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KAIN UND ABEL church documents - Apostolische Dokumente

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<strong>church</strong> <strong>documents</strong> a-0908.doc<strong>KAIN</strong> <strong>UND</strong> <strong>ABEL</strong><strong>KAIN</strong> <strong>UND</strong> <strong>ABEL</strong>BELEHRUNGDURCH DEN ENGELVAN DER WAALSBelehrung durch den Engel van der Waals1. Mose 4,9Im biblischen Bericht vom Sündenfall stoßen wirauf zwei Fragen, die Gott den Menschen stellte: „Wobist du?" und „wo ist dein Bruder?"<strong>church</strong> <strong>documents</strong>© CHURCH DOCUMENTSBEERFELDEN JUNI 2004 / S8705Der vorliegende Text ist eine wörtliche Abschrift des Originalsunter gegebenenfalls orthographischer AnpassungPETER SGOTZAI . AM KIRCHBERG 24 . 64743 BEEFELDENDie erste Frage wurde an Adam gerichtet, nachdemer und sein Weib ungehorsam geworden warenund sich vor dem Angesicht des Allmächtigen Gottesunter den Bäumen im Garten verborgen hatten. Diezweite Frage wurde Kain gestellt, nachdem er seinenBruder Abel getötet hatte! Wir könnten von zwei Sündenfällensprechen, wenn nicht der zweite diezwangsläufige Folge des ersteren gewesen wäre. DasBrechen der Gemeinschaft mit Gott musste zwangsläufigzum Bruch der Gemeinschaft der Menschenführen.Wir richten heute unsere Aufmerksamkeit einigeAugenblicke auf die zweite Sünde, die Sünde Kains.Als Kain geboren wurde, sagte seine Mutter: „Ich habeeinen Mann gewonnen mit dem HErrn." (1. Mose 4,1)Eva betrachtete Kain als eine Gabe Gottes; sie ahnteSeite 2


<strong>church</strong> <strong>documents</strong> a-0908.doc<strong>church</strong> <strong>documents</strong> a-0908.docnicht, dass der Fluch für ihr Betragen auf ihrem Sohnruhte und ihr großen Schmerz verursachen würde.Der Unterschied zwischen Kain und seinem jüngerenBruder Abel wurde bald offenbar. Beide hattendie sündhafte Natur ihrer Eltern geerbt, aber währendKain sich ganz und gar von dieser leiten ließ,hatte Abel das Verlangen, den Willen Gottes zu tun.Beide brachten Opfer dar, aber im Hebräerbrief heißtes: „Durch den Glauben hat Abel Gott ein größeresOpfer getan denn Kain, durch welchen er Zeugnis erhaltenhat, dass er gerecht sei." (Hehr. 11,4)Ohne Glauben, ohne wahre Hingabe des Herzenszu Gott, ist es unmöglich, Ihm zu gefallen, und sowurde offenbar, dass Gottes Wohlgefallen auf Abelaber nicht auf Kain ruhte. Dies erregte Hass im HerzenKains gegen seinen Bruder und dieser verleiteteihn trotz Gottes Warnung zum Mord.Die Geschichte Kains und Abels lehrt uns, dassvon Anfang an die Menschen in zwei Gruppen gespaltenwaren. Es hat immer Menschen gegeben, die anGott glaubten und Ihm ihr Leben weihten, und solche,die mehr an ihre eigene Kraft und Weisheitglaubten. Es hat immer Demütige gegeben, die in allenDingen Gottes Hilfe suchten und Hochmütige, dieihr ganzes Vertrauen auf sich selbst setzten.Aber die Geschichte Kains und Abels und dernachfolgenden Geschlechter zeigt uns auch, dass, insofernes darum geht, Großes in dieser Welt zu erreichen,die Kinder Gottes gewöhnlich schwächer gewesensind als die Kinder der Welt.Während die geistlichen Nachkommen Abels nurdas Zeugnis hinterließen, dass sie ihren Wandel vorGott geführt hatten, waren die Nachkommen KainsStädtebauer, Erfinder von Werkzeugen und Waffen,der Musik und der menschlichen Kultur.Auch in unserer Zeit kann man den Geist Kainsleicht unter den Getauften erkennen, besonders wennwir auf die Ergebnisse der bösen Tat Kains achten.Kain sprach zu Gott: „Siehe, du treibst mich heuteaus dem Lande, und ich muss mich vor deinemAngesicht verbergen und muss unstet und flüchtigsein auf Erden." (1. Mose 4,14) Gottes Antwort war:„Wenn du den Acker bauen wirst, soll er dir hinfortseine Frucht nicht geben." (1. Mose 4,12) Diese Wortekönnen in drei kurzen Ausdrücken zusammengefasstwerden, nämlich, „ohne Gott, ohne Wohnung, ohneNahrung." Wenn wir die Worte „ohne Gott" hören,denken wir unwillkürlich an die Gottlosenbewegung,wie sie in Osteuropa besteht. Diese ist eine öffentlicheAblehnung Gottes und eine heftige Feindschaft gegenSeite 3Seite 4


<strong>church</strong> <strong>documents</strong> a-0908.doc<strong>church</strong> <strong>documents</strong> a-0908.docden Glauben an Ihn. Aber man kann auch gottlossein, ohne Gott zu leugnen. Kain wurde kein Gottloser,sondern ein „Mensch ohne Gott". Bis dahin hatteer, genau wie seine Eltern, seine Hände zum Gebeterhoben und über den Abgrund, den die Sünde zwischenGott und Mensch geschaffen hatte, geopfert. Erverbarg sich vor dem Angesichte Gottes. In der HeiligenSchrift ist das Stehen vor dem Angesichte Gottesimmer ein sinnbildlicher Ausdruck für ein Leben mitGott. Wenn der Psalmist betet: „darum suche ich deinAntlitz", will er damit sagen, „ich suche die Gemeinschaftmit Dir; und wenn er fleht: „Verbirg dein Antlitznicht vor deinem Knecht"; dann bittet er, dassGott ihm Seine Gemeinschaft gewähren wolle.Ebenso wie Mose zu Gott sagte: „Wo nicht deinAngesicht vorangeht, so führe uns nicht von dannenhinauf." (2. Mose 33,15) also, „sich verbergen vor demAngesicht Gottes" bedeutet das Verlangen, ohne Gottzu leben. Wie viele Menschen sind in diesem Sinne„Gottlose", Menschen „ohne Gott". Hierbei denken wirnicht nur an jene, die entschieden das VorhandenseinGottes leugnen und mit Hass gegen die Religion erfülltsind, sondern auch an die Unzähligen, die sichzu den Gläubigen rechnen, aber ihr Herz der göttlichenGemeinschaft verschlossen halten. Hat nicht St.Paulus in seinem zweiten Brief an Timotheus geschrieben,dass das Kennzeichen der Menschen inden letzten Tagen „der Schein eines gottseligen Wesensaber ein Verleugnen seiner Kraft sein würde"? (2.Tim. 3,5)Unsere Zivilisation, auf die die Menschen so stolzsind, ist in Wirklichkeit eine Zivilisation ohne Gott,denn die Verherrlichung der menschlichen Fähigkeitenist niemals so groß gewesen wie in unseren Tagen,besonders jetzt, wo die Technologie derart vorangeschrittenist und ständig Aussichten auf noch größereFortschritte eröffnet.Das ist nicht darum so, weil Gott den Menschenverlassen hat, sondern weil der Mensch Gott verlassenhat. Wie einstmals Kain sich vor Gott verbarg, sowill man heute auf Gott keine Rücksicht nehmen undallein sein Vertrauen auf die eigene Kraft und die eigenenFähigkeiten setzen.Wie wenige beherzigen noch die Worte des ProphetenHabakuk: „Der Gerechte wird seines Glaubensleben." (Hab. 2,4) Gott sei Dank gibt es noch eine Anzahl,die ihre Knie nicht vor dem Baal unserer Zeitbeugen, aber sie sind in der Minderheit. Der GeistKains beherrscht die Wissenschaft, die Technik, dieKunst der Politik, und der Geist Kains schafft wahrhafterstaunliche Dinge. Aber er ist auch der Geist,der die Menschen unvermeidlich in den AbgrundSeite 5Seite 6


<strong>church</strong> <strong>documents</strong> a-0908.docIm buchstäblichen Sinne herrscht auch in unserenTagen ein großer Mangel an Brot. Nicht nur, dassin manchen Ländern Tausende vor Hunger umkommen,auch in der Christenheit besteht eine wirtschaftlicheKrise, nicht, weil die Erde nicht genügendNahrung hervorbringt, sondern, weil die Menschen inVerfolgung ihrer selbstsüchtigen materiellen Ziele dieGesellschaft in Unordnung gebracht haben, ohneAussicht auf Wiederherstellung. Obwohl es genügendArbeit für alle gibt, ist die Zahl der Arbeitslosen ungeheuergroß. Doch im geistlichen Sinne gibt es einennoch schrecklicheren Mangel an Brot. Wie kann dasanders sein? Ohne Gott ist man ohne Wohnung undauch ohne Brot. Ohne jene zu zählen, die stets hof<strong>church</strong><strong>documents</strong> a-0908.docmen erfüllt worden ist. Jesus sprach: „Der Menschlebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichenWort, das aus dem Munde Gottes geht." (Matth.4,4)In jeder Menschenseele ist ein Hunger nach demgeistlichen Brot vorhanden, den man nur in der Gemeinschaftmit Gott erlangen kann. Aber die KinderKains haben immer versucht, den Hunger ihrer Seeleauf andere Weise zu stillen, denn nach dem Wort desPropheten Jesaia „geben sie Geld aus, wo kein Brotist, und verrichten Arbeit, von der sie nicht satt werdenkönnen." (Jes. 55,2)fen, den Hunger ihrer Seele durch materielles Wohllebenzu stillen, gibt es viele, die sich von der Wahrheitdes Evangeliums abgewandt haben und das geistlicheBrot für ihre Seele fortan in allen Arten menschlicherLehre suchen.Wie schnell haben sich in dieser Stadt in letzterZeit die Gemeinschaften vermehrt, die unter christlicheroder geistlicher Maske den Menschen Brot anbieten,welches sie nicht sättigen kann. Das einzigeBrot Gottes ist der, der vom Himmel zu uns gekommenist, Jesus Christus, und der Mensch, der Jesusnicht kennt, muss Hunger leiden.Auf Gottes Frage: „Wo ist dein Bruder?" entgegneteKain roh: „Soll ich meines Bruders Hüter sein?"Die Selbstsucht oder das Selbstgefallen, wie St. Pauluses nennt, ist gleichfalls ein Zeichen unserer Zeit.Gewiss wird Wohltätigkeit geübt, was wir nicht unterschätzenwollen, aber zur gleichen Zeit tönt aus deneigensüchtigen Bemühungen der einzelnen wie derVölker die Frage Kains heraus: „Soll ich meines BrudersHüter sein?" Diese Selbstsucht führt unaufhörlichzu Kriegen, in denen die grässlichsten Vernichtungswaffengebraucht werden.Der angestachelte Patriotismus ist nichts anderesals nationaler Egoismus.Seite 9Seite 10


<strong>church</strong> <strong>documents</strong> a-0908.docGeliebte, wie glücklich sind wir, saß wir auf dieFrage: „Wo ist dein Bruder?" antworten können: „Erist hier, Er hat gelitten und ist am Kreuz für uns gestorben,und Er ist auferstanden und gen Himmel gefahren,wo Er als Fürsprecher für uns tätig ist. SeinBlut, das für unsere Schuld vergossen worden ist,schreit zu Gott, aber nicht wie das Blut Abels um Vergeltung,sondern um Vergebung der Sünden und umewigen Frieden. In diesem Bruder lieben wir die anderenBrüder.Lasst uns wachsam sein, damit der Geist Kainsin keiner Weise Eingang bei uns findet. Lasst unsLichter sein inmitten eines verdorbenen und entartetenGeschlechts.Seite 11

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