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Praktikumsbericht 1 (PDF) - Ergotherapiepraxis Wackes

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Was ich sehr interessant fand, war die Therapie mit dem Segeltuch. Dieses ist wie bereits inder Betriebserkundung beschrieben durch ein Hakensystem variabel einsetzbar. Die buntenSchaumstoffklötze befanden sich nun in dem Segeltuch. Wir sprangen mit dem Trampolinhinein. Es war ein ungewohntes Gefühl in diesem doch etwas wackelnden Segeltuch. Mirwurde erklärt, dass auch dies eine sehr wichtige Methode sei, denn auch durch die Klötzeveränderte sich der Untergrund ständig. Die beiden kleinen Mädchen spielten dort eine„Schatzsuche“ mit mir. Es galt die zuvor vom Therapeuten hineingeworfenen Muscheln zufinden. Die vielen Schaumstoffklötze erschwerten die Bedingungen. Die anfängliche Angstdes jüngeren Mädchens beim Wackeln des Segeltuchs und die Angst weiter hineinzurutschen,oder gar unter die Klötze zu kriechen, legte sich mit der Zeit. Wir unterstützten unsgegenseitig.Des Weiteren wurden verschiedene Tests gemacht, wie z.B. ein Test der visuellenWahrnehmung. Mit anderen Kindern wurde auch eine Kinderolympiade durchgeführt. Dasjedoch für mich interessanteste und beeindruckendste Ereignis dieser zwei Wochen, war dieTherapie eines ungefähr fünf Jahre alten Mädchens. Sie hat totale Angst vor Menschen undredet nicht. Sie ist seit ungefähr acht Monaten in der Praxis in Behandlung. Aus denErzählungen der Therapeutin weiß ich, dass sie bei fremden Menschen zu weinen beginnt undsich abwendet. Dass sie mich bei unserem ersten Treffen so annahm, war schon eineÜberraschung, Zwar schaute sie zuerst nur zum Boden, zeigte jedoch keine der weiterenAnzeichen. Die Therapeutin baut den Kontakt zu ihr auf, indem sie Tiere spielen. Wir spieltenRollbrettfangen. Wenn man mit ihr redet versteht sie alles, antworten tut sie jedoch kaum. Esist nicht nur ihre Angst vor Menschen. Sie lässt auch keinen, bzw. kaum Körperkontakt zu.Dies alles ist ein großes Problem, denn aufgrund dessen lässt sie sich von keinem Arztuntersuchen. Sie besucht den Kindergarten. Es ist aber zu erwarten, dass dort kein Spiel mitanderen Kindern stattfindet. Auch der Schulalltag wird viele Schwierigkeiten mit sichbringen. Ich hatte so ein Verhalten bisher noch nie erlebt und es war eine solch ungewohnteSituation, die man sich gar nicht vorstellen kann. Schon alleine ihr zuzuschauen ist sehrinteressant. Zu diesem Zeitpunkt war es schon erstaunlich, dass sie langsam Körperkontaktzu mir aufbaute. Dies sei jedoch für sie schon sehr viel, wie mir die Therapeutin erklärte. Inder darauf folgenden Woche wurde zuerst ein Spiel mit dem Computer gespielt. Sie musstesich ein Bild einprägen und diese Figur dann mit den Schaumstoffklötzen nachbauen.Anschließend spielten wir wieder Tiere. Die Therapeutin war sehr überrascht, denn es war daserste Mal, dass sie direkten Blickkontakt über einen gewissen Zeitraum hielt. Sowohl mit derTherapeutin, als auch mit mir. Das überraschendste war jedoch, dass sie während des Spiels

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