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<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong>Erster ZwischenberichtStand: 22. Juni 2013Büro für Geographie und KommunikationUlrike und Jens LilienbeckerLinsenhag 27, 97528 Sulzdorf a.d.L.Telefon: 0 97 63 / 9 30 04 90info@lilienbecker.de www.Lilienbecker.dewww.<strong>IKEK</strong>-<strong>Ehringshausen</strong>.de


InhaltsverzeichnisA. <strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Methodik und Vorgehen1 Inhaltlicher Aufbau .......................................................................................................................... 52 Beteiligung ........................................................................................................................................6B. <strong>Ehringshausen</strong> und seine Ortsteile3 Bestandsaufnahme und Analyse..................................................................................................... 83.1 Kurzcharakteristik ............................................................................................................................ 83.2 Bevölkerungsentwicklung und -prognose ...................................................................................... 93.3 Soziale Infrastruktur ...................................................................................................................... 163.4 Bürgerschaftliches Engagement ................................................................................................... 203.5 Bildung ........................................................................................................................................... 213.6 Städtebauliche Entwicklung und Leerstand ................................................................................. 243.7 Technische Infrastruktur ............................................................................................................... 283.8 Wirtschaft und Arbeitsmarkt ......................................................................................................... 333.9 Tourismus, Kultur und Freizeit ...................................................................................................... 413.10 Natur und Landschaft .................................................................................................................... 433.11 Landwirtschaft ............................................................................................................................... 453.12 Kooperationen und Programme ................................................................................................... 483.12 Finanzsituation der Kommune ................................................................................................... 49Im zweiten Zwischenbericht (wird nach Stattfinden des <strong>IKEK</strong>-Forums im Juli vorgelegt) findet mandann4 Steckbriefe der Ortsteile5 Zusammenfassende Stärken-Schwächen-Analyse6 Einschätzung des HandlungsbedarfsC. Trends, Prognosen und LeitbildIm September folgen dann im dritten ZwischenberichtD. Strategie, Projekte und UmsetzungE. AnhangLiteraturverzeichnis, Planungschronik, Auswahl an Presseartikeln<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 2


TabellenverzeichnisTabelle 3.1 Bevölkerungsentwicklung 2000-2011 nach Ortsteilen 10Tabelle 3.2 Durchschnittsalter in <strong>Ehringshausen</strong> im Vergleich 11Tabelle 3.3 Altersstruktur im Regionalvergleich 12Tabelle 3.4 Altersstruktur in den Ortsteilen am 1.1.2013 13Tabelle 3.5 Größe und Auslastung der Dorfgemeinschaftshäuser 2011 19Tabelle 3.6 Prognose Entwicklung der Kinder in <strong>Ehringshausen</strong> 21Tabelle 3.7 Schülerzahlenprognose: Gesamtschülerzahlen und Klassen 22Tabelle 3.8 Flächennutzung in der Gemeinde <strong>Ehringshausen</strong> und Lahn-Dill-Kreis 2012 24Tabelle 3.9 Bauplätze in <strong>Ehringshausen</strong> 25Tabelle 3.10 Wohnungen 2001 26Tabelle 3.11 Baufertigstellungen 2003-2011 26Tabelle 3.12 Arbeitsplätze 2011 34Tabelle 3.13 Arbeitsplätze nach Bereichen im Zeitvergleich 35Tabelle 3.14 Beschäftigte und Pendler im Zeitvergleich 2008-2011 35Tabelle 3.15 Kaufkraft nach Sortiment pro Einwohner in Euro 2011 39Tabelle 3.16 Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe und Flächen in <strong>Ehringshausen</strong> 45Tabelle 3.17 Landwirtschaftliche Betriebe nach Ortsteilen 47Tabelle 3.18 Verwaltungs- und Vermögenshaushalt 2007 - 2011 50Tabelle 3.19 Schuldenstand 2007 bis 2011 absolut und je Einwohner 51<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 3


AbbildungsverzeichnisAbbildung 3.1 Lage <strong>Ehringshausen</strong> im Raum 8Abbildung 3.2 Bevölkerungsentwicklung 2000 bis 2011 im Regionalvergleich 9Abbildung 3.3 Bevölkerungsentwicklung 2000-2011 nach Ortsteilen 10Abbildung 3.4 Altersstruktur im Zeitvergleich 13Abbildung 3.5 Altersstruktur der Ortsteile in Prozent am 1.1.2013 14Abbildung 3.6 Vorausschätzung Bevölkerung im Regionalvergleich 15Abbildung 3.7 Liniennetzplan des Lahn-Dill-Kreises (Ausschnitt) 29Abbildung 3.8 Karte "Steuerung der Windenergienutzung und der Photovoltaik auf31Freiflächen"Abbildung 3.9 Themenkarte „Energetische Biomassenutzung“ 31Abbildung 3.10 Breitbandausbau in <strong>Ehringshausen</strong> 32Abbildung 3.11 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 2011 in33<strong>Ehringshausen</strong> und im Lahn-Dill-Kreis 2011Abbildung 3.12 Entwicklung der Pendlerbewegungen 2000-2011 36Abbildung 3.13 Beschäftigte im Regionalvergleich 36Abbildung 3.14 Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Verhältnis zum Basisjahr 2000 37Abbildung 3.15 Geschäfte in der Bahnhofstraße und Umgebung 40Abbildung 3.16 Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt 2007 - 201 50Abbildung 3.17 Einnahmen und Ausgaben im Vermögenshaushalt 2007-2011 51<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 4


Es wurde eine sehr erfolgreiche Auftaktveranstaltung organisiert, die sehr gut besucht war und der„Herzenswünsche“ für die Dorfentwicklung gesammelt werden konnten, in der aber auch über dieErgebnisse des Städtebaulichen Fachbeitrags zur Abgrenzung der Fördergebiete für die privatenBauherren informiert werden konnte.Internet und InfomaterialGleich zu Beginn des Prozesses wurde eine Internetseite www.<strong>IKEK</strong>-<strong>Ehringshausen</strong>.de eingerichtet,über die über alle Tätigkeiten im Rahmen des <strong>IKEK</strong> informiert wird. Dort finden sich alle Einladungenzu allen Veranstaltungen, alle Protokolle und Dokumente.Alle Akteure werden mit Newslettern über das aktuelle Geschehen informiert.Ergänzend dazu wurde ein Flyer erarbeitet, der an vielen Stellen ausliegt und der auch bei den Veranstaltungenverteilt wird.PresseDer gesamte <strong>IKEK</strong>-Prozess wird von der örtlichen Presse intensiv begleitet.OrtsveranstaltungenDa sich in manchen Ortsteilen die Ortsvorsteher einen Vorab-Termin in einem kleineren Kreis gewünschthaben und man im Winter, wenn es früh dunkel ist, keine Veranstaltungen mit Ortsrundgängenmachen kann, wurden kleinere Informationsveranstaltungen durchgeführt. Diese warenauch immer öffentlich und in der Presse angekündigt. Bestimmte Personen, wie z.B. die Ortsvorstände,Vereinsvorsitzende etc. wurden aber explizit dazu eingeladen. Diese Informationsveranstaltungendienten auch dazu, die Ortsrundgänge vorzubereiten, bei der dann der Bürgermeister unddie Vertreterinnen des Amts für Dorf- und Regionalentwicklung dabei waren (was wollen wir zeigen,welche Stärken, welche Probleme?).In allen Ortsteilen wurden dann Ortsrundgänge durchgeführt, die auch öffentlich waren und gut besuchtwaren. Anschliessend wurden die gewonnen Erkenntnisse gemeinsam ausgewertet, die Stärken-Schwächen-Diskussionergänzt und erste Projektideen gesammelt. Darüber hinaus wurden natürlichauch Fragen privater Bauherren zu Fördermöglichkeiten beantwortet.Die Ergebnisse der Ortsveranstaltungen sind in den „Steckbriefen“ im nächsten Zwischenbericht dokumentiert.Es gab und gibt ständige Abstimmungen und Kontakte zur Gemeinde, insbesondere zum BürgermeisterJürgen Mock und zum Amt für Dorf- und Regionalentwicklung, Frau Götz und Frau Schönheim.Mit den Kollegen der anderen Fachbüros gibt es einen guten Austausch.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 6


<strong>IKEK</strong>-TeamsIm Modellprojekt Schotten wurden ja <strong>IKEK</strong>-Teams bestimmt, die als Teilnehmer für die Foren imRahmen der Ortsveranstaltungen bestimmt wurden. Diese <strong>IKEK</strong>-Teams waren bei allen Foren dabeiund haben auch die thematischen Arbeitsgruppen gebildet. Im <strong>IKEK</strong>-Prozess <strong>Ehringshausen</strong> wurdeeine andere Vorgehensweise gewählt: Die <strong>IKEK</strong>-Teams werden von den Ortsvorstehern vorgeschlagen,zudem wird zu den Foren öffentlich eingeladen. So ist sichergestellt, dass aus allen Orten Teilnehmerdabei sind und dass auch diejenigen teilnehmen können, die das wollen, aber vielleichtnicht zu den „Immer-Dabeis“ gehören. Die <strong>IKEK</strong>-Teams hatten im Modellprojekt ja auch die Aufgabe,in ihrem Ort zu informieren. Diese Aufgabe wird über die Presse erfüllt, die den Prozess begleitet.Zudem werden die Ergebnisse natürlich im Internet veröffentlicht. Die Kontinuität gewahren dieOrtsvorsteher und ihre Stellvertreter, denn diese sind ja auch nach Abschluss des <strong>IKEK</strong>s die Ansprechpartnerfür die Dorfentwicklung und sind natürlich auch bei den <strong>IKEK</strong>-Foren dabei. Die <strong>IKEK</strong>-Foren beenden ja ihre Arbeit mit Abschluss des <strong>IKEK</strong>s, werden also laut Leitfaden nicht weiter geführt.Welche thematischen Arbeitsgruppen es geben wird und ob diese alle zusammen im Rahmeneines zweiten Forums tagen sollen, wird im ersten Forum festgelegt.Die nächsten SchritteDie vorliegende Analyse wird nun erst einmal von der Steuerungsgruppe durchgesehen und dannergänzt bzw. Fehler korrigier. Dann wird sie im ersten <strong>IKEK</strong>-Forum Ende Juni 2013 gemeinsam ausgewertet.Dort werden dann die Grundzüge des Leitbilds diskutiert, die Handlungsfelder und Strategienfestgelegt und weitere Projektideen gesammelt. Und es werden die Arbeitsstrukturen für dienächste Phase festgelegt.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 7


B. <strong>Ehringshausen</strong> und seine Ortsteile3. Bestandsaufnahme und Analyse3.1 KurzcharakteristikDie mittelhessische Gemeinde <strong>Ehringshausen</strong> liegt in der Mitte des Lahn-Dill-Kreises, zwischen derKreisstadt Wetzlar (12 km) und Herborn (12 km). Gießen ist 30 Kilometer, Frankfurt am Main 80 Kilometerentfernt. <strong>Ehringshausen</strong> liegt im Naturpark „Lahn-Dill-Bergland“ und hatte im Jahr 20129.077 Einwohner (Stand 30.6.2012). Nach neuesten Erkenntnissen aus dem Zensus 2013 (Ergebnisseder Volkszählung 2011) hat <strong>Ehringshausen</strong> sogar 9.144 Einwohner.Durch das Gemeindegebiet verläuft die Bundesautobahn 45 (Sauerlandlinie) mit der Anschlussstelle<strong>Ehringshausen</strong> und die Bahnstrecke Siegen – Gießen mit den Bahnhöfen <strong>Ehringshausen</strong> undKatzenfurt.Laut Regionalplan Mittelhessen 2010 liegt <strong>Ehringshausen</strong> im Ordnungsraum (verdichteter Raum umdas Oberzentrum Wetzlar) und ist als Grundzentrum mit zentralem Ortsteil ausgewiesen.Die Gesamtgemeinde umfasst neun Ortsteile auf einer Fläche von 45,43 km². 1970 wurden Dillheim,1971 Dreisbach und Greifenthal nach <strong>Ehringshausen</strong> eingegliedert. Die Großgemeinde mitBreitenbach, Daubhausen, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlemp entstand 1977.Abbildung 3.1: Lage <strong>Ehringshausen</strong> im RaumQuelle: Wikipedia<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 8


3.2. Bevölkerungsentwicklung und -prognoseDie Fakten im Überblick• Bevölkerungsrückgang in den letzten Jahren nicht dramatisch• Bevölkerungsentwicklung war und ist in den einzelnen Ortsteilen recht unterschiedlichAktuelle Bevölkerungszahl und -entwicklung<strong>Ehringshausen</strong> hat in den letzten Jahren zwar an Bevölkerung verloren, der Rückgang war aber nichtdramatisch und fiel weitaus moderater aus als im Lahn-Dill-Kreis oder im Regierungsbezirk Gießen.Gemeindedatenblatt: <strong>Ehringshausen</strong> (532008)Bis zum Jahr 2008 war die Entwicklung sogar positiv, der Rückgang erfolgte erst seit 2008. In derfolgenden Abbildung ist die Entwicklung der Gemeinde dargestellt.Die Gemeinde <strong>Ehringshausen</strong> liegt im mittelhessischen Landkreis Lahn-Dill-Kreis und fungiert mit rund9100 Einwohnern (Stand: 31.12.2011) als ein Grundzentrum im Ordnungsraum des RegierungsbezirksGießen.Abbildung 3.2: BevölkerungsentwicklungBevölkerungsentwicklung von 2000 bis 2011 im Regionalvergleich (Jahresendstand im Jahr 2000=100)1041021009896942000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<strong>Ehringshausen</strong> Lahn-Dill-Kreis RB Gießen HessenQuelle: Hessisches Statistisches Landesamt (2012), Berechnung der Hessen Agentur.Betrachtet man die Entwicklung in den einzelnen Ortsteilen, sieht man, dass diese sehr unterschiedlichVorausschätzung: verlaufen ist. „Gewinner“ ist eindeutig Breitenbach mit einem Bevölkerungszuwachs von18 Bevölkerungsentwicklung % im Zeitraum von von 1995 2009 bis bis 2030 2011. im Regionalvergleich Sicherlich spielt (Jahresendstand da auch im eine Jahr „Legalisierung“ 2009=100) eines Wochenendhausgebieteseine Rolle, wo sich Neben- zu Hauptwohnsitzen gewandelt haben. Die meisten Verlustemusste Dreisbach verkraften. Um die Ursachen zu benennen, muss die Altersstruktur analy-102100siert werden. Es scheint so zu sein, dass es bei Dreisbach keine altersstrukturellen Gründe sind, sondern98 durch Wegzüge, vielleicht in andere Ortsteile, begründet ist. Generell ist es auch oft in kleinenOrten 96 so, dass die Bevölkerung einige Jahre zurück geht, bis eine neue junge Generation einen Umkehrtrendeinläutet.9492<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 990882009 2011 2015 2020 2025 2030


Tabelle 3.1: Bevölkerungsentwicklung 2000 - 2011 nach OrtsteilenOrtsteil 1995 2000 2005 2010 2011 Entwicklung1995-2011 in%Entwicklung2000-2011 in%Breitenbach 215 230 247 250 254 + 18,1 9,45Daubhausen 455 505 505 473 457 + 0,4 -10,5Dillheim 798 888 866 848 862 + 8,0 -3,02Dreisbach 321 326 310 278 272 -15 -19,85<strong>Ehringshausen</strong> 4.171 4.119 4.199 4.138 4.102 -2 -0,41Greifenthal 270 298 299 290 285 + 5,6 -4,56Katzenfurt 1.926 1.882 1.885 1.885 1.866 -3 -0,86Kölschhausen 785 787 786 736 731 -7 -7,66Niederlemp 462 452 452 444 443 -4 -2,03Gesamt 9.403 9.487 9.549 9.342 9.272 -1 -2,32Lahn-Dill-K. -3,9RB Gießen -2,2Quelle: Gemeindestatistik <strong>Ehringshausen</strong>, Hauptwohnsitze, HLSIn der nachfolgenden Abbildung ist der Sachverhalt noch einmal grafisch dargestellt.Abbildung 3.3 : Bevölkerungsentwicklung 2000 - 2011 nach OrtsteilenBreitenbach9,45Daubhausen-10,50Dillheim-3,02Dreisb.-19,85Ehringsh.-0,41Greifenthal-4,56Katzenfurt-0,86Kölschhausen-7,66NiederlempGesamt-2,03-2,32-20 -15 -10 -5 0 5 10Quelle: Gemeindestatistik <strong>Ehringshausen</strong>, Hauptwohnsitz<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 10


AltersstrukturDas Durchschnittsalter von <strong>Ehringshausen</strong> wird für das Jahr 2011 mit 44,2 Jahren angegeben, dasist etwas höher als im Kreis oder im RB Gießen. Für das Jahr 2020 wird prognostiziert, dass dasDurchschnittsalter auf 45,7 steigen wird (wie im gesamtem Lahn-Dill-Kreis) und im Jahr 2030 auf47,5.Tabelle 3.2: Durchschnittsalter in <strong>Ehringshausen</strong> im Vergleich<strong>Ehringshausen</strong> Lahn-Dill-Kreis RB Gießen Hessen2000 41,1 40,7 40,4 41,12011 44,2 43,9 43,5 43,62020 45,7 45,7 45,3 45,22030 47,5 47,6 47,2 46,8Quelle: Hessen-AgenturIn der nachfolgenden Tabelle ist die Altersstruktur von <strong>Ehringshausen</strong> im Vergleich zum Lahn-Dill-Kreis und dem RB Gießen aufgeschlüsselt. Man sieht, die Altersstruktur unterscheidet sich aktuellnicht großartig von der im gesamten Kreis.In der Bevölkerungsvorausschätzung der Hessen-Agentur für das Jahr 2030 gibt es auch keine signifikantenUnterschiede.Interessant ist die darunter stehende Grafik, in der die aktuelle Altersstruktur und die geschätzte imJahr 2030, also in 17 Jahren, dargestellt ist (vgl. dazu auch Kapitel Bevölkerungsprognose). Der Anteilder Kinder und jungen Leute wird weiter zurück gehen, der Anteil der älteren wird steigen. Der demographischeWandel vollzieht sich auch in <strong>Ehringshausen</strong>.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 11


2020 100% 3,8% 0,9% 0,2%2030 100% 3,9% 0,9% 0,2%Durchschnittsalter(Angaben in Jahren)2000 41,1 40,7 40,4 41,12011 44,2 43,9 43,5 43,62020 45,7 45,7 45,3 45,22030 47,5 47,6 47,2 46,8Quelle: Kommunale Bevölkerungsvorausschätzung der Hessen Agentur.Abbildung 3.4: Altersstruktur im ZeitvergleichAlterstruktur der Bevölkerung im Zeitvergleich (Einteilung in äquidistante Altersgruppen; Anteilswerte in %)35%30%25%20%15%10%5%0%unter 20 Jahre 20 bis unter 40 Jahre 40 bis unter 60 Jahre 60 bis unter 80 Jahre 80 Jahre und älter2000 2011 2020 2030Quelle: Kommunale Bevölkerungsvorausschätzung der Hessen Agentur.Altersstruktur der Ortsteile__________________________________________________In der nachfolgenden Tabelle ist die Altersstruktur in Klassen in den einzelnen Ortsteilen aufgeschlüsselt.In der Grafik ist der gleiche Sachverhalt dargestellt, allerdings wurden hier gröbere Klassengewählt, um eine gewisse Übersichtlichkeit zu gewährleisten.<strong>Ehringshausen</strong> und Dillheim haben die insgesamt jüngste Bevölkerung, gefolgt von Breitenbach. Amältesten ist man in Greifenthal. Da ist auch der Anteil der über 80-Jährigen am höchsten, was durchdas Pflegeheim in Greifenthal zu erklären ist.2Tabelle 3.4: Altersstruktur in den Ortsteilen am 1.1.201379 GE11 14 17 20 24 29 34 39 44 49 54 59 64 69 74 79 SBreitenb 4 1 1 0 0 2 2 3 8 9 5 11 11 16 9 14 26 23 26 16 15 15 22 6 6 251Daubh. 4 1 1 2 5 3 7 7 7 18 16 15 12 15 22 31 37 37 36 33 33 27 31 24 25 449Dillheim 9 3 3 9 12 8 23 15 11 33 41 38 33 35 60 48 66 100 65 58 44 29 49 34 34 860Dreisb. 3 0 5 1 2 2 1 1 2 4 10 13 12 14 9 9 22 27 22 23 24 19 18 11 12 266Ehringsh 41 35 33 39 41 29 78 89 73 143 160 156 186 234 189 264 349 322 285 246 233 207 228 173 236 4069Greifent 2 1 0 0 4 1 2 4 2 7 8 9 12 3 6 11 24 28 16 16 17 11 30 22 44 280Katzenf. 20 10 21 13 13 10 24 28 31 56 69 58 59 89 118 98 130 173 173 133 126 88 113 108 96 1857Kölschh. 2 6 4 5 3 5 5 15 8 24 18 26 34 37 38 37 53 73 58 62 46 49 58 28 30 724Niederl. 0 4 1 6 5 1 6 5 5 14 12 17 14 22 24 18 34 37 41 42 28 26 32 18 27 439Quelle: Einwohnermeldeamt der Gemeinde<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 13


Abbildung 3.5: Altersstruktur der Ortsteile in Prozent am 1.1.2013100 %50 %Breitenbach Daubhausen Dillheim Dreisbach <strong>Ehringshausen</strong>Greifenthal Katzenfurt KölschhausenNiederlemp


942000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<strong>Ehringshausen</strong> Lahn-Dill-Kreis RB Gießen HessenQuelle: Hessisches Statistisches Landesamt (2012), Berechnung der Hessen Agentur.Abbildung 3.6: Vorausschätzung Bevölkerung im RegionalvergleichVorausschätzung:Bevölkerungsentwicklung von 2009 bis 2030 im Regionalvergleich (Jahresendstand im Jahr 2009=100)1021009896949290882009 2011 2015 2020 2025 2030<strong>Ehringshausen</strong> Lahn-Dill-Kreis RB Gießen Hessen verwirklicht angepasstQuelle: Kommunale Bevölkerungsvorausschätzung der Hessen Agentur.__________________________________________________1<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 15


3.3 Soziale InfrastrukturDie Fakten im Überblick• sehr gute medizinische Versorgung (Überversorgung)• Hausärzte sind schon älter, hoher Wiederbesetzungsbedarf• Tagespflege geplant• aktive Seniorenhilfe• vielfältige Angebote der Kirchen• sehr gutes Sport- und Freizeitangebot mit modernem Hallenschwimmbad etc.Medizinische Versorgung und soziale Fürsorge<strong>Ehringshausen</strong> verfügt über ein Grundversorgungskrankenhaus mit 100 Betten. Es handelt sichum ein Belegkrankenhaus mit den Abteilungen Anästhesie/OP, Innere Medizin, Chirurgie, Geburtshilfeund Gynäkologie. Das Krankenhaus wurde bereits 1911 gegründet und nach Kaiserin Auguste Viktoriabenannt.Daneben stehen vier Arzt- und vier Zahnarztpraxen sowie neun Therapieeinrichtungen zur Verfügung.Die medizinischen Standorte konzentrieren sich im Kernort <strong>Ehringshausen</strong>, einige befinden sich auchin Katzenfurt. In Breitenbach und Daubhausen wurden früher einmal pro Woche Sprechstundenvon den Hausärzten abgehalten. Jetzt gibt es das nur noch in Dreisbach, Niederlemp (in Niederlempsogar Sprechstunden von zwei Ärzten) und Kölschhausen. Neben einer guten medizinischen Versorgunghat somit auch die Frage der Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehrsmitteln Bedeutung.Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen hat 2011 eine Studie zur aktuellen Versorgungssituationin den Landkreisen und Prognosen zum Nachfolgebedarf herausgegeben (Versorgung heute).Danach ist der Lahn-Dill-Kreis mit 171 Hausärzten zur Zeit überversorgt. Da die Hausärzte jedochdeutlich älter sind als im hessenweiten Durchschnitt, mahnt die Studie einen enormen Wiederbesetzungsbedarfan Hausärzten in den nächsten Jahren an.Die Diakoniestation <strong>Ehringshausen</strong> ist der zentrale Ansprechpartner für die mobile, häuslicheKranken- und Altenpflege sowie für die hauswirtschaftliche Versorgung. Sie hat ihren Sitz in Dillheimneben der Kirche. Ergänzend zur ambulanten Pflege ist die Einrichtung einer Tagespflege geplant.Hier können pflegebedürftige Menschen tagsüber durch professionelle Pflegekräfte versorgt undbetreut werden und so die pflegenden Angehörigen entlasten.Weitere Einrichtungen der sozialen Fürsorge sind zwei Alten- und Pflegeheime in den Ortsteilen<strong>Ehringshausen</strong> und Greifenthal und eine Seniorenwohnanlage im Kernort.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 16


Die Interessenvertretung für die älteren Bürgerinnen und Bürger übernimmt der Seniorenbeirat<strong>Ehringshausen</strong>. Der Beirat hat die Seniorenhilfe gestartet, bei der sich über 30 Mitarbeitenden ausallen Ortsteilen engagieren. Seit Anfang 2013 hat die Seniorenhilfe ihren Sitz im ehemaligen"Minese-Haus" in der Bahnhofstraße 31. Die Gemeinde hat das Haus und die dazugehörendeScheune zur Verfügung gestellt. Unter dem Motto „Alt hilft Alt, Jung hilft Alt und Alt hilft Jung“werden dienstags von 9:00 - 12:00 Uhr und donnerstags von 15:00 - 18:00 Uhrgenerationsübergreifende Hilfsangebote an die Senioren vermittelt. Außerdem wird das Haus alsTreffpunkt für Senioren genutzt und in einem ersten Schritt werden ein „Donnerstagscafé“ undweitere Veranstaltungen angeboten. Die Nutzung des renovierten Fachwerkhauses ist ein wichtigerBaustein zur Belebung der Ortsmitte und zur Dorfentwicklung.Kinder und JugendlicheEine Mitarbeiterin der Gemeinde ist für die Jugendpflege zuständig. Im Kernort gibt es ein aktivesJugendzentrum. Auch die Kirchen und der CVJM sind im Bereich der Jugendpflege tätig. Es gibtSpiel- und Freizeitgruppen, Lesungen und Kino-Abende, Einrichtungen wie Jugendräume oderTreffmöglichkeiten für Jugendliche sind vereinzelt vorhanden. Kinder- und Jugendarbeit leisten auchdie Jugendfeuerwehren, die Jugendabteilungen der sporttreibenden Vereine und andereInstitutionen.KirchenIn <strong>Ehringshausen</strong> gibt es sechs evangelische und zwei katholische Kirchen sowie ein islamischesGebetshaus im Kernort. Auf einem Bergsporn über der Dill steht eine der größten Kirchen des AltkreisesWetzlar.Für die Ortsteile sind drei evangelische Pfarrämter zuständig, wobei die Kirchgemeinde Kölschhausenauch noch den Nachbarort Bechlingen umfasst:• <strong>Ehringshausen</strong> -Dillheim• Katzenfurt / Daubhausen (Greifenthal)• Kölschhausen (Bechlingen- Breitenbach- Dreisbach-Niederlemp)Die evangelischen Pfarrämter gehören zum Kirchenkreis Braunfels und der zur Evangelische Kircheim Rheinland.Darüber hinaus gibt es die Katholische Kirchengemeinde <strong>Ehringshausen</strong>, die zum Katholischen KirchenbezirkWetzlar des Bistum Limburg gehört, sowie eine Evangelische landeskirchliche Gemeinschaftund eine Evangelische Gemeinschaft / CVJM <strong>Ehringshausen</strong>.Das Angebot der evangelische Kirche ist vielfältig. Angebote im Gemeindehaus, Krabbelgruppen,Kindergottesdienste, Kinderspielgruppen, Frauen- und Gesprächskreise oder Fußballturniere für dieKonfirmanden. Für die Ortsteile Daubhausen, Dreisbach, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlempist die Evangelische Frauenhilfe wichtig. Unterschiedliche Angebote speziell für Kinder, Jungen, Mädchenund Frauen bietet die Evangelische Gemeinschaft / CVJM.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 17


Sport- und FreizeitangebotSechs Ortsteile haben einen Sport- bzw. Fußballplatz. Sporthallen und Tennisplätze gibt es in Katzenfurtund im Freizeitzentrum von <strong>Ehringshausen</strong>, wo sich das Roquemaure-Stadion und das Haverhill-Bad,ein Hallenbad mit 25m-Schwimmbecken, befinden. Zum Bad gehört auch eine Außenanlagemit Liegewiese und Sporteinrichtungen. Technik und Gebäude sind teilweise grundhaft saniert.2013 sind weitere Investitionen geplant (u.a. Blockheizkraftwerk und Gestaltung des Übergangszur Liegewiese).In 2012 wurde in der Dillaue eine Dirt-Bike-Strecke eingerichtet. Außerdem wurden ein Weg entlangder Dill ausgebaut und Outdoor-Fitness-Geräte für alle Generationen aufgestellt.Zwei Reitplätze in Daubhausen und <strong>Ehringshausen</strong>, zwei Schießstände in <strong>Ehringshausen</strong> undKölschhausen sowie ein Modellflugplatz in Kölschhausen vervollständigen das Angebot.Kinderspielplätze sind in allen Orten vorhanden.Dorfgemeinschaftshäuser und andere öffentliche EinrichtungenNeben der Volkshalle in <strong>Ehringshausen</strong> und dem Bürgerhof in Katzenfurt gibt es sieben Dorfgemeinschaftshäuser(DGH), die sich in Größe und Auslastung unterscheiden.Hohe Auslastungen können Niederlemp und Kölschhausen vorweisen. Jede Woche finden hier mehrereVeranstaltungen der örtlichen Gesangs- und Sportvereine wie Chorproben und Trainings statt.Die recht gute Belegung in Breitenbach ist dem Gottes- und Kindergottesdienst geschuldet, da Breitenbachkeine eigene Kirche besitzt. Interessant ist hier, dass das Breitenbacher DGH auch von einemDillheimer Verein regelmäßig genutzt wird.Alle DGHs werden darüber hinaus mehrmals im Jahr von den örtlichen Vereinen für ihre Sitzungenund Veranstaltungen genutzt. Außerdem gibt es Vorträge und Veranstaltungen von auswärtigen Institutionen.Die größeren Veranstaltungen werden in der Volkshalle durchgeführt.Private Feiern finden in allen DGHs statt. Auch in Daubhausen, Dillheim und Kölschhausen, die nochüber eine Gaststätte verfügen. Für große Feiern und Feste, z.B. auch für Feiern türkischer Migrantenist die Volkshalle eine gefragte Adresse.Bei den Saalmieten wird nach auswärtigen und einheimischen Veranstaltungen unterschieden. Ersteremüssen eine höhere Miete zahlen. Die Nutzung für die örtlichen Vereine ist meist kostenfreivereinbart. Hier fallen nur Kosten an, wenn mehr als zwei Veranstaltungen im Jahr durchgeführtwerden.Die DGHs befinden sich in einem guten baulichen Zustand. Bei der örtlichen Veranstaltungen wurdendie Themen behindertengerechte Zugänge, Stuhl- und Tischlager sowie eine Verbesserung derUmfeldgestaltung angesprochen.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 18


Tabelle 3.5: Größe und Auslastung der Dorfgemeinschaftshäuser im Jahr 2011GrößeSaal inqmSitzplätzeBelegungenimJahrBelegung jede WocheAnzahl privateFeiern pro JahrBreitenbach 48 50 94 Gottesdienst, Karnevals KlubDillheim6Daubhausen 80 100 52 Frauenchor 7Dillheim 22 25 19 - 1222 25Dreisbach 106 100 54 Arzt 7<strong>Ehringshausen</strong>* 355 456 131 TV <strong>Ehringshausen</strong> 21124 133Greifenthal 98 75 19 - 924 25Katzenfurt** 133 130 keine Angaben110 110Kölschhausen 217 180 150 Gesangsverein,VHS Dillenburg56 48Niederlemp 188 180 218 SpVgg Lemp,Gesangsverein52 501614Volkshalle <strong>Ehringshausen</strong> **Bürgerhof Katzenfurt ist verpachtet Quelle: Belegungsbücher Gemeinde <strong>Ehringshausen</strong>Fast in jedem Ortsteil gibt es Backhäuser, manche werden aber nur bei Festen genutzt. Bei den örtlichenVeranstaltungen wurde gewünscht, die Backhäuser wieder mehr zu aktivieren. Vorbilder könntenDillheim, Dreisbach und Katzenfurt sein, wo regelmäßig im Backhaus gebacken wird. Um vonErfahrungen der anderen zu profitieren und die Technik des Brotbackens wieder aufzufrischen, willKölschausen einen Back-Workshop für Interessierte aus der Gesamtgemeinde anbieten.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 19


3.4 Bürgerschaftliches EngagementDie Fakten im Überblick• 96 Vereine, mehr Mitglieder als Einwohner• Engagement bei Vereinsarbeit lässt nachVereine96 Vereine bereichern das Leben in der Gemeinde. Die einzelne Vereine werden bei den Ortsbögenaufgelistet. Es gibt ein breites Spektrum an Vereinszwecken.• Sport• Gesang• Naturschutz• Religion• Feuerwehr• Heimat / Kultur / Geschichte• Partnerschaften• Tierzucht• FördervereineIn <strong>Ehringshausen</strong> gibt es nach Angaben der Gemeinde mehr Vereinszugehörigkeiten als Einwohner.So waren 2009 9.757 erwachsene und 2.061 jugendliche Mitglieder in einem Verein registriert.In den Ortsteilen sind die Feuerwehrvereine sehr aktiv. Sie machen Jugendarbeit und sorgen fürdas Gemeinschaftsleben. Allerdings musste sich die Ortsteilwehr in Greifenthal wegen Nachwuchsmangelbereits auflösen.Auch bei einigen örtlichen Veranstaltungen wurde das Nachwuchsproblem bei den Kindern undJugendlichen angesprochen. Außerdem wurde gesagt, dass das Engagement in manchem Vereinnachgelassen habe und es schwierig sei, Mitglieder für die Arbeit im Vorstand oder für die Organisationvon Veranstaltungen zu gewinnen.Das Engagement der Bürgerinnnen und Bürger ist vielfältig und zeigt sich vor allem bei den vielenFesten und Veranstaltungen. Unterschiedlich hingegen sieht es bei der Erneuerung von Sitzplätzenoder der Pflege von Grünanlagen aus. Während es in manchen Ortsteilen gut organisiert ist, wünschensich andere eine „Eingreiftruppe“, die kleine Missstände kurzfristig beseitigen und abstellenkann.Die Vereine sind auch für das Zusammenleben mit den Bürgern mit Migrationshintergrund wichtig.Die Migranten mischen bei den Sportvereinen mit und engagieren sich bei den Feuerwehren.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 20


3.5 BildungDie Fakten im Überblick• vier Kindergärten, Mittags- und Ganztagesbetreuung, U-3-Plätze• zwei Grundschulen, und eine Gesamtschule, alle bestandsfähigKindergärtenIn der Gesamtgemeinde gibt es drei gemeindliche Kindergärten und einen Waldkindergarten inprivater Trägerschaft des Leben ist Lernen e. V. Zusätzlich gibt es Tagesmütter, die ihre Dienste anbietenEinrichtungKindertagesstätte "Dillwiese" <strong>Ehringshausen</strong>Kindertagesstätte „Gestiefelter Kater“ KatzenfurtKindertagesstätte "Mullewapp" KölschhausenWaldkindergarten <strong>Ehringshausen</strong> "Die Waldmäuse"GesamtPlätze125 Plätze75 Plätze100 Plätze20 Plätze320 PlätzeAlle drei Kindertagesstätten bieten zusätzlich eine Mittags- und Ganztagesbetreuung von 7:00 bis16:30 Uhr an. Der Waldkindergarten ist von 8:00 bis 13:00 Uhr geöffnet.Im Jahr 2011 (das ist das aktuellste Jahre, das vorliegt) lebten 429 Kinder in der Gesamtgemeinde.219 Kinder waren davon bis 3 Jahre alt und 210 Kinder im Alter von 3 bis 6.Ab 2013 müssen auch für Kinder unter 3 Jahren Plätze angeboten werden, und zwar für 35 % allerKleinkinder. Rein rechnerisch bietet die Gemeinde 110 Plätze für Kinder unter 3 Jahren einen Platzan. Das entspricht einer Quote von 50 %.Tabelle 3.6: Prognose der Entwicklung der Kinder in <strong>Ehringshausen</strong>Altersstruktur 2011 2030unter 3 Jahre 219 Kinder 187 Kinder3 bis 6 Jahre 210 Kinder 205 Kinder0 bis 6 Jahre (insgesamt) 429 Kinder 392 KinderQuelle: Hessische Gemeindestatistik 2012 und Prognose der Hessen-Agentur<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 21


Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der Kinder zurückgehen. Wie viele Krippenplätze in Zukunft benötigtwerden, ist jedoch nicht bekannt. Das macht eine langfristige Planung schwierig. Die zukünftige Kinderbetreuungmuss deshalb flexibel und dem jeweiligen Bedarf angepasst werden.Zur Zeit wird im Ortsteil <strong>Ehringshausen</strong> eine neue Kindertagesstätte für die unter Dreijährigen gebaut.Sie entsteht in der Nähe von Grund- und Gesamtschule und wird 20 Kleinkindern Plätze bieten.Ebenfalls neu gebaut werden soll der Kindergarten in Katzenfurt. Geplant ist eine Viergruppen-Einrichtung,die unmittelbar neben dem bestehenden Kindergarten entstehen und im Sommer 2014fertig gestellt werden soll. Während der Baumaßnahmen läuft der Betrieb in Katzenfurt weiter.SchulenIn der Gemeinde gibt es zwei Grundschulen:• Dillwiesenschule <strong>Ehringshausen</strong>: Schulbezirk Kerngemeinde <strong>Ehringshausen</strong> und Dillheim• Chattenbergschule Katzenfurt: Schulbezirk Katzenfurt, Breitenbach, Daubhausen, Dreisbach, <strong>Ehringshausen</strong>-Kerngemeinde(Autobahnmeisterei), Greifenthal, Kölschhausen und NiederlempDie Fortschreibung des „Schulentwicklungsplans“ für den Lahn-Dill-Kreis 2010 – 2015 Bereich AltkreisWetzlar geht von einem kontinuierlichen Rückgang der Schülerzahlen aus. Trotz des drastischesVerlustes der Schülerzahlen bei der Chattenbergschule um -54% am Ende des Planungszeitraumeswerden beide Grundschulen als bestandsfähig eingeschätzt.Ursachen für den starken Schülerrückgang an der Katzenfurter Schule sieht der Schulentwicklungsplannicht nur durch die demographische Entwicklung: Es sei auch durch den veränderten Schulbezirk(Sinn-Edingen und Greifenstein-Kerngemeinde) bedingt.Tabelle 3.7: Schülerzahlenprognose: Gesamtschülerzahl und KlassenSchuljahr 2008/09 2009/102010/11 2011/12 2012/13 2013/142014/152015/16Schüler/KlassenDillwiesenschule 215 / 11 208 / 11 208 / 11 207 / 11 209 / 11 196 / 10 192 / 10 187 / 10Chattenbergschule* 250 / 12 207 / 11 177 / 10 142 / 9 123 / 9 118 / 8 115 / 7 116 / 7Quelle: Schulentwicklungsplan Lahn-Dill-Kreis*mit Vorklassen<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 22


Integrierte Gesamtschule Johannes-Gutenberg-Schule <strong>Ehringshausen</strong>Neben den zwei Grundschulen gibt es noch die Gesamtschule, wo in den Jahrgangsstufen 9 und 10abschlussbezogene Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialklassen gebildet werden. Der Einzugsbereichsind hauptsächlich Schüler aus <strong>Ehringshausen</strong>, Werdorf und Allendorf.Auch für die Gesamtschule hat der Schulentwicklungsplan einen Rückgang der Schüler- und Klassenzahlenprognostiziert: Bis 2015/16 um rund 24 %. Es werden jedoch keine ernsthaften Probleme gesehen,da es der allgemeinen rückläufigen Entwicklung entspreche.Prognostizierte Entwicklung im Planungszeitraum bis 2015/16Johannes-Gutenberg-SchuleSchuljahr Schüler / Klassen2010/11 1112 / 442011/12 1099 / 432012/13 1053 / 422013/14 970 / 392014/15 898 / 372015/16 849 / 36Quelle: Schulentwicklungsplan Lahn-Dill-KreisAußerschulische BildungsangeboteDie Schul- und Gemeindebücherei <strong>Ehringshausen</strong> besteht aufgrund einer Zusammenarbeit zwischenSchule und Gemeinde. Der Bestand der Bücherei ist inzwischen auf über 10.100 Medien angewachsen.Die Lahn-Dill-Akademie bietet Volkshochschulkurse in <strong>Ehringshausen</strong> und Kölschhausen an, darunterAqua-Fit im Hallenbad, Gymnastik im Dorfgemeinschaftshaus Kölschhausen und Computerschulungenin der Gesamtschule. Kooperationen mit der Musikschule bestehen nicht. In Daubhausenwird von einer Privatperson Gitarrenunterricht angeboten.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 23


3.6 Städtebauliche Entwicklung und LeerstandDie Fakten im Überblick• Gesamtfläche 4.543 ha• zehn Bauplätze in Baugebieten• Baulücken in den Ortsteilen in Privateigentum• Thema Leerstand bekommt in Zukunft BedeutungFlächennutzungenIn der folgenden Tabelle ist die Flächennutzung von <strong>Ehringshausen</strong> und im Lahn-Dill-Kreis angegeben.Tabelle 3.8: Flächennutzungen in der Gemeinde <strong>Ehringshausen</strong> und im Lahn-Dill-Kreis 2012Stand am 31.12.2011Gemeinde <strong>Ehringshausen</strong>Lahn-Dill-KreisGebäude- und Freiflächen 310 ha 6,8 % 7,8 %Betriebsflächen 15 ha 0,3 % 0,7 %Erholungsflächen 28 ha 0,6 % 0,8 %Verkehrsflächen 347 ha 7,6 % 7,5 %Landwirtschaftsflächen 1.551 ha 34,1 % 34,1 %Waldflächen 2.229 ha 49,1 % 47,4 %Wasserflächen 47 ha 1,0 % 1,2 %Flächen andere Nutzung 17 ha 0,4 % 0,5 %Gesamtfläche4.543 haQuelle: HLS, eigene Darstellung<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 24


Baugebiete<strong>Ehringshausen</strong> hat aktuell noch 10 Bauplätze in bestehenden und rechtsverbindlich über Bebauungspläneausgewiesenen Baugebiete. Allerdings gibt es in einigen Orten (Kölschhausen, Daubhausen,Greifenthal) Baulücken auch in attraktiver Lage, die noch bebaut werden könnten. Diese Bauplätzegehören meist Besitzern, die im Moment kein Interesse daran haben, zu verkaufen oder dieBauplätze für die Kinder vorgesehen haben. Wie groß die „Reserven“ tatsächlich sind, soll durch eineBefragung der Grundstückseigentümer herausgefunden werden. So könnten Bauwillige durch dieVermittlung der Gemeinde Auskunft bekommen, wo ein Bauplatz zu erwerben ist. Die Potentialedurch Umnutzung von Nebengebäuden, Nachnutzung von leer stehenden Gebäuden etc. werden imRahmen des <strong>IKEK</strong> ebenfalls ermittelt und dann im Endbericht zu finden sein. Es wird diskutiert, dieseBaulücken in einem Baulückenkataster zu erfassen.In Dreisbach und <strong>Ehringshausen</strong> bestehen noch rechtskräftige Bebauungspläne. Für die betroffenenGebiete sind die für die Umsetzung notwendigen bodenordnenden Maßnahmen noch nicht eingeleitet.Wegen der rückläufigen Nachfrage wird von einer Umsetzung der Planungen derzeit abgesehen.(vgl. Antragsunterlagen der Gemeinde für die Aufnahme ins Dorferneuerungsprogramm). Obsich die Nachfrage in Zukunft ändern wird, muss noch diskutiert werden. Dies wäre nur denkbar,wenn die Gemeinde aktiv ein Zuzugsprogramm starten würde, also gezielt Bauwillige aus Nachbargemeindenbzw. aus Gießen und Wetzlar anwerben wollte. Da die Gemeinde generell die Strategieder Innenentwicklung vor Außenentwicklung verfolgt, wäre so ein Zuzugsprogramm natürlich auchfür die Baulücken im Innenbereich bzw. die Nach- bzw. Umnutzung leer stehender Gebäude denkbarund sinnvoll.Tabelle 3.9: Bauplätze in <strong>Ehringshausen</strong>Ortsteil Baugebiet Bauplätze reserviert Kosten/qmBreitenbach --- 0Daubhausen Am Zimmerplatz 3 90 € / qmDillheim Schlüsselacker 5 132 € / qm<strong>Ehringshausen</strong> Zehnetfrei 1 2 117 € / qm<strong>Ehringshausen</strong> --- 0 95 € / qmGreifenthal --- 0Katzenfurt Arlskaut 1 2 106 € / qmChattenhöhe 0 2 93 € / qmKölschhausen --- 0Niederlemp --- 0Quelle: Angaben der Gemeinde<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 25


Tabelle 3.10: Wohnungen 2011<strong>Ehringshausen</strong> Lahn-Dill-Kreis RB GießenAnzahl der Wohnungen in 1.000 4,1 114,2 466,5Veränderungen gegenüber dem Jahr2000 (in %)+8,3 % +5,8 % +6,4 %Wohnfläche je Einwohner (qm/Einw.) 47,3 45,9 45,2Veränderungen gegenüber dem Jahr2000 (in %)+12,7 % +12,1 % +10,6 %Quelle: HLS über Hessen AgenturBaufertigstellungenDie Zahl der fertig gestellten Wohngebäude und Wohnungen ging in den letzten Jahren in<strong>Ehringshausen</strong> zurück.Tabelle 3.11: Baufertigstellungen 2003 - 2011Gebäude 1 Wohnung 2Wohnungen> 3WohnungenWohnungeninsgesamtinsgesamt 148 109 54 30 2012011 10 9 0 1 122010 8 8 0 0 82009 3 3 0 0 32008 19 14 4 1 252007 9 7 4 0 112006 21 14 10 6 302005 30 20 16 9 452004 19 14 10 0 242003 29 20 10 13 43Quelle: HLS, eigene Zusammenstellung<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 26


Im Regionalplan Mittelhessen von 2011 wird der geschätzte Wohnungsbedarf vom 31.12. 2002 bis31.12.2020 wie folgt angegeben.• Neubedarf 63 Wohnungen• Nachholbedarf 112 Wohnungen• Ersatzbedarf 92 Wohnungen• Wohnungsbedarf insgesamt bis 2020: 267 WohnungenVon den 267 geschätzten Wohnungen hat <strong>Ehringshausen</strong> bis Ende 2011 bereits 201 realisiert.Bleiben also noch 66 Wohnungen „übrig“.Leerstand und BaulückenIn den nächsten Wochen werden in den einzelnen Ortsteilen die Leerstände erfasst. Ersten Einschätzungenzur Folge ist die Leerstandsproblematik in den kleinen Orten aktuell nicht dramatisch, esgibt relativ wenig Leerstände. Von „Geisterdörfern“ wie es sie in manchen Regionen Deutschlandsbereits jetzt schon gibt, kann also keine Rede sein. Dafür ist die Verkehrsanbindung an die Zentrenmit dem guten Arbeitsplatzangebot, aber auch das Arbeitsplatz- und Bildungsangebot sowie die sozialeInfrastruktur in der Gemeinde selbst, einfach zu gut. Stehen Gebäude zum Verkauf, finden siein angemessener Zeit auch einen Käufer (mit wenigen Ausnahmen wie z.B. in Katzenfurt direkt ander Bundesstraße oder an der Autobahnbrücke). Allerdings könnte das Thema in den nächsten Jahrendeutlich an Brisanz gewinnen, denn viele Gebäude nicht nur in den Ortszentren, sondern auchin den Neubaugebieten der 60er und 70er Jahre, werden nur noch von ein oder zwei älteren Menschenbewohnt. Daher macht es Sinn, sich frühzeitig Strategien zu überlegen, wie Leerstand verhindertwerden kann.Ganz neu sind Erkenntnisse aus dem neuen Zensus.n %Wohnungen nach Art der Wohnungsnutzung in % 2011Deutschland Hessen LDK<strong>Ehringshausen</strong>in %<strong>Ehringshausen</strong>absolutVon Eigentümer/-in bewohnt 42,4 45,1 57,7 64,4 2.780Zu Wohnzwecken vermietet (auchmietfrei) 52,1 50,4 37,4 32,0 1.381Ferien- oder Freizeitwohnung 1,0 0,8 1,1 0,4 17Leer stehend 4,5 3,7 3,8 3,2 140Quelle: Zensus 2013Man kann sehen, die Leerstandsquote in <strong>Ehringshausen</strong> liegt noch unter der in Hessen.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 27


3.7 Technische InfrastrukturDie Fakten im Überblick• gute Verkehrsanbindung mit Autobahn 45, Bundesstraße 277 und Bahnstrecke Siegen - Gießen• alle Orte über ÖPNV erreichbar, Vertaktung von Bahn und Bus fehlt• flexible und alternative Bedienformen gefragt• Energie-Ziel bis zum Jahr 2020 20% Energieeinsparung und 20% erneuerbare Energien• OT Daubhausen: schlechte Versorgung mit Internet, Breiband-Initiative auf KreisebeneVerkehrDie gute Verkehrsanbindung ist ein wichtiger Standortfaktor für <strong>Ehringshausen</strong>.Durch die Gemeinde verläuft die Bundesautobahn 45 (Sauerlandlinie) mit der Anschlussstelle<strong>Ehringshausen</strong>.Nahezu parallel dazu verlaufen die Bundesstraße 277 durch die Ortsteile <strong>Ehringshausen</strong>, Dillheimund Katzenfurt sowie die Bahnstrecke Siegen – Gießen mit den Bahnhöfen <strong>Ehringshausen</strong> undKatzenfurt.Der Bahnhof <strong>Ehringshausen</strong> ist der wichtigste zwischen Wetzlar und Herborn. In 22 Minuten ist manmit dem Mittelhessen Express in der Universitätsstadt Gießen und in 74 Minuten in Frankfurt amMain. Unter der Woche verkehrt der Mittelhessen Express stündlich.Alle Ortsteile sind über Buslinien des Öffentlichen Personennahverkehrs angebunden:• Buslinie 202 Niederlemp - Dreisbach - Kölschhausen - Breitenbach - <strong>Ehringshausen</strong>: Montag -Freitag + Samstag• Buslinie 204 Greifenthal - Daubhausen - Katzenfurt (Dillheim - <strong>Ehringshausen</strong> Gesamtschule):Montag - Freitag• Buslinie 205 (Niederlemp - Dreisbach - Kölschhausen - <strong>Ehringshausen</strong> - Dillheim) - Katzenfurt -Daubhausen - Greifenthal: Montag - Freitag• Buslinie 206 Greifenthal Katzenfurt: Montag - Freitag• Buslinie 471 (Greifenthal - Daubhausen) Katzenfurt - Dilheim - <strong>Ehringshausen</strong>: Montag - Freitag +Samstag + Sonntag• Buslinie 472 Herborn - (Daubhausen) Katzenfurt - (<strong>Ehringshausen</strong> Gesamtschule): Montag - Freitag<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 28


Abb. 3.7: Liniennetzplan des Lahn-Dill-Kreises (Ausschnitt)Quelle: Verkehrsgesellschaft Lahn-Dill-Weil mbHEin Großteil des Nahverkehrs macht der Schülerverkehr aus und zu den Verkehrsspitzenzeitenmorgens von 7.00 Uhr bis 8.00 Uhr sowie mittags ab 12.45 Uhr bis 14.00 Uhr sind die Busse mitSchülern voll besetzt.Zu den anderen Zeiten fahren die Busse aber fast leer und viele Einwohner nutzen trotz steigenderBenzinpreise lieber Ihr eigenes Auto.Für die Berufspendler fehlt eine Vertaktung mit der Bahn, mit der die Züge am Bahnhof <strong>Ehringshausen</strong>auch wirklich pünktlich erreicht werden können.Insbesondere für ältere Menschen ist das Busfahren zu mühsam, um den Einkauf zu erledigen oderzum Arzt zu kommen. Oftmals muss man auch in einen anderen Bus umsteigen, um sein Ziel zu erreichen.Durch die weiter sinkenden Einwohnerzahlen und den zu erwartenden Rückgang der Schülerzahlenwerden in Zukunft flexible und alternative Bedienformen (Bürgerbus, Anrufbus, Kombibus, Fahrgemeinschaften)wichtig. Neue Anforderungen ergeben sich auch durch den steigenden Anteil ältererMenschen. Die Seniorenhilfe plant deshalb die Einrichtung eines Fahrdienstes, um die Seniorenin den Kernort oder für die wöchentliche Einkaufstour in den Ortsteilen abzuholen.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 29


Energie<strong>Ehringshausen</strong> gehört zur Naturparkregion Lahn-Dill-Bergland. Das Thema Energie ist dort als eigenesHandlungsfeld definiert. Ziel der beteiligten Kommunen ist es, bis zum Jahr 2020 20% Energieeinsparungund einen Anteil von 20% erneuerbarer Energien zu erreichen.Im Rahmen des Projektes „Kommunales Energiemanagement“ hat die Gemeinde einen Teil derkommunalen Liegenschaften zur Überprüfung des Energieverbrauchs bei der Region angemeldet.Dabei wird es um die Beratung zur Energieeinsparung und die Heizungsoptimierung gehen.Im Bereich der Erneuerbaren Energien sind die Dächer der Kindertagesstätten im Ortsteil Kölschhausenund des Bauhofs für Photovoltaikanlagen vermietet. Auch Neubau des Kindergartens in Katzenfurtsoll mit einer Solaranlage ausgestattet werden.Außerdem werden das Hallenschwimmbad und der Bürgerhof Katzenfurt über ein Blockheizkraftwerkmit elektrischer Energie und Wärme versorgt. Diese Anlage versorgt auch die kommunale unddie Kreisturnhalle mit Wärme. Gebaut wird zur Zeit ein Blockheizkraftwerk für die Kindertagesstätte"Dillwiese" im Ortsteil <strong>Ehringshausen</strong>.Weitergehende Überlegungen wie z.B. ein Energiekonzept oder die Errichtung von einem lokalenNahwärmenetz gibt es bislang noch nicht. Die Ortsteile Dillheim, <strong>Ehringshausen</strong> und Katzenfurt sindan die Erdgasversorgung angeschlossen.Um die zukünftige Nutzung Erneuerbarer Energie regionalplanerisch steuern zu können, hat derTeilregionalplan Energie Mittelhessen (Entwurf 2012) für <strong>Ehringshausen</strong> Flächen zur Nutzung vonPhotovoltaik-Freiflächenanlagen, für den Biomasseanbau und für Kurzumtriebsplantagen festgelegt.Vorrangflächen für Windenergienutzung gibt es keine.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 30


Abbildung 3.8: Karte "Steuerung der Windenergienutzung und der Photovoltaik auf Freiflächen"Vorbehaltsgebiete für Photovoltaik-Freiflächenanlagen (blau schraffiert)Quelle: Teilregionalplan Energie Mittelhessen (Entwurf 2012)Abbildung 3.9: Themenkarte "Energetische Biomassenutzung"rot = Suchraum fürBiogasanlagen,braun = Vorzugsraum fürBiomasseanbau vonAckerfrüchtenQuelle: Teilregionalplan Energie Mittelhessen (Entwurf 2012)<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 31


Breitband / DSL1. Die Versorgung mit einem schnellem Internetanschluss ist in der Gemeinde sehr unterschiedlich.In den Ortsteilen Breitenbach, <strong>Ehringshausen</strong>, Katzenfurt und Kölschhausen sind die Leistungskapazitätenam besten. Schlecht sind sie hingegen in Daubhausen. Hier ist nur „DSL light384 k“ möglich.Abbildung 3.10: Breitbandausbau in <strong>Ehringshausen</strong>Quelle: Gemeinde <strong>Ehringshausen</strong>Im Landkreis Lahn-Dill gibt es eine „Breitband-Initiative“, die eine Bedarfsumfrage durchgeführthat und erreichen will, dass alle Stadt- und Ortsteile mit Glasfaser und einer Datengeschwindigkeitvon mindestens 50 Mbit/s versorgt werden. Derzeit laufen die Vorbereitungen zur Gründung einer„Lahn-Dill-Breitband-GmbH". Die GmbH hat dann die Aufgabe, 557 Kilometer Leerrohre und Glasfaserbis zu den Kabelverzweigern in alle Städte und Gemeinden zu verlegen.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 32


3.7 Wirtschaft und ArbeitsmarktDie Fakten im Überblick• <strong>Ehringshausen</strong>, Katzenfurt und Daubhausen sind industriell-gewerblich geprägt• knapp 3.000 Arbeitsplätze mit Schwerpunkt im produzierenden Bereich• mehr Aus- als Einpendler, relativ geringe Arbeitslosigkeit• Lebensmittel-Supermärkte und kleine Geschäfte nur in <strong>Ehringshausen</strong> und Katzenfurt• Kaufkraft leicht unterdurchschnittlich: über 5.000 EUR pro Einwohner/JahrDie Ortsteile <strong>Ehringshausen</strong>, Katzenfurt und Daubhausen sind industriell-gewerblich geprägt.Historischer Schwerpunkt ist <strong>Ehringshausen</strong>. Wo früher die Erzverladestation am Bahnhof stand, befindensich heute Fabrikgebäude und Röhrenlager.Arbeitsplätze<strong>Ehringshausen</strong> kann fast 3.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze anbieten, die meisten(62 %) im produzierenden Bereich. Der Bereich Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungenist unterrepräsentiert, wie der Dienstleistungsbereich generell.Abbildung 3.11: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 2011 in <strong>Ehringshausen</strong> und imLahn-Dill-Kreis 2011Lahn-Dil-Kreis 2011<strong>Ehringshausen</strong> 201123 %0 %17 %44 %4 %14 %17 % 62 %19 %Land- und ForstwirtschaftProduzierendes GewerbeHandel, Verkehr, GastgewerbeFinanzierung, Vermietung, Unternehmensdienstleistungöffentliche und private DienstleisterQuelle: HLS<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 33


Die größten Unternehmen sind heute der Automobilzulieferer Küster mit 950 Mitarbeitern an denStandorten <strong>Ehringshausen</strong> und Aßlar, der Hersteller von Kunststoffrohren Alphacan Omniplast mit183 Mitarbeitern in <strong>Ehringshausen</strong>, der Maschinen- und Anlagenbauer Hedrich mit 160 Mitarbeiternin Katzenfurt und der Sondermaschinenbauer Clößner mit 84 Mitarbeiter in Daubhausen.Schaut man an, wie sich die Verteilung der Arbeitsplätze nach Geschlechtern darstellt, stellt manfest, dass im produzierenden Bereich wesentlich mehr Männer als Frauen beschäftigt sind, imDienstleistungsbereich dagegen überwiegend Frauen. Das ist eine klassische Verteilung und nichtweiter überraschend.Tabelle 3.12: Arbeitsplätze - Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 2011männlichweiblichbeschäftigteausländischeAzubisdarunterAusländerArbeitnehmerge-männ weibl. gesamännlweibli.samtmt.insgesamt, davon 2.954 1.874 1.080 263 194 69 125 9Land- und Forstwirtschaft 0 0Produzierendes Gewerbe 1.622 1.243 379Handel, Verkehr,GastgewerbeFinanzierung, Vermietung,Unternehmensdienstl.öffentliche und privateDienstleister460 211 249116 0 116437 101 336Quelle: HLSIn der nachfolgenden Tabelle kann man sehen, dass die Zahl der Arbeitsplätze bis 2007 leicht zurückgegangenist. Die Verluste fanden überwiegend im produzierenden Bereich statt. Allerdingsmuss die Statistik noch einmal überprüft werden, die Verluste in den einzelnen Bereichen sind größerals in der Gesamtsumme, natürlich nach Abzug der Zuwächse.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 34


Tabelle 3.13: Arbeitsplätze nach Bereichen im Zeitvergleich2005 2007 2009 2011 Lahn-Dill-Kreis2011insgesamt, davon 2.998 2.824 2.840 2.954 83.740Land- und Forstwirtschaft 12 0 0 0 222Produzierendes Gewerbe 1.712 1.762 1.662 1.622 36.693Handel, Verkehr, Gastgewerbe 625 452 453 460 15.938Finanzierung, Vermietung,Unternehmensdienstleistung238 229 90 116 11.481öffentliche und private Dienstleister 411 381 92 437 19.397Quelle: HLS über www.Regionalstatistik.deBeschäftigung, Einpendler und Auspendler<strong>Ehringshausen</strong> konnte nicht nur die Zahl der Arbeitsplätze im Ort seit 2008 um 7 % steigern, sondernauch die Zahl der Beschäftigen pro 100 Einwohner, das ist der Anteil der Gesamtbevölkerung,der einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz hat. Das Pendlersaldo ist allerdings negativ, esfahren also mehr Ehringshäuser in andere Orte (Wetzlar, Herborn, Gießen, Rhein-Main-Gebiet) zurArbeit als Pendler nach <strong>Ehringshausen</strong> kommen.Tabelle 3.14: Beschäftigte und Pendler im Zeitvergleich 2008-20112008 2009 2010 2011Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Arbeitsort) 2.764 2.840 2.869 2.954Einpendler 1.866 1.957 1.975 2.070Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Wohnort) 3.231 3.171 3.250 3.342Auspendler 2.333 2.288 2.356 2.458Pendlersaldo -467 -331 -381 -388Beschäftigtenquote (eigene Berechnung) 34,5 34,1 34,8 36,0Erwerbstätigenquote* 57,1 56,4 58,2 60,0Quelle: HLS, *Anteil der Erwerbstätigen in der Altersklasse 18-65 Jahre. Quelle: Demographiebericht <strong>Ehringshausen</strong>.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 35


Abbildung 3.12: Entwicklung der Pendlerbewegungen 2000 bis 2011Entwicklung der Pendlerbewegungen <strong>Ehringshausen</strong> von 2000 bis 2011<strong>Ehringshausen</strong> besitzt im Mittel einen relativ ausgeglichenen Pendlersaldo.3.0002.500Ein-/Auspendler2.0001.5001.00050002000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011EinpendlerAuspendlerQuelle: Bundesagentur für Arbeit (2012), Berechnungen Hessen Agentur.Ergänzende Indikatoren im RegionalvergleichAbbildung 3.13: Beschäftigte im Regionalvergleich<strong>Ehringshausen</strong> Lahn-Dill-Kreis RB Gießen HessenEntwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 2000 bis 2011 im Regionalvergleich (Stand: 30. Juni; Jahr 2000=100)Flächenindikatoren (2011)Gebäude- und Freifläche je Einw. (m 2 /Einw.) 339 329 338 254120Anteil der Landwirtschaftsflächean Gesamtfläche in % 34% 34% 44% 42%Anteil der Waldfläche anGesamtfläche 110 in % 49% 47% 40% 40%Bevölkerungsdichte (2011)Einw. 100 je km 2 201 237 193 289Einw. je km 2 - Gebäude- und Freifläche 2.954 3.038 2.958 3.932Wohnungen 90 (2011)Anzahl der Wohnungen (Angaben in 1.000) 4,1 114,2 466,5 2.836,6Veränderung gegenüber dem Jahr 2000 (in %) 8,3% 5,8% 6,4% 5,9%Wohnfläche80je Einw. (m 2 /Einw.) 47,3 45,9 45,2 42,82000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011Veränderung gegenüber dem Jahr 2000 (in %) 12,7% 12,1% 10,6% 7,3%Tourismus (2011)<strong>Ehringshausen</strong> Lahn-Dill-Kreis RB Gießen HessenÜbernachtungen (Angaben in 1.000) * 444,7 2.506,3 29.015,8Quelle: Tourismusintensität Bundesagentur (Übern. für Arbeit je (2012), 1.000 Berechnungen Einw.) Hessen Agentur. * 1.761 2.411 4.763Veränderung gegenüber dem Jahr 2000 (in %) * 24% 19% 13%Quelle: Bundesagentur für Arbeit und Hessisches Statistisches Landesamt (2012), Berechnungen Hessen Agentur.* Werte anonymisiert, keine Daten vorhanden oder keine Berechnung möglichEntwicklung der Arbeitslosenzahlen von 2000 bis 2011 im Regionalvergleich (Stand: 30. Juni; Jahr 2000=100)__________________________________________________1606150<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 36140130120


__________________________________________________ArbeitslosigkeitArbeitslosenzahlen waren auf Gemeindeebene nur für das Jahr 2008 zu bekommen. Demnach warenin <strong>Ehringshausen</strong> 253 Personen arbeitslos, darunter 58 Ausländer, 13 schwerbehinderte, 8 Jugendliche,32 Personen zwischen 15 und 25 Jahren und 24 Personen zwischen 55 und 65. 88 Personen warenlangzeitarbeitslos. Zwar kann man die Arbeitslosenquote nur berechnen, wenn man die Zahl derErwerbspersonen hat (und die werden nur auf Kreisebene veröffentlicht), die Arbeitslosenquotedürfte aber relativ gering sein.Im Demographiebericht der Bertelsmannstiftung ist der Arbeitslosenanteil an den Erwerbspersonen(sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) angegeben. Die liegt höher als die Arbeitslosenquote,Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 2000 bis 2011 im Regionalvergleich (Stand: 30. Juni; Jahr 2000=100)da 120 bei dieser alle Erwerbstätigen, also auch Beamte, Selbständige und mithelfende Familienangehörige,als Basis genommen werden. Aber für einen Vergleich:1102007: 8,5 %2008: 100 7,3 %2009: 9,1 %2010: 90 8,3 %2011: 6,7 %802000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011In der folgenden Grafik ist die Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen zu einem Basisjahr 2000 angegebenund das für <strong>Ehringshausen</strong>, den Landkreis, den Regierungsbezirk und das Land<strong>Ehringshausen</strong> Lahn-Dill-Kreis RB Gießen HessenHessen.Quelle: Bundesagentur für Arbeit (2012), Berechnungen Hessen Agentur.Je kleiner die Einheit ist, umso größer sind die Ausschläge. Aber im großen und ganzen teilt die Gemeindeder Entwicklung des Kreises und Bezirks.Abbildung 3.14: Die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Verhältnis zum Basisjahr 2000Entwicklung der Arbeitslosenzahlen von 2000 bis 2011 im Regionalvergleich (Stand: 30. Juni; Jahr 2000=100)160150140130120110100908070602000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<strong>Ehringshausen</strong> Lahn-Dill-Kreis RB Gießen HessenQuelle: Bundesagentur für Arbeit (2012), Berechnungen Hessen Agentur.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 37


NahversorgungEinkaufsmöglichkeiten von Waren des täglichen Bedarfs gibt es im Kernort <strong>Ehringshausen</strong> und inKatzenfurt, wo neben Bäcker und Metzger auch Supermärkte und Discounter zur Auswahl stehen.Einzigartig ist das Lebensmittelgeschäft in der Bahnhofstraße von <strong>Ehringshausen</strong>, das von einemüber 80 Jahre alten Herrn betrieben und noch einige treue Kunden hat. Durch die Nähe zu <strong>Ehringshausen</strong>ist Dillheim ebenfalls ausreichend versorgt. In Kölschhausen gibt es noch einen Metzger.Kölschhausen und die anderen Ortsteile werden von mobilen Verkaufswagen (Backwaren, Obst/Gemüse und Fisch) angefahren. Verkaufsläden gibt es hier nicht mehr.Das Thema Dorfladen wurde in einigen örtlichen Veranstaltungen diskutiert. Die Einwohner sehendafür jedoch noch keinen Bedarf. Das mag auch an der relativ geringen Entfernung zu <strong>Ehringshausen</strong>und Katzenfurt liegen. Problematisch ist die Situation aber für ältere Leute, die kein Auto habenbzw. nicht mehr fahren können. Hier gibt es den Projektvorschlag der Seniorenhilfe, die Seniorenzum Einkaufen abzuholen.Einzelhandel und KaufkraftDas Thema Einzelhandel spielt für den Kernort <strong>Ehringshausen</strong> eine besondere Rolle. Daher sollenzur besseren Einschätzung ein paar Zahlen vorangestellt werden (Quelle: GfK nach IHK Mittelhessen)• Haushalte absolut (1. 1. 2011): 4.250• Kaufkraft insgesamt in Mio. EUR <strong>Ehringshausen</strong> (2012): 175,2• Kaufkraft pro Einwohner <strong>Ehringshausen</strong> (2012): 19.025 EUR• Kaufkraftindex pro Einwohner <strong>Ehringshausen</strong> (2012): 95,1• Kaufkraftindex pro Einwohner Lahn-Dill-Kreis (2007): 100,6• Kaufkraftindex pro Einwohner Deutschland: 100,0• Einzelhandelsrelevante Kaufkraft Pro Einwohner (2012): 5.156 EUR• Einzelhandelsrelevante Kaufkraft Index pro Einwohner (Dtl = 100) (2012). 95,3Zwar liegt die Kaufkraft und die einzelhandelrelevante Kaufkraft von <strong>Ehringshausen</strong> unter demDurchschnitt, dennoch liegt sie bei jährlich über 5.000 EUR je Einwohner, vom Kleinkind bis zumGreis. Es kommt nun auch im Rahmen des <strong>IKEK</strong> darauf an, nach Möglichkeiten zu suchen, dieseKaufkraft auch im Ort zu belassen und das Bewusstsein der Bevölkerung zu schärfen, dass sie mitihrem Einkaufsverhalten darüber entscheiden, welche und wie viele Läden es im Kernort <strong>Ehringshausen</strong>geben wird.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 38


In der nachfolgenden Tabelle ist die Kaufkraft nach Sortimenten aufgeschlüsselt.Tabelle 3.15: Kaufkraft nach Sortiment pro Einwohner in Euro 2011<strong>Ehringshausen</strong>BRDNahrungs- und Genussmittel 2.014 EUR 2.120 EURGesundheits- und Körperpflege 397 EUR 419 EURBekleidung 458 EUR 477 EURSchuhe, Lederwaren 109 EUR 112 EUREinrichtungsbedarf 396 EUR 428 EURHausrat, Glas, Porzellan 75 EUR 79 EURElektro, Leuchten 162 EUR 165 EURUnterhaltungselektronik 175 EUR 186 EURQuelle: IHKIm Kernort <strong>Ehringshausen</strong> und in Katzenfurt entlang der Bundesstraße gibt es noch kleine Lädenund Geschäfte mit einem vielfältigen Angebot. In <strong>Ehringshausen</strong> waren es schon allerdings einigemehr, was die Leerstände beweisen. Im Rahmen des <strong>IKEK</strong> findet sich im Moment gerade eine Arbeitsgruppe,die Strategien zur Belebung der Bahnhofstraße entwickelt.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 39


Abbildung 3.14: Geschäfte in der Bahnhofstraße und näheren UmgebungFahrschuleBäckereiGeschäft leerFrisör / ZahnarztReisebüroDie BahnhofstraßeKreisverkehr„Gaasemaad“FrisörEisdieleSpielhalle 11 4 ApothekeWetzlarer Str. SanitätshausWohnhaus 13 6-10 Wohnhäuser, teils 2. ReiheWohnhaus verkauft 15 16 GeschenkartikelPizzalieferserviceBestattung 17 18 Wohnhaus zurückversetztGaststätte und Biergarten 21 20 Wohnhaus und Geschäft leerGaststätte und Biergarten 21 22 WohnhausLebensmittel 23 24 MuseumSeniorentreff 29/31 26-28 WohnhausHäuser zurückversetzt 30 Geschäft leerHäuser zurückversetzt 32 Sattlerei, Raumausstatter, GeschenkeBäckerei 35 34 WohnhausRuine zu verkaufen 37 36-38 Wohnhäuser zurückversetztGeschäft leer, ehemals Haushaltswaren 39 40 ArchitektenSparkasse 41 42 Geschäft leerWohnhäuser zurückversetzt 43-47 44-52 Wohnhäuser zurückversetztFahrschule 53 54 WohnhausVolksbank / Zahnarzt 55 56 ElektroNähstübchen, Schneiderei 57 58 MetzgerSportgeschäft 59 Parkplatz Metzger60 OptikerSpielhalle 61 62 WohnhausDill64 Geschäft leerImbiss/Dart/Spielsalon 63 66 ApothekeBlumenladen 68 Backhaus / StehcaféFrisör 65 70 Architekten, Steuerberater,PersonalleasingZahnarzt 67 72 Pizzeria / HotelTabakwaren/Zeitungen/GeschenkeQuelle: Eigene Zusammenstellung<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 40


3.9 Tourismus, Kultur und FreizeitDie Fakten im Überblick• Eignung für Ausflüge zum Wandern und Radfahren, aber geringe touristische Bedeutung• für Gäste interessant: Geschichte der Hugenotten und Köhlerweg• 74 Kulturdenkmäler, vier Museen bzw. Heimatstuben• sehr gutes Sport- und Freizeitangebot• Städtepartnerschaften mit Roquemaure, Haverhill und Neustadt am RennsteigDurch ihre Lage in einem reizvollen Mittelgebirge sowie einem Natur- und Geo-Park bietet sich dieGemeinde für die Naherholung und für Ausflüge zum Wandern und Radfahren an. Das ist auchfür die Wohn- und Lebensqualität der eigenen Bürger sehr wichtig.<strong>Ehringshausen</strong> taucht jedoch in keinem regionalen Gastgeberprospekt auf und hat nur eine geringetouristische Bedeutung. Gäste können in zwei Gasthöfen in <strong>Ehringshausen</strong>, im Bürgerhof in Katzenfurtund bei drei Anbietern von Ferienwohnungen in Breitenbach und Greifenthal übernachten.Für Gäste von außerhalb ist die Geschichte von Daubhausen und Greifenthal durch die Aufnahmeder Hugenotten im 17. Jahrhundert interessant. In Daubhausen werden auf Anfrage Führungendurch das Dorf mit Besichtigung der Kirche und des Museums organisiert. In Greifenthal gibt esKochseminare im „Maison Rambaud“. Für Wanderer gibt es dazu den Europäischen Hugenotten- undWaldenserpfad und den örtlichen Hugenottenweg.Kulturelle und touristische AngeboteDas Landesamt für Denkmalpflege zählt 74 Kulturdenkmäler für die Gesamtgemeinde auf und imRegionalplan sind die Ortsteile Dreisbach, <strong>Ehringshausen</strong>, Kölschhausen und Niederlemp als Ortsteilemit kulturhistorisch wertvoller Siedlungssubstanz ausgewiesen.Orstbildprägend sind die Wehrkapelle <strong>Ehringshausen</strong>, die Evangelische Kirche in Dillheim sowie dieschönen Kirchen und einzelne Fachwerkhäuser in den Ortsteilen.Museen und Heimatstuben• Heimatmuseum <strong>Ehringshausen</strong>• Heimatstube Breitenbach• Hugenottenmuseum Daubhausen• "Köhlers" Heimat- und Feuerwehrmuseum KölschhausenIn den örtlichen Veranstaltungen wurde diskutiert, wie man die Museen in Zukunft erhalten bzw.mehr Besucher gewinnen kann. Auch in Kombination mit der Nutzung der Backhäuser. In Dreisbachist eine Heimatstube im Dorfgemeinschaftshaus in Kombination mit einem Kaffee- und Kuchen-Angebotegeplant. Das Heimatmuseum <strong>Ehringshausen</strong> hat eine moderne und ansprechende Ausstel-<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 41


lungspräsentation. Ein Schwerpunkt ist die Geschichte der Heimatvertriebenen. Deshalb wurde vorgeschlagen,beim geplanten zweiten Bauabschnitt die Situation der Migranten (nach 1955) darzustellenund das Thema Integration, das für die Gesamtgemeinde wichtig ist, stärker zu profilieren.Sport- und FreizeitangeboteDie Gemeinde hat ein sehr gutes Sport- und Freizeitangebot mit:• Hallenschwimmbad• Stadion• Sportplätze und Bolzplätze• 3 Kegelbahnen• 2 Großturnhallen• Kinderspielplätze• Naherholungsanlagen mit Grillhütten• Tennisplätze und Tennishalle• ReitanlageBedeutung haben der Dilltalradweg und der Lemptalradweg. Durch Dreisbach führt noch dieRMV-Radroute 8 von Herborn zum Aartalsee, auf der zwischen Sinn und Aartalsee im Sommer alternativdie Busse der „Blauen Linie“ verkehren.Interessant sind die Themenwege Köhlerweg und Historischer Hugenottenweg. Der Köhlerwegbei Dreisbach ist sogar als zertifizierte Extratour im Naturpark ausgewiesen. Bei Greifenthal führt aufder achten Etappe von Leun über die Burg Greifenstein nach Herborn der Hessenweg vorbei.In den örtlichen Veranstaltungen wurde eine bessere Wegeführung für bestimmte Wander- undRadwege angesprochen. Auch die Einrichtung weiterer kulturhistorischer bzw. dörflicher Rundwegewurde vorgeschlagen.StädtepartnerschaftenSeit Jahrzehnten bestehen Partnerschaften mit der französischen Stadt „Roquemaure“ und demenglischen „Haverhill“. Für den regelmäßig stattfinden Austausch sorgen der Verein zur Förderungder Deutsch-Französischen Freundschaft e. VV und die Deutsch-Englische Gesellschaft e.V.Eine weitere Partnerschaft besteht zu „Neustadt am Rennsteig“ in Thüringen und es gute Kontakteinsbesondere zwischen den Feuerwehren.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 42


3.10 Natur und LandschaftDie Fakten im Überblick• Naturpark Lahn-Dill-Bergland und Geopark Westerwald-Lahn- Taunus• sechs FFH-Gebiete, LSG Auenverbund Lahn-Dill, zwei NSGDie Ortsteile der Gemeinde liegen im Tal des Flusses „Dill“ und des Nebenflusses „Lemp“ sowie aufden begleitenden Höhenzügen der Ausläufer vom „Westerwald“ südöstlich und des „GladenbacherBerglandes“ (gleichbedeutend mit dem Namen des Naturparks „Lahn-Dill-Bergland“) nordwestlichder Dill, das schon an das „Rothaargebirge“ heranreicht. Naturräumlich wird das gesamte Gebietnoch der Haupteinheit Westerwald (Umweltatlas Hessen) zugerechnet.Die Höhe der Ortsteile reicht von 185 bis 270 Meter über NN. Markante Erhebungen sind oberhalbvon <strong>Ehringshausen</strong> der „Lemper Berg“ (329 Meter) und ist die westlich von Kölschhausen gelegene„Koppe“ (354 Meter), die zu den Natur-Highlights der Region zählt. Schon von weitem sichtbar ist dieHöhenburg Greifenstein (441 Meter) der benachbarten Gemeinde.Landschaftsprägend ist der Talraum der Dill, der überwiegend waldfrei und zum Teil muldenförmigeingetieft ist. Hier verlaufen die Verkehrsachsen der Autobahn und der Bahnlinie. Entlang von Dillund Lemp gibt es wertvolle Wiesen und Auenbereiche. Die Höhenzüge sind mit Buchen- und Laubwäldernbewachsen.Naturpark Lahn-Dill-Bergland<strong>Ehringshausen</strong> liegt im Naturpark „Lahn-Dill-Bergland“, der südlich durch die Gemeinde begrenztwird (Eingangs-Tor zum Naturpark?). Der Naturpark besteht seit Oktober 2007. 17 Kommunen und 2Landkreise gehören zu dieser 87.432 Hektar großen Mittelgebirgslandschaft, die die Region zwischenden Flüssen Lahn und Dill umfasst. Für Wanderer sind die rund 350 Kilometer zertifizierten Wanderwegewie der Lahn-Dill-Bergland-Pfadinteressant. Anschlüsse bestehen zum bekannten Rothaarsteigin Dillenburg, zum Westerwaldsteig in Herborn, zum Lahntal-Wanderweg und zum Burgwaldpfad inMarburg. Zudem gilt die landschaftlich reizvolle Region als Pferdeparadies. Radfahrer können verschiedeneRadwanderstrecken nutzen.Da der Naturpark als LEADER-Aktiongruppe anerkannt ist, können hier innovative Projekte durchein Programm der EU gefördert werden (siehe Kapitel 3.12).Geopark Westerwald-Lahn-TaunusDer Naturpark ist Teil des zertifizierten Geoparks „Westerwald-Lahn-Taunus“. Dieser umfasst mitden Landkreisen Limburg-Weilburg und Lahn-Dill-Kreis (und einem Teil des Landkreises Marburg-Biedenkopf) den westlichen Teil Mittelhessens und mit den Landkreisen Altenkirchen und Westerwaldkreisden äußersten Nordosten des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Der 3.800 km² große Geoparkliegt damit vollständig im Rheinischen Schiefergebirge, er schließt weite Teile der Gebirgsräume<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 43


des Westerwalds und des Taunus ein sowie das dazwischen liegende Lahntal. Ein wichtiges Geoinformationszentrumist Grube Fortuna, wo bis 1983 Rot- und Brauneisenstein abgebaut wurde. DasBesucherbergwerk liegt bei Solms-Oberbiel sieben Kilometer von <strong>Ehringshausen</strong> entfernt.Naturschutzrechtliche SchutzgebieteIn der Gemeinde sind insgesamt sechs FFH-Gebiete ausgewiesen, die vor allem landwirtschaftliche„Sonderstandorte“ umfassen. Maßnahmenpläne werden vom Fachdienst Landschaftspflege bzw.dem Forstamt Wetzlar erstellt.• Salbeiwiesen bei Bechlingen und Breitenbachtal• Auenbereich zwischen Oberlemp und Kölschhausen• Wacholderheiden und Grünland nördlich von Niederlemp• Dillwiesen bei Katzenfurt• Dillauen bei der Luthermühle• Waldgebiet östlich von Allendorf und nördlich von LeunDie Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) ist die zentrale Rechtsgrundlage für den Naturschutz in derEuropäischen Union. Ihr Ziel: Alle für Europa typischen wildlebenden Arten und natürlichen Lebensräumesollen in einen günstigen Erhaltungszustand gebracht werden. Damit dient die FFH-Richtliniedem Erhalt der biologischen Vielfalt in der EU.Die Talauen von Dill und Lemp und deren Seitenbäche sind Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes„Auenverbund Lahn-Dill“.Als Naturschutzgebiete sind die „Koppe“ bei Kölschhausen und die „Wacholderheide bei Niederlemp“ausgewiesen. „Hoerre und Lemptal“ sind als Landschaftsraum mit hohem Potenzial für dasLandschafts- und Naturerleben im Regionalplan ausgewiesen.Wasserschutzrechtliche SchutzgebieteNeben den vier Wasserschutzgebieten mit ihren Verordnungen gibt es in <strong>Ehringshausen</strong> noch einzelneBrunnenanlagen. Für die Auen entlang der Dill und Lemp sind Überschwemmungsgebiete festgesetzt.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 44


3.11 LandwirtschaftDie Fakten im Überblick• landwirtschaftlich benachteiligtes Gebiet mit hohem Grünlandanteil, einzelne Ackerstandorte• 27 Betriebe, vier davon im Haupterwerb• Rückgang landwirtschaftlicher Fläche und Betriebe• 40 % der Fläche wird von „Einmärkern“ aus Nachbarorten bewirtschaftet• vier Landwirte wirtschaften ökologisch, ein Hofladen• Rückgang bei Viehhaltung (Milchkühe und Schweine), Bedeutung haben Pferde-, sowie Schaf- undZiegenhaltung• Ziel: Offenhalten der KulturlandschaftDas gesamte Lahn-Dill-Bergland ist ein landwirtschaftlich benachteiligtes Gebiet mit hohemGrünlandanteil. Im Süden von <strong>Ehringshausen</strong> prägen Weiden, Wiesen und zum Teil Streuobstwiesendas Bild. Landwirtschaftliche Bedeutung haben vor allem einzelne Ackerstandorte im Lemptal(Gladenbacher Bergland).Entwicklung der LandwirtschaftDie Struktur der Landwirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend geändert. Dielandwirtschaftliche Fläche ist in <strong>Ehringshausen</strong> zurückgegangen. Von 1.594 Hektar im Jahr 1995 auf1.555 Hektar in 2010. Der Fachdienst Landwirtschaft beim Landkreis hat dies durch einen Vergleichder Angaben des Landschaftsplans der Gemeinde von 1995 mit denen des Statistischen Landesamtesfestgestellt. Den Grund dafür sieht der Fachdienst überwiegend in der Ausweisung von Baugebieten.Ebenfalls rückläufig ist die Anzahl der Betriebe und die Viehhaltung. Viele von alters her klein strukturierteNebenerwerbslandwirtschaften mussten auf Grund von alternativen Erwerbsmöglichkeitenim industriell-gewerblichen Bereich und der gestiegenen Mobilität (Arbeitspendler) aufgegeben werden.Die noch existierenden Betriebe nutzen heute deutlich mehr Flächen.Tabelle 3.16: Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe und Fläche in <strong>Ehringshausen</strong>Jahr Anzahl Betriebe Fläche in Hektar1985 104 7311995 51 7212006 33 7072010 25 866Quelle: Fachdienst Landwirtschaft Lahn-Dill-Kreis nach Angaben des statistischen Landesamtes<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 45


Größere Bedeutung hat der Öko-Landbau. In <strong>Ehringshausen</strong> wirtschaften vier Landwirte ökologisch.Der Lahn-Dill-Kreis gilt sogar als „Öko-Hochburg“: Bezogen auf den Anteil der Ökobetriebe inDeutschland, liegt der Lahn-Dill-Kreis an zweiter Stelle – übertroffen nur von einem Landkreis im Ostenvon Mecklenburg-Vorpommern. 21 % aller landwirtschaftlichen Betriebe betreiben im Lahn-Dill-Kreis ökologischen Landbau. Der Anteil der Ökofläche liegt bei über 30 %.FlächenbewirtschaftungDie ortsansässigen Betriebe bewirtschaften 962 Hektar (Quelle: Agrarantragsdaten 2012). Das entsprichtrund 60 Prozent der Flächenbewirtschaftung in <strong>Ehringshausen</strong> von insgesamt 1.555 Hektar.Die restliche Fläche wird traditionell seit Jahren von sogenannten „Einmärkern“ aus den NachbargemeindenAßlar, Solms, Leun, Greifenstein und Weilburg genutzt.Insgesamt gibt es in <strong>Ehringshausen</strong> 27 landwirtschaftliche Betriebe, davon vier im Haupterwerb.Die Ehringshäuser Betriebe haben einen durchschnittlichen Grünlandanteil von 62,4 % und bewirtschaftendurchschnittlich 38,5 ha. Die durchschnittliche Betriebsgröße in Hessen lag 2012 mit 43,0ha leicht darüber.TierhaltungAuch für die Entwicklung der Tierbestände hat der Fachdienst Zahlen zusammengestellt:Gab es 1994 in der Gemeinde noch neun Milchviehhalter, so wird heute keine Kuh mehr gemolken.Zurück ging auch der Rinderbestand um 63 Prozent: Von 443 im Jahr 1994 auf 170 in 2010. DieserRückgang spiegelt sich auch bei der Schweinehaltung wider: Nur noch 3 Betriebe halten Mastschweinein minimalem Umfang (20 Mastschweine insgesamt). Vor 18 Jahren wurden noch 140Schweine im Gemeindegebiet gehalten.Weit verbreitet ist die Pferdehaltung. Bei den landwirtschaftlichen Betrieben umfasst sie 2012 insgesamt92 Tiere.Ebenso Bedeutung hat die Schaf- und Ziegenhaltung bei fünf Betrieben mit ca. 550 Tieren. DieSchafe, Ziegen und Pferde leisten einen wichtigen Beitrag zur Offenhaltung der Kulturlandschaft.Erhalt der KulturlandschaftUm die Kulturlandschaft zukünftig erhalten zu können, muss geklärt werden, wie schlecht nutzbareFlächen trotz rückläufiger Tierzahlen durch Beweidung offengehalten werden können. Ein Landschaftspflegeverbandexistiert nicht. Jedoch werden in manchen Ortsteilen Einsätze zur Entbuschungvon Flächen über Landschaftspflegegruppen auch mit Einbindung von Kindern und Jugendlichendurchgeführt.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 46


DirektvermarktungDer Haupterwerbslandwirt in Dillheim ist ein Bioland-Betrieb und bietet in seinem Hofladen Geflügel,Getreide, Getreideprodukte, Kartoffeln, Schaffelle, Schaffleisch, Schweinefleisch und Wurst an.Weitere Hofläden gibt es in der Gemeinde nicht.Das Kooperationsprojekt schafhaltender Biobetriebe, die ein Biolamm vermarkten wollten, wird leidernicht mehr fortgeführt.Tabelle 3.17: Landwirtschaftliche Betriebe nach OrtsteilenHaupterwerbNebenerwerbBreitenbach - 2Daubhausen 1 8Dillheim 1 -Dreisbach - 1<strong>Ehringshausen</strong> - -Greifenthal - -Katzenfurt 1 5Kölschhausen - 4Niederlemp 1 3Summe 4 23Quelle: Agrarantragsdaten 2012 Fachdienst Landwirtschaft Lahn-Dill-Kreis<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 47


3.12 Kooperationen und ProgrammeDie Fakten im Überblick• OT Kölschhausen war von 1991 bis 1999 Förderschwerpunkt Dorferneuerung• OT Daubhausen Teilnahme am Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“• OT <strong>Ehringshausen</strong> städtebauliches Konzept und Freiraumkonzept, Gestaltungskonzept für Bahnhofstraßein Planung• Mitglied im Verein „Region Lahn-Dill-Bergland e.V.DorferneuerungBereits von 1991 bis 1999 war Kölschhausen Förderschwerpunkt im Dorferneuerungsprogramm,um die Vielfalt dörflicher Lebensformen und das bau- und kulturgeschichtliche Erbe bewahren undweiterentwickeln zu könnenDaubhausen hat 2011 am Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen und damitebenfalls eine gute Ausgangslage für die weitere Entwicklung des Ortsteils.KonzepteFür den Ortsteil <strong>Ehringshausen</strong> wurde eine „städtebauliche Rahmenplanung Innenbereich“ erarbeitetund 2010 beschlossen. Sie enthält Entwicklungsziele und Maßnahmen für den Bereich derBahnhofsstraße. 2011 wurde aus dieser Planung das „Freiraumkonzept für den Bereich der Dillaue“entwickelt. Die Nutzungsvorschläge sind von den Ergebnissen aus dem Beteiligungsverfahren für dieRahmenplanung abgeleitet.In Planung ist ein „Gestaltungskonzept für die Bahnhofstraße“. Damit soll die städtebauliche Qualitätder Straße und die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer verbessert werden.Mitgliedschaften und KooperationenDie Gemeinde ist Mitglied im Verein „Region Lahn-Dill-Bergland e.V.“. Der Verein ist Träger desNaturparks und kümmert sich als LEADER-Aktionsgruppe um die Regionalentwicklung. Auf Grundlagedes Regionales Entwicklungskonzeptes können lokale Projekte Zuschüsse von der EU und demLand Hessen bekommen. Aktuell laufen die Vorbereitungen für die neue Förderperiode 2014 bis2020.Eine interkommunale Zusammenarbeit besteht in der Energieeinsparung bei kommunalen Gebäudenund in der Nutzung erneuerbarer Energie. Geprüft wird die Zusammenarbeit in den BereichenWasserversorgung, Feuerwehr und Standesamt.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 48


3.13 Finanzsituation der KommuneDie Kommunen stehen immer stärker unter Druck. Einerseits wachsen die Aufgaben, andererseitssteigern sich die Einnahmen nicht wesentlich oder gehen sogar zurück. So bleibt für eine Kommuneimmer weniger Gestaltungsspielraum und das bei steigender Erwartungshaltung der Bürger.Die Steuereinnahmekraft (Summe aus der Realsteueraufbringungskraft und den Gemeindeanteilenan der Lohn- und Einkommensteuer sowie Umsatzsteuer abzüglich der Gewerbesteuerumlage) zeigteigentlich immer ganz gut, wie die Finanzkraft einer Gemeinde ist.Hier mal einige Zahlen für 2012:<strong>Ehringshausen</strong>: 763 EUR/EinwohnerLahn-Dillkreis: 828 EUR/EinwohnerRB Gießen: 782 EUR/EinwohnerHessen: 1.043 EUR/EinwohnerFrankfurt/M. 1.987 EUR/EinwohnerMan kann sehen, dass eine Stadt wie Frankfurt/M. eine 2,5 mal höhere Steuereinnahmekraft hat wie<strong>Ehringshausen</strong>.In der nachfolgenden Tabelle ist der Verwaltungs- und Vermögenshaushalt der Gemeinde dargestellt.Demnach hat <strong>Ehringshausen</strong> in den vergangenen Jahren die Ausgaben für die Verwaltung reduzierenkönnen, die Einnahmen wurden auch gesteigert. Allerdings hat eine Kommune da nur bedingteGestaltungsmöglichkeiten durch Anhebung von Gebühren oder kommunale Steuern. So lässtsich zwar der Steuersatz bei der Gewerbesteuer erhöhen, wie viel ein Unternehmen aber generellzahlen muss, lässt sich nicht wirklich beeinflussen.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 49


Tabelle 3.18: Verwaltungs- und Vermögenshaushalt 2007 - 2011Verwaltungshaushalt in 1.000 EURVermögenshaushalt in 1.000 EUREinnahmen Ausgaben Einnahmen Ausgaben2007200820092010201112.857 14.132 3.314 4.66316.243 14.604 3.414 5.11412.781 12.217 990 1.93111.358 12.783 3.367 2.21514.728 12.406 1.617 2.300Quelle: HLSIn den folgenden Abbildungen ist der Sachverhalt noch einmal grafisch dargestellt.Abbildung 3.15: Einnahmen und Ausgaben im Vermögenshaushalt 2007-2011600045003000150002007 2008 2009 2010 2011Einnahmen VermögenshaushaltAusgaben VermögenshaushaltQuelle: Eigene Abbildung nach Daten HLS<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 50


Abbildung 3.16: Einnahmen und Ausgaben im Vermögenshaushalt 2007-201117000127508500425002007 2008 2009 2010 2011Einnahmen VerwaltungshaushaltAusgaben VerwaltungshaushaltQuelle: Eigene Abbildung nach Daten HLSSchuldenstandZwar ist der Schuldenstand der Gemeinde nach einem Rückgang 2010 wieder deutlich angestiegen,dennoch ist er noch relativ moderat und liegt derzeit bei knapp 300 EURO/Einwohner. Im RB Gießenbeträgt die durchschnittliche Verschuldung pro Einwohner 1.488, im Lahn-Dill-Kreis 1.505 EUR/Einwohnerund in der Stadt Wetzlar 2.085 EUR/Einwohner.Tabelle 3.19: Schuldenstand 2007 bis 2011 absolut und je EinwohnerSchuldenstand in 1.000 EURje Einwohner in EUR200720082009201020111.208 1281.026 109843 903.124 3382.753 299Quelle: HLS<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 51


E. AnhangLiteraturverzeichnisBertelsmann Stiftung: Demographiebericht <strong>Ehringshausen</strong>.Ludwig Bornträger u.a. (Hrsg.): Katzenfurt 1233 - 1983.Buchhandlung Willi Oppermann (Hrsg.): <strong>Ehringshausen</strong>. Ein Blick in die Vergangenheit. 1991Festgemeinschaft „750-Jahrfeier Kölschhausen“: 750 Jahre Kölschhausen. Geschichte und Geschichten.Karl-Heinz Eckhardt u.a.: Dreisbach 700 Jahre.Evangelische Kirchengemeinde Daubhausen (Hrsg.): Hugenottensiedlung Daubhausen-Greifenthalseit 1685.Gemeinde <strong>Ehringshausen</strong>: Antrag zur Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm HessenGemeinde <strong>Ehringshausen</strong>: Belegungbücher DGH. Verschiedene Jahre.Gemeinde <strong>Ehringshausen</strong>: Flächennutzungsplan.Gemeinde <strong>Ehringshausen</strong>: Freiraumkonzept - Planung und Projektbeschreibung. Kubus Architekturund Stadtplanung 2011.Gemeinde <strong>Ehringshausen</strong>: Internetseite der Gemeinde.Gemeinde <strong>Ehringshausen</strong>: Städtebaulicher Fachbeitrag. Planungsbüro Sabine Kraus 2013.Gemeinde <strong>Ehringshausen</strong>: Städtebauliche Rahmenplanung Innenbereich. Kubus Architektur undStadtplanung 2010.Helmut Fiedler: <strong>Ehringshausen</strong>. Unser Zentrum im 21. Jahrhundert. Ohne JahrHessen Agentur: Hessisches Gemeindelexikon. Datenblatt für <strong>Ehringshausen</strong> 2012Hessische Landesamt für geschichtliche Landeskunde: Landesgeschichtliches InformationssystemHessenHessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung: Leitfaden zur Erstellung einesintegrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes (<strong>IKEK</strong>). 2012.Hessisches Statistisches Landesamt: Hessische Gemeindestatistik verschiedene Jahre.Katzenfurter Verein für Heimatgeschichte (Hrsg.): Katzenfurter Hefte. Heft 1 2007.Katzenfurter Verein für Heimatgeschichte (Hrsg.): Katzenfurter Hefte. Heft 3 2008.Katzenfurter Verein für Heimatgeschichte (Hrsg.): Katzenfurter Hefte. Heft 4 2009.Katzenfurter Verein für Heimatgeschichte (Hrsg.): Katzenfurter Hefte. Heft 5 2010.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 52


Katzenfurter Verein für Heimatgeschichte (Hrsg.): Katzenfurter Hefte. Heft 6 2011.Katzenfurter Verein für Heimatgeschichte (Hrsg.): Katzenfurter Hefte. Heft 7 2012.Kreisausschuß des Lahn-Dill-Kreises (Hrsg.): Dokumantation über die Vertreibung, Aufnahme undEingliederung der Heimatvertriebenen und Flüchtinge im Lahn-Dill-Kreis. 1988.Landesamt für Denkmalpflege Hessen: denkxweb. Kulturdenkmäler in Hessen.Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen Lahn-Dill-Kreis II 2003Landkreis Lahn-Dill, Fachdienst Landwirtschaft: Stellungnahme Landwirtschaft. 2013Naturpark Lahn-Dill-Bergland: Fortschreibung Regionales EntwicklungkonzeptWanderatlas Verlag GmbH: Wanderatlas Deutschland.<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 53


Planungschronik04.12.2012: Sitzung der Steuerungsgruppe in <strong>Ehringshausen</strong>18.12.2012: Startgespräch mit BM Jürgen Mock sowie Eva Götz und Christine Schönheim (Abteilungfür ländlichen Raum)15. 01.2013: Gespräch mit Henner Böhm, Ortsvorsteher Dillheim15.01.2013: Gespräch mit Bernd Gelzenleuchter, Ortsvorsteher Niederlemp18.01.2013: Gespräch mit Walter Hörbel, Ortsvorsteher Kölschhausen sowie Manfred Schütz undHans-Jürgen Kunz18.01.2013: Gespräch mit Andreas Grün, Ortsvorsteher Dreisbach18.01.2013: Gespräch mit Burkhard Herbel, Ortsvorsteher Breitenbach und Stellvertreterin SteffiSchneeberg18.01.2013: Gespräch mit Dr. Kirsten Rauber, Ortsvorsteherin Daubhausen25.01.2013: Planerrunde zum Entwurf der Fördergebiete mit Bürgermeister Jürgen Mock, Eva-SusanneGötz und Christine Schönheim (Abteilung ländlicher Raum des Landkreises), Moritz Metzler (PlanungsbüroSabine Kraus) sowie Andreas Bremer und Andreas Schmidt (Architekten Bremer & Bremer)25.01.2013: Einweihung Häuschen in der Bahnhofstraße <strong>Ehringshausen</strong> für Seniorenhilfe25.01.2013: Gespräch mit Sebastian Koch, Ortsvorsteher <strong>Ehringshausen</strong>29.01.2013: Gespräch mit Dieter Ullrich, Ortsvorsteher Katzenfurt sowie Rudolf Kopp und Edwin Leidecker29.01.2013: Gespräch mit Horst Brück und Horst Kräuter im Heimatmuseum <strong>Ehringshausen</strong>29.01.2013: Gespräch mit Martin Schweitzer, Ortsvorsteher Greifenthal05.02.2013: 2. Sitzung der Steuerungsgruppe07.02.2013: Informationsveranstaltung “Zukunft der Dorfentwicklung in Hessen” in Bad Hersfeld15.02.2013: Besprechung mit Eva-Susanne Götz und Christine Schönheim (Abteilung ländlicherRaum des Landkreises) zum weiteren Ablauf15.02.2013: Informationsveranstaltung Heimat- und Kulturverein in Greifenthal28.02.2013: Auftaktveranstaltung in <strong>Ehringshausen</strong>08.03.2013: erste Diskussionsrunde im Ortsteil <strong>Ehringshausen</strong>15.03.2013: Informations- und erste Diskussionsrunde erweiterter Ortsbeirat Dillheim15.03.2013: erste Diskussionsrunde in Kölschhausen20.03.2013: erste Diskussionsrunde in Breitenbach10.04.2013: Ortsrundgang und Diskussionsrunde in Daubhausen16.04.2013: Erste Diskussionsrunde in Katzenfurt19.04.2013: Ortsrundgang und zweite Diskussionsrunde in Kölschhausen23.04.2013: Ortsrundgang und Diskussionsrunde in Niederlemp03.05.2013: Ortsrundgang und zweite Diskussionsrunde im Ortsteil <strong>Ehringshausen</strong><strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 54


07.05.2013: Ortsrundgang und Zusammenfassung der Ergebnisse in Breitenbach14.05.2013: Ortsrundgang und Diskussionsrunde in Dreisbach21.05.2013: Ortsrundgang und zweite Diskussionsrunde in Katzenfurt24.05.2013: Ortsrundgang und zweite Diskussionsrunde in Dillheim27.05.2013: Gespräch mit Dr. Rauber - Einbeziehung Gemeindevertreterversammlung27.05.2013: Sitzung der Lenkungsgruppe12.06.2013: Ortsrundgang und Diskussionsrunde in Greifenthal<strong>IKEK</strong> <strong>Ehringshausen</strong> Seite 55

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