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PDF: Die virtuelle Privatsphäre

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E-Business + Trendspreisgeben. Schade, dass man so etwasüberhaupt betonen muss. Unsere Datenschutzbeauftragtenverzweifeln daran.Seit das Internet hinzugekommen ist, hatsich die Diskussion um die <strong>Privatsphäre</strong>also nicht nur verstärkt, sondern auch andereSchwerpunkte hervorgebracht. <strong>Die</strong>Gesellschaft wird nicht nur kontrolliert, siesoll sich auch selbst kontrollieren. Zugleichhat diese Diskussion die Medienkompetenzförderungerneut auf den Plan gerufen.<strong>Die</strong> Skandale rund um Datenschutzund <strong>Privatsphäre</strong> reißen nicht ab.Muss die Politik die Rechte ihrerBürger besser schützen?Michael Jäckel Ja, aber die Bürger müssensich auch selbst schützen. Als Konsumentenhandeln einige leider fahrlässig (füllenz. B. bei jeder Gelegenheit irgendwelcheKarten für Gewinnspiele aus), aber wennder Staat Datenbedarf anmeldet, wird derBürger wach und bemüht die <strong>Privatsphäre</strong>.Aber das ist nicht wirklich das Problem.Wenn jemand sagt: „Das geht den Staatnichts an!“, verteidigt er seine <strong>Privatsphäre</strong>.Wenn er dagegen Informationen offenbartin der Erwartung, dass sie nur einem kleinenKreis von Personen, die dies gernewissen sollen und dürfen, dann täuschter sich leider. Moderne Suchmaschinenhaben ein unglaubliches Gedächtnis. Das,was auf ihrer Seite steht, kontrollierensie zwar selbst. Aber es könnte auch inZusammenhängen auftauchen, die sienicht kontrollieren können. Wer meinenSteckbrief liest, weiß bei Weitem nichtalles, aber etwas. Wenn ich einen Therapeutenaufsuche, offenbare ich mich ihm,weil es geheim bleibt. Was ich im Netzoffenbare, bleibt nicht notwendigerweisegeheim. Gerade die Ungewissheit („Was,das können die?“) darüber, was alles damitpassieren könnte, sollte einen zu vorsichtigemUmgang damit ermuntern. Man solltealso darauf achten, dass man noch etwaszu verheimlichen hat. Meine <strong>Privatsphäre</strong>besteht also aus Dingen, die ich anderen inder Gewissheit mitteile, dass sie dies wissendürfen und den Dingen, die ich nichtmitteile. Wer glaubt, dass er durch die bewussteZurschaustellung des Privaten dieSouveränität über das Private zurückerlangenkann, leidet an einer modernen Variantevon „Selbst“-Überschätzung.Haben Sie selbst ein Profil aufFacebook oder einem der anderensozialen Netzwerke?Michael Jäckel Nein, ich habe mit der Organisationanderer Medienplattformen schongenug zu tun. Ich vermisse es auch nichtund sehe darin für mich persönlich keinenGewinn. Da Web 2.0-Anwendungen auchfür den Einsatz im wissenschaftlichen Bereichgegenwärtig intensiver diskutiert werden,kann sich das auch mal ändern. Abergegenwärtig sehe ich da keine Lücke, diemich beunruhigen müsste.Erstaunlich ist dennoch, wie viele Menschenihre Steckbriefe zur Verfügung stellen. Ichwill nicht von einem gigantischen Medien-Cloning sprechen, das da stattfindet. Aberdie Anschlussbereitschaft an medientechnischunterstützte Moden ist gelegentlichauch beunruhigend. Normal finde ich dasnicht. Symptomatisch ist doch, dass Appellean Werte und Normen wenig bewirken,stattdessen durch ein breites Spektrum anDaten über vermeintlich „normales Verhalten“ersetzt werden.Sicheres Surfen insozialen NetzwerkenDas Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik(BSI) gibt diese zehn Tipps für dassichere Surfen in sozialen Netzwerken:1. Seien Sie zurückhaltend mit der Preisgabepersönlicher Informationen!2. Erkundigen Sie sich über die AllgemeinenGeschäftsbedingungen und die Bestimmungenzum Datenschutz des genutztensozialen Netzwerks!3. Seien Sie wählerisch bei Kontaktanfragen– Kriminelle „sammeln“ Freunde, um Personenzu schaden!4. Melden Sie „Cyberstalker“, die Sie unaufgefordertund dauerhaft über das sozialeNetzwerk kontaktieren.5. Verwenden Sie für jede Internetanwendung,insbesondere auch wenn Sie inverschiedenen sozialen Netzwerken angemeldetsind, ein unterschiedliches undsicheres Passwort!6. Geben Sie keine vertraulichen Informationenüber Ihren Arbeitgeber und Ihre Arbeitpreis!7. Prüfen Sie kritisch, welche Rechte Sie denBetreibern sozialer Netzwerke an den vonIhnen eingestellten Bildern, Texten und Informationeneinräumen!8. Wenn Sie „zweifelhafte“ Anfragen vonBekannten erhalten, erkundigen Sie sichaußerhalb sozialer Netzwerke nach derVertrauenswürdigkeit dieser Nachricht!9. Klicken Sie nicht wahllos auf Links – SozialeNetzwerke werden verstärkt dazu genutzt,um Phishing zu betreiben!10. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über derenAktivitäten in sozialen Netzwerken undklären Sie sie über die Gefahren auf!Ausführliche Informationen zu den hier genanntenTipps gibt es auf den Seiten desBundesamtes für Sicherheit und Informationstechniki.www.Webstandards-magazin.de023

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