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April 2013 - bei der Kaiser-Karl-Schule

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Hot Spot <strong>April</strong> <strong>2013</strong>Man kann schon den Eindruck bekommen,dass das, was das Bifie ausgetüftelthat, eher ein Vor-sich-hin-Gewurstel war.Die vom Institut angedrohte Klage gegendie zum Boykott aufrufende Schülerunionverspielte zudem ordentlich öffentlichesAnsehen. Ein Hineingehen-in-die-<strong>Schule</strong>nscheint dagegen nicht sehr intensiv stattgefundenhaben. Eine Internetseite mitDownloads für Lehrer und bürokratischeBekanntmachungen im Verordnungsblattreichen halt nicht. Vielleicht sind auch dieLehrer schuld, die – so wie die Figuren <strong>bei</strong>Schnitzler - ich erinnere: ZentralabiturthemaSchleswig-Holstein - in einerWelt in Aufruhr, im Kartenhaus des „Finde siècle“ dekadent an ihrer Interpretation<strong>der</strong> Lehrplänen festhalten. Liegt es anden Schülern, die als Erben <strong>der</strong> Donaumonarchieihre Sprachprüfungen auch inihren Muttersprachen Slowenisch undKroatisch ablegen können?Dieses Frühjahr konnten die Schüler ersteProbeklausuren schreiben, zwei Jahre vor<strong>der</strong> Matura. Dass die Schülerinnen undSchüler in Schleswig-Holstein mit viel wenigerZeitvorlauf den Herausfor<strong>der</strong>ungenmit stoischen Gelassenheit ins Gesichtsehen, kann nur teils klimatisch bedingtsein.Die Alpenrepublik kommt in Sachen Bildungnicht zur Ruhe. Die Unterrichtsministerinhat im Sommer die Einführung<strong>der</strong> Zentralmatura um ein Jahr auf 2015,an berufsbildenden <strong>Schule</strong>n auf 2016,verschoben. Die Lehrergewerkschaft begrüßtwie Eltern- und Schülerverbändedie Verschiebung, sieht die Problemedamit aber nicht gelöst und for<strong>der</strong>t, dassdie Lehrpläne abgeän<strong>der</strong>t und auf dieZentralmatura zugeschnitten werdenmüssten. Die Ministerin feuert zurück:„Ich erwarte mir jetzt auch von allen Lehrerinnenund Lehrern, dass sie das Themaernst nehmen.“ Die Oppositionsparteienfor<strong>der</strong>n einen Rücktritt <strong>der</strong> angeschlagenenMinisterin. Sollte es dazu kommen,wüsste ich dafür nur einen geeignetenKandidaten – He must come back!HNOświęcim - keinOrt ist wie dieserAuschwitz – eine Stadt, ein Konzentrationslager,eine düstere Vergangenheit.Um mehr darüber zu erfahren, fuhr einekleine Gruppe, bestehend aus sechs Schülernverschiedener Jahrgänge, zusammenmit Herrn Klietz für eine Woche nachOświęcim in Polen. Oświęcim/Auschwitz.Für die Bewohner <strong>der</strong> kleinen Stadt keinereine Übersetzung des Ortsnamens.Auschwitz? Das Lager! Oświęcim? Einehübsche kleine Stadt, die von <strong>der</strong> Soła,einem Nebenarm <strong>der</strong> Weichsel durchflossenwird.Nachdem wir morgens viel zu früh inItzehoe aufgebrochen waren, stand unseine 13½-stündige Zugfahrt (mit zweiStunden Verspätung) nach Katowice bevor,ehe wir abends völlig ausgehungertin <strong>der</strong> Begegnungsstätte in Oświęcim ankamen.Herr Klietz hatte das Essen dortimmer sehr gelobt, und er hatte nicht zuviel versprochen. Mit einer Mischung auspolnischen Spezialitäten und „guter deutscherHausmannskost“ mangelte es unsan nichts.Der nächste Tag begann mit <strong>der</strong> Erkundungdes Ortes und <strong>der</strong> Besichtigung einerSynagoge im jüdischen Zentrum.Nach dem Mittagessen machten wir unsauf zur Besichtigung des 1940 errichtetenStammlagers. Unsere Hoffnung, erst einmalauf eigene Faust das Lager erkundenzu können, um erste Eindrücke zu sammeln,bestätigte sich lei<strong>der</strong> nicht. DasMuseum bestand auf eine Führung undso war unsere erste Begegnung mit <strong>der</strong>Geschichte von Auschwitz zwar sehr faktengeladen,aber auch sehr lehrreich. Wirbekamen von Herrn Klietz eine Aufgabe:„Merkt euch drei Dinge, die ihr am bewegendstenfindet.“ Davon gab es Vieles:Babykleidung, verhältnismäßig viele Kin<strong>der</strong>schühchen,unglaubliche Massen anSchuhen und abgeschnittenen Haaren,Prothesen, Fotos von nackten Kin<strong>der</strong>n,nicht mehr als lebende Gerippe, Galerienvon Insassen-Profilen, die einem die persönlichenSchicksale noch mehr verdeutlichen.Fotos: Nötzelmann„… unglaubliche Massenvon Schuhen und abgeschnittenenHaaren…“Abends saßen wir meist (mit vielen kleinenLeckereien) zusammen, um die Eindrückeund Erlebnisse des Tages zu be-11

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