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IMPORT EXPORT - Xenix Film

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<strong>IMPORT</strong> <strong>EXPORT</strong>Ein <strong>Film</strong> von Ulrich SeidlÖsterreich 2007, 135 Min.Verleih:<strong>Xenix</strong> <strong>Film</strong>distribution GmbHNeu: Anna-Katharina Straumannak.straumann@xenix.chTel. 044 296 50 40www.xenixfilm.chBilder sind auf www.xenixfilm.ch erhältlichStart: Basel Stadtkino ab 16. Oktober, <strong>Xenix</strong> Kino ab 30. Oktober 2008


SynopsisEs ist kalt und grau. Winterzeit. Die Menschen frieren. Das ist so in Österreich. Das ist so in der Ukraine.Zwei verschiedene Welten, die einander immer mehr zu ähneln beginnen. Der Osten sieht aus wie derWesten, der Westen wie der Osten. In dieser Atmosphäre spielen zwei Geschichten, die auf den erstenBlick nichts miteinander zu tun haben. Die eine ist eine Import-Geschichte. Sie beginnt in der Ukraine undführt nach Österreich. Die andere ist eine Export-Geschichte, sie beginnt in Österreich und endet in derUkraine. Die eine handelt von Olga, einer jungen Krankenschwester und Mutter. Olga will was haben vomLeben. Sie will raus aus der Stadt, raus aus dem Land. Sie beschließt nach Österreich zu gehen und sietut es auch. Im fremden Land im Westen findet sie Arbeit und verliert sie wieder. Sie beginnt alsHaushaltsgehilfin in einer Villa und endet als Putzfrau in der Geriatrie.Zwei Geschichten. Eine Gegenbewegung.Die andere Geschichte handelt von einem jungen Österreicher, Pauli. Endlich Security-Wachmanngeworden, verliert er seinen Job schon wieder. Er findet sich am Arbeitsamt wieder, hat Schulden undmacht neue – bei Freunden, Fremden und bei seinem Stiefvater. Der nimmt ihn mit auf einen Job in dieUkraine - Spielautomaten aufstellen.Olga und Pauli. Beide suchen Arbeit, einen Neubeginn, eine Existenz, das Leben. Olga, die aus demöstlichen Teil Europas kommt, wo existenzielle Armut an der Tagesordnung ist. Pauli, der aus demwestlichen Teil Europas kommt, wo Arbeitslosigkeit zwar nicht Hunger, aber Sinnkrise und Nutzlosigkeitbedeutet. Beide kämpfen um den Glauben an sich, um einen Sinn im Leben. Im Westen wie im Osten.Beide reisen in ein anderes Land und damit auch in dessen Abgründe.<strong>IMPORT</strong> <strong>EXPORT</strong> handelt von Sex und Tod, Leben und Sterben, Siegern und Verlierern, Macht undHilflosigkeit und davon, wie man einem ausgestopften Fuchs fachgerecht die Zähne putzt.<strong>IMPORT</strong> <strong>EXPORT</strong> war 2007 für den Wettbewerb in Cannes ausgewählt. In der Reihe „InternationalesProgramm“ lief <strong>IMPORT</strong> <strong>EXPORT</strong> im Juni 2007 auf dem <strong>Film</strong>fest München.


CreditsBesetzungOlga Ekateryna RakPauli Paul HofmannPaulis Stiefvater Michael ThomasPaulis Mutter Brigitte KrenOlgas Freundin (Ukraine) Natalija BaranovaOlgas Freundin (Wien) Natalia EpureanuSchwester Maria Maria HofstätterPfleger Andi Georg FriedrichErich Schlager Erich FinchesStabRegie Ulrich SeidlBuch Ulrich Seidl, Veronika FranzKamera Ed Lachman asc, Wolfgang ThalerTon Ekkehart BaumungAusstattung Andreas Donhauser, Renate MartinKostüme Silvia PerneggerSchnitt Christof SchertenleibProduktionsleiter Max LinderEine Ulrich Seidl-<strong>Film</strong>-ProduktionWeltvertrieb und Koproduzent: Coproduction OfficeIn Zusammenarbeit mit ORF, Arte France Cinéma, ZDF/arte, Convert ImmobilienGefördert von: Österreichisches <strong>Film</strong>institut, <strong>Film</strong>fonds Wien, Land NiederösterreichÖsterreich 2007, 135 Min. - Deutsch/Russisch/Slowakisch –Dolby SRD, Format 1:1,66


LanginhaltSNIZNE, UKRAINEOlga arbeitet als Krankenschwester in einem Krankenhaus in der Ukraine. Durch eine menschenleereSchneelandschaft läuft sie zur Bushaltestelle, im Hintergrund anonyme Betonburgen. Im Krankenhausgibt es nicht einmal fließendes Wasser, denn die Leitung ist eingefroren. Ein Baby wird an eine Infusiongehängt. Es wimmert und ringt nach Luft.Nach getaner Arbeit stellen sich die Schwestern in einer langen Reihe an, um ihren Lohn ausbezahlt zubekommen. Wieder, wie schon im Vormonat, gibt es nur 30% des vereinbarten Gehalts: zu wenig zumLeben für Olga und ihr kleines Kind. So kann das Leben nicht weitergehen.WIEN, ÖSTERREICHEin weites, leeres Übungsgelände in einer Schottergrube am Stadtrand. Ein strenger, lauter Ausbildertrainiert acht junge Typen, die „Security“- Männer werden wollen. Der Ausbilder triezt sie, nimmt sie hartran, bringt sie an ihre Grenzen. Einer von ihnen ist der Österreicher Pauli, der alleine in seinem kleinenZimmer weitertrainiert. Boxen, Tritte, alles was man braucht, um ein guter Security-Mann zu werden. Erbalgt sich mit seinem Kampfhund Caesar im Schnee. Das gefällt beiden. Als er den Hund mit zu seinerFreundin in die Wohnung bringt, reagiert diese panisch und flieht auf den Balkon. Caesar macht ihrentsetzliche Angst. Sie verzeiht es Pauli nicht, dass er trotz ihrer Angst den Hund einfach in ihre Wohnungbringt und wirft ihn schließlich samt Hund aus der Wohnung.UKRAINEOlga hat sich sexy herausgeputzt. Sie trägt ein enges schwarzes Jäckchen, knapp anliegende, knielangeHosen und weiße, spitze Lackstiefeletten. Sie will es in einem anderen Job versuchen, dort ist bereits eineFreundin von ihr untergekommen. Hier arbeiten die Mädchen in Boxen, räkeln sich nackt vorComputerbildschirmen, während ausschließlich österreichische Männer zu hören sind, die den Mädchenper Telefon ihre Wünsche durchgeben. Sie probiert es aus. Ihr erster Kunde ist ein analfixierterÖsterreicher, der ihr Gesicht nicht sehen will und sie permanent anschreit. Olga wirkt überfordert. Der Jobist doch schwerer als sie dachte.WIENPauli bei der Arbeit. Er schiebt Wachdienst in einer Tiefgarage. Auf einmal umringt ihn eine jugendlichenGang. Sie sind zu fünft, er hat keine Chance. Sie demütigen ihn, ziehen ihn bis auf die Unterhose aus,kippen "echt österreichisches" Bier über ihn und tanzen im Kreis um ihn herum. Das ist extremdemütigend und bedeutet gleichzeitig das Ende seines neuen Jobs.


UKRAINE/WIENOlga verabschiedet sich von ihrer Freundin. Sie tanzen in einem Restaurant, zwischen den anderenGästen. Nachts packt Olga einen kleinen Koffer. Sie will unbemerkt gehen, doch ihre Mutter wird wach.Wortlos umarmen sie sich, bevor Olga aufbricht. Sie nimmt den Zug nach Wien. Am Bahnhof holt sie eineFreundin ab, bei der sie wohnen kann. Im Ausbildungsunterricht einer Reinigungsfirma wird Olga und denanderen Anwärterinnen alles genauestens erklärt.WIENPauli ist wieder arbeitslos. Er trifft seinen Stiefvater Michi am Bahnhof, der noch 170 Euro von ihmbekommt. Pauli hat kein Geld, um seine Schulden zu bezahlen. Er macht ein Seminar mit, in dem manlernt, wie man sich richtig bewirbt. Der optimistische Trainer setzt ganz auf sein Erfolgsmotto LMAA –„Lächle mehr als andere“. Er lässt eine Teilnehmerin seines Seminars ein fiktives Bewerbungsgesprächam Telefon führen, in dem sie sich als Putzfrau vorstellen soll. Sie wirkt alles andere als überzeugend,doch der Trainer lobt sie, und sie freut sich: „Ich bin Sieger, ich bin Sieger, ich bin Sieger.“WIENOlga hat eine Stelle in einem Haushalt gefunden. Die Hausherrin zeigt ihr akribisch genau, was sie zu tunhat. Olga soll einem ausgestopften Fuchskopf die Zähne putzen. Keine einfache Aufgabe. Sie muss sichvom Sohn der Familie anschreien lassen, der behauptet, sie habe sein Handy geklaut. Die Mutter desJungen, Olgas Chefin, verbietet ihr, mit dem Kind zu diskutieren. Olga sagt nichts, sie gehorcht. Nachtsbetet sie in ihrem Zimmer im Keller des Hauses, sie ist im Waschmaschinenraum des großen Hausesuntergebracht. Die Hausherrin sieht es nicht gern, dass Olga sich gut mit ihren Kindern versteht. Sie treibtdie Kinder aus Olgas Zimmer, dort dürfen sie sich nicht aufhalten. Argwöhnisch beobachtet die Hausherrindurch ein Fenster Olga und ihre zwei Kinder, wie sie im Schnee tollen und sich balgen. Die Hausherrinkündigt Olga ohne Erklärung.WIEN/SLOWAKEIDer Stiefvater hat für Pauli einen neuen Job organisiert. Gemeinsam sollen sie alte Kaugummi- undVideoautomaten in der Slowakei und der Ukraine aufstellen, das sei ein Bombengeschäft. Sie machensich auf den Weg. Der Ertrag ist sehr mager, die Gegend äußerst karg. Abends sitzen sie gemeinsam inder Kneipe. Michi macht eine blonde Slowakin an, Pauli ist davon genervt. Er soll zwischen seinemStiefvater und der Frau dolmetschen, weigert sich aber. Er will dem Stiefvater nicht auch noch dabeibehilflich sein, andere Frauen anzubaggern. Michi prahlt, dass er alle Frauen „gepudert“ habe, als er junggewesen sei. Pauli hat daran kein Interesse, er erwidert: „Ich habe meine Harmonie, vor allem dann, wenndu mich in Ruhe lässt.“


Insassen tragen blinkende Satanshörner oder lächerliche Hütchen auf dem Kopf. Auch die Pfleger undAngestellten haben sich verkleidet. Die Räume sind dekoriert mit Girlanden. Pfleger Andi will mit Olgatanzen. Die will erst nicht, dann doch. Schwester Maria ist eifersüchtig. Sie passt Olga im Gang ab undstürzt sich auf sie, prügelt sich mit ihr. Doch Olga ist stärker.UKRAINEPauli verlässt das Hotel und trennt sich von Michi. Er wirft sich seine kleine Reisetasche über die Schulterund beginnt bei den Leuten auf dem Großmarkt nach einem Job zu fragen. Doch es gibt keinen für ihn.Pauli läuft wieder los, die Strasse entlang, versucht zu trampen.PFLEGEHEIM LAINZ, WIENDie Reinigungskräfte sitzen gemeinsam in der Wäscheküche und lachen. Im Krankenzimmer ist es Nachtgeworden. Es ist ruhig. Die Ruhe wird von einigen Wortfetzen durchbrochen. Man hört „Stinkt, stinkt,stinkt“, „Wer ist da?“ und eine Stimme die erwidert: „Hör auf zu schreien“. Dann wird es still. Vor derAbblende hört man dreimal leise die Worte: „Tod. Tod. Tod.“


BesetzungEkateryna Rak stand für "Import Export" zum ersten Mal vor der Kamera. Sie wurde während eineslangwierigen Castings in der Ukraine gefunden. Ursprünglich ausgebildete Krankenschwester, spielt die28jährige am Theater in Nikolaev (Ostukraine) Rollen wie Schneewittchen oder das Eichhörnchen.Ekateryna Rak hat Westeuropa vor <strong>IMPORT</strong> <strong>EXPORT</strong> nie besucht und erst für ihre <strong>Film</strong>rolle Deutschgelernt.Paul Hofmann liebt Kampfsport und Kampfhunde. Er hat im Alter von 14 Jahren sein Elternhausverlassen und schon ein bewegtes Leben hinter sich. Er hat zur Zeit keinen festen Wohnsitz, wechselthäufig seine Telefonnummern und war schon im Gefängnis. Er glaubt an die große Liebe und wartet aufsie.Michael Thomas Der Sohn des Kabarettisten Fred Weis und der Schauspielerin Tilla Hohenfels, arbeitetein seiner Jugend als Seemann und Rausschmeißer. Er ist seit 18 Jahren Old-Shatterhand-Darsteller unddamit der Dienstälteste des deutschen Sprachraumes. Michael Thomas ist ein Allroundtalent alsSchauspieler, Sänger, Autor, Regisseur und zweifacher Vizestaatsmeister im Boxen.Maria Hofstätter. Für ihre Rolle als Autostopperin in Seidls erstem Spielfilm "Hundstage" preisgekrönt,zog sie für <strong>IMPORT</strong> <strong>EXPORT</strong> die Krankenschwestern-Uniform an und bereitete sich in Tag- undNachtdiensten in der Geriatrie auf ihre Rolle vor. Sie wechselte Windeln und Gebisse und wurde bald vonPflegern wie Patienten als "Schwester Maria" geliebt.Georg Friedrich will ich einfach in jedem meiner <strong>Film</strong>e haben“, sagt Ulrich Seidl. Seit „Hundstage“ hatFriedrich, 24, in gut zwanzig Kinofilmen gespielt. In lMPORT <strong>EXPORT</strong> spielt der Wiener einen Pfleger.Auch er arbeitete schon Monate vor den Dreharbeiten in der Geriatrie. Beim Windelwechseln fand er zuseiner Rolle.Natalija Baranova, gebürtige Lettin aus Riga, hat schon in mehreren <strong>Film</strong>en mitgespielt: unter anderem inAndrej Cernychs „Avstriyskoe Pole“ oder Barbara Gräftners „Mein Russland“. Sie spielt Olgas ukrainischeFreundin im Internet-Sex-Shop. Baranova, die in Wien Germanistik studiert hat und den Magister-Titelträgt, arbeitet zur Zeit als Kellnerin.Natalia Epureanu spielt die Wiener Freundin von Olga. In ihrer Heimat Moldawien war sie Sekretärin undstudierte Sportlehrerin, in Österreich arbeitet sie als Putzfrau und Tierpflegerin. Ihr Schicksal ist ähnlichdem von Olga: Sie hat ihr Kind in Moldawien zurückgelassen, lebte in Österreich illegal als Putzfrau, ließihre Tochter Jahre später nachkommen und hat sich inzwischen eine Existenz aufgebaut.Erich Finsches war in seinem Leben schon vieles: Buffet-Besitzer, Marktfahrer, Taxichauffeur,Marmeladenkoch, Getränkeerzeuger und Schauspieler in „Hundstage“. Jetzt ist der Invalidenrentner


Pfandhausbesitzer. Für <strong>IMPORT</strong> <strong>EXPORT</strong> legte er sich unter die Patienten ins geriatrische Spital unddurfte der erste Mensch sein, der in einem Ulrich-Seidl-<strong>Film</strong> stirbt.Ulrich Seidl <strong>Film</strong>ographieUlrich Seidl, geboren 1952, lebt in Wien, ÖsterreichUlrich Seidl ist Regisseur zahlreicher, preisgekrönter Dokumentarfilme wie „Jesus, du weißt“, „Models“oder „Tierische Liebe“. Seine Arbeitsmethode, größtmögliche Authentizität zu erreichen und Menschen ineinsamsten und persönlichsten Momenten zu zeigen, hat viele Diskussionen hervorgerufen.Seidls erster Spielfilm „Hundstage“ gewann den Großen Preis der Jury in Venedig 2001. „Import Export“ist der erste <strong>Film</strong>, bei dem Seidl auch als Produzent fungierte. Import Export ist Ulrichs Seidls zweiterSpielfilm. Er lief im offiziellen Wettbewerb der internationalen <strong>Film</strong>festspiele Cannes 2007. Im Juni 2007lief <strong>IMPORT</strong> <strong>EXPORT</strong> in der Reihe „Internationales Programm“ beim Münchner <strong>Film</strong>fest.Kinofilme1990 Good News – Von Kolporteuren, toten Hunden und anderen Wienern1992 Mit Verlust ist zu rechnen1995 Tierische Liebe1998 Models2001 Hundstage2001 Zur Lage2003 Jesus, du weißt

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