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Lehrbrief taktische Zeichen

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<strong>Lehrbrief</strong>Taktische <strong>Zeichen</strong><strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>Führungskräfteausbildung im LV NordrheinStand: 10/2013


2VorwortMit diesem <strong>Lehrbrief</strong> sollen die Teilnehmer auf einenspeziellen Teil der Führungskräfteausbildung vorbereitetwerden. Ferner steht der <strong>Lehrbrief</strong> allen interessiertenPersonen zur Nutzung offen. Nach Bearbeitung des<strong>Lehrbrief</strong>es haben Sie Aufbau und Funktion Taktischer<strong>Zeichen</strong> erlernt und können diese anwenden, statt von ihnenverwirrt zu werden.Wir hoffen Ihnen hiermit eine gute Lernhilfe zur Verfügunggestellt zu haben. Sie besteht aus dem Lernteil am Anfangund Übungsaufgaben inkl. Lösung am Ende.Dieser <strong>Lehrbrief</strong> beruht auf den Empfehlungen für Taktische<strong>Zeichen</strong> im Bevölkerungsschutz der Ständige Konferenz fürKatastrophenvorsorge und Bevölkerungsschutz (SKK) mitSitz in Köln aus dem Jahre 2010 und dem <strong>Lehrbrief</strong> Taktische<strong>Zeichen</strong> des Generalsekretariat aus dem Jahre 2000.EinführungDie Lagedarstellung auf den einzelnen Führungsebenenmittels <strong>taktische</strong>r <strong>Zeichen</strong> stellt einen wesentlichenBestandteil der Informationsverarbeitung in Führungsstellendar und ist die Voraussetzung für eine effektiveLagebeurteilung.Im Sinne einer „gemeinsamen Sprache” ist es notwendig,sich organisations- und länderübergreifend auf ein Systemvon <strong>Zeichen</strong>mit entsprechenden Bedeutungen zu einigen, um sichverständigen zu können. Die Regelung dieses Systemserfolgte bisher für den Bereich der Behörden undOrganisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) durch diePolizeidienstvorschrift 102/Dienstvorschrift 102 (PDV 102 /DV 102). Diese Dienstvorschrift wurde am 09.02.1995 außerKraft gesetzt.An ihrer Stelle regelt nun die Polizeidienstvorschrift 102 denBereich <strong>taktische</strong>r <strong>Zeichen</strong> bei der Polizei. Die <strong>Zeichen</strong> für dieFachdienste des ehemaligen erweitertenKatastrophenschutzes wurden in dieser neuen Vorschriftnicht mehr geregelt. Diese Entwicklung ist vor demHintergrund der Neukonzeption des Zivil- undKatastrophenschutzeszu sehen. Ein wesentlicher Aspekt dieser Neukonzeption istes, von der Bundesseite her für den Katastrophenschutzkeine Strukturvorgaben mehr zu machen.Dies führt derzeit zu erheblichen Veränderungen in denStrukturen des Katastrophenschutzes auf Länderebene undin den Organisationen.In Zeiten des nicht unproblematischen Zerfalls voneinheitlichen Strukturen im Katastrophenschutz, der in derHelferschaft teilweise zur Orientierungslosigkeit führt, solltees das Ziel aller in der Gefahrenabwehr Beteiligten sein –dies schließt übergangslos im Sinne eines durchgängigenSystems die tägliche Gefahrenabwehr und die Bewältigungvon Katastrophen ein –, auf dem Hintergrund bewährterStrukturen Kontinuität zu schaffen.Vor diesem Hintergrund wurde durch die ProjektgruppeHarmonisierung der Konferenz für Katastrophenvorsorge undBevölkerungsschutz im Einvernehmen mit dem DeutschenFeuerwehrverband, den Hilfsorganisationen und der<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


3Bundesanstalt Technisches Hilfswerk undauf der Grundlage einer Entwurfsunterlage einerArbeitsgruppe des Arbeitskreises V der Innenminister/-senatoren der Länder eine Dienstvorschrift erstellt.Sie stellt somit eine abgestimmte undorganisationsübergreifende Regelung für den Bereich derTaktischen <strong>Zeichen</strong> in der Gefahrenabwehr und imKatastrophenschutz dar und wurdebereits von der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, demArbeiter-Samariter-Bund, dem Deutschen Roten Kreuz unddem Malteser Hilfsdienst organisationsintern eingeführt.Grundsätze für dieGestaltung undAnwendung<strong>taktische</strong>r <strong>Zeichen</strong>Das aufgezeigte System der <strong>taktische</strong>n <strong>Zeichen</strong> orientiertsich an den folgenden Grundsätzen:Taktische <strong>Zeichen</strong> sollten• logisch und eindeutig sein.• einfach und möglichst selbsterklärend sein.• mit einfachen Mitteln darstellbar sein.• grundsätzlich sowohl mit als auch ohne elektronischeIT-Hilfsmittel darstellbar sein.• organisationsübergreifend, länderübergreifend undmöglichst auch international handhabbar sein.• so gestaltet sein, dass sie der jeweiligenFührungsorganisation anpassbar sind.• so gestaltet sein, dass sie den jeweiligengesetzlichen Regelungen und verwaltungsmäßigenStrukturen anpassbar sind.• möglichst kompatibel handhabbar sein imGesamtsystem der Gefahrenabwehr (Polizei,Bundeswehr und NATO).• geeignet sein als Grundlage europäischer undinternationaler Normung.Das System der <strong>taktische</strong>n <strong>Zeichen</strong> ist als offenes System zuverstehen.Taktische <strong>Zeichen</strong> sollen möglichst weitgehend ausgrafischen Darstellungen, unterstützt durch dasUnterscheidungsmerkmal „Farbe“, bestehen. Soweitergänzende Informationen erforderlich sind, können diese derDarstellung als Kurzbezeichnung oder wörtlich zugefügtwerden.Ergänzende symbolische Darstellungen undKurzbezeichnungen können sowohl innerhalb als auchaußerhalb des <strong>taktische</strong>n <strong>Zeichen</strong>s zugefügt werden.Buchstabenkürzel dürfen nur zu organisationsübergreifendenMerkmalen, die allen Anwendern bekannt sind, verwendetwerden (Beispiel: Herkunft der Einheit, dargestellt durch Kfz-Kennzeichen). Es sind genormte bzw. durchRechtsvorschriften festgelegte Kurzbezeichnungen zuverwenden.<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


4VerwendungsmöglichkeitenTaktische <strong>Zeichen</strong> sind symbolische Darstellungen von• Behörden und Dienststellen,• Führungsorganen,• Verbänden und Einheiten,• Personen,• Anlagen und Einrichtungen,• Einsatzräumen,• Einsatzmaßnahmen,• Einsatzanlässen, Ereignissen, Schäden,• Führungs- und Einsatzmitteln.Sie werden dargestellt und angewandt auf• Karten,• Lagekarten,• Lageskizzen,• Plänen,• Übersichten und• OrganigrammenSie setzen sich im allgemeinen zusammen aus• Grundzeichen,• Zusatzzeichen,• ergänzenden Angaben wie• Zahlen,• Buchstaben,• Abkürzungen und• Wörtern.Taktische <strong>Zeichen</strong> können miteinander kombiniert werden, sodass auch wichtige Einzelheiten dargestellt werden können.Die Ausführung der jeweiligen <strong>Zeichen</strong> muss immer• Klar,• übersichtlich• und• unverwechselbar sein.Sie sind von ihrer Grundanlage auf einfaches Erlernen,Verstehen und Anwenden ausgerichtet und bedienen sich derVorteile von Symbolen und Piktogrammen, wie wir sie alleaus dem Alltagsgebrauch kennen.<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


5GrundzeichenUnter Grundzeichen sind die geometrischen Formen zuverstehen, die die Hülle für die weitere Ausgestaltung eines<strong>Zeichen</strong>s bilden. Bereits durch diese äußere Form wird wiebei Verkehrszeichen die Bedeutung der <strong>Zeichen</strong>unterschieden. Versuchen Sie doch bitte, sich leichtmerkbare Analogien zu entwickeln und niederzuschreiben.Taktische Formation (<strong>taktische</strong> Einheit /<strong>taktische</strong>r Verband) DienststelleBefehlsstelle, Führungsstelle (im Einsatz)Stelle, EinrichtungPersonGebiet, FlächeFlächenbrandÜberschwemmtes Gebiet (Hochwasser)DürregebietEinschränkungen/Ausfall der Versorgung(z.B. Stromausfall)Sonstige großflächige SchadensgebieteKontaminiertes Gebiet(biologisch/chemisch)(z.B. Pandemie/Gefahrstoffe)drohende Gefahrakute Gefahrvon einer Gefahr noch betroffenes Gebietehemals betroffenes GebietKatS-Alarm (bspw. in einem Landkreis)Maßnahme, allgemeinAnlass, EreignisGefahrortsgebunden, ortsfestGebäude<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


6FarbmerkmaleWie Verkehrszeichen werden auch Taktische <strong>Zeichen</strong> durchdas Unterscheidungsmerkmal Farbe gekennzeichnet,wodurch eine schnelle optische Zuordnung zu verschiedenenOrganisationen und Behörden ermöglicht wird:Grundfarbedes <strong>Zeichen</strong>RotblauUmrandungund SchriftWeiß oderSchwarzweiß oderschwarzBehörde/Organisation/EinrichtungFeuerwehrTechnisches Hilfswerkweiß Schwarz Hilfsorganisationengelb schwarz Einrichtungen derFührunggrünweiß oderschwarzPolizei, Bundespolizei,Zollorange schwarz SonstigeEinrichtungender Gefahrenabwehrbraun braun BundeswehrVerwendet man vorbereitete <strong>Zeichen</strong>, beispielsweiseMagnetschildchen, so ist die entsprechende farblicheHinterlegung flächenfüllend zu verwenden.Bei behelfsmäßiger Darstellung sowie bei Erstellung vonVorlagen für einfarbige Verwendung (z.B. Fotokopien,Telefax) muss hierauf verzichtet werden; hier ist dieGrundfarbe in Weiß und die Umrandung und Schrift inSchwarz darzustellen.Bei Hilfsorganisationen (ASB, DLRG, DRK, JUH, MHD) kannzur besseren Unterscheidung die Kurzbezeichnung innerhalbdes Grundzeichens in der rechten unteren Ecke angegebenwerden.Die Verwendung der Farbe Gelb für Einheiten undEinrichtungen der Führung gilt für alle Organisationen undBehörden unter der Voraussetzung, dass• die Einrichtung/Einheit tatsächlicheFührungsaufgaben wahrnimmtund• es sich hierbei um übergeordnete Führungsaufgabenhandelt.<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


7<strong>Zeichen</strong> zur Darstellungvon Größenordnungen,hierarchischenZuordnungen undOrdnungsprinzipienTaktische <strong>Zeichen</strong> bedürfen wie beispielsweise vieleVerkehrszeichenzu ihrem Verständnis der Angabe einer Größenordnung.Taktische EinheitenTruppStaffelGruppeZugZugtruppTaktische VerbändeBereitschaft (Verband I)Abteilung (Verband II)Großverband (Verband III)VerwaltungsstufenFür die <strong>Zeichen</strong> werden Sternchengewählt, um Verwechslungen mitGrößenordnungszeichender Polizei oder Bundeswehr bzw.NATO zu vermeiden.Gemeinde, kreisangehörige StadtKreis / Landkreis, kreisfreie StadtBezirkLand / FreistaatBundesrepublik DeutschlandEuropäische UnionDie Darstellung erfolgt über dem Grundzeichen.Eine Besonderheit hierbei ist die Darstellung vonFührungseinheiten <strong>taktische</strong>r Einsatzformationen:Deren Größenordnungszeichen wird im Grundzeichendargestellt, die tatsächliche Größenordnung derFührungseinheit selbst findet ihren Platz wie vorgegebenüber dem Grundzeichen.Zur Veranschaulichung hier nun ein Beispiel. Lassen Sie sichnicht von bislang unbekannten Elementen in den Symbolenbeeindrucken!<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


8Eine Einsatzeinheit hat von ihrerGrundkonzeption her 33 Einsatzkräfte,also Zugstärke.Die Darstellung der Einheitsstärkeerfolgt über dem Grundzeichen.Führungselement einer Einsatzeinheitist der Führungstrupp, bestehend ausvier Personen.Dieser Trupp (= Größenordnung überDem Grundzeichen) führt dieEinsatzeinheit (= Größenordnung imGrundzeichen)Personen mit Leitungs- undFührungsfunktionenBei der Darstellung von Führungskräften kommt neben demGrößenordnungszeichen etwas hinzu, und zwar eineKleinigkeit: Ein „Eckchen“. Denn wer führt oder leitet, dersteht an der Spitze! Folgerichtig wird diese ausgefüllt.Das Größenordnungszeichen der geführten Gliederung wirdüber dem Grundzeichen dargestellt.Stellvertreter erhalten nur das Größenordnungszeichen, beiPersonen mit Sonderfunktionen (z.B. Fachberater) wird dieSpitze markiert, aber nicht ausgefüllt.Gruppenführerstv. ZugführerDRKRotkreuzbeauftragterVerbandführer<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


9Führungsfunktionen und –ebenenIm Katastrophenschutz wird oft (und gerne) abgekürzt.Diese Abkürzungen können innerhalb des Grundzeichensverwendet werden, um Führungsfunktionen oder –ebenengenau zu definieren.Ohne auf die Besonderheiten in einzelnen Bundesländerneingehen zu wollen, seien an dieser Stelle die gängigstenAbkürzungen dargestellt:EinsatzabschnittsleiterEinsatzabschnittsleitungLeitender NotarztOrganisatorischer LeiterBereitschaftEinsatzleiterEinsatzleitungTechnischer EinsatzleiterTechnische EinsatzleitungAbschnittsführungsstelleLeitstelleKatastrophenschutzleitungEALEALLNAOrgLBerELELTELTELAFüStLtSKatSLZur Verdeutlichung drei Beispiele zur Verwendung dieserAbkürzungen:LSTLeitstelleTechnische EinsatzleitungOrglOrganisatorischer LeiterRettungsdienstErgänzende AngabenNeben den bereits behandelten Größenordnungszeichen und<strong>Zeichen</strong> für Führungsfunktionen kann es sinnvoll sein,weitere Informationen zu einem <strong>Zeichen</strong> darzustellen.Es sind dies• der Standort (der örtliche Bezug desDarzustellenden),• Bezeichnung und Herkunft der Einheit rechts nebendem Grundzeichen,• Angaben zur genauen Mannschaftsstärke unter demGrundzeichen• und die Zeit links neben dem Grundzeichen.<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


10Diese ergänzenden Angaben werden immer rechtsvom Grundzeichen dargestellt.Grundlegende Information zur Herkunft einer Einheit ist ihrStandort in Kreis / Landkreis / kreisfreier Stadt. Hierfür bietetsich die Verwendung des jeweiligen Autokennzeichensals Bezeichnung an.Haben eine kreisfreie Stadt und ein (Land-) Kreis dasselbeKennzeichen, so werden durch Ergänzung von (S) bzw. (L)Stadt und Land unterschieden. Eine Einheit aus „OF(S)“käme also aus der kreisfreien Stadt Offenbach.Hinzu kommt die laufende Nummerierung der Einheit imjeweiligen Kreis. Sie erfolgt in der Reihenfolge derGrößenordnungen Bereitschaft – Zug – Gruppe – Trupp.Fehlende Gliederungsebenen werden durcheine Null ersetzt.Bei der DRK-Landesvorhaltung wird an der Stelle derHerkunftsbezeichnung die laufende Nummer der jeweiligenLandesvorhaltung in römischen Ziffern angegeben. Durcheinen Schrägstrich getrennt folgt dann die Nummerder dargestellten Teileinheit.StärkeangabenUnter dem Grundzeichen werden Stärkeangaben vermerkt.Bei Einheiten des Katastrophenschutzes geschieht diesdifferenziert in Form der Schreibweise[Führungskräfte und Ärzte]/[Unterführer]/[Helfer]/[Summe].Beispiel:Eine Einsatzeinheit des DRK verfügt über einen Zugführer,einen Arzt, sieben Gruppen- und Truppführer sowie 24Helfer, zusammen 30 Einsatzkräfte.In Kurzform geschrieben liest sich dies als 2 / 7 / 24 / 33Oder 2 / 7 / 24 // 33.<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


11ZeitangabenEs kann sinnvoll sein, bei der Darstellung eines <strong>Zeichen</strong>seine Zeitmarke links neben das Grundzeichen anzubringen.So wird Klarheit über den Aktualitätsgrad der dargestelltenInformation geschaffen.Um verschiedene Darstellungsweisen zu vermeiden, wirdeine etwas andere, einheitliche Schreibweise für DatumsundZeitangaben verwendet:TThhmmMMMJJFür den 15. September 1976, 17.20 Uhr schreibt man151720sep76. Die Monate werden hierbei in englischerSchreibweise abgekürzt.Natürlich sind nicht alle diese Informationen notwendig.Da Katastrophen selten über mehrere Monate andauern,reicht es aus, Tag und Uhrzeit sechsstellig anzugeben.In obigem Beispiel also 151720.Diese Art der Zeitangabe wird auch bei der Erstellung vonschriftlichen Aufträgen, auf Meldevordrucken und auf<strong>taktische</strong>n Fernmeldeskizzen verwendet.FachzeichenDie Tätigkeiten von Rotem Kreuz und anderenKatastrophenschutzorganisationen sind vielfältig wie diemöglichen Schadenereignisse. Rettungsdienst, Brandschutzund Technische Hilfeleistung (um nur einige Beispiele zunennen) sind vollkommen verschiedene Gebiete mit einergroßen Bandbreite an Fachaufgaben.Daher ist es notwendig, die Taktischen <strong>Zeichen</strong> einzelnenFachaufgaben zuzuordnen und das Dargestellte dadurch klarunterscheidbar zu machen. Dies geschieht mittels derFachdienstzeichen, deren Darstellung aus den jeweiligenFachaufgaben abgeleitet wird.Verwendungszwecke und Fachdienstzugehörigkeiten vonPersonen, Fahrzeugen, Einheiten etc. werden durch diese<strong>Zeichen</strong> dargestellt, die in die Grundzeichen integriertwerden. So entstehen Kombinationen für bestimmteEinheiten und Einrichtungen.Brandschutz, technische Hilfe, Gefahrenabwehr inGegenwart gefährlicher Stoffeund Güter und sonstige technische EinsatzaufgabenBrandbekämpfung/Löscheinsatz(einschl. Retten)Retten aus Höhen und TiefenWasserversorgung und –förderungTechnische Hilfeleistung (einschl.Retten)<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


12Heben von LastenBergen, BergungRäumen, Beseitigung vonHindernissenEntschärfung, KampfmittelräumungSprengenTransportBeleuchtungEinsatz von LuftfahrzeugenEinsatz von WasserfahrzeugenFahren auf dem WasserSuchen und orten mitRettungshundenWasserrettung (einschließlichTauchen)Pumpen, Lenzen, Beseitigen vonWasserschädenAbwehr von Wassergefahren,DeichverteidigungGefahrenabwehr bei GefährlichenStoffen und Gütern,ABC-Schutz / CBRN-SchutzMessen, SpürenDekontaminationBeseitigen von Umweltschäden aufGewässern,Ölschadenbekämpfung<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


13Rettungswesen, Sanitätswesen, GesundheitswesenRettungswesen, Sanitätswesen,GesundheitswesenÄrztliche VersorgungBetreuungswesenBetreuungVersorgung und LogistikUnterbringungVersorgung, LogistikVerpflegungVersorgung mit Verbrauchsgüternund BetriebsstoffenVersorgung mit TrinkwasserVersorgung mit BrauchwasserVeterinärwesenVersorgung mit ElektrizitätInstandhaltung, Instandsetzung,materielle InfrastrukturVeterinärwesenFührung und LeitungSchlachtenFührung, Leitung, StabInformation und Kommunikation(IuK) Fernmeldewesen<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


14ErkundungWarnenAnlagen, Einrichtungenund ObjekteIm Einsatzgeschehen werden zur Hilfeleistung für Verletzteund unverletzte Betroffene Objekte zur organisiertenHilfeleistung eingerichtet.Die in diesem Zusammenhang bedeutsamsten Symbole sinduntenstehend aufgelistet.PatientenablageBehandlungsplatzRettungsmittelhalteplatz / LadezoneAnlaufstelle für BetroffeneSammelplatz für BetroffeneNotunterkunft<strong>Zeichen</strong> zur Darstellungvon Gegenständen(Fahrzeuge, Einsatzmittel,Gefahrenquellen u.a.)Neben der reinen Darstellung verschiedener Einheiten,Einrichtungen, Personen etc. kann es erforderlich sein,weitere Einzelheiten darzustellen. Insgesamt wird dasInformationsspektrum deutlich erhöht.Beispielsweise können mittels Taktischer <strong>Zeichen</strong> einübersichtliches Organigramm einer Einheit mit ihrenFahrzeugen und Einsatzmitteln erstellt oder dieverschiedenen Fernmeldemöglichkeiten innerhalbeines Einsatzgeschehens skizziert werden.Fahrzeuge,landgebundenKraftfahrzeug,landgebundenKraftfahrzeug,mehrspurig,geländegängigoder geländefähigWechselladerfahrzeugAbrollbehälter,Container<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


15AnhängerSchienenfahrzeugKettenfahrzeugMotorradFahrradWasserfahrzeugFlugzeugHubschrauberDiese <strong>Zeichen</strong> können (mit Ausnahme von Motorrad,Flugzeug und Hubschrauber) durch entsprechendeFachdienstzeichen sowie weitere Angaben in gewohnter Artergänzt werden. Auch kann innerhalb des Grundzeichens diegenaue Art des Fahrzeuges gekennzeichnet werden.Zum Beispiel kann es von Interesse sein, ob es sich beieinem Fahrzeug um einen medizintechnisch vollausgestatteten Rettungswagen oder um einen 4-Tragen-Krankenwagen des Katastrophenschutzes handelt.<strong>Zeichen</strong> zur Darstellungvon Richtungen,Bewegungen,Sammelpunkten,Tendenzen,Aktivitäts- undAusfallgradenRichtung des Vortragens einesEinsatzesRichtung, gerichtete Bewegung,VerbindungAusgangspunkt einer BewegungEndpunkt einer BewegungBewegung in zwei Richtungen (z.B.Sichten, Ordnen, Verteilen)SammelnTendenz steigend<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


16Tendenz unverändertTendenz fallendgeringfügig erhöhte Aktivität/bis 25 %Ausfallmoderat erhöhte Aktivität/bis 50 %Ausfalldeutlich erhöhte Aktivität/bis 75 %Ausfallstark erhöhte Aktivität/Totalausfall<strong>Zeichen</strong> zur Gefahren-SchadendarstellungNeben der Darstellung der zur Bewältigung einerSchadenslage eingesetzen Einheiten und Einrichtungen istauch die Darstellung des Ereignisses selbst und seinerFolgen und Gefahren vonnöten.Überflutete Flächen müssen auf der Lagekarte vermerktwerden. Hiervon betroffen sind auch Straßen und Brücken,die zum Teil nicht mehr genutzt werden können. Häuser sindunterspült, vielleicht einsturzgefährdet. In Heizungskellern trittÖl aus, in Industrieanlagen kann garnoch Ärgeresgeschehen! Kurzschlüsse haben bereits erste Brändeausgelöst...Dies alles sind für das Einsatzgeschehen (nicht zuletzt auchfür die Sicherheit der Einsatzkräfte!) wichtige Informationen,die mittels Taktischer <strong>Zeichen</strong> dargestellt werden können.verletzte Persontote Personvermisste Personverschüttete Persongerettete Personzu transportierende Person<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


17transportierte Personangeschlagen, beschädigtteilzerstört, teilweisezusammengebrochentotal zerstört, totalzusammengebrochenschwierig befahrbar / teilblockiertnicht befahrbar / blockiertüberschwemmtes GebietEntstehungsbrandfortentwickelter BrandVollbrandHinweis auf vermutete Gefahr durch...Akute Gefahr durch ...Gefahr durch Radioaktivität (A B C)Gefahr durch elektrische EnergieGefahr durch explosionsfähigeKampfmittel oder ExplosivstoffeGefahr durch Explosion<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


18Beispiel für Kombinationenüberschwemmtes Gebiet(Hochwasser);Tendenz steigendTotalausfall in derElektrizitätsversorgungakuter Ausfall derNahrungsmittelversorgungFernmeldeverbindungenFernmeldeverbindungen zwischen Einheiten undEinrichtungen werden als zeichnerische Verbindungder entsprechenden Taktischen <strong>Zeichen</strong> dargestellt.Hierfür muß allerdings eine solche Verbindung verfügbarsein. Die technische Umsetzung ist die Bedingungfür eine Kommunikation.Daher führen zeichnerische Verbindungen zur Darstellungdes Fernmeldewesens stets über ein sogenanntesBedingungszeichen als Teil der zeichnerischen Verbindung.Fernsprechen über DrahtFernsprechen über FunkRelaisfunkbetriebDigitaler SprechfunkDMO-Betrieb (digitaler Sprechfunk)TMO-Betrieb (digitaler Sprechfunk)BedingungszeichenSprechfunkverbindungTelefon- und Telefaxverbindung<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


19Die jeweiligen Bedingungszeichen enthalten die notwendigenbetrieblichen Angaben, beispielsweise über den für dieseVerbindung verwendeten Funkkanal oder die Anzahl der zurVerfügung stehenden Telefonleitungen.Die am häufigsten verwendete Form der Darstellung istdie Taktische Fernmeldeskizze. Sie gibt Auskunft über dieGliederung und die Unterstellungsverhältnisse der im Einsatzbefindlichen Einheiten sowie über die zur Befehls- undMeldungsübermittlung verwendeten Fernmeldeverbindungen.Die Taktische Fernmeldeskizze gibt Auskunft darüber,• wer• mit wem• unter wessen Führung tätig ist und• wie miteinander kommuniziert wird.<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


20ÜbungenBeschreiben Sie möglichst kurz die Bedeutung folgender<strong>Zeichen</strong>:<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


21Stellen Sie bitte folgende Angaben dar:Tak. Stärke:8 Helfer1 Arzt1 GruppenführerTak. Zeit:06. Oktober 201312:00 UhrLeiter derGefahrenabwehrMönchengladbachZugführer einesBetreuungszuges desASBEinsatzabschnittsleitungim EinsatzGruppe für VerpflegungEinsatzeinheitGruppe Technik undSicherheit einerEinsatzeinheitdes DRK<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


22LösungenTaktische Formation (<strong>taktische</strong>Einheit /<strong>taktische</strong>r Verband) DienststelleGebiet, FlächeStelle, EinrichtungMaßnahme, allgemeinGefahrBrandbekämpfung/Löscheinsatz(einschl. Retten)DekontaminationÄrztliche VersorgungLöschzug einer FeuerwehrLöschgruppenfahrzeug 8/6Sanitätszug des ASBKrankentransportwagenarztbesetzte PatientenablageKreisbrandmeister des KreisesMettmann<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


23Technischer EinsatzleiterZugführer einer Einsatzeinheit desDRKVersorgungsstelle (Verpflegung)IuK-Zug einer Feuerwehr(Information und Kommunikation)vermisste Persondrohende Einschränkung in derTrinkwasserversorgungTak. Stärke:8 Helfer1 Arzt1 GruppenführerTak. Zeit:06. Oktober 201312:00 UhrLeiter derGefahrenabwehrMönchengladbach1 / 1 / 8 / 10oder1 / 1 / 8 // 10061200okt13Zugführer einesBetreuungszuges desASBEinsatzabschnittsleitungim EinsatzGruppe für VerpflegungEinsatzeinheit<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>


24Gruppe Technik undSicherheit einerEinsatzeinheitdes DRK<strong>Lehrbrief</strong> <strong>taktische</strong> <strong>Zeichen</strong>

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