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Lernendenzeitung - ETH Zürich

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Meinung zurberufsbildungWelchen Stellenwert hat die Berufsbildung an einertechnisch-naturwissenschaftlichen Hochschule wie der<strong>ETH</strong>? Wie zufrieden ist man mit «unseren» Lernendenund welche wichtigen Entwicklungen kommen aufsie und auf die Berufsbildner zu? Tiro hat mit Entscheidungsträgerninnerhalb und ausserhalb der <strong>ETH</strong>gesprochen. Als erster äussert sich Piero Cereghetti,Leiter der Personalabteilung an der <strong>ETH</strong>.(Interview von Dieter Schorno)Herr Cereghetti, wie steht man an der <strong>ETH</strong> zurBerufsbildung?Die Berufsbildung geniesst innerhalb der <strong>ETH</strong><strong>Zürich</strong> eine sehr hohe Akzeptanz. Die zunehmendeInternationalisierung verlangt abervon Seiten der Berufsbildung ein noch grösseresEngagement in der Information undKommunikation.Wie zufrieden sind Sie mit den Abschlussprüfungen?Unsere Lernenden erzielen in den Schlussprüfungen überdurchschnittlicheResultate, das freut mich sehr. Das zeugt von einerguten Selektion und Ausbildung während der Lehre. Da heisst esfür mich, weiter so!Welche Rolle spielen die Lehrlabors Biologie, Chemie, Elektronik,Physik und die Lehrwerkstatt für die Ausbildungsqualität?Die <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> investiert viel in die Lehrlabors und Lehrwerkstätten.Unsere Lehrlabors sind von zentraler Bedeutung, sowohl fürdie starke Konkurrenz in der Rekrutierung wie auch für denzunehmenden Druck auf die schulischen Leistungen.Die Begleitung von jungen Leuten während der Lehre wird immeranspruchsvoller. Unseren Berufsbildnern und Berufsbildnerinnendanken wir für ihr grosses Engagement. Nicht nur fachlicheKompetenzen sind gefragt, sondern auch grosse soziale Kompetenzund Fingerspitzengefühl.Welche Entwicklungen sind in der Berufsbildung zu erwarten?Für die <strong>ETH</strong> ist die Berufsbildung wichtig und das wird so bleiben.Durch die steigende Maturitätsquote wird der gute Ruf der <strong>ETH</strong>Berufsbildung für die Rekrutierung der besten Sekundarschulabsolventensehr wichtig sein. Die Konkurrenz ist gross. Von denBerufsschulen kommt der Druck auf mehr Schulstunden.Wir werden dafür sorgen, dass sich praktischeund schulische Ausbildung die Waage halten.Prof. Ralph Eichler,Präsident der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong>3<strong>ETH</strong>-Präsident Ralph Eichler bezeichnet imGespräch mit «TIRO» das duale Berufsbildungssystemals eine Stärke der Schweiz. Im Unterschiedzu anderen Ländern seien handwerklicheBerufe hierzulande gesellschaftlich anerkannt,was der Schweiz Wettbewerbsvorteile verschaffe.Die Schulleitung sei stolz, dass die <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong>gegen 170 Lernende in 14 Berufen ausbildet.Auch die Lehrmeister, so Ralph Eichler, leistetenvielfach einen Beitrag zur Ausbildung von Doktoranden.Das persönliche Erlebnis des Präsidenten geht auf seine Zeit alsPhysikprofessor der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> zurück: «Ich stellte damals einenjungen Mann in der Werkstatt ein. Der Mann hatte nach derRealschule eine Mechanikerlehre an der Universität <strong>Zürich</strong>absolviert. Er war engagiert und bildete sich in der Konstruktionweiter und wurde so zu einem unersetzlichen Mitarbeiter,indem er Ideen von uns Forschenden direkt umsetzen konnte inKonstruktion und Herstellung.»Dr. Fritz Schiesser,Präsident des <strong>ETH</strong>-RatsBerufsbildungAn der <strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong> hat sich im akademischen Umfeld in den letzten15 Jahren die Berufsbildung um gut 80 Prozent auf rund170 Lernende erhöht. Was bedeutet diese Zunahme für Sie?Für mich sind diese Zahlen sehr erfreulich, denn sie zeigen, dassdie Berufsbildung einen guten Ruf geniesst. Dieser Trend ist imganzen <strong>ETH</strong>-Bereich (<strong>ETH</strong> <strong>Zürich</strong>, EPFL, PSI, WSL, Empa und Eawag)zu beobachten: Wir hatten im Jahr 2011 401 Lernende in über 12verschiedenen Berufen, das sind 57 mehr als im Jahr 2003.In unserer Gesellschaft ist das Image-Denken weitverbreitet.Welchen Stellenwert hat die Berufsbildung im <strong>ETH</strong>-Bereich?Ohne unsere gut ausgebildeten Berufsleute könnte der <strong>ETH</strong>-Bereichnicht funktionieren, ihre Arbeit ist unersetzlich. Dank derDurchlässigkeit im Bildungssystem hat die Berufsbildung in denletzten Jahren zudem stark an Prestige gewonnen. Ich persönlichsetze die akademische Ausbildung und die Berufsbildung mit ihrenje unterschiedlichen Funktionen und Aufgaben auf eine Ebene.Was für eine Tätigkeit wir ausüben, spielt schlussendlich keinegrosse Rolle, wichtig ist, dass wir unsere Aufgabe gut und gerneerledigen.Der <strong>ETH</strong>-Rat ist das Aufsichtsorgan des <strong>ETH</strong>-Bereichs. Wie nimmtman im Parlament und im Bundesrat die Berufsbildung im <strong>ETH</strong>-Bereich wahr?Ich lege grossen Wert darauf, dass wir den Bundesratund das Parlament mit unserem Jahresberichtüber die Berufsbildung im <strong>ETH</strong>-Bereichinformieren. Somit ist es möglich, einen Eindrucküber die Ausbildung in all den vielen und zum Teilauch aussergewöhnlichen Berufsgruppen zuvermitteln. Dies wird vom Bundesrat und demParlament wohlwollend zur Kenntnis genommen.

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