur und neuen Navigationskonzepten.<br />

BRNAV<br />

Betrachtet man die Realität im deutschen Luftraum nach Ein-führung der<br />

Flächennavigation, so wird erkennbar, dass der Luftraum über Deutschland<br />

von einem dicht gespannten Netz aus An-, Ab- und Überflugstrecken<br />

durchzogen ist. In der gewählten Darstellung ist nur ein Teil dieses Streckensystems<br />

sichtbar.<br />

95


96<br />

In der Realität ist die Situation sogar noch komplexer, und die Bemühungen<br />

um eine konfliktfreie und ressourcenschonende Abwicklung des <strong>Luftverkehr</strong>s<br />

führen zu einer flächendeckenden Ausnutzung des Luftraums<br />

über Deutschland, wobei die Hauptverkehrsströme deutlich sichtbar sind.<br />

Free Routes<br />

Eine weitere Entzerrung der Verkehrsströme scheint durch die Verwendung<br />

des sogenannten „Free Routes“ Konzeptes möglich, bei dem in einem<br />

festgelegten Bereich keine definierte Streckenführung mehr vorgegeben<br />

ist. Ein derartiges Konzept ist selbstverständlich nur in einer extrem<br />

zuverlässigen RNAV-Umgebung denkbar.


Sektorverkleinerung, Reduzierte Vertikalstaffelung<br />

Auch in der Vertikalen ist die Flugsicherung bemüht, durch die Einführung<br />

neuer Technologien zu einer Kapazitätssteigerung beizutragen. Im<br />

Prinzip lässt sich durch die Aufteilung des Luftraums in kleinere Zellen<br />

die Anzahl der insgesamt kontrollierbaren Luftfahrzeuge erhöhen. Allerdings<br />

stößt diese Methode der Sektorverkleinerung schnell an ihre Grenzen.<br />

Der erforderliche personelle Aufwand, die beschränkte Verfügbarkeit<br />

erforderlicher Kommunikationsfrequenzen sowie der anwachsende Koordinationsaufwand<br />

zwischen den einzelnen Sektoren wirken dem Kapazitätsgewinn<br />

entgegen.<br />

Eine andere Form der „Zellenverkleinerung“ stellt die Reduktion der vertikalen<br />

Staffelung („Reduced Vertical Separation Minima“, RVSM) dar.<br />

Dieses Konzept wurde inzwischen realisiert; die Reduktion der Vertikalstaffelung<br />

von 2.000ft auf 1.000ft brachte einen effektiven Kapazitätsgewinn.<br />

97


98<br />

4 Gegenwärtige Navigations-Infrastruktur<br />

In den vorangegangen Darstellungen wurden neue Betriebskonzepte vorgestellt<br />

und bezüglich ihres erwarteten Nutzens bewertet. Alle diese neuen<br />

Konzepte haben gemeinsam, dass sie zwingend die konsequente Weiterentwicklung<br />

der Flächennavigation voraussetzen.<br />

Während der Peiler (VDF) für die IFR-Navigation eine untergeordnete<br />

Rolle spielt, gehören die Systeme NDB, VOR und DME zur Streckennavigation<br />

nach wie vor zur Standardausrüstung im Flugzeug (TACAN als<br />

militärisches Funknavigationssystem, dessen Komponente der Entfernungsmessung<br />

zivil mitgenutzt werden kann). Diese Funknavigationsanlagen<br />

werden typischerweise zusätzlich bzw. parallel zu GPS verwendet.<br />

ILS und MLS dienen ausschließlich der Führung im Landeanflug.<br />

Von den aufgezählten Systemen sind nur GPS und MLS echte Flächennavigationssysteme.<br />

Über diese Systeme hinaus wird in Deutschland Flä-


chennavigation über die Kombination von Sensoren (z. B. DME-DME)<br />

realisiert.<br />

Die Nutzung der VORs erfolgt häufig in Verbindung mit DMEs oder TA-<br />

CANs, was über die gleichzeitige Bestimmung von Winkel und Entfernung<br />

zur beobachteten Station ebenfalls eine Standortbestimmung ermöglicht.<br />

Mit der Einführung der Flächennavigation verliert diese Art der Positionsbestimmung<br />

allerdings ihre Bedeutung; zugunsten der sogenanten<br />

DME/DME-Navigation, bei der über die Entfernungsmessung zu verschiedenen<br />

DME-Anlagen aus der Schnittbildung der ermittelten Kreissegmente<br />

ebenfalls eine Positionsbestimmung möglich wird. Beide Navigationsarten<br />

kommen im Streckenbereich zur Anwendung.<br />

Instrumentenlandesysteme<br />

Für den Landeanflug und hier speziell bei Präzisionsanflugverfahren wird<br />

in Deutschland ausschließlich das Instrumentenlandesystem ILS ( „Instrument<br />

Landing System“ eingesetzt. Das ILS basiert, ähnlich wie die<br />

VOR, auf dem Prinzip der Winkelbestimmung relativ zum Sender. Die<br />

Nachfolgetechnologie des Mikrowellenlandesystems MLS (Microwave<br />

99


100<br />

Landing System) steht zwar zur Verfügung, wird aber zur Zeit nicht genutzt.<br />

Die DFS verfügt über 48 ILS-Systeme an 17 Flughäfen. Davon ensprechen<br />

32 Systeme der Betriebsstufe CAT II oder CAT III und sind damit<br />

für Landungen unter extrem schlechten Sichtbedingungen geeignet.<br />

Derzeit existiert kein zugelassenes neues System als Ersatz für diese<br />

Technologie.<br />

5 Transition<br />

Der zu Beginn aufgeführte Eurocontrol RNAV-Standard sieht vor, dass<br />

als Sensoren für die Nutzung von RNAV-Strecken die Systeme<br />

DME/DME, VOR/DME, Inertialnavigation (Inertial Navigation System,<br />

INS), LORAN-C oder das amerikanische Satellitennavigationssystem<br />

GPS (Global Positioning System) genutzt werden dürfen. Da bei der gegenwärtigen<br />

Nutzung der RNAV-Strecken Zugeständnisse insbesondere<br />

an Integrität und Verfügbarkeit der zugelassenen Systeme gemacht wurden,<br />

existieren betriebliche Einschränkungen. Damit wird die Sicherheit


101<br />

bei der Nutzung von RNAV-Strecken gewährleistet. Wesentliches Element<br />

dieser Einschränkungen ist der Zwang zur Bereitstellung konventioneller<br />

Navigations- oder Ortungsmethoden (also RADAR und/oder z. B.<br />

VOR). Dies widerspricht allerdings dem Ansatz zur Vereinfachung und<br />

damit Kostenreduktion der Infrastruktur.<br />

In der gegenwärtig vorgesehenen RNP-Umgebung spielen nur noch die<br />

Systeme DME/DME, INS und Satellitennavigation (d. h. GNSS, Global<br />

Navigation Satellite System) eine Rolle. Eurocontrol führt hierzu die<br />

Transitionsplanung durch, wobei das System GALILEO als Ziel vorgegeben<br />

ist und GPS die Realität darstellt.<br />

Transitionsplanung für Anflug und Landung<br />

Es ist bereits erwähnt worden, dass gegenwärtig kein Ersatzsystem für<br />

ILS-Anlagen der Betriebsstufe CAT II/III existiert. Für CAT I gibt es inzwischen<br />

das MLS, auch wenn es in Deutschland nicht eingesetzt wird;<br />

GPS mit Ergänzungen (Ground Based Augmentation System, GBAS)<br />

wird ab ca. 2006 für CAT I genutzt werden können. Das System EGNOS<br />

wird ca. 2005 operationell, allerdings ist eine Nutzung für Präzisionsan-


102<br />

flüge nach CAT I nicht vorgesehen. EGNOS wird später zu einem Bestandteil<br />

von GALILEO. GPS und GALILEO haben das technologische<br />

Potential zur Realisierung von CAT II/III, allerdings sind hierzu noch<br />

weitreichende Arbeiten erforderlich und eine betriebliche Umsetzung ist<br />

nicht vor 2010 zu erwarten, während diese Art der Umsetzung für MLS<br />

eher möglich sein dürfte.<br />

Aus dem Gesagten ergibt sich, dass die Entscheidung über Nachfolgesysteme<br />

für das ILS oder auch das Beharren an dieser Technologie von Einflussfaktoren<br />

abhängig ist, die gegenwärtig nur mit großen Unsicherheiten<br />

einschätzbar sind.<br />

Satellitennavigation in Deutschland<br />

Grundsätzlich ist aber in allen Navigationsstrategien, von ICAO über Eurocontrol<br />

bis hin zur DFS die Transition zur Satellitennavigation erklärtes<br />

Ziel. Beschränkt man sich auf die Situation in Deutschland, dann sieht die<br />

gegenwärtige Planung die (technische) Bereitstellung des GALILEO-<br />

Vorläufers EGNOS ab 2004 vor; mit GALILEO ist ab 2008 zu rechnen.


103<br />

Die Transition zur Satellitennavigation hat in<br />

Deutschland im Jahre 1995 mit der Einführung<br />

sogenannter „GPS-overlay“ Anflugverfahren begonnen,<br />

also satellitengestützte Verfahren, die deckungsgleich zu<br />

konventionellen Verfahren geplant und nur in<br />

Verbindung mit diesen genutzt werden dürfen. Diese<br />

Verfahren werden seit 1998 schrittweise durch „stand<br />

alone“ Verfahren ersetzt, die ausschließlich auf<br />

Satellitennavigation basieren. GLONASS wird in<br />

Deutschland nicht genutzt, aber in SBAS/EGNOS<br />

integriert. Mit der Einführung satellitengestützter<br />

Präzisionsanflugverfahren (GBAS) ist ab 2005 zu<br />

rechnen. Theoretisch ist bei all diesen Diensten<br />

unerheblich, ob sie von GPS, in Verbindung mit<br />

EGNOS oder mit GALILEO angeboten werden, da bei der Standardisierung<br />

durch die SARPs der ICAO sichergestellt werden soll, dass die Systeme<br />

untereinander kompatibel sind.<br />

Zusammenfassend lässt sich zum Status quo feststellen, dass die gegenwärtige<br />

Nutzung basierend auf GPS, dass das gegenwärtig verfügbare Satellitennavigationssystem<br />

GPS in Deutschland die Nutzung im Streckenbereich<br />

(BRNAV) sowie im An- und Abflug (NPA, SID) ermöglicht. Die<br />

Einführung der GPS-standalone Nichtpräzionsanflugverfahren (bzeichnet<br />

als „RNAV/GPS“) ist bei den Kunden der DFS auf große Zustimmung<br />

gestoßen und ermöglicht eine gegenüber konventionellen Navigationsverfahren<br />

erheblich flexiblere und auch übersichtlichere Gestaltung des Anflugverfahrens<br />

bei hoher Präzision.<br />

Die bisher erzielten Ergebnisse, Erfahrungen und die Unterstützung der<br />

Luftraumnutzer geben den Rückhalt für die Planung der nächsten Schritte<br />

der Transition zur Satellitennavigation.


104<br />

6 Entwicklung von GALILEO<br />

Die heutige Ausgestaltung der Planung von GALILEO geht zurück auf<br />

Überlegungen aus dem Anfang der 90er Jahre, in denen ein von den USA<br />

unabhängiges Satellitennavigationssystem in Europa diskutiert wurde. Der<br />

damalige Arbeitsbegriff lautete „GNSS2“, während das heute fast fertig<br />

gestellte EGNOS zu der damaligen Zeit unter dem Begriff „GNSS1“ geführt<br />

wurde. Aus diesen beiden Begriffen wird bereits erkennbar, dass<br />

GALILEO und EGNOS zwei aufeinander folgende Schritte in der europäischen<br />

Satellitennavigationsstrategie darstellen. Gemeinsam ist beiden<br />

System der Zwang zur Zulassungsfähigkeit für sicherheitskritische Anwendungen<br />

und die Nutzbarkeit in Verbindung mit GPS/GLONASS.<br />

Europäischer Rahmen<br />

Treibender Faktor bei der Einführung des Systems GALILEO ist der<br />

Wunsch nach garantierten Diensten, Souveränität und damit Unabhängigkeit<br />

von den USA bei der Nutzung der Satellitennavigation in Europa.<br />

Darüber hinaus wird von der GALILEO-Entwicklung und dem späteren<br />

Betrieb ein ökonomischer Nutzen für den europäischen Raum erwartet.


105<br />

Die Entscheidung zum Start der konkreten Arbeiten am GALILEO-<br />

Programm gehen auf das Jahr 2001 zurück, in dem insbesondere seitens<br />

der European Space Agency (ESA) erhebliche Mittel für die Entwicklung<br />

bewilligt wurden (Phasen B2 bzw. C/D mit 550 M€).<br />

Die Zustimmung des EU Ministerrates für die Phase C/D (450 M€) fand<br />

im März 2002 statt, im Dezember 2002 wurde vom EU Ministerrat beschlossen,<br />

dass 5 Dienste Bestandteil der Ausschreibung zu GALILEO<br />

werden:<br />

GALILEO Dienste<br />

1. Die sogenannten „Core Services“, dazu gehören<br />

a. Navigationsdienstleistungen in verschiedenen Abstufungen<br />

• Open service (OS)<br />

• Commercial service (CS)<br />

• Safety-of life service (SoL)<br />

• Public Regulated Service (PRS)<br />

b. Unterstützung für Such- und Rettungsdienste<br />

• SAR<br />

2. Die sogenannten “Augmentation Services”, dazu gehören<br />

a. Locally assisted service<br />

b. EGNOS service<br />

c. Combines services (GPS, UMTS)<br />

Die Definitionsphase von GALILEO ist inzwischen abgeschlossen; gegenwärtig<br />

befinden wir uns in der Entwicklungs- und Validierungsphase,<br />

die bis Ende 2005 abgeschlossen sein soll. Zu dieser Phase gehören erste<br />

Satellitenstarts, die die zur Validierung und der Bereitstellung einer Testumgebung<br />

dienen. Die Jahre 2006 und 2007 sollen für die Bereitstellung<br />

der vollständigen Konstellation von 30 Satelliten genutzt werden, so dass<br />

ab 2008 mit dem eigentlichen Betrieb und der regulären Nutzung des Systems<br />

begonnen werden kann.<br />

Für die Flugsicherung ist der Safety-of-Life Service bei GALILEO<br />

Schlüsselelement der angebotenen Dienste. Dieser Dienst ist gleichzeitig<br />

aufgrund der hohen Anforderungen neben den vorgesehenen Anwendungen<br />

im Schienenverkehr Technologietreiber. Die von der ICAO festgelegten<br />

Anforderungen für Präzisionsanflugverfahren der Stufe CAT I bilden<br />

die Eckwerte zur Definition dieses speziellen GALILEO-Dienstes. Ob


106<br />

GALILEO die geforderten Genauigkeiten (16m horizontal und 4-6m vertikal,<br />

95%) mit der geforderten Integrität (1-2 . 10 7 ) und Verfügbarkeit<br />

(0,99 – 0,99999) liefern kann, bleibt Bestandteil der späteren Validierung<br />

und auch Zulassung. Die Zielsetzung ist auf jeden Fall anspruchsvoll.<br />

Systemkombinationen<br />

Grundsätzlich lassen sich technologisches Risiko und Kosten begrenzen,<br />

wenn die geschilderten Anforderungen nicht mit GALILEO alleine, sondern<br />

möglicherweise durch eine Kombination mit anderen Systemen erfüllt<br />

werden.


Als denkbare Zusatzdienste sind gegenwärtig<br />

107<br />

• Bordautonome Integritätsprüfung (Receiver Autonomous Integrity<br />

Monitoring with Fault Detection, RAIM FD)<br />

• GPS (zusätzlich zu GALILEO)<br />

• Integrity Channel<br />

in der Diskussion. Zur Klarstellung sei erwähnt, dass es sich hierbei um<br />

die Erfüllung von Anforderungen für Präzisionsanflugverfahren (CAT I)<br />

ohne zusätzliche, bodengestützte Ergänzungen (wie z. B. GBAS) handelt.<br />

Die Kategorien APV I und II („Approach with Vertical Guidance“) gelten<br />

zwar streng genommen nicht als Präzisionsanflugverfahren, ermöglichen<br />

aber ebenfalls eine vertikale Führung des Luftfahrzeuges und werden daher<br />

in die Überlegungen mit einbezogen. Insbesondere APV II erscheint<br />

nach gegenwärtigem Kenntnisstand mit GALILEO alleine bzw. in Verbindung<br />

mit dem Integrity Channel umsetzbar und gibt damit die Gewähr<br />

für eine Unabhängigkeit vom GPS.


108<br />

Integrität<br />

Die bei sicherheitskritischen Anwendungen erforderliche Integrität des<br />

Satellitensignals wird über das sogenannte „Integrity shelter concept“ gewährleistet.<br />

Dabei wird für jeden Flugabschnitt ein Schutzbereich um den<br />

Satellitenempfänger herum definiert, der über zwei Parameter (HAL, Horizontal<br />

Alarm Level und VAL, Vertical Alarm Level) beschrieben wird.<br />

Die Integritätsprüfung stellt sicher, dass die immer vorhandene tatsächliche<br />

Unsicherheit der Positionsbestimmung (HPL, Horizontal Protection<br />

Level und VPL, Vertical Protection Level nicht über diesen festgelegten<br />

Schutzbereich hinaus ansteigt bzw. dass in einem solchen Fall ein Alarm<br />

über die Nichtverfügbarkeit des Navigationssystems ausgelöst wird.<br />

Die beiden Parameter HPL und VPL, welche die tatsächlich vorhandene<br />

Unsicherheit der Positionsbestimmung beschreiben, sind variabel und abhängig<br />

von Satellitenkonstellation und Messfehlern in der Schrägentfernungsbestimmung<br />

zu den Satelliten.<br />

Der typische und wünschenswerte Fall dieses Integritätskonzeptes ist dann<br />

gegeben, wenn der Positionsfehler kleiner als das Protection Level ist und


109<br />

das Protection Level ebenfalls unter dem Alarm Level liegt. Der für die<br />

Luftfahrt schlimmste Fall tritt dann ein, wenn das Protection Level kleiner<br />

als das Alarm Level ist und dieses wiederum unter dem Positionsfehler<br />

liegt. In diesem Fall wird keine Warnung an den Nutzer abgegeben, obwohl<br />

die Ortungsgenauigkeit außerhalb der vorgegebenen Grenze liegt.<br />

Das Szenario wird daher mit dem Begriff „Hazardously Misleading Information“<br />

beschrieben und muss mit den aus den Integritätsforderungen<br />

bekannten Wahrscheinlichkeiten ausgeschlossen werden.<br />

Frequenz-Schutz<br />

Neben den eher technischen Fragestellungen bei der Entwicklung eines<br />

neuen Satellitennavigationssystems entstehen Berührungspunkte zu anderen<br />

Technologien und Wirtschaftsinteressen alleine aus der Tatsache, dass<br />

man für den Betrieb eines derartigen Systems geschützte Frequenzen benötigt.<br />

Der Schutz dieser Frequenzen ist international geregelt und bedeutet,<br />

dass zur Vermeidung gegenseitiger Wechselwirkungen und Störungen<br />

im Betrieb Absprachen getroffen und Einschränkungen hingenommen<br />

werden müssen. Es ist allgemein bekannt, dass Mobilfunkanlagen die lebenswichtige<br />

Kommunikation und auch die Navigation im <strong>Luftverkehr</strong>


110<br />

stören können; gleichzeitig müssen aber auch wechselseitige Störungen<br />

der bereits existierenden Navigationsdienste wie z. B. GPS, GLONASS,<br />

EGNOS oder auch konventioneller Anlagen wie DME vermieden werden.<br />

GALILEO Weltraumsegment<br />

Die gegenwärtige Planung für GALILEO sieht vor, dass 30 Satelliten in 3<br />

Orbits positioniert werden. Aufgrund der gegenüber GPS größeren Bahnachsen<br />

beträgt die Umlaufzeit eines Satelliten ca. 14 Stunden,<br />

womit sich die „Spur“ des Satelliten, also die<br />

Projektion auf die Erdoberfläche, alle 3 Tage wiederholt.<br />

Die gegenüber GPS höhere Inklination der Bahnen (56<br />

Grad) ergibt eine bessere Sichtbarkeit der GALILEO-<br />

Satelliten in nördlichen und südlichen<br />

Breiten.<br />

Die in den Jahren 2006/2007 stattfindende<br />

Bereitstellung des Weltraumsegmentes mit<br />

seinen 30 Satelliten wird nach<br />

gegenwärtiger Planung vorzugsweise mit<br />

der europäischen Trägerrakete ARIANE 5<br />

oder der russischen SOYUZ-ST stattfinden.<br />

Mit ARIANE 5 ist der gemeinsame Start von 8 GALILEO<br />

Satelliten möglich, mit SOYUZ ST sind es 2.<br />

Die GALILEO-Satelliten haben eine projektierte Masse<br />

von 680 kg, dabei entfallen auf die Navigationsnutzlast<br />

70-80 kg, auf den SAR-Transponder 20 kg.<br />

7 GALILEO und Deutsche Flugsicherung<br />

Auf die Besonderheiten von GALILEO im Bezug auf das bereits existierende<br />

GPS wurde bereits eingegangen. Insbesondere die Bereitstellung<br />

eines europäischen Systems unter ziviler Kontrolle mit der entsprechenden<br />

Souveränität und Klärung institutioneller Fragestellungen sowie die Gewährleistung<br />

von garantierten Diensten mit der entsprechenden Haftung<br />

machen GALILEO für die zivile Luftfahrt interessant. Die DFS hat sich<br />

daher frühzeitig an der Systemplanung, unter anderem bei der Spezifikati-


111<br />

on der Anforderungen, beteiligt und unterstützt die Bestrebungen zur<br />

Schaffung einer eigenen europäischen Satellitennavigations-Infrastruktur.<br />

Nur hierdurch ist eine signifikante Reduktion konventioneller Navigationssysteme<br />

überhaupt möglich; schließlich ist die Verringerung der Infrastruktur-Kosten<br />

bei mindestens gleich bleibendem oder verbessertem<br />

Dienstleistungsangebot ein entscheidendes Kriterium für das Engagement<br />

der DFS.<br />

Bei aller Euphorie über die sich eröffnenden Chancen bleibt die permanente<br />

Frage nach der „Robustheit“ des Satellitennavigationssignals in einem<br />

sicherheitskritischen Einsatz, und es ist derzeit wahrscheinlich, dass<br />

auch bei Nutzung von GALILEO eine reduzierte Anzahl konventioneller<br />

Systeme (z. B. DME) als Komplement zur Satellitennavigation weiterhin<br />

erforderlich ist. Dieses auf Redundanz basierende Konzept ist in der europäischen<br />

Navigationsstrategie verankert, wobei Art und Umfang der Redundanz<br />

offen sind.<br />

Es war bereits erwähnt worden, dass GALILEO den Abbau von Navigationsanlagen<br />

und damit eine Kostenreduktion bei der Flugsicherung bewirken<br />

soll. Die DFS befürwortet die Zielsetzung, mit GALILEO auch Präzi-


112<br />

sionsanflugverfahren zu unterstützen und die technische Entwicklung dahin<br />

voranzutreiben. Eigenständige Anforderungen an GALILEO seitens<br />

der DFS wird es aber nicht geben, damit keine kostentreibenden Sonderentwicklungen<br />

entstehen, die anschließend auf die Nutzer umgelegt werden.<br />

Neben den rein technischen Aufgaben, die bei der Bereitstellung der<br />

GALILEO-Dienste zu bewältigen sind, bleiben Fragestellungen zu klären,<br />

die bereits bei der EGNOS-Entwicklung aufkamen und für GALILEO<br />

zwingend gelöst werden müssen:<br />

• Wie werden Nutzer und Industrie an der Entwicklung und dem Betrieb<br />

von GALILEO beteiligt? Lässt sich das Konzept der „Public/Private<br />

Partnership“ (PPP) umsetzen?<br />

• Wie sehen die Management-Strukturen für den GALILEO-Betrieb<br />

ab 2008 aus?<br />

• Wie lassen sich die angebotenen Dienste finanzieren?<br />

Eine finanzielle Beteiligung der DFS an GALILEO ist derzeit ausgeschlossen;<br />

durch die Beteiligung an EGNOS (ca. 20 Mio. €) ist das Engagement<br />

der DFS im Bereich der Satellitennavigation bereits deutlich präsent.<br />

Allerdings strebt die DFS aufgrund ihrer Erfahrungen und nachgewiesenen<br />

Fähigkeiten auf diesem Gebiet eine Rolle im Betrieb der sicherheitskritischen<br />

Infrastruktur von GALILEO an und leistet damit einen Beitrag<br />

zur eigenen Zukunftssicherung.


8 Abkürzungsverzeichnis<br />

ATM Air Traffic Management<br />

BRNAV Basic Area Navigation<br />

DFNP Deutscher Funknavigationsplan<br />

DFS Deutsche Flugsicherung<br />

DME Distance Measurement Equipment<br />

ECAC European Civil Aviation Conference<br />

EGNOS European Geostationary Navigation Overlay Service<br />

ESA European Space Agency<br />

Eurocontrol European Organisation fort the Safety of Air Navigation<br />

FD Fault Detection<br />

GBAS Ground Based Augmentation System<br />

GLONASS Global Orbiting Navigation Satellite System<br />

113


114<br />

GNSS Global Navigation Satellite System<br />

GPS Global Positioning System<br />

HAL Horizontal Alarm Level<br />

HPL Horizontal Protection Level<br />

IC Integrity Channel<br />

ICAO International Civil Aviation Organisation<br />

INS Inertial Navigation System<br />

IFR Instrument Flight Rules<br />

ILS Instrument Landing System<br />

INS Inertial Navigation System<br />

MLS Microwave Landing System<br />

NDB Non Directional Beacon<br />

NPA Non Precision Approach<br />

PANS OPS Procedures for Air Navigations Services –<br />

Aircraft Operations<br />

PRNAV Precision Area Navigation<br />

RAIM Receiver Autonomous Integrity Monitoring<br />

RNAV Area Navigation<br />

RNP Required Navigation Performance<br />

RVSM Reduced Vertical Separation Minima<br />

SAR Search and Rescue<br />

SARPs Standards and Recommended Practices<br />

SBAS Satellite Based Augmentation System<br />

SID Standard Instrument Departure<br />

TACAN Tactical Air Navigation<br />

TLS Target Level of Safety<br />

TMA Terminal Area<br />

UMTS Universal Mobile Telcommunication System<br />

VAL Vertical Alarm Level<br />

VDF Very High Frequency Direction Finder<br />

VOR Very High Frequency Omnidirectional Range<br />

VPL Vertical Protection Level

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